pre/aftermath

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Besonders gut ist der daraus resultierende Effekt, oder eher das Phänomen der „Informationsverdichtung“ bzw. „Informationsverdünnung“ in Abbildungen von seitlichen Perspektiven wie in Abb.15 und Abb.16 zu erkennen. Hier bilden eben nahe zusammen liegende (was hier zeitlich nahe bedeutet) Körper eine Ansammlung an Körpern und somit eine Verdichtung der eigentlichen Information. Dieses Faktum war zu erwarten. Was jedoch spannender zu sehen ist, dass sie „Einheiten“, welche an sich durch ihre geringe zeitliche Dauer auch keine körperliche Ausdehnung besitzen, sondern

als

zweidimensionale

Flächen

vorliegen,

durch

eine

knappe

Aneinanderreihung auch eine gewisse Körperlichkeit bekommen, die sie aus dem Zusammenschluss ihrer vorhergehenden und folgenden Einheiten beziehen. Da ja die Perioden der Stille in dieser Anwendung markiert wurden, soll nochmals darauf hingewiesen werden, dass eben dieses Phänomen also auch diese Perioden bzw. deren Zusammenschlüsse betrifft. Es könnte als in jener Weise verstanden werden, dass die Wahrnehmung der Ausdehnung von Perioden der Stille durch ihre Gruppierung verstärkt wird. Jedoch, und das ist auch in der Visualisierung zu erkennen, der Charakter ist ein anderer als eine durchgehende Stille. Vielleicht könnte man sagen es wird nicht die Ausdehnung der Stille verändert, sondern eben die Körperlichkeit, also die Einwirkung einer Masse. Durch eben diese Einwirkung bekommt die

Stille

eine

gewisse „Persönlichkeit“

zugeschrieben.

Man darf

Persönlichkeit jetzt nicht in seiner alltäglichen Verwendung missverstehen, sondern man soll versuchen zu erkennen, dass die Stille somit nicht mehr als reines Negativ apostrophiert

werden

kann,

sondern

als

existierendes

(weil

körperliches)

Ausgedehntes.

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