Energieeffizienz: nachwachsende Baustoffe für die Kreislaufwirtschaft
Titelthema: Nachhaltige Gebäude
Datenquelle BIM-Modell: Revitalisierung unter straffen Zeitplänen
ERP-Lösungen
Digitale Geschäftsprozesse:
Anwendungen für Unternehmensbereiche in der Bauwirtschaft
RAUM FÜR ECHTE TRANSFORMATION
Liebe Leserinnen und Leser,
Klimawandel und steigender Ressourcenverbrauch gehören zu den drängendsten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Der Bausektor trägt dabei eine zentrale Verantwortung für das Erreichen unserer Klima- und Nachhaltigkeitsziele. Um ihr gerecht zu werden, haben Bund und Länder die Gründung des Bundesforschungszentrums für klimaneutrales und ressourcenschonendes Bauen (BFZ) beschlossen, das ab 2026 an mehreren Standorten als Verein in Deutschland tätig werden soll. Hauptziel des BFZ ist die drastische Reduzierung des Ressourcenverbrauchs im Bauwesen mit Fokus auf die Entwicklung CO2-armer Baustoffe, innovativer Bauverfahren sowie die Etablierung zirkulärer, ressourceneffizienter Bauweisen.
Verena Hubertz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, unterstreicht die Bedeutung des Zentrums: „Die Anpassung unserer Gebäude an veränderte Klimabedingungen und der ressourcenschonende Umgang mit Baumaterialien sind große Herausforderungen für die Bauindustrie. Mit dem Bundesforschungszentrum setzen wir ein deutliches Zeichen: Wir gestalten die Zukunft des Bauens aktiv. Durch die dezentrale Organisation und die starke Vernetzung schaffen wir ideale Bedingungen für den Austausch von Ideen und die rasche Implementierung innovativer Lösungen.“
Der Blick auf das BFZ macht klar: Die Zukunft des Bauens entsteht dort, wo Innovation, Verantwortung und Praxiswissen zusammenfinden. Diese Schnittstellen greifen wir in der vorliegenden Ausgabe auf und zeigen, welche Potenziale nachhaltige Gebäudestrategien bereits heute erschließen, wie digitale Werkzeuge und automatisierte Prozesse den Planungs- und Baualltag verändern – und welche alternativen Baustoffe den Weg zu einer klimaneutralen Baukultur ebnen könnten.
Viel Freude beim Lesen!
Regine Appenzeller Redakteurin
Weiter denken. Nachhaltig handeln.
OBO gestaltet die Zukunft
Mit ressourcenschonenden Maßnahmen an unseren Standorten und durch innovative Produktlösungen entwickeln wir bei OBO die global vernetzte Welt weiter. Schritt für Schritt setzen wir so weltweit immer mehr energiesparende und klimafreundliche Maßnahmen um.
· EcoVadis Goldstatus: EcoVadis ist eine international anerkannte Plattform zur Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen. Herausragende Leistungen werden mit einem entsprechenden Status ausgezeichnet. Mit dem Goldstatus gehört OBO nun zu den besten 5% der weltweit bewerteten Unternehmen.
· PV-Anlage am OBO-Standort Menden und Ungarn: Mit einer unternehmenseigenen PV-Anlage nutzen wir die Kraft der Sonne zur Unterstützung des Betriebs unserer Produktionsanlagen am Standort Menden und Ungarn.
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Mehr zu unseren bereits erreichten Meilensteinen auf dem Weg in eine nachhaltigere Zukunft erfahren Sie in unserem aktuellen OBO Nachhaltigkeitsbericht: Einfach QR Code scannen und downloaden:
INHALT
06 ZEIT SPAREN, FEHLER VERMEIDEN, QUALITÄT ERHÖHEN
08
Digitalisierung im Bauwesen: Digitale Durchgängigkeit im Engineering
KOSTENDURCHGÄNGIG MIT BIM
BIM: California in der Praxis bei Karlundp
10 AUF IN DIE KI-ZUKUNFT
Digitalisierung im Bauwesen: Bluebeam Revu
11 DIGITALE GESCHÄFTSPROZESSE
12
ERP-Lösungen: Lohnabrechnung mit Nevaris Finance
DIGITALE TRANSFORMATION
ERP-Lösungen: Stefan Kurz, Kreutzpointner, im Gespräch
14 KAPAZITÄTEN PLANEN OHNE PFLEGEBALLAST
16
ERP-Lösungen: VP Float von Visuplus 14
VORREITER DER KREISLAUFWIRTSCHAFT
Holzbau: Rückbaufähige Holz-Beton-Verbundelemente
18 WENN DAS ÖFFNEN DER TORE ZUM ERLEBNIS WIRD
Holzbau: Luftschiffhangar aus nachwachsenden Baustoffen
20 AUSGEZEICHNET KLIMAPOSITIV
Holzbau: Platinum Wiesbaden
22 DATENQUELLE BIM-MODELL
Nachhaltige Gebäude: Ökobilanzierung mit One Click LCA
24 EINFACHER KONSTRUIEREN, RESSOURCEN SPAREN
Nachhaltige Gebäude: Gebäudetyp-E 24
26 MIT INFRAROT NACHHALTIG HEIZEN
Nachhaltige Gebäude: Elektrowärme als Heizlösung
28 ZWISCHEN REFORMBEDARF UND REALITÄT
Nachhaltige Gebäude: Revitalisierung unter straffen Zeitplänen
30 UNAUFFÄLLIG WIRKSAM
Sicherheits- & Zugangssysteme: Türlösungen von Geze, Kinderkrebszentrum, Barcelona
Sicherheits- & Zugangssysteme: Einbruchschutz bei großen Fensterfronten
36 SPEKTAKULÄRE GLASWELLENFASSADEN
Fassadentechnik: Super Spacer TriSeal am Göteborger Våghuset
38 MONOLITHISCHER MARMORWÜRFEL
Fassadentechnik: Stein-Glas-Fassade, Perelman Performing Arts Center, New York
40 HERZSTÜCK SMARTER PRODUKTIONSWELTEN
Digitalisierung in der Gebäudeautomation: BIM.TGA von Planplus
42 FORSCHUNGSBIBLIOTHEK DER MODERNE
Digitalisierung in der Gebäudeinformation: Building X für die Dekarbonisierung
03 Editorial 43 Impressum
46 Marktplatz/Vorschau
In dieser Ausgabe redaktionell erwähnte Firmen: Arup S. 28, Brüninghoff GmbH & Co. KG S. 16, Cosmo Consult AG S. 12, Edgetech Europe GmbH S. 36, Formitas AG S. 22, G&W Software AG S. 8, Geze GmbH S. 30, GRAFEX S. 10, Holcim GmbH S. 5, Josef Gartner GmbH S. 38, KS-Original GmbH S. 24, Nevaris Bausoftware GmbH S. 11, Orca Software GmbH S. 5, Phoenix Contact GmbH & Co. KG S. 6, Planplus GmbH S. 42, Salto Systems GmbH S. 32, Sauter AG S. 20, SEW-Eurodrive GmbH & Co. KG S. 18, Siemens Smart Infrastructure S. 40, Sonepar Deutschland GmbH S. 26, Vetrotech Saint Gobain Deutschland GmbH S. 34, Visuplus GmbHS. 14, Weise Software GmbH S. 5
SMARTER PROJEKTSTART
Neue Schnittestelle zu DBD-BIM-Objekten für Kostenrahmen und präzise Kostenschätzungen.
Mit Orca AVA 27 veröffentlicht die Orca Software GmbH die neue Version ihrer Lösung für Planung, Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung von Bauprojekten. Die neue Generation bietet zahlreiche Verbesserungen in Usability, Performance und digitaler Zusammenarbeit – für einen effizienteren Workflow von der Planung bis zur Abrechnung. Der erweiterte Manager soll für mehr Übersicht und eine intuitive Bedienung sorgen. Mit der neuen Suche, Mehrfachauswahl und dynamischen Filtertags lassen sich Projekte, Leistungsverzeichnisse und Dokumente schneller finden und verwalten. Zudem ermöglicht die transparente Benutzerverwaltung eine bessere Organisation im Team. Mit der neuen Schnittstelle zu DBD-BIM-Objekten sind Kostenrahmen und präzise Kostenschätzungen nach DIN 276 schnell und effizient zu erstellen. Durch die Integration von GRAVA connect können grafische Aufmaße aus 2D-Zeichnungen direkt in Orva AVA 27 übernommen werden. Erweiterte BIM-Funktionen bieten IFCAnalyse und -Integration auf neuem Niveau. Auch die Abrechnung wurde optimiert: Teil-, Schluss-, Regie- und Nachtragsrechnungen lassen sich jetzt direkt aus X-Rechnungen erstellen und freigeben – inklusive revisionssicherer Ablage und übersichtlicher Rechnungsverwaltung. Zeitgleich mit Version 27 startet das neue Serviceportal. Dort können Nutzer schnell auf Support, Dokumentationen und Serviceangebote wie Whitepaper, Webinar-Aufzeichnungen usw. zugreifen.
HOLCIM ÜBERNIMMT XELLA
Holcim hat eine verbindliche Vereinbarung über die Übernahme von Xella unterzeichnet – Anbieter nachhaltiger und innovativer Wandlösungen mit einem für 2025 erwarteten Umsatz von rund einer Milliarde Euro. Xella setzt auf nachhaltige Marken wie Ytong, Silka, Hebel und Multipor und unterhält seine
TRANSPARENT UND FLEXIBEL ABRECHNEN
eigenen Plattformen Blue.Sprint und Building Companion für digital unterstützte Bauprozesse.
Die Transaktion steht im Einklang mit Holcims Finanzdisziplin und einer wachstumsorientierten Kapitalallokation. Sie erfolgt vorbehaltlich der üblichen Bedingungen und behördlichen
Weise Software hat mit HOAI-Pro 2026 sein Programm aktualisiert, optimiert und erweitert. So ermöglicht etwa eine neue Funktion die Minderung oder Erhöhung des Leistungsphasen-Basishonorars, was flexible Angebote vereinfacht. E-Rechnungen lassen sich in den maschinenlesbaren Rechnungsformaten XRechnung und ZUGFeRD mit dem optionalen E-Rechnungsmodul inklusive eingebetteter Anlagen anzeigen und exportieren.
HOAI-Pro 2026: überarbeiteter Stundenlohnzettel mit neuer Benutzerführung, Programmoberfläche und grafischer Übersicht.
Zudem unterstützen neue KI-Assistenten und beschleunigen Routinearbeiten: Sie untergliedern Positionen von Pauschalhonoraren selbstständig und machen Vorschläge für Pauschalhonorartexte, Aufwandsschätzungen, Detailbeschreibungen, Anrede- und Abschlusstexte. Auch der Stundenlohnzettel wurde in vielen Bereichen, wie der Benutzerführung und Oberfläche, grafischen Stunden- und Kostenübersichten oder dem Excel-Export umfassend überarbeitet. Eine
Genehmigungen und wird voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2026 abgeschlossen sein. Bereits im ersten Jahr soll sich die Übernahme positiv auf den Gewinn pro Aktie (EPS) sowie auf den Free Cashflow auswirken und ab dem dritten Jahr einen positiven Beitrag zur Kapitalrendite haben.
neue, moderne Programmoberfläche mit verbesserter Benutzerführung macht die Bedienung intuitiver und einfacher. Schließlich wurden alle speziellen Leistungsbilder, beispielsweise nach AHO, Siemon oder VSB, aktualisiert und angepasst. HOAI-Pro 2026 berücksichtigt das aktuelle Honorarrecht und bietet Planern die Möglichkeit, Leistungen EuGH-konform und individuell zugeschnitten auf die jeweiligen Projektanforderungen abzurechnen. Über flexible Einstellungen lassen sich beispielsweise Kostenansätze ändern oder Leistungsphasen individuell untergliedern. Abweichend zur HOAI können auch eigene oder zusätzliche Leistungsphasen berücksichtigt werden, ebenso wie Zu- oder Abschläge. Pauschalhonorare lassen sich frei vereinbaren, rabattieren oder durch zusätzliche Leistungen ergänzen. Zudem lässt sich das Programm individuell anpassen und durch mehrere, auch separat erhältliche, Module ergänzen.
ZEIT SPAREN, FEHLER VERMEIDEN, QUALITÄT ERHÖHEN
Perspektivisch sollen sämtliche Daten eines Gebäudes zentral und konsistent über dessen kompletten Lebenszyklus bereitstehen. Deshalb arbeiten Eplan und Phoenix Contact an einem vollständig digitalisierten Engineering-Prozess. Im Zentrum des Workflows steht BACtwin als digitaler Zwilling der TGA.
VON MARCEL HASSENEWERT UND ROLF SCHULTE
Durchgängigkeit im Engineering.
Die Anforderungen an heutige Gebäude steigen stetig: naturgemäß, durch den technologischen Fortschritt, aber auch aufgrund gesetzlicher Vorgaben. Mit Building Information Modeling (BIM) hält eine Standardmethode immer häufiger Einzug in den Prozess der Planung, Umsetzung und in den Betrieb von Gebäuden. Themen wie die integrale Planung, die die Gebäudeautomation von Anfang an in den Planungsprozess einbezieht, gehen ebenfalls mit der Einführung der BIM-Methode einher wie die durchgängige Digitalisierung in den verschiedenen Projektphasen. So verlangt die BIM-Methode zwingend eine strukturierte Arbeitsweise. Über einen modellbasierten Ansatz stehen alle
Gebäudemanagementsystem Emalytics.
Informationen und Daten über das Gebäude zentral und konsistent zur Verfügung. Das gilt bestenfalls über den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes. Darüber hinaus bringen die gesetzlichen Rahmenbedingungen auf deutscher Ebene mit dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) und auf europäischer Ebene durch die Energy Performance of Buildings Directive (EPBD) weitere Anforderungen an die digitale Transformation mit sich. GEG und EPBD fordern unter anderem eine detaillierte Dokumentation bezüglich der energetischen Eigenschaften des Gebäudes sowie den unabdingbaren Einsatz einer Gebäudeautomation für bestimmte Nichtwohngebäude.
An dieser Stelle setzen Eplan und Phoenix Contact in ihrer strategischen Zusammenarbeit an. Beide Unternehmen haben sich zum Ziel gesetzt, die digitale Wertschöpfungskette von der elektrotechnischen Planung über die Automatisierung bis zum Gebäudemanagement durchgängig und digital zu verzahnen. Daten aus der elektrotechnischen Vorplanung sollen direkt für die Gebäudeautomation und das Gebäudemanagement bereitgestellt werden. Ohne Medienbrüche soll so ein nahtloser EngineeringWorkflow entstehen. Informationen, die einmal digital erfasst worden sind, werden über entsprechende Schnittstellen weitergegeben. Ein wiederholtes Eingeben von identischen Informationen in unterschiedlichen Projektphasen, wie es heute noch vielfach zur Realität im Bauprozess gehört, soll somit weitestgehend entfallen. Ziel der Kooperation ist es, aus der elektrotechnischen Vorplanung direkt weiter verarbeitbare Daten für die Steuerung, Visualisierung und energetische Bewertung der Gebäude zu generieren. Damit legen Eplan und Phoenix Contact eine zusätzliche Grundlage für die BIM-konforme, energieeffiziente Gebäudeautomation. (Bild links)
STANDARDISIERTES DATENMODELL BACTWIN
Das Ziel ist klar: ein vollständig digitalisierter Engineering-Prozess, bei dem die Informationen nur einmal aufgenommen, strukturiert abgelegt und systemübergreifend weiterverarbeitet werden. Dies geschieht ohne die wiederholte Eingabe von Planungsinformationen anhand von PDF-Dokumenten oder ähnlichem. Auch Redundanzen sollen vermieden werden, um Daten an zentraler Stelle als Single-Source-Of-Truth pflegen, verändern und weiterverarbeiten zu können. Doch die Vision ist groß und der Weg dahin noch weit. Durch die Komplexität der gesamten technischen Gebäudeausrüstung (TGA) und der kompletten Gebäudeautomation (GA) mit all ihrer Vielfalt sind weitere Schritte zu tun, bis die gesamte Vision zur Realität in den Bauprojekten werden kann. Deshalb ist es sinnvoll, in kleinen Schritten auf diese Vision hinzuarbeiten.
Ein wichtiger Schritt besteht im Hinblick auf den Engineering-Workflow zwischen der Planung der TGA und der Umsetzung der GA bis hin zum Betrieb. Im Zentrum dieses Engineering-Workflows steht der BACtwin als digitaler Zwilling der TGA auf der Ebene der Aggregate. Darunter fallen einzelne technische Einheiten wie beispielsweise Pumpen, Ventile oder Lüfter. Der BACtwin bildet die funktionale Struktur eines Gebäudesystems digital ab. Diese funktionale Modellierung ermöglicht es, die technischen Zusammenhänge abstrahiert sowie strukturiert darzustellen und systemübergreifend weiterzuverarbeiten. Die Datenstruktur dient dabei als Bindeglied zwischen der elektrotechnischen Planung in Eplan und der Automatisierungsplattform Emalytics von Phoenix Contact. Über den BACtwin entsteht ein digitaler Baukasten, mit dem nicht nur die Schaltplanerstellung vereinfacht, sondern ebenfalls die spätere Programmierung und Visualisierung in Emalytics bereits vorbereitet wird. Viele der notwendigen EngineeringSchritte können somit automatisiert werden. Das spart dem Anwender Zeit. Durch die Standardisierung werden unnötige Fehler in der sonst üblichen manuellen Übertragung verhindert (siehe Grafik oben).
MAKROS MIT FUNKTIONS-TEMPLATES
Das standardisierte Anzeigen der verschiedenen Aggregate gemäß BACtwin erlaubt die standardisierte
BACtwin im Preplanning von Eplan.
AUTOREN
Marcel Hassenewert
System Manager
Building Technology, Phoenix Contact Deutschland GmbH
Rolf Schulte
Global Vertical Market Manager Building Technologies, Eplan GmbH & Co. KG
Verwertung der Informationen der einzelnen Aggregate auch in der Gebäudeautomation. Mit Hilfe vordefinierter Makros und Funktions-Templates lassen sich aufwändige Engineering-Schritte automatisieren. Über Makros im Eplan Preplanning schafft der BACtwin die natürliche Verknüpfung zu den vordefinierten Funktions-Templates in Emalytics. Dadurch können individuelle Programmteile ebenso wie die umfangreichen Datenpunktlisten automatisch dort angelegt werden.
Durch die Modularisierung gemäß BACtwin und die Kopplung der Software-Werkzeuge über festgelegte Schnittstellen wird eine deutliche Zeitersparnis im Engineering erreicht. Die Standardisierung auf der Modulebene anhand vorgefertigter Templates über unterschiedliche Projekte hinweg minimiert die Fehlerquellen, steigert die Qualität der Realisierung und sorgt für eine konsistente und nachvollziehbare Dokumentation.
Mit dieser neuen Initiative setzen Eplan und Phoenix Contact eine langjährige Kooperation im Bereich der digitalen Wertschöpfungskette fort. Im Bereich Planung, Validierung und Bestellung von Klemmenleisten arbeiten die beiden Unternehmen schon seit längerem zusammen. Die in Eplan erzeugten Daten lassen sich direkt in die Engineering-Software clipx Engineer von Phoenix Contact importieren. Dabei werden fehlende Komponenten automatisch ergänzt und die Planung validiert.
Auf dieser Basis kann der Anwender fertige Klemmenleisten vormontiert bestellen, inklusive Markierungen und Dokumentation. Mit dem BACtwin und der Kooperation im Bereich der Gebäudeautomation wird diese digitale Verzahnung bei der Digitalisierung im Gebäude konsequent fortgeführt.
FAZIT
Die Digitalisierung im gesamten Engineering-Prozess ist kein Selbstzweck, sondern ein strategischer Hebel für Innovation, Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit. Eplan und Phoenix Contact zeigen auf, wie es gehen kann. Der BACtwin ist hier nicht nur ein Werkzeug, sondern vielmehr ein Symbol dafür, wie Standardisierung unterstützt, eine neue Denkweise im technischen Planungsprozess zu verankern. All das sind wichtige Bausteine für die Umsetzung von BIM, GEG und EPBD in der Praxis. Die Zukunft des Engineerings ist digital, modular und vernetzt.
Bild: Eplan
KOSTENDURCHGÄNGIG MIT BIM
Seit der Gründung 1995 entwirft und realisiert das Planungsbüro Karlundp Gesellschaft von Architekten mbH private und öffentliche Aufträge im In- und Ausland. Dabei wird großer Wert auf die wirtschaftliche Planung und Abwicklung der Bauvorhaben gelegt. Auch sollen die Kosten in jeder Leistungsphase transparent sein. So setzt das Architekturbüro auf die durchgängige AVA- und Baukostenmanagementlösung California der G&W Software AG.
Die Bandbreite der Projekte von Karlundp reicht von Schul- und Hochschulgebäuden, Kindergärten kulturellen Einrichtungen, Studierendenwohnanlagen, über Bauten für den Justizvollzug bis hin zu Verwaltungsbauten wie dem Neubau des Kanzleigebäudes der Deutschen Botschaft in Belgrad und Sonderbauten wie mehreren Wetterradartürmen für den Deutschen Wetterdienst und diversen, bis zu zehnspurigen Autobahnbrücken. Einen Großteil dieser Aufträge akquiriert man über Wettbewerbe und VGV-Verfahren. Schon seit der Gründung arbeitet das Büro mit California. Grundlage der damaligen Entscheidung war eine intensive Marktrecherche. Ausschlaggebend waren zum einen der gute Service des Softwarehauses und zum anderen die umfangreichen Funktionalitäten sowie die Durchgängigkeit der Software.
So deckt Karlundp mit der AVA-Software den gesamten Planungsprozess von der ersten Kostenschätzung über die Kostenberechnung, Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung einschließlich der laufenden Kostenkontrolle bis zur Dokumentation der abgeschlossenen Projekte lücken-
Torwachgebäude der Justizvollzugsanstalt Gablingen.
Heike
Blödorn
Freie Journalistin, Duisburg
los und nachvollziehbar ab und dokumentiert den Auftraggebern jede Leistungsphase. Darüber hinaus unterstützt California mit dem Erweiterungsmodul BIM2AVA die BIM-orientierte Arbeitsweise und das Zusammenspiel mit dem eingesetzten CAD-System.
Das Erweiterungsmodul zum Raum- und Gebäudebuch (RGB) visualisiert, analysiert und verknüpft 3D-Modelldaten aus CAD-Systemen zur automatisierten Mengenermittlung und Kostenplanung in BIM-Prozessen. Wird neben den standardisierten Mengenwerten ein weiterer Wert benötigt, zieht der Planer diesen einfach per Drag and Drop in das Raum- und Gebäudebuch – ohne erneuten Import des Modells, ohne komplexe Syntax. Das Programm ergänzt den Wert in den betroffenen Bauteilen und dieser ist sofort für die Kostenplanung nutzbar. Dadurch spart der Kostenplanende Zeit und kann schnell auf Besonderheiten eines Bauvorhabens reagieren.
Gabor Pulai, der im Januar 2024 in die Geschäftsführung von Karlundp eingetreten ist, trägt die Verantwortung für die digitale Infrastruktur des Büros. Zu seinem Spezialgebiet gehören sowohl die Prozessentwicklung als auch
VON HEIKE BLÖDORN
Bild: Martin Duckek, Ulm
AUTORIN
die Koordination unterschiedlicher Softwareumgebungen, von daher begründet sich auch seine enge Zusammenarbeit mit G&W. Aktuell legt Pulai ein besonderes Augenmerk auf die Implementierung der BIM-Methodik in den Planungsalltag und entwickelt fortlaufend eine entsprechende Schulung der Mitarbeitenden.
ARBEITSWEISE BEI KARLUNDP
In der Leistungsphase 2 erstellen die Architekten das Gebäudemodell in Archicad und importieren es mittels einer IFC-Datei in das RGB-Modul von California. Anschließend erfolgt die Kostenschätzung unter anderem mithilfe von DBD-BIM Elements oder STLB-Bau. „Wir verknüpfen die Massen aus dem RGB mit den einzelnen LVPositionen, und arbeiten dann die gebäudespezifischen Details ein“, erklärt Pulai.
Da in den einzelnen Leistungsphasen Anpassungen und Verfeinerungen in der Gebäudeplanung vorgenommen werden, frieren die Planer die Kostendaten der jeweiligen Phase ein, importieren die Gebäudedaten jeweils in ein neues RGB und aktualisieren dort die Kostendaten. Und greifen dabei auf verschiedene, Gewerke-spezifische Stamm-LVs zu, in denen eigene und STLB-Bau-Positionen vorbereitet und bepreist sind. Die einzelnen Kostenstadien exportieren die Planer jeweils als GAEB-Datei und leiten sie zur Prüfung und Freigabe an die Bauherren weiter. Mit fünf Mitarbeitern schreibt das Büro alle Projekte selbst aus. Die Angebote, die als DA84-Datei zurückkommen, importieren sie in California, erstellen Preisspiegel und bewerten die Angebote nach technischen und wirtschaftlichen Aspekten. Daraus ergibt sich ein Vergabevorschlag für den Auftraggeber.
Die Architekten nutzen California auch für die Kostenverfolgung mit Rechnungsprüfung sowie für eine detaillierte Nachtragsverwaltung. Sie erstellen und buchen automatisch Zahlungsanweisungen für Abschlagszahlungen, Teilschluss- und Schlussrechnungen. Eine lückenlose und transparente Historie der Entwicklung vom Planungs-LV bis zur Dokumentation der abgeschlossenen Baumaßnahme ist ein wesentlicher Faktor. Eingesetzt wird das auf einer SQL-Datenbank basierende AVA-System durchgängig bei allen Projekten. Damit alle Änderungen nachvollziehbar sind, dokumentieren die Mitarbeiter diese und spezifizieren, wer wann was eingetragen hat.
KOSTENTRÄGER- UND MENGENSPLITTING
Das Kostenträgersplitting bei öffentlichen Projekten ist eine entscheidende Funktion. Damit ist die nachprüfbare
Verteilung von Kosten auf die verschiedenen Kostenträger oder auch die Verteilung nach Aspekten wie die kostentechnische Darstellung nach einzelnen Bauphasen oder Bauteilen möglich. Diese Funktionalität kam erstmals bei einer Berufsschule zum Einsatz. Für den Auftraggeber, die Landeshauptstadt München, galt es, die drei Bauabschnitte kostentechnisch getrennt darzustellen. Gabor Pulai dazu: „Wir haben in Archicad die Bauteile entsprechend angelegt und können über die Variantenbildung in BIM2AVA danach suchen.“
Justizvollzugsanstalten sind primär die Addition einer Vielzahl von komplexen Nutzungs-, Funktions- und Raumzusammenhängen, darunter etwa Torwachzentrale, Unterkunftsgebäude, Sportund Freizeitgebäude, Versorgungsgebäude, Unternehmerbetriebsgebäude und eine Magistrale, die die verschiedenen Gebäudeteile miteinander verbindet. Bei Beauftragung durch einige Bauämter muss das Architekturbüro die Kosten gebäudeweise aufführen, weil die Mittel zum Teil aus unterschiedlichen Budgets kommen.
STRATEGISCHE ENTSCHEIDUNG
Vorteilhaft ist, dass die Software nicht nur alle Aufgaben des Kostenmanagements durchgängig abdeckt, sondern dass sich die Daten auf einem eigenen Server befinden, obwohl eine Cloud-Lösung möglich wäre. Dies ist aufgrund der vielen Justizund Polizeiprojekte unabdingbar. Die Anbindung an ein Personenmanagementmodul stellt sicher, dass die Windows-Nutzer die gleichen Zugriffsrechte wie die California-Nutzer haben und somit eine differenzierte Freigabe oder Sperrung von Programmfunktionalitäten und Datenzugriffen erfolgen kann. ra
Besuchsraum mit Trennscheibe in der Justizvollzugsanstalt Gablingen.
Neubau Landesbaudirektion Bayern in Ebern: BIM2AVAFenster, ausgewähltes Element mit Eigenschaften.
Ingo Butterweck, rechts Petra Goebel, beide aus dem Hause Bluebeam.
Am 16. Oktober 2025 lud GRAFEX – der erste Bluebeam-Platinum-Partner im DACH-Raum – zum diesjährigen Event nach Hannover ein. Die Veranstaltung stand unter dem Motto: „Mit Bluebeam Revu in die KI-Zukunft.“ Neben spannenden Fachvorträgen fand ein reger und konstruktiver Austausch rund um Bluebeam Revu statt. Inspirierende Best Practices, eine mitreißende Keynote und beeindruckende Live-Demos waren zu erleben. Obwohl Revu längst der PDF-Standard in Bauprojekten ist, wird noch längst nicht das volle Potenzial ausgeschöpft. Am Beispiel von Revu wurde gezeigt, wie weit man über das reine Betrachten von Plänen hinausgehen kann, um die eigenen Prozesse in Planung und Ausführung deutlich zu beschleunigen.
WARUM JETZT MIT REVU STARTEN?
AUTOR
Dittmar Albeck
Geschäftsführer GRAFEX, Langenhagen
Die Anforderungen im Bau steigen: schnellere Abläufe, klare Kommunikation, weniger Reibungsverluste. Genau hier setzt Bluebeam an – und bietet dem Anwender auf Basis von PDF-Plänen smarte Werkzeuge für Dokumentenmanagement, Planprüfung, Mengenermittlung und Zusammenarbeit.
Statische PDFs lassen sich in dynamische Arbeitsunterlagen verwandeln, Projekte von Anfang an digital und effizient steuern und eine durchgängige Zusammenarbeit über alle Projektphasen schaffen.
BLUEBEAM-FUNKTIONEN IM ÜBERBLICK
Exakte Messungen und Auswertungen
Klare und nachvollziehbare Kommunikation
Nutzung auf jedem Gerät – im Büro oder auf der Baustelle
Zusammenarbeit in Echtzeit und über Grenzen hinweg
AUF IN DIE KI-ZUKUNFT
Intelligente Mengenermittlung, präzise Zeichnungsabgleiche und Markups, mobile Zusammenarbeit in Echtzeit, Prüf- und Freigabeprozesse sowie leistungsstarke PDF-Bearbeitung –mit Bluebeam Revu in drei Editionen.
VON DITTMAR ALBECK
Revu wurde speziell für die Anforderungen von Architektur, Ingenieurwesen und Bau entwickelt. Die Lösung vereint präzises Arbeiten, klare Kommunikation und effiziente Workflows in einem zentralen System – über alle Projektphasen hinweg. So lassen sich Planung, Prüfung und Zusammenarbeit nahtlos digital verbinden.
PRÄZISION AUF KNOPFDRUCK
Längen, Flächen und Volumen lassen sich direkt im PDF exakt bestimmen. Jeder Plan kann individuell kalibriert und mit dem passenden Maßstab versehen werden. Die ermittelten Werte bilden eine verlässliche Grundlage für Kalkulationen und Ausschreibungen. Zudem lassen sich Werkzeuge, Farben und Vorlagen an persönliche Arbeitsweisen anpassen. Gleichzeitig ermöglichen Profile eine einheitliche Umgebung für das gesamte Team – flexibel im Alltag, konsistent im Ergebnis. Planstände lassen sich automatisch farblich vergleichen und mehrere Versionen überlagern. Änderungen werden auf einen Blick sichtbar – kein Detail bleibt unbemerkt. So sind neue Versionen schnell zu prüfen, ohne dass Details übersehen werden oder Zeit mit manueller Kontrolle verloren wird.
DAS HERZSTÜCK VON BLUEBEAM REVU
Texte, Pfeile, Symbole und Notizen können direkt im Plan eingefügt werden. Farben, Ebenen und Autoren werden automatisch zugeordnet. Die Markupliste ermöglicht Auswertungen und Filter und dient als Grundlage für Berichte und Freigaben. Markups machen Kommunikation direkt im Plan möglich – alle Anmerkungen bleiben im PDF gespeichert und sind jederzeit nachvollziehbar. Auch Bereiche lassen sich definieren und benennen, Mengen automatisch zusammenfassen. Das unterstützt Kalkulation und Planung, sorgt für Transparenz bei Ausschreibungen und ermöglicht eine präzise Fortschrittskontrolle. Auch Flächen, Räume und Bereiche lassen sich auswerten, damit übersichtliche Mengenlisten als Basis für Kostenplanung und Ausschreibungen entstehen.
Als Grundlage für effiziente, digitale Bauprojekte erhält man so Funktionen für Messung, Kommunikation, mobile Nutzung und Echtzeit-Zusammenarbeit, um Planung und Praxis zu einem Workflow zu verbinden. ra
Bild: GRAFEX
DIGITALE GESCHÄFTSPROZESSE
Die Entgeltabrechnung ist eine komplexe und zeitintensive Aufgabe in der Bauwirtschaft. Sie erfordert Genauigkeit, rechtliche Sicherheit und transparente Prozesse. Nevaris Finance bietet sich hier als vollständig digitalisierte und ITSG-zertifizierte CloudLösung an, die alle Anforderungen in einem ERP-System bündelt.
VON DANIELA HETZ
Um als Bauunternehmen optimal in die digitale Lohnabrechnung einzusteigen, ermöglicht Nevaris Finance dies durch ein dreistufiges Paketmodell: Die Basisversion Standard deckt alle grundlegenden Anforderungen wie Baulohn, Gehalt, Arbeitszeitkonten, Fehlzeiten und elektronische Meldungen ab und schafft damit eine verlässliche Grundlage für die HRArbeit. Die Ausbaustufe Pro ergänzt diesen Kern um wichtige Automatisierungen wie die automatische Pfändungsermittlung, Statistikmeldungen und die Nutzung des Bauarbeiterschlüssels; das integrierte Personalinformationssystem sorgt zusätzlich für mehr Transparenz und Effizienz. In der höchsten Stufe Enterprise entwickelt sich das Programm zu einem umfassenden Steuerungswerkzeug für komplexe Personalstrukturen mit Funktionen wie Lohnkostenverrechnung an ARGEn, Langzeitkontenverwaltung und mandantenübergreifenden HR-Übersichten. Durch Schnittstellen, etwa zu Docuware, Job Router oder 123erfasst, entstehen nahtlose digitale Prozessketten von der Zeiterfassung bis zur fertigen Abrechnung. Ein wesentlicher Vorteil liegt in der modernen CloudInfrastruktur. Unternehmen benötigen keine lokale ITAdministration mehr, denn sowohl Updates als auch Wartungen und Datensicherungen erfolgen automatisch.
Daniela Hetz Head of Content Marketing, Nevaris Bausoftware
Nevaris-FinanceERP: Rollencenter mit personalisierten Kacheln.
Die Daten stehen jederzeit aktuell und sicher zur Verfügung. Für Bauunternehmen bedeutet das eine deutliche Entlastung der internen Ressourcen, eine Erhöhung der Prozesssicherheit und eine spürbar höhere Geschwindigkeit in der Abrechnungspraxis.
BEST PRACTICE BEI GOTTLOB ROMMEL
Wie der digitale Wandel im Personalwesen gelingen kann, zeigt das Beispiel der Gottlob Rommel GmbH & Co. KG aus Stuttgart. Das Bau- und Gebäudetechnikunternehmen mit über 120 Jahren Erfahrung und mehreren Standorten in Süd- und Ostdeutschland benötigte eine moderne Alternative für eine ERP-Lösung, die nicht mehr weiterentwickelt wurde. Nach sorgfältiger Prüfung entschied sich das Unternehmen für Nevaris Finance – und zieht nach zwei Jahren im produktiven Einsatz ein durchweg positives Fazit. Laut Sibylle Göldner, Teamleiterin Controlling, ließen sich die Prozesse in der gesamten Unternehmensgruppe spürbar verbessern.
Gottlob Rommel ist Experte für hochwertige Bauprojekte im Hoch- und Schlüsselfertigbau sowie in der Gebäudetechnik. Das Unternehmen legt großen Wert auf nachhaltiges und verantwortungsvolles Wirtschaften. Die EMAS-Zertifizierung sowie der Einsatz CO2-reduzierter Baustoffe belegen diesen Anspruch. Mit der Einführung des ERP-Systems wurde nun auch im kaufmännischen Bereich ein Schritt in die Zukunft vollzogen, denn von der digitalen Lohnabrechnung und verbesserter Transparenz profitieren sowohl die HR-Abteilung als auch die gesamte Organisation.
Mit dem eigenen Feedback-Forum schuf Nevaris zudem eine Community, um die Digitalisierung mit dem Ohr am Kunden voranzutreiben und durch aktiven Austausch mit Power-Usern im Alltag Entwicklungsschritte zu setzen. Am Ende zeigt sich: Die digitale Lohnabrechnung entwickelt sich in der Bauwirtschaft zu einem strategischen Erfolgsfaktor. Finance verbindet kaufmännische, organisatorische und technische Anforderungen in einer modernen Cloud-Lösung, die nicht nur effizienter, sondern auch zukunftsorientiert arbeitet.r ra
AUTORIN
DIGITALE TRANSFORMATION
Bei der Einführung ihres ERP-Systems lernten sich die auf Elektroinstallationen und Informationstechnik spezialisierte Kreutzpointner-Gruppe und Cosmo Consult kennen. Diese Zusammenarbeit führte zu einer praxisnahen Lösung, mit sich der Baustellen nahtlos digitalisieren lassen.
Auf der Baustelle sind ERP-Systeme und Notebooks oft unpraktisch. Die mobile Kenexos-Lösung erleichtert Installateuren die Arbeit.
Aus den gemeinsamen Erfahrungen von Cosmo Consult und Kreutzpointner entstand eine strategische Partnerschaft. So möchte man 2026 auf der Fachmesse Digitalbau in Köln seine Lösungen erstmals gemeinsam präsentieren. Bauen aktuell wollte von Stefan Kurz, Geschäftsführer Business Software bei Kreutzpointner, mehr zu den Hintergründen erfahren.
Bauen aktuell: Wie kommt ein Installationsbetrieb dazu, eine eigene mobile App zu entwickeln? Fehlendes Marktangebot oder potenzielle Geschäftsidee?
Stefan Kurz: Ganz klar die Marktchancen. Bei Kreutzpointner waren wir schon immer innovativ unterwegs. Im Bau- und Baunebengewerbe sind neue Ideen allerdings oft mit einem zusätzlichen Personaleinsatz verbunden und dadurch nur begrenzt skalierbar. Bei Software hängt das Wachstum mit den Lizenzen zusammen. Das macht dieses Modell besonders attraktiv. Wir haben uns seit 2017 mit dem Thema beschäftigt und hatten dabei zunächst uns selbst im Blick. Dabei war schnell klar: Ein ERP-System allein reicht für ein Unternehmen wie Kreutzpointner nicht aus, denn solch ein
System hat seine Grenzen – und eine davon verläuft zwischen der Verwaltung auf der einen Seite und dem, was draußen auf der Baustelle passiert, auf der anderen. Damals haben wir uns verschiedene Tools angesehen: von der Baustellenabwicklung bis hin zum Servicegeschäft. Aber im Grunde waren das alles Insellösungen – ohne echten Prozessfluss und ohne tiefe Integration. Als großer Elektroinstallationsbetrieb konnten wir diese Lücke selbst schließen – mit dem, was wir jeden Tag erleben. So ist die Kenexos-App entstanden.
Es ist selten, dass ein Unternehmen Bausoftware anbietet und selbst damit arbeitet.
Stefan Kurz: Absolut, das ist ein wichtiger Punkt. Seit wir die App eingeführt haben, bekamen wir von Kollegen hunderte Ideen und Anregungen. So konnten wir Kenexos ständig verbessern und erweitern.
Kreutzpointner arbeitet mit einem ERP-System von Microsoft – wurde Kenexos speziell dafür entwickelt?
Stefan Kurz: Nein, nicht speziell für Microsoft; wir haben von Beginn an auf offene Standards und frei zugängliche Technologien gesetzt. Die Plattform basiert zwar vollständig auf .NET und läuft zu 100 Prozent in der Cloud, ist jedoch Cloud-agnostisch konzipiert und damit frei in der Wahl der Infrastruktur. Ob Microsoft Azure, Amazon AWS oder Google Cloud – Kenexos lässt sich flexibel betreiben. Und für die Verbindung zum ERP-System gibt es fertige Standard-Konnektoren – das funktioniert ohne großen Aufwand. So bringt Kenexos Baustelle, Verwaltung und Geschäftspartner näher zusammen.
Parallel zum Roll-out der mobilen App für den Einsatz vor Ort sind Sie ja in der Verwaltung auf Microsoft Dynamics 365 Business Central umgestiegen.
Stefan Kurz: Auch wenn beides zeitlich zusammenfiel, waren das zwei unabhängige Projekte. Wir hatten vorher mit Microsoft Navision gearbeitet. Business Central läuft als Nachfolger in der Cloud. Deshalb war die Entscheidung für die Software vorgegeben. Hinzu kam, dass wir beide Welten per API mühelos miteinander vernetzen konnten – das war ein echter Pluspunkt.
Warum haben Sie das ERP-Projekt gemeinsam mit der Cosmo-Consult-Gruppe umgesetzt?
Stefan Kurz: Die Kreutzpointner-Gruppe besteht aus mehreren Gesellschaften an verschiedenen Standorten mit über 1.300 Mitarbeitern. Deshalb kamen nur größere Softwarepartner in Frage. Nicht viele konnten neben Business Central auch andere Microsoft-Technologien abdecken. Was noch wichtiger war: Wir wollten jemanden, der das Baugewerbe wirklich kennt. Einen aktuellen Produktstandard liefern, schnelle Updates – das ist nicht so einfach.
Welche Rolle spielte dabei die Branchenerfahrung des ERP-Spezialisten?
Stefan Kurz: Cosmo-Project-Construction deckte unsere Anforderungen schon ziemlich gut ab. Das betrifft vor allem die Leistungsverzeichnisse, die für uns besonders wichtig sind. Das war ein echter Mehrwert. Genauso überzeugend war das Team dahinter – die waren hoch motiviert, die Lösung gemeinsam mit uns voranzubringen. Ich glaube, dass unsere Kooperation den Stellenwert der Baubranche im Portfolio der Cosmo-Consult-Gruppe spürbar erhöht hat. Wir haben dann den Funktionsumfang noch einmal ordentlich erweitert.
Stefan Kurz Geschäftsführer Business Software, Kreutzpointner-
Gruppe
Cosmo Consult ist heute nicht nur mehr Software, sondern auch ein strategischer Partner – wie kam es dazu?
Stefan Kurz: Als wir uns damals für das Berliner Unternehmen entschieden haben, hatten wir diesen Gedanken bereits im Hinterkopf – ohne ihn gleich auszusprechen. Wenn wir den Anspruch haben, eine führende Rolle im Markt für mobile Baulösungen einzunehmen, geht das nur mit einem starken ERP-Partner.
Kenexos ist zwar technologieoffen, entfaltet aber erst im Zusammenspiel mit Business Central und dem CosmoBauprojektmanagement seine volle Stärke – eine Kombination, die für viele Baubetriebe besonders attraktiv ist. Zudem passt Cosmo Consult gut zu uns: Beide Unternehmen sind innovativ, besitzen eine ähnliche Firmenkultur und Denkweise. Wir hatten schnell einen guten Draht zueinander, und alles andere hat sich dann fast von allein ergeben.
Kreutzpointner und Cosmo Consult stellen im nächsten Jahr erstmals gemeinsam auf der Digitalbau in Köln aus. Was erwartet die Besucher dort?
Stefan Kurz: Diese Messe ist für uns eine tolle Gelegenheit, den Fachbesuchern zu zeigen, wie Bau- und Projektprozesse digital ablaufen können. Sie erleben, wie leicht sich unsere digitale Plattform mit der Lösung von Cosmo Consult vernetzen lässt. Wir bringen praxisnahe Beispiele mit – und präsentieren Projekte, die wir schon umgesetzt haben oder gerade dabei sind. ra
COSMO CONSULT UND KREUTZPOINTNER
AUF DER DIGITALBAU
Die Fachmesse Digitalbau findet vom 24. bis 26. März 2026 in Köln statt. Beide Unternehmen präsentieren dort (Halle 8, Stand 403) gemeinsam, wie sich Baustelle, Verwaltung und Geschäftspartner digital vernetzen lassen. Es ist live zu erleben, wie die mobile App Kenexos nahtlos mit Cosmo-Bauprojektmanagement und Microsoft Dynamics 365 Business Central interagiert und effizient typische Baustellenprozesse ablaufen.
Das Kreutzpointner-Team führt alle Prozesse auf der Baustelle via App zusammen. Bilder: Kreutzpointer Business Software GmbH
KAPAZITÄTEN PLANEN OHNE
PFLEGEBALLAST
Die Ressourcen- und Auslastungsplanung in Visuplus vereint Projektplanung, Zeitwirtschaft und betriebswirtschaftliches Controlling auf einer Plattform. Entstanden aus realer Praxis, robust umgesetzt, schafft sie Transparenz, Flexibilität und Effizienz – und macht Ingenieur- und Architekturbüros fit für die Anforderungen moderner Projektorganisation.
VON MARTIN HILMER
Mitarbeiteransicht in Visuplus-VP-Float.
Auslastungsplanungen können am hohen Pflegeaufwand, an Unübersichtlichkeit und an fehlender Akzeptanz scheitern. VP Float setzt genau dort an: schlank, schnell eingerichtet und mit minimalem Erfassungsaufwand verlässlich. Dashboards mit Ampelfarben machen freie Kapazitäten, Unter- und Überlast sofort sichtbar; Verschiebungen aktualisieren sich automatisch. Die Datenbasis aus Zeiten, Leistungen und Controlling sichert stimmige Plan-Ist-Vergleiche. Forecasts und Was-wäre-wenn-Szenarien stärken die Steuerung; ein Rollen- und Rechtekonzept schützt sensible Daten. Und: Hinter der einfachen Bedienung stehen jahrelange Entwicklung und geprüfter Code.
AUTOR
Martin Hilmer Sales Executive Officer, Visuplus
Visuplus VP Float entstand in enger Zusammenarbeit mit einem großen Ingenieurbüro, das seinen Ressourcenprozess über Jahre verfeinert hat. Visuplus hat diesen praxiserprobten Ablauf analysiert, standardisiert und hardcoded umgesetzt. So profitieren auch andere Büros unmittelbar von erprobten Methoden – ohne eigene, langwierige Prozessentwicklung. Das Ergebnis ist keine theoretische Blaupause, sondern eine belastbare Umsetzung realer Arbeitsweisen mit klarem Fokus auf Wiederholbarkeit, Transparenz und Geschwindigkeit. Mitarbeiter, Teams, Abteilungen und Standorte werden zentral verwaltet. Arbeitszeitmodelle, Urlaube, individuelle Sollstunden und Abwesenheiten fließen in die Kapazitäts-
Bilder: Henning Pähtz im Auftrag für Visuplus
berechnung ein. Teilzeit, Gleitzeit, Überstundenkonten und projektbezogene Zeitkonten sind abbildbar. Optional lassen sich Qualifikationen, Rollen und Skills pflegen, um die Besetzung kritischer Arbeitspakete gezielt zu steuern.
DYNAMISCHE KAPAZITÄTSPLANUNG
Projektleiter definieren Phasen, Arbeitspakete oder Leistungsbilder und weisen Ressourcen zu. Das System erkennt Verfügbarkeiten automatisch und zeigt Kapazitäten in übersichtlichen Dashboards: grün = normal ausgelastet, gelb = Unterauslastung, rot = Überlastung. Zuweisungen lassen sich anpassen, Projekte verschieben und Szenarien simulieren. Top-down- und Bottom-up-Planungen werden gleichermaßen unterstützt – für Jahres-, Quartals- und kurzfristige Einsatzplanung. Zeitachsen (Monat/Jahr) und FTE-Sichten erleichtern die Feinsteuerung. Neben der operativen Einsatzplanung unterstützt Visuplus rollierende Forecasts. Budgets können in Stunden oder Kosten geführt werden; Restaufwände werden aus Ist-Daten und Fortschritt abgeleitet. Was-wenn-Szenarien prüfen die Effekte neuer Aufträge, Terminverschiebungen oder Prioritätsänderungen. Teams können Varianten speichern, vergleichen und freigeben.
ECHTZEITSTEUERUNG & WORKFLOWS
Verschieben sich Projekte, kommen Aufträge hinzu oder fallen Mitarbeitende aus, aktualisiert sich die Kapazitätsübersicht automatisch. Prioritäten lassen sich anpassen, Ressourcen umverteilen, und Auswirkungen auf Arbeitslast und Projektdauer werden sofort sichtbar. Zukünftig unterstützen Eskalationshinweise die Disposition (etwa „kritische Auslastung in Monat Juni“).
Die Auslastungsplanung ist vollständig mit Zeiten, Leistungen und Controlling in der Software verzahnt. Erfasste Zeiten fließen unmittelbar in die Planung zurück. Über die Verbindung zu Kostenstellen, Budget- und Ergebnisdaten entsteht eine durchgängige Sicht von der Einsatzplanung über die Zeiterfassung bis zur Nachkalkulation. EarnedValue-Kennzahlen, Produktivquoten und Auslastungsgrade stehen direkt im Kontext der Projekte zur Verfügung.
SZENARIEN & KONFLIKTERKENNUNG
Eine integrierte Logik markiert Konflikte wie Überlastungen und Terminüberschneidungen. Sie hebt kritische Situationen im Dashboard hervor. In einer weiteren Ausbaustufe hilft maschinelles Lernen und bietet Vorschläge für Entlastung (Verschiebung, Umverteilung) und kann unterstützen. Regeln lassen sich je Büro definieren (zum Beispiel maximale Auslastung je Benutzer, Urlaubs- und Feiertagskalender).
Auswertungen sind hierarchisch möglich: Unternehmen → Niederlassung → Fachbereich → Projektleiter → Mitarbeitende. Das Reporting liefert präzise Kennzahlen zu Auslastung, Fortschritt, Restaufwand und Ressourceneinsatz. Zukünftig geplant visualisierte KPIs (beispielsweise Kapazitätsampeln, Burn-Up/Down, Plan-Ist-Vergleiche) unterstützen Führungskräfte bei Personal-, Projekt- und Portfoliosteuerung.
Rollen, Rechte & Nachvollziehbarkeit Feingranulare Rollen und Berechtigungen sichern sensible Ressourcenund Personaldaten. Änderungen an Planungen werden zukünftig versioniert; Freigaben, Kommentare und Zeitstempel sorgen dafür, dass Entscheidungen jederzeit nachvollziehbar sein werden.
Projektauslastung in Visuplus-VP-Float.
MOBILE NUTZUNG UND UI
Die Oberfläche wird für den Praxisalltag optimiert: Filter, Suche und klare Farbcodes sorgen für Überblick – auch bei komplexen Projektlandschaften. Eine plattformübergreifende Programmierung ermöglicht Zugriff von unterwegs; Änderungen werden systemweit synchronisiert. So stehen zur Projektbesprechung oder auf der Baustelle stets aktuelle Informationen bereit.
Alle relevanten Daten liegen in Visuplus auf einer zentralen, konsistenten Basis: Stammdaten, Arbeitszeitmodelle, Abwesenheiten, Projektzeiten, Kostenstellen, Leistungsnachweise und Fortschritte. Damit könnten externe Drittsysteme für den Betrieb entfallen. Änderungen in Zeiterfassung und im Projektmanagement werden in Echtzeit synchronisiert – die Planung bleibt aktuell. ra
VORREITER DER
KREISLAUFWIRTSCHAFT
Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung sind nicht mehr nur kommunikative Schlagworte, sondern eine dringende Notwendigkeit.
Kreislaufkonzepte wie rückbaufähige Holz-Beton-Verbundelemente zeigen, wie der Mittelstand als Treiber der Transformation fungieren kann.
VON DR. JAN L. WENKER UND STEFAN BEHRING
Das Rückbaukonzept mit Kerve und demontierbarer Abhebesicherung ermöglicht das Entfernen der Elemente aus dem Versuchsstand und den anschließenden Einbau.
Die mittelständische Bauwirtschaft ist leistungsfähig, flexibel und kann sich schnell an veränderte Marktbedingungen anpassen. Mit der Weiterentwicklung hybrider Holz-Betonverbundelemente zu einem rückbaubaren, praxistauglichen System stellt die Brüninghoff Group ihre Expertise unter Beweis. Den hybriden Deckenelementen wird so ein zweiter oder dritter Lebenszyklus ermöglicht.
AUTOREN
Dr. Jan L. Wenker Group Director Sustainability & Innovation
Stefan Behring Projektingenieur Forschung, Entwicklung, Innovation, Brüninghoff GmbH & Co. KG
Die unkomplizierte Rückbaubarkeit wird durch neu entwickelte reversible Bauteilanschlüsse, eine optimierte Kerve und spezielle Verbinder als Abhebesicherung realisiert. Auf diese Weise sind sowohl Wiederverwendung (Re-Use) des kompletten Elements unter Erhalt seiner Gestalt und Eigenschaften als auch sortenreine Trennung und Weiterverwertung (Recycling) von Holz und Beton einfach und wirtschaftlich möglich. Langfristiges, zukunftsorientiertes Denken ist tief in der Unternehmens-DNA von Brüninghoff verankert. Vor diesem Hintergrund ist man sich der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung bewusst, nachhaltige Baupraktiken zu entwickeln. Durch einen systematischen Ansatz und begleitende Workshops werden immer wieder Ideen zu marktreifen Produkten entwickelt. Diese Prozesse sind Teil der Innovationskultur, in deren Mittelpunkt auch Flexibilität und Diversität stehen. So wird nicht nur die Kreativität der Mitarbeitenden gefördert, sondern auch eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Produkte und Prozesse ermöglicht. Zugleich verfügt Brüninghoff über eine enge Verbindung zu Universitäten und Forschungseinrichtungen. Diese Vernetzung wird auch bei der Weiterentwicklung der HBV-Decke deutlich – so basiert diese
unter anderem auf einer Masterarbeit, die von Christina Freese an der Universität Graz erstellt wurde. Um die Praxistauglichkeit der weiterentwickelten HBVDecken zu prüfen, führte man einen Großversuch durch. Drei Deckenelemente wurden dazu unter realen Bedingungen – einschließlich der Vergussarbeiten an Fugen und Stützenanschlüssen – montiert und anschließend rückgebaut. Zwei Elemente wurden erfolgreich bei einem Kunden-Bauvorhaben wiederverwendet, während es gelang, das dritte Element sortenrein zu recyclen. Der Versuch zeigte, dass die beschädigungsfreie Demontage und anschließend sowohl die Wiederverwendung als Ganzes als auch das Recycling der Materialien technisch möglich und wirtschaftlich interessant sind. Von der Überführung des Projekts hin zum praxistauglichen und marktfähigen Bauteil vergingen rund zwei Jahre.
RÜCKBAUVERSUCH MIT URBAN-MINING-INDEX
Die Trennbarkeit der Deckenelemente wird durch eine optimierte Kerve und die in Zusammenarbeit mit der Reisser Schraubentechnik GmbH entwickelte demontierbare Abhebesicherung ermöglicht. Ein Hüllrohr schützt dabei das im Beton liegende Schraubengewinde vor Anhaftungen, während die Kraftübertragung über eine Unterlegscheibe erfolgt. Die Abdeckung des Schraubenkopfs erleichtert das Auffinden und vollständige Freilegen des Schraubenantriebs. Nach der Demontage der Abhebesicherung und der Trennung von Holz und Beton kann der Betonbruch direkt als Recycling-Gesteinskörnung in die Produktion von ressourcenschonendem Beton
(R-Beton) einfließen. Die Trennung von Holz und Beton wurde in Zusammenarbeit mit der Heermann Abbruch & Recycling GmbH durchgeführt. Das Holz steht für eine hochwertige stoffliche Weiterverwendung, die Herstellung von Holzwerkstoffen oder in letzter Konsequenz für die Energieerzeugung zur Verfügung.
Prof. Dr. Anja Rosen, Architektin und DGNB-Auditorin bei der C5 GmbH, begleitete und bewertete die Rückbauversuche mit dem von ihr entwickelten Urban-MiningIndex. Diese Kooperationen ermöglichen es, innovative Lösungen zu entwickeln, die den Rückbau und die Wiederverwendung von Bauelementen noch einfacher und wirtschaftlicher machen. Die Vernetzung mit spezialisierten Unternehmen fördert den Wissenstransfer und die Entwicklung neuer Technologien, die den gesamten Bauprozess optimieren.
Im Oktober 2024 wurden die zwei zum Wiedereinbau aufbereiteten Deckenelemente bei einem Bauvorhaben in Schönberg (Niederbayern) montiert. Hier erweitert die Sesotec GmbH ihre Kapazitäten zur Entwicklung und Herstellung von Anlagen der Fremdkörperdetektion. Brüninghoff fungiert bei diesem Bau als Generalübernehmer. Dass hier ein Wiedereinbau der demontierten HBV-Deckenelemente möglich war, liegt auch im engen Verhältnis von Brüninghoff zum Auftraggeber sowie einer vertrauensvollen, transparenten Kommunikation zwischen allen Projektbeteiligten begründet. Dank des entwickelten Rückbaukonzepts konnte man die Deckenelemente
LABOR IMPULS FORUM 2026
Von der Überführung des Projekts aus dem Innovationsmanagement zum praxistauglichen und marktfähigen Bauteil vergingen rund zwei Jahre.
unbeschädigt aus dem Versuchsstand entfernen, ohne Unterschied zwischen dem Wiedereinbau bereits genutzter Elemente und der Montage neuer Deckenelemente. Beim Rückbau aus einem Bestandsgebäude ist nur die Durchbiegung der Decken infolge von Langzeiteinwirkungen in der Planung des neuen Gebäudes zu berücksichtigen. Im Fall des dritten Deckenelements, das in seine Bestandteile Holz und Beton zerlegt wurde, konnten aus den Brettschichtholzbalken tragende Stützen gefertigt werden, indem die obersten Lamellen des Balkens entfernt und die Querschnitte gehobelt und gefast wurden.
Innovation braucht Raum. Und Dialog.
Im Süden Deutschlands – entlang der Achse Ulm-LaupheimBiberach-Ravensburg bis in die Metropolregion München –entstehen Entwicklungen, die weltweit Maßstäbe in Biotechnologie, Pharmazie, Medizintechnik und Chemie setzen. Hier findet am 17. und 18. März 2026 das LABOR IMPULS FORUM 2026 unter dem Titel „Innovationsräume Süd: Labore und Life Sciences im Dialog“ statt.
Veranstalter ist die uniko academy, ein Spinoff der Carpus+Partner AG. Die Veranstaltungsleitung hat Frau Maike Kranz, Partnerin und Leiterin der Laborplanung bei Carpus+Partner.
Im Mittelpunkt dieser Fachkonferenz steht der Austausch zwischen Architektur, Wissenschaft und Industrie. Labore sind heute strategische Schnittstellen zwischen Forschung und Entwicklung. Hier entscheidet sich, wie effizient, sicher und zukunftsfähig geforscht wird. Moderne Laborwelten verbinden technische Präzision mit Flexibilität, digitaler Vernetzung und Nutzerzentrierung – die Labornutzenden werden zu aktiven Mitgestaltern des Innovationsprozesses. Das LABOR IMPULS FORUM bietet dazu Orientierung, Austausch und praxisnahes Wissen – interdisziplinär und aus erster Hand.
Das Programm spannt den Bogen von digitaler Planung über automatisierte, vernetzte Laborprozesse bis zu Nachhaltigkeitskonzepten, unter anderem mit Beiträgen von Roche, Hilti und SPECTARIS – ergänzt durch weitere Impulse aus Forschung, Wirtschaft und Verwaltung.
Das Forum bietet Raum für Wissensaustausch, Dialog und persönliche Begegnung. Die Besichtigung des Campus Martinsried, eines
17. – 18. MÄRZ 202 6 MÜNCHEN
2 TAGE INFORMATIONEN.
2 TAGE AUSTAUSCH.
2 TAGE NETZWERKEN.
der führenden Life-Sciences-Standorte Europas, eröffnet zudem unmittelbare Einblicke in die Praxis – wie Architektur, Prozesse und Organisation Forschung zukunftsfähig gestalten.
Seit 1995 ist das LABOR IMPULS FORUM die etablierte Fachkonferenz für Entscheider und Entscheiderinnen, die ihre Forschungsumgebungen auf Zukunft ausrichten möchten.
Jetzt anmelden: www.labor-impuls-forum.de
Bild:
Brüninghoff GmbH & Co. KG
Das Holztragwerk des Hangars besteht aus 15 gebogenen Zweigelenkrahmen und überspannt eine Breite von 42 Metern.
Mit dem Luftschiffhangar der Westdeutschen Luftwerbung ist am Flughafen Essen/Mülheim ein Leuchtturmprojekt entstanden, das weit über die Region hinaus strahlt. Der Neubau wurde weitgehend aus nachwachsenden und recycelbaren Baustoffen errichtet.
VON CHRISTIAN RÜTTLING
WENN DAS ÖFFNEN DER TORE ZUM ERLEBNIS WIRD
Langsam öffnen sich die beiden Torflügel, beeindrucken durch ihre majestätische Höhe von 23 Metern. Nach und nach wird der kathedralenartige Innenraum des gigantischen Hangars sichtbar, taucht der graue Rumpf des 60 Meter langen Luftschiffs „Theo“ aus dem Dunkel des Inneren auf. Unweigerlich kommt einem die sinfonische Dichtung „Also sprach Zarathustra“ von Richard Strauß in den Sinn. Die einleitenden Takte mit der berühmten Steigerung wären die passende Untermalung für die sich öffnenden Flügeltore. Angetrieben von Paukenschlägen wird nach einigen plötzlichen, starken Betonungen der musikalische Höhepunkt erreicht, dem die Orgel einen nahezu religiösen Charakter verleiht. Doch das Ganze findet nicht in einem Konzertsaal statt, sondern auf dem Flughafen Essen/Mülheim im westlichen
Ruhrgebiet – einem Gelände mit langer Tradition, das schon seit über 100 Jahren angeflogen wird. Die Westdeutsche Luftwerbung Theodor Wüllenkemper GmbH & Co. KG (WDL) betreibt seit 1972 von hier aus Werbe- und Passagierflüge mit Prallluftschiffen.
Ende der 1980er-Jahre errichtete WDL einen Hangar, der bis zu zwei Luftschiffen Platz bot. Die wegen ihrer Farbe und Form liebevoll „Grüne Raupe“ genannte Konstruktion entwickelte sich zu einem echten Hingucker, der sich auch als Veranstaltungsort großer Beliebtheit erfreute. Ein für die Westdeutsche Luftwerbung interessantes, neues Geschäftsfeld, wie Dennis Weiler, bei der WDL für Veranstaltungsorganisation zuständig, erklärt: „Gerade in Verbindung mit dem Luftschiff ist das hier ein ganz besonderer Veranstaltungsort.“
Die an der Hangarkonstruktion angebrachten Torverriegelungen werden ebenfalls von SEW-Getriebemotoren angetrieben.
Bild: Inperfektion
Jeder Torflügel ist 23 Meter hoch, wiegt 72 Tonnen und ruht auf einem Fahrwerk sowie auf einem Drehzapfen am seitlichen Ende des Hangars.
AUTOR
Christian Rüttling Marktmanager Industriegetriebe bei SEW-Eurodrive in Bruchsal
Nach über 30 Jahren war es Zeit für etwas Neues, die „Grüne Raupe“ entsprach einfach nicht mehr den technischen, energetischen und funktionalen Anforderungen. WDL plante daher einen neuen Hangar, der „Theo“ ein modernes Zuhause bieten sollte.
Von Anfang an war dieser neue Luftschiffhangar auch als Veranstaltungshalle geplant. Genau das schuf das Architekturbüro Smyk & Fischer aus Mühlheim: Eine multifunktionale Halle, die Funktion und Ästhetik in einem skulpturalen Bauwerk vereint und Platz für zwei Luftschiffe oder bis zu 1.500 Gäste bietet. An die Stelle der seinerzeit verwendeten Foliendächer ist eine vollständig recycelbare Aluminiumfassade getreten. Die komplette Tragwerkskonstruktion des imposanten Baus – die Abmessungen betragen 92 mal 42 Meter, der höchste Punkt misst 26 Meter, der Brutto-Rauminhalt beträgt 71.000 Kubikmeter – besteht aus 557 Tonnen Holz. Der Neubau entspricht den Kriterien der Kreislaufwirtschaft, wurde weitgehend aus nachwachsenden und recycelbaren Baustoffen errichtet und trägt das Nachhaltigkeitszertifikat in Gold der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB).
AUTOMATISIERUNG UND SCHWERINDUSTRIE
Das Tor ist eine komplette Holzkonstruktion und beeindruckt mit spektakulären Dimensionen: 400 Quadratmeter Fläche pro Torflügel, jeder von ihnen wiegt 72 Tonnen. Das Öffnen der Torflügel sollte per Knopfdruck erfolgen. „Wir erhielten von den Architekten Entwürfe der Tore, in denen die Grundfunktion vorgegeben war, aber keine Vorgaben für den Antrieb“, erinnert sich Niklas Soesters, Projektleiter bei der Firma Inperfektion in Wegberg, gut 50 km westlich von Düsseldorf. Das Unternehmen ist Spezialist für die Entwicklung, Konstruktion, Fertigung und Optimierung von automatisierten Maschinen und Anlagen.
Der Auftrag zur Realisierung des Torantriebs kam durch einen glücklichen Zufall zustande: Das Architekturbüro Gronau, das das neue Firmengebäude von Inperfektion in Wegberg entworfen hat, war auch für die Ausführungsplanung und Bauleitung des neuen WDL-Hangars verantwortlich. Kurzerhand fragten die Architekten an, ob sie die Torantriebe konstruieren könnten – und sie konnten. Denn das Unternehmen kennt sich nicht nur mit
filigraner Robotik aus, sondern realisiert auch Projekte in der Schwerindustrie, in Stahlwerken und ähnlichen Betrieben. Neben dem Antriebskonzept lieferte man die gesamte Schaltplanung, fertigte die notwendigen Schaltschränke und führte außerdem die komplette Verkabelung durch.
WIND UND SCHNEE SIND EINKALKULIERT
„Für den Torantrieb haben wir – auf Basis eines Kastenträgers mit zwei Radsätzen – Fahrwerke entwickelt, die etwa 120 Tonnen tragen können“, berichtet Niklas Soesters. Jeder Torflügel ruht auf einem dieser Fahrwerke sowie auf einem Drehpunkt am seitlichen Ende des Hangars. Für den Antrieb hat Inperfektion jedes Rad mit einer Motor-Getriebe-Kombination von SEW-Eurodrive ausgerüstet. „Bei der Konzeption der Antriebe mussten zahlreiche Parameter berücksichtigt werden“, erläutert Frank Peifer, Vertriebsingenieur Automatisierungstechnik im Technischen Büro Langenfeld von SEW-Eurodrive. „Man hat nicht jeden Tag ein Projekt, bei dem man für die Antriebsdimensionierung auch Wind oder Schnee einkalkulieren muss. Daher war es wichtig, beim Design der Antriebe in enger Abstimmung mit Inperfektion und dem Architekturbüro zu arbeiten.“ So sollten sich die Tore auch bei einer Windstärke von 4,99 auf der 13-teiligen Beaufort-Skala noch problemlos öffnen und schließen lassen. Die Antriebe mussten dafür auf eine maximale Zugkraft von 80 kN pro Torflügel ausgelegt werden. Erreicht wurde das durch eine Antriebslösung, bei der jedes der vier Räder von einem 15 kW starken Motor angetrieben wird. Je zwei Motoren werden gemeinsam von einem 30-kW-Umrichter-Movidrive angesteuert: „Die Anforderung bestand darin, ein Getriebe zu finden, das ein hohes Nenndrehmoment hat und gleichzeitig eine kompakte Bauweise. Deshalb haben wir uns für Industrie-Planetengetriebemotoren der P2-Baureihe entschieden“, erklärt Frank Kleta, bei SEW-Eurodrive zuständig für den Vertrieb von Industriegetriebesystemen.
Nur sieben Monate lagen zwischen dem Abriss der „Grünen Raupe“ und der Inbetriebnahme des neuen Hangars. Den Ingenieuren ist bei den Toren eine Symbiose aus Architektur und Schwermaschinenbau gelungen, die schon bei vielen Veranstaltungen für echte „Wow-Effekte“ gesorgt hat, weshalb die Hangarkonstruktion auch schon mehrfach ausgezeichnet wurde. ra
Bild: Annika Feuss
Bild: Annika Feuss
AUSGEZEICHNET KLIMAPOSITIV
Das Bürogebäude Platinum beeindruckt nicht nur als erstes in Wiesbaden errichtetes Holz-Hybrid-Gebäude, sondern auch als Benchmark im Bereich Energieeffizienz. Mit Lösungen wie Modulo 6, dem Sauter Vision Center und Smart Sensor Via Sens sind Energieeffizienz, Komfort und flexible Nutzung in einem klimapositiven Smart Building vereint. VON MAREIKE RIKOS
Nachhaltiges Bauen gehört inzwischen auch bei Gewerbeimmobilien zum etablierten Standard. Neben immer strengeren Gesetzen und Vorschriften tragen die allgemeine Sensibilisierung und nicht zuletzt das Bewusstsein für die Entwicklung von Betriebskosten dazu bei, dass neue Gebäude vor allem mit Rücksicht auf ihre Energieeffizienz geplant werden. Dass bei professioneller Planung und Unterstützung durch erfahrene Lösungsanbieter im Bereich der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA) trotzdem keine Kompromisse im Bereich einer flexiblen Nutzung im Rahmen moderner New-Work-Konzepte erforderlich sind, zeigt Sauter in einem zukunftsweisenden Automationsprojekt. Auf sechs Geschossen bietet das unter Leitung der OFB Projektentwicklung GmbH nach Grundsätzen ökologischer Bauweise errichtete Bürogebäude 7.300 qm BruttoGrundfläche. Als Ergebnis eines umfassenden Nachhaltigkeitskonzepts mit Elementen wie einer optimalen Isolation und dem Einsatz innovativer PV-Technologie auf
Im technischen und infrastrukturellen Facility Management wird das Objekt weiterhin von Sauter betreut.
rund 1.300 qm Fläche erfüllt das Platinum die Kriterien eines Energie-Plus-Gebäudes. Das DGNB-Zertifikat in Platin mit dem Zusatz „klimapositiv“ bescheinigt dem Gebäude eine positive Energiebilanz. Das heißt, der HolzHybrid-Neubau ist nicht allein durch die Materialzusammenstellung ressourcenschonend, er erzeugt im Jahresschnitt auch mehr regenerative Energie als der Gebäudebetrieb verbraucht. Damit setzt das Platinum Maßstäbe für zeitgemäßes, nachhaltiges Bauen.
NACHHALTIG IM HIER UND JETZT
Mit den beschriebenen Effizienzmerkmalen leistet das Platinum auf Dauer einen Umweltbeitrag und ist, auch in Hinblick auf steigende Energiekosten, für Betreiber und Nutzer rundum zukunftssicher. Gleichzeitig stand bei der Gebäudeplanung bereits die langfristig, auch unter veränderten Voraussetzungen bedarfsgerechte Nutzung im Fokus. Mit Sauter Deutschland entschied sich der Bauherr
Auf sechs Geschossen bietet das Bürogebäude 7.300 qm Brutto-Grundfläche.
deshalb für ein erfahrenes Unternehmen aus der Gebäudeautomation mit umfassendem Know-how im Bereich der Planung und Umsetzung langfristiger Nutzungskonzepte für unterschiedlichste New-Work-Szenarien. Ein wichtiges Element des New-Work-Konzepts im Platinum Wiesbaden bildet die modulare Raumsegmentierung. Das Prinzip der „Moving-Wall“ unterstützt eine unkomplizierte Veränderung der Raumnutzung und der hierfür erforderlichen Raumaufteilung. Vom Großraumbüro über Gruppenbüros bis hin zu Einzelbüros lässt sich im Handumdrehen softwareseitig die Raumgröße anpassen. So lassen sich alle Elemente der Regelung, wie etwa Temperatur, Blendschutz, Beleuchtung und Sonnenschutz sowohl kleinteilig auf Ebene einzelner Segmente automatisieren als auch übergreifend zusammenlegen.
INNOVATIVER LÖSUNGSANBIETER
In zahlreichen Projekten konnte Sauter mit eigenen Hardund Softwarelösungen die Ideen populärer New-WorkStrategien in der Praxis realisieren. Dort, wo der Arbeitsalltag im Bereich der Gebäudenutzung nicht mehr dem sprichwörtlichen „Schema F“ entspricht, sondern eine zu jeder Zeit bedarfsgerechte, flexibel anpassbare Nutzung aller vorhandenen Ressourcen erforderlich macht, bietet Sauter hier die passende Lösung. Dies umfasst im Falle des Platinum in Wiesbaden die Automation der grundlegenden Anlagentechnik mit dem Gebäudeautomationssystem Modulo 6 sowie die Herstellung der erforderlichen Netzwerkfähigkeit der IT-Infrastruktur auf Basis des BACnet-Standards.
Softwareseitig bildet das Vision Center von Sauter das Herzstück des Digitalisierungskonzepts im des prämierten Smart Buildings. Die webbasierte Bedieneinrichtung dient als zentrale Gebäudemanagement- und Integrationslösung für Energieeffizienz, Betriebssicherheit und Werterhaltung.
Mit dem Remote Management Connector erfahren Gebäudebetreiber und ihre Dienstleister zusätzlichen Komfort: Über einen sicheren Fernzugriff lassen sich lokale Anlagen komfortabel via Browser oder WindowsClient überwachen und steuern. Das ermöglicht eine schnellere Reaktion und leistet zugleich einen Beitrag zur Nachhaltigkeit, da Service-Fahrten reduziert und Anlagen effizienter betrieben werden können. Das Prinzip der intelligenten und damit ressourcenschonend effizienten Raumnutzung wird im Platinum durch smarte Raumautomation realisiert. Grundlegende Funktionen wie Raumklima, Sonnenschutz und Beleuchtung müssen nicht mehr manuell geregelt werden, sondern passen sich automatisch optimal den Umgebungsbedingungen an. Die Sensor-Technologie des Smart Sensors Via Sens übernimmt dabei die präzise Erfassung der relevante Raumdaten. Der Multisensor liefert mit sechs eingebauten Sensoren Echtzeitinformationen zu Temperatur, Feuchte, Helligkeit, VOC-Index, Bewegung (Präsenz) und Geräuschpegel. Diese Datengrundlage wird genutzt, um alle Raumparameter automatisch den Anforderungen und Voraussetzungen anzupassen. Die Multisensoren sind dabei im Platinum so vorbereitet, dass sie nach
Abstimmung mit dem Mieter individuell auf seine Bedürfnisse angepasst werden können.
Darüber hinaus dient das IoT-Device als Signal- und Kommunikationsinstrument, das unkompliziert in ein vorhandenes Bluetooth-Mesh-Netzwerk eingebunden werden kann. Zum Beispiel dient das dazu, eine Raumbelegung oder einen Reinigungsstatus zu signalisieren und auf diese Weise eine Optimierung aller mit der Raumnutzung verbundenen Prozesse zu ermöglichen. In Verbindung mit der Mobile Room Control App ermöglicht der integrierte Bluetooth-Beacon außerdem eine Smartphone-Lokalisierung im Gebäude, zum Beispiel als Teil eines Leit- und Informationssystems, sowie die individuelle Raumbedienung.
Für den langfristig effizienten und kosteneffektiven Betrieb des Platinum übernimmt Sauter auch über den Abschluss des Bauprojekts hinaus Verantwortung und betreut das Objekt weiterhin im Bereich des technischen und infrastrukturellen Facility Managements.
„Wir freuen uns sehr, unsere Expertise in einem so spannenden und richtungsweisenden Projekt einzubringen, das Maßstäbe für innovatives Bauen und zukunftsfähige Nutzungskonzepte setzt.“, erklärt Werner Ottilinger, Geschäftsführer von Sauter Deutschland. „Es ist eine besondere Auszeichnung, das Platinum mit unseren Facility Services weiter begleiten zu dürfen. Dieses Projekt steht beispielhaft für unsere Kompetenz in der Gebäudeautomation und im Facility Management.“ ra
Mareike Rikos Planung und Vertrieb, Sauter Deutschland
Das PlatinumBürogebäude in Wiesbaden.
AUTORIN
In BIM-Pilotprojekten wurden Modelle überwiegend zur Koordination genutzt. Heutzutage sind Bauwerksinformationsmodelle besser attribuiert: durch maschinenlesbare, belastbare Daten entstehen neue Einsatzgebiete – zum Beispiel in der Nachhaltigkeit. Erkenntnisse aus ersten Praxisprojekten.
VON ISABEL NIEPEL UND JAN PHILIPP MERTENS
DATENQUELLE BIM-MODELL
DAUTOREN
Isabel Niepel
Jan Philipp Mertens, BIM-Manager, Formitas AG
as Bundes-Klimaschutzgesetz sieht Klimaneutralität bis 2045 vor, dennoch wird der Gebäudesektor seine Emissionsziele bis 2030 voraussichtlich verfehlen. Um gegenzusteuern, setzt die Bundesregierung auf ein Zusammenspiel aus Regulierung und Förderung, etwa durch die Bundesförderung für effiziente Gebäude. Förderfähig sind Projekte mit einer DGNBZertifizierung in Silber, Gold oder Platin, die zugleich die Anforderungen des Qualitätssiegels „Nachhaltiges Gebäude” (QNG) erfüllen. In die DGNB-Bewertung fließen neben ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekten die technische Qualität, Prozessqualität und Standortqualität des Projekts ein. Dafür müssen verschiedene Kriterien zusammengetragen werden, die das BIMModell als Single Source of Truth liefern kann. Beispielsweise in Form von präzisen Material- und Zirkularitätseigenschaften für die Ökobilanz (TEC 1.6) oder langfristig dokumentierten strukturierten Gebäudeinformationen für den Betrieb (ECO 2.7).
Grundlage ist die eindeutige Klassifizierung der Modellelemente sowie die Zuordnung von Materialien. Über diese können Umweltdatensätze (EPDs) mit Bauteilen verknüpft und ausgewertet werden. So lassen sich nachweisbar und automatisiert der Ressourcenverbrauch und
materialbezogene Treibhausgasemissionen eines Bauwerks ermitteln. Schon in frühen Projektphasen sind damit Variantenvergleiche, Baustoffbewertungen und CO2Zielableitungen möglich. Dass mit dem Modell entstehende digitale Materialkataster schafft Transparenz für Wiederverwendungs- und Recyclingpotenziale – und macht BIM zum Schlüsselinstrument des zirkulären Bauens. Für modellbasierte Nachhaltigkeitsanalysen stehen inzwischen ausgereifte Softwarelösungen zur Verfügung, die Berechnungs- und Auswertungsprozesse effizienter und fehlerärmer gestalten.
ÖKOBILANZIERUNG MIT ONE CLICK LCA
Im Planungsprozess für ein Verwaltungsgebäude in Hanau nutzte das Nachhaltigkeitsmanagement das BIM-Modell erfolgreich zur Ökobilanzierung mit One Click LCA, einem Tool zur Lebenszyklusanalyse. Ziel war das Erreichen des DGNB-Gold-Standards. Im IFC-Modell der Architektur waren sämtliche relevanten Informationen zu Materialien, Kostengruppen nach DIN 276 und Mengen detailliert hinterlegt. Über Solibri konnten daraus Bauteillisten generiert werden, die als Datengrundlage für die Ökobilanz dienten. One Click LCA
verknüpfte diese Bauteildaten KI-gestützt mit Umweltdatensätzen der Ökobaudat. Die Auswertung identifizierte den Einfluss der Betondecken auf die Produktionsemissionen als signifikant. Eine alternative Ausführungsvariante mit Holz-Beton-Verbunddecken führte zu einer Reduktion der Treibhausgasemissionen um rund 40 Prozent.
BESTIMMUNG DER UMWELTBELASTUNG MIT MADASTER
Beim Projekt „Weidenbaums Ufer“ von Swiss Life Asset Managers, einer Quartiersentwicklung in HamburgBergedorf mit über 700 Wohneinheiten und zukunftsfähigem Energiekonzept, setzte das Team Madaster zur Bestimmung des Erderwärmungspotenzials (GWP) im Architekturmodell ein. Über das manuelle Mapping-Tool der Plattform konnten 98,8 Prozent der Elemente des IFCExports mit einer EPD verknüpft werden. Die Auswertung enthielt Angaben zu Emissionsmassen und der Verteilung im Gebäude. Madaster berechnete zusätzlich einen Zirkularitätsindex auf Basis von Materialherkunft und Verwertung am Lebenszyklusende sowie den Restwert der Rohstoffe nach Abzug von Rückbau-, Transport- und Aufbereitungskosten.
Die flexible Darstellung mit verschiedenen KPIs, Systemgrenzen und Sortierfunktionen erleichterte die Identifikation wesentlicher Umweltbelastungen. Zudem war der Vergleich mehrerer Modelle möglich, wodurch am Ende der Leistungsphase 2 unterschiedliche Fassadenvarianten direkt gegenübergestellt werden konnten.
ERKENNTNISSE FÜR DIE MODELLIERUNG MIT PASSENDEN MVD‘S
Die Praxiserfahrungen zeigen, dass die verfügbaren Softwarelösungen technisch ausgereift sind und effiziente Nachhaltigkeitsanalysen ermöglichen. Die dafür erforderlichen Modellinformationen, wie Materialzuordnung, Bauteilklassifizierungen und Mengenangaben, sind in gut aufgesetzten BIM-Projekten bereits vorhanden, so dass der zusätzliche Modellierungsaufwand für Nachhaltigkeitsanalysen gering bleibt. Herausforderungen bestehen vor allem bei Exporteinstellungen oder einer standardisierten Materialnamenskonvention, da einige Tools spezifische Vorgaben verlangen. Die korrekte Auswertung mehrschichtiger Bauteile funktioniert nur bei sauber getrennten Schichten zuverlässig. Bei kleinteiligen oder komplexen Bauteilen zeigen sich noch Ungenauigkeiten in den automatisch exportierten Mengen, die manuell nachbearbeitet werden müssen. Solche Anforderungen müssen frühzeitig in den Modellierungsrichtlinien berücksichtigt und getestet werden, zum Beispiel mit einer passenden Model View Definition (MVD) für den Datenaustausch zwischen Autoren- und der LCA-Software.
AUSBLICK
Wünschenswert ist in bestehenden Ökobilanztools eine tiefere Einsicht in die Berechnungsprozesse. Insbesondere DGNB-Auditoren sollten für alle Werte die verknüpften Bauteile sowie zugrunde liegenden Annahmen nachvollziehen und bei Bedarf anpassen können, um realistischere und belastbarere Analyseergebnisse zu erzielen. Ein zentrales Entwicklungsfeld bleibt die Datenverfügbarkeit: Für präzise Ökobilanzen und belastbare
Bild oben: Workflow der modellbasierten Nachhaltigkeitsanalyse.
Bild unten: Filteransicht des Architekturmodells mit beispielhaft klassifizierten Materialien, die einzeln gefiltert oder im gesamten dargestellt werden können.
Produktvergleiche werden herstellerspezifische Umweltdaten benötigt, die derzeit noch nicht flächendeckend vorliegen. Daten zur Demontierbarkeit müssen aktuell oft manuell gepflegt werden, was einen Mehraufwand verursacht. Nicht in die Auswertungen integriert sind modellbasiert ermittelbare Betriebsenergiebedarfe, etwa der jährlich benötigte Anteil nicht erneuerbarer Primärenergie. Bei dem Fassadenvergleich hätten so die eingesparten Emissionen aus der Dämmstoffproduktion den erhöhten jährlichen Betriebsemissionen gegenübergestellt werden können.
Mit dem fortschreitenden Einsatz von KI ist zu erwarten, dass sich der Aufwand für Modellierung und Auswertung weiter reduziert. Gleichzeitig werden Ergebnisse künftig transparenter und verständlicher aufbereitet, etwa durch interaktive Dashboards, die sich automatisch mit Modellaktualisierungen synchronisieren und so einen intuitiven Einblick in die ökologische Performance von Gebäuden ermöglichen.
Die Praxiserfahrungen zeigen, dass die verfügbaren Softwarelösungen technisch ausgereift sind und effiziente Nachhaltigkeitsanalysen ermöglichen.
Bild: Bundesministerium für Digitales und Verkehr
Bild: Formitas AG
EINFACHER KONSTRUIEREN, RESSOURCEN SPAREN
Die Baubranche steht vor der Herausforderung, Transformationsprozesse zu gestalten, um dem Klimawandel mit einer Bauwende entgegenzutreten. Die Lösung liegt allerdings nicht im Abwarten, sondern in entschlossenen Entscheidungen, entsprechenden Umsetzungen und der Konzentration auf vereinfachte Planungs- und Ausführungsmethoden. Hier kommt der Gebäudetyp-E ins Spiel. VON PETER THEISSING
Erstmals initiiert von der Bayerischen Architektenkammer, soll der Gebäudetyp-E fachkundigen Bauherren und Planenden ermöglichen, von bestehenden ordnungsrechtlichen Anforderungen abweichen zu können, die über den Kern der in der Bauordnung festgelegten Schutzziele hinausgehen. Das Ziel: Standards reduzieren, Kosten senken und Bürokratie abbauen, ohne Verzicht auf Sicherheit und Qualität.
Während Länderkammern und Branche die Rechtssicherheit für Architekten und Planende über die zivilrechtliche Verankerung im BGB fordern, erproben 19 Pilotprojekte in Bayern bereits jetzt, wie sich der Gebäudetyp-E planerisch umsetzen lässt. Denn die Kompetenz liegt bei den Fachkundigen – den Planenden, Bauunternehmen und Handwerksbetrieben – die diese Idee greifbar machen können.
Auch die mittelständischen Kalksandsteinhersteller von KS-Original nehmen dies zum Anlass, um mit ihren Bausystemen und Dienstleistungen bereits heute Impulse zu geben, wie besagte Anforderungen mithilfe der KS-Bauweise beantwortet werden könnten.
Bereits „von Natur aus“ kann der Kalksandstein zur wesentlichen Erfüllung der Schutzziele beitragen, wie sie
im Sommer 2023 erstmals in der Bayerischen Bauordnung für die Umsetzung des neuen Gebäudetyps festgelegt wurden. Diese betreffen die Standsicherheit, den Brandschutz, gesunde Lebensverhältnisse und den Umweltschutz.
Der Wandbildner ist für seine hohe Tragfähigkeit mit hohen Druckfestigkeiten standardmäßig in den Bereichen von 12 bis 20 bekannt. Da es sich zudem um einen genormten, bewährten Baustoff handelt, sind keine komplizierten Bauartgenehmigungen oder Herstellererklärungen notwendig, die im Kontext von Schutzzielen zusätzlich zu beachten sind.
WENIGER MATERIAL, HÖHERE FLÄCHENEFFIZIENZ
Eng verknüpft mit der Gebäudekonstruktion ist der Ressourcenverbrauch, der maßgeblichen Einfluss auf die CO2-Emissionen während des gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes hat. Diese Emissionen lassen sich schon in der Planungsphase durch eine
Kalksandstein besteht nur aus Kalk, Sand und Wasser. Diese Bestandteile und ein energiearmer Herstellungsprozess ermöglichen die einfache Erfüllung der Schutzziele Standsicherheit, Brandschutz, gesunde Lebensverhältnisse und Umweltschutz.
Grundrissoptimierung reduzieren: Werden Wände konsequent übereinander geplant, führt der lineare Lastabtrag zu einer Materialeinsparung bei anderen Bauteilen. Betondecken können mit weniger Bewehrung und reduzierter Dicke ausgeführt werden. Zudem ermöglicht Kalksandstein die Realisierung von Gebäuden mit ressourcensparenden Wanddicken. Ab 115 Millimeter Wanddicke können KS-Wände in tragender Funktion eingesetzt werden. Ab 175 Millimeter lassen sich etwa sieben Vollgeschosse, und ab 150 Millimeter zirka fünf Vollgeschosse umsetzen.
Durch die Funktionstrennung der Außenwand in eine tragende, eine dämmende und eine Witterungsschicht kann diese ebenso wie die Innenwände zur Lastabtragung herangezogen werden. Schlanke KS-Wände in Verbindung mit einer baukonstruktiven Vereinfachung eines Gebäudes reduzieren somit nicht nur den Materialverbrauch, sondern wirken sich auch positiv auf die Flächeneffizienz aus.
Ein Beispiel hierfür ist die Wohnzeile des neuen Quartiers „École Maternelle“ in Trier, geplant und realisiert von Rosa Wirtz Architektur. Den viergeschossigen,
AUTOR
Peter Theissing Geschäftsführer KS-Original
Dank der Funktionstrennung des Wandaufbaus in eine Trag-, Dämm- und Witterungsschicht trägt die KS-Bauweise zu einer vereinfachten Planung bei.
langgestreckten Wohnungsbau unterteilten Sabrina und Roger Wirtz zunächst längs in drei Scheiben: Zwischen einer Loggienzone zur Straßenseite und einem hofseitigen Laubengang liegt der Wohnraum. Mit ihren wechselnden Breiten und Höhen deuten die Loggien bereits das flexible Prinzip im Inneren an. Der Baukörper wurde in 13 Achsen gegliedert. Jede Achse beinhaltet eine Wohnung mit Küche und Bad, einen Freisitz nach Westen und ist über den Laubengang zum Hof erreichbar. Die Wohneinheiten lassen sich je nach Bedarf horizontal und vertikal miteinander verbinden. Grundlage dafür ist die robuste Grundstruktur: tragende Außenwände aus großformatigen Kalksandsteinen des Bausystems KSPlus mit einem innenliegenden Stützensystem aus Stahlbeton. Rosa trennten das Tragwerk bewusst vom Ausbau, die Haustechnik wurde mit einem Schacht pro Wohneinheit mittig angelegt. Diese klare Trennung von Tragwerk, Ausbau und Haustechnik vereinfachte die Planung deutlich und werde auch zukünftige Umbauten mit vergleichsweise geringem Aufwand ermöglichen, so die Architekten.
AKTIVER CO2-SPEICHER
Wie ein Setzkasten wurde die 1,80 Meter tiefe Loggienzone vor das viergeschossige Wohngebäude des Quartiers „École Maternelle“ gestellt.
Während seiner langen Lebensdauer ist Kalksandstein in der Lage CO2 zu binden. Das ergaben zwei Versuchsreihen der Universität Kassel, Fachgebiet Werkstoffe des Bauwesens und Bauchemie, unter der Leitung von Prof. Dr. Bernhard Middendorf. Durch die so genannte Recarbonatisierung entzieht der Kalksandstein der Luft CO2. Diese Aufnahmefähigkeit wird durch das Bindemittel Branntkalk bedingt, das aus natürlichem Kalk – Calciumkarbonat –gewonnen wird. Anstriche und Putze verlangsamen die Recarbonatisierung, verhindern sie aber nicht gänzlich.
Um die CO2-Aufnahme zu gewährleisten, empfehlen sich diffusionsoffene, natürliche Materialien. Während der ersten 50 Jahre seiner Lebenszeit kann das Mauerwerk auf diese Weise rund 50 kg CO2 pro Tonne Kalksandstein aufnehmen. Um diese Werte zu erreichen, ist nur eine geringe Anzahl der massiven Steine nötig. Denn je nach Rohdichte kann das Gewicht pro Kubikmeter schnell 2.000 Kilogramm betragen. Zudem zeigte sich, dass sich die Festigkeiten der Kalksandsteine mit steigender CO2-Aufnahme zusätzlich erhöhen.
Bild: Thomas Popinger
MIT INFRAROT NACHHALTIG HEIZEN
Vitramo-Infrarotheizung: Auf Putz installiert in einem Bürogebäude in Nürtingen-Frickenhausen.
In Zeiten steigender Anforderungen an Energieeffizienz und Nachhaltigkeit rückt Elektrowärme als Heizlösung zunehmend in den Fokus. Besonders Infrarotheizungen bieten eine Alternative zu herkömmlichen Heizmethoden. Werden sie mit erneuerbaren Energien wie PVAnlagen kombiniert, bietet dies sowohl für Neubauten als auch für Altbausanierungen attraktive Möglichkeiten zur CO2-Reduktion.
VON OLIVER HOFFMANN
Die zunehmende Vernetzung von Stromerzeugung, -verteilung und -steuerung in modernen Gebäuden fördert die Nachfrage nach elektrotechnischen Lösungen. Auch der Trendreport 2024 des Elektrogroßhändlers Sonepar identifiziert Elektrowärme als flexible und umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Heizsystemen. Damit seine Kunden dieses große Marktpotenzial jetzt und in Zukunft optimal ausschöpfen können, arbeitet Sonepar eng mit seinen Lieferanten zusammen, um kontinuierlich neue technologische Möglichkeiten im Systemlösungsgedanken mit Konzepten für Gewerbe- und Privatimmobilien anzubieten.
Neue Gebäude werden immer effizienter und haben somit einen sinkenden Wärmebedarf. Dadurch gewinnt der gezielte, raumorientierte Einsatz von Infrarotwärme in vielen Nutzungssituationen zunehmend an Bedeutung. Dies hat zudem eine deutliche Einsparung von Baumaterialien zur Folge: Der Wegfall aufwendiger Rohrsysteme reduziert den Bedarf an Kupferleitungen und anderen Materialien, was nicht nur weniger Verlegearbeiten und geringere Baukosten bedeutet, sondern auch eine effizientere Nutzung der Ressourcen fördert.
Auch im Altbau kann Infrarot-Elektrowärme, aber auch Elektrowärme aus Pufferspeichern, die durch PV-Energie ergänzt wird, eine signifikante Reduzierung des CO2Ausstoßes im Betrieb bewirken. Damit bietet Elektrowärme eine umweltfreundliche und zukunftsfähige Lösung für unterschiedlichste Gebäudetypen.
SMARTE INTEGRATION IN MODERNE GEBÄUDEKONZEPTE
Zukünftige Heizkonzepte setzen vermehrt auf hybride Systeme, die smarte Steuerungen mit Wetter- und Nutzungsdaten sowie flexible Stromtarife kombinieren, um Effizienz und Wirtschaftlichkeit zu maximieren. Eine intelligente Automatisierung, die Bus-Steuersysteme und KI-Elemente integriert, wird dabei zum Schlüssel für optimal abgestimmte Wärmelösungen. Ein zusätzlicher positiver Effekt ist die Optimierung der Wärmekosten. Bislang sind solche komplexen Hybridplanungen noch nicht als Standardlösung plan- und umsetzbar, sondern erfordern die Expertise erfahrener Fachleute. Dies gilt insbesondere für Gewerbeimmobilien, bei denen die Planung eine noch höhere Komplexität aufweist als bei Privatgebäuden. Der Aufwand lohnt sich jedoch, da diese Gebäude durch ihre intensive Nutzung erheblich von einer intelligenten Automatisierung profitieren. Hier kann eine Kombination verschiedener Wärmeerzeuger, gekoppelt mit erneuerbaren Energien und einer smarten Raum- und Gebäudesteuerung, die Faktoren wie Anwesenheit, Belegungsgrad, Außentemperatur und Wetterdaten berücksichtigt, die Effizienz erheblich steigern. Der Erfolg liegt im Zusammenspiel verschiedener Technologien und Produktwelten sowie einer durchdachten Integration in ein abgestimmtes Regelsystem.
Bilder: Vitramo GmbH, Bernd Morschhäuser
Moderne Infrarotheizungen überzeugen nicht nur durch ihre Funktionalität, sondern auch durch ihr ästhetisches Design. Heizpaneele sind in unterschiedlichen Materialien wie Glas, Metall oder Spiegel erhältlich und fügen sich harmonisch in verschiedene Raumgestaltungen ein. Besonders dezente Lösungen, etwa die Montage an der Decke oder die Kombination mit LED-Beleuchtung, bieten sowohl eine effiziente Heizlösung als auch eine optische Aufwertung des Raumes. Diese Flexibilität macht die Infrarotheizung zu einer beliebten Wahl für Architekten und Bauherren, die Wert auf eine moderne und zugleich funktionale Heizlösung legen.
Im Gegensatz zu konventionellen Heizsystemen wird bei der Infrarotheiztechnik nicht die Raumluft erwärmt, sondern gezielt Flächen und Körper mit Strahlungswärme versorgt. Diese Heizweise wird als besonders angenehm empfunden, da sie der natürlichen Sonnenwärme ähnelt. In der Praxis zeigt sich, dass smarte Heizkonzepte nicht nur eine nachhaltige Energienutzung ermöglichen, sondern auch den Wohnkomfort erheblich verbessern.
RAHMENBEDINGUNGEN UND FÖRDERMÖGLICHKEITEN
Ein wichtiger Faktor für die Verbreitung der Elektrowärme sind regulatorische Vorgaben wie das Gebäudeenergiegesetz (GEG), das hohe Anforderungen an die Energieeffizienz von Neubauten und Sanierungen stellt. Elektrowärme erfüllt diese Anforderungen besonders gut, wenn sie mit erneuerbaren Energien kombiniert wird. Darüber hinaus existieren attraktive Förderprogramme durch die KfW oder das BAFA, die Investitionen in nachhaltige Heizsysteme finanziell unterstützen. Diese Maßnahmen machen Elektrowärme nicht nur zu einer umweltfreundlichen, sondern auch wirtschaftlich attraktiven Alternative.
DIE ZUKUNFT DER ELEKTROWÄRME
Das Marktpotenzial für Elektrowärme wächst kontinuierlich, da die Anforderungen an nachhaltige Gebäudelösungen stetig steigen. Aus Sicht von Sonepar wird die zunehmende Vernetzung von Stromerzeugung, -verteilung und -steuerung die Nachfrage nach elektrotechnischen Heizlösungen weiter fördern. Gespräche mit Architekten und Installateure bestätigen die Vorteile solcher Systeme hinsichtlich Flexibilität, Effizienz und Komfort.
Bild oben: Wohnzimmer beheizt durch Infrarot-Deckenheizelemente, die in der Gipskartondecke integriert sind, so dass nur die Glasscheibe sichtbar ist.
Bild unten: VitramoInfrarotheizung VHIB04848 mit 480 Watt Heizleistung in einer Beton-Halbfertigteildecke.
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AUTOR
Oliver Hoffmann Strategischer Sortimentsmanager Gebäudeautomation, Sonepar Deutschland
www.bauen-aktuell.eu/abonnement
ZWISCHEN REFORMBEDARF UND REALITÄT
Gestiegene Kosten und politische Unsicherheiten einerseits, zeitliche Verknappung und technische Komplexität andererseits: zwei Ebenen, die hohe Anforderungen für das Erreichen der zentralen Klimaziele im Gebäudesektor mit sich bringen.
VON JAN KERTSCHER
Das macht sich auch beim nachhaltigen Umbau von Gebäuden, Quartieren und Innenstädten bemerkbar. Revitalisierung, also das flexible und effiziente Anpassen von Objekten an sich ändernde Nutzungsbedarfe, leidet darunter. Dabei gäbe es kaum einen wirksameren Hebel für eine Branche, die Ressourcen einsparen muss, als ein revitalisierter Bestand. Nur wie vorgehen, wenn Ausgangslagen für Architekten, Ingenieure und Planer komplexer werden?
Revitalisierung ist in Planung und Anwendung mehr als eine Sanierung. Sie erfordert, städtebauliche, technische, soziale und wirtschaftliche Faktoren zusammenzudenken. Ziel ist es, Gebäude an neue Nutzungsanforderungen anzupassen, Lebenszyklen zu verlängern und den CO2Ausstoß deutlich zu reduzieren. In der Praxis existieren drei Stufen des Revitalisierens:
1. Behutsame Sanierung: Erhalt der Substanz und Effizienzsteigerung
2. Hybridbauten: Kombination von Bestand und Ergänzungsneubau.
3. Abriss und Ersatzneubau: Nur, wenn technische oder wirtschaftliche Grenzen erreicht sind.
Welche Strategie gewählt wird, hängt von Lage, Nutzung und Bausubstanz ab. Doch unabhängig von der Methode ist eine rein technische Perspektive nicht mehr ausreichend. Revitalisierung wird zunehmend zur gesellschaftlichen Aufgabe: Für lebenswerte Städte, bezahlbaren Wohnraum und den Umbau zur Kreislaufwirtschaft.
POLITISCHE UND REGULATORISCHE BREMSEN
Laut Branchenanalysen sind über 80 Prozent der Gebäude, die 2050 noch genutzt werden, bereits heute gebaut. Revitalisierung ist also kein „nice to have“, sondern bereits heute unverzichtbar. Zudem hilft Revitalisierung in einem Sektor, der historisch hohe CO2-Emissionen zu verantworten hat.
Selbst wenn in den vergangenen Jahren bereits wesentliche Fortschritte erzielt wurden, sanken die CO2-Emissionen des Gebäudesektors zwischen
Coal Drops Yard, London: Drei weitgehend verfallene historische Gebäude wurden in ein Einkaufs- und Gastronomieviertel verwandelt. Der historische Charakter blieb erhalten.
Unison Elliott Bay Campus, Seattle: Zwei der drei Gebäude wurden in kommerzielle Forschungseinrichtungsflächen umgewandelt, das dritte Gebäude blieb als Bürofläche erhalten.
Jan Kertscher
Property Business Leader Germany, Arup
2022 und 2024 von rund 111 auf 102 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Auch wächst das Verständnis für EUTaxonomie und ESG-Kriterien, die vorab oft als einseitige Kostenpunkte interpretiert wurden. Mittlerweile werden sie zunehmend als Steuerungsinstrumente für Investitionsentscheidungen gesehen und genutzt. Auch das Thema Lebenszyklus etabliert sich mehr und mehr in der Planung. Anwendungsbeispiele aus der Praxis zeigen, dass es geht. Ein Beispiel ist das kreislauffähige Gebäudesystem ADPT. Der erste Prototyp wurde 2022 für die Ausstellung Folkwang und die Stadt in Essen entwickelt. Der 22 Quadratmeter große Pavillon ist vollständig rückbaubar, wiederverwendbar und an veränderte Nutzungsanforderungen anpassbar.
Größtmögliche Reversibilität, flexible Nachnutzbarkeit und digitale Transparenz bilden den Kern der Maßnahme. Der Prototyp integriert regenerative und recyclebaren Materialien wie Holz, Kork und Recyclingfliesen aus Bauabfällen. Gleichzeitig wächst der regulatorische Druck, da zentrale Förderprogramme in Teilen ausgesetzt oder gekürzt sind. Sicher sind:
Bundesförderung für effiziente Gebäude
EU-Programme (Green Deal und REPowerEU)
Einführung der kommunalen Wärmeplanung
Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG)
verpflichtender Einbau von 65Prozent EE-Heizungen EU-Gebäuderichtlinie (EPBD)
Leider bleibt die konkrete Ausgestaltung vieler dieser Regelungen unklar. Für Eigentümer und Projektentwickler bedeutet das eine paradoxe Situation. Revitalisierung ist einerseits politisch gewollt, andererseits wird sie regulatorisch erschwert. Zudem besteht ein strukturelles Problem darin, dass Abriss und Neubau rechtlich einfacher und oft wirtschaftlicher sind. In vielen Bundesländern ist der Abriss genehmigungsfrei. Ohne verpflichtende Ökobilanzprüfung. Eine „Umbauordnung“ statt Bauordnung wäre ein logischer Schritt, um Bestandserhalt zur klimafreundlichsten und einfachsten Option zu machen.
Trotz Hemmnissen wächst die Zahl integrierter Projekte, in denen Energieeffizienz, Klimaschutz und Funktionalität zusammengedacht werden. Simulationen, digitale Zwillinge und KI-gestützte Analysen zeigen, wo sich Revitalisierungen besonders lohnen. Ziel ist es, Sanierungsstrategien belastbar zu priorisieren und Umbauprojekte skalierbar zu machen.
Technologisch zeigt sich ein Wandel hin zu Low-TechLösungen mit hoher Wirkung: Natürliche Lüftungskonzepte, PV-Direktnutzung, digitale Verbrauchssteuerung und modulare Systeme. Diese Strategien kombinieren Energieeinsparung mit Wartungsarmut. Ein erfolgsentscheidender Faktor bei knappen Budgets.
KONSOLIDIERUNG UND VERANTWORTUNG
Für 2026 deuten sich mehrere Trends an. Erstens wird der Druck auf Portfoliomanager steigen, ESG-konforme Bestände aktiv zu entwickeln, da Deadlines für Klimaziele näher rücken. Zweitens werden integrierte Energiekonzepte zur Voraussetzung, um Quartiere und Gewerbestandorte resilient zu machen. Drittens wird soziale Nachhaltigkeit zu einem zentralen Bewertungskriterium bei Revitalisierungen.
Revitalisierung wird sich damit zunehmend vom Einzelprojekt zur strategischen Transformation entwickeln. Kommunen, Energieversorger, Entwickler und Nutzer müssen gemeinsam planen, um Synergien zu nutzen und Abhängigkeiten zu reduzieren. ra
UNAUFFÄLLIG WIRKSAM
Mit dem SJD Pediatric Cancer Center hat in Barcelona eines der größten Kinder-Krebszentren Europas seinen Betrieb aufgenommen – konzipiert für rund 400 junge Patienten jährlich. Geze hat die Umsetzung der Healing Architecture mit integrierten Türsystemen unterstützt, die Barrierefreiheit, Sicherheit, Hygiene und ein ansprechendes Design vereinen. VON MARIA ARANGO
SJD Pediatric Cancer Center in Barcelona.
An die Architektur und die Gestaltung von Krankenhäusern werden besonders hohe Ansprüche gestellt, nicht nur in Bezug auf ihre Funktionalität: Denn auch die Atmosphäre und die Aufenthaltsqualität der Räume spielen eine wichtige Rolle für den Heilungsprozess. Architektur kann heilsam wirken –wenn sie konsequent Komfort, Sicherheit und Barrierefreiheit mit gestalterischem Anspruch verbindet. In besonders sensiblen Bereichen wie der Kinderonkologie entscheidet die bauliche Umgebung mit darüber, ob junge Patienten zur Ruhe kommen, sich orientieren und Vertrauen fassen können.
Das neue SJD Pediatric Cancer Center in Barcelona zeigt, wie sich das Prinzip der Healing Architecture auch in technologisch anspruchsvollen Klinikgebäuden umsetzen lässt. Eine Schlüsselrolle spielen dabei Türsysteme von Geze, die sich nahtlos in das architektonische Konzept einfügen. Sie regulieren unauffällig die Bewegungsflüsse, ermöglichen ein sicheres Zutrittsmanagement und vereinfachen die Einhaltung hygienischer Standards. Das vom Architekturstudio Pinearq Architects unter Leitung von Alberto de Pineda entworfene Gebäude liegt auf dem Gelände des Hospital Sant Joan de Déu. Es ist speziell auf Kinder mit Krebserkrankungen und Bilder: Geze GmbH
ihre Familien ausgerichtet – inhaltlich, funktional und gestalterisch. Großzügige Fenster, helle Räume, klare Wegeführung und ruhige Materialien schaffen eine Atmosphäre, die angstlösend wirkt und Geborgenheit vermittelt. Von Beginn der Planung an war klar: Technik darf hier nicht dominieren, sie muss begleiten. Entsprechend hoch waren die Anforderungen an die Türtechnik, die zum Einsatz kam.
BARRIEREFREIE UND KONTAKTLOSE ZUGÄNGE
Architekten und Planer hatten klare Kriterien für die Wahl der eingesetzten Türsysteme: Sie mussten die Anforderungen an komfortable, einfache Nutzung, die klinischen Vorgaben an die Hygiene und gestalterische Qualität optimal verbinden. Die Verantwortlichen entschieden sich für Türlösungen von Geze: In den zentralen Verkehrs- und Übergangsbereichen des Zentrums sorgen automatische Schiebetüren mit den Antrieben ECdrive und Slimdrive SL NT für barrierefreie und kontaktlose Zugänge. Der ECdrive bietet eine klare Formensprache, geringe Bauhöhe und hohe Zuverlässigkeit – ideal für hochfrequentierte Eingänge. Der Slimdrive SL NT ergänzt das System in sensibleren Innenzonen, wo eine dezente Integration gefordert ist.
FÜR SENSIBEL GENUTZTE BEREICHE
In Bereichen mit den höchsten hygienischen Anforderungen – wie OP-Zonen oder Stationen für immungeschwächte Patienten – wird das automatische Schiebetürsystem Powerdrive PL-HT eingesetzt. Es ermöglicht die hermetische Abdichtung der Türflügel durch Absenken und Anpressen an die Zarge. Ein umlaufendes Dichtungssystem reduziert die Luftdurchlässigkeit und erfüllt erhöhte Anforderungen an Hygiene und Luftführung. Zur berührungslosen Bedienung kommt der Näherungstaster GC 307+ zum Einsatz. Er erkennt Bewegungen im Bereich von zehn bis 60 Zentimeter und öffnet Türen, ohne dass eine Berührung nötig ist. Die Empfindlichkeit lässt sich anpassen, um ungewolltes Öffnen zu vermeiden – ein Vorteil in stark frequentierten Bereichen wie Kliniken.
In den zentralen Verkehrs- und Übergangsbereichen des Zentrums sorgen automatische Schiebetüren von Geze mit den Antrieben ECdrive und Slimdrive
SL NT für barrierefreie und kontaktlose Zugänge.
Alle Systeme lassen sich in die Gebäudeautomation integrieren und ermöglichen eine effiziente, zentrale Steuerung.
Die Zusammenarbeit mit Geze begann bereits in der Planungsphase. Gemeinsam mit dem Architekturbüro wurden Lösungen entwickelt, die sowohl funktional als auch gestalterisch überzeugten. Die langjährige Erfahrung des Leonberger Unternehmens im Gesundheitsbau erwies sich dabei als wertvoll: von der Auswahl geeigneter Antriebe über die Einbindung in Sicherheits- und Zutrittssysteme bis hin zur Unterstützung bei der normgerechten Umsetzung.
AUTORIN
Maria Arango
Marketingleiterin Geze Iberia
„Healing Architecture“ bedeutet nicht, Technik zu verstecken, sondern sie als Teil des Heilungsraums zu integrieren. Das neue Zentrum in Barcelona zeigt, wie das gelingen kann: durch durchdachte Planung, interdisziplinäre Zusammenarbeit und Produkte, die die Umgebung nicht stören, sondern sie ergänzen – leise, effizient und verlässlich. ra
HEALING ARCHITECTURE IN DER PRAXIS
großzügige Tageslichtführung durch transparente Fassaden
visuelle Orientierung durch klare, ruhige Linienführung
Reduktion von Geräuschquellen durch leise Türantriebe
barrierefreie Zugänge ohne Schwellen oder Kraftaufwand
Rückzugsräume mit kontrollierter Zugangstechnik
Integration technischer Systeme in das architektonische Gesamtbild
Healing Architecture in der Praxis: Visuelle Orientierung durch klare und ruhige Linienführung.
INTELLIGENTE PROZESSE STATT „AUF UND ZU”
Bei jedem einzelnen verlorenen Schlüssel zeigt sich eine charakteristische Stärke von elektronischen Zutritts-lösungen gegenüber herkömmlicher Mechanik. Noch größere Effizienzpotenziale bietet jedoch ein systematisches Zutrittsmanagement, das die intelligente Steuerung von Prozessen im gesamten Gebäude unterstützt. Das bestätigt auch der Blick auf die Lebenszykluskosten.
VON MARC RENTROP
Elektronische Zutrittskontrollsysteme lösen aufgrund höherer Sicherheit, flexiblerer Vergabe von Zutrittsrechten und geringerer Kosten über den Lebenszyklus in immer mehr Anwendungsbereichen mechanische Schlösser und Schlüssel ab.
Elektronische Zutrittskontrollsysteme lösen in immer mehr Anwendungsbereichen mechanische Schlösser und Schlüssel ab. Das scheint zunächst einmal paradox, denn noch immer ist die Erstinvestition höher als bei einer herkömmlichen Schließanlage. Doch schon ein zweiter Blick zeigt: Im laufenden Betrieb sparen elektronische Lösungen an vielen Stellen Geld. Die Gründe dafür sind vielfältig – und haben sich im Lauf der letzten 20 Jahre durch neue digitale Möglichkeiten immer wieder verändert und erweitert.
Bei der Entwicklung der elektronischen Schließtechnik stand anfangs vor allem ein Aspekt im Fokus: Elektronische Schlüssel – egal ob als Chipkarte, Keyfob oder heutzutage auch in Apps – lassen sich schnell sperren und kostengünstig ersetzen. Geht dagegen der Schlüssel einer mechanischen Schließanlage verloren, muss zumindest
ein Teil der Schließzylinder und der Schlüssel ausgetauscht werden. Das gilt umso mehr, je höher der Schlüssel in der Schließhierarchie angesiedelt ist und je mehr Schließpunkte die Anlage umfasst. Doch auch durch abgebrochene Schlüssel und defekte Zylinder entstehen hohe Unterhaltskosten, die zum Beispiel in einem Krankenhaus schnell 40 bis 60.000 Euro pro Jahr betragen können.
Tatsächlich bildet der Wunsch, diese Ausgaben einzusparen, auch heute noch häufig den Ausgangpunkt für die Entscheidung zum Einsatz eines elektronischen Systems. Bei einem solchen beschränken sich die Betriebskosten auf wenige Euro pro neue Schlüssel und (bei nicht verkabelten Türkomponenten) auf den gelegentlichen Austausch der Batterien. Die ohnehin langen Wechselintervalle von rund zwei Jahren können dabei durch ein inte-
griertes Batteriemanagement, das den aktuellen Ladestatus automatisch an das System meldet, noch weiter ausgedehnt werden.
Doch lernen Betreiber wie Anwender schnell weitere genuine Vorteile einer elektronischen Zutrittslösung zu schätzen: So steigern sie das allgemeine Sicherheitsniveau im Gebäude, weil sich die Zutrittsrechte jederzeit schnell an die aktuelle Situation anpassen lassen. Damit werden mögliche weitere – etwa durch Vandalismus oder Industriespionage – verursachte Folgekosten vermieden. Nicht zuletzt lassen sich Workflows und Prozesse durch elektronische Schlüssel optimieren und effizienter gestalten, was gerade angesichts des Personalmangels in vielen Branchen weitere Einsparpotenziale erschließt. Die Abläufe fordern etwa an einer Hotelrezeption dann weniger Mitarbeiter oder können ganz auf Self-Check-In umgestellt werden. Und auch der Komfort und die Kundenbindung steigen, wenn zum Beispiel jeder Gast oder auch Patient sein eigenes Schlüsselmedium erhält und nicht nur ein mechanischer Schlüssel pro Zimmer ausgegeben werden kann.
VOM SCHLIESS-ZUM ZUTRITTSMANAGEMENT
Das Beispiel „Hotelrezeption“ illustriert, wie sich die Aufgaben elektronischer Zutrittslösungen im Laufe der Zeit verändert haben: Hieß es früher, in rein mechanischer Zeit, jahrhundertelang „Tür abgeschlossen“ oder „Tür aufgeschlossen“, so übernahmen die ersten elektronischen Schließanlagen dieses Prinzip zunächst nur in moderner Form. „Elektronisch“ heißt aber eben auch: steuerbar und verknüpfbar. So wurde bald klar, dass mit elektronischen Systemen Prozesse abgebildet und unterstützt werden können. Mit dem zunehmenden Einzug digitaler Technologien erweitern sich seitdem die Möglichkeiten elektronischer Zutrittslösungen immer weiter – hin zu einem umfassenden Zutrittsmanagement. Dafür werden alle Nutzer eines Gebäudes in Zutrittsgruppen eingeteilt, die jeweils dieselben Berechtigungen benötigen. Das können etwa die Mitarbeiter unterschiedlicher Abteilungen oder Aufgabenbereiche sein oder auch externe Dienstleister wie Reinigungskräfte oder Lieferanten. Wechselt nun ein Mitarbeiter die Abteilung, wird ihm mit wenigen Mausklicks einfach eine andere, passende Zutrittsgruppe zugewiesen. Auf diese Weise erhält er im
Handumdrehen Zutritt zu den neuen Türen und seine Berechtigungen für die bisherigen Türen erlöschen. Zieht beispielsweise eine gesamte Abteilung um, muss der Administrator lediglich die neuen Türen zuordnen und die alten Türen aus der Gruppe entfernen. Und schon sind die Personen nicht nur physisch umgezogen, sondern erhalten zugleich die neuen Zutrittsrechte, ohne die Türhardware umprogrammieren zu müssen.
Die Möglichkeit zur tages- oder sogar minutenaktuellen Vergabe von Berechtigungen gewährleistet in diesem Zusammenhang eine enorme Flexibilität. Diese macht sich in modernen Arbeitswelten mit Desk Sharing und abwechselnd genutzten Funktionsbereichen besonders bezahlt.
DIGITALE PROZESSE
In Sachen Kosteneffizienz liegt der Vorteil elektronischer Zutrittskontrollanlagen in den vielfältigen Optionen der Verknüpfung mit Drittsystemen – für einheitliche und nachvollziehbare digitale Prozesse.
Ein weiterer, auch in Bezug auf die Kosteneffizienz relevanter Vorteil elektronischer Zutrittskontrollanlagen sind die vielfältigen Optionen, Drittsysteme mit dem Ziel einheitlicher und nachvollziehbarer digitaler Prozesse zu verknüpfen. Die Anwendungsgebiete hierfür sind nahezu unbegrenzt. Die Palette reicht von klassischen Sicherheitsgewerken wie Videoüberwachung, Fluchtwegsteuerung und Physical Security Information Management (PSIM) über digitale Hotelservices bis hin zu Raummanagement, Zeiterfassung, Unterweisungssystemen für Arbeitsschutz, Präsenzmeldung und Gebäudemanagement. So genannte Multiapplikationslösungen ermöglichen dabei auf der Basis eines gemeinsamen Standards wie MIFARE oder Legic die Nutzung unterschiedlichster Services und Funktionen über ein einziges Medium. Anwendungsbeispiele sind etwa multifunktionale Mitarbeiterausweise oder Patientenkarten für Zutritt, bargeldloses Bezahlen, Parkplatznutzung und viele weitere Funktionen im und um das Gebäude. Selbst multifunktionale Gästekarten sind realisierbar, bei denen der elektronische Hotelzimmerschlüssel dann gleichzeitig auch als Skipass und elektronisches Ticket für den Ferienbus dient.
VERKNÜPFUNG MIT DRITTSYSTEMEN
Häufige Schnittstellen für die Zutrittskontrolle sind zudem Flucht- und Rettungswegsysteme sowie Einbruchmeldeanlagen (EMA), deren Bedienung, etwa über Schlüsselschalter erfolgt. Die Integration findet dabei über die Kombination der Hardware und das Hinterlegen entsprechender Berechtigungen in der Zutrittsmanagementsoftware statt. Auch Brandmeldeanlagen (BMA) können mit der Zutrittskontrolle interagieren. Die Zentrale (BMZ) löst dann etwa entsprechende Türsteuerungen aus. Und auch die IT-Sicherheit in Unternehmen lässt sich durch die Kombination von Cybersecurity und Zutrittskontrolle erhöhen. Der Netzwerkzugang wird zum Beispiel erst dann freigegeben, wenn der entsprechende Nutzer die Zugangsberechtigung zu den jeweiligen Räumlichkeiten besitzt und sich mit seinem Identifikationsmedium an der Tür ausgewiesen hat.
AUTOR
Marc Rentrop
Vertriebsleiter und Prokurist, Salto Systems GmbH, Wuppertal
Anders als mechanische Schlüssel lassen sich elektronische Ident-Medien im Bedarfsfall schnell, sicher und nicht zuletzt kostengünstig ersetzen. Größere Einsparpotenziale bergen entsprechende Systeme, wenn sie im Rahmen eines umfassenden Zutrittsmanagements Prozesse unterstützen. Dabei gewährleisten sie eine hohe Flexibilität: So lassen sich selbst kurzfristige Nutzungsänderungen oder Mieterwechsel in Bezug auf die Zutrittsberechtigungen ebenso einfach wie sicher realisieren. ra
ANTI-PANIK-VERGLASUNG OHNE POLYCARBONAT
Anti-Panik-Türen sind Türanlagen, die im Notfall von innen zu öffnen sind. Dadurch lassen sie sich auch von außen durch Zerstörung der Verglasung leicht öffnen. Dabei handelt es sich um ein spezielles Verbundglas, das meist einen Kern aus Polycarbonat hat, um der entsprechenden Widerstandsklasse nach EN 1627/EN 1630 standzuhalten.
Vetrotech ist es gelungen, eine RC2-Anti-PanikVerglasung zu entwickeln, die ohne Polycarbonat auskommt, trotzdem den Glasangriff nach EN 1627/EN 1630 bestanden hat und somit alle sicherheitsrelevanten Eigenschaften erfüllt.
Anti-Panik-Türen und -Fluchttürsysteme sollen zugleich Panik und Einbruchversuche verhindern. Daher müssen sie möglichst einfach zu öffnen, das heißt so leicht wie möglich sein, gleichzeitig aber Einbruchversuchen standhalten. In der EN 1627 sind sieben Widerstandsklassen definiert: RC1 N, RC2 N, RC2, RC3, RC4, RC5, RC6. Bauteile der Widerstandsklasse RC2 – in diesem Fall das Verbundsicherheitsglas Vetrogard Attack RC2.21 – widerstehen dem Aufbrechen mit einfachen Hebelwerkzeugen wie Schraubendreher, Zange oder Keilen mindestens drei Minuten lang.
HELLER, DÜNNER, LEICHTER
Aufmacherbild: Ausmessung der erzielten Eindringtiefe nach bestandenem Angriff.
Bild unten: Glasflächenangriff für Anti-Panik-Verglasungen nach EN 1630 für das Produkt
Vetrogard Attack
RC2.21 AP.
Konnte diese Anforderung bislang nur durch einen Glasverbund mit Polycarbonatkern erfüllt werden, übernehmen jetzt spezielle Folien diese Funktion. Der Vorteil: Vetrogard Attack RC2.21 hat eine höhere Lichttransmission von 86 statt 81 Prozent und ist zwei Millimeter dünner als die Variante mit Polycarbonat. Zudem muss das Glas nicht im Rahmenprofil verklebt werden, was die Verarbeitung erleichtert. Zudem sind mit 1.600 x 3.450 Millimeter größere Abmessungen als bei der Polycarbonat-Variante erlaubt.
Für die Anti-Panik-Widerstandsklassen RC3 bis RC5 werden weiterhin die Sicherheitsgläser mit Polycarbonat angeboten, da mögliche Folienvarianten nach heutigem Stand der Technik viel zu dick und zu schwer für Anti-PanikTüren und -Fluchttürsysteme wären.
DAS RICHTIGE SYSTEM FÜR
DEN EINBRUCHSCHUTZ
Einbrecher wählen häufig den einfachsten Weg – und der führt nicht selten über Fenster oder Glasfassaden. Gerade moderne Gebäude mit großzügiger Verglasung bieten viele Angriffspunkte und stellen besondere Anforderungen an den Einbruchschutz. Doch bei aller Ästhetik darf die Sicherheit deshalb nicht vernachlässigt werden – idealerweise wird sie bereits in der Planungsphase berücksichtigt.
Laut der Polizeilichen Kriminalstatistik 2023 erfolgen über die Hälfte aller Einbrüche über leicht zugängliche Fenster und Fenstertüren – insbesondere über Kellerfenster, Balkon- oder Terrassentüren. Was architektonisch überzeugt, kann also schnell zur sicherheitstechnischen Schwachstelle werden. Der bundesweite Tag des Einbruchschutzes am 26. Oktober lenkte die Aufmerksamkeit genau auf diese Themen. Dennis Schneider, Geschäftsführer der Sunflex Aluminiumsysteme GmbH, erklärt, wie sich moderne Glaslösungen mit wirksamer Einbruchhemmung verbinden lassen.
„Ein wirksamer Einbruchschutz entsteht durch das Zusammenspiel verschiedener Komponenten – von der Verglasung über die Profiltechnik bis zur Verriegelung“, erklärt Schneider. Schiebefenster-Systeme wie beispielsweise das wärmegedämmte SF60 oder das hochwärmegedämmte SF80 von Sunflex integrieren diese sicherheitsrelevanten Merkmale standardmäßig.
Moderne Stadtvilla: Ein wirksamer Einbruchschutz entsteht durch das Zusammenspiel verschiedener Komponenten.
speziell entwickelter Führungsschienen bieten die Systeme einen hohen Schutz – ohne Einschränkungen beim Design oder Bedienkomfort. Bereits in der Standardausführung erfüllen sie die Anforderungen der Widerstandsklasse RC2, die definiert, dass Bauelemente einem Einbruchversuch mit einfachen Werkzeugen –wie Schraubendreher, Zange oder Keil – mindestens drei Minuten standhalten.
SICHERHEIT IST PLANBAR – IM NEUBAU UND IM BESTAND
Während bei Neubauten moderne Sicherheitstechnik direkt in die Planung einfließt, lässt sich auch bei Bestandsgebäuden gezielt nachrüsten. Entscheidend für den tatsächlichen Schutz ist dabei nicht nur die Wahl geeigneter Systeme – auch deren fachgerechte Montage spielt eine zentrale Rolle. „Wir empfehlen eine enge Abstimmung mit dem Fachpartner – sowohl hinsichtlich der baulichen Gegebenheiten als auch in Bezug auf individuelle Sicherheitsbedürfnisse“, rät Schneider. Denn jede Immobilie bringt eigene Anforderungen mit sich. Der Tag des Einbruchschutzes bietet daher einen idealen Anlass, um bestehende Fensterfronten kritisch zu überprüfen oder neue Bauvorhaben von Anfang an sicherheitsbewusst zu planen. ra
INFO SUNFLEX
Sunflex Aluminiumsysteme aus Wenden-Gerlingen ist seit über 35 Jahren Spezialist für die Herstellung von Schiebesystemen, SchiebeDreh-Systemen, Falt-Schiebe-Systemen, Horizontal-Schiebe-WandSystemen und Terrassendächern. Das Unternehmen liefert vielseitige Lösungen für Terrassen, Wintergärten, Fassaden, Balkone sowie Geschäftseingänge, Raumteilung und Trennwände. Individuell an Kundenbedürfnisse angepasst, fügen sich die Lösungen harmonisch in die Umgebung ein.
SPEKTAKULÄRE
GLASWELLENFASSADEN
Transparenz ohne sichtbare Stützstrukturen an der Fassade ist einer der wichtigsten Trends der modernen Glasarchitektur. Welche Rolle ein flexibler Abstandhalter von Edgetech bei der Realisierung von Fassaden mit großen, gebogenen Isolierglaselementen spielen kann, zeigt sich gut sichtbar am Våghuset, einem 13-stöckigen Bürogebäude im schwedischen Göteborg.
VON CHRISTOPH RUBEL
Wer sich in das vollverglaste, BREEAM-zertifizierte Büro- und Geschäftshaus Våghuset im neuen Göteborger Stadtviertel Masthuggskajen einmietet, unterzeichnet eine Selbstverpflichtung zum verantwortungsvollen Umgang mit Mitarbeitenden, Energie- und Materialnutzung und bezieht gleichzeitig eines der neuen Wahrzeichen der Hafenstadt. „Die elementierte Fassade zeigt eindrucksvoll, wie sich Glas als kreatives Gestaltungsmittel einsetzen lässt und gleichzeitig seine energetischen Ziele erreichen“, sagt Joachim Stoß, Vice President International Sales IG bei Quanex. Zur Innenstadt hin hat das Gebäude mit den abgerundeten Kanten eine elegante, reflektierende Verglasung aus zylindrisch gebogenen Elementen, die mit zweifarbigen Streifen und dem lebendigen Wechsel zwischen konkav und konvex an Wellen erinnert; eine Hommage an den Fluss Göta älv, auf dem die Bedeutung Göteborgs gründet und der hier ins Kattegatt mündet.
Die gebogenen Isoliergläser der Fassade des Våghuset haben Radien von 1.580 für die konvexen und 1.561 Millimeter für die konkaven Elemente.
Homogene, gläserne Wellenstruktur am Göteborger Våghuset.
Bilder: Anders Bobert
EIN WAHRHAFT EUROPÄISCHES PROJEKT
Laut Fassadenspezialist Staticus ist Våghuset ein leuchtendes Beispiel für europäische Zusammenarbeit. In der Tat stammt der Entwurf aus der Feder eines großen skandinavischen Architekturbüros White Arkitekter aus Göteburg. Die Fassade wurde von Staticus in Litauen realisiert, die gebogenen Profile in Dänemark und die Verglasungen in Deutschland und Polen hergestellt. Verantwortlich für Projektentwicklung und Bau war die schwedische NCC AB. „Dass sich in den gebogenen Isolierglaselementen auch noch Abstandhalter aus Heinsberg hinzugesellen, hat vor allem herstelltechnische Gründe“, erläutert Christoph Rubel, technischer Leiter bei Edgetech Europe. „Nur flexible Abstandhalter wie Super Spacer können exakt der Krümmung der zylindrisch geformten Gläser folgen. Da gebogenes Isolierglas praktisch immer in Handarbeit gefertigt wird, muss auch der Spacer manuell appliziert werden können.“
Die Flintermann Glasveredelungs GmbH aus Niedersachsen hatte rund 300 gebogene Isoliergläser zur Montage nach Litauen geliefert. Sie setzen sich zusammen aus zwei mal fünf Millimeter laminiertem Floatglas mit Sonnenschutzbeschichtung SunGuard SNX 60, TriSeal Super Spacer Flex 20 Millimeter und zehn Millimeter Floatglas. Als Standard-Doppelverglasung lässt das hoch selektive Guardian-Glas 60 Prozent des natürlichen Tageslichts in die Räume, aber nur 29 Prozent der Solarwärme. Daher kann man beim Våghuset auf zusätzlichen Sonnenschutz verzichten.
HOMOGENE, GLASBÜNDIGE FASSADE
„Die Besonderheit bei diesem Projekt war der fließende Wechsel von konkav zu konvex. Ein Großteil der Einheiten hatte eine umlaufende Stufe. Die Innenscheibe war stets kleiner, um in die Elementfassade eingelassen werden zu können“ erklärt Robin Dorn, Verkaufsleiter gebogenes Glas bei Flintermann.
„Staticus ist nicht nur der skandinavische Experte für große Fassadenprojekte, sondern auch eine treibende Kraft für intelligente und energieeffiziente Fassadenlösungen“, erklärt Projektleiter Saulius Visockas. So passe Våghuset genau in diese Philosophie. Man sei dankbar, dass insbesondere nordeuropäische Kunden wie NCC diesen nachhaltigen Ansatz voll unterstützten. Die Kombination von Wictec El Evo für das elementierte System und 50 SG für das Pfosten-Riegel-System ermöglicht das Erscheinungsbild einer homogenen, glasbündigen Structural-Glazing-Fassade. In die Fassadenprofile ist auf allen 13 Geschossebenen eine umlaufende Beleuchtung integriert, um die Gebäudeform auch am Abend und während der Wintermonate sichtbar zu machen. Vor der Wärmedämmung sind bis 1.563 Millimeter hohe und bis 2.688 Millimeter breite Einfach-Brüstungsgläser mit opaker Blackpearl-Beschichtung installiert. Die transparenten Fensterbänder bestehen aus bis 4.307 Millimeter hohen und bis 2.441 Millimeter breiten Isolierglaseinheiten. Für die planen Dreifach-Fassadenelemente war ein Ucw-Wert von ≤ 0,5 W/m2 und für die gebogenen Zweifachelemente ein UCW-Wert von ≤ 0,65 W/m2 vorgegeben. Gleichzeitig darf sich auch bei nordischen Bedingungen von minus 15 Grad Celsius und 3,4 m/s Windlast außen sowie plus 20 Grad Celsius/30 Prozent RH innen unter keinen Umständen Tauwasser an den Scheiben bilden.
GEWELLTES ISOLIERGLAS OHNE VERTIKALE STÜTZEN
Die Verbindung zwischen gotischen Kathedralen, deren Strukturen auf so eindrucksvolle Weise Leichtigkeit, Lichtwirkung und Transparenz erzeugen, und der modernen Glasarchitektur wurde schon öfter gezogen. Und Verglasung auch als strukturelles Element einzusetzen, um den Tageslichteintrag zu maximieren, ist mittlerweile selbstverständlich. Doch, wie man diese Transparenz mit immer größeren Scheiben und ohne sichtbare Pfosten-RiegelKonstruktionen auf die Spitze treiben kann, beschäftigt Architekten, Fassadeningenieure und Glasindustrie weiterhin. Größere Scheibenformate bedeuten naturgemäß dickeres Glas und einen niedrigeren Lichtdurchlassgrad. Oft sind gebogene Formen, die aufgrund der Schalentragwirkung auch bei dünneren Gläsern eine erhöhte Steifigkeit aufweisen, die Lösung.
Christoph Rubel Technical Projects und Support, Edgetech Europe
„Zylindrisch gebogenes Isolierglas übernimmt heute mehr und mehr tragende Funktionen, um Pfosten oder vertikale Stützbalken in der Fassadenkonstruktion zu vermeiden“, so Christoph Rubel. Der Scheibenzwischenraum muss dabei so klein wie möglich gehalten werden, um die hohen Anforderungen an die Wärmedämmung zu erfüllen und gleichzeitig einen schmalen, vertikalen Glasrandverbund zu erzielen. Hinzu kommt, dass gebogene Isolierglaseinheiten zwar steifer sind, andererseits aber auch empfindlicher gegenüber Klimalasten wie Wind und Sonneneinstrahlung. In automatischen Linien können die flexiblen Super-Spacer-Abstandhalter auch mit dem Roboter appliziert werden. Joachim Stoß ergänzt abschließend: „Großformatige und teure Isolierglaselemente müssen in hoher Qualität und Präzision hergestellt werden, oft mit drei oder sogar mehr Scheiben. Je größer und schwerer ein Isolierglas, umso diffiziler ist auch das Handling während der Produktion.“
AUTOR
MONOLITHISCHER MARMORWÜRFEL
Am Ground Zero in New York wurde 2023 das Perelman Performing Arts Center eröffnet. Mit seiner Fassade aus transluzentem Marmor wirkt das würfelförmige Gebäude wie ein Monolith. Die rund 5.000 Glasscheiben aus Isolierglas und Marmorunikaten sind mit Stahlpfosten am Dach des 42 hohen Kulturzentrums aufgehängt. Tagsüber erscheint die fensterlose Stein-Glas-Fassade von Josef Gartner opak, nachts leuchtet sie bei Innenlicht bernsteinfarben.
VON DR. JOCHEN MIGNAT
Perelman Performing Arts Center am Ground Zero, New York.
AUTOR
Jochen Mignat leitet die Dr. Mignat PR in Hanau und verantwortet die Pressearbeit von Fassadenspezialist Josef Gartner.
Neben dem neuen World Trade Center und weiteren Wolkenkratzern rund um die Gedenkstätte des 11. September entstand ein multidisziplinäres Kulturzentrum in Lower Manhattan. Architekt Joshua Ramus vom New Yorker Büro Rex plante ein symbolisches und elegantes Gebäude, das der Bedeutung, Ernsthaftigkeit und emotionalen Komponente des Ortes angemessen ist. Als schlichte Skulptur setzt der Würfel mit seiner symmetrischen Marmorstruktur ein einzigartiges Zeichen. Auch die vier Fassadenseiten mit einer Kantenlänge von 48 Meter sind weitgehend symmetrisch. Am Haupteingang zur Lobby und zum Restaurant werden sie durch einen Keil unterbrochen, unter dem sich eine große Freitreppe mit Blick auf die Gedenkstätte befindet. Innen bietet das „Ronald O. Perelman Performing Arts Center“ auf drei Etagen Spielstätten für Theater, Oper, Musik und Tanz mit flexiblen Nutzungen für bis zu 950 Personen. Das mit dem Nachhaltigkeitslabel LEED in Silber zertifizierte Zentrum gewann zudem mehrere Designpreise wie den Sonderpreis für Innovation in der Kulturarchitektur 2022.
Architekt Ramus entwarf eine Fassade, die dem Muster aufgeschlagener Bücher entspricht. Bei diesem „Bookmatch-Design“ mussten die Marmorstücke symmetrisch angeordnet werden, so dass sich die schwarzen Adern im weißen Marmor an der vertikalen Mittellinie berühren. Diese Vorgaben erforderten eine detaillierte Planung mit kundenspezifischen digitalen Arbeitsabläufen, um geeignete Marmorstücke auszuwählen und an der richtigen Stelle der 7.000 qm großen Fassadenfläche zu platzieren. Zudem erforderte dieses Design ein ausgefeiltes Logistikkonzept vom Steinbruch in Portugal über die Glas- und Elementproduktion bis zur Montage. Unterschiedliche Materialien wie Marmor, Aluminium, Glas und architektonischer Baustahl mussten zusammengefügt werden.
Je nach Lichteinfall erzeugt die transluzente Marmorfassade im Innen- und Außenbereich der Caféteria unterschiedliche Bilder.
So wurden insgesamt 1.250 Elemente mit einzigartiger Textur bestehend aus 4.896 gleich großen Stein-GlasLaminaten montiert.
Bereits die Auswahl von 8.585 Marmorplatten, die jeweils zu passenden Teilen zusammengefügt werden sollten, erwies sich als sehr komplex. Zunächst wurden in einem Steinbruch in Portugal 227 Mega-Blöcke Estremoz-Marmor geschnitten, die der Architekt persönlich oder über Fotos untersuchte und genehmigte. Dann wurden 12 Millimeter dicke Platten geschnitten und bei natürlichem Licht sowie Hintergrundbeleuchtung fotografiert. Um Menge, Richtung und Winkel der Marmoradern zu bestimmen und Platten auswählen, nutzte der Architekt ein firmeneigenes Computermodell von Fassadenspezialist Gartner. Die Bilddaten wurden bewertet, um Vorder- und Rückseite, Oberund Unterkante sowie die passenden Teile und die Positionierung in der Gebäudehülle vorzubereiten.
Ein französischer Glasproduzent trocknete den porösen Marmor in einem Ofen, um die gesamte Restfeuchtigkeit vor dem Laminieren zu entfernen. Die vorlaminierte Baugruppe wurde in einem Vakuumbeutel fertiggestellt und zu einem Zweifach-Isolierglas weiterverarbeitet. Um einen dauerhaften Verbund zwischen Stein und Glas sicherzustellen, wurde ein EVA-Interlayer ausgewählt. Das Hybridlaminat besteht aus fünf Millimeter starkem, hitzegehärteten Glas, 12 Millimeter Stein und einer zweiten Scheibe aus fünf Millimeter starkem, hitzegehärtetem Glas.
RIEGELLOSE VORHANGFASSADE
Selbst bei der Produktion der Isolierglaseinheiten (IGU) konnte der Architekt über eine spezielle Software für ein virtuelles Trocken-Layout noch die Steine neu ausrichten oder drehen. So konnte auch jeweils eine Gruppe von Fassadeneinheiten entworfen werden, um beispielsweise alle Einheiten auf einer Höhe und allen vier Fassadenseiten des Gebäudes zu entwerfen. Insgesamt entstanden 1.024 Fassadenelemente mit je vier IGU´s. Im Hauptwerk der Josef Gartner GmbH im bayerischen Gundelfingen wurden die Fassadenelemente produziert und die IGU´s mit einem vorgefertigten Aluminiumrahmen mit einem sechs Millimeter breiten Spalt für eine durchlaufende Silikonverklebung ergänzt. Jedes Element besteht aus vier Steinglasscheiben zu je 1.500 x 900 Millimeter, die auf zwei senkrechte filigrane Aluminiumpfosten geklebt sind. Auf Transportgestellen mit je acht
Von innen sind die 36 Meter langen Stahlpfosten sichtbar, die am Dach montiert sind, und an denen die Vorhangfassade befestigt ist.
Elementen in der richtigen Ausrichtung und Reihenfolge wurden die Fassadenelemente mit Containern in die USA verschifft.
Das Dach des Kulturzentrums kragt drei Meter aus. In einer Höhe von 41,6 Metern sind dort 128 Stahlpfosten mit einer Länge von 36 Metern montiert, die die Fassade tragen. Durch diese Konstruktion fügen sich die riegellosen Fassadenelemente zu einem durchgehenden Marmorblock ohne erhabene Konturen.
Konstruiert und produziert wurden die Stahlpfosten aus 700 Tonnen architektonisch exponiertem Stahl. Die einzelnen Pfosten sind in drei Segmenten gefertigt. Über Aluminiumhaken können die Elemente eingehängt und justiert werden. Wesentliche Aufbauschritte wurden im Werk geprobt und ein hoher Vormontagegrad hergestellt, um die Montage vor Ort zu erleichtern.
Von außen gesehen werden die Pfosten von den Fassadenelementen verdeckt. Vom Atrium aus sind die vom Dach herabhängenden Stahlpfosten dagegen sichtbar. Über der großen Freitreppe, wo ein Keil den Würfel unterbricht, scheint die Fassade zu schweben, da die Elemente hängend montiert wurden.
MONTAGE MIT HOHER VORFERTIGUNG
Auf der Baustelle haben gemeinsame Teams von Gartner und Permasteelisa North America zunächst alle Verbindungspunkte zwischen dem Grundgebäude und den Stahlprofilen geprüft, vermessen und in das vorhandene 3D-Modell eingepflegt. Vom Zwischenlager wurden alle Pfostenteile mit den zugehörigen Stoßplatten und Bolzen in nummerierten Kisten in festgelegter Reihenfolge just in time zur Baustelle geliefert, um ineffizientes Umsortieren zu vermeiden. Am Boden wurden die in drei Teile aufgeteilten Pfosten, die über Scherbolzen verbunden sind, verschraubt, dann am Stück aufgezogen und am bauseitigen Stahl befestigt. In allen drei Achsen wurden die Pfosten vor dem Schweißen endgültig justiert, um eine perfekte Ausrichtung und Orientierung an der Vorhangfassade zu gewährleisten. Alle Laschenstöße sind an der Grenze zwischen machbaren Randabständen und ohne erhabene Konturen. Mit zwei Mobilkränen konnten die Pfosten am Gebäude eingehängt werden. Beginnend mit der untersten Reihe, wurden danach die Fassadenelemente über Haken an den senkrechten Stahlpfosten eingehängt. ra
HERZSTÜCK SMARTER PRODUKTIONSWELTEN
In der produzierenden Industrie erfüllen Gebäude weit mehr als nur eine infrastrukturelle Funktion – sie sind aktive Komponenten der Wertschöpfung. Produktionshallen, Reinräume, Logistikflächen und technische Zentren beeinflussen direkt die Qualität, Effizienz und Sicherheit industrieller Prozesse. Die technische Gebäudeausrüstung (TGA) ist eng mit den Produktionsanforderungen verzahnt, so dass direkte Abhängigkeiten die Funktion der einzelnen Bereiche und Anlagen stark beeinflusst.
VON RUDOLF STEGER
Bestandsgebäuden sind in der Regel keine durchgehenden und über alle Gewerke geplante BIMModelle zur Verfügung. Wie komme ich aber dort und in komplexen Produktionsanlagen zu meinem BIMDatenmodell, wenn genau diese Dokumentation der Bestandsanlagen veraltet sind oder einfach nicht zur Verfügung stehen? Digitale Unterlagen beschränken sich doch meistens auf PDF-Daten und die Originaldateien sind nicht mehr auffindbar.
Für eine datengetriebene Weiterführung der BIM-TGAPlanung sind jedoch einheitliche Datenstrukturen und Attribuierungen für alle Gewerke und Komponenten nötig: eine semantische Konsistenz der Daten, die nicht nur verständlich, sondern auch maschinenlesbar sein muss und natürlich Daten, die nicht nur formal korrekt, sondern
BIM-TGA-Planung in der Lebensmittelproduktion.
auch inhaltlich eindeutig, verständlich und logisch zusammenhängend sind – für Mensch und Maschine. Der Weg zu einem BIM-TGA-Datenmodell ist also durchaus komplex. Für ein Monitoring müssen zum Beispiel die modellierten Komponenten mit realen Sensoren und Systemen verknüpfbar sein, also eindeutige IDs, Raumzuordnungen und Schnittstellen zu BMS, IoT-Plattformen oder CAFM-Systemen. Für die Entwicklung der digitalen Zwillinge im Bestand nutzt Planplus drei Methoden: Scan2BIM, BIM.TGA und BIM2FM integral über alle Bereiche der TGA (HLSKE-MSR) und der Prozesstechnik. Der erste Schritt mit Scan2BIM erfolgt mit dem eigenen Scanner und dem eigenen Scanning-Team. Dieses Scanning unterscheidet sich von einem „klassischen Gebäudescanning“ dahingehend, dass die TGA und Prozesstechnik
mit sehr hoher Detailtiefe gescannt wird. Die Scandaten werden für die Weiterberarbeitung aufbereitet und an BIM.TGA übergeben, wo der Scan in einem BIM-Datenmodell weiterentwickelt wird. Obwohl verschiedenste KITools bereits eine 70- bis 90-prozentige schnellere Modellierung versprechen, ist eine vollständige Automatisierung über ein Gesamtmodell immer noch nicht zuverlässig möglich. Selbst fortschrittlichste KI-Plugins benötigen manuelle Nachbearbeitung und Modellprüfungen, bevor die Daten nutzbar sind. Für die Scan2BIM-Strategie ist der manuelle Fachverstand immer noch entscheidend – insbesondere bei der TGA und in der Prozesstechnik. KI kann hier bestenfalls unterstützen, aber nicht ersetzen. Die Kombination aus eigenem Scanning-Team, strukturierter BIM.TGA-Modellierung und gezielter BIM2FM-Datenaufbereitung ist bei Planplus aktuell der einzige Weg, um aus Scandaten nutzbare digitale Zwillinge zu erzeugen.
STRUKTURIERTE AUFBEREITUNG VON
SCANDATEN
TGA ist das Rückgrat jeder Produktions- und Betriebsinfrastruktur. Bei der Digitalisierung von Bestandsanlagen mit Scan2BIM ist es daher unerlässlich, die Scandaten nicht nur geometrisch zu erfassen, sondern semantisch und strukturell korrekt aufzubereiten. Das bedeutet auch hier, Daten sowohl inhaltlich sinnvoll als auch technisch sauber aufzubauen – und zwar so, dass Menschen und Maschinen sie eindeutig verstehen und weiterverarbeiten können. Rohre, Lüftungskanäle, Kabeltrassen und Aggregate sind also nicht nur als 3D-Objekte erkennbar, sondern eindeutig zu klassifizieren, attribuieren und funktional zuzuordnen. Erst dann erhält man nutzbare BIMModelle, die später für Monitoring, Wartung und Automation in Spezialanwendungen oder CAFM-Systemen verwendet werden können.
Fehlende Details führen zu massiven Informationsverlusten im Betrieb. Ebenso kritisch ist die Einhaltung einheitlicher Datenstrukturen, etwa nach DIN 276, IFC oder eigenen FM-Katalogen. Diese sind Voraussetzung für die Anwendung der unternehmenseigenen BIM2FM-Strategie und die spätere Integration in Asset-ManagementSysteme dringend erforderlich.
Eine der wichtigsten aber gleichzeitig anspruchsvollsten Aufgaben ist die Datenüberübergabe- und Integrationsstrategie in die vorhandenen Faciltiy-Managment-Systeme oder ins Asset-Management, da in diesen Bereichen
die meisten Unternehmen bereits Software- oder Datenbanksysteme nutzen. Ziel ist es aber eine datenbasierte Steuerung und Überwachung aller relevanten Assets –direkt aus dem BIM-Modell heraus, und zwar inklusive Monitoring, Wartungsplanung und automatisierter Steuerung. Der Anspruch ist also sehr hoch und konsequent. Die Verbindung vom digitalen Zwilling zur Gebäudeautomation oder dem Monitoring erfolgt über die Konfiguration von IoT-Schnittstellen, Sensorverknüpfungen und Datenzuweisungen innerhalb einer Plattform, wie etwa Autodesk Tandem.
Um aus einem BIM-Datenmodell ein überwachbares digitales Abbild zu machen, sind die strukturierte Attribuierung, eindeutige IDs, Sensorverknüpfungen und eine Plattform mit IoT-Schnittstellen sehr wichtig. Ohne diese Bausteine bleibt das BIM-Modell statisch und nicht Monitoring-fähig. Ein überwachbares digitales Abbild ist mehr als nur ein vernetztes BIM-Modell – es ist ein intelligentes, kontextfähiges System, das Assets, Räume, Sensoren und Prozesse in Echtzeit abbildet und steuerbar macht. Je besser die Datenstruktur, desto höher der Nutzen für FM, Wartung und Automation.
VON BIM-ZUM DIGITALEN STEUERZENTRUM
Die Echtzeitvisualisierung von Sensorwerten innerhalb eines BIM-Modells eröffnet völlig neue Möglichkeiten für die intelligente Steuerung und Optimierung technischer Gebäudeausrüstung und produktionstechnischen Pro-zessen. Sobald Sensoren mit den modellierten Assets verknüpft sind, lassen sich deren aktuelle Betriebszustände direkt im digitalen Zwilling darstellen. Diese LiveDaten sind nicht nur visuell erfassbar, sondern auch analytisch auswertbar. Der zentrale Mehrwert entsteht durch die Verknüpfung von Echtzeit- und historischen Daten: Die kontinuierliche Erfassung und Speicherung von Betriebswerten ermöglicht eine zeitliche Analyse – so wird aus dem BIM-Modell ein datengetriebenes Diagnose- und Prognosewerkzeug, das nicht nur den aktuellen Zustand abbildet, sondern auch zukünftige Entwicklungen antizipieren kann. ra
Planung mit BIM. TGA: Neubau Verwaltungsgebäude, München 2025.
AUTOR
Rudolf Steger Firmengründer und Niederlassungsleiter Planplus Technische Gebäudeplanung .
FORSCHUNGSBIBLIOTHEK DER MODERNE
Siemens Smart Infrastructure hat das „Haus Potsdamer Straße 33“ der Staatsbibliothek zu Berlin mit intelligenter Gebäudetechnik ausgestattet und setzt seither sein Dienstleistungsangebot fort, um sowohl Nachhaltigkeit als auch
Energieeffizienz am Standort weiter zu optimieren. VON BJÖRN BURBACH
Das Projekt um die Stabi Berlin sorgt für ein konstantes Raumklima, um die wertvollen Kulturgüter der Bibliothek noch besser zu schützen. Der Vertrag ist Teil eines umfassenden Dekarbonisierungsprogramms mit der deutschen Bundesregierung, im Rahmen dessen Siemens seit 2007 bereits sieben Kultureinrichtungen – darunter Museen, Galerien und Bibliotheken –modernisiert hat. Das Projekt zahlt zudem auf das bundesweite Klimaschutzprogramm ein, mit dem die CO2Emissionen von Regierungseinrichtungen bis 2030 um 65 Prozent im Vergleich zu 1990 gesenkt werden sollen.
VERBESSERTE PROZESSSTEUERUNG
AUTOR
Björn Burbach Vice President Sustainability and Energy Transition Services, Siemens Smart Infrastructure Buildings
Die Erweiterung des Programms um die Staatsbibliothek zu Berlin umfasst eine Energieverbrauchsanalyse und eine Strategie zur Energiereduktion sowie die technologische Umsetzung, Betriebs- und Serviceleistungen. Um die Dekarbonisierungsziele der Bibliothek zu erreichen, greift Siemens auf hochmoderne Gebäudetechnik zurück. Dazu gehören das umfassende Gebäudeautomationssystem
Desigo, Raumregler, Sensoren und Melder sowie eine cloudbasierte Energie- und Anlagenmanagementplattform, die auf Siemens’ digitaler Gebäudeplattform Building X basiert. Die digitale Gebäudeplattform ist Teil von Siemens Xcelerator, mit dem Kunden den Gebäudebetrieb digitalisieren, managen und optimieren und so den Weg für nachhaltige, autonome und profitable Anlagen ebnen können.
Zusätzlich dazu sorgt Siemens mit Produkten für Heizung, Lüftung und Klimatisierung (HLK) dafür, dass die Prozesssteuerung verbessert wird – einschließlich flexibler Zuluftregelung und Anbindung an Fernkälte mit einer Gesamtleistung von 2,5 Megawatt. Darüber hinaus wurden 5.300 LED-Leuchten installiert.
„Die Staatsbibliothek zu Berlin blickt auf eine über 360-jährige Geschichte zurück. Um ihre wertvollen und vielfältigen Bestände noch besser zu erhalten, sind konstante Raumparameter unerlässlich. Siemens freut sich, die Technologie bereitzustellen, die es ermöglicht, diese Bedingungen aufrechtzuerhalten und gleichzeitig den Energieverbrauch um 52 Prozent zu senken“, so Björn
Außenansicht der Berliner Staatsbibliothek an der Potsdamer Straße.
Burbach, Vice President Sustainability and Energy Transition Services bei Siemens Smart Infrastructure Buildings „Dieser Vertrag, der sich auf das Dienstleistungsangebot konzentriert, baut auf dem Erfolg der ersten Projektphase auf. Da die garantierten Energiekosteneinsparungen sämtliche Projektkosten decken, dient diese Zusammenarbeit als Paradebeispiel für das Erreichen von Nachhaltigkeitszielen für Millionen an kulturellen Einrichtungen weltweit.“
Impressum
Herausgeber und Geschäftsführer: Matthias Bauer (Vorsitz), Dennis Hirthammer, Günter Schürger
Bauen aktuell im Internet: www.bauen-aktuell.eu
So erreichen Sie die Redaktion: Chefredakteur: Andreas Müller (v.i.S.d.P.) (andreas.mueller@win-verlag.de, Tel. 089/3866617-11) Redaktion: Regine Appenzeller (regine.appenzeller@win-verlag.de, Tel. 089/3866617-17)
Autoren dieser Ausgabe: Dittmar Albeck, Maria Arango, Stefan Behring , Heike Blödorn, Björn Burbach, Marcel Hassenewert, Daniela Hetz, Martin Hilmer, Oliver Hoffmann, Jan Kertscher, Jan Philipp Mertens, Dr. Jochen Mignat, Isabel Niepel, Marc Rentrop, Mareike Rikos, Christoph Rubel, Christian Rüttling, Rolf Schulte, Rudolf Steger, Peter Theissing, Dr. Jan L. Wenker
So erreichen Sie die Anzeigenabteilung: Anzeigengesamtleitung: Martina Summer (089/3866617-31, martina.summer@win-verlag.de) anzeigenverantw. Mediaberatung: Manuela Gries (089/3866617-25, manuela.gries@win-verlag.de) Anzeigendisposition: Auftragsmanagement@win-verlag.de Chris Kerler (089/3866617-32, Chris.Kerler@win-verlag.de)
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Berliner Staatsbibliothek: Siemens Smart Infrastructure hat das „Haus Potsdamer Straße“ mit intelligenter Gebäudetechnik ausgestattet.
„Der ganzheitliche Ansatz, die tiefgehende Expertise und das innovative Finanzierungsmodell machen Siemens zu einem idealen Partner – sowohl für uns als auch für das Bundesprogramm. So sind wir in der Lage, nennenswerte Energieeinsparungen und Nachhaltigkeitsfortschritte zu erzielen. Gleichzeitig werden die optimalen Raumbedingungen eingehalten, die dazu dienen, unser wertvolles Kulturerbe zu schützen“, ergänzt Reinhard Altenhöner, Ständiger Vertreter des Generaldirektors der Staatsbibliothek zu Berlin.
Seit 2007 hat Siemens dabei unterstützt, in weiteren sieben Berliner Kulturstätten signifikante Nachhaltigkeitsergebnisse zu erzielen. Als Resultat ließen sich Brutto-Energieeinsparungen von nahezu 25 Millionen Euro erzielen sowie rund 3.745 Tonnen an jährlichem CO2-Ausstoß vermeiden. Mit dem Abschluss der Technologie implementierung in der achten Einrichtung, der Staatsbibliothek zu Berlin, summieren sich die Gesamtergebnisse auf etwa 45 Millionen Euro an BruttoEnergieeinsparungen sowie rund 11.745 Tonnen an jährlicher CO2-Emissionsreduktion. Dabei wird der Energieausstoß weiterhin kontinuierlich überwacht sowie eine datengestützte Beratung wird für alle acht Gebäude fortgeführt.
„Die
Staatsbibliothek
zu Berlin blickt auf eine über 360-jährige Geschichte zurück. Um ihre wertvollen und vielfältigen Bestände noch besser zu erhalten, sind konstante
Raumparameter unerlässlich. ”
Björn Burbach, Vice President Sustainability and Energy Transition Services, Siemens Smart Infrastructure Buildings
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Erscheinungsweise: 6-mal jährlich
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Ausgabe: 06/2025 (ET 10.12.2025)
ISSN 2195-5913
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Außerdem erscheinen bei der WIN-Verlag GmbH & Co. KG: Magazine: AUTOCAD Magazin, DIGITAL BUSINESS, DIGITAL ENGINEERING Magazin, DIGITAL MANUFACTURING, e-commerce Magazin, r.energy, PLASTVERARBEITER, KGK Rubberpoint
123erfasst ist aus einer Idee des Unternehmensgründers und Bauunternehmers Jürgen Bruns entstanden, der schon seit längerer Zeit auf der Suche nach einer mobilen Zeiterfassung für sein Unternehmen war und keine passende Lösung fand – also entwickelte er sie selbst.
Heute zählt 123erfasst zu den Marktführern im mobilen Baustellenmanagement. Was mit zwei hochmotivierten Experten begann, hat sich zur modernen Firma mit Silicon Valley-Atmosphäre im Norden Deutschlands entwickelt.
Bau-Software
Unternehmen GmbH Wietze-Aue 72 30900 Wedemark Tel.: 05130/6075-0
Mail: info@bausu.de
Webseite: www.bausu.de
Die Bau-Software Unternehmen GmbH ist Spezialist für Geschäftsprozesse und Bausoftware.
BauSU unterstützt Baubetriebe mit einer eigenen und unabhängigen Bausoftware, Beratung, Schulungen und Seminaren. Im Fokus stehen dabei der Baulohn, die Prozess-Digitalisierung und die Steigerung der Effizienz bei der Abwicklung von Bauvorhaben.
Seit 1999 versorgt das Kompetenzteam für partnerschaftliche Zusammenarbeit – bestehend aus der Schreiber Meßtechnik GmbH und der a.b.jödden gmbh - mit vollem Engagement seine Kunden mit Sensoren zum Messen von Weg, Winkel, Neigung, Druck, Temperatur, Beschleunigung, Vibration, Durchfluss und Niveau, nebst passenden Anzeigen und Auswerteelektroniken. Neben dem breiten Programm hochwertiger Standardprodukte werden auch individuelle Sonderanfertigungen entwickelt.
CEMEX Deutschland AG Frankfurter Chaussee 15562 Rüdersdorf b. Berlin Tel. +49(0) 33 00 90 kundenservice.de@cemex.com www.cemex.de
Die CEMEX Deutschland AG ist eines der leistungsstärksten Baustoffunternehmen in Deutschland mit Sitz in Rüdersdorf bei Berlin. Wir liefern hochwertige Produkte und bieten umfassende Serviceleistungen für unsere Kunden. Wir sind ein Tochterunternehmen von CEMEX S.A.B. de C.V., einem der weltweit führenden Baustoffkonzerne mit der Unternehmenszentrale in Monterrey, Mexiko. Hier erfahren Sie mehr über CEMEX Deutschland und CEMEX weltweit.
Chaos Software GmbH An der RaumFabrik 33b 76227 Karlsruhe, Germany www.enscape3d.de sales@enscape3d.com
Enscape ist der führende Anbieter für Echtzeit-Visualisierungen, 3D-Rendering und Technologie für virtuelle Realität. Das in Karlsruhe gegründete Software-Unternehmen hat ein Plugin entwickelt, das sich nahtlos in die gängisten Planungstools, wie Autodesk Revit, SketchUp, Rhino, Archicad und Vectorworks einfügt. Architekten können mit Enscape erstmals gleichzeitig Planen und Visualisieren - schnell, einfach und auf Knopfdruck. Enscape wird von mehr als 500.000 Nutzern weltweit eingesetzt.
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Ziegeleistr. 63
30855 Langenhagen
Tel.: +49 (0)511 / 78057-0
Mail: info@grafex.de
Web: www.grafex.de
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Mit über 40 Jahren handwerklichem Know-how und 1 Million Kunden auf der Welt, gehört Lumon zu den Marktführern rahmenloser Dreh-/Schiebeverglasungen für Balkon und Terrasse. Die maßgeschneiderten Systeme reduzieren Lärm, Wartungs- und Energiekosten und schaffen mit ihrem nordischen Design stillvolle Gestaltungsmöglichkeiten für Gebäudefassaden.
Die NEVARIS Bausoftware GmbH entwickelt als Teil der Nemetschek Group integrierte Software für die Baubranche. Die NEVARIS Produktfamilie bietet ganzheitliche SoftwareLösungen, die Sie über den gesamten Bauprozess begleiten. NEVARIS Build ist die umfassende Projektsoftware für Planer und Bauunternehmen und bietet alles von AVA bis Kalkulation und BIM. Und das ERP-System NEVARIS Finance deckt alle Bauspezifika in Buchhaltung, Materialwirtschaft und Baulohn ab.
SAUTER Deutschland ist mit 100 Jahren Expertise spezialisiert auf Gebäudeautomation, Systemintegration sowie Facility Management und beschäftigt über 1.500 Mitarbeitende. Die Technologien und Services begleiten den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes und werden sowohl bei Neubauten als auch bei Modernisierungsmaßnahmen eingesetzt. Wesentliches Ziel der SAUTER Lösungen: Immobilien werthaltig, energieeffizient und somit fit für die Zukunft machen.
Hertek GmbH
Landsberger Straße 240 12623 Berlin +49 (0)30 93 66 88 950 info@hertek.de https://www.hertek.de/
Hertek ist eine der führenden Unternehmen im Bereich Brandschutzsysteme und vereint branchenspezifisches Fachwissen mit hochwertigen Brandschutzkomponenten zu einem sicheren und verlässlichen Brandschutz. Flankiert wird dies mit Fachschulungen und einen umfangreichen, lösungsorientierten Kundenservice, wie z.B. der Pre-Konfiguration von Brandmelderzentralen.
Hertek, zuverlässiger Partner der Facherrichter, Planer, Architekten und Brandschutzverantwortlichen.
MWM Software & Beratung GmbH
Combahnstr. 43 D - 53225 Bonn T +49 228 400 680 info@mwm.de www.mwm.de
MWM hat sich auf Bausoftware für die Bereiche Aufmaß, Mengenermittlung, Bauabrechnung, XRechnung und grafische Mengenermittlung spezialisiert. Das Unternehmen bietet u.a. MWMLibero für Aufmaß, freie sowie REB-Mengenermittlung und Bauabrechnung, Aufmaß 365 für beliebige Endgeräte (Apple, Android, etc. als Browser-Lösung), das GAEB-Konvertierungstool MWM-Primo, MWM-Pisa für die Angebotsbearbeitung, MWMRialto für die Umwandlung von GAEB- in Excel-Dateien und den DA11-Konverter MWM-Ponto.
Die R+S Group vereint seit 35 Jahren Know-How von zukunftsweisenden Lösungen für eine grünere Zukunft. Mit ganzheitlicher Erfahrung in nachhaltiger Versorgungstechnik, Handel und zukunftssicherer Facharbeit agiert die Unternehmensgruppe weltweit an 26 Standorten. Mit bis zu 3.000 Mitarbeitenden in der Spitze, bündelt sie einzigartiges Fachwissen, Innovation und bietet exzellente Synergien für Kunden und Bewerber.
Schneider Digital Josef J. Schneider e.K. Konrad-Zuse-Straße 1 83607 Holzkirchen +49 (0) 8025 9930 0 info@schneider-digital.com www.schneider-digital.com
Als Full-Service-Hardwarelieferant mit besonders engen Kontakten zu den führenden Softwareherstellern liefern wir maßgeschneiderte Workstation und VR/AR Lösungen. Mit 30 Jahren Erfahrung im professionellen B2B entwickeln wir mit unserem innovativen Portfolio Lösungen die perfekt die Kundenanforderungen erfüllen. Unsere hohe Kundennähe, persönliche Beratung und ausgeprägte Dienstleistungsphilosophie machen uns zu einem starken Partner für komplexe und anspruchsvolle Anforderungen.
Thinkproject Deutschland GmbH
Mühldorfstraße 8 81671 München
Deutschland dach@thinkproject.com www.thinkproject.com/de
Thinkproject ist Europas führender SaaS-Anbieter für Construction Intelligence-Lösungen. Durch die Kombination von Praxiserfahrung und der intelligenten Nutzung von Daten entsteht für Kunden ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Mit weltweit 500 Mitarbeitern bietet Thinkproject 2.750 Kunden und mehr als 250.000 Anwendern in über 60 Ländern digitale Lösungen an, die sich über den gesamten Lebenszyklus eines Bauprojekts erstrecken.
Vandersanden
Deutschland GmbH
Unter den Eichen 13 D-31226 Peine Tel. +49 5171 8016520 www.vandersanden.com verkauf@vandersanden.com
Bei Vandersanden stehen Nachhaltigkeit, Fachkompetenz und Innovation rund um die Ziegelherstellung im Vordergrund. Vandersanden bietet Ziegelprodukte für die Planung und Verwirklichung von Gebäuden, Gärten, Parks und im Straßenbau an. Die „Vandersanden-Familie“ besteht aus über 800 Mitarbeitern mit insgesamt neun Produktionsstätten für Vormauerziegel und Klinker, Pflasterklinker, Riemchen und gedämmte Fassadensysteme. Vandersanden der größte familiengeführte Ziegelproduzent Europas.
Die TRIC GmbH wurde aus der MERViSOFT GmbH ausgegründet und programmiert / vertreibt die GA / MSR Software TRIC.
TRIC hat sich in den vergangenen Jahren zunehmend als Standard für Planer und ausführende Unternehmen etabliert. Sie ist das optimale Werkzeug für Planung und Abrechnung von Projekten auf Basis der DIN EN ISO 16484-3 bzw. der VDI 3814-1 Zusätzlich ermöglicht sie eine einfache und sichere Raumautomation nach VDI 3813
Die neue Freiheit des Planens: ELITECAD Architecture – vom Softwarehaus XEOMETRIC – begeistert seit drei Jahrzehnten durch Usability und Effizienz in der professionellen Gebäudemodellierung. Intelligente Automatisierungen erleichtern den Planungsalltag, ohne die Gestaltungsfreiheit einzuschränken. Dank zukunftsorientierter Möglichkeiten in der Planausfertigung, Konnektivität sowie Kompatibilität, erweist sich die innovative 2D/3D CAD-Software als erstklassige Komplettlösung für die Architekturplanung.
Neue BIM-Konzepte (mit Expertentalk)
BIM geht in die nächste Reifestufe – weg vom reinen 3DModell hin zu datengetriebenen, kollaborativen und automatisierten Prozessen wie: Das Modell als Informationsquelle mit offenen Standards, gemeinsame Datenumgebungen mit Rollen und Rechten, Nachverfolgung und BCF-Issue-Management, standardisiertes Informationsmanagement, maschinenlesbare Anforderungen, regelbasierte Modellprüfungen, Termin-, Kosten- und Nachhaltigkeitsintegration, die Übergabe eines Asset-Information-Modells, Anbindung an CAFM/IoT, digitaler Zwilling, generatives Design, KI-gestützte Auswertungen sowie modulare/serielle Bauweisen.
Weitere Themen:
Kälte- und Klimatechnik
Tragwerksplanung und Ingenieurbau
Hardware für Architekten und Planer
Lichtplanung
Sustainable Lighting rückt in den Vordergrund – es geht um langlebige, instandsetzbare, modular aufgebaute Leuchten, eine EPD-/LCA-basierte Auswahl und zirkuläre Konzepte (Re-Use/Refit). Zudem werden im BIM Beleuchtungsanforderungen und Messpunkte IDS-konform beschrieben, Simulationsnachweise versioniert und Schnittstellen zu TGA sowie Sicherheits-/Notbeleuchtung nach DIN EN 1838 konsistent koordiniert. Das alles zeigt auch die Light + Building ab 8. März 2026 – wir berichten vorab.
SONDERHEFT
Hier geht’s zur aktuellen Ausgabe
Innovationen für Morgen – Produkte und Systemlösungen für die Zukunft des Bauwesens Die nächste Ausgabe
Zertifiziert Architekten-durch und Ingenieurkammern. Sie erhalten mind. 8 Fortbildungspunkte.
Bauprozesse optimieren
28. Januar 2026 in Würzburg
Wirtschaftlich und rechtssicher durch die Leistungsphase 8
Erleben Sie den ersten „Würzburger Lph 8-Tag“, eine innovative Veranstaltung speziell für Architektur- und Ingenieurbüros. In praxisbezogenen Vorträgen und einer begleitenden Fachausstellung entdecken Sie neue Lösungen rund um Honorar, Vertrag, Objektüberwachung und Baustellen-Organisation - verstärkt durch neueste Technologien wie KI.