openthing - die virtuelle Datenarchitektur

Page 8

Openthing – die virtuelle Datenarchitektur

Thomas Wagensommerer

Anschauens und inneren Empfindens“7. Der Raum ist somit Bedingung für das – subjektive - sinnliche Empfinden (seiner Inhalte), jedoch nicht für die Wahrnehmung des Raumes an sich. Dieser kann nicht wahrgenommen werden. Er ist eben a priori vorhanden.

Die Entgegnung dieser Theorie rührt aus der Medizin. Laut Ansichten basierend auf anatomischen Gegebenheiten beruht die Raumwahrnehmung auf Vorraussetzungen des menschlichen Gleichgewichtsorgans, des Ohres. In diesem Gleichgewichtsorgan befinden sich 3 mit Flüssigkeit gefüllte Bögen, deren räumliche Anordnung jeweils einer uns gedachten Dimension entspricht. Dieser Theorie zufolge ist der Raum per se

schon

wahrzunehmen,

da

es

adäquate

anatomische

Entsprechungen

(Rezeptoren) gibt. Hier wäre anzumerken, dass die Erklärung an sich eine sehr einleuchtende ist, wenn auch meiner Meinung nach keine umfassende. Dieser Theorie wäre zu entgegnen, dass der Raum ohne zusätzliche Informationen nicht bestimmt – vielleicht aber wahrgenommen aber nicht benannt – werden kann. Es können die Auswirkungen einer fehlerhaften Raumwahrnehmung (z.B.: Gehörsturz oder Schwindel) festgestellt und somit auf den eigentlichen „regulären“ Zustand rückgeschlossen werden.

Wenn man obige Ansätze weiterdenkt, muss es immer einen Raum geben, in dem sich Inhalte befinden, woraus sich ein Raum im Raum ergibt. Folglich muss es aber auch – und das wäre der absoluteste Raum aller Räume – immer einen Raum geben in dem sich der aktuell betrachtete Raum befindet. Also ein Streben in Richtung

7

“Immanuel Kant”, Otfried Höffe, 2007, S.86 8 von 8


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.