Wirtschaftsmagazin eco.nova – Juni 2013

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eco.wirtschaft

Bauen heißt mitgestalten. Markus Schafferer ist einer, der in Innsbruck seine architektonische Handschrift klar in der Stadt hinterlässt. Mit hohen Erwartungen an die eigene Kreativität. // Text: Marion Witting, Fotos: Julia Türtscher

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ines der schönsten Dinge, die ein Mensch in sich hat, ist seine Kreativität“, sagt einer, der die Liebe zur Kunst schon seit jungen Jahren lebt. Markus Schafferer hat einen natürlichen Zugang zu allem, was schön ist, und nutzte diese Gabe während seines Jura-Studiums, um im Hochpreissegment mit Kunst zu handeln. Im Rahmen dieser Tätigkeit knüpfte er wichtige Kontakte zu investitionsbereiten Südtiroler Familien und konnte sich eine solide Basis des Vertrauens zu diesen durchwegs anerkannten Unternehmerfamilien aufbauen. Einige wurden Weggefährten bei seinen ersten Immobilieninvestitionen. Das investierte Kapital wuchs und gemeinsam wurde das Immobiliengeschäft vor allem in Tschechien und Ungarn, aber auch in den deutschen Städten Magdeburg, Leipzig und Dresden sowie in Tirol mehr und mehr forciert. Eines der bekanntesten Beteiligungsprojekte im regionalen Raum ist das Designer Outlet Brennero DOB. 2005 gründete Schafferer die PEMA Immobilien GmbH, anfangs mit Beteiligung von Südtiroler Investoren. Seit fünf Jahren steht die PEMA-Gruppe im alleinigen Besitz von Markus Schafferer. Die Unternehmensstruktur wurde kontinuierlich ausgebaut. Die Firmengruppe besteht aus mehreren Unternehmen in Österreich, Deutschland und Italien, die entweder zu 100 Prozent im Eigentum von Markus Schafferer stehen oder an denen er die Mehrheit hält.

hoch hinaus

Das bisher wichtigste Projekt im Schaffenswerk des Immobilienunternehmers ist zweifellos das zuletzt fertiggestellte und mit einer Höhe von 49 Metern stolz aus der Innsbrucker Stadtmitte ragende Gebäude „Headline“ am ehemaligen Areal des Postverteilerzentrums nahe dem Hauptbahnhof in Innsbruck. In dieses Projekt investierte die PEMA-Gruppe 52 Millionen Euro und konnte

damit über mehr als zwei Jahre 400 bis 500 Arbeitsplätze in der Bauwirtschaft sichern. Nur 955 Tage vergingen vom Abbruch bis zum Bezug des multifunktionalen Gebäudekomplexes im Herbst 2012. Auf einer Nutzfläche von 21.000 Quadratmetern hat sich die Moser Holding eine der besten Adressen gesichert, auch das Bezirksgericht Innsbruck hat auf vier Stockwerken des insgesamt 12-stöckigen Headline-Gebäudes elf Verhandlungssäle und 89 Personalbüros gemie-

in der eigenen Heimat mitzuprägen, erfüllt mich mit Respekt“, erklärt der 35-Jährige. „Wir wollen in der Region tätig sein, in Tirol und speziell in Innsbruck. Natürlich schauen wir auch über die nahen Grenzen nach Südtirol oder Bayern und sind auch schon fleißig beim Sondieren und Entwickeln. Development ist nichts, das von heute auf morgen entsteht. Von der Idee bis zur Fertigstellung vergehen bei Großprojekten drei bis fünf Jahre“, spricht Schafferer über zukünf-

„wer die fähigKeit hat, zu erfassen, was die gesellsChaft besChäftigt, ist iMMer einen sChritt Voraus.“ Markus Schafferer

tet. Zum Branchenmix gehören Geschäfte, Gastronomie und ein Fitnessstudio. Hochwertig ist vor allem die Bauqualität. Sichtbar wird dies an der großflächig ausgeführten Keramikfassade, die aus gebrannten Kacheln besteht und einzigartig in Europa ist. Mit der Eröffnung des Designhotels Adlers im PEMA-Turm steht ab Juni schließlich auch einer spannenden Aussicht in der Hotelbar on top nichts mehr im Weg. Eine allgemein zugängliche Aussichtplattform am Dach des Gebäudes ist ebenfalls im Entstehen. Was den PEMA-Chef besonders freut, ist das Ergebnis einer von IMAD durchgeführten unabhängigen Studie im Raum Innsbruck und Innsbruck-Land, die abfragte, wie der neue PEMA-Turm bei der Bevölkerung ankomme: Die Architektur und Gestaltung des Gebäudes beurteilen demnach 84 Prozent mit gut und sehr gut. „Mit ‚Headline‘ ist uns etwas sehr Schönes in Innsbruck gelungen, da die Umsetzung dieses Projektes für viele einen Mehrwert gebracht hat. Jedes Projekt ist spannend und macht Spaß. Aber die Gelegenheit zu bekommen, die Stadtentwicklung

tige PEMA-Projekte. „Die Ideen kommen aus dem Team. Fundierte Recherche und der Austausch im Team bringen die Expertenmeinungen hervor und machen es möglich, maximalen Mehrwert durch basierte Bedarfserhebung zu schaffen. Bei einem Projekt wie ‚Headline‘ entsteht ein Mehrwert für alle Stakeholder. Das beginnt bei der Stadtpolitik, den Planern, den ausführenden Firmen und reicht bis zu den Mietern und den Menschen, die das Gebäude nutzen, sowie deren Umfeld. Das ist der zentrale Aspekt, den die PEMA-Gruppe neben dem bewusst gesetzten städtebaulichen Akzent hier und in allen Projekten verfolgt.“ „Headline“ ist eines der wenigen Gebäude in Österreich, das vom U.S. Green Building Council, einer unabhängigen amerikanischen Non-Profit-Organisation, mit LEED-Gold („Leadership in Energy and Environmental Design“) zertifiziert wird. Eine Auszeichnung nach diesem international bekanntesten Klassifizierungssystem für Gebäude mit zukunftsweisenden Umweltstandards erhalten nur Objekte mit einer ausgezeichneten eco.nova

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