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Filmstadt Dortmund
Kennen Sie Tobias Bieseke? Noch nicht. Aber sein Abschlussfilm (Bachelor) für die Fachhochschule Dortmund hat in Florida den Cutting EdgePreis gewonnen. Innovative neue Erzählformen des Films aus Dortmund auf der großen internationalen Bühne.
Regisseur Matthias Kutschmann aus Dortmund bleibt dem Ruhrgebiet treu und hat aus den Büchern von Frank Goosen die deutsche Kinoproduktion Radio Heimat gemacht (Regie und Drehbuch). Altmeister Adolf Winkelmann, der einst mit der RuhrgebietsTrilogie Filmgeschichte schrieb, verfilmte den Ralf Rothmann Bestseller »Junges Licht«. Die Musik hierzu machte Tommy Finke, musikalischer Leiter am Schauspiel Dortmund. Lustigste Geschichte hierbei. Viele der Studiotitel waren Adolf Winkelmann zu glatt, da nahm Finke ein mobiles Aufnahmegerät und spielte einen Song mit Mundharmonika und Gitarre in seiner Wohnküche ein – und das war es dann.
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Musikalisch neue Wege geht auch der Dortmunder Musiker und Filmkomponist Martin Juhls, der aktuell auch den längsten Film der Welt »Ambiance« des schwedischen Filmemachers Anders Weberg verfilmt. 720 Stunden soll der Film am Ende 2020 haben, der Trailer ist schon über 7 Stunden lang.
Dabei kommt guter Ton seit langer Zeit auch für viele der internationalen Blockbuster immer aus Dortmund, genauer aus Dorstfeld. Guido Zettier ist der Herrscher über ein KinoFilmtonstudio mit einem riesigen Mischpult für Tausende von Spuren, die notwendig sind, um Sprache, Musik, Effekte und Geräusche in den unzähligen Sprachfassungen abzumischen. Nachvertonungen bringen immer wieder internationale Filmstars in die Dorstfelder Bergbausiedlung. Tradition mit Zukunft passt eben gut zusammen in Dortmund.
Innovationen im Filmgeschäft sind keine Seltenheit beim Thema Dortmund. Rolf Schneider und Uwe Sassenberg sind stolze Besitzer eines TechnikOscars. Erst mit der Hilfe ihres 3D Equalizers waren zum Beispiel die Hobbitverfilmungen möglich. Ihre Firma Science DVisions in der Kaiserstraße zählt alle internationalen Studios zu ihrem Kundenstamm. Denn mit ihrer Software werden aus 4 Wochen Postproduktion 15 Minuten Rechenzeit: Hunderte Orks im Angriff? Kein Problem, ein Statist läuft – und den Rest macht die Dortmunder Lösung.
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Selbst innovative Wege zum Zuschauer werden aus Dortmund heraus beschritten. Der junge Filmemacher Douglas Stahl hat zum Jahresanfang 2017 die magische 1 Millionen ZuschauerGrenze auf amazon prime geknackt. Und auch der Weg zum Geld wird teils unkonventionell gewählt: Rene Zimmermann, Schauspieler, Autor und Produzent, ging auf der Dortmunder Motorradmesse auf Investorensuche. Mit dem Trailer zu seiner Serie Rebels of Steel und dem Hauptdarsteller Patrick Bach hatte Zimmermann starke Argumente für großes Serienformat Made in Dortmund.

Natürlich gibt es auch Filmfestivals in Dortmund. International hoch besetzt und beachtet ist das Internationale FrauenFilmfestival, Christina Essenberger leitet die Geschicke des in Dortmund und Köln beheimateten Festivals und setzt damit auch im Wahrzeichen Dortmunder U Akzente. Mit tonnenweise Lokalkolorit kommt dagegen das Tresenfilmfestival daher – gegründet vom Filmemacher Johannes Klais. Hier wird umfeldgerecht auf Bierdeckeln abgestimmt. Johannes Klais hat auch gerade einen Film über die roten Kaugummiautomaten an Häuserwänden produziert und neben vielen Festivalpreisen auch einen ZDFSendeplatz dafür erhalten. Ins Kino schaffte es dagegen Pawo, ein abendfüllender großer IndependentFilm von der Filmproduktion DasDepartment aus Dortmund, die ihre Büros in der ehemaligen Straßenbahnwerkstatt von DSW21 hat. Hier brüten Amin Oussar und Marvin Litwak über neue Filmstoffe.
Dazu gibt es XXS – ein Kurzfilmfestival für junge Filmemacher, das seit 2000 in Dortmund stattfindet und zuletzt mit jeweils über 500 Einsendungen international zu den Großen der Kleinen gehört. 2016 wurde das XXS um einen Unternehmensbereich erweitert – Sponsor ist DSW21, dessen eigenes Web.TV seit Jahren beweist, wie wichtig die Bewegtbildkommunikation auch für Unternehmen ist. Ein Team aus 9 WAMStudentinnen, geführt von der jungen BildrauschGeschäftsführerin Melissa Tielesch, steht für das große Filmfestival im Opernhaus mit 1000 roten Sitzen für die Zuschauer.
Ausgebildet werden die jungen Filmschaffenden in der Fachhochschule Dortmund, in der Lehrredaktion von NRW Vision, in den Berufskollegs im Berufsbild Mediengestalter, an der WAM Medienakademie sowie in den vielen Filmund Videoproduktionen der Stadt. Relativ neu hierbei ist der Studiengang Sounddesign unter Leitung von Professor Jörg Udo Lensing.
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Film und Musik – ein Dauerthema seit Erfindung des nicht unumstrittenen Tonfilms. Oh My ist hierbei sicherlich herauszuheben – denn diese Produktionsfirma von Felix Horn und Sebastian Tomszak hat sich speziell auf Musikvideos konzentriert und dreht für Universal Künstler die beliebten und von vielen Tausenden Zuschauern angeklickten Musikfilme für youtube und Co. Musikvideos sowie Kurz und Werbefilme macht auch Stephan Fröhlich, der zusammen mit seinem Vater eine Filmproduktion in Dortmund gründete und sich auf das magische Dreieck aus Skateboard, Surfen und Musik versteht.

Filme kommen nicht nur aus Dortmund, sie spielen auch in Dortmund. Der Film Göttliche Lage der Filmemacher Loeken&Franke aus Witten erhielt den renommierten Grimmepreis sowie alle internationalen Dokumentarfilmpreise. Gezeigt wird der Wandel des Stadtteils Hörde durch den Phoenixsee. Auch der Tatort, der sich in Dortmund mit einem Team niederließ, nahm den See schon als mörderische Kulisse vor die Kameralinse. Beim Tatort schließt sich übrigens auch ein Kreis – die Drehschauplätze sucht auch für den Dortmunder Tatort Rolf Viehrig aus, der in Duisburg wohnende Locationscout hatte schon die SchimanskiFolgen mit den richtigen Drehorten versehen. Beliebtes Motiv hierbei ist und bleibt auch der Nahverkehr. So zählten wir in der Unternehmenskommunikation von DSW21 allein in den Jahren 2014 und 15 insgesamt 100 Filmanfragen für Drehs in UBahnen, Stationen oder Bussen.
Aber nicht nur hinter der Kamera ist Dortmund präsent. Schauspieler aus Dortmund sind u.a. Joachim Krol, Dietmar Bär (immer noch mit BVB Dauerkarte) und viele andere, darunter auch Alexandra Schiller, die sich in vielen Abschlussfilmen der Dortmunder Filmschaffenden präsentierte und nebenher auch ein eigenes ComedyProgramm hat. Und für die beliebten Tiere vor der Kamera gibt es natürlich auch diverse Hundefilmschulen mit Sitz in Dortmund. Melanie Albers und ihre Hunde haben schon Filmen wie »Ich und Kaminski« ihre Pfoten aufgedrückt.
Auch im scheinbar neuen Filmformat youtube hat Dortmund seine Stars – Sandra Tyson hat Hundertausende Follower mit ihrem Videoblog berührt – die hübsche Abiturientin war an Krebs erkrankt und nahm die Internetgemeinde mit auf ihrem schweren Weg bis hin zur Diagnose »Krebsfrei«. Und selbst bei den Leinwänden hat Dortmund mit dem Roxy in der Münster
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straße nicht nur eines der ältesten Häuser im Originalzustand. Mit der Postkutsche gibt es sogar eines der letzten Vorortkinos Deutschlands (in Aplerbeck).
Dortmund liegt in der Mitte Europas. Es wird niemals zu Hollywood, aber ist angesichts der vielen neuen Formate bestens unterwegs, mit bewegten Bildern überall auf der Welt zu begeistern. Der Schwerpunkt liegt eindeutig hinter der Kamera. „Mit einer Kamera in der Hand kenne ich keine Angst“, hat der berühmte Fotograf Alfred Eisenstaedt einmal gesagt. Zumindest diese Haltung kennt wohl jeder Dortmunder, der mit dem Smartphone unterwegs ist. Und vielleicht wird daraus das nächste große Ding…

Lagebericht des Vorstandes und Konzernlagebericht
Abhängigkeitsbericht DSW21 ist gegenüber seiner Alleinaktionärin, der Stadt Dortmund, im aktienrechtlichen Sinne ein abhängiges Unternehmen. Aufgrund des Fehlens eines Beherrschungsvertrages ist DSW21 nach § 312 AktG zur Aufstellung eines Abhängigkeitsberichtes verpflichtet. In diesem Abhängigkeitsbericht hat der Vorstand alle Rechtsgeschäfte und Maßnahmen aufgeführt, die DSW21 mit der Stadt Dortmund und den Unternehmen, die im Verhältnis zu ihr als verbundenes Unternehmen anzusehen sind, getroffen oder unterlassen hat. Am Schluss des Berichts hat der Vorstand erklärt, dass DSW21 nach den Umständen, die ihm zum Zeitpunkt bekannt waren, zu dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, mit Ausnahme des im Bericht dargestellten Sachverhalts der unentgeltlichen Verpachtung des Grundbesitzes der Stadtkrone Ost Entwicklungsgesellschaft mbH & Co. KG jeweils eine angemessene Gegenleistung erhalten hat. Andere Maßnahmen im Sinne von § 312 Abs. 1 AktG wurden im Geschäftsjahr 2016 nicht getroffen oder unterlassen.
Lagebericht des Vorstandes und Konzernlagebericht
Risiken, Chancen und Prognosen Jedes unternehmerische Handeln birgt Chancen, aber auch Risiken. Die Risiken des Konzerns ergeben sich aus den Geschäftstätigkeiten von DSW21 und den Tochterunternehmen von DSW21. Ziel des Risikomanagements von DSW21 ist die langfristige Sicherung der Unternehmensziele und des Unternehmenserfolges durch frühzeitiges Erkennen von Risiken sowie die Implementierung geeigneter Maßnahmen.
Bei DSW21 existiert ein unternehmensinternes IT-basiertes Risikomanagementsystem, das die systematische Erfassung, Bewertung, Überwachung und Steuerung von Risiken kontinuierlich gewährleistet. Die Risiken werden bestehend aus den Dimensionen Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos in Prozent und erwartetes Risikopotenzial nach Kategorien bemessen.
Im Risikomanagementsystem werden im Rahmen des konzernweiten Risikomanagements auch die Risiken der Tochtergesellschaften einbezogen.
Durch das Risikomanagementsystem werden der Vorstand, der Aufsichtsrat und die Stadt Dortmund wiederkehrend in standardisierter Form über die aktuelle Risikolage informiert. Das System wird regelmäßig durch die interne Revision auf Ordnungsmäßigkeit und Funktionsfähigkeit überprüft.
Im Berichtszeitraum bestanden keine den Fortbestand des Unternehmens und des Konzerns gefährdende Risiken. Insgesamt bestehen im Wesentlichen folgende Risiken und Chancen.
DSW21 Aufgrund der durch den Rat der Stadt Dortmund erfolgten Betrauung von DSW21 mit der Erbringung von Verkehrsleistungen bis Ende 2018 besteht grundsätzlich Planungssicherheit für diesen Zeitraum. Das novellierte Personenbeförderungsgesetz trat am 1. Januar 2013 in Kraft. Die grundsätzliche Befugnis der zuständigen Behörde zur Direktvergabe an den internen Betreiber ist in § 8a Abs. 3 PBefG geregelt. Neben der Rechtsfrage der generellen Zulässigkeit ist wesentlich, dass die Voraussetzungen der Direktvergabe tatsächlich erfüllt werden. Die Europäische Kommission hat dem Europaparlament einen Vorschlag zur Änderung der EU-Verordnung 1370/2007 vorgelegt, der auch eine Änderung des aktuellen rechtlichen Rahmens für eine Direktvergabe vorsieht. Der Rat der Stadt Dortmund hat in seiner Sitzung am 8. Dezember 2016 beschlossen, die DSW21 Holding GmbH zu gründen und die Absicht der Direktvergabe im Rahmen einer Vorabbekanntmachung nach Art. 7 Abs. 2 VO (EG) 1370/2007 mit einer Laufzeit von 22,5 Jahre im Amtsblatt der Europäischen Union zu veröffentlichen.
Der Ausgleich für die Beförderung Schwerbehinderter bei DSW21 belief sich 2016 auf etwa sechs Mio. € und bemisst sich nach dem betriebsindividuellen Schwerbehindertenquotienten (SBQ). Dieser hat sich in den letzten drei Jahren u. a.
Lagebericht des Vorstandes und Konzernlagebericht
Risiken, Chancen und Prognosen aufgrund der demografischen Entwicklung verringert. Für 2016 belief sich der SBQ bei DSW21 auf 7,48 % (2015: 7,76 %). Ein Absinken auf den Landesprozentsatz von 3,80 % würde zu etwa 3,0 Mio. € geringeren Ausgleichszahlungen p. a. führen. Zudem besteht für DSW21 infolge möglicher Mängel in der Erhebung des SBQ das Risiko, dass der betriebsindividuelle SBQ nicht anerkannt wird. Damit könnte sich der Erstattungsanspruch um bis zu annähernd 5,0 Mio. € für 2015 und 2016 Jahre reduzieren. Für dieses Risiko wurde eine Rückstellung in genannter Höhe gebildet.
Durch das allgemein niedrige Zinsniveau sinkt auch der durch die Bundesbank festgelegte Zinssatz für die Abzinsung der Pensionsrückstellungen. Der Deutsche Bundestag hat am 18. März 2016 die Anpassung der handelsrechtlichen Abzinsung von Pensionsrückstellungen beschlossen. Statt eines 7-Jahres-Durchschnittszinses ist nunmehr ein Rechnungszins auf Basis einer Durchschnittsbildung über 10 Jahre maßgebend. Infolge des weiter sinkenden Zinssatzes ist in den Folgejahren mit einer höheren Belastung als in der Planung unterstellt zu rechnen.
Beim Grundstücksentwicklungsprojekt PHOENIX See ist die Herrichtung und Erschließung so weit fortgeschritten, dass weitgehend Kostensicherheit gegeben ist. Grundsätzlich sind bei einem Projekt dieser Größenordnung Kostenänderungen bis zur Schlussrechnung infolge von unvorhergesehenen Sachverhalten nie auszuschließen. Den Risiken ist bei der Bilanzierung Rechnung getragen worden.
Lagebericht des Vorstandes und Konzernlagebericht
Risiken, Chancen und Prognosen Tochtergesellschaften
Dortmund Hafen Für den vierten Bauabschnitt beim Container Terminal Dortmund wurde mit Zuwendungsbescheid der Wasser- und Schifffahrtsdirektion West (WSD) vom 7. Dezember 2007 ein Zuschuss gewährt. Mit Schreiben vom 3. August 2011 vertritt die WSD die Auffassung, dass bei der EU-weiten Ausschreibung das offene Verfahren anstelle des gewählten Verhandlungsverfahrens hätte erfolgen müssen. Die WSD hat angekündigt, Zuschussmittel einschließlich Zinsen zurückzufordern, falls keine entsprechende Begründung für das gewählte Verfahren erfolgt. Das Risiko besteht in der vollständigen oder teilweisen Rückzahlung der erhaltenen Zuschüsse in Höhe von 3,6 Mio. € nebst Zinsen.
Dortmund Hafen ist an der DE Infrastruktur (DI) mit 81 % beteiligt. Die DI schließt das Geschäftsjahr 2016 mit einem voraussichtlichen Gewinn von 192 T€ nach Steuern ab. Dieser resultiert aus den niedrigeren Belastungen für die Pensionsverpflichtungen.
Das CTD konnte die europaweite Ausschreibung des Betriebs des durch DSW21 errichteten neuen KV-Terminals für sich entscheiden und den Betrieb der neuen KV-Umschlaganlage »Am Hafenbahnhof« am 11. Februar 2016 aufnehmen. Dortmund Airport In der EU-Entscheidung vom 23. Juli 2014 wurden die erhaltenen Beihilfen als mit den EU-Vorschriften vereinbar angesehen. Nach den neuen EU-Leitlinien muss der Dortmund Airport spätestens 10 Jahre nach Beginn des Übergangszeitraums die volle Deckung seiner Betriebsaufwendungen nach Definition der neuen EU-Leitlinien erreicht haben. Die Erreichung dieses Ziels ist wesentlich von der zukünftigen Passagierentwicklung abhängig, die jedoch insbesondere bei Regionalflughäfen nicht mit hinreichender Belastbarkeit für einen solchen Zeitraum vorhersehbar ist.
Damit besteht das Risiko, dass die geforderte Deckung u. U. nicht erreicht wird. Da nach dem Übergangszeitraum weitere Betriebsbeihilfen für Flughäfen grundsätzlich als mit dem Binnenmarkt unvereinbar erachtet werden, besteht für den Eintritt dieses Falls ein bestandsgefährdendes Risiko.
Dortmund Airport hat einen auf den Vorgaben der neuen EU-Leitlinien basierenden Wirtschaftsplan für den Übergangszeitraum erstellt, der den Weg aufzeigt, wie die erwartete operative Finanzierungslücke sukzessive innerhalb dieses Zeitraums geschlossen wird. Die Pränotifizierung der notwendigen Beihilfen durch die EU-Kommission wurde Ende Dezember 2014 beantragt. Zwei Fragenkataloge der EUKommission aus Januar sowie Juni 2015 zu aus Sicht der
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Risiken, Chancen und Prognosen Kommission noch offenen Punkten des Pränotifizierungsverfahrens wurden jeweils fristgerecht beantwortet. Ende Dezember 2015 teilte die EU-Kommission ihre vorläufige Einschätzung des Zukunftskonzeptes mit und beendete damit das Pränotifizierungsverfahren. Noch bestehende Zweifel der Kommission an der Erreichbarkeit des Ziels »Ausgleich der operativen Ergebnisse innerhalb des Übergangszeitraums« und an der Definition hoheitlicher Aufgaben wurden in enger Abstimmung mit den beratenden Anwälten und der Bundesregierung geklärt. Mitte Dezember 2016 wurde der EU-Kommission die endgültige Fassung des Notifizierungsantrages übermittelt.
Der immer härter werdende Wettbewerb insbesondere im Low-Cost-Segment zwingt die Airlines, ihre Streckennetze um die Destinationen zu bereinigen, die nicht die gesteckten Zielwerte erreichen. Betroffen hiervon sind vor allem die Airports, die einen hohen Anteil an Low-Cost-Verkehren haben wie z. B. der Dortmunder Airport. Diese Airports sind gefordert, Alternativen zu entwickeln, um auch zukünftig im Markt erfolgreich agieren zu können. Durch verstärkte Airlineakquise wird versucht, wegfallende Verbindungen möglichst zeitnah durch ein neues bzw. verstärktes Engagement anderer Airlines zu kompensieren. Das ist aufgrund der bestehenden Marktsituation und durch die Rückführung der Betriebszeiten auf den Stand vor der Betriebszeitenerweiterung jedoch äußerst schwierig. Zusätzlich zeichnet sich mittelfristig ein Trend zum Einsatz größerer Flugzeugmuster wie des A 321 ab, womit möglicherweise die vorhandene Startbahnkapazität überschritten würde und Hauptcarrier wie die Wizz Air zu Streckenverlagerungen an andere Airports gezwungen sein könnten. Das Risiko des Wegfalls von weiteren Flugverbindungen besteht somit auch zukünftig weiter.
Anfang Dezember 2015 fand vor dem Oberverwaltungsgericht Münster (OVG) die mündliche Verhandlung über vier Klagen gegen die Genehmigung der Betriebszeitenerweiterung durch die Bezirksregierung Münster vom 23. Mai 2014 statt. Mit dem Urteil vom 3. Dezember 2015 hat das OVG die Genehmigung für rechtswidrig und nicht vollziehbar erklärt, sie aber nicht aufgehoben. Bestätigt hat das Gericht, dass die Genehmigung nicht gegen Ziele der Raumordnung auf Landes- und Regionalebene verstößt. Ebenso steht der Planfeststellungsbeschluss aus dem Jahr 2000 einer Betriebszeitenverlängerung nicht entgegen. Allerdings stellte das OVG fest, dass die mangelnde Plausibilität des Nachtflugbedarfs sowie Abwägungsdefizite bei der Gewichtung der Verkehrsinteressen und der Lärmschutzinteressen der Anwohner die Rechtswidrigkeit der Genehmigung ausgelöst haben. Diese Mängel können in einem ergänzenden Verfahren behoben werden. Nach Prüfung der Urteilsbegründung hat die Geschäftsführung der Flughafen Dortmund GmbH entschieden, die Nichtzulassung der Revision nicht anzufechten. Damit ist das Urteil zum 15. Februar 2016 rechtskräftig geworden und es gelten wieder die bisherigen Betriebszeiten von 6.00 bis 22.00 Uhr zuzüglich einer kontingentierten Verspätungsregelung für Landungen
Lagebericht des Vorstandes und Konzernlagebericht
Risiken, Chancen und Prognosen bis 23.00 Uhr. Dortmund Airport hat Anfang 2016 bei der Bezirksregierung Münster ein Genehmigungsänderungsverfahren zur Behebung der Abwägungsmängel eingeleitet, um die Wiederherstellung der Rechtmäßigkeit und Vollziehbarkeit der Genehmigung vom 23. Mai 2014 zu erreichen. Die für eine mängelfreie Abwägung des Verkehrsbedarfs notwendigen Daten wurden in Abstimmung mit der Bezirksregierung Münster erarbeitet und der Behörde am 30. Dezember 2016 zur Verfügung gestellt. So kann die Bedarfsbegründung in der erforderlichen Weise plausibilisiert und die Grundlage für die vom Gericht beanstandete Abwägung der Bezirksregierung vervollständigt werden.
DEW21 Trotz gravierender Veränderungen im gesamten Energiesektor stellt sich der DEW21-Teilkonzern als wirtschaftlich stabiles Unternehmen dar. Nach Gründung der großen Netzgesellschaft und dem Ausstieg aus GEKKO besteht eine besondere Risikoposition aus dem in 2010 mit der KGE (Kommunale Gasspeichergesellschaft EPE mbH & Co. KG) langfristig abgeschlossenen Speichernutzungsvertrag zur Einspeisung, Lagerung und Ausspeisung von Erdgas. Zur Sicherung der Speicherkapazitäten bzw. für den Speicherzugang ist ein Entgelt zu entrichten, das sich aus einem Leistungs- und Arbeitspreis zusammensetzt. Aufgrund der aktuellen Marktsituation am Gasmarkt ist es zurzeit nicht möglich, dieses Entgelt durch saisonale Aus- und Einspeisung zu erwirtschaften.
Zudem besteht für DEW21 das Risiko, aufgrund kartellrechtlicher Überprüfungen oder Entscheidungen des Bundesgerichtshofes die Wasserpreise anpassen zu müssen.
Lagebericht des Vorstandes und Konzernlagebericht
Risiken, Chancen und Prognosen Chancen Für DSW21 bietet sich die Möglichkeit, durch ein Nahverkehrsangebot, das auf die wandelnden Bedürfnisse der Fahrgäste und die gesellschaftliche Entwicklung abgestimmt ist, Fahrgastzuwächse zu generieren. Diese können mit zu einer Verbesserung der Verkehrserlöse und des Betriebsergebnisses Verkehr beitragen.
Zusätzliche Chancen von DSW21 und in der DSW21-Gruppe bestehen darin, weitere Beteiligungen als langfristiges Engagement anzustreben oder Kooperationen auszubauen.
Lagebericht des Vorstandes und Konzernlagebericht
Risiken, Chancen und Prognosen Corporate Governance Der Deutsche Corporate Governance Kodex enthält wesentliche gesetzliche Vorschriften zur Leitung und Überwachung deutscher börsenorientierter Gesellschaften sowie nationale und internationale Standards zur Unternehmensführung.
Die Stadt Dortmund ist Alleinaktionärin von DSW21. Insofern treffen die Vorschriften des oben genannten Kodexes nur bedingt auf DSW21 zu.
Am 29. März 2012 hat der Rat der Stadt Dortmund den Public Corporate Governance Kodex für die Stadt Dortmund (PCGK) beschlossen. Dieser enthält Standards für eine verantwortungsvolle Unternehmensführung der städtischen Unternehmen. Der PCGK soll dazu dienen, die Transparenz und Effizienz im »Konzern Stadt Dortmund« zu optimieren. Dies geschieht analog zum Corporate Governance Kodex, der für börsennotierte Aktiengesellschaften gilt, durch Empfehlungen und Anregungen an die städtischen Unternehmen. Im Einzelnen verfolgt der PCGK folgende Ziele: • Aufstellen von Standards für das Zusammenwirken aller
Beteiligten (Rat, Beteiligungsverwaltung, kommunale
Unternehmen) • Förderung der effizienten Zusammenarbeit zwischen
Geschäftsführung und Aufsichtsrat • Verbesserung des Informationsflusses zwischen
Beteiligungsverwaltung und kommunalem Unternehmen • Absicherung der Ausrichtung am Gemeinwohl durch eine verbesserte Transparenz und Steuerungsmöglichkeit • Erhöhen des Vertrauens in Entscheidungen der
Verwaltung und Politik.
Der PCGK ist ausgerichtet auf die kommunale Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH). DSW21 ist eine Aktiengesellschaft. Aus diesem Grund sind nur Regelungen auf DSW21 übertragbar, die mit dem Aktienrecht im Einklang stehen.
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Risiken, Chancen und Prognosen Finanzinstrumente Zu den wesentlichen verwendeten Finanzinstrumenten gehören die Finanzanlagen sowie die Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Darüber hinaus werden Zinsswaps zur Absicherung und Optimierung der Finanzkonditionen eingesetzt. Ziel ist es, finanzielle Risiken für das Unternehmen zu vermeiden bzw. zu vermindern. Preis-, Ausfall- und Liquiditätsrisiken werden im Rahmen der Finanzplanung kontinuierlich überwacht und möglichen Risiken gegengesteuert.
Das in 2014 für das laufende Jahr abgeschlossene Dieselölderivat zur teilweisen Absicherung von Einkaufskonditionen hat eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2017.
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Risiken, Chancen und Prognosen Prognose Erfahrungen und Vergleiche mit anderen Kommunen zeigen, dass Nahverkehrsleistungen unter den derzeitigen Gegebenheiten nicht kostendeckend erbracht werden können. In der Vergangenheit ist es DSW21 durch Beteiligungen, insbesondere im Energiesektor, und sonstigen Finanzerträgen gelungen, die im Verkehrsbereich und durch Dortmund Airport anfallenden Verluste im Planungszeitraum auszugleichen. Es ist fraglich, ob dieser Ausgleich bei der derzeitigen Entwicklung am Energiemarkt in Zukunft möglich ist.
Die vom DSW21-Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 3. Dezember 2016 genehmigte Mittelfristplanung 2017 - 2021 geht für das Geschäftsjahr 2017 von einem Jahresergebnis in Höhe von - 3,3 Mio. € und einem Betriebsergebnis Verkehr von rund - 58 Mio. € aus.
Der Wirtschaftsplan beinhaltet leicht steigende Umsatzerlöse im Verkehrsbereich. Diese resultieren im Wesentlichen aus der Tarifanhebung im VRR zum 1. Januar 2017 um durchschnittlich 2,3 %. Dem stehen insbesondere steigende Personalaufwendungen, hauptsächlich für Altersversorgung infolge deutlich höherer Belastungen aus Pensionsrückstellungen, gegenüber. Der für 2017 aufgestellte Wirtschaftsplan wird durch die eingeplante, aber fehlende RWE-Dividende belastet. Im Wesentlichen aufgrund der genannten Belastungen durch steigende Pensionsverpflichtungen, aber auch infolge steigender Aufwendungen für Instandhaltung, werden im Zeitraum 2018 bis 2021 negative Jahresergebnisse erwartet.
Im Konzern wird für den Zeitraum 2017 bis 2019 von leicht positiven Ergebnissen ausgegangen.
Die für 2017 geplanten Nettoinvestitionen, d. h. nach Kürzung mit Investitionszuschüssen, belaufen sich auf rund 49 Mio. €. In den folgenden Jahren verbleiben die Nettoinvestitionen auf diesem unverändert hohen Niveau. Dabei investiert DSW21 im Wesentlichen in eine moderne und umweltfreundliche Verkehrsinfrastruktur. Schwerpunkte sind die Erneuerung der Busflotte, der Ausbau von Haltestellen und die Erneuerung der betriebstechnischen Ausstattung. Zusätzlich werden über einen Zeitraum von 10 Jahren bis zu 26 moderne Stadtbahnwagen beschafft und weitere 64 modernisiert. Die Finanzierung dieser Investitionen wird durch den erwirtschafteten Cash-Flow, durch projektbezogene Zuschüsse und Darlehensaufnahmen sichergestellt.
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Risiken, Chancen und Prognosen Öffentlicher Zweck Gemäß den Vorschriften des § 108 Abs. 3 Nr. 2 GO NRW ist festzustellen, dass DSW21 den satzungsmäßigen Aufgaben nachgekommen ist und die Vorschriften hinsichtlich der Berichterstattung beachtet wurden.