Dürnau Jahresrückblick 2020

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Jahresrückblick 2020 Gemeinde

Dürnau

Foto: dignus.de

Liebe Dürnauerinnen und Dürnauer und alle, die an unserem Gemeindeleben interessiert sind, das Jahr 2020 wird uns allen unvergessen bleiben. Es begann Mit diesem Jahresrückblick möchten wir Ihnen die Möglichwie jedes andere – mit viel Elan und kreativen Plänen, mit ge- keit geben, auf dieses ganz spezielle Jahr 2020 zurückzublicken schäftlichen Besprechungen, Veranstaltungen, aktivem gesell- und ihnen aufzuzeigen, welche Auswirkungen die Pandemie schaftlichen Leben ... und dann kam Corona. Die Pandemie hat auf das öffentliche Leben in Dürnau hatte, aber auch welche unser Leben und unseren Alltag fundamental verändert und Projekte und Maßnahmen trotz Corona umgesetzt oder angeuns nachdrücklich bewusst gemacht, wie wichtig stoßen werden konnten. Die Zukunft und wertvoll persönliche Nähe und soziale Konhängt davon ab, takte für uns sind. Für das neue Jahr wünsche ich Ihnen und Ihwas wir heute tun. rer Familie Glück, Mut und Zuversicht. Was das Mahatma Gandhi Jahr 2021 bringen wird, ist heute noch ungewiss. Auch unser Gemeindeleben hat sich in fast allen Bereichen komplett gewandelt, die EinschränAber das Zitat von Mahatma Ghandi macht uns kungen sind allgegenwärtig. Bei all den schlimmen und letzt- Hoffnung: Wir können die Gegenwart mit unseren persönliendlich noch nicht absehbaren Folgen, die diese Situation mit chen Entscheidungen gestalten und damit Einfluss auf unsere sich bringt, gibt es in unserer Gemeinde einen großen Gemein- Zukunft nehmen. In diesem Sinne: Bleiben Sie gesund! sinn. Es hat sich gezeigt, dass sich die Menschen im Notfall gegenseitig unterstützen und aufeinander aufpassen. Stoff- Herzlich grüßt Sie masken wurden genäht, Hilfe und Unterstützung angeboten, Ihr Bürgermeister Nachbarn haben sich gegenseitig geholfen. Die Beispiele zeigen das tolle Miteinander und den Zusammenhalt, wofür ich sehr dankbar bin. Markus Wagner


Gemeinderat

Der amtierende Gemeinderat (v. l. n. r.: Robin Mrazek, Herbert Rees, Wolfgang Edenhofner, Joachim Scheutle, Manfred Maier, Bürgermeister Markus Wagner, Bosede Staudenmayer, Margit Böhringer, Bettina Bunzel, Anja Steinbach und Simon Stark

Was den Gemeinderat 2020 beschäftigte

Morgen-Erweiterung Sanierungsgebiet Ortsmitte diverse private Bau- und Überlegungen Grundstücksangelegenheiten zum Aufbau einer Carsharing-Struktur

Sanierung des ehemaligen Volksbankgebäudes

Jagdpacht

Bauleitplanung

Leitungssanierung der Kornberghalle und des Lehrschwimmbeckens

örtliches Natur- und Landschaftspflegeprogramm

Corona-Pandemie

01

Gemeinderatssitzung online

11

Gemeinderatssitzungen vor Ort

01

Klausurtagung

195

Tagesordnungspunkte

91

Gemeinderatsvorlagen

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11

Baugesuche

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Verbandsversammlungen Grundschul- & Kindergartenverband Foto: zvg.

Zahlen rund um den Gemeinderat 2020


Finanzen Blick auf die Gemeindefinanzen 2020

Ausblick für das Jahr 2021

Das Zahlenwerk für den Haushalt 2020, der zweite Haushalt in „doppischer“ Form, brachte zu Beginn des Jahres „doppische“ Zusatzkosten in Höhe von rund 380.000 Euro mit sich. In wirtschaftlich schwieriger werdenden Zeiten, teilweise bedingt durch die Corona-Pandemie, wird die Gemeinde Dürnau vor finanzielle Herausforderungen gestellt. Neben Gebäude- und Feldwegunterhaltungen sowie einer umfangreichen Unterhaltungsmaßnahme in der Kornberghalle und im Lehrschwimmbecken wurden zahlreiche Investitionen im Jahr 2020 angegangen: • Sanierung des ehem. Volksbankgebäudes, Hauptstraße 46 • Grundstückserwerb zur Wohngebietserweiterung „Morgen“ • neuer Mannschaftstransportwagen Feuerwehr • neuer Anhänger für den Bauhof Die zahlreichen Projekte konnten ohne Schuldenaufnahme und ohne Hebesatzerhöhung umgesetzt werden.

Neben den allgemeinen Verwaltungstätigkeiten sind für das Jahr 2021 schwerpunktmäßig folgende Investitionen vorgesehen: • Die Erschließung des Gebiets „Morgen-Erweiterung“ mit rund 1,3 Millionen Euro, die zu einem späterem Zeitpunkt über die Grundstückserlöse wieder refinanziert werden • rund 350.000 Euro für die Generalsanierung des ehemaligen Volksbankgebäudes • 40.000 Euro Restzahlungen für den Mannschaftstransportwagen der Feuerwehr • 200.000 Euro für den Umbau barrierefreier Bushaltestellen, möglicher Fördermittelzuschuss: 125.000 Euro. Nachdem das aktuelle Haushaltsjahr 2020 voraussichtlich ausgeglichen beendet werden kann, wird im Jahr 2021 ein Defizit von rund 500.000 Euro im Ergebnishaushalt anfallen. Dies liegt sowohl an deutlich geringeren Einnahmen aufgrund der Corona-Pandemie als auch an deutlich höheren Umlagen (Kreisumlage, Finanzausgleichsumlage, ...) aufgrund des sehr guten Jahresergebnisses 2019. Dennoch wird die Verwaltung versuchen, weitere Einsparmöglichkeiten zu suchen. Nicht zwingend notwendige Unterhaltungsaufwendungen wurden bereits auf spätere Haushaltsjahre verschoben.

Die Corona-Krise spiegelt sich nicht nur im alltäglichen Leben sondern auch im Gemeindehaushalt wider. Ein Haushaltsloch ist jedoch vorerst nicht zu erwarten. Dank der Ausgleichszahlungen des Landes wurden die geringeren Gewerbesteuerzahlungen aufgefangen. Was der Gemeinde als großes Defizit bleibt, sind die Gebührenausfälle durch den Erlass der Kindergartenbeiträge der Monate April bis Juni und durch den Wegfall der Benutzungsgebühren insbesondere bei der Hallen- und Lehrschwimmbeckennutzung. Diese liegen rund zur Hälfte hö- Anpassung der Wasser- und Abwassergebühr her als die Zuweisungen des Landes, die für die Einbußen der Für den Gebührenzahler wird aufgrund der MehrwertsteuerGemeinde zum Ausgleich monetär geflossen sind. senkung von sieben auf fünf Prozent die Wasserrechnung für 2020 um zwei Prozent gekürzt.

Bevölkerungsentwicklung Der positive Trend der wachsenden Einwohnerzahl hat sich auch im Jahr 2020 fortgesetzt. In Dürnau wohnen im November 2020 insgesamt 2.211 Menschen. Davon sind 1.004 männliche deutsche und 1.029 weibliche deutsche Mitbürger. Außerdem leben in Dürnau 92 männliche ausländische und 86 weibliche ausländische Mitbürger. Einwohner

1.558

2.023

2.073

2.211

2.000 1.500

Im Drei-Jahres-Rhythmus werden sowohl die Wasser- als auch Abwassergebühr neu kalkuliert. Letztmalig wurde der Wasserzins zum 01.01.2018 auf 2,10 Euro /m³, für Schmutzwasser auf 2,90 Euro/m³ festgesetzt. Aufgrund steigender laufender Kosten, unter anderem im Fremdwasserbezug, ist eine Erhöhung des Wasserzinses um 0,05 Euro/m³ zur Erreichung einer vollen Kostendeckung unumgänglich. Erfolge aus den regelmäßigen Unterhaltungsarbeiten und Investitionen im Wassernetz sind bereits spürbar und tragen zum wichtigen ökologischen Ziel, dem Rückgang der Wasserverluste, bei. Bei der Abwassergebühr werden die Überschüsse der Vorjahre in der Kalkulation berücksichtigt, sodass eine Senkung um 0,12 Euro/m³ möglich wird. Folgende Gebührensätze gelten ab 01.01.2021: • Wasserzins ab 01.01.2021: 2,15 Euro/m³ • Abwassergebühr ab 01.01.2021: 2,78 Euro/m³ • Niederschlagswassergebühr gleichbleibend: 0,30 Euro/m³.

1.000 500

So entsteht trotz Erhöhung des Wasserzinses keine Mehrbelastung für die Privathaushalte. Jahr

1990

2000

2010

2020

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Verwaltung Markus Wagner Bürgermeister, Vorsitzender des Grundschul- und Kindergartenverbands Dürnau-Gammelshausen Tel.: 07164 91010-0 · E-Mail: m.wagner@duernau.de Andrea Pikisch Vorzimmer des Bürgermeisters, Veranstaltungen, Volkshochschule, Bauverwaltung Allgemeine Öffnungszeiten im Rathaus Tel.: 07164 91010-12 · E-Mail: a.pikisch@duernau.de Montag 07:00 Uhr bis 12:00 Uhr Jochen Bärtle Dienstag bis Freitag 08:30 Uhr bis 12:00 Uhr Leitung Haupt- und Ordnungsamt, Geschäftsstelle GemeinDienstag 14:00 Uhr bis 18:30 Uhr derat, Bauwesen, Verwaltung des Grundschul- und KinderSollten Sie einen Termin außerhalb der Öffnungszeiten benögartenverbands Dürnau-Gammelshausen tigen, stehen Ihnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach Tel.: 07164 91010-13 · E-Mail: j.baertle@duernau.de vorheriger Terminabsprache gerne zur Verfügung. • Verena Vámosi Stellvertretende Leitung Hauptamt, LiegenschaftsverwalGemeinde-Statistik tung, Gutachterausschuss, Geschäftsstelle Gemeinderat Tel.: 07164 91010-14 · E-Mail: v.vamosi@duernau.de Was es für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf dem Rat- • Iris Gaissert haus im Jahr 2020 zu tun gab, verdeutlichen einige Zahlen. Bürgerbüro, Standesamt, Rentenangelegenheiten Tel.: 07164 91010-15 · E-Mail: i.gaissert@duernau.de • Margarete Stark, Bürgerbüro, Kassenwesen Tel.: 07164 91010-15 · E-Mail: m.stark@duernau.de • Katja Erhardt Bestattungen Mitarbeiterin Geschäftsstelle Gemeinderat standesamtl. Tel.: 07164 91010-14 · E-Mail: k.erhardt@duernau.de Trauungen • Selina Luister Auszubildende · E-Mail: s.luister@duernau.de • Sophia Edenhofner Praktikantin Geburten • Matthias Rieker, Bauhofleiter Renten• Jürgen Rees, Mitarbeiter Bauhof anträge • Sascha Schettkat, Mitarbeiter Bauhof • Joachim Scheutle, Mitarbeiter Bauhof Sozialhilfe-, Wohn• Melanie Müller, Kornberghalle geld-, Aufenthalts• Tanja und Georg Kemper, Feuerwehr, Seniorenanlage Grundbucherlaubnis• Bettina Schels, Amtsbotin Die Gemeindeverwaltung Dürnau versteht sich als moderner Dienstleister und kompetenter Ansprechpartner der Bürgerschaft vor Ort. Auch in Zeiten zunehmender Digitalisierung und Online-Formularangeboten stehen wir Ihnen gerne persönlich mit Rat und Tat zur Verfügung.

08

• • •

16

18

50 anträge

237 59 Personalausweise

Reisepässe

22

KinderReisepässe

640

VHS-Anmeldungen und Teilnehmer /innen

27

auszüge

03

42

Fischereischeine

Gewerbean-, um-, abmeldungen

109

VHS-Kurse und -Veranstaltungen

Neue Verwaltungspraktikantin Ich bin 20 Jahre alt und stamme aus Dürnau. Seit dem 1. September absolviere ich im Rathaus das Einführungspraktikum für den Studiengang Bachelor of Arts – Public Management (gehobener Verwaltungsdienst). Meine Fachhochschulreife habe ich 2019 am sozialwissenschaftlichen Gymnasium an der Justus-von-Liebig-Schule in Göppingen erworben. Im vergangenen Jahr habe ich ein freiwilliges soziales Jahr in der Rehaklinik Bad Boll gemacht. Ab März werde ich an der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen in Ludwigsburg studieren. Bis dahin freut es mich sehr, dass ich das zugehörige Praktikum in meinem Heimatort durchführen darf. Sophia Edenhofner

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Interkommunale Zusammenarbeit Gemeindeverwaltungsverband Raum Bad Boll feiert 50 Jahre Bestand In den 1970er-Jahren wurden in einer sogenannten Gemeindegebietsreform viele kleine Gemeinden in größere Gemeinden eingegliedert oder örtlich naheliegende Gemeinden zusammengelegt. Im Jahr 1970 entschieden sich die Gemeinden Aichelberg, Boll, Dürnau, Gammelshausen, Hattenhofen und Zell u. A. für eine intensive kommunale Zusammenarbeit. Somit konnte die Selbstständigkeit der einzelnen Gemeinden bewahrt und zusätzliche Aufgaben übernommen werden. Dieses Jahr feierte der Gemeindeverwaltungsverband Raum Bad Boll nun sein 50-jähriges Jubiläum – Grund genug, an dieser Stelle die erfolgreiche Kooperation vorzustellen. Vom Verband werden hauptsächlich die finanziellen Aufgaben der sechs Verbandsgemeinden übernommen wie Haushaltsplanung, Jahresabschluss, Gebührenkalkulation, Kassenverwaltung und Buchhaltung, die Ausstellung der Steuer-, Gebührenund Abgabenbescheide sowie die Gehaltsabrechnungen aller Beschäftigten der einzelnen Mitgliedsgemeinden. Darüber hinaus bereitet das Verbandsbauamt Planung und Ausschreibung von Tiefbauprojekten vor und übernimmt deren Bauleitung. Gemeinsame Flächennutzungsplanung und Breitband-Masterplan regeln die örtlichen und übergeordneten baulichen Möglichkeiten im Verbandsbereich. Zudem übernimmt der Verband die Organisation des E-Bürgerautos LORENZ, die Redaktion des Mitteilungsblatts „‘s Blättle“ und die Geschäftsstelle der Volks-

hochschule Raum Bad Boll/Voralb. Alle weiteren Gemeindeaufgaben werden von den jeweiligen Rathäusern erledigt. Geleitet wird der Gemeindeverwaltungsverband vom Verbandsvorsitzenden, Bürgermeister Jochen Reutter. Ihm steht der Verwaltungsrat, bestehend aus den sechs Bürgermeistern der Verbandsgemeinden, und Michael Deiß, Geschäftsführer des Verbands, zur Seite. Die Verbandsversammlung besteht jeweils aus den Bürgermeistern und zwei weiteren Gemeinderäten je Mitgliedskommune. Über den Gemeindeverwaltungsverband hinaus erledigt die Gemeinde Dürnau zahlreiche weitere Aufgaben in überörtlicher Partnerschaft und Zusammenarbeit. Nachfolgend einige Beispiele: • Abwasserbeseitigung über den Zweckverband Heiningen/ Dürnau/Gammelshausen/Eschenbach • Wasserbezug über die Uhinger Wasserversorgungsgruppe • Austausch von Arbeitsgeräten der Bauhöfe • Familientreff am Albtrauf • Jugendmusikschule • Krankenpflegeverein (Diakoniestation) • Nachhaltigkeitsbeirat • Vertretungen der Standesämter • Tourismus in Kooperation mit der Erlebnisregion Schwäbischer Albtrauf (ESA)

Aktuelles aus der N!-Region Sechs Gemeinden – ein Ziel: die nachhaltige Entwicklung der Raumschaft voranbringen, um auch in Zukunft gut leben zu können. Der Gemeindeverwaltungsverband Raum Bad Boll und seine Mitgliedsgemeinden möchten Themen der Nachhaltigkeit stärker in der Kommunalpolitik verankern und gemeinsam Lösungen für eine zukunftsfähige Entwicklung erarbeiten. Dazu haben die Kommunen eine sogenannte Nachhaltigkeitsregion (N!-Region) gegründet. Der dazugehörige N!-Beirat besteht aus Bürgerinnen und Bürgern aus allen gesellschaftsrelevanten Gruppen. Er begleitet den eigentlichen Nachhaltigkeitsprozess für die N!-Region und erarbeitet in diversen Arbeitsgruppen Vorschläge und Empfehlungen in den Bereichen Ökologie, Ökonomie und Soziales. 2019 wurden die „Mitfahrbänkle“ in allen Gemeinden aufgestellt. Sie sind als Ergänzung zum Busverkehr gedacht. Gerade wenn der Bus nicht so häufig kommt, kann das Mitfahrbänkle und das damit verbundene private Mitfahrangebot eine Alternative sein. Damit die Honigbienen im Raum Bad Boll genügend Honigtau finden, werden in den sechs Mitgliedsgemeinden des Gemeindeverwaltungsverbands zusätzliche Blühflächen und Blühstreifen geschaffen. Gut 20 Flächen sind dafür bereits reserviert, weitere werden folgen. Auch an einer eigenen Samenmischung für den Raum Bad Boll wird gearbeitet.

Die Arbeitsgruppe rund um das Thema Nachhaltiges Bauen hat in einem Leitfaden wichtige Aspekte für die kommunale Bauleitplanung zusammengefasst. Grundsätzlich soll das Ziel verfolgt werden, die Bebauung unversiegelter Flächen zu umgehen und die innerörtliche Entwicklung vorzuziehen. Auf vorhandener Fläche soll verdichtet gebaut werden – mit mehreren Wohneinheiten pro Gebäude (Mehrfamilien- und Reihenhäuser), wo dies Umgebung, Ortsbild und Infrastruktur zulassen. Augenmerk soll zudem auf die Weiternutzung von leerstehenden Gebäuden gelegt werden, wie es im Fall der Sanierung des öffentlichen Gebäudes der alten Volksbank derzeit umgesetzt wird. Ein wichtiger Punkt ist die Festlegung von ökologischen Zielsetzungen bei der Gestaltung eines nachhaltigen Bebauungsplans, die neben verdichtetem Bauen eine CO2-Reduzierung und den Einsatz von zukunftsweisenden Technologien für mehr Energieeffizienz im Blick haben. Dabei könne es sich um den Einsatz von ökologischen und nachhaltigen Baustoffen bei der Hauskonstruktion und der Dämmung sowie um das Begrünen von Dächern handeln. Auch gestalterische Elemente können bei der CO2-Reduzierung eine Rolle spielen: So ist zum Beispiel das Verbot oder die Reduzierung von Steingärten, wie es bereits der Gemeinderat für den Bebauungsplan „Morgen-Erweiterung“ vorsieht, eine Möglichkeit, Maßstäbe zu setzen.

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Gemeindeentwicklung und Projekte Fertigstellung Feuersee Bereits 2019 konnte der mit neuen Spielgeräten und Trainingselementen aufgewertete Aktivspielplatz am Feuersee seiner Bestimmung übergeben werden. Dieses Jahr war es endlich für den neugestaltete Feuersee soweit. Nach Fertigstellung der Einzäunung wurde der See eingelassen und im Mai 2020 für die Öffentlichkeit freigegeben. Eine offizielle Einweihungsfeier konnte aufgrund der Corona-Pandemie leider nicht wie geplant stattfinden.

stimmung der Maßnahme mit der Naturschutzbehörde wurde mit dem Abpumpen des Wassers durch den Bauhof und Feuerwehr begonnen. Das organische und auf Unbedenklichkeit geprüfte Schlammmaterial konnte mit einem großen Bagger herausgeschaufelt und als Kompost in der Gemarkung ausgebracht werden. Die betonierte Uferbegrenzung wurde durch eine optisch ansprechende Weißjura-Mauer ersetzt bzw. ergänzt. Zu- und Ablauf am See wurden erneuert. Der Fußweg zwischen Bach und See wurde ausgebaut, sodass das Seegrundstück teilweise der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden konnte. Drei Sitzbänke und eine Liegebank laden zum Verweilen ein und lassen so den Blick auf den wunderschönen See genießen. Der neugeschaffene Steg bietet zumindest die Möglichkeit, das Wasser hautnah zu erleben.

Das Dreier-Team, das federführend hinter dem Projekt steht, Gemeinderat Manfred Maier, Bauhofleiter Matthias Rieker und Bürgermeister Markus Wagner (von links nach rechts)

Im September wurde der Feuersee zum Wohn- und Arbeitsort von zehn Graskarpfen. Diese sollen der verstärkten Algenbildung entgegenwirken.

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Neben dem bereits beliebten Obstlehrpfad, Schwäbischer Spruchweg und Skulpturenpfad hält die Gemeinde nun ein weiteres Schmankerl für die Naherholung parat. Was bereits über den beliebten Albtraufgängerweg seit Jahren ausgeschildert, aber teils völlig unentdeckt blieb, hat sich nun mit viel Herzblut und Arbeitseinsatz zum absoluten Ausflugsziel entpuppt. Gerade im Sommer war er ein sehr beliebtes Ausflugs- Alles Schöne ist leider vor Vandalismus nicht gefeit. So wüteten im Spätsommer bereits die ersten Skrupellosen, denen nichts ziel zur Erholung von Besuchern aus nah und fern. Besseres einfällt, als Dinge zu zerstören, die andere in müheRund 120.000 Euro kosteten die Aufwertungsarbeiten am Feu- voller Arbeit gestalteten. So wurde das Boot wortwörtlich zu ersee und Spielplatz. 63 Prozent der Gesamtkosten konnten Wasser gelassen und einige der kleineren Kunstobjekte umgeüber Fördermittel des Bundes und Landes refinanziert werden. stoßen. Markiert wurde der Einsatz noch mit zahlreichem Müll, Der Bauhof hat mit rund sechs Wochen Arbeitseinsatz den der überall verstreut wurde. Da fehlen einem einfach nur die Feuersee buchstäblich aus dem Schlamm gezogen. Nach Ab- Worte!


Gemeindeentwicklung und Projekte EWILPA wird zum Dürnauer Wildgarten Auf Initiative der Dürnauerin Andrea Stark gründete sich im Jahr 2019 eine Projektgruppe mit dem Gedanken, einen EWILPA – Wildpflanzenpark auf Gemarkung Dürnau zu entwickeln. Die zunächst großflächige Wildpflanzenparkgestaltung sollte mehrere Standorte auf der Gemarkung umfassen, die verknüpft mit den bestehenden Freizeitwegen einen Rundkurs bilden. Für die fachliche Unterstützung sollte dabei die EWILPA Stiftung hinzugezogen werden, die unter anderem auch die Ausschilderung sowie das Marketing übernommen hätte. Der sich daraus ergebende hohe Finanzbedarf und die abschließend nicht zu klärende Frage des Umfangs der dauerhaften Pflegeeinsätze des kommunalen Bauhofs ließen eine Umsetzung nach zweimaliger Beratung im Gemeinderat vorerst nicht zu. Kritisch wurde zudem der touristische Ausschlag gesehen.

Wissen rund um essbare Wildpflanzen und eine kontrollierte Verwilderung im Sinne des Natur- und Artenschutzes. All diesen Themen soll man im Dürnauer Wildgarten begegnen. Für den Großteil der Fläche ist eine Einsaat als Bienenweide vorgesehen, die als ökologischer Zugewinn für die Gemeinde gesehen werden kann. Nach Absprache mit dem Naturschutzamt biete sich dabei sogar die Möglichkeit, für die Gemeinde Ökopunkte für spätere Eingriffsmaßnahmen zu generieren. Die Umsetzung benötigt neben viel Arbeitsaufwand und Engagement auch finanzielle Unterstützung. So wirbt die Interessensgruppe mit ihrem Projekt und ist dankbar für jeglichen Beitrag. Es wurde schon viel erreicht! Interessenten können sich an Andrea Stark unter info@bio-stark.de wenden.

Im Laufe des Jahres wurde eine Neukonzeption erarbeitet, die den Grundgedanken der Projektgruppe in einem Wildgarten verfolgt. Auf einem rund 3.500 m² großen Privatgrundstück im Außenbereich (südlich des Wohngebietes Flenner) wird nun die Konzeptidee umgesetzt. Der Dürnauer Wildgarten soll als eine Initiative von Bürgern für Bürger verstanden werden. Neben einer Vielzahl an Beerensträuchern und Bäumen soll der Garten durch Blumenbeete, ein Gemüsebeet, eine Kräuterspirale mit Tee- und Heilpflanzen und lebendigen Weidezäunen ergänzt werden. Neben einer angedachten Zusammenarbeit mit Schule und Kinderhaus möchte die Projektgruppe mit Führungen das Thema heimische Kultur-, Wild- und Heilpflanzen der interessierten Öffentlichkeit näherbringen. Einfaches Gärtnern mit wenig Zeitaufwand, naturnahes Essen für mehr Gesundheitsvorsorge, Nützlinge durch die naturnahe Umgebung sowie das Das fertiggestellte Mandalabeet

Streuobstförderung Dem Erhalt der typischen Kulturlandschaft der Streuobstwiesen im Voralbgebiet und die Sicherung dieses besonderen Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen hat sich die Gemeinde Dürnau auf die Fahne geschrieben.

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Gleich drei Förderprogramme sind dieses Jahr von Seiten des Landes Baden-Württemberg als auch von der Gemeinde Dürnau gestartet, um den Wiesen- und Baumbewirtschaftern eine gewisse Unterstützung in finanzieller Hinsicht zu ermöglichen und damit den Erhalt der Streuobstwiesen zu sichern. Neben dem Mähbeitrag der Gemeinde wird der Zuschuss des Landesprogramms zum Baumschnitt um weitere fünf Euro aufgestockt. Im Herbst wurde zudem eine Baumpflanzaktion gestartet. 33 Teilnehmer sorgen dafür, dass die örtlichen Streuobstbestände konstant bleiben. So werden als Ersatz aufgrund ihres Alters oder abnehmender Vitalität bereits gefällter Bäume 120 Hochstämme alter Obstbaumsorten auf Dürnauer Gemarkung von der Gemeinde gefördert und durch die Teilnehmer gepflanzt.

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Gemeindeentwicklung und Projekte Im Jahr 2020 konnte die Gemeinde wieder einige private Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen im Rahmen der Förderung zur Ortskernsanierung „Ortsmitte III“ finanziell unterstützen, die zu einer Aufwertung des Ortsbildes beitragen. Seit der Aufnahme der Gemeinde in das Förderprogramm vor vier Jahren wurden bereits vier private Modernisierungsmaßnahmen und sechs Abbrüche mit anschließender Neubebauung gefördert. Teils leerstehende Gebäude wurden energetisch und baulich aufgewertet und weiterer Wohnraum im Ortskern geschaffen.

Der Gemeinderat hat im vergangenen Jahr weitere Ordnungsmaßnahmen- und Modernisierungsverträge abgeschlossen. Für Privateigentümer sollen Anreize geschaffen werden, im Bestand zu modernisieren oder Abbruchmaßnahmen durchzuführen, damit auf den Grundstücken eine Neubebauung möglich ist. Die Zuschüsse dienen daher insbesondere einer Stärkung der Innenentwicklung, sodass bestehende Bausubstanz an heutige Anforderungen von Wohnqualität angepasst werden kann.

Neben der Sanierung des Alten Schulhauses in der Hauptstraße 44 sowie der Aufwertung des Feuersees sind wichtige Infrastrukturmaßnahmen mit umfangreichen Straßenraumgestaltungen umgesetzt worden. Allen voran ist die Sanierung und Umgestaltung der Schulstraße, östlicher Teil der Jurastraße sowie der Friedrichstraße zu nennen. Als weitere öffentliche Maßnahme wurde zum Jahresbeginn mit der Sanierung und dem Umbau der ehemaligen VolksbankFiliale in der Hauptstraße 46 begonnen. Mit der Modernisierung werden drei Wohnungen und eine Gewerbeeinheit geschaffen. Diese Großinvestition mit Baukosten von rund einer Million Euro ist dank der Zuschüsse aus der Ortskernsanierung umsetzbar. Die Gemeinde kann so weiteren Mietwohnraum in ortszentraler Lage schaffen. Fertigstellung des Neubaus Friedrichstraße 2

Schulstraße 4 Es kann weitergehen – das Sanierungsprojekt läuft noch bis 2024. Über die gesicherten Finanzmittel der begonnenen und geplanten Maßnahmen hinaus stehen Fördermittel für weitere Projekte im Sanierungsgebiet zur Verfügung. Über Öffentlichkeitsarbeit soll nochmals für das Projekt geworben werden, um weitere private Interessenten zu gewinnen. Umfassende Informationen zum Sanierungsgebiet als auch zur bisherigen Umsetzung können der Projekthomepage www.stadtentwicklungsmanager-im-dialog.de unter „Ortsmitte III Dürnau“ oder der gemeindeeigenen Homepage unter der Rubrik Rathaus/ Sanierungsgebiet Ortsmitte III entnommen werden. Foto: zvg.

Oben: Der nördliche Anbau. In ihm sind das Treppenhaus und Abstellräume untergebracht. Unten Fertigstellung des Daches und Außenputzmaßnahmen.

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Gemeindeentwicklung und Projekte Reaktivierung der Voralbbahn – Zukunftsmodell oder fehlende Machbarkeit? Diese Frage verfolgt die Kommunen entlang der Trasse der ehemaligen Voralbbahn seit deren Stilllegung – und an dieser Frage scheiden sich die Geister. Das Landesverkehrsministerium Baden-Württemberg möchte bis zum Jahr 2030 eine Verdopplung der Fahrgastzahlen im öffentlichen Verkehr erreichen, wobei die Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken einen wichtigen Anteil haben soll. In einer deshalb beauftragten Potenzialstudie zu den ehemaligen Trassen im Land schneiden die früheren Bahnstrecken in den Landkreisen Esslingen, Göppin- Schienenbusse verkehrten auf der Voralbbahn zwischen Göppingen und Bad Boll bis 1989. gen und Ostalb gut ab.

Foto: Michael Otto Mariolu04 / CC BY-SA 3.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de; Jonaslange / CC BY-SA 3.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de

Die drei Landkreise haben sich auf dieser Grundlage vorbehaltlich der Zustimmung der jeweiligen Gremien verständigt, eine umfangreiche Machbarkeitsstudie zu beauftragen, die alle Chancen, Auswirkungen und Risiken berücksichtigen soll. Die Federführung soll beim Landratsamt Göppingen liegen. Das Land fördert die Studie mit 75 Prozent; die restlichen Kosten sollen zwischen den Landkreisen und den Regionalverbänden aufgeteilt werden.

ten-Nutzen-Verhältnis. Kann zudem tatsächlich mit einem ausreichenden Fahrgastaufkommen gerechnet werden? Außerdem wurden Befürchtungen geäußert, dass es bei rückläufigen Fahrgastzahlen zu einer Betriebskostenbeteiligung durch den Landkreis oder die Anrainerkommunen kommen könnte. Weitere Bedenken: negative Auswirkungen auf den Busverkehr und dessen Taktung, Akzeptanzschwierigkeiten aufgrund der teils weiten Entfernung zwischen Wohnbebauung und Bahnhaltestelle sowie möglicher Widerstand der Bevölkerung in unEs ist geplant, die Kommunen streckenbezogen direkt in die mittelbar angrenzenden Wohnbebauung. Sie sehen, es gibt Planungen einzubeziehen – so auch Dürnau als Anrainerge- verschiedene Blickwinkel zu einer möglichen Reaktivierung. meinde der früheren Voralbbahn. In einem ersten Austausch darüber wurde im Gemeinderat deutlich, dass bei allen Chan- Die geplante Machbarkeitsstudie soll aus Sicht der Landkreise cen – auch für eine Verbesserung der Anbindung an den öf- genau diese Fragestellungen prüfen und eine objektive Kosfentlichen Personennahverkehr im Kirchheimer Raum – ins- ten-Nutzen-Relation aufstellen. Eine Beauftragung ist für Somgesamt die Skepsis überwiegt. So bestehen bei geschätzten mer 2021 vorgesehen und wird dann sicherlich einen mehrmoBaukosten von 300 bis 400 Millionen Euro Zweifel am Kos- natigen Zeitraum in Anspruch nehmen.

Im Fall einer Reaktivierung könnten die Züge so aussehen.

Ihre Meinung ist uns wichtig: Wie stehen Sie zur möglichen Reaktivierung der Voralbbahn? Überwiegen bei Ihnen die Chancen oder sehen Sie die Überlegungen skeptisch? Helfen Sie uns mit Ihrer Rückmeldung, ein örtliches Meinungs- und Stimmungsbild zusammenzutragen um dieses an den Landkreis für die weiteren Betrachtungen mitzugeben. Ihre Rückmeldungen können Sie uns gerne zuschicken, in den Briefkasten einlegen, per Mail zusenden (gemeinde@duernau.de) oder telefonisch (07164 91010-0) übermitteln. Geben Sie dabei bitte nach Möglichkeit Name und Adresse an, um Rückmeldungen zuordnen zu können und Doppelmeldungen zu vermeiden. Herzlichen Dank für Ihre Beteiligung.

DEER Carsharing Wie bereits im Jahresrückblick 2019 angekündigt, könnte es künftig neben einer der Öffentlichkeit zur Verfügung stehenden Elektroladesäule in Dürnau auch einen Standort für ein Carsharing-Fahrzeug geben. Schon letztes Jahr stand die Gemeinde in regem Kontakt mit der Tochterfirma der Stadtwerke Calw, der DEER GmbH, die eine Carsharing-Struktur im Landkreis aufbauen möchte. Im Juli stimmte der Dürnauer Gemeinderat einstimmig für eine Beteiligung am landkreisweiten Projekt des

Carsharings. Wirtschaftlich ist die Umsetzung jedoch nur durch eine finanzielle Förderung durch den Verband Region Stuttgart möglich. Voraussetzung hierfür ist eine Beteiligung von mindestens 50 Prozent der Landkreiskommunen. Coronabedingt kam es zu verzögerten Beratungen in einzelnen Kommunen, weshalb auch dieses Jahr das Projekt leider noch nicht umgesetzt werden konnte. Es gibt jedoch positive Signale, sodass eine Projektumsetzung im kommenden Jahr realistisch erscheint.

Gemeinde Dürnau · Jahresrückblick 2020 · 9


Gemeindeentwicklung und Projekte Neubaugebiet „Morgen-Erweiterung“ Das bestehende Baugebiet „Morgen“ soll aufgrund der großen Nachfrage nach Bauland, insbesondere auch von Personen mit Ortsbezug, im südlichen Bereich um bis zu 13 Bauplätze erweitert werden.

sem Entscheidungsprozess hatte das Gremium die Zielkonflikte einer Baulandausweisung mit der ökologischen Verantwortung der Gemeinde und den Anwohnerinteressen auszutragen und im Sinne des Allgemeinwohls die Entscheidungen zu treffen. Da das Gebiet an ein Vogelschutzgebiet angrenzt, wurden zahlreiche Vorprüfungen unternommen, um eine Gefährdung der Erhaltungsziele als auch der Schutzzwecke auszuschließen. Durch die coronabedingte Schließung des Rathauses wurde die am 2. März 2020 begonnene öffentliche Auslegung des Bebauungsplanentwurfs am 16. März unterbrochen. Um der Öffentlichkeit ausreichend Gelegenheit zu geben, sich über die Planungen zu informieren, wurde die Auslegung des Entwurfs nach Wiedereröffnung des Rathauses vom 15. Mai bis 15. Juni vollständig wiederholt. Die bis dahin bereits abgegebenen Stellungnahmen behielten ihre Gültigkeit. In seiner Sitzung vom 20. Juli wägte der Gemeinderat die eingegangenen Stellungnahmen ab und fasste einstimmig den Satzungsbeschluss zur „Morgen-Erweiterung“.

Das Plangebiet liegt am südlichen Ortsrand im Gewann Morgen. Das Plangebiet schließt im Norden an die bestehende Ortsrandbebauung entlang der Schulstraße, dem Kornbergweg, der Straße „Morgenäcker“ und „Zum Köpfle“ an und reicht im Westen bis an den Parkplatz des Friedhofs. Nach Osten erstreckt sich das Gebiet bis an den landwirtschaftlichen Weg in Verlängerung der Straße „Zum Köpfle“ und reicht vom bestehenden Fußweg entlang des bisherigen Ortsrandes rund 35 Meter nach Süden (bis an die Obstbaumwiese). Bereits 2018 gab der Gemeinderat nach sorgfältiger Vorprüfung mit dem Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplans „Morgen-Erweiterung“ den Startschuss für die intensiven Vorbereitungen zur Entwicklung der Erweiterungsflächen. In die-

Die reine Beschränkung auf Einzelhäuser und Doppelhäuser sollen eine locker wirkende offene Bauweise bewirken. Neben einer Begrünungspflicht von Carports wurde ein Stellplatznachweis von 1,5 Stellplätzen je Wohneinheit festgesetzt. Weitere Punkte des Bebauungsplans und deren zugehörige Begründung können im Rathaus oder auf der Homepage der Gemeinde eingesehen werden. Die Satzung zum Bebauungsplan „Morgen-Erweiterung“ trat mit ihrer Veröffentlichung im Amtsblatt Mitte August in Kraft. Als nächsten Schritt erfolgte in der Septembersitzung die Vergabe der Planungsleistungen der Erschließungsarbeiten. Der Gemeinderat wird sich im Frühjahr 2021 mit Vergabekriterien und der Vermarktung der Bauplätze beschäftigen.

Sanierungsarbeiten in der Kornberghalle und Lehrschwimmbecken Das Lehrschwimmbecken war dieses Jahr lange geschlossen. Erst wegen der Corona-Pandemie, dann für die notwendigen umfangreichen Leitungssanierungen im Sommer. Zur Lockdownzeit im März musste der Schwimmbetrieb im Hallenbad zum ersten Mal bis auf weiteres eingestellt werden. Weder das Schulschwimmen noch die Volkshochschule (VHS) konnten das Lehrschwimmbecken nutzen. Die Schließung konnte zumindest sinnvoll genutzt werden, um den Austausch der Beleuchtung vorzeitig vorzunehmen. Da der Verschleiß durch immer häufiger defekte Beleuchtungsröhren auffiel, wurde die Auswechslung genutzt, um auf energiesparende Technik umzusteigen und dabei eine wesentlich bessere Ausleuchtung zu erzielen.

Grundlage der dringlichen Leitungssanierung war eine im Jahr 2018 in Auftrag gegebene Gefährdungsanalyse, die Schwachund Problemstellen im Leitungsnetz festgestellte. Unumgänglich wurden daher die Demontage der alten verzinkten Leitungen und der Einbau neuer Edelstahlleitungen. Die bisherigen, sehr personal- und zeitintensiven Spülungen werden in diesem Zug durch automatisierte Spülvorgänge ersetzt. Mit den vorgesehenen Maßnahmen wird eine dauerhafte Verbesserung in der Legionellenvorbeugung erreicht. Anfang Mai wurden die Sanierungsarbeiten an die Firma Heinrich Weinbuch aus Süßen zu einem Angebotspreis von gut 221.600 Euro vergeben. Diese begann Anfang Juni mit der De-

10 · Gemeinde Dürnau · Jahresrückblick 2020


Gemeindeentwicklung und Projekte Gewerbegebiet „Unteres Ried III“

Interkommunales Gewerbegebiet Aichelberg

Der Gemeinderat beschäftigt sich bereits seit einigen Jahren mit einer möglichen Erweiterung des Gewerbegebiets „Unteres Ried“. Intensiviert wurden die Planungen ab 2011 im Zusammenhang mit einer dringlichen Anfrage eines örtlichen Unternehmens und wesentlichen Gewerbesteuerzahlers, der seinen Betrieb letztlich mangels verfügbarer Erweiterungs- und Verlagerungsfläche in eine Gemeinde des Nachbarlandkreises verlagert hat. Der Bedarf an Gewerbeflächen ist nach wie vor gegeben und vorhandene örtliche Betriebe melden Bedarf an Erweiterungsflächen an. Um weitere Abwanderungen zu vermeiden und eine verträgliche und gemäßigte Neuansiedlung zu ermöglichen, wurde die Erweiterung des Gewerbegebiets „Unteres Ried III“ mit einer Gesamtfläche von rund 1,5 Hektar bereits 2015 planungsrechtlich auf den Weg gebracht.

Im Zuge des Flächennutzungsplanverfahrens wurde ein Standort für eine weitere interkommunale Gewerbegebietsentwicklung im Raum Bad Boll politisch und planerisch diskutiert. In der Prüfung wurde ein Standort in der Gemeinde Aichelberg unmittelbar nördlich der Autobahn A8 als geeignet erachtet. Da die Flächen jedoch als regionaler Grünzug im Regionalplan der Region Stuttgart ausgewiesen sind, bedarf es einer Teiländerung des Plans, ohne die eine kommunale Entwicklung und Aufnahme im Flächennutzungsplan nicht möglich ist. Eine Beteiligung an der interkommunalen Gewerbegebietsentwicklung am Standort Aichelberg stand allen sechs Verbandsgemeinden des Gemeindeverwaltungsverbands Raum Bad Boll offen. Lediglich der Gemeinderat Bad Boll hat sich gegen eine Beteiligung ausgesprochen, die anderen Kommunen stimmten für eine Beteiligung.

Der Gemeinde ist es trotz intensiver Gespräche und Bemühungen bislang nicht gelungen, alle Flächen im Erweiterungsgebiet zu erwerben. Dies machte die Einleitung eines Umlegungsverfahrens notwendig. Ziel der Umlegung ist die Neuordnung und Zuteilung der Grundstücke unter Einbeziehung von Flächen für Verkehrs- und Grünflächen.

Die teilnehmenden Gemeinden werden ihre gewerbliche Entwicklung an diesem Standort konkretisieren und bündeln. Voraussetzung für eine Zustimmung durch den Verband Region Stuttgart ist die aufgrund der idealen Lage prädestinierte Ansiedlung von Logistikunternehmen auf einem Teilbereich der Gewerbefläche. Im Rahmen des nachhaltigen, interkommunalen Entwicklungskonzepts (N! Region Raum Bad Boll) wurden ökologische, ökonomische sowie soziale Aspekte in Leitplanken erarbeitet und festgehalten, die bei der Planung und Umsetzung Berücksichtigung finden sollen. Der Dürnauer Gemeinderat sprach sich positiv zur vorgesehen Entwicklung und möglichen Beteiligung der Gemeinde an einem interkommunalen Gewerbegebiet aus. Im Bewerbungsverfahren steht der Standort Aichelberg weiteren Bewerbern im Raum Stuttgart gegenüber. So ist zu hoffen, dass die erarbeiteten nachhaltigen Eckpunkte zielführend sind.

Foto: zvg.

montage und dem Einbau der neuen Leitungen. Die Sanierungsarbeiten des gesamten Wassernetzes der Kornberghalle und des Lehrschwimmbeckens dauerten bis Anfang Oktober. Dann konnte der Schwimmbetrieb endlich wieder beginnen – jedoch nur für kurze Zeit bis zu Beginn des November-Teil-Lockdowns, der lediglich das Schulschwimmen weiterhin ermöglicht. Wieder müssen VHS und Öffentlichkeit draußenbleiben. Bleibt zu hoffen, dass die pandemische Lage die Öffnung bald wieder zulässt.

Gemeinde Dürnau · Jahresrückblick 2020 · 11


Kinderhaus Erweiterung wegen Raumbedarf geplant

Aktuelles Betreuungsangebot

Zuzüge und starke Geburtenjahrgänge sorgen für steigende Kinderzahlen in Dürnau und Gammelshausen – eine erfreuliche Entwicklung, die allerdings für Raumnot im Kinderhaus sorgt. Neben der mittel- bis langfristig steigenden Nachfrage im Bereich der Betreuung für Kinder unter drei Jahren wird kurzfristig Platz für eine weitere Kindergartengruppe benötigt. Der Grundschul- und Kindergartenverband hat sich im zweiten Halbjahr intensiv in seinen Gremien dazu beraten und ein Architekturbüro mit der Erstellung erster Pläne beauftragt.

Derzeit können insgesamt 30 Plätze in der Kleinkindbetreuung angeboten werden, die sich auf drei Gruppen mit jeweils 10 Plätzen verteilen. Im Bereich der über Dreijährigen können momentan in fünf Gruppen je maximal 25 Kinder betreut werden, so dass das Gesamtplatzangebot im Bereich der über Dreijährigen momentan bei 125 Plätzen liegt.

Die Planungen tendieren dazu, den vor einigen Jahren als Provisorium aufgestellten Mehrzweckraum-Container im westlichen Eingangsbereich abzubauen und durch einen größeren Neubau (Gruppenraum mit Nebenraum, weitere Sanitäreinrichtung, größerer Mehrzweckraum) zu ersetzen. Dieser Anbau würde die Mehrzweckraumnutzung im gesamten Gebäude dauerhaft verbessern. Dazu wäre die Einrichtung mit dem Betreuungsraum mit integriertem Ruheraum flexibel aufgestellt und könnte den Raum in Zukunft auch für die Kleinkindbetreuung einsetzen, sollten die Kinderzahlen bei den über Dreijährigen wieder auf das Niveau vergangener Jahre zurückgehen.

Kindertagespflege als Angebotserweiterung? Mit dem Tagesmütterverein aus Göppingen könnte eine mögliche zusätzliche Entlastung des Betreuungsbedarfs durch eine Kindertagespflege erfolgen und das bisherige Betreuungsangebot zeitgleich erweitern. Mit dem Konzept der Kindertagespflege in anderen geeigneten Räumen können Kommunen ein flexibles Betreuungsangebot am Ort schaffen. Dabei werden qualifizierte Tageseltern Räume zur Verfügung gestellt, in denen das Betreuungsangebot stattfinden kann. Das Angebot ist als Alternative zur Betreuung im Kindergarten zu sehen, nicht als unmittelbare Konkurrenz. Durch die kleinen Gruppen und die Rahmenbedingungen der Kindertagesbetreuung ist das Betreuungspersonal etwas flexibler in der möglichen Vereinbarung von Betreuungszeiten mit den Erziehungsberechtigten. So können auch ein Betreuungsbeginn vor sieben Uhr oder eine Betreuung über den Nachmittag bis in die Abendstunden hinein grundsätzlich vereinbart werden. Als möglicher Ort in Schul- und Kinderhausnähe wurde das ehemalige Jugendhaus an der Kornberghalle ausgemacht. Auf zwei Ebenen stehen nutzbare Räume sowie eine Küche zur Verfügung. Derzeit werden die Räumlichkeiten für eine neue Bestimmung vorbereitet. Neben der optischen Sanierung von Böden, Wänden und Sanitärbereich werden Maßnahmen am Dach sowie die Gewährleistung des Brandschutzes vorgesehen. Die Kosten belaufen sich bei vollständiger Umsetzung auf rund 35.000 Euro. Auch in der Gemeinde Gammelshausen, Partner im Grundschul- und Kindergartenverband, hat eine erste Sichtung ergeben, dass in den kommenden Monaten adäquate Räume entstehen könnten. Ein Grundsatzbeschluss zur Vereinbarung mit dem Tagesmütterverein Göppingen sowie eine Entscheidung über die Räumlichkeit wurde daher zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht getroffen. Die Verbandsversammlung wird sich in der ersten Jahreshälfte 2021 nochmals grundsätzlich mit der Thematik Kindertagespflege befassen.

Die Verbandsversammlung gab im November Freigabe zur weiteren Planung dieser Variante, sodass die Verwaltung Zuschussanträge auf Fachförderung und aus dem Ausgleichstock des Landes stellen kann. Die Gesamtkosten liegen nach grober Schätzung bei rund 900.000 Euro. Zur möglichen Zuschusshöhe können noch keine Aussagen getroffen werden.

Corona

Spannende Zeiten auch für das Kinderhaus. Gruppenübergreifende Angebote sind nicht mehr möglich. Die Trennung der einzelnen Gruppen oberstes Gebot zum Schutz aller. In der Rubrik „Corona-Zeiten“ haben wir auch die Situation im KinderZusätzlich zu prüfen ist die Notwendigkeit und der Umfang ei- haus erwähnt. Aber auch hier sei allen – Erzieherteam, Eltern ner Interimsbetreuung in anderen Räumlichkeiten, da die er- und Kindern – für den achtsamen und respektvollen Umgang höhten zahlenmäßigen Betreuungsbedarfe bereits vor mögli- untereinander und das große Verständnis für alle situationsbecher Fertigstellung des Anbaus vorliegen. dingten Maßnahmen gedankt.

12 · Gemeinde Dürnau · Jahresrückblick 2020


Grundschule Schulgarten

Foto: Schulverwaltung

Im Schulgarten der Grundschule Dürnau-Gammelshausen waren auch in der Corona-Zeit fleißige Hände tätig. Nach und nach sorgte die Leiterin des Schulgartenangebots, Simone Rast, dafür, dass der Garten aus dem Winterschlaf erwachte. Unter ihrer Anleitung und jeweils nur zu zweit wurden Beete umgegraben sowie vorgezogene Tomaten-, Physalis-, Kürbisund Maispflanzen vorsichtig ausgepflanzt. Das Erdbeerbeet und das bereits eingepflanzte Kartoffelbeet wurden mit Stroh zum Schutz vor der Hitze abgedeckt und fleißig gegossen. Die Notbetreuungsgruppe nutzte den Schulgarten einige Male, um nach getaner Arbeit im Klassenzimmer mit einem Picknick in der Natur den Vormittag ausklingen zu lassen und auch zu gießen. Frau Rast war zudem auch freudig überrascht über den Besuch fleißiger Helferinnen aus Klasse 4, die freiwillig und aus eigenen Stücken einfach mal zum Gießen oder zum Unkrautzupfen vorbeikamen. Die Kinder erfreuten sich ihrerseits über Eidechsen, die sich im Schulgarten angesiedelt hatten. Die im Schulgarten ansässigen Mäuse freuten sich ebenso über die neu eingepflanzten Leckereien, deren Wurzeln sie ausgruben Vom Apfel zum Apfelsaft und – leider – verspeisten. Die Klasse 4a wanderte am 24. September 2020 zur Streuobstwiese von Herrn Bässler. Dort lasen sie die guten Äpfel auf. Die schlechten, verfaulten Äpfel kamen in Eimer. Die gesammelten Äpfel wurden in fünf große Kisten gelegt, die Herr Bässler dann mit dem Auto zum Schulhof brachte. Am Nachmittag hatte Herr Bässler die Geräte und Obstkisten im Pausenhof aufgebaut, die er dann den Schülern erklärte. Als erstes wurden dann die Äpfel in einer großen Wanne gewaschen und deren schlechten Stellen entfernt. In der Kernobstmühle wurden die Äpfel in kleine Stücke zerkleinert. Dies nennt Schule in der Coronakrise man Maische. Die Maische wurde dann in die Obstpresse gefüllt. Dort wurde ein Ballon mit Wasser gefüllt, wodurch der Mitte März – geschlossene Türen, Home-Scooling, Kontakt- Wasserdruck die Maische auspresste. Aus dem Sieb rann dann beschränkungen, Maskenpflicht, Hygienepläne ... bisher un- der Apfelsaft in einen Behälter. Zum Schluss bekam jeder Schübekannte Wörter und Situationen, die mittlerweile Einzug in ler etwas in seine Flasche gefüllt und durfte probieren. den Schulalltag nahmen. Vieles gibt es seither zu organisieren, zu planen, zu überdenken und meist ist durch die Änderungen Einschulung der besonderen Art der pandemischen Lage alles in kürzester Zeit wieder auf den Kopf gestellt. Nach der schwierigen Lockdown-Zeit im Frühjahr Was war dieses Jahr schon normal?! Auch die Einschulung der konnten im Mai die Schulen endlich wieder teilweise ihre Türen Erstklässler am 16. September 2020 fand unter Corona-Bedinöffnen. Unter neuen Spielregeln – aber alle genossen das so gungen in einem anderen Rahmen statt wie bisher – und doch wichtige soziale Zusammentreffen. Seitdem hat die Regierung oder gerade deswegen hat sich die Schule bemüht, unter den sich dafür ausgesprochen, dass die Öffnung der Kindergärten gegebenen Bedingungen einen festlichen Rahmen zu schafund Schulen oberste Priorität hat. fen. Eine gemeinsame Schulaufnahmefeier für die beiden ersten Klassen konnte nicht stattfinden und so wurden getrennt Die Trennung der Jahrgänge bedarf einiges an Organisations- voneinander in einer kleinen aber herzlichen Feier die Erstklässtalent und vermehrtem Personaleinsatz, ist jedoch wichtig, um ler in der Kornberghalle von Rektorin Dr. Ekler begrüßt – eine ein auftretendes Infektionsgeschehen begrenzen zu können. Klasse vormittags, eine am Nachmittag. Pfarrerin Springhoff Bisher ist die Grundschule gut durch die Coronazeit gekommen nahm den Segen vor. Ein Theaterstück unter der Leitung von und so soll es auch bleiben. Das Kollegium, alle Beschäftigten, Frau Leier rundeten den Festakt ab. Die anschließende Bewirdie Verwaltung und insbesondere unsere Kinder gehen tapfer tung der Eltern erfolgte unter Einhaltung der Corona-Hygienedurch diese Zeit und sind alle gewillt, den Kindern ein Stück bedingungen im Freien – dankenswerterweise durch die Eltern weit „Normalität“ zu bieten. der zukünftigen Zweitklässler.

Gemeinde Dürnau · Jahresrückblick 2020 · 13


Freiwillige Feuerwehr 2020 ging auch an der Feuerwehr nicht spurlos vorbei. Gesellige Kameradschaftsabende, die Vorfreude auf das gemeinsame Einstimmen zur Weihnachtszeit beim Frühschoppen mit Weißwurstfrühstück und das Einläuten der warmen Monate mit den ersten Freiluftveranstaltungen durch die Maibaumaufstellung und dem traditionellen Maihock fielen zum Schutz aller den Einschränkungen durch Corona zum Opfer. Als kleines Trostpflaster am Ende des Jahres verteilten Feuerwehr und Gemeinde Präsentkörbe an die Kameradinnen und Kameraden. Oberste Prämisse des Corona-Jahres war die dauerhafte Gewährleistung der Einsatzmöglichkeit durch Kontaktbeschränkungen der Feuerwehrmannschaft. Jeder Handgriff muss sitzen, auch wenn die für den Ernstfall so wichtigen Einsatzübungen bis weit in den Sommer hinein ausgesetzt werden mussten. Ein Zusammentreffen der Feuerwehrkammeraden/innen war eine zu große Gefahr für das ganze Einsatzteam. Nach langem Ausfall konnte die Feuerwehr den Übungsbetrieb unter festgelegten Hygienevorgaben bis zur erneuten Zwangspause ab Herbst wieder aufnehmen.

Hauptübung Den Vorbereitungen zum Trotz: Die diesjährige Hauptübung fiel genau in die zweite Corona-Welle. Traditionell jedes Jahr im Oktober präsentieren die aktiven Mitglieder unserer Feuerwehr in einer anspruchsvollen Hauptübung ihre Leistungsfähigkeit. Doch die Absage der Veranstaltung war in diesem Jahr angesichts der aktuellen Situation unvermeidbar. Der künftige und ungewisse Verlauf rund um das Corona-Virus stellt bei jeder Veranstaltung mit vielen Teilnehmern und Besuchern ein zu hohes Risiko dar.

Hauptversammlung Glücklicherweise fiel die am 18. Januar 2020 stattgefundene Hauptversammlung der Feuerwehr noch nicht in die Corona-Zeit. Kommandant Ralf Hänßler bedankte sich bei Patrick Schmidt, Tobias Rieder und Julian Geißele für ihr Engagement bei der Jugendfeuerwehr, sowie bei Paul Weber und Patrick Schmidt für die Arbeit beim Wirtschaftsdienst, bei Beate Haller (Kassenverwalterin) und Daniel Brandt (Schriftführer) sowie bei den beiden stellvertretenden Kommandanten Michael Stadler und Tobias Rieder. Ferner bedankte sich der Kommandant beim Feuerwehrausschuss für die Mitarbeit und Beratung und bei der Altersabteilung, die auch immer bereit ist, mit anzupacken, wenn Not am Mann ist. Nach Anhörung des Feuerwehrausschusses bei der letzten Sitzung in 2019, wurde Patrick Schmidt an der Hauptversammlung von Kommandant Hänßler satzungsgemäß für weitere fünf Jahre zum Jugendwart der Feuerwehr Dürnau bestellt. Es folgte die Wahl des Kommandanten. Anja Böhringer, Niklas Bitsch und Maximilian Hänßler wurden zur Feuerwehrfrau/Feuerwehrmännern befördert, Pascal Bouwmann zum Maschinisten, Tobias Brandmaier, Holger Gerber, Melanie Schettl, Patrick Schmidt, Michael Schwarz, Simon Stark, Paul Weber und Sebastian Weiß zur Hauptfeuerwehrfrau/Hauptfeuerwehrmännern, Walter Boblest, Hansjörg Böhringer und Gerd Schwarz zu Hauptlöschmeistern und Tobias Rieder zum Brandmeister. Für 15 Jahre Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr Dürnau wurden Melanie Schettl und Tobias Rieder mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen in Bronze von Bürgermeister Wagner und Kommandant Hänßler ausgezeichnet und geehrt.

Noch ohne Masken- und Abstandsgebot: Von links nach rechts: Bürgermeister Markus Wagner, Melanie Schettl, Tobias Rieder und Kommandant Hänßler

Leon Geißele schloss erfolgreich die Grundausbildung ab.

Maximilian Hänßler ist zum Atemschutzgeräte-Träger ausgebildet worden.

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Mit Überreichung der Bestellungsurkunde und einem herzlichen Handschlag übergab Bürgermeister Wagner in der Februarsitzung Ralf Hänßler sein Amt als Kommandant. Ein kleines Präsent zum Dank durfte dabei nicht fehlen.


Gemeindebauhof Wahl des Feuerwehrkommandanten: „Der richtige Mann am richtigen Platz“

Unser Bauhof: „Mädchen für alles!“ Ohne den Bauhof und seine Mitarbeiter läuft in Dürnau nichts: Ob es um die Pflege von Grünanlagen oder Wegebau geht, der Kanal beim Platzregen überläuft, aus der Leitung kein Wasser kommt, am Spielplatz etwas kaputt ist oder Schnee die Straßen und Gehwege unpassierbar macht, der Grünmüll auf dem Sammelplatz zur Seite geschoben werden muss, die Vorbereitungen für Dorffeste anstehen oder der Friedhof gepflegt werden muss – der Bauhof ist für alles zuständig, was technisch in der Gemeinde anfällt.

Mit einem einstimmigen Wahlergebnis wurde der seit fünf Jahren amtierende Feuerwehrkommandant Ralf Hänßler in der Hauptversammlung der Feuerwehr Dürnau in seinem Amt bestätigt. Nicht nur von seinen Feuerwehrkameradinnen und -kameraden wird er für seine Arbeit sehr geschätzt. Mit voller Zu- Zur Bewältigung der umfangreichen Aufgaben arbeiten im Gemeindebauhof stimmung zollten die Gemeinderäte ihren Re- im Team von Bauhofleiter Matthias Rieker, Jürgen Rees, Sascha Schettkat, und spekt und ihre Anerkennung für die umfang- Joachim Scheutle. reich geleistete Arbeit.

Neuer Mannschaftstransportwagen Nach sorgfältiger Vorplanung und detaillierter Wahl der benötigten Technik des neuen Mannschafttransportwagens wurde in der Gemeinderatsitzung vom 20. Juli 2020 die Firma Hensel Fahrzeugbau GmbH aus Waldbrunn mit einem Angebotspreis brutto in Höhe von 101.210,82 Euro einstimmig beauftragt. Bei der Planung wurde darauf geachtet, dass der MTW nicht nur als Beförderungsmittel für die Mannschaft, sondern auch als Leit- und Transportfahrzeug eingesetzt werden kann. Aufgrund der Belastungsgrenze können nur noch acht Personen befördert werden. Die feuerwehrtechnische Beladung wurde bei der Planung auf das Mindeste reduziert. Das Grundfahrzeug, ein Mercedes Sprinter, ist inzwischen bereits bei der Firma Hendel eingetroffen und wird für die feuerwehrtechnischen Belange umgebaut. Eine Fahrzeugübergabe ist für das späte Frühjahr 2021 vorgesehen. Feuerwehr und Gemeinderat freuen sich, mit diesem technisch hochmodernen Fahrzeug einen weiteren Schritt zur Verbesserung der Einsatzbereitschaft unserer Ehrenamtlichen leisten zu können. Das Land Baden- Württemberg unterstützt die Beschaffung mit 13.000 Euro Zuschüssen aus der Fachförderung.

Bauhof bekommt neuen Dreiseitenkipper-Anhänger

Um vielfältig einsatzfähig zu sein, bedarf es der nötigen Fahrzeugausstattung. Eine Fahrzeugkonzeption dient als Grundlage für die Entscheidungen rund um Ersatz- und Neubeschaffungen. Der alte Dreiseitenkipper-Anhänger war deutlich in die Jahre gekommen und konnte aufgrund seiner Gewichtsbeschränkung für zahlreiche Arbeitseinsätze nicht genutzt werden. Anfang 2020 wurde für den Bauhof für rund 22.000 Euro ein neuer Anhänger beschafft. Die Arbeit des Bauhofs kann nun noch effizienter und ökonomischer erledigt werden.

Jahressonderaufgabe Feldwegsanierung Neben den alltäglichen Aufgaben, die durch Corona-Sperrungen der Spielplätze und Einrichtungen ergänzt wurden, konnte der Bauhof einige Projekte verwirklichen. Insbesondere die Feldwegsanierung stand dieses Jahr auf dem Programm. Der Schotterweg oberhalb des Friedhofs erhielt einen neuen Belag, das Bankett auf dem Feldweg Richtung Boll wurde gerichtet und im Wald beim Viehhaus ein neuer Wirtschaftsweg angelegt. Außer Ausbesserungen in der Fabrikstraße wurden Unterhaltungen an Wasserschächten in der Jurastraße vorgenommen und der Gießbach nach Boll erhielt eine neue Verdohlung.

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Zeit- und kostenintensiver waren die beiden Sanierungen im Bereich Aussiedlerhof Schwarz sowie in der Raubeckstraße in Höhe des Feuersees. Diese Streckenabschnitte wiesen teilweise erhebliche Setzungen und Beschädigungen auf. Für die Fräsarbeiten wurde die Firma Drexler beauftragt und für den Feldwegbau die Firma Moll aus Gruibingen. Auch der Bauhof ergänzte und unterstützte die Arbeiten. Die Gesamtkosten beliefen sich auf rund 30.000 Euro. Arbeiten am Feldweg Höhe Aussiedlerhof Schwarz

Gemeinde Dürnau · Jahresrückblick 2020 · 15


Corona-Zeiten 2020 war ein ganz besonderes Jahr, das uns sowohl im öffentlichen als auch privaten Leben so einiges abverlangte. Wer dachte zu Beginn des Jahres schon an Lockdowns, Schließungen von Schulen und Kindergärten, Kontaktbeschränkungen, Abstandsregelungen, Alltags- Masken, Existenznöten. Neben den Zahlen der Infizierten und Genesenen außerhalb und gerade innerhalb unserer Gemeinde bewegte uns der eigentliche Alltag mit all seinen neuen Spielregeln am meisten. Insbesondere, weil das dynamische Geschehen ständige Anpassungen und Neuregelungen mit sich bringt.

Scheinbar normale Dinge, die urplötzlich unnormal wurden: Gemeinsame Feiern, Treffen unter Freunden, im Verein, Freizeitsport, Kultur. Das soziale Netzwerk reduzierte sich überwiegend auf digitaler Ebene. Alles kostet ganz schön viel Kraft! Umso schöner ist es, den Zusammenhalt in der Gemeinde zu spüren. Wie kreative Ideen und Projekte entstanden sind, um anderen eine Freude zu machen und den Alltag unter Corona-Bedingungen neu zu ordnen. Lassen Sie uns das schräge Jahr 2020 aus dem Corona-Blickwinkel Revue passieren.

Infektionsgeschehen

Sehnsüchtig wurde die Öffnung der Spiel- und Bolzplätze erwartet.

Zum Schutz der Mitarbeiter und zur Aufrechterhaltung des Bürgerservice, wurden die Türen des Rathauses zunächst für den Publikumsverkehr geschlossen und das Rathausteam in wechselnden Schichten eingeteilt. Lediglich unaufschiebbare Angelegenheiten konnten über Terminvereinbarung erledigt werden. Gut funktionierte in der heißen Phase auch der Austausch über den „Drive in Schalter“ des Bürgerbüro-Fensters und vieles konnte telefonisch oder per E-Mail geklärt werden. Das Rathaus öffnete am 11. Mai wieder zu den regulären Dienstzeiten. Mit AHA-Regeln, Abstandsgebot und Maskenpflicht kamen wir gut und gesund durch Sommer und Herbst.

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Glücklicherweise zeigte sich der Frühling in voller Pracht und Wärme und machte manche Entbehrung erträglicher. Einige Bisher hatte Dürnau (Stand 09.12.2020) insgesamt 25 Coro- empfanden den Corona-Frühlingsschlaf auch als entschleuna-infizierte Bürger, aktuell gibt es sieben Infizierte. Unzählige nigende Wohltat. Als letzte öffentliche Veranstaltung fand in vorsorgliche Quarantänen von Kontaktpersonen wurden ver- Dürnau noch am 14. März die Ortsputzete statt. ordnet, die sich glücklicherweise zum Großteil nicht bestätigten. 18 positiv getestete Personen konnten als genesen aus der Das Wort „Abgesagt“ wurde zum Spitzenreiter der am häuQuarantäne entlassen werden und sind auch hoffentlich ohne figsten abgedruckten Wörter im Mitteilungsblatt. Beliebte Veranstaltungen wie zum Beispiel die Maibaumaufstellung inSpätfolgen wieder bester Gesundheit. klusive Maihock, zahlreiche Vereinsfeste, Veranstaltungen der KulDür und das traditionelle Weihnachtsliedersingen im Frühjahr-Lockdown Schlosshof mussten zum Schutz vor einer Ansteckung abgeNachdem der erste Lockdown Ende März begann, wurde es sagt werden. Insbesondere zum Schutz der Risikogruppen entstill auf Dürnaus Straßen. Viele konnten im Homeoffice arbei- schied man sich schweren Herzens dazu, sämtliche Seniorenten, andere waren aufgrund der Schließung von Schule und veranstaltungen nicht durchzuführen. Der bei vielen Senioren Kindergarten gezwungen, zu Hause zu bleiben. Für viele traf beliebte Mittagstisch oder das nette Beisammensein im Sonnauch beides zu. Arbeiten und gleichzeitig Kinder unterrichten tagscafé sorgen an sich für die doch so wichtigen sozialen Konbzw. betreuen, eine unlösbare Aufgabe. Den eindringlichen takte. Auch von Jubilarbesuchen durch den Bürgermeister oder Appell „Stay at home“ nahmen viele ernst. Ansammlungen seine Stellvertretern muss bis heute leider abgesehen werden. oder Treffs im öffentlichen Raum waren aufgrund der Kontakt- Eine Glückwunschkarte beschränkungen unmöglich und Veranstaltungen erst recht mit freundlichen Wornicht zulässig. Die Warteschlangen, die sich aufgrund des er- ten und ein Präsent der forderlichen Abstandsgebots vor unserem Bäcker bildeten, wa- Gemeinde findet trotzdem den Weg zu den ren da die einzige Ausnahme. Geehrten.


Corona-Zeiten Der November- Lockdown erforderte wieder ein umsichtigeres Konzept. So entschloss man sich abermals, die Rathaus-Türen zu schließen und den Einlass nur über Anmeldung der Hausklingel zu ermöglichen, um den Besucherverkehr besser regeln zu können. Die Bürgermeister-Sprechstunden mussten kurze Zeit eingeschränkt werden. Seit Mai sind sie mit der Bitte der vorherigen Anmeldung wieder möglich. Doch auch hier darf gerne auf E-Mail oder Telefon zurückgegriffen werden.

Durch die Corona-Maßnahmen wurden auch unsere Kirchen in ihrer Arbeit stark beeinträchtigt. In Zeiten des Lockdowns fanden keine Gottesdienste statt. Nach den erfolgten Lockerungen konnten mit geltenden Abstandsregelungen und Maskenpflicht wieder Gottesdienste abgehalten werden. Nachdem die Konfirmation auf den Herbst verschoben worden war, musste die evangelische Kirchengemeinde erneut auf die pandemische Lage reagieren. „Wir feiern trotzdem“, war das Ziel und so wurde kurzer Hand der Gottesdienst in die Kornberghalle verlegt und die Konfirmanden in zwei Gruppen eingeteilt, um die Einhaltung der Personenbeschränkung und des Mindestabstands zu gewährleisten. Kinderhaus und Grundschule wurden aufgrund der Corona-Verordnungen zu Beginn der Pandemie komplett geschlossen. In dieser Zeit war lediglich eine Notbetreuung für 21 Kinder aus Familien „systemrelevanter Berufsgruppen“ zugelassen. Bastelpakete für die daheim gebliebenen Kinder wurden verteilt und Dorf-Rallyes organisiert.

Foto: zvg.

Seit April finden aufgrund der Corona-Krise die Gemeinderatsitzungen nicht wie in gewohnter Weise im Rathaus, sondern in der Kornberghalle statt. Sie ermöglicht die Einhaltung der

erforderlichen Mindestabstände, sodass über die gesamte Halle verteilt die Räte an Einzeltischen am Sitzungsgeschehen teilnehmen können.

Gemeinde Dürnau · Jahresrückblick 2020 · 17


Corona-Zeiten Ab Mitte Mai konnte man jedem Kind ermöglichen, das Kinderhaus einmal die Woche in einer festen Kleingruppe zu besuchen – unter Maßgabe strenger Hygienebestimmungen. Auch die Notbetreuungsgruppen wurden ausgeweitet. Ende Mai wurde schrittweise der Betreuungsbetrieb wieder fortgesetzt. Gruppenübergreifende Betreuung ist jedoch bis heute nicht möglich.

Welche Auswirkungen die Pandemie in Zukunft haben wird, bleibt ungewiss. Neben Respekt für die Mitmenschen und Vorsorge für die eigene Gesundheit ist Zusammenhalt gefragt. Den erleben wir in unserer Gemeinde tagtäglich! Behalten Sie die Geduld und helfen Sie aktiv mit, der CoronaPandemie die Stirn zu bieten. Aber vor allem: Bleiben Sie gesund!

In der Schule sah es ähnlich aus. Mitte Mai durften die Kinder der 4. Klasse endlich wieder zum Unterricht vor Ort – mit versetzten Zeiten und Nutzung getrennter Klassenräume. Ende Juni galt dann ein eingeschränkter Präsenzunterricht für alle Jahrgangsstufen. Die Randzeitenbetreuung von 7.00 bis 8.30 Uhr wird nach Klassen separiert und unter hohem personellen und räumlichen Einsatz aufrechtgehalten.

Sie gibt es auch noch: Dinge, die uns Freude bereiten und ein Stück Normalität vermitteln: Ein Maibaum auf Corona-Art, ein wunderschön geschmückter Osterbrunnen, der erste Schnee, die liebevoll vorbereiteten Adventsfenster und der hell erleuchtete Weihnachtsbaum!

Glücklicherweise konnte im Sommer trotz Corona das Schülerferienprogramm stattfinden. Das verkürzte Angebot durch Ausfälle einzelner Programmpunkte mussten wir in Kauf nehmen. Auch die Ferienbetreuung konnte in zwei Modulen stattfinden. Die Kornberghalle und das Lehrschwimmbecken mussten für die Öffentlichkeit geschlossen werden. Lediglich der Schulsport und VHS-Kurse waren zeitweise zugelassen. Auch das Gralglasmuseum ließ aufgrund der engen räumlichen Verhältnisse seine Türen zu. Die Sportanlagen durften im Sommer ausschließlich vom Sportverein, aufgrund eines abgestimmten Sicherheits- und Hygienekonzepts benutzt werden. Die Veranstaltungen der Volkshochschule (VHS) mussten im Frühjahr zunächst unterbrochen oder abgesagt werden. Nach den Sommerferien konnte glücklicherweise das neue Semester unter Berücksichtigung eines Sicherheits- und Hygienekonzepts begonnen werden. Der November-Lockdown machte leider auch hier trotz guter Vorbereitungen einen Strich durch die Rechnung. Bleibt zu hoffen, dass das nächste Semester ohne Unterbrechungen durchgeführt werden kann.

Trotz wirtschaftlicher Nothilfen und pfiffiger Ideen zur Überbrückung dieser schwierigen Lage kämpfen viele Unternehmen mit den negativen Folgen – teilweise um ihre Existenz. Dies bekommt auch die Gemeindekasse zu spüren. Der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer und die Gewerbesteuer gingen deutlich zurück.

18 · Gemeinde Dürnau · Jahresrückblick 2020

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Der öffentliche Busverkehr fand weiterhin mit reduziertem Fahrangebot statt. Das Bürgerauto LORENZ musste seinen Fahrbetrieb komplett einstellen. Zur Sicherstellung der Einsatzbereitschaft der Freiwilligen Feuerwehr wurde der Übungsbetrieb eingestellt. Erst als die Lage sich über den Sommer entschärfte, wurde unter strengen Hygieneauflagen auch wieder geprobt. Die traditionelle Hauptübung der Freiwilligen Feuerwehr viel coronabedingt aus.


Gemeindeleben

KulDür: Führung am Skulpturenweg An einem Sonntag im Spätsommer trafen sich auf Einladung der Kulturinitiative Dürnau (Kuldür) rund 20 Kunstinteressierte am Feuersee zu einer Führung mit Manfred Maier auf dem Skulpturenweg. Dies war die erste Kuldür-Veranstaltung im Jahr 2020, worüber sich Verantwortliche und Teilnehmende sehr freuten, konnten doch von 15 geplanten Veranstaltungen co-

ronabedingt nur drei durchgeführt werden. Gemeinsam ging es hinauf in Richtung Viehhaus und mit Getränken versorgt durch den Wald zu weiteren Installationen. Gekonnt vermittelte Kurator Manfred Maier die Entstehungsgeschichte der Werke, die mit viel Kreativität entstanden und sich hervorragend in die Natur einfügen. Vielen Dank für die eindrücklichen Erläuterungen!

Landfrauen beim SWR in Stuttgart

Foto: Gertrud Böhringer; Dignus.de; zvg.

Im Januar besuchten die Landfrauen das SWR-Funkhaus in Stuttgart. In einer dreistündigen Führung bekamen sie einen Blick hinter die Kulissen und auf die Tätigkeiten der 1.500 Mitarbeiter. Beim SWR4 wurde ihnen der Ablauf einer Sendung erläutert. Weiter ging es in das Fernsehstudio von SWR Aktuell, im großen Aufnahmesaal beeindruckten hunderte Scheinwerfer und unzählige Kameras. Am Ende der Führung durften die Landfrauen SWR-Aktuell-Moderatorin Stefanie Germann mit ihren Fragen löchern und sehen nun viele Fernseh- und Radiosendungen mit anderen Augen.

Ortsputzete – der Müll der anderen

Gemeinsamer SB-Bereich der Banken

Im März konnte Bürgermeister Wagner zusammen mit Hans Molter 30 fleißige Dürnauer zur jährlichen Ortsputzete begrüßen. Überall auf der Gemarkung beseitigten die Gruppen achtlos weggeworfenen Müll. Es ist nicht selbstverständlich, dass man seine eigene Freizeit nutzt, um den Müll anderer aufzuräumen. Doch die Helfer haben gezeigt, dass der Umweltschutz in unserer Gemeinde einen hohen Stellenwert hat! Ein herzliches Dankeschön nochmals an dieser Stelle – auch an Kinderhaus und Grundschule, die wieder am Freitag vor der Ortsputzete den Bereich rund um die Schule vom Müll befreiten.

Nachdem im Juni 2019 auch die Kreissparkassenfiliale ihre Türen schloss, war es für die Gemeinde wichtig, zumindest ein Selbstbedienungsangebot zu erhalten. Im Februar war es dann soweit: Die Volksbank Göppingen stellte einen Selbstbedienungsbereich auf dem Parkplatz des EDEKA-Markts in der Boller Straße auf. So lassen sich Einkauf und Geldbezug sinnvoll verbinden. Im Laufe des Jahres wurde dank einer Kooperation der beiden Banken auch das Geldabheben für Kunden der Kreissparkasse möglich. Ihr Gebäude in der Bahnhofstraße ist mittlerweile verkauft und wird gewerblich weitergenutzt.

Gemeinde Dürnau · Jahresrückblick 2020 · 19


Gemeindeleben

Das neue Jagdteam von links: Timo Knödler, Eberhard Fischer, Mathias Böhringer, Markus Greiner und Jürgen Saier

Änderungen in Wald und Jagd

Christoph Reich ist neuer Revierförster

Der langjährige Revierpächter Graf Wolf-Dieter von Degenfeld-Schonburg konnte aufgrund seines Wegzugs den Jagdpachtvertrag nicht mehr verlängern. Besonderer Dank für das gute Miteinander und das Engagement für die Dürnauer Jagd gilt ihm und dem ehemaligen Jagdaufseher Albert Halletz.

Nach 36 Jahren Tätigkeit ging Revierförster Martin Gerspacher in den Ruhestand. Aufgrund der Forststrukturreform, die am 1. Januar 2020 in Kraft getreten ist, wurden die Forstreviere im Landkreis neu geordnet. Jetzt betreut Christoph Reich den Bereich Voralb mit Dürnau und acht weiteren Kommunen.

Die Jagdpacht wurde neu ausgeschrieben – in Zeiten von „Co- Christoph Reich ist der Wald praktisch in die Wiege gelegt worrona“ erwies sich das Prozedere als aufwendig und zeitinten- den. In seiner Familie waren bereits zwei Generationen vor siv. Mehrere Interessenten mit Ortsbezug stellten sich dem Ge- ihm im Forst tätig. Seine Kindheit verbrachte er quasi im Wald meinderat vor. Nach vielen Gesprächen und Abstimmungen und so waren die Weiwurde eine zukunftsichere Lösung gefunden: Es bildete sich chen für die spätere Beein neues Jagdteam, die „Dürnauer Jäger GbR“ gegründet von rufswahl früh gestellt. In den neuen Pächtern Timo Knödler, Markus Greiner und Jürgen seiner Arbeit ist Christoph Saier. Das Team wird ergänzt durch Mathias Böhringer (JagderReich bestrebt, nachhallaubnisscheininhaber und Hundeführer) und Eberhard Fischer tige Holznutzung, Erho(Jagderlaubnisscheininhaber). Aktuelle Themen der Jägerschaft lungsfunktion und ökolosind die Wildschadenverhütung in den Maisäckern durch Wildgische Aspekte in Einklang schweine, die Raubwildbejagung von Fuchs und Dachs im Feld zu bringen. Oberstes Ziel und die Bejagung von Waschbären. ist für ihn dabei die Bewahrung der Vielfalt des WalBitte kontaktieren Sie bei Fragen, Problemen mit Wild oder des für die nächsten Genesonstigen Anliegen die neuen Jagdpächter: rationen. Dürnau kann sich Timo Knödler, Telefon 0171 9556462 glücklich schätzen, wieder Markus Greiner, Telefon 0173 6774735 einen so achtsamen RevierJürgen Saier, Telefon 0171 7685783 leiter an der Seite zu haE-Mail: jaegergbr-duernau@web.de ben.

Nachhaltige Waldbewirtschaftung

Wie macht man den Wald für die klimatischen Veränderungen fit? Der für den Albtrauf typische Laubwald soll erhalten bleiben und mit Eichen und anderen klimatolerablen Baumarten ergänzt werden: Spitzahorn, Kirsche, Walnuss, Schwarznuss, Baumhasel. Für den Umbau im Nadelwald stellen die Dougla-

sie, die robuste südländische Weißtanne, Zypresse und Zeder gute Alternativen dar. Unter diesen Umständen tritt die wirtschaftliche Holzernte zunächst in den Hintergrund. Der geplante Einschlag wurde von 500 auf 350 Festmeter zurückgenommen. Das zu erwartende Defizit von rund 3.400 Euro soll über Fördermittel durch die Ausweisung von „Habitatbäumen“ ausgeglichen werden. Ende 2019 kaufte die Gemeinde Dürnau verschiedene Einzelflächen von rund neun Hektar. Dadurch entstanden für die Bewirtschaftung sinnvoll zusammenhängende Waldflächen. Der kommunale Wald erstreckt sich nun auf über 89 Hektar.

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Foto: zvg.

Die Forstwirtschaft fördert den Artenreichtum mit „Habitatbäumen“, die Heimat für viele Lebewesen sind, und reserviert in den Gemeindewäldern solche alten Bäume für die Natur. Nach dem dritten Dürresommer in Folge stellt sich die Frage, wie man mit den Waldschäden umgeht. Die hohen Schäden am Eschenbestand zwangen den Forst zu einem nicht geplanten Einschlag der „Risikoentsorgung“.


Gemeindeleben Parkende Autos sorgen für Unübersichtlichkeit am Fußgängerüberweg – Verkehrsschaukommission prüft Maßnahmen Die Gemeinden sind im Bereich des Straßenverkehrsrechts nicht befugt, eigene Anordnungen zu treffen. Hierfür bedarf es der Zustimmung der rechtlich zuständigen Behörde, dem Straßenverkehrsamt des Landkreises Göppingen. Problemstellungen werden gemeinsam vor Ort in einer Verkehrsschau begutachtet und Lösungsmöglichkeiten gesucht. In den Jahren nahm die Parkierung an der Ortsdurchfahrt immer mehr zu. Insbesondere im Kurvenbereich nach der Einmündung Schulstraße in Richtung Feuerwehr und Bäckerei Böhringer wurde die Verkehrssicherheit immer mehr durch parkende Autos beeinträchtigt. Beschwerden, Hinweise und Anregungen häuften sich, sodass im Rahmen einer Verkehrsschau mit Vertretern der Straßenverkehrsbehörde, der Polizei sowie des Straßenbaulastträgers die Lage vor Ort geprüft wurde. Priorität hat die rechtzeitige Erkennung des Fußgängerverkehrs am Überweg. Aus Sicht der Kommission muss der dortige Streckenbereich in Fahrrichtung Bad Boll von einer Parkierung freigehalten werden. Für die Einrichtung eines Tempo-30-Bereichs an dieser Stelle fehlt es an einer rechtlichen Grundlage, da sich weder eine Kindertagestätte, noch eine Schule oder ein Altenheim in unmittelbarer Nähe befindet. Die Einstufung als Ortsdurchfahrt mit besondere Bedeutung als Autobahnbedarfsumleitung erschwert dies zusätzlich. Die Gemeindeverwaltung hat jedoch eindringlich darum gebeten, Alternativen einer Geschwindigkeitsreduzierung dauerhaft zu prüfen.

Seltenheit: Freie Sicht auf den Fußgängerüberweg

Ein Eingriff oder eine Veränderung der Parkierungsmöglichkeiten führt folglich zu einer Verlagerung. Der Gemeinderat wird sich nochmals intensiv mit der Thematik befassen und der Verkehrsschaukommission einen Vorschlag zur Parkierung unterbreiten. Empfohlen wird von der Kommission ein auf beiden Seiten zulässiges aber versetztes Parken. Dies verbessert die Übersichtlichkeit, schafft Ausweichmöglichkeiten für den Verkehr und reduziert außerdem die Geschwindigkeit des fließenden Verkehrs. Eine Umsetzung muss sorgfältig geprüft und gemeinsam mit der Kommission abgestimmt werden.

Mit Smiley gegen Raserei: Positives Ergebnis bei den Geschwindigkeitsmessungen

Foto: zvg.

Ortsschilder entwendet Leere Schilderrahmen an den beiden Ortseingängen – hat sich da jemand im Sommer einen Aprilscherz erlaubt? Das Verschwinden der Ortschilder und ihre Neubestellung verursachten der Gemeinde einen erheblichen finanziellen Schaden. Es wurde Anzeige gegen unbekannt erstattet. Gefunden wurden die Schilder einige Wochen später in einem Bach. Den Hinweis bekam die Verwaltung von einem aufmerksamen Bürger.

Die 2019 erworbenen Geschwindigkeitsanzeigen wurden in der Fabrikstraße sowie in der Bahnhofstraße angebracht, wirken beruhigend auf den Verkehr und geben durch ihre Messungen Aufschluss über die Verstöße. Das Gerät in der Fabrikstraße hat eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 32 km/h ermittelt und gezeigt, dass hauptsächlich in der Nacht über 60 km/h gefahren wird. Erfreulich ist, dass über 90 Prozent im Toleranzbereich liegen. Die Datenübertragung des Anzeigegeräts in der Bahnhofsstraße war defekt; es wird von der Herstellerfirma überarbeitet und im Anschluss wieder aufgestellt.

Gemeinde Dürnau · Jahresrückblick 2020 · 21


Gemeindeleben Arbeitskreis Asyl Dürnau: Veränderungen und Fortschritte

Schülerferienprogramm 2020

Im Juni 2020 fand in der Kornberghalle eine Gesprächsrunde des AK Asyl mit den Geflüchteten statt. Fast alle Familien (aus Afghanistan, Eritrea und Nigeria) waren durch jeweils eine Person vertreten, ein Gambier vertrat die Männer aus seinem Land. Die Patinnen und Paten konnten alle teilnehmen. Der Austausch und die Berichte gaben Einblick in die Veränderungen und Fortschritte im Lauf der bald fünf Jahre „Leben in Dürnau (und Gammelshausen)“.

Die Corona-Verschnaufpause im Sommer kam gerade recht: Das diesjährige Schülerferienprogramm konnte unter Hygienemaßstäben in reduziertem Umfang stattfinden und machte die Sommerferien, gerade auch für die daheimgebliebenen Kinder abwechslungsreich und spannend. Vom 30. Juli bis 12. September wurden 14 verschiedene Veranstaltungen angeboten, 62 teilnehmende Kinder im Alter von sieben bis elf Jahren gaben 131 Anmeldungen ab. Vielen Dank an alle Veranstalter, die das diesjährige Sommerferienprogramm ermöglichten.

Einige haben eine Arbeitsstelle gefunden, auch in einem Dürnauer Betrieb. Einige vertiefen weiterhin in Sprachkursen ihre Deutschkenntnisse. Eine Frau arbeitet als Reinigungskraft bei der Gemeinde Dürnau. Eine Familie hilft Jahr für Jahr bei der „Ortsputzete“ mit. Ein Mann hat mit Bestnoten sein erstes Lehrjahr im Bäckerhandwerk bestanden, ein anderer hat die Ausbildung zum Elektriker für Krantechnik abgeschlossen und eine feste Stelle in seinem Ausbildungsbetrieb. Die Mütter haben Aussicht auf Sprachkurse, sobald auch ihre jüngsten KinDank einiger Lockerungen und unter den bekannten Hygie- der in der Krippe beziehungsweise Kindertagesstätte sind. nemaßnahmen konnte zum Beispiel der Programmpunkt bei den Blumen- und Gartenfreunden Dürnau trotz Corona statt- Die ehrenamtliche Hausaufgabenhilfe muss wegen der Cofinden. Neun Kinder kamen am 25. August in die Gartenanla- rona-Vorsichtsmaßnahmen pausieren. Auch das beliebte ge, um unter dem Motto Basteln, Spielen, Gartenrallye einen Schwimmen für Mütter und Kinder fällt aus. Rose-Marie von Nachmittag lang Spaß zu haben. Dieses Jahr war uns auch der Degenfeld ist nach Stuttgart gezogen. Sie hatte den Frauen Wettergott wohlgesonnen und wir konnten alle geplanten Ak- aus Afghanistan Deutschunterricht gegeben und immer wieder zum Frauenfrühstück eingeladen. Klaus Sonnenburg, der tivitäten unter sonnigem Himmel durchführen. Pate für die Gambier war, ist nach Bad Boll gezogen. Er hat sie bei vielen Fahrten nach Stuttgart und Verhandlungen mit Rechtsanwälten und Institutionen begleitet. Lange Zeit half er zwei Jungen aus Afghanistan bei den Hausaufgaben. Beiden Ehrenamtlichen sagen wir herzlichen Dank für ihre jahrelange Mitarbeit!

Ein Gambier hat die Situation der Geflüchteten, die sich immer mehr integriert haben, in einem Satz zusammengefasst: „Es ist hier wirklich gut für uns. Und doch habe ich immer wieder auch Heimweh. Ich weiß nicht, ob ich meine Geschwister, meine Familie jemals wiedersehen kann.“ Marie-Luise Buchholz Gertrud Böhringer

22 · Gemeinde Dürnau · Jahresrückblick 2020

Foto: zvg

Unter Julias fachkundiger Anleitung und weiteren helfenden Händen von Petra und Bernhard startete der Nachmittag mit der Bastelaktion: Stöcke wurden mit Gipsbinden beklebt und nach dem Trocknen mit Farbe und bereitgestellten Dekomaterialien verschönert. Weiter ging es mit Spielen auf der großen Wiese am Gemeinschaftshaus. Im Anschluss folgte die Gartenrallye: Aufgeteilt in zwei Gruppen, führte sie durch die gesamte Kleingartenanlage. Eifrig wurden die Hinweise gesucht und mit Hilfe der einzelnen richtigen Antworten kamen alle auf das gesuchte Lösungswort. Am Ende erhielten alle Teilnehmer eine Medaille. Währenddessen bereitete Anita die traditionellen, frisch gebackenen Waffeln vor. Pur, verfeinert mit Puderzucker oder Nutella erfreuten sich alle, ob Groß oder Klein, an den leckeren Waffeln und nahmen anschließend ihre selbstgebastelten „Kunstwerke“ mit nach Hause.

Die Patinnen begleiten nach wie vor die Familien, wenn die Wege zu Arztbesuchen oder Therapiestunden weit oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln schwierig zurückzulegen sind. Es ist eine große Erleichterung, dass alle die deutsche Sprache inzwischen so gut beherrschen, dass auch über WhatsApp Informationen ausgetauscht und aktuelle Fragen geklärt werden können. Immer wieder werden von Menschen aus Dürnau und Gammelshausen freundliche Angebote gemacht – hier wird ein Fahrrad geschenkt, dort sind es Spielsachen oder Haushaltsgegenstände.


Gemeindeleben

Bundesverdienstkreuz für Graf von Degenfeld Im Herbst erhielt Graf von Degenfeld-Schonburg für sein herausragendes Engagement im Rahmen seiner Tätigkeit bei der Johanniter Unfallhilfe das Bundesverdienstkreuz. Die Feierlichkeit wurde vom Landesverband in Stuttgart ausgerichtet, zu der auch Bürgermeister Wagner geladen war. Zu dieser hohen Anerkennung gratulieren wir sehr herzlich!

Obstbaum-Winterschnitt Kurz vor dem Corona-Shutdown fand am 7. März bei den Blumen- und Gartenfreunden der Kurs „Winterschnitt“ statt. Unter fachkundiger Anleitung von Bezirksfachberater Holger Kautz wurde in zwei Gärten der Kleingartenanlage der Winterschnitt an Obstbäumen und Obststräuchern demonstriert. Rund 20 Teilnehmer verfolgten interessiert die Unterweisung und keine Frage blieb unbeantwortet.

Sternsinger

Foto: zvg.; Eva Rügner; zvg.

Gottesdienst auf Rädern

Unsere Sternsinger helfen auch dieses Jahr wieder Kindern weltweit mit einer Spendenaktion.

Im März 2020 wurden Zusammenkünfte in Kirchen untersagt und Gottesdienste erst wieder Anfang Mai unter strengen Maßgaben des Infektionsschutzes erlaubt – jedoch entsprach vieles nicht dem gewohnten Alltag. Gemäß der Corona-Verordnung kam ein kreatives Konzept für einen Gottesdienst auf Rädern zum Tragen: Pfarrerin Miriam Springhoff und ihr Mann besuchen mit dem familieneigenen Bollerwagen samt kleinem mobilem Altar einige Gemeindeglieder. Vor allem die aus der Risikogruppe, die den Gottesdienst auch nach Lockerungen nicht betreten können. Telefonisch können die Gemeindeglieder einen Termin vereinbaren und dann am Gottesdienst vom Fenster, Balkon oder Vorgarten aus teilnehmen. So bleibt der nötige Abstand gewahrt.

Konfirmation anders – wir feiern doch! Erst verschoben, dann verlegt: Die diesjährige Konfirmation fand im Herbst in der Kornberghalle statt. Im Frühjahr aufgrund des Lockdowns nicht zulässig, im Herbst aufgrund der Hygienebestimmungen in der Kirche nicht im gewünschten Rahmen umsetzbar. Das alles hielt Pfarrerin Springhoff und ihre Konfirmanden nicht ab, dieses prägende Ereignis zu feiern. Kreatives Umdenken war gefragt! Wie die Konfirmanden ihr Konfirmationsjahr wahrgenommen haben, entnehmen Sie den Statements im Gemeindebrief der evangelischen Kirche.

Gemeinde Dürnau · Jahresrückblick 2020 · 23


Jahresrückblick 2020

Gemeinde

25 Jahre Gralglasmuseum – ein unbemerktes Jubiläum

Ab 1961 unterstützten zahlreiche Gastarbeiter aus Portugal die Produktion. Die Gralglas-Siedlungen, die bereits 1950 gebaut wurden, zeugen noch von der Bedeutung, die Gralglas einst im Ort innehatte. Doch hohe Lohnkosten durch die erforderliche Handarbeit in der Produktion bei aufkommender Konkurrenz durch industrielle Fertigung wurden der Firma zum Verhängnis. Etliche Rettungsversuche konnten Gralglas nicht vor dem endgültigen Aus im Jahr 1995 bewahren.

Ehemalige Mitarbeiter riefen das Gralglasmuseum Dürnau ins Leben – mit Ausstellungsstücken sowie informativen Texten zur Glasherstellung und Firmengeschichte. Das Museum konnte bisher über 11.000 Besucher begrüßen. Im Gästebuch findet man unter anderem viele Eintragungen von Besuchern aus aller Welt – neben den europäischen Ländern werden zum Beispiel die USA, Mexiko, Japan, Taiwan, Singapur und Algerien genannt. Ausgerechnet im Jubiläumsjahr war das Gralglasmuseum wegen Corona überwiegend geschlossen und keine Feierlichkeit möglich. Wir gratulieren trotzdem herzlich und danken der emsigen Kerngruppe um Uwe Seyfang, die mit viel Herzblut dafür sorgt, dass dieses „Schatzkästle“ im Schloss erhalten bleibt. Für die Zukunft wünschen wir ein langes Bestehen und zahlreiche interessierte Museumsbesucher.

Inhalt

Impressum

• Gemeinderat ............................................................................................ 02 • Finanzen, Bevölkerungsentwicklung ..................................................... 03 • Verwaltung ............................................................................................... 04 • Interkommunale Zusammenarbeit ......................................................... 03 • Gemeindeentwicklung und Projekte .............................................. 06-11 • Kinderhaus ................................................................................................ 12 • Grundschule ............................................................................................. 13 • Freiwillige Feuerwehr ............................................................................... 14 • Gemeindebauhof ..................................................................................... 15 • Corona-Zeiten ..................................................................................... 16-18 • Gemeindeleben .................................................................................. 19-23

Gemeinde Dürnau Hauptstraße 16 73105 Dürnau Telefon: 07164 91010-0 Internet: www.duernau.de >

24 · Gemeinde Dürnau · Jahresrückblick 2020

Veranwortlich für den Inhalt: Bürgermeister Markus Wagner Realisation: DIGNUS.DE Medien GmbH Klimafreundlich gedruckt www.umwelt.dignus.de

Foto: zvg.

Das Dürnauer Gralglasmuseum am Schlossbogen kann dank rühriger ehemaliger „Gralgläser“ und Fördervereinsmitglieder auf 25 erfolgreiche Jahre zurückblicken. Durch Karl Seyfang einst gegründet, entstand in den Nachkriegsjahren um 1950 einer der größten und ortsprägendsten Gewerbebetriebe Dürnaus – die Gral-Glashütte GmbH. 1955 zählte sie bereits rund 400 Mitarbeiter, von denen fast 75 Prozent Heimatvertriebene waren.

Dürnau


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