
9 minute read
Energie + Wasser
DEW21 KEB/RWEB WGW KSBG STADTWERKE SCHWERTE
Lagebericht des Vorstandes und Konzernlagebericht
Advertisement
DEW21
Marwin Litwak, Amin Oussar

Lagebericht des Vorstandes und Konzernlagebericht
DEW21 Zum 31. Dezember 2016 hielt DSW21 60,1 % der Geschäftsanteile, innogy SE 39,9 %. Zwischen DSW21 und DEW21 besteht ein Gewinnabführungsvertrag. Im Geschäftsjahr 2016 übernimmt DSW21 inklusive der Steuerumlagen 47,8 Mio. €.
Im Geschäftsjahr 2016 hat DEW21 ein Ergebnis vor Steuern von 63,6 Mio. € erzielt und liegt damit 8,9 Mio. € über dem Vorjahresniveau. Das DEW21-Unternehmensergebnis vor Ertragssteuern in Höhe von 62,6 Mio. € liegt mit 6,6 Mio. € bzw. 11,8 % über Plan (56,0 Mio. €).
Zwischen DEW21 und der am 1. Januar 2015 gegründeten großen Netzgesellschaft DONETZ besteht ein Ergebnisabführungsvertrag. DEW21 vereinnahmte hierdurch ein Ergebnis in Höhe von 19,0 Mio. €, was einer Steigerung in Höhe von 6,7 Mio. € gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Die gesamten Investitionen bei DEW21 beliefen sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 10,2 Mio. € und fielen damit um 0,8 Mio. € (- 6,9 %) geringer aus als im Vorjahr. Im Vergleich zum Vorjahr steigerte DONETZ das Investitionsvolumen um 2,2 Mio. € auf 33,4 Mio. €.
Die Finanzanlagen von DEW21 sanken im Saldo um 2,3 Mio. € auf 548,5 Mio. €. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sanken im Betrachtungszeitraum von 87,9 Mio. € auf 37,5 Mio. €. Diese Position enthält den Abbau der Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit dem Projekt GEKKO (- 50,4 Mio. €). Im abgelaufenen Geschäftsjahr erhöhte sich die Bilanzsumme um 23,3 Mio. € auf 773,0 Mio. €.
Das Sachanlagevermögen von DEW21 stieg gegenüber dem Vorjahr um 1,9 Mio. € auf 60,3 Mio. €. Das Sachanlagevermögen von DONETZ stieg im Geschäftsjahr 2016 um 13,1 Mio. € auf 280,3 Mio. €
Die bilanzielle Eigenkapitalquote des Teilkonzerns erhöhte sich im Betrachtungszeitraum um 2,0 Prozentpunkte und lag bei 16,6 %. Die Eigenkapitalquote von DEW21 lag bei 24,4 % und stieg im Vergleich zum Vorjahr um 3,4 %, insbesondere durch eine Eigenkapitalverstärkung der Gesellschafter in Höhe von 31 Mio. €.
Die Umsatzerlöse aus Energie- und Wasserverkauf fielen gegenüber dem Vorjahr um 151 Mio. € auf 713 Mio. € (- 17,5 %). Dieser Rückgang resultiert hauptsächlich aus rückläufigen Absatzentwicklungen in allen Sparten des Energiebereichs und aus Preiseffekten. In der Wassersparte lagen Absatz (+ 1,8 %) und Erlöse (+ 2,5 %) leicht über den Vorjahreswerten. Die sonstigen Umsatzerlöse verringerten sich von 78,2 Mio. € auf 78,0 Mio. €. Sie enthalten zum Großteil Umsatzerlöse aus technischen Dienstleistungen, die DEW21 für ihre Töchter, insbesondere für die DONETZ, aber auch für Dritte, erbringt.
Bei DEW21 lag die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit 658 Ende des Jahres 2016 auf Vorjahresniveau. Die
Lagebericht des Vorstandes und Konzernlagebericht
DEW21 Zahl der Auszubildenden belief sich auf 66. Zum 31.Dezember 2016 beschäftigte DONETZ 400 Mitarbeiter (+ 1 %).
Trotz der stetigen Zunahme der Wettbewerbsintensität im Privat- und Geschäftskundenbereich wird für das Geschäftsjahr 2017 ein Ergebnis vor Ertragssteuern in Höhe von 58 Mio. € angestrebt. Dies entspricht einer bei DSW21 geplanten Ergebnisübernahme in Höhe von 38,9 Mio. €.
Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH
Bilanzsumme
Anlagevermögen Eigenkapital Umsatzerlöse
Ergebnis vor Steuern Absatz:
Erdgas Strom
Fern- und Nahwärme
Wasser
Beschäftigte Mio. €
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Mio. kWh
Mio. kWh
Mio. kWh
Mio. m³
2016 773,0 610,6 188,8 849,8 63,6
3.390,4 2.571,9 600,9 43,6 658
3.781,5
2.900,3
Lagebericht des Vorstandes und Konzernlagebericht
KEB/RWEB

Jörg Udo Lensing
Lagebericht des Vorstandes und Konzernlagebericht
KEB/RWEB Unternehmerischer Gegenstand der KEB Holding AG (KEB) sind der Erwerb und die Verwaltung von Beteiligungen auf dem Energiesektor, insbesondere an der RWE AG. DSW21 hält 65,12 % der Anteile an der KEB. Auf DSW21 entfallen in der KEB etwa 23,6 Mio. Aktien von RWE. Das sind rund 3,8 % des Aktienkapitals bezogen auf die Gesamtanzahl von 614,7 Mio. RWE-Aktien. DSW21 hält selbst 5.840 RWE-Aktien.
Wie bereits angekündigt setzte RWE im Geschäftsjahr 2016 die Dividendenzahlung aus, sodass DSW21 keinen Gewinn von KEB vereinnahmen konnte (Vorjahr: 14,0 Mio. €).
Vor dem Hintergrund einer Verschlechterung der Ertragsaussichten in der konventionellen Stromerzeugung wie auch politischer Unwägbarkeiten haben der Vorstand und Aufsichtsrat der RWE der Hauptversammlung im Februar 2017 für das Geschäftsjahr 2016 die Aussetzung der Ausschüttung für Stammaktien vorgeschlagen, für 2017 wird eine Dividende von 0,50 €/Aktie angestrebt. Dieser Betrag wird als Untergrenze für die Folgejahre genannt. RWE erzielte im Geschäftsjahr 2016 ein Nettoergebnis in Höhe von - 5,7 Mrd. €. Dies entspricht einer Verschlechterung von 5,5 Mrd. € und ist insbesondere auf Ergebnisrückgänge in der konventionellen Stromerzeugung zurückzuführen. Das EBITDA ist um 23 % auf 5,4 Mrd. € und das betriebliche Ergebnis um 20 % auf 3,1 Mrd. € gesunken.
RWE treibt seinen Konzernumbau weiter voran. Anfang Oktober fand der Börsengang der neuen Tochter innogy statt. Zunächst konnten 23,2 % des Aktienbestandes an der Börse platziert werden, später können weitere Anteile verkauft werden. RWE sieht vor, Mehrheitsaktionär der innogy zu bleiben. Weiterhin konnte eine Einigung mit der Atomkommission erzielt werden. Das Gesetzespaket soll im Frühjahr 2017 in Kraft treten.
RWE prognostiziert für das Geschäftsjahr 2017 ein EBITDA zwischen 5,4 und 5,7 Mrd. €. Hohe Erwartungen werden in die innogy gesetzt, geplant ist ein Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) zwischen 4,3 und 4,7 Mrd. €.
Lagebericht des Vorstandes und Konzernlagebericht
Ulrike Franke, Michael Coeken

Lagebericht des Vorstandes und Konzernlagebericht
WGW Gegenstand des Unternehmens sind der Erwerb und die Verwaltung von Beteiligungen auf dem Wasser- und Energiesektor – insbesondere an der GELSENWASSER AG – sowie das Führen eines eigenen Betriebs auf diesem Gebiet. Die Stadtwerke Bochum Beteiligungsgesellschaft mbH und DSW21 halten jeweils 50 % der Kommanditanteile an der Wasser und Gas Westfalen GmbH & Co. Holding KG (Holding KG). Die Holding KG hält sämtliche Anteile an der Wasser und Gas Westfalen GmbH (WGW). Zwischen der Holding KG und der WGW besteht ein Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag. Die WGW hält zum 31. Dezember 2016 unverändert einen Anteil von 92,93 % an der GELSENWASSER AG. Dieser Anteil entspricht 3.194.600 Aktien. Zwischen der WGW und der GELSENWASSER AG besteht ein Ergebnisabführungsvertrag. Es sind zwei nebenamtliche Geschäftsführer bestellt.
Die Umsatzerlöse der GELSENWASSER AG erhöhten sich im Berichtsjahr um insgesamt 88,7 Mio. € auf 908,8 Mio. €. Dieser Anstieg resultiert im Wesentlichen aus Optimierungsgeschäften der Zentralen Gasbeschaffung. Daneben tragen höhere Stromerlöse aufgrund der neu geschaffenen Zentralen Strombeschaffung sowie eine höhere Wasserabgabe, insbesondere an zwei benachbarte Versorgungsunternehmen, merklich zu einer Erhöhung der Umsatzerlöse bei. Das Ergebnis vor Steuern stieg leicht um 0,9 Mio. € auf 92,8 Mio. € an. Vom Ergebnis nach Steuern in Höhe von 81,1 Mio. € werden 77,1 Mio. € an die WGW abgeführt. 4,0 Mio. € werden in die Gewinnrücklagen eingestellt. Die Bilanzsumme der GELSENWASSER AG stieg im Geschäftsjahr 2016 um 32,8 Mio. € auf 891,5 Mio. €. Das Eigenkapital ist um 4,0 Mio. € auf 357,6 Mio. € angestiegen.
Von dem durch die Wasser und Gas Westfalen GmbH & Co. Holding KG an die Kommanditisten ausgeschütteten Gewinn in Höhe von 65,9 Mio. € entfällt ein Anteil von 33,1 Mio. € auf DSW21. Die zukünftige Ertragslage ist von der Ergebnissituation der GELSENWASSER AG und den Finanzierungskosten für die Beteiligung an der GELSENWASSER AG geprägt.
GELSENWASSER und der WGW wurde wie auch in den Vorjahren ein Rating von A- mit stabilem Ausblick erteilt. Die Stabilität des GELSENWASSER-Cash-Flows und die konsequente Entschuldung der WGW haben entscheidend zu der guten Einstufung beigetragen.
Lagebericht des Vorstandes und Konzernlagebericht

Tommy Finke
Lagebericht des Vorstandes und Konzernlagebericht
KSBG Gemeinsam mit sechs kommunalen Energieversorgern ist DSW21 zum 31. Dezember 2016 mittelbar mit 100 % an der STEAG GmbH (STEAG) beteiligt. Die jeweiligen Anteile sind in der KSBG Kommunale Beteiligungsgesellschaft GmbH & Co. KG (KSBG) gebündelt, die damit Alleingesellschafterin ist. DSW21 ist im Geschäftsjahr 2016 an der KSBG direkt mit 18 % und indirekt über DEW21 ebenfalls mit 18 % der Anteile beteiligt.
Der STEAG-Konzern, einer der größten Stromerzeuger in Deutschland, sieht sich in der deutschen Energiewirtschaft nach wie vor mit einem Umfeld restriktiver und sich weiter verändernder regulatorischer Rahmenbedingungen konfrontiert. Der forcierte Ausbau Erneuerbarer Energien führt zu einem Preisverfall an den Strombörsen und stellt somit alle Energieunternehmen mit konventionellen Erzeugungsanlagen vor enorme wirtschaftliche Herausforderungen.
Die seit dem vergangenen Jahr erneut erheblich gesunkenen Großhandelspreise für Strom erhöhen nochmals den Druck auf konventionelle Kraftwerke und führen auch im STEAG- Konzern zu einer regelmäßigen Überprüfung der Wirtschaftlichkeit der vorhandenen Kraftwerkskapazitäten in Deutschland. Folge dieser Entwicklung ist die Entscheidung, einen Teil der Kraftwerksleistung des STEAG-Konzerns vorzeitig aus dem Markt zu nehmen und im Jahr 2017 fünf Blöcke stillzulegen, um die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu sichern. Zwei der fünf Kraftwerksblöcke sind zwischenzeitlich durch den Übertragungsnetzbetreiber als systemrelevant eingestuft worden, so dass für diese Blöcke eine Stilllegung nicht erforderlich ist. Zwei weitere Kraftwerksblöcke, an denen die STEAG GmbH gemeinschaftlich mit der RWE Generation SE beteiligt ist, sind 2016 in den Auslaufbetrieb gegangen und wurden zum 1. April 2017 stillgelegt.
Der STEAG-Konzern verfügt mit den vorhandenen vielfältigen Geschäftsfeldern und Erzeugungskapazitäten über ein breites Portfolio, wodurch die Auswirkungen aus dem inländischen Strommarkt abgemildert werden können. Zur Stabilität tragen insbesondere die drei ausländischen Steinkohlekraftwerke bei.
Mit der Inbetriebnahme von sechs Großbatteriesystemen hat der STEAG-Konzern eine Vorreiterrolle bei der Etablierung von Batteriespeichern und der Vermarktung der darin gespeicherten Energie im Regelenergiemarkt zur Netzstabilisierung in Deutschland eingenommen. Der strategische Markteintritt in den derzeit wachsenden Waste-to-Energy Markt durch die Übernahme von zwei Abfallbehandlungsanlagen der Vattenfall GmbH ermöglicht es, nicht nur mit der Erzeugung von Strom und Wärme, sondern auch durch die Abnahme der Müllmengen Erträge zu erzielen.
Künftig werden zudem verstärkt Dienstleistungen, wie z. B. der Bau dezentraler Anlagen, der Rückbau von Kernkraftanlagen und andere zukunftsorientierte Energielösungen zur Weiterentwicklung beitragen. Der STEAG-Konzern reagiert auf die Herausforderungen der Energiewende und die sich verschärfenden Marktbedingungen mit einem umfassenden Transformationsprogramm: das konzernweite Projekt STEAG
Lagebericht des Vorstandes und Konzernlagebericht
KSBG 2022 umfasst Effizienzsteigerungen ebenso wie Maßnahmen im Portfolio und die Forcierung von Wachstumsprojekten. So sollen Kosten gesenkt, das Ergebnis verbessert und Freiräume für Investitionen geschaffen werden. Das Projekt dient der Sicherung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit sowie der Entwicklung der mittelfristigen strategischen Perspektive. Der umfassende Ansatz von STEAG 2022 und die Ausrichtung der Geschäftsmodelle des STEAG-Konzerns an den Marktperspektiven sind wichtige Schritte, den genannten Herausforderungen zu begegnen.
Die sich aus der strategischen Ausrichtung ergebenden Chancen und insbesondere die geplanten Investitionen in Wachstumsfeldern werden künftig dazu beitragen, dass der STEAG- Konzern seine Position in wichtigen Geschäftsfeldern ausbauen wird.
Die von STEAG für den Mittelfristplanungszeitraum vorgelegten Ergebnisabführungen sind ausreichend, um den Kapitaldienst inklusive Zinsaufwand sowie Betriebsaufwendungen der KSBG zu bedienen. Die vorgelegte Ergebnisprognose der STEAG für das Geschäftsjahr 2016 bestätigt die budgetierte Ergebnisabführung an die KSBG von rund 55 Mio. € im Jahr 2017.
Bei KSBG ist im Geschäftsjahr 2016 ein Jahresfehlbetrag von 113,6 Mio. € entstanden. DSW21 hat auf Grundlage einer Unternehmensbewertung der STEAG eine Überprüfung des Beteiligungsbuchwertes an der KSBG durchgeführt. Aufgrund dieser Prüfung sieht DSW21 derzeit keine Notwendigkeit für eine außerplanmäßige Abschreibung der Beteiligung an der KSBG. Wesentliche Voraussetzung für diese Annahme ist, dass die in die Unternehmensplanung eingeflossenen Maßnahmen tatsächlich umgesetzt werden.
Die KSBG plant für das Geschäftsjahr 2016 eine Ausschüttung von 15 Mio. €. DSW21 wird mit ihrem Anteil von 18 % an der Gewinnausschüttung der KSBG partizipieren.
Aus Sicht der beteiligten Stadtwerke ergeben sich Zukunftschancen insbesondere aus:
• einer zukunftsfähigen Aufstellung des Deutschlandgeschäfts, • der Schaffung der Rahmenbedingungen durch die vom
Land Nordrhein-Westfalen unterstützten Verknüpfung der „Fernwärmeschienen“ an Rhein und Ruhr, • einem verstärkten Ausbau der Dienstleistungskompetenz, • Investitionen in leitungsgebundene Infrastruktur sowie
Wind- und Solar-Anlagen und • dem Eingehen strategischer Partnerschaften.