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DENKEN IN BILDERN.

Projekte weltweit

Satt trotz Dürre Sambia Kaum eine Region leidet so unter den Folgen des Klima­ wandels wie das südliche Sambia. In dem afrikanischen Land herrscht seit drei Jahren Dürre. Auch dank Ihrer Spende kann Brot für die Welt den Menschen helfen, trotz der Trockenheit gute Ernten zu erzielen.

Text KLAUS SIEG Fotos JÖRG BÖTHLING

Sambia

Es ist Regenzeit im Süden Sambias.

viel Gemüse, oft Fisch, manchmal

Eigentlich sollte der Himmel seit eini­

auch Fleisch“, erzählt er. Mit lautem

gen Wochen täglich seine Pforten öff­

Schnalzen treibt er zwei kräftige Och­

nen, damit die Menschen endlich ihre

sen an, die einen Pflug durch die

Felder pflügen und Mais aussäen kön­

feuchte Erde ziehen. Der Kleinbauer

nen. Ohne Mais, kein Nshima ‒ und

will auf seinem Land Tomaten, Okra

der Maisbrei ist das wichtigste Nah­

und Bohnen pflanzen. Zufrieden

rungsmittel in Sambia, für manche

stapft er in großen Gummistiefeln hin­

sogar das einzige.

ter dem Gespann her. Mit dem Kopf deutet er auf die hüfthohen Pflanzen

Satt trotz Dürre

Doch der Regen lässt immer noch auf

im Nebenfeld, bei denen sich bereits

sich warten. Seit drei Jahren herrscht

die Kolben im grünen Blattwerk aus­

in weiten Teilen des Landes extreme

gebildet haben, und sagt: „Den Mais

Dürre. Die Böden sind ausgetrocknet,

haben wir schon vor einigen Wochen

hart und rissig. Auf den Feldern versu­

gesät.“ An den Stängeln der Mais­

chen nur noch einige wenige Verzwei­

pflanzen ranken Bohnen und Kür­

felte, der verdorrten Natur ein biss­

bisblätter empor. Keine Frage: Jack­

chen Grün abzutrotzen. Vielen bleibt

son Hanzala, 47 Jahre alt, Vater von

dafür nicht mehr als eine Hacke ‒ weil

sieben Kindern, zu Hause in dieser

die Ochsen für ihre Gespanne längst

extrem trockenen Region ‒ ist inzwi­

verendet sind.

schen beinahe ein gemachter Mann.

Wir essen drei bis vier Mal am Tag ‒ viel Gemüse, oft Fisch, manchmal auch Fleisch.

Wie kann das sein?

4

Eine Oase inmitten der Ödnis

Noch vor drei Jahren litt auch seine

Auch Jackson Hanzala arbeitet an die­

Familie Hunger. Die Kinder hatten

sem heißen Tag auf dem Feld. Doch

Hautprobleme, waren ausgezehrt und

Weitere Informationen

Jackson Hanzala ist

der Kleinbauer aus dem Dorf Siabun­

schwach. Die Erträge aus der Land­

zum Thema:

zufrieden: Sein Mais

kululu ist alles andere als verzweifelt:

wirtschaft fielen so niedrig aus, dass

www.brot-fuer-die-welt.de/

wächst und gedeiht.

„Wir essen drei bis vier Mal am Tag ‒

Jackson und seine Frau Never immer

projekte/sambia-duerre

weltnah 03 | 2020

weltnah 03 | 2020

5

Hunger bekämpfen

Projekte weltweit

wieder mit der Machete Bäume und

Jahre um. Das neue, hügelige Land

Buschwerk abhacken mussten, um

im trockenen und heißen Gwembe­Tal

Holzkohle herzustellen. Seit Beginn

war weniger fruchtbar, und die Klein­

der Dürrekatastrophe sind die Straßen

bauernfamilien waren nun vom Regen

im Süden Sambias gesäumt von Men­

abhängig ‒ einem ohnehin knappen

schen, die diese selbst gemachte Kohle

Gut, das nun aber seit zwei Jahrzehn­

feilbieten. Die Abholzung verschärft

ten infolge des Klimawandels immer

die Folgen der Dürre und führt zu wei­

spärlicher fällt.

terer Wüstenbildung, doch anderes bleibt den Menschen nicht übrig.

„Als junge Familie hatten wir nichts.

Wir schliefen mit den Kindern in einer

nkt Schwerpu

Eine Umsiedlung mit Folgen

einzigen Topf “, erzählt Never. Inzwi­ schen sind sie und ihr Mann von der

son noch Never Hunger gekannt. Ihre

Feldarbeit nach Hause zurückge­

Vorfahren bewirtschafteten frucht­

kehrt. Die Mutter lässt den Blick über

bares Land im Tal des Sambesi, des

den Hof schweifen, drei Hütten ste­

Sambia ist ein Binnen­

Grenzflusses zum südlichen Nachbar­

hen mittlerweile da, neben der run­

land im südlichen Afrika.

land Zimbabwe. Dann aber wurde der

den Koch­Hütte stapeln sich Töpfe

Sambia

Hunger n bekämpfe

kleinen Hütte und kochten mit einem

In ihrer Kindheit hatten weder Jack­

Benannt ist es nach dem

Kariba­Staudamm gebaut, einer der

und Geschirr in einem Regal, die Kin­

fast 2.500 km langen Fluss

größten der Erde, und die Regierung

der spielen Fußball auf dem sandigen

Sambesi. Nach dem Ende

siedelte die Familien Ende der 1950er

Boden. Never schaut ihnen lächelnd

der britischen Kolonialzeit

690 Millionen Menschen auf der Welt leiden Hunger.

| Unbeschwert: Früher mussten die Kinder auf dem Feld mitarbeiten. Heute haben sie Zeit, zusammen zu spielen.

In Sambia ist fast jede/r Zweite chronisch

hat sich das Land zu einer

unterernährt.

demokratischen Republik entwickelt und gilt poli­

zu und sagt: „Am schlimmsten war

zum Grundwasserspiegel. „Das war

tisch als stabil. Mehr als

es, die Kinder nicht satt zu bekom­

harte Arbeit“, erinnert er sich. Um die

70 verschiedene Ethnien

men. Wir haben nächtelang wach

Löcher herum pflanzte er anschlie­

gelegen und uns gefragt, woher wir

ßend dichtes Buschwerk. Das sorgt für

das Essen für den nächsten Tag neh­

Schatten und ein feuchtes Mikroklima

men sollen.“

und verhindert so, dass die Wasser­

ist im Wachstum

quellen austrocknen.

zurückgeblieben.

leben hier.

Sambia verfügt über die drittgrößten Kupfervor­ kommen der Welt. Deren

Wertvolle Tipps

Und einen weiteren Tipp hat er mit

zum hohen Wirtschafts­

Abbau trug maßgeblich

Alles änderte sich vor zweieinhalb

seiner Frau gerade erst in die Tat

wachstum der letzten

Jahren, als Jackson und Never die

umgesetzt: Die beiden haben auf

Jahre bei. Doch von den

Leute von der Kaluli Development

ihrem Feld Mulden von der Größe

Gewinnen profitieren in

Foundation (KDF) kennenlernten.

einer Salatschüssel gegraben und

erster Linie ausländische

Die Experten der Partnerorganisa­

diese anschließend gewässert. Mor­

Investoren. In ländlichen

tion von Brot für die Welt statteten

gen wollen sie hier Kohlsetzlinge

das Ehepaar mit Saatgut und Know­

pflanzen. Die Vertiefungen verhin­

how aus. Denn auch wenn Fluss­

dern, dass Wasser abfließt und die

läufe und Bäche ausgetrocknet sind,

Nährstoffe aus dem Kompost verlo­

gibt es Wege, an Wasser zu gelan­

ren gehen. „Wir brauchen jetzt nur

gen: Jackson grub erst einmal manns­

noch halb so viel Wasser wie vorher“,

tiefe Löcher, sie reichen hinab bis

erklärt Never.

Gebieten leben über 60 Prozent der Bevölkerung von weniger als einem Dollar pro Tag. | Eine glückliche Familie: Jackson und Never Hanzala mit ihren Kindern vor der Koch­

Jedes dritte Kind

Hütte auf ihrem Hof.

6

weltnah 03 | 2020

weltnah 03 | 2020

7

Hier oben muss das Bild etwas verlängert werden.

Äthiopien Hilfe im Doppelpack | Seite 4

nkt Schwerpu

Klimawandel nkt Schwerpu

d Flucht un g Neuanfan

Bangladesch Sauberes Wasser | Seite 4

Brasilien Mexiko

Wasser LebenErde | Seite 4 Zurück zum zu Mutter | Seite 8

DieProjektoren – DENKEN IN BILDERN.

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Leben. Besonders uns Christen begleitet sie. Es ist

dauerhaft Menschen und Anliegen, die Ihnen am

stefanie.kadelbach@brot-fuer-die-welt.de

eine Frage der Liebe und Verantwortung – für die

Herzen liegen. Mit Ihrer Testamentsspende an un-

Menschen, die uns nahe stehen, und für all jene,

sere Stiftung gestalten Sie die Zukunft aktiv mit.

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die es so viel schwerer haben als wir.

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ten dieser Erde ein menschenwürdiges Leben –

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Welt dafür einsetzen, Menschen in den südlichen

getragen von unserem christlich motivierten

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Ländern eine konkrete Perspektive und Hoffnung

Engagement.

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Herausgegeben von der Stiftung Brot für die Welt, Caroline-Michaelis-Str. 1 | 10115 Berlin Redaktion und Text: Jörg Farys, dieprojektoren.de; Stefanie Kadelbach, Birgit Kern (verant.)

Gestaltung: Daniela Rusch, dieprojektoren.de Fotos: 01 Jörg Farys, 02 Helge Bendl, 03 + 05 + 07 Jörg Böthling, 04 + 06 Christof Krackhardt Druck: Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier Art.Nr. 190 100 010

Eine Möglichkeit sind Zustiftungen. Mit den Erträgen daraus unterstützen wir allgemein die

Stiften lohnt sich auch finanziell für Sie:

Arbeit von Brot für die Welt. Bei Beträgen von

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100.000 Euro oder mehr kann die Einrichtung

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zudem von der Erbschaftssteuer befreit!

er V

St n

be

te

er

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&

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Z us ti ft en

Ja, ich möchte mehr Informationen Bitte senden Sie mir die kostenlose Stiftungs-Broschüre

Mit Ihrer Unterstützung!

„Wer CHANCEN sät, kann ZUKUNFT ernten.“ Bitte schicken Sie mir den kostenlosen Ratgeber für Testamente

Brot für die Welt setzt sich auf vielfältige Weise

„Geben Sie Hoffnung auf morgen“

für eine gerechte Welt ohne Hunger und Leid ein.

Die Visionen und Vorhaben entwickeln wir mit unseren einheimischen Projektpartnern vor Ort.

Meine Anschrift

Verantwortung übernehmen

Die Zukunft sichern

sicherung der grundlegenden Menschenrechte.

Leben retten und bewahren

Wir haben in Deutschland einen hohen Lebensstandard. Wir wissen, wie wichtig unsere Grund-

Wir haben die Stiftung Brot für die Welt gegründet,

Wir engagieren uns unter anderem

Brot für die Welt hilft im Katastrophenfall über

um mit einem großen Stiftungsvermögen unser

in den Bereichen:

einen speziellen Fonds und gemeinsam mit der

rechte sind, was Gleichberechtigung, das Recht

Engagement langfristig zu sichern. So können sich

auf Bildung oder ein Leben ohne Hunger bedeuten.

unsere Partnerorganisationen auch in Zukunft auf

Ernährung

Brot für die Welt setzt sich dafür ein, dass es über-

uns verlassen, damit wir gemeinsam Menschen

Sauberes Wasser

Die Diakonie Katastrophenhilfe leistet seit über

all auf der Welt so sein kann.

helfen können, sich selbst zu helfen.

Kinder und Jugendliche

60 Jahren weltweit dort Hilfe, wo die Not am größ-

►.................................................................................

Bildung

ten ist. Sie unterstützt Menschen, die Opfer von

PLZ / Ort

Es ist ein langer Weg, den wir mit Ihnen gehen

Ein Leben in Würde und ohne Not ist möglich.

Frauen

Naturkatastrophen, Krieg und Vertreibung gewor-

wollen: Menschen sollen nicht mehr in Unrecht

Weltweit! Die Stiftung Brot für die Welt hilft,

und Entwürdigung leben, Kinder sollen zur Schule

unsere gemeinsame Vision zu verwirklichen.

gehen können. Frauen dürfen nicht mehr unterdrückt, Bauern nicht mehr um ihre Rechte betro-

Helfen Sie mit – werden Sie Stifterin oder Stifter!

Gemeinsam bringen wir zahlreiche Projekte auf den Weg und sorgen für eine nachhaltige Ab-

Schwesterorganisation Diakonie Katastrophenhilfe.

►.................................................................................

Vorname ►.................................................................................

Name ►.................................................................................

Straße / Nr.

den sind und diese Notlage nicht aus eigener Kraft

►.................................................................................

Schaffen Sie mit uns eine verlässliche und

bewältigen können. Sie hilft darüber hinaus bei der

Geburtsdatum

langfristige Grundlage zur Sicherung der

Wiederherstellung tragfähiger Lebensbedingungen

Arbeit vor Ort.

in den Notgebieten.

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E-Mail

gen, Arme nicht mehr einfach vergessen werden.

Engagieren Sie sich mit uns für mehr Menschlich-

Wir bekämpfen Probleme vor Ort und bieten

keit – übernehmen Sie Verantwortung!

Lösungen an – werden Sie Teil unserer Arbeit.

Bitte rufen Sie mich an. Meine Telefon-Nr. ist ►.................................................................................

Ihre Hilfe wirkt weltweit

1 Vertrauen: Viele Frauen erzählen bei BLESS das erste Mal vom Schock und Schmerz ihrer Beschneidung.

2 Überzeugen: Gemeinsam vermitteln Priester und Imam, dass weder Bibel noch Koran die weibliche Genitalverstümmelung vorschreiben.

3 Erfolg: Sabah Saad durchbrach die alte Tradition ‒ weder Tochter noch Enkelin werden beschnitten.

1

Was ist noch zu tun?

Gemeinsam weltweit hilfsbereit!

Die kontinuierliche Aufklärungsarbeit zeigt Wirkung: Die Anzahl der Beschneidungen geht deutlich zurück.

Es gibt viele Möglichkeiten, für die Diakonie Katastrophenhilfe aktiv zu sein: Eine Spende für unsere weltweite Arbeit, die direkte Förderung eines gemeinsam ausgewählten Projektes, ein Testamentsversprechen oder eine Zustiftung.

Haben Sie eine Frage,  die Sie mit mir persönlich besprechen möchten?

Gesundheit Ägypten Ich berate Sie gerne individuell.

Gegen die Genitalverstümmelung Weltweit sind über 100 Millionen Frauen und Mädchen von Genital­

verstümmelung betroffen; jede vierte stirbt an den Folgen. Unwis­ Stefanie Kadelbach senheit, Armut und falsche Moralvorstellungen führen dazu, dass Individuelle Spenderbetreuung

BLESS wird weiteren Priestern und Imamen aufzeigen, dass weder Bibel noch Koran vor­ schreiben, Frauen zu beschneiden. Und die Organisation wird noch mehr Frauen und Mädchen vermitteln, dass sie ein Recht auf einen unversehrten Körper haben. Außerdem setzt BLESS sich dafür ein, dass das Verbot stärker kontrolliert wird ‒ und dass das The­ ma in die Lehrpläne von Schulen und medi­ zinischen Fakultäten aufgenommen wird.

2

Ägypten

die blutige Tradition noch immer praktiziert wird.

Schnell. Engagiert. Wirksam.

Tel 030 65211 1181 Was ist das Problem? stefanie.kadelbach@diakonie-katastrophenhilfe.de In keinem anderen Land der Welt sind so viele Mädchen und Frauen beschnitten wie in Ägypten: Nach Regierungsangaben sind es neun von zehn erwachsenen Frauen.

Denn obwohl das grausame Ritual offi­ ziell verboten ist, ist es immer noch fest in den Köpfen der Menschen verankert ‒ in muslimischen Familien ebenso wie in christlichen.

Was hat das Projekt erreicht? Über Aufklärungsarbeit konnte das koptische Hilfswerk BLESS viele Eltern davon abbrin­ gen, ihre Töchter beschneiden zu lassen. So­ zialarbeiterinnen und Freiwillige informier­ ten die Familien darüber, welche Wunden die Beschneidung in Seele und Körper verur­ sacht. Auch aufgrund dieser Bemühungen ist die Zahl der beschnittenen Mädchen im Alter von 15 bis 17 Jahren auf 60 Prozent gesunken.

Aus manchen Dörfern wurde die Genitalver­ stümmelung sogar fast vollständig verbannt.

Zahlen und Fakten Partnerorganisation: Bishopric of Public, Ecumenical & Social Services (BLESS) Spendenbedarf:

50.000 Euro

Weitere Informationen: www.brot-fuer-die-welt.de/projekte/ aegypten-beschneidung

3

DieProjektoren – DENKEN IN BILDERN.

Ihre Hilfe

Ausgewählte Peer-Projekte zum Thema „Daten- und Verbraucherschutz im Netz“ erhalten durch den Jugend-Innovationsfonds „Verbraucherschutz Digital“ eine Mikroförderung. So wird die Umsetzung beispielhafter, innovativer Ideen ermöglicht und die Expertise der Jugendlichen wertgeschätzt. Als „Digital Natives“ spielen die Jugendlichen eine wichtige Rolle dabei, die zukünftigen politischen Herausforderungen der Digitalisierung zu meistern.

Entwickelt werden die Projektideen im Rahmen der Jugendkonferenzen. Daneben können sich auch externe Jugendinitiativen mit eigenen Projektideen für den Innovationsfonds bewerben. Eine Jury – bestehend aus dem WebDays-Team und Expert*innen der Partnerprojekte – wählt jährlich die besten Jugendprojekte aus. Perspektivisch soll ein „Jugend-Innovations HUB“ aufgebaut werden, das mit relevanten Akteuren im Bereich Digitalisierung sowie Verbraucher- und Datenschutz vernetzt ist.

ys c/o WebDa 204 06-104/9 228 95 de Tel.: +4 ys@ijab. da eb w E-Mail:

days.net

www.web

Fotos: Titelfoto: Bettina Ausserhofer / IJAB; Kjpargeter / Freepik.com; Marie Maerz /photocase.de; Grafik Hand: Anne Lehmann; Icons: Freepik.com; Gestaltung: dieprojektoren.de

t Kontak

Gestalten: Förderung von Innovation

Jugen

dliche

en gestalt

kunft!

r Zu welt de

ns tale Lebe die digi

Impressum Herausgeber:

Politische Partizipation

Digitale Selbstbestimmung Innovative Jugendprojekte

Mehr Sicherheit im lnternet durch Medienkompetenz

Godesberger Allee 142–148 53175 Bonn Dezember 2017

Bewerbt Euch mit Eurem Projekt zum digitalen Verbraucherschutz für eine Förderung aus dem Jugend-Innovationsfonds und setzt Eure Idee in die Wirklichkeit um!

Projektpartner:

IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V.

Da Bei den Web

Tel.: 0228 9506-0 E-Mail: info@ijab.de www.ijab.de

hast DU das Sagen!

Verantwortlich: Marie-Luise Dreber

Lernressourcen

ys

Netzpolitik

Verbraucherschutz

FlyerWebdays_DRUCK-V03.indd 1

07.12.17 09:09

Die Idee Lebenswelt junger Menschen.

Die Digitalisierung prägt die haltung und le Medien aktiv – zur Unter Jugendliche nutzen digita tspolitisches für Bildung und gesellschaf Kommunikation, aber auch eren Apps e Initiativen oder programmi Engagement. Sie starten eigen Chancen, en. Das Netz bietet zahlreiche und Websites für ihre Anlieg ren. aber es gibt dort auch Gefah

Jugendliche müssen den selbstbestimmten, sicheren und verantwortungsbewussten Umgang mit digitalen Medien erlernen.

FlyerWebdays_DRUCK-V03.indd 2

Bilden: Entwicklung von Lernressourcen

Die WebDays-Jugendkonferenzen bieten engagierten Jugendlichen einmal im Jahr eine Plattform, um Forderungen und Wünsche an die Politik zu entwickeln und ihre Stimme hörbar zu machen. Der thematische Schwerpunkt ist jedes Mal ein anderer, der dann aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet und diskutiert wird – untereinander, mit Expert*innen und mit Politiker*innen.

MOOCS (Massive Open Online Courses) sind kostenlose Online-Kurse, die unterschiedliche Formen der Wissensvermittlung kombinieren: z.B. Video- und Lesematerial, aber auch Diskussionsforen. Gemeinsam mit interessierten Jugendlichen werden aus dem Wissen der Konferenzen verschiedene MOOCS entwickelt und produziert. Die große Expertise vieler Jugendlicher in speziellen Themen und ihre innovativen Ideen zur Wissensvermittlung können so genutzt und anderen Jugendlichen und Interessierten zur Verfügung gestellt werden.

Bei jeder Jugendkonferenz werden konkrete Forderungen erarbeitet, die am Projektende in einem digitalen Jugend-Manifest zusammen fließen.

Die Herausforderung

Jugendliche müssen die Möglichkeit erhalten, durch Beteiligung und Engagement die Gesellschaft mitzugestalten – insbesondere ihre eigene (digitale) Lebenswelt.

Mitreden: Politische Partizipation

Das Projekt „WebDays - Jugendliche gestalten die digitale Lebenswelt der Zukunft“ geht diese Herausforderung mittels dreier Prozesse an, die sich gegenseitig ergänzen und aufeinander aufbauen: Politische Partizipation, Entwicklung von Lernressourcen, Förderung von Innovation.

Wir woll e Wünsch n Deine Ideen, De e, und Dein Deine Erfahrun ine ge e WebDay Forderungen – n s b Deine Sti hast Du das Sag ei den en u mme wir d gehört nd !

Die Kurse werden auf etablierten MOOCS-Plattformen (z.B. mooin oder imoox) zur Verfügung stehen, so dass eine breite Öffentlichkeit erreicht wird. Pro Jahr soll ein Online-Kurs mit verschiedenen Modulen entwickelt und online gestellt werden.

nd teile mit S reativ u Werde k sen über MOOC ssierten re is Dein W n anderen Inte e Hundert is caring! g – sharin

07.12.17 09:09

PROJEKTDOKUMENTATION

WebDays 2017-2020

Christine Lambre cht Bundesministerin der Justiz und für Verbrauchersch utz

– Jugendgerechter digitaler Verbraucherschutz –

GRUSSWORT

tiz rin der Jus esministe schlussdokuT der Bund Ab GRUSSWOR cherschutz für die stalten die rbrau ndliche ge ge „Ju ys) und für Ve ts Da “ n des Projek der Zukunft (Web mentatio enswelt digitale Leb

Liebe Leserinnen und Leser, junge Menschen sind heute täglich online. Sie nutzen Messenger, posten Bilder, teilen Neuigkeiten oder laden Videos hoch. Als junge Verbraucherinnen und Verbraucher gestalten sie die digitale Welt grundlegend mit. Digitaler Verbraucherschutz ist besonders wichtig für sie.

Die „Fridays for Future“-Bewegung, die Demonstrationen gegen die EU-Urheberrechtsreform oder die Diskussionen um das Video des YouTubers Rezo zur Europawahl haben uns eines gezeigt: Junge Menschen interessieren sich sehr für Politik und möchten etwas bewegen. Doch sie fühlen sich von uns etablierten Politikerinnen und Politikern nicht immer ernstgenommen.

Klar ist: Die politischen Herausforderungen der Digitalisierung können wir nur meistern, wenn wir die Diskussion über die Generationen hinweg führen. Die Digital Natives bewegen sich wie selbstverständlich in der digitalen Welt.

Gerade sie müssen wir zu Wort kommen lassen. Hier leisten die WebDays einen wichtigen Beitrag. Die vorliegende Broschüre ist der beste Beweis dafür. Wir haben dieses gelungene Projekt sehr gerne unterstützt und gefördert.

Die WebDays haben junge Menschen motiviert, sich mit den Themen digitaler Verbraucherschutz, Medienbildung und Netzpolitik aktiv auseinanderzusetzen und eigene Ideen und Meinungen zu formulieren. Herzlichen Dank für diesen wichtigen Beitrag zur aktuellen politischen Diskussion!

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre.

Christine Lambrecht Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz

04 – Grußwort

Jugendliche gestalten

Grußwort –

Kira Schmahl-Remp

el

die digitale Le

05

Katrin Schauer

benswelt de

r Zukunft!

Das WebDays-Team Vier Referentinnen verantworteten das Projekt WebDays – Jugendliche gestalten die digitale Lebenswelt der Zukunft während seiner dreijährigen Laufzeit. Das Projektteam blickt auf die WebDays-Jugendkonferenzen, die in den Jahren 2017 bis 2019 geplant und begleitet wurden, als Höhepunkte zurück. Insgesamt kamen mehr als 150 junge Menschen im Alter zwischen 16 und 21 Jahren aus ganz Deutschland, Österreich, Schweiz und den Niederlanden zusammen, um gemeinsam ihre Jugendagenden zu daten- und verbraucherschutzrelevanten Themen der digitalen Welt zu erarbeiten.

Ulr ike

Gabr

Werne

r

Unseren Kooperationspartnern und vor allem dem Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz danken wir für die große Unterstützung.

Team WebDays Kira Schmahl-Rempel, Katrin Schauer, Gabriela Jäkel und Ulrike Werner

Die hohe Einsatzbereitschaft der jungen Teilnehmer(innen), die sich durchweg mit viel Enthusiasmus, Interesse und Ideenreichtum in die Erarbeitung der Agenden eingebracht haben, war beeindruckend. Sie zeigt, wie wichtig die Zielgruppe selbst das Erlangen einer ausgeprägten Medienkompetenz einstuft und unterstreicht die Bedeutung des Projektes. Auf den folgenden Seiten werden der Verlauf des Projektes sowie seine wichtigsten Prozesse beschrieben und näher erläutert.

Die Jugendagenda jugendgerechter digitaler Verbraucherschutz in der digitalisierten Welt fasst die Forderungskataloge der Jahre 2017 bis 2019 zusammen und schließt die Projektdokumentation ab. Wir hoffen, dass Ihnen das Lesen Freude bereitet und vielleicht die ein oder andere Anregung für Sie bereithält.

kel

iela Jä

08 – Das WebDays-Team

DieProjektoren – DENKEN IN BILDERN.

SOCIAL PROTECTION FLOOR INDEX

1| FROM THE SOCIAL PROTECTION FLOOR CONCEPT TO A SOCIAL PROTECTION FLOOR INDEX

A

t the 101st International Labour Conference in 2012, 184 members unanimously adopted the Social Protection Floors (SPFs) Recommendation No. 202, which provides guidance to members for establishing and maintaining SPFs as a core element of their national social security systems, guaranteeing access to essential health care and a basic income over the life cycle. In support of the principle of regular monitoring, the Social Protection Floor Index (SPFI) has been developed. It assesses the degree of implementation of national SPFs, by detecting protection gaps in the health and income dimension and indicating the magnitude of financial resources needed to close these gaps in relation to a country’s economic capacity. The SPFI thus informs members, trade unions, civil society organizations, and other stakeholders about the need for corrective policy action, compares the implementation of SPFs across members, and, in future, monitors members’ progress over time. In the long run, it is hoped that the SPFI can contribute to achieving a fairer and more inclusive globalization.

Social Protection Floor Index Monitoring National Social Protection Policy Implementation

In 2008, the International Labour Conference (ILC) adopted the landmark ILO Declaration on Social Justice for a Fair Globalization. The Declaration institutionalised the Decent Work concept, which has been developed by the International Labour Organisation (ILO) since 1999 to promote a fair globalisation through a global, integrated approach that recognizes employment, social dialogue, rights at work, and social protection as strategic objectives, with the latter including »the extension of social security to all« (ILO 2008b: 9–10). As a follow-up to this declaration, the 100th ILC in 2011 discussed the social protection objective and mandated the ILO to develop a recommendation on national floors of social protection.

The Social Protection Floors (SPFs) Recommendation No. 202 was unanimously adopted by 184 Members at the 101st ILC one year later.2 The Recommendation provides guidance to members for establishing and maintaining SPFs as a core element of their national social security systems and for ensuring continuous progression towards achieving higher levels of social security, ultimately striving to protect against poverty, vulnerability, and social exclusion (ILC 2012).

An SPF consists of four nationally defined basic social security guarantees that members should establish by law, and—in accordance with their existing international obligations—provide to all residents and children. A national SPF should comprise the following four social security guarantees:







access to a nationally defined set of goods and services constituting essential health care—including maternity care—which meets the criteria of availability, accessibility, acceptability, and quality basic income security for children at a nationally defined minimum level, which provides access to nutrition, education, care, and any other necessary goods and services basic income security at a nationally defined minimum level, for persons in active age who are unable to earn sufficient income, particularly in cases of sickness, unemployment, maternity, and disability



basic income security at a nationally defined minimum level, for older persons

Recommendation No. 202 clearly formulates a protection objective: according to Article 4, »these guarantees should ensure that all in need have access to essential health care and basic income security, which together secure effective access to goods and services defined as necessary at the national level«. The Recommendation furthermore endorses a number of fundamental principles that members should apply when implementing the Recommendation—such as the universality of protection, adequate and predictable benefits, non-discrimination, and regular monitoring and periodic evaluation of the implementation (ibid.).

In support of the principle of regular monitoring, the Social Protection Floor Index (SPFI) has been developed. It is a composite indicator that captures the implementation of the four basic social security guarantees in two dimensions. On the one hand, income security means access to a basic level of income during childhood, adult life, and old age. On the other hand, health security encompasses universal access to essential health care. Rather than looking at attainments, the degree of implementation of these basic social security guarantees is assessed by detecting protection gaps in the income and health dimension respectively. These shortfalls are expressed in terms of the share of a country’s Gross Domestic Product (GDP) that would be required to close these gaps, and are finally aggregated over the two dimensions.

We present results for the reference year 2012—the year the Recommendation was adopted—which can then be seen as baseline for future monitoring.

The SPFI allows members and other stakeholders—e.g., trade unions or civil society organizations— to measure national SPF policy implementation by detecting current shortcomings; to use this information to initiate more in-depth analysis and corrective policy action; to compare the current implementation of SPFs across members and rank them according to the size of their gaps, possibly distinguishing between different states of economic development or geographical regions; and, in future, to monitor members’ progress over time. In the long run, it is hoped that the SPFI can contribute to a fairer and more inclusive globalization.

In the next section, the construction of the SPFI and the data sources are specified. In the following two

sections, the SPFI results for 2012 are presented and its limitations and strengths are subsequently weighed. A discussion of financial resources needed for SPF policies concludes.

2 Cichon (2013) provided a detailed review of the emergence of the social protection floor concept.

2| METHODOLOGY AND DATA The SPFI is constructed based on the SPFs Recommendation No. 202, which serves as a conceptual framework. The origins of the principal methodology of estimating the potential costs to close social protection gaps stem from Cichon and Cichon (2015: 24).

After summarizing the quality criteria that guided the development of the index, the measurement of gaps in income and health security and the data sources are introduced. Finally, there is a discussion of how the two dimensions are aggregated into one single index, the SPFI, and how this index can be interpreted.

2.1 Index Criteria A number of criteria have been taken into account in order to ensure quality of the index, both in terms of the underlying data and the construction of the composite index (cf. OECD/JRC 2008: 44–46). The first criterion is interpretability—i.e., the SPFI intends to be easily understandable and viable for a wide range of users, such as policymakers, trade unions, or civil society organizations. This is reflected, inter alia, by focusing on more clearly measurable protection shortfalls instead of difficult to agree on measures of attainment of income and health security, and by expressing shortfalls as a share of a country’s GDP. Second, accessibility entails the use of data that is publicly available without any restrictions, and that can be directly retrieved. This also ensures replicability of the results as the third criterion and thus transparency for all stakeholders involved. Fourth, timeliness is assured through the use of the most recent

7

6

TABLE A.1: SPFI country ranking based minimum income criterion of $1.90 a day in 2011 PPP, 2012

ANNEX: RESULTS

ANNEX: RESULTS ------------------------------------------------

1

Bosnia and Herzegovina 0.0 Costa Rica Croatia Czech Republic Estonia Hungary Jordan Lithuania Macedonia, FYR Maldives Moldova Montenegro Poland Romania Serbia Slovak Republic Slovenia Uruguay

------------------------------------------------

19

Brazil Panama Seychelles

0.1

------------------------------------------------

22

Bulgaria Colombia El Salvador Tunisia Turkey Ukraine

0.2

Kyrgyz Republic Paraguay South Africa

0.3

Belarus Mongolia

0.4

Guyana

0.5

Namibia Thailand Tonga

0.7

Chile Latvia Nicaragua St. Lucia

0.8

Bolivia Jamaica Peru Russian Federation

1.0

------------------------------------------------

------------------------------------------------

37

------------------------------------------------

41

1.4

50

Albania Ecuador Trinidad and Tobago

1.5

Dominican Republic Iran, Islamic Rep.

1.6

Bhutan Fiji Suriname

1.7

------------------------------------------------

53

------------------------------------------------

55

------------------------------------------------

58 Vietnam 1.8 -----------------------------------------------59 Kazakhstan 1.9 Ghana

------------------------------------------------

61

Vanuatu Mauritius Honduras

2.0

Malaysia Morocco

2.1

Congo, Rep. Djibouti Kiribati Uzbekistan

2.3

Gabon

2.4

Armenia Guatemala

2.5

------------------------------------------------

64

------------------------------------------------

70 71

------------------------------------------------

------------------------------------------------

33 34

Cabo Verde China

------------------------------------------------

66

------------------------------------------------

31

48

------------------------------------------------

------------------------------------------------

28

------------------------------------------------

------------------------------------------------

45 Mexico 1.2 -----------------------------------------------46 Belize 1.3

------------------------------------------------

73 Swaziland 2.6 74 Tajikistan 2.7 -----------------------------------------------75 Venezuela, RB 3.0 -----------------------------------------------76 Angola 3.1

------------------------------------------------

87

India Sudan Sao Tome and Principe

3.7

------------------------------------------------

90 Comoros 3.8 -----------------------------------------------91 Solomon Islands 4.4 -----------------------------------------------92 Cameroon 4.6 -----------------------------------------------93 Kenya 4.7 -----------------------------------------------94 Cote d’Ivoire 4.8 -----------------------------------------------95 Lao PDR 4.9 -----------------------------------------------96 Timor-Leste 5.0 -----------------------------------------------97 Bangladesh 5.4 Micronesia, Fed. Sts.

------------------------------------------------

99

Papua New Guinea Uganda

5.8

------------------------------------------------

101 Nigeria 5.9 -----------------------------------------------102 Senegal 6.2 -----------------------------------------------103 Tanzania 6.3 -----------------------------------------------104 Zambia 7.6 -----------------------------------------------105 Ethiopia 8.0 -----------------------------------------------106 Chad 8.1 Burkina Faso

------------------------------------------------

108 Guinea 8.5 -----------------------------------------------109 Benin 8.9 -----------------------------------------------110 Sierra Leone 9.2 -----------------------------------------------111 Gambia, The 9.3 -----------------------------------------------112 Lesotho 9.4 -----------------------------------------------113 Mali 9.8 -----------------------------------------------114 Rwanda 10.3 -----------------------------------------------115 Niger 12.1 -----------------------------------------------116 Togo 13.5 -----------------------------------------------117 Liberia 15.8 -----------------------------------------------118 Haiti 16.1 -----------------------------------------------119 Guinea-Bissau 17.0 -----------------------------------------------120 Mozambique 20.2 -----------------------------------------------121 Madagascar 23.2 -----------------------------------------------122 Central African Rep. 24.0 -----------------------------------------------123 Malawi 31.0 -----------------------------------------------124 Burundi 32.9 -----------------------------------------------125 Congo, Dem. Rep. 44.9 ------------------------------------------------

------------------------------------------------

------------------------------------------------

Azerbaijan Cambodia Mauritania Sri Lanka Turkmenistan

------------------------------------------------

83

Georgia Indonesia

3.2

------------------------------------------------

85 Philippines 3.3 -----------------------------------------------86 Pakistan 3.4 ------------------------------------------------

Notes: The SPFI can be calculated for 125 countries that are included in PovcalNet and for which information on public health expenditure and births attended by skilled personnel is available. In addition to high-income countries, the following countries are not included due to the non-availability of data: Afghanistan, Algeria, American Samoa, Cuba, Dominica, Egypt (Arab Rep.), Eritrea, Grenada, Iraq, Kosovo, Korea (Dem. Rep.), Lebanon, Liechtenstein, Marshall Islands, Myanmar, Palau, San Marino, Somalia, South Sudan, St. Vincent and the Grenadines, Syrian Arab Republic, Tuvalu, West Bank and Gaza, Yemen (Rep.), Zimbabwe.

Botswana

18

------------------------------------------------

19

THE CENTRAL ROLE OF CIVIL SOCIETY

1| THE CENTRAL ROLE OF CIVIL SOCIETY AND SOCIAL DIALOGUE IN SOCIAL PROTECTION POLICY DESIGN PROCESSES 1

Figure 1.1: From policy demand to policy response The Art of Policy Design and Implementation in Social Protection

Michael Cichon and Cäcilie Schildberg

Policy design usually reacts to policy demands that are formulated by the populace through interest groups or stakeholders. Interest groups can be spontaneous or more permanent groups/organizations that help people to articulate their policy demands, i.e. what we commonly define as civil society groups and trade unions. These can be, for example, groups who want to abolish old age or child poverty, or pursue better social protection in general. Social dialogue is the central process by which the interest expressed and demands articulated by the different groups are confronted with the interests of others and those of political and economic stakeholders in the policy process. In this context, stakeholders are parties that have a stake in the political decision-making processes, such as organizations whose economic or political interests are affected by a certain policy process.

These can be, for example, doctors’ organizations, hospital organizations, organizations of social workers, taxpayer organizations, government agencies, political parties etc. Since a multitude of interests are affected by a policy decision to alter the national social protection system, the decision-making process is usually complex.

From international ivory towers to national realities:

There is no blueprint to guide that decision making process. At the heart of policy decisions are often – some say far too often – considerations of economic and financial affordability. Affordability – other than in extreme cases of irresponsible spending and excessive generosity, which are rare in social protection polices – is often a question of judgement and political will rather than clear facts and figures. The help that decision-makers, policy planners and civil

The challenge of creating national social dialogues for social protection floors

1

This chapter draws on the draft syllabus of the course Social Protection Policy Design in the forthcoming generic ILO outline for master programmes in social protection by M. Cichon.

1.2 The overall structure of a policy development and design process Policy design should be a logical sequence of actions. A theoretically ideal sequence is mapped out in Figure 1.1.

First, policy demands are formulated by civil society groups or stakeholders. These demands are usually not yet formulated in a social dialogue process but rather subjective demands raised by groups. They then need to be scrutinized in the policy design process. One core of the design process is the analysis

Phase I Assessment

society can expect from economists is generally limited because they generally provide unhelpfully diverging answers to simple affordability questions.

And yet decision-makers and policy planners have to find answers to policy demands. Finding a responsible answer is decision-making under uncertainty, or in other words the art of good governance. We assume here that policy design takes place in a democratic environment – not just because that is ethically the preferred way of governing, but also because that is the most complex environment for policy design. The other assumption that we make here is that the objective of policy design is to reach consensual decisions on social protection policy issues wherever possible. Social protection policy decisions often affect the lives of people for generations and should not be left to accidental parliamentary decisions by the government of the day. They have to be based on broad and solid societal agreements that can ideally be maintained for generations. Widely supported national agreements of that nature can only be brokered in an open, transparent and serious social dialogue process. The following section seeks to develop a typical logical structure of a policy design process and to identify the crucial roles of social dialogue within that process.

Awareness raising: Discuss the economic and social protection

Performance assessment of existing system: State and performance of the existing system Incl. identifying protection gaps

Stakeholder analysis: Undertake analysis of stakeholder interests

Policy identification: Identify policy options to close the gap

Phase II National consensus buildig

Policy design is a craft or an art rather than science.

There are no hard and fast scientific rules about how to organize policy design. Policy design is a dynamic and pragmatic process that accompanies the introduction of a new policy from the initial formulation of a policy demand to the point where legislation is developed and administrative action is taken to implement a policy and monitoring process.

Phase III Implementation

1.1 Introduction

Policy demands: Demands articulated by the populace, i.e. by interest groups or stakeholders

The main intervention points for civil society and national social dialogue

Reality Check I: “Number Crunching” Establish costing and impact analyses of Identified options

Reality Check II: National Dialogue Consensus building and political decision making

Policy Response I: Legislative Action Develop and agree on Legislation

Policy Response II: Administrative Action Implement by building institutions + training staff + investing in other basic governance capacities

of existing gaps in national social protection systems to verify whether national policy demands are actually warranted. That diagnostic step is followed by the identification of possible options to close the identified gaps and a subsequent iterative process that creates the factual bases (largely cost and redistributive effects of alternative policy options). Then follows the wetting or modification of the policies in national dialogue processes. Public education on the advantages of social protection and its – often only perceived – economic opportunity cost is a prerequisite for a well-informed national dialogue (see chapter 2). A preparatory analysis of the positions of the different stakeholders by all interested groups and in particular the conveners of national social dialogue processes is also useful for any policy dialogue. This would help to ensure progress in policy dialogues. National social dialogues are ideally officially convened institutional national social and economic councils, which exist in some countries, such

Permanent monitoring and evaluation

as NEDLAC in South Africa. In other cases spontaneous issue-defined structures, like the Presidential Advisory Commissions on pensions in Chile (2006 and 2016) or the Irish Commission on Social Welfare (CSW) that developed social protection reform proposals in the 1980s, may have to be organized.

The key diagnostic tool for national dialogues is the assessment matrix developed by the ILO’s Assessment-based National Dialogues (ABND) process.2 It maps out the tableau of theoretical policy options that address identified protection gaps. These options then have to be subjected to reality checks that are inevitably predominantly number-crunching ex-

2

Once the diagnostic tools (CODI tools l) presently being developed by the Social Protection Interagency Board for Co-operation (SPIAC-B) are fully developed and field tested, these may be used, as they will be much more detailed than the diagnostic approach used in the ABND guide (see http://www.social-protection.org/gimi/gess/ShowWiki. action?wiki.wikiId=2361).

12

13

GLOBAL SPF INDEX

2019

Figure 3.1: Comparison of 50 percent of survey median and income floor for 51 low-income countries, 2013

2.5

1.5

19 The benchmark is calculated as average public health expenditure (unweighted) of countries that fall within half a standard deviation of the average number of physicians, nurses, and midwives across all countries for which data is available. Since it is based on countries’ public health expenditure in a given year, it is recalculated for each year.

1.0

Central African Republic Madagascar Congo, Dem. Rep. South Sudan Burundi Malawi Guinea-Bissau Zambia Rwanda Mozambique Lesotho Haiti Liberia Mali Benin Nigeria Togo Niger Burkina Faso Tanzania Gambia, The Guinea Swaziland Senegal Uganda Sierra Leone Congo, Rep. São Tomé and Principe Chad Solomon Islands Timor-Leste Tajikistan Uzbekistan Ethiopia Papua New Guinea St. Lucia Angola Côte d'Ivoire Kenya Bangladesh Cameroon Lao PDR Djibouti Pakistan Nepal Zimbabwe Vanuatu Namibia Micronesia, Fed. Sts. Kiribati Philippines

0.5 0.0

50 percent of survey median

Income floor

Figure 01: Comparison of 50 per cent of survey medianown andcalculations income floor foron 51the low-income countries, 2013 Source: Authors’ based World Bank’s PovcalNet (2016b).

empirically derived benchmark based on a global average staffing ratio for health professionals per 1000 population. This benchmark takes the value of 4.1 per cent of GDP in 2012 and 4.3 per cent of GDP in 2013. If a country spends less than this amount on healthcare, it is assumed that it is not possible to put the health security guarantee into effect.

Even though enough resources dedicated to health is a necessary condition to realize this social security guarantee, it is not sufficient. Parts of the population could be systematically excluded for different reasons, for instance based on socio-economic characteristics, ethnicity or race, or location. Therefore, a second criterion is the extent to which resources are adequately allocated. It looks at a critical event over the lifecycle as referred to in Recommendation No. 202, namely, when a mother gives birth to a child.

If a delivery is not attended by skilled personnel, it is assumed that the health system does not provide adequate care for pregnant women. There is another link to the SDGs here, as skilled birth attendance is included as an indicator under Target 3.1, which commits states to “reduce the global maternal mortality ratio to less than 70 per 100,000 live births”.

The benchmark requires skilled personnel to be present at a minimum of 95 percent of births. If the in-

30

17 The SPF Index based relative income can be calculated for 150 countries in 2013. Note that several of the countries for which no data are available certainly belong to the most vulnerable countries, for instance conflict-ridden countries such as Afghanistan or Iraq.

18 The principles that guided the development of the SPF Index, and the formulae that are used to calculate it, are explained in more detail in Bierbaum et al. (2016). The original idea of estimating the potential costs to close social protection gaps is based on Cichon and Cichon (2015).

2.0

dicator falls below this value, it is assumed that an allocation gap exists that needs to be addressed. The allocation gap is calculated by subtracting the indicator from the benchmark of 95 percent of births attended by skilled personnel, and multiplying this shortfall with the resource benchmark. If a country falls short of one of these benchmarks, there remains a gap in access to essential health services, either in terms of resources and/or allocation. The larger of these two gaps – if there are gaps at all – constitutes the health gap.

The final SPF Index is the sum of the income and the health gap. This is possible as both gaps are expressed as share of a country’s GDP. The SPF Index values can hence be directly interpreted as follows: The SPF Index value provides an indication of the minimum share of its GDP that a country would need to invest or reallocate to national SPF policies to close existing income and/or health protection gaps.

16 This chapter draws heavily on the FES Publication: M. Bierbaum et al., (2018): Social Protection Floor Index – Update and Country Studies 2017, Berlin. FES on behalf of the GCSPF developed and released the Index in 2016 (first Edition) and 2018 (second Edition). Online available at: http://www.socialprotectionfloorscoalition.org/2016/02/ social-protection-floor-index/ (1st Edition) and http://www.socialprotectionfloorscoalition.org/2017/12/social-protection-floor-index-2017/ (2nd. Edition )

3.3 Global results This section presents the results of the SPF Index for 2012 and 2013. Due to adjustments to the methodology, plus revisions and updates of the underlying data, it would be misleading to compare these ranks and values to those previously published in 2015. Furthermore, small changes in values over time and/or small differences across countries should be cautiously interpreted.

These might not be statistically significant, but simply arise from sampling variation of underlying household surveys. The detailed results of the Index calculations are displayed in tables A.1 to A.3 in the Statistical Annex.

The SPF Index can be calculated for 129 countries when $1.9 and $3.1 a day in 2011 PPP are used as minimum income criteria (Table A.1 and Table A.2).

It increases to 150 countries (adding OECD countries) when a relative minimum income criterion of 50 percent of median income is used (Table A.3). Table A.4 of the Statistical Annex disaggregates the index result by respective income and health gaps.

Table A1 (Annex) shows the ranking of countries based on the SPF Index values calculated at $1.9 per day in 2013, with results for 2012 given in parentheses. The values vary substantially (between 0.0 and 57.3 percent of GDP). Approximately one third of countries for which the SPF Index can be calculated have achieved SPFs, or would have to invest or reallocate no more than 1.0 per cent of their GDP to national SPF policies. There is another group of thirty-four countries that would have to invest no more than 2.5 per cent of their GDP to close remaining protection gaps. In contrast, thirteen countries would need more than 10 percent of their GDP to guarantee basic social security to all residents and children. Most of these countries are located in Sub-Saharan Africa.

TEXT BOX 3.1: WHAT DOES IT MEAN WHEN A COUNTRY HAS A PROTECTION GAP OF 0.0 PERCENT OF GDP?

The first point is that the two international poverty lines of $1.9 and $3.1 per day are still an absolute minimum needed just for survival, but do not necessarily allow a life in dignity. For all these countries, the SPF Index values are already higher when a relative minimum income criterion is used that takes into account the costs of social inclusion.

Second, while these achievements in terms of national SPFs should of course be acknowledged, they are only one part of the ILO’s two-dimensional strategy to extend social protection. The rapid implementation of national SPFs in line with Recommendation No. 202 is the horizontal dimension of this strategy.

The vertical dimension is the progressive achievement of higher levels of protection within comprehensive social security systems according to the Social Security (Minimum Standards) Convention, 1952 (No. 102). This is also expressed in article 13 of Recommendation No. 202, which states that Members should “seek to provide higher levels of protection to as many people as possible, reflecting economic and fiscal capacities of Members, and as soon as possible”.

For most countries, there are no big changes between 2012 and 2013. One exception is Ecuador,

which increased public health expenditures considerably along with an on-going health reform process.

Based on the $1.9 or $3.1 per day criteria, roughly a dozen countries from the Europe and Central Asia region (Bosnia and Herzegovina, Czech Republic, Estonia, Hungary, Lithuania, Moldova, Poland, Romania, Serbia, Slovak Republic, and Slovenia) and the Latin America and the Caribbean region (Costa Rica and Uruguay) have no shortfalls in either the income or the health dimension. What does that mean?

31

DieProjektoren – DENKEN IN BILDERN.

Nicole Renvert, Michael Herkendell, Jochen Dahm u. a.

Frieden, Sicherheit und Soziale Demokratie

LESEBUCH DER SOZIALEN DEMOKRATIE 8

Vorwort

4

1. Einleitung

6

2. Theorien, Begriffe und Konzepte

8

2.1. Theorien der internationalen Beziehungen

8

2.2. Friedensbegriffe

18

2.3. Sicherheitsbegriffe

23

2.4. Unterschiedliche Leitbilder: Pazifismus, Zivil- und Militärmacht

Nicole Renvert, Michael Herkendell, Jochen Dahm u. a.

29

3. Ein friedens- und sicherheitspolitischer Kompass der Sozialen Demokratie

Frieden, Sicherheit und Soziale Demokratie

38

3.1. Grundwerte

39

3.2. Grundrechte

42

3.3. Friedens- und sicherheitspolitische Prinzipien

44

3.4. Historische Wegmarken

46

3.5. Elemente eines friedens- und sicherheitspolitischen Kompasses

70

3.6. Ein Blick auf die Karte: Frieden utopisch?

72

4. Frieden schaffen: Strategien und Ansätze

75

4.1. Bausteine einer internationalen Friedensstrategie

Fri e d e n , S i c h e r h e it u n d S oz i a l e D e m o k rat i e

LESEBUCH DER SOZIALEN DEMOKRATIE 8

INHALT

LESEBUCH DER SOZIALEN DEMOKRATIE 8

ReaderDemokratie_VIII_01.indb 2

22.02.18 10:36

2.THEORIEN, BEGRIFFE UND KONZEPTE

85

4.4. Gender, bewaffnete Konflikte und Peacebuilding

91

4.5. Nukleare Abrüstung und Nichtverbreitung

96

ReaderDemokratie_VIII_01.indb 3

1.

„Ich bin dafür, dass wir auf Verständigung setzen und die Konfliktparteien zu Gesprächen nach Washington einladen.“

2.

„Es ist wichtig, dass wir drohen, selbst einzugreifen, und einen Waffenstillstand notfalls militärisch erzwingen.“

3.

„Ich glaube, das ist ein Fall für die internationalen Institutionen. Wir sollten dafür sorgen, dass sich der UN-Sicherheitsrat mit der Frage beschäftigt.“

4.

„Wir müssen die verschiedenen Nichtregierungsorganisationen (NGOs) in der Region ins Boot holen, falls wir Erfolg haben wollen.“

5.

„Wir müssen nach einem Waffenstillstand die demokratischen Kräfte stärken, dann wird sich Frieden entwickeln.“

Fünf Theorieschulen der internationalen Beziehungen Die fünf Vorschläge spiegeln fünf sehr unterschiedliche Sichtweisen der internationalen Beziehungen wider. Keine Sichtweise ist von vornherein besser oder schlechter als die anderen. Aber sie gehen von unterschiedlichen Annahmen aus und kommen daher zu verschiedenen Schlüssen.

2.1. Theorien der internationalen Beziehungen

22.02.18 10:36

Fünf unterschiedliche

Unterschiedliche Sichtweisen

Jede der fünf Sichtweisen, man kann auch von „Theorien“ oder „Denkschulen“ sprechen, ist in einer besonderen geschichtlichen Situation entstanden. Auf die jeweiligen Fragen ihrer Zeit wollten ihre Anhänger_innen Antworten finden.

Daher sind die Theorien auch heute noch in der einen Situation besser geeignet, in der anderen schlechter.

Kennen Sie die Fernsehserien „West Wing“ oder „House of Cards“? Falls nicht: Es sind amerikanische Fernsehserien, in deren Mittelpunkt u. a. der politische Alltag des Präsidenten der Vereinigten Staaten steht.

Stellen Sie sich einmal vor, Sie wären die US-Präsidentin oder der US-Präsident und müssten bei einem internationalen Konflikt entscheiden, wie die USA handeln. Das Szenario lautet, dass in einem ehemals friedlichen Land ein Bürgerkrieg ausgebrochen ist, der immer weiter eskaliert. Wie in den Fernsehserien machen Ihnen Ihre Berater_innen Vorschläge.

Zum besseren Verständnis der internationalen Beziehungen ist es wichtig, diese verschiedenen Denkschulen und ihre Argumente zu kennen. So kann man in der politischen Diskussion die Position seines Gegenübers erkennen und verstehen, auf welcher Grundlage er oder sie diskutiert.

8

26.02.18 09:09

83

4.3. Frieden durch Entwicklung

Fünf Vorschläge, welchem stimmen Sie zu? Sicher keine leichte Entscheidung und vielleicht würden Sie auf eine Kombination verschiedener Maßnahmen setzen. Das wäre nicht verwunderlich.

Das Politikfeld der Friedens- und Sicherheitspolitik wirft viele Fragen auf. In diesem Kapitel wollen wir einige der wichtigsten Theorien, Begriffe und Konzepte diskutieren. Aufbauend darauf wird in Kapitel 3 ein Kompass der Sozialen Demokratie für Friedens- und Sicherheitspolitik entworfen.

ReaderDemokratie_VIII_01.indb 8

4.2. Frieden durch Gerechtigkeit

Vorschläge

Sind Sie ein Idealist oder Realist? Eine Idealistin oder eine Realistin? Glauben Sie, dass Frieden mehr ist als die Abwesenheit von Krieg? An welchem Leitbild sollte sich die Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland Ihrer Meinung nach orientieren? Warum ist „menschliche Sicherheit“ etwas anderes als „vernetzte Sicherheit“ oder warum werden diese Begriffe von unterschiedlichen politischen Strömungen zumindest unterschiedlich benutzt?

Szenario:

75

Sie lauten:

In diesem Kapitel • werden fünf wichtige Theorien zur Beschreibung internationaler Beziehungen vorgestellt; • werden die Begriffe „positiver Frieden“ und „negativer Frieden“ voneinander abgegrenzt; • wird erläutert, worin sich verschiedene Sicherheitsbegriffe unterscheiden; • werden unterschiedliche außenpolitische Leitbilder diskutiert.

Wie handeln?

der Sozialen Demokratie

9 22.02.18 10:36

ReaderDemokratie_VIII_01.indb 9

22.02.18 10:36

Organisationen und Akteure

LESEBUCH DER SOZIALEN DEMOKRATIE 7 Michael Dauderstädt u. a.

Das Kapitel 5 beschreibt, welche Organisationen und Akteure im Feld der Globalisierung relevant sind und wofür sie jeweils stehen. Dabei werden sowohl zivilgesellschaftliche Akteure, Organisationen der Arbeiterbewegung als auch Parteien in den Blick genommen.

Politikfelder

Kapitel 6 analysiert dann die Politikfelder „Arbeitnehmerrechte, Handelspolitik und soziale Standards“, „Globale Armut und nachhaltige Entwicklung“, „Finanzmarktregulierung und Steuerwettbewerb“, „Globale Umweltpolitik und Klimaschutz“ sowie „Migration“ im Detail.

Ausblick

Kapitel 7 wirft den Blick in die Zukunft und eine grundsätzliche Frage auf. Sind die Globalisierung, der Nationalstaat und die Demokratie miteinander vereinbar?

Insbesondere wird der Mythos Wettbewerbsfähigkeit analysiert und werden mögliche Szenarien der Entwicklung der Weltgesellschaft in den Blick genommen.

Globalisierung und Soziale Demokratie

2. DIE GLOBALISIERUNG IST EINE HERAUSFORDERUNG

In Kapitel 4 stehen die Grundwerte der Sozialen Demokratie und besonders die Frage nach globaler Gerechtigkeit im Vordergrund. In verschiedenen Dimensionen werden globale Ungleichheiten und mögliche Handlungsansätze skizziert.

In diesem Kapitel • wird erläutert, warum die Globalisierung für die Soziale Demokratie eine besondere Herausforderung darstellt; • werden verschiedene Dimensionen und die wichtigsten Prozesse und Strukturen der Globalisierung beschrieben; • werden Anpassung und Kooperation, zwei Strategien, mit denen Nationalstaaten der Globalisierung begegnen können, diskutiert; • wird die neue Verteilung des Wohlstands, die die Globalisierung mit sich gebracht hat, beschrieben; • werden die Interessenlagen von Ländern und innerstaatlichen Akteuren erläutert.

Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität – so lauten die Grundwerte der Sozialen Demokratie. Das Ziel der Sozialen Demokratie ist eine Gesellschaft, in der alle Menschen gleiche Freiheit genießen.

Zehn wichtige Abkürzungen1 Abkürzung

Englische Bezeichnung

Deutsche Bezeichnung

DAC

Development Assistance Committee

Ausschuss für Entwicklungshilfe der OECD

ILO

International Labour Organization

Internationale Arbeitsorganisation

ITUC

International Trade Union Confederation

Internationaler Gewerkschaftsbund

North American Free Trade Agreement

Nordamerikanisches Freihandelsabkommen

IMF*

International Monetary Fund

Internationaler Währungsfonds

OECD

Organisation for Economic Co-operation and Development

Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

UN

United Nations

Vereinte Nationen

NAFTA

8

In den UN-Pakten von 1969 sind grundlegende Menschenrechte festgelegt. Der eine Pakt, der

Zivilpakt, enthält vor allem Rechte, die die Menschen vor Eingriffen des Staates in ihr Leben schützen. Beispiele dafür sind das Recht auf freie Meinungsäußerung oder das Recht der Unverletzlichkeit der Wohnung. Der zweite Pakt, der

UNFCCC

United Nations Framework Convention on Climate Change

Klimarahmenkonvention

UNHCR

United Nations High Commissioner for Refugees

Hochkommissar der Vereinten Nationen für Flüchtlinge

WTO

World Trade Organization

Welthandelsorganisation

*Oft wird auch die deutsche Abkürzung IWF benutzt.

LESEBUCH DER SOZIALEN DEMOKRATIE 7

G l o b a li s i e r u n g u n d S oz i a l e D e m o k rat i e

Globale Gerechtigkeit

Sozialpakt, beschreibt vor allem ermöglichende Rechte, also Rechte, die es Menschen erlauben, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Ein Beispiel dafür ist das Recht auf eine soziale Mindestabsicherung. Mehr als 160 Staaten haben sich inzwischen auf die Ziele der beiden Pakte verpflichtet, auch wenn es an der Umsetzung oft noch hapert.

Zum Weiterlesen:

Damit das gelingen kann, muss allerdings der Kapitalismus gebändigt werden. Nur dann können sich die Werte und die Interessen der Mehrheit gegen die Interessen und die Logik der Kapitalbesitzer durchsetzen.

Das Kapital

Beispiele für Aufgaben und Kompetenzen Sitz

1997

Budget 2009 Wien

UNCTAD

Gründungsjahr

220 Mio. US-$

Programm der UN für internationale Drogenkontrollen Drogenbekämpfung

Sitz

1964

Budget 2009 Genf

WFP New York

5.143 Mio. US-$

der Sozialen Demokratie.

bändigen!

1962

Rom

Lange waren diese Umweltveränderungen überwiegend von lokaler Bedeutung: verschmutzte Flüsse und Luft, ausgebeutete Rohstoffvorkommen oder die Vernichtung von Arten. Zur Bekämpfung waren in Einzelfällen internationale Maßnahmen notwendig – etwa um den Rhein zu säubern, in dem man heute sogar wieder schwimmen kann.

Lokale und globale

Inzwischen hat der Einfluss menschlicher Aktivitäten aber ein Ausmaß erreicht, das die Absorptionsfähigkeit, also die Selbstheilungskräfte, des Planeten übersteigt und den Wohlstand, die Gesundheit und Sicherheit vieler Menschen gefährdet.

Selbstheilung

Umweltprobleme

4.271 Mio. US-$

gefährdet

Welternährungsprogramm

UN-Entwicklungsprogramm Armutsbekämpfung, Krisenprävention

Armut und Hunger bekämpfen

UNFPA

UNEP 1972

Nairobi

189 Mio. US-$

1967

New York

783 Mio. US-$

UN-Bevölkerungsfonds

UN-Umweltprogramm Umweltdaten sammeln, Aufklärung und Entwicklungshilfe

Gleichberechtigung, Hygiene und Verhütung

UNRWA

UNHCR 1951

Genf

1.761 Mio. US-$

1949

Gaza-Stadt

950 Mio. US-$

UN-Hilfswerk für Palästinaflüchtlinge

UN-Flüchtlingskommissariat Schutz und Unterstützung von Flüchtlingen

UN-HABITAT New York

UN-Kinderhilfswerk Rechte und Schutz von Kindern

Bundeszentrale für politische Bildung, 2010, www.bpb.de

Eine Besonderheit dieser globalen Bedrohungen ist es erstens, dass ihr nicht alle Menschen gleichermaßen ausgesetzt sind, sondern einige besonders und andere wenig. Einige Inselstaaten drohen etwa ganz unter dem steigenden Meeresspiegel zu verschwinden. Zweitens stimmen Verursacher und Leidtragende oft nicht überein. Drittens wird es auch bei der Bekämpfung dieser Bedrohungen stärker und weniger stark Betroffene geben. Wer viel CO2 ausstößt, für den ist eine Reduzierung des Ausstoßes schmerzhafter.

Fürsorgeleistungen, Kleinkredite, Bildung und Gesundheit

UNICEF 1946

Grundlagen

65 Mio. US-$

UN-Konferenz für Handel und Entwicklung Grundsätze für Weltwirtschaftsordnung entwickeln, Handelsverträge schließen

UNDP 1965

Lesebuch 1,

9

Programme und Fonds der Vereinten Nationen Gründungsjahr

Sozialen Demokratie

Anders ausgedrückt sollen die politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Menschenrechte, die die Vereinten Nationen 1969 in zwei Grundrechtspakten festgelegt haben, für alle Menschen Realität werden.

1 Siehe auch Abb. 28.

UNDCP

Grundwerte der

3.468 Mio. US-$

1978

Nairobi

155 Mio. US-$

UN-Programm für menschliche Siedlungen Förderung von sozialem und nachhaltigem Städte- und Siedlungsbau

Lizenz: Creative Commons by-nc-nd/3.0/de

Es gibt positive Beispiele: Gegen das Wachstum des Ozonlochs durch FCKWEmissionen konnte eine zwar späte, aber letztlich erfolgreiche Antwort in Gestalt des Montreal-Protokolls7 gefunden werden. Bei der weitaus größeren Bedrohung durch den Klimawandel gibt es seit der UN-Konferenz im Dezember 2015 in Paris erstmals eine gemeinsame Antwort der Staatengemeinschaft. Lange Zeit war offen, ob eine Einigung überhaupt zustande kommen würde.

Lichtblicke: das Montreal-Abkommen und die UNKlimakonferenz von Paris

Abb. 5: Programme und Fonds der Vereinten Nationen

Heute: vom Menschen geprägte Umwelt

18

Ökologische Globalisierung Schließlich ist die Natur- und Umweltentwicklung des Planeten eine weitere Dimension der Globalisierung. Die Menschheit war zwar schon immer globalen Umweltveränderungen (Eiszeiten, Vulkanausbrüchen, Erdbeben) ausgesetzt, die staatliche Grenzen (soweit überhaupt schon vorhanden) ignorierten. Aber das Wachstum der Menschheit und ihrer technischen und ökonomischen Möglichkeiten und Handlungen hat eine Vielzahl von anthropogenen (d. h. von Menschen gemachten) Umweltveränderungen verursacht. Sie prägen heute den Planeten mehr als viele natürliche Prozesse.

Dabei spielt auch eine Rolle, dass in der Analyse der Klimaentwicklung noch Unklarheiten bestehen. Sie werden vor allem von Gruppen und Ländern wie den USA oder Energieunternehmen ausgenutzt, für die eine Anpassung erhebliche Kosten verursachen würde. Viele arme Länder befürchten außerdem, dass ihnen im Namen des Klimaschutzes eine Wohlstandsentwicklung, wie sie die reichen Länder ohne Rücksicht auf das Klima vollzogen haben, verwehrt werden soll.

Zum Weiterlesen: Benjamin Barber (1996), Coca-Cola und Heiliger Krieg.

Kulturelle Globalisierung8 Die wirtschaftliche Globalisierung, die von der Politik gefördert wurde, hat auch zu einer kulturellen Globalisierung geführt. Englisch hat sich zu einer globalen Sprache entwickelt. Werte, die aus einer Kultur hervorgehen, gewinnen globale Bedeutung. Weltmarken wie Coca-Cola, McDonald’s, Google, Facebook, die 7 Vgl. Abschnitt 6.4.

8 Englischer Titel: „Jihad vs. McWorld. How Globalism and Tribalism are Reshaping The World“.

Wie Kapitalismus und Fundamentalismus Demokratie und Freiheit abschaffen, München.8

19

DieProjektoren – DENKEN IN BILDERN.

Inhaltsübersicht

Vorwort

Vorwort Katrin Matuschek . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Organisationskultur in Non-Profit-Organisationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Was ist Organisationskultur? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Die Bedeutung der Organisationskultur für Non-Profit-Organisationen . . . . 7 Das macht eine gute Organisationskultur aus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Darum sollten sich Organisationen mit ihrer Kultur beschäftigen . . . . . . . . 10

So geht’s: Organisationskultur analysieren und beeinflussen . . . . . . . . . 11 Routinen als Ansatzpunkt für Kulturveränderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

Führung und Organisationskultur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Systemtheoretischer Zugang zu Führung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Führung zwischen Formalität und Informalität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Wege zur Veränderung der Organisationskultur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Interview mit Prof . Dr . Stefan Kühl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

Akademie Management und Politik

Wandel und Organisationskultur: Für eine Non-Profit-Organisation der Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Digitaler Wandel: Die Chancen der Digitalisierung nutzen . . . . . . . . . . . . . 22 Den Generationenwandel gestalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Interview mit Anna Braam . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33

Organisationskultur in NPOs

Mitgliedergewinnung und Organisationskultur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 Mehr Frauen für politisches Engagement gewinnen . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

Organisationskultur in der Praxis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Gemeinsames Erschließungsprojekt IG Metall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Wandel der Organisationskultur der Stadt Reinbek . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40

Organisationskultur zukunftsfähig gestalten: Dos and Don‘ts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42

„Culture is to a group what personality or character is to an individual .“ Schein, E. H. (2004), S. 8 Organisationskultur ist die „Persönlichkeit“ einer Organisation . Sie entscheidet häufig darüber, ob sich Ehrenamtliche und Mitglieder in einer Organisation längerfristig engagieren oder nicht . Die Kultur einer Organisation hat einen großen Einfluss auf Außenwirkung und Zusammenarbeit in der Organisation und darauf, ob der Generationenwandel gelingt . Sie beeinflusst, wie die Organisation es schafft, die Chancen des digitalen Wandels zu nutzen und den zukünftigen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen .

Sinkende Mitglieds- und Engagiertenzahlen, Nachwuchssorgen und Überalterung sind jedoch häufig die Realität in vielen zivilgesellschaftlichen Organisationen .

Für diese Organisationen lohnt sich ein genauerer Blick auf ihre Kultur und Routinen, die verhindern, dass sie attraktiv für ein nachhaltiges Engagement neuer Mitglieder und Freiwilliger sind .

Was genau verbirgt sich jedoch hinter dem Begriff Organisationskultur? Wie kann sie analysiert und wenn notwendig angepasst werden?

Antworten auf diese Fragen stehen im Mittelpunkt dieser Broschüre, die Impulse der Fachtagung „Organisationskultur in Non-Profit-Organisationen“ der Akademie Management und Politik der Friedrich-Ebert-Stiftung aufgreift und vertieft .

Die Broschüre liefert Ihnen wertvolle praxisnahe Informationen, Ansätze und Tipps rund um das Thema Organisationskultur und zeigt anhand von Beispielen aus der Praxis auf, wie ein Kulturwandel in NPOs gelingen kann .

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre und viel Erfolg beim Schaffen einer Kultur in Ihrer Organisation, in der sich Mitglieder und Freiwillige gerne engagieren .

MEHR ZUM THEMA Ihre

Organisationskultur in NPOs finden Sie im MuP-Thema im Fokus Organisations-

Impressum:

Erscheinungsformen, Analyse- und Veränderungsmöglichkeiten

Herausgeber: Friedrich-Ebert-Stiftung Abteilung Politische Akademie Akademie Management und Politik Godesberger Allee 149, 53175 Bonn

Druck: Brandt GmbH Druckerei und Verlag, Bonn

Engagement

Leiterin der Akademie Management und Politik

(2018) .

1 . Auflage: Februar 2020 978-3-96250-506-6

Texte und Redaktion: Katrin Matuschek, Valerie Lange und Vanessa Kiesel

Katrin Matuschek, Valerie Lange und Vanessa Kiesel

kultur und Katrin Matuschek

Fotos: Graphic_Recording / manusfactur .de; Sentavio / fotolia; chekat, akindo, Olivier Le Moal, z_wei, ilkercelik, pixelfit / istock Graphisches Konzept und Gestaltung: DIE .PROJEKTOREN – www .dieprojektoren .de

Grundlage dieser Veröffentlichung ist die Veranstaltung „Organisationskultur in Non-Profit-Organisationen . Erscheinungsformen, Analyse und Veränderungsmöglichkeiten“ der Akademie Management und Politik . Die Texte können jedoch nicht als Namensbeiträge zitiert werden .

Geäußerte Meinungen müssen nicht in allen Teilen der Meinung der Friedrich-Ebert-Stiftung entsprechen .

ORGANISATIONSKULTUR ALS TAKTGEBERIN IN NPOS

2

3

Die informalen Regeln sind die „ungeschriebenen Gesetze“ der Organisation . Sie gründen auf den geteilten Erwartungen ihrer Mitglieder und beinhalten gemeinsame Einstellungen oder Grundhaltungen . Diese „Grundmelodie“ bestimmt, welches Verhalten in einer Organisation gewünscht ist, welches (noch) erlaubt ist und welches definitiv (jedenfalls zurzeit) nicht dazugehört .

Jede Non-Profit-Organisation wird von ihrer Organisationskultur geprägt – oft unbemerkt von ihren Mitgliedern . Was verbirgt sich genau hinter diesem Begriff? Und wie lässt sich die Organisationskultur in Non-Profit-Organisationen gezielt verändern und gestalten?

IMPULSGEBER

für Gewerkschaften, Bürgerinitiativen, soziale Organisationen und

Beispiel Abschiedskultur:

Was ist Organisationskultur?

„Wie kannst Du uns jetzt nur alleine lassen, Du weißt doch wie schwer es ist, Leute zu finden .

Das ist unsolidarisch!“

Industrieunternehmen tätig . Er ist Berater und Trainer bei der flow consulting GmbH und hat sich

„So machen wir das hier .“ Jeder und jede, der/die in einer Organisation aktiv ist, egal ob haupt- oder ehrenamtlich kennt diesen Satz . Diese Aussage ist oft das Ende für neue Impulse, Veränderungen, die die Organisation brauchen würde, um sich weiterzuentwickeln oder in der Zukunft bestehen zu können . Er bringt aber auch den Begriff „Organisationskultur“ auf den Punkt . Die Organisationskultur gibt den Takt vor, nach dem sich die Arbeit der Organisation richtet .

nicht unbedingt Böswilligkeit .

Es ist also sehr schwierig, diese Widerstände zu überwinden .

“

Konferenzteilnehmerin

INTERPRETATIONSRAHMEN: So bestimmt die Organisationskultur den Alltag in Non-Profit-Organisationen .

Organisationskultur in Non-Profit-Organisationen

Matthias Diederichs ist seit 1988 als Berater, Trainer und Supervisor

Anders gesagt: Organisationsmitglieder verbindet ein gemeinsamer Interpretationsrahmen . Dieser ist gewachsen, wird tradiert und wechselseitig bestätigt – und er gilt in seiner spezifischen Ausprägung nur für die jeweilige Organisation . Der Interpretationsrahmen gibt vor, wie die Mitglieder der Organisation auf bestimmte Anlässe reagieren (s . Beispiel in Abbildung 1), wie sie also Situationen interpretieren . Wird bei einem Abschied eines verdienten Mitglieds aus einem Amt etwa die Arbeit des oder der Ehrenamtlichen gewürdigt?

Oder werden Schuldgefühle geweckt, weil die Position nun neu besetzt werden muss?

„

Hinter ‚Das haben wir immer so gemacht‘ steckt auch die Angst, Bewährtes zu verlieren,

Interpretation innerhalb Organisationskultur I

ANLASS

Ich werde bei den kommenden Wahlen nicht noch einmal kandidieren .

Interpretation innerhalb Organisationskultur II

„Danke für die tolle Arbeit in den letzten 5 Jahren!“

Abbildung 1

intensiv mit Fragen der Organisationskultur und dem Veränderungs-

Was heißt das nun aber genau?

management beschäftigt . Er begleitet Unternehmen und Verbände erfolgreich in der Umsetzung von Strategiewechseln und im Change Management . Weitere Schwer-

Nach McLean und Marshall (1985) ist „Organisationskultur […] die Sammlung von Traditionen, Werten, Regeln, Glaubenssätzen und Haltungen, die einen durchgehenden Kontext für alles bilden, was wir in dieser Organisation tun und denken .“

punkte von Matthias Diederichs

Der Interpretationsrahmen, nach dem die Mitglieder der Organisation leben, stimmt nicht eins zu eins mit den offiziellen, formalen Regeln überein . Die Regeln, die interpretiert werden, sind nicht immer ausgesprochen oder schriftlich festgehalten . Viele Regeln, die die Organisationskultur ausmachen, sind informal . Die Erwartungen darüber, dass Dinge so und nicht anders gemacht und gelebt werden müssen, bündeln sich im Organisationsselbstverständnis . Und dieses Selbstverständnis, so die Logik der Organisationskultur, müssen neue Mitglieder erst erlernen .

sind Beratung und Moderation im Teambuilding, Durchführung von Führungskräfte-Programmen und Coaching von Führungskräften .

Kultur wird in der Art und Weise, wie die gegebenen Strukturen in einer Organisation von ihren Mitgliedern gelebt werden, erkennbar . Hinter einem als „typisch“ etikettierten Verhalten von Organisationsmitgliedern stehen eine Reihe an formalen und informalen Regeln, die sich teilweise über Jahre entwickelt haben .

Die formalen Regeln einer Organisation sind offiziell entschieden und schriftlich festgehalten, z .B . in Satzungen, Programmen oder Leitbildern, und regeln Strukturen, Prozesse und Kommunikationswege in der Organisation .

4

Nach Edgar Schein setzt sich die Organisationkultur aus drei Ebenen zusammen – der sichtbaren, der teilweise sichtbaren und der unsichtbaren Ebene (s . Abbildung 2) .

Sichtbar sind die sogenannten Artefakte . Darunter versteht man sichtbare Strukturen, Prozesse, Kommunikation und Sprache in der Organisation, Routinen, Rituale, Symbole und Geschichten . Zu den sichtbaren Strukturen gehören beispielsweise: das Organigramm, Prozessdefinitionen, Verfahrensanweisungen oder offizielle Regelungen zu Kommunikationswegen innerhalb der Organisation .

MEHR ZUM THEMA finden Sie im Artikel Exploring Organisation Culture as a Route to Organisational Change in Hammond V . (ed), Current Research in Management von J . Marshall und A . McLean (1985) .

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Das haben wir schon IMMER so gemacht.

Organisationskultur in Non-Profit-Organisationen Erscheinungsformen, Analyseund Veränderungsmöglichkeiten Montag 24 . Juni 2019, FES Bonn Fachtagung der Akademie Management und Politik der Friedrich-Ebert-Stiftung

Warum machen wir das SO?

Akademie Management und Politik

Organisationskultur – Mythos oder Taktgeberin in Non-Profit-Organisationen, Parteien, Gewerkschaften und Vereinen? Fakt ist, die Kultur einer Organisation hat große Auswirkung auf die Zusammenarbeit und Außenwirkung von Organisationen . Sie hat einen Einfluss auf die nachhaltige Bindung von Mitgliedern und Engagierten und darauf, ob der Generationenwandel in NPOs gelingt oder wie sie es schafft, die Chancen des digitalen Wandels zu nutzen und den zukünftigen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen .

Doch was verbirgt sich genau hinter dem Begriff Organisationskultur, wie kann sie analysiert und wenn notwendig angepasst werden?

Die Fachtagung der Akademie Management und Politik befasst sich mit diesen Fragestellungen .

In fachlichen Inputs, interaktiven Workshops, Diskussionsforen mit Expert_innen und anhand von gelungenen Beispielen aus der Praxis, erfahren Sie, was unter Organisationskultur verstanden wird, und wie diese in der Praxis analysiert und wenn nötig weiterentwickelt werden kann .

Trends, Chancen und Herausforderungen Katrin Matuschek und Valerie Lange

Sie sind als Führungskraft in gemeinnützigen Initiativen, Verbänden, Parteien oder Gewerkschaften tätig? Diskutieren Sie auf unserer Fachtagung mit uns und erfahren Sie ganz praxisnah, wie Organisationskultur weiterentwickelt und Veränderungen erfolgreich angestoßen werden können .

Wir freuen uns auf Sie und Ihre Anmeldung! unter: www.fes-mup.de/fachtagung-2019.html

#Solidarität

Anfahrt zur FES Bonn (Godesberger Alle 149): Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln Ab Bonn Hauptbahnhof Linie 16 Richtung Bad Godesberg bis Haltestelle Max-Löbner-Straße Linie 63 Richtung Bad Godesberg bis Haltestelle Max-Löbner-Straße Ab Siegburg (ICE-Strecke Frankfurt-Köln) Linie 66 ab Siegburg Bahnhof Richtung Bonn Ramersdorf / Bad Honnef bis Haltestelle Deutsche Telekom

PKW Sie erreichen uns über die B9 (Godesberger Allee) Vom Flughafen Köln/Bonn Flughafenbus Bonn (Linie SB60) bis Bonn Hauptbahnhof, weiter mit der U-Bahn von Bonn Hbf . (tief) mit der Linie 16 oder 63 in Richtung Bad Godesberg bis Haltestelle Max-Löbner-Straße Weitere Informationen unter: https://www .vrsinfo .de/

HILFE

VOLUNTEER

CHANCEN DER DIGITALISIERUNG FÜR DAS ENGAGEMENT NUTZEN

Engagement im digitalen Zeitalter

DieProjektoren – DENKEN IN BILDERN.

Einführung

Was für ein Geschmack ‒ für alle?

Die Bäuerinnen und Bauern in Deutschland und Europa

Der großen Macht der Agrarkonzerne können Bäuerinnen und

produzieren gutes Essen im Überfluss. Dafür können wir dank-

Bauern nichts entgegensetzen. Vielen Armen fehlt das Geld, um

bar sein. Der Tisch könnte eigentlich für alle Menschen reich-

sich gut zu ernähren. Besonders Frauen auf dem Land hungern.

lich gedeckt sein. Leider sieht die Wirklichkeit anders aus. Viele

Dabei gibt es mehr als genug gute Nahrungsmittel für alle Men-

Menschen haben zu wenig zu essen, können nicht von ihrem

schen auf der Erde.

Land leben, weil Lebensmittel und Land höchst ungleich verUm diese gerecht zu verteilen, sind politische Änderungen

teilt sind.

notwendig, die dafür sorgen, dass Macht und Reichtum nicht bei Weil wir möglichst günstig Lebensmittel kaufen wollen, können

einigen wenigen liegen. Die Landwirtschafts- und Handelspoli-

Bäuerinnen und Bauern häufig nicht von ihrem Einkommen

tik muss gerecht gestaltet, die kleinbäuerliche Landwirtschaft

leben. Kleinbäuerliche Betriebe müssen aufgeben, in Deutsch-

gestärkt, und die Macht von Großkonzernen

land und weltweit. Sie werden durch Großbetriebe verdrängt.

beschränkt werden.

In vielen Ländern werden Bäuerinnen und Bauern gewaltsam von ihrem Land vertrieben, um Platz zu machen für großflächi-

Indem wir uns bewusst ernähren und sorg-

gen Anbau von Exportkulturen wie Soja, Palmöl, Zuckerrohr.

sam mit Lebensmitteln umgehen, können

Die Landbevölkerung verarmt. Viele wandern ab in die Slums

wir zumindest etwas dazu beitragen, dass

der Großstädte. Arbeiterinnen und Arbeiter auf den Plantagen

mehr Menschen gut essen können und die

erhalten einen Hungerlohn. Pestizide und chemische Dünger

Umwelt geschont wird.

schädigen ihre Gesundheit, vergiften das Wasser, Tiere und Pflanzen.

10

11

Erdbeere

Juli

Sommer

Erdbeeren ‒ ein sinnliches Essvergnügen!

Über den Tellerrand hinaus

Erdbeeren benötigen viel Wasser. Insbesondere in südlichen

Die Königin der Beerenobstarten ist vor ca. zwei Jahrhunderten

Anbauländern wie Spanien, Ägypten, Marokko, die auf großen

aus einer Kreuzung der Chilierdbeere sowie der nordamerikani-

Flächen Erdbeeren für den Export anbauen. Im weltweiten

schen Scharlachbeere entstanden. Wir unterscheiden heute

Durchschnitt verbraucht ein einziges Kilo Erdbeeren 276 Liter

zwischen der Kulturerdbeere und der Walderdbeere. Geschmack-

Wasser. In Marokko ist Wasser knapp. Allein 80‒90 Prozent des

lich liegen zwischen diesen beiden Arten Welten. Doch wer

genutzten Süßwassers wird für die Bewässerung der

pflückt heutzutage noch Walderdbeeren, um daraus Desserts

Exportlandwirtschaft verwendet. Eine wachsende

oder Konfitüren zuzubereiten? Somit müssen wir uns mit der

Bevölkerung und zunehmende Trockenheit

Kulturerdbeere begnügen, die, unter Sonne gereift, jedoch im-

aufgrund des Klimawandels lassen zusätzlich

mer noch ein sinnliches Essvergnügen ist. Leider werden aber

die Wasservorräte schwinden. Konflikte um Wasser entbrennen.

Erdbeeren häufig nicht mehr in ihrer Saison und nach Sorte sowie Geschmack eingekauft, sondern nach Farbe und Größe.

Dabei liegt der Wert der Erdbeere in ihrem einmaligen Aroma sowie in ihrem hohen Gehalt an Mineralstoffen, besonders Eisen.

67

Education through challenge • • • •

Don’t leave a trace Burn fat, not oil Reduce, Reuse, Recycle Plant trees

German Scouts challenged themselves by joining the climate bet. Children, Youth and Adults chose activities to reduce their impact on climate change.

Each action wins Climate Action Points (Caps) related to its climate impact. South African Scouts discovered information about Climate change and took action related to reduce greenhouse gases in their daily life.

Education through cultural exchange • • •

Pen-pals Support global understanding Brighten your horizon

Teams of German and South African climate ambassadors travelled Germany to spread the message of living the Scout way and saving the climate. They developed methods and games for each age group to pass on the message.

Education through solidarity • •

Support scouts in South Africa to educate on climate change Fundraising

German Scouts will fundraise to support educational projects run by the South African Scout Association. Tree certificates enable Scouts in the province of Mpumalanga (South Africa) to plant trees at their provincial camp site. More donations will be created by selling special campaign articles with campaign support identification (T-Shirts, Badges, craft).

Climate change is the biggest challenge for present and future generations. Scouts promise to leave the world a little better than they found it, accomplishing the last mission of Sir Robert BadenPowell, founder of the scouting movement.

In 2011 Scouts from the German scout association Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) and South African Scout Association (SASA) will take on the challenge: climate change is an international issue. If the world leaders are not moving forward to protect the climate the scouts will get started, change their lives, and put the pressure on the local and national decision makers.

Take action now! Protect our Future!

Scouts also call for others to act: thousands of groups in Germany and South Africa will take up the challenge to change their lifestyle. Children, Youth and Adults will contribute to reducing emissions from heating, electricity, food production and more. By planting trees, using alternative means of transport and inviting others to join their projects they are aiming to show: we can live in a climate friendly way!

CONTACT DETAILS South African Scout Association Ms Milly Siebrits, Chief Executive Officer Postal Address: PO Box 2434, Clareinch 7740 Cape Town, South Africa Tel: +27 21 685 8420/1 Fax: +27 21 685 9050 Email: info@scouting.org.za www.souting.org.za

Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg Mr Manuel Rottmann, General Comissioner Postal Address: PO Box 221380, 41436 Neuss, Germany Tel: +49-2131-4699-90 Fax: +49-2131-4699-94 Email: oekologie@dpsg.de www.dpsg.de

www.ourworld-ourchallenge.de www.facebook.de/jahresaktion2011

Photos: DPSG: Christian Schnaubelt, Nangu Thina, Kathrin Schroeder; Rainer Sturm - pixelio; Designer_Andrea , Jürgen Priewe, Jumpingsack, Alexstar, - Fotolia // Layout: dieprojektoren.de, Berlin

SCO UTS AGA INST CLIM ATE CHA NGE

Sc ou ts ag ai ns t cl im at e ch an ge

A joint annual campaign 2011

DieProjektoren – DENKEN IN BILDERN.

INHALT

DER WEG ZU EINER

KLIMAGERECHTEN

ZUKUNFT

KLIMASCHUTZ – DAS GEBOT DER STUNDE!

02

1. LEITPLANKEN FÜR EINEN EHRGEIZIGEN KLIMASCHUTZ IM ABKOMMEN VON PARIS FESTLEGEN

04

2. DEUTSCHLANDS AUSSTIEG AUS DER KOHLE UMSETZEN

05

3. EMISSIONEN IN DER LANDWIRTSCHAFT NACHHALTIG REDUZIEREN

06

4. WIRKSAMEN WALD- UND KLIMASCHUTZ UMSETZEN

07

5. ANPASSUNG AN DIE KLIMAWANDELFOLGEN VORANBRINGEN

08

6. SCHÄDEN UND VERLUSTE ERNSTHAFT ANGEHEN

09

7. DAS THEMA „KLIMABEDINGTE MIGRATION“ STÄRKEN

10

8. TRANSPARENTE UND VERLÄSSLICHE KLIMAFINANZIERUNG SICHERSTELLEN

11

IMPRESSUM

12

01

Forderungen der deutschen Zivilgesellschaft an die Bundesregierung zu den Internationalen Klimaverhandlungen in Paris und den Perspektiven danach der Investitionen im Stromsektor dar. Zugleich gibt es Signale dafür, dass das Ende des Kohlezeitalters begonnen hat.

In China, das in den letzten 15 Jahren den Emissionstrend der Welt maßgeblich beeinflusst hat, wurde 2014 erstmals seit Jahrzehnten weniger Kohle als im Vorjahr verbrannt.

In den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) sollen nach den neuesten Plänen von Präsident Obama Hunderte Kohlekraftwerke stillgelegt werden. Und selbst in Indien gingen zwischen 2012 und 2014 statt der geplanten Kohlekraftwerke für 512 Gigawatt (GW) „nur“ noch Kraftwerke für zehn GW in Bau. Diese Anzeichen sind klare Erfolge der immer größer und stärker werdenden Klimabewegung. Auch immer mehr Investoren erkennen, dass der fortschreitende Klimawandel zu einer veränderten Wirtschaftsweise in Richtung Dekarbonisierung führen wird und es risikoreich ist, weiter auf fossile Energieträger zu setzen.

KLIMASCHUTZ – DAS GEBOT DER STUNDE!

Die steigenden Temperaturen und die Folgen des Klimawandels halten die Welt in Atem. Wirbelstürme, Überschwemmungen, Hitzewellen und Dürren werden in vielen Teilen der Welt häufiger oder stärker und fordern immer mehr Opfer. Der Wirbelsturm Haiyan mit einer Geschwindigkeit von bis zu 300 Stundenkilometern hat 2013 auf den Philippinen über 6.300 Menschen das Leben gekostet. Hitzewellen in Indien und Pakistan haben 2015 jeweils mehr als 1.000 Tote gefordert. Klimaforscher prognostizieren 2015 als heißestes Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die ersten sechs Monate des Jahres haben diesen negativen Rekord schon erreicht, nachdem bereits im Jahr 2014 ein neuer Rekord verzeichnet wurde. Und auch die Wassertemperaturen in Flüssen und Ozeanen erreichen immer neue Höchstwerte. Korallenriffe und Plankton, überlebenswichtig als Nahrungsgrundlage für Meeresfische, sind durch die

02

Erwärmung in akuter Gefahr. Die Lebensgrundlagen auf der Erde und in den Ozeanen verändern sich rapide. Der Klimawandel untergräbt sozialen und ökonomischen Fortschritt und gefährdet die von den Vereinten Nationen (UN) angestrebten Ziele einer global nachhaltigen Entwicklung und der Armutsbekämpfung (SDG).

Es wird daher immer dringender, klimaschädliche Emissionen schnell zurückzufahren. Die erste Dekade dieses Jahrhunderts war mit einem massiven Anstieg der Treibhausgasemissionen ein verlorenes Jahrzehnt für den Klimaschutz. In jüngster Zeit zeichnet sich nun erstmals eine Trendwende ab.

Seit 2012 flacht der Anstieg der globalen Emissionen ab. Im Jahr 2014 stagnierten sie sogar. Erneuerbare Energien aus Wind und Sonne werden in vielen Teilen der Welt akzeptiert und wettbewerbsfähig. Sie stellen global etwa die Hälfte

Allerdings deuten die bereits vorgestellten Absichtserklärungen zum zukünftigen Klimaschutz der großen Emittenten darauf hin, dass die Welt auch nach der 21. Vertragsstaatenkonferenz der KIimarahmenkonvention (Conference of the Parties, COP, to the United Nations Framework Convention on Climate Change, UNFCCC) in Paris noch auf einen globalen Temperaturanstieg von drei Grad Celsius oder mehr zusteuert. Dann wird nach Paris eine große Emissionsminderungslücke zu schließen sein, um den Temperaturanstieg auf 1,5 beziehungsweise unter zwei Grad zu begrenzen und unkalkulierbare Risiken für Mensch und Natur abzuwenden.

Ebenso wird zunehmend deutlich, dass Klimaschutzmaßnahmen nur unzureichend greifen können, wenn nicht auch gleichzeitig unser einseitig auf Wachstum ausgerichtetes Wohlstandsmodell abgelöst wird. Die ökologischen und sozialen Folgen dieses Modells mit seinen nicht nachhaltigen Konsum- und Produktionsmustern untergraben die ökologischen Grenzen unseres Planeten und steigern die Ungleichheit zwischen Ländern und innerhalb von Gesellschaften.

Die notwendigen politischen Rahmenbedingungen für eine große Transformation, so wie sie der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) anmahnt, müssen eingefordert und umgesetzt werden. Die SDG bieten dafür einen geeigneten Handlungsrahmen.

Von den Folgen des Klimawandels sind vor allem die ärmsten Länder und Bevölkerungsgruppen existenziell betroffen, darunter in erster Linie Frauen, weil sie die Mehrzahl

der Armen bilden und wegen ihrer Sorgetätigkeit weniger mobil als Männer sind, aber auch weil sie einen Großteil der Nahrungsmittel-, Wasser- und Energieversorgung gewährleisten. Geschlechtsspezifische Antworten auf den Klimawandel sind notwendig. Der Klimainvestitionsfonds und der Grüne Klimafonds müssen geschlechtergerechter ausgestaltet werden, um die Frauen in der Landwirtschaft vor den Folgen des Klimawandels für die landwirtschaftliche Produktion und Bewässerung zu schützen. Entsprechend müssen Klimamaßnahmen dazu beitragen, die Verletzlichsten weltweit zu schützen. Gleichzeitig müssen soziale Maßnahmen so konzipiert sein, dass sie Klimaschutz ermöglichen.

Jetzt gilt es, positive Entwicklungen wie die Abflachung der globalen Emissionen zu beschleunigen. Hauptergebnis der COP21 muss die Vereinbarung eines internationalen rechtsverbindlichen Abkommens sein (nachfolgend Pariser Abkommen), ergänzt durch zusätzliche Vereinbarungen und konkrete Handlungsversprechen. In Paris müssen die Regierungen signalisieren, dass sie spätestens 2050 den Ausstieg aus den fossilen Energiequellen und den gerechten und vollständigen Übergang zu erneuerbaren Energien und Energieeffizienz geschafft haben wollen. Zugleich muss die notwendige Unterstützung für die immer deutlicher spürbaren Konsequenzen des Klimawandels für Benachteiligte gerade auch in den ärmsten Ländern sichergestellt werden.

Die Industrieländer haben zugesagt, dass ihre Klimafinanzierung ansteigen wird und sie bis zum Jahr 2020 zusätzlich 100 Milliarden US-Dollar jährlich für Klimaschutz und Anpassung mobilisieren werden. Diese Zusagen müssen im Pariser Abkommen wiederholt und fundiert werden.

Die Bundesregierung sollte der internationalen Zusammenarbeit und den Verhandlungen durch eigenes ambitioniertes Handeln weiteren Schwung verleihen. Dafür sind der nationale Ausstieg aus der Kohle, die Einhaltung des 40-Prozent-Minderungszieles bis zum Jahr 2020, der Einsatz für ambitioniertere 2020- und 2030-Klimaziele der Europäischen Union (EU), aber auch die Ausweitung der Unterstützung der Entwicklungsländer zentral. Die Bundesregierung sollte zudem darauf hinwirken, dass Maßnahmen zur Erreichung der Klimaziele und weiterer wichtiger internationaler Entwicklungsziele sich gegenseitig unterstützen. Insbesondere sollte das Paris-Abkommen Bestimmungen enthalten, die zur Achtung, zum Schutz und zur Gewährleistung der Menschenrechte, zur Armutsbekämpfung, zur Forderung von Ernährungssicherheit sowie von Geschlechtergerechtigkeit verpflichten.

03

MIGRATION, VERTREIBUNG & FLUCHT INFOLGE DES KLIMAWANDELS

DEUTSCHLAND AUS DEM KLIMAABSEITS HOLEN: KOHLEAUSSTIEG UMSETZEN UND EUROPÄISCHE KLIMAZIELE STEIGERN Forderungen zur 24. Weltklimakonferenz im polnischen Katowice

Handlungsbedarf für die Bundesregierung

DieProjektoren – DENKEN IN BILDERN.

POSITIONSPAPIER DEMOKRATIE BRAUCHT EINE STARKE ZIVILGESELLSCHAFT Weltweit setzen sich viele Initiativen, Aktivist_innen und soziale Bewegungen mit ihrer Expertise und nicht zuletzt mit ihrer Wachsamkeit dafür ein, dass Gesellschaften demokratischer, ökologisch nachhaltiger, gerechter und sozialer werden. In ihrer Funktion als wichtiges Bindeglied zwischen Bevölkerung und politischen Entscheidungsträger_innen stärken solche zivilgesellschaftlichen Organisationen demokratische Prozesse.

Den Menschen, die sonst wenig Gehör finden oder besonders schutzbedürftig sind, wie etwa Mädchen und Frauen, Kinder, sexuelle Minderheiten oder von Diskriminierung Betroffene, verleihen zivilgesellschaftliche Akteur_innen eine Stimme. In politischen Prozessen üben sie wichtige Kontrollfunktionen aus. Weltweit konnten Umwelt-, Arbeits- und Sozialstandards sowie die Menschenrechtssituation in vielen Kontexten durch das Engagement zivilgesellschaftlicher Initiativen verbessert werden. Auch die Agenda 2030 betont, welche besondere Rolle die Zivilgesellschaft spielt, um die UN-Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Oft sind es zivilgesellschaftliche Organisationen, die in Transformationsprozessen, bei zerfallenden Staaten und fragiler Staatlichkeit oder in Konfliktsituationen, die gesellschaftlichen Strukturen aufrechterhalten, Nothilfe leisten und zur Konflikttransformation und Friedensentwicklung beitragen.

POSITIONSPAPIER DEMOKRATIE BRAUCHT EINE STARKE ZIVILGESELLSCHAFT

NUR ZWEI PROZENT DER WELTBEVÖLKERUNG LEBEN IN UNEINGESCHRÄNKTER FREIHEIT Obwohl sie für die Menschenrechte, den Frieden, für Humanität und Umweltschutz viele Erfolge erzielten, erleben Aktivist_innen und Mitarbeitende zivilgesellschaftlicher Organisationen mit erschreckend zunehmender Tendenz in vielen Ländern Repressionen und eine Einschränkung ihrer Handlungsräume. Einschüchterungsversuche, öffentliche Diskreditierung, Verbote von Aktivitäten, Einschränkungen von Finanzierungsmöglichkeiten, willkürliche Verhaftungen, Gewalt und administrative Schikanen zwingen sie vielfach dazu, ihre Arbeit einzuschränken oder ganz aufzugeben. Der CIVICUS-Monitor belegt diesen Trend eindrücklich: 2017 lebten nur zwei Prozent der Weltbevölkerung in uneingeschränkter gesellschaftlicher Freiheit. In sieben von acht Staaten der Erde ergreift die jeweilige Regierung Maßnahmen gegen Journalist_innen, Menschenrechtsverteidiger_innen, politische Aktivist_innen oder gegen Nichtregierungsorganisationen (NRO).1 Die Situation, dass Zivilgesellschaften weltweit zunehmend unter Druck geraten, ist auch eine Folge der seit Jahren steigenden Zahl an Autokratien und einer Krise der Demokratie.2 Während vor zwölf Jahren noch jedes sechste Land in vorbildlicher Weise demokratische Wahlen abhielt, war dies 2015 und 2016 nur noch in jedem 14. Staat der Fall.3

1 Atlas der Zivilgesellschaft 2018, https://www.brot-fuer-die-welt.de/fileadmin/mediapool/2_Downloads/Fachinformationen/ Atlas_d_zivilgesellschaft/Brot_fuer_die_Welt_Atlas_der_Zivilgesellschaft.pdf.

2 V-Dem Institute 2018, https://www.v-dem.net/media/filer_public/3f/19/3f19efc9-e25f-4356-b159-b5c0ec894115/v-dem_democracy_report_2018.pdf.

3 Bertelsmann Transformationsindex 2018, https://www.bti-project.org/en/key-findings/global/.

POSITIONSPAPIER Demokratie braucht eine starke Zivilgesellschaft

ERSCHRECKENDE ENTWICKLUNGEN AUCH IN EUROPA Mit Sorge beobachten wir, dass zivilgesellschaftliche Handlungsräume auch in Europa abnehmen. Eine herabwürdigende Rhetorik gegenüber Frauen, Menschen mit Behinderung, Migrant_innen, politischen Gegner_innen wie auch gegenüber kritischen Medien lässt Vorurteile erstarken, errichtet in den Köpfen der Menschen Mauern und schafft für zivilgesellschaftliche Akteur_innen zunehmend schwierige Arbeitsbedingungen. So diffamieren beispielsweise Schlagwörter wie „Anti-Abschiebe-Industrie“ und „Attacken auf den Rechtsstaat“ das Engagement für Flüchtlinge oder sie greifen das Grundrecht auf Asyl an. In der Praxis werden Folgen bereits sichtbar: Massiv wurde inzwischen die Arbeit der Seenotrettung eingeschränkt und Helfer_innen werden für ihr Engagement, Menschenleben zu retten, juristisch verfolgt. Auch internationale Kooperation und Multilateralismus werden dadurch gefährdet, dass nationale Ideologien wieder erstarken. Denn internationale Organisationen, Mechanismen zum Schutz von Menschenrechten und die Partizipation der Zivilgesellschaft in internationalen Governance-Strukturen sind gerade populistischen und autoritären Regimen häufig ein Dorn im Auge. Aus diesem Grund werden immer mehr zivilgesellschaftliche Akteure, die beispielsweise im Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen Stellungnahmen abgeben oder Klagen bei internationalen Gerichtshöfen unterstützen, von ihren Regierungen diffamiert oder verfolgt.

VOR ALLEM DIE ZIVILGESELLSCHAFT IM GLOBALEN SÜDEN GERÄT UNTER DRUCK Auch wenn sich inzwischen in der Europäischen Union erste Entwicklungen einer Einschränkung zivilgesellschaftlicher Handlungsräume zeigen, beunruhigt besonders die Situation in den Ländern Asiens, Afrikas, im Mittleren Osten, in Lateinamerika und Osteuropa. Zu den Repressionen dort zählen Schmähkampagnen, Bedrohungen, willkürliche Verhaftungen bis hin zu physischer, sexualisierter und psychischer Gewalt, von der insbesondere Frauenrechtler_ innen betroffen sind. Sowohl staatliche als auch nichtstaatliche Akteur_innen, also etwa Milizen oder rechtsnationale Gruppen, sind für die kleiner werdenden Handlungsräume verantwortlich. Zusätzlich verstärken staats- und wirtschaftsnahe Medien Diffamierungen durch gezielte Kampagnen und Aufrufe zu Gewalt. Besonders betroffen von diesen Repressionen sind benachteiligte Gruppen und Aktivist_innen, die sich für deren Rechte einsetzen, sowie Teile der Zivilgesellschaft, die sich kritisch und unabhängig äußern und für mehr Beteiligung, Transparenz und Menschenrechte stark machen. Nicht zuletzt, weil Kritik oft als unpatriotisch empfunden wird, wird es gerade den Gruppen und Initiativen, die sich dafür einsetzen, Strukturen zu verändern, schwer gemacht, im öffentlichen Raum zu agieren. Wenn rechtsstaatliche Strukturen fehlen, haben zivilgesellschaftliche Akteur_innen kaum eine Möglichkeit, sich gegen Repressionen mit rechtlichen Mitteln zur Wehr zu setzen oder zu versuchen, ihre Rechte in zumeist zermürbenden, lang andauernden juristischen Verfahren zu erkämpfen.

Darüber hinaus werden zivilgesellschaftliche Organisationen rechtlich und bürokratisch behindert, schikaniert und verfolgt. Häufig werden Gesetze wie Antiterrorismus-, Sicherheits-, Internet- und Mediengesetze, aber auch das

Strafrecht missbraucht, um die bürgerlichen und politischen Menschenrechte und somit den Handlungsraum der Zivilgesellschaft zu beschneiden. Zudem ergeben sich Einschränkungen infolge repressiver Gesetzgebung und Regulierungen, die NRO betreffen und etwa den Empfang von Mitteln aus dem Ausland beschränken. Diese Gesetze sind bisweilen direkt für diejenigen Organisationen verfasst, die sich für die Rechte von Minderheiten einsetzen, wie beispielsweise für LGBTI-Aktivist_innen4. Bürokratisierung, Überregulierung, eine rigide Auslegung von Verordnungen, etwa bei Registrierungsprozessen, die Begrenzung von Finanzierungsmöglichkeiten aus dem Ausland, steuerliche Hürden sowie die missbräuchliche Anwendung von Gesetzen und Verordnungen sind weitere Formen dieser gesetzlichen Einschränkungen, die gegen das Menschenrecht der Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit verstoßen. Diese Einschränkungen von Partnerorganisationen führen auch in Deutschland dazu, dass die Herausforderungen der finanziellen Förderung durch entwicklungspolitische und humanitäre Organisationen immer größer werden.

AUCH HUMANITÄRE HELFER_INNEN SIND GEFÄHRDET Zivilgesellschaftliche Organisationen werden auch als Partner_innen in der Humanitären Hilfe Opfer von Gewalt, Bedrohung und politisch motivierten Einschränkungen.

Diese umfassen Bürokratisierung, Eingriffe in die Auswahl von Mitarbeitenden, exzessive Steuern, die Konfiszierung von Hilfsgütern bis hin zu rigideren Instrumenten im Bereich der sogenannten internationalen Terrorbekämpfung sowie Waffengewalt mit Todesfolge. Die Einschränkungen beschneiden den Handlungsraum humanitärer Helfer, die oft aus der Zivilgesellschaft stammen. Als Konsequenz kann in vielen Fällen keine Hilfe geleistet werden. Die Ver-

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letzungen des humanitären Völkerrechts durch nationale Regierungen und nichtstaatliche Akteure steigen seit Jahren. Verschiedene Konfliktparteien versuchen, die Auswahl der Begünstigten zu beeinflussen. Es ist in repressiven Kontexten häufig ein Drahtseilakt, die Prinzipien der Humanitären Hilfe einzuhalten. Vielfach werden insbesondere die Organisationen der Humanitären Hilfe von Regierungen delegitimiert und in ihrer Arbeit eingeschränkt, die nicht nur Unterstützungsleistungen bereitstellen, sondern für einen besseren Schutz der Menschenwürde der Betroffenen eintreten.

WIR FORDERN DIE BUNDESREGIERUNG AUF, SICH WELTWEIT FÜR DEN SCHUTZ VON ZIVILGESELLSCHAFTEN EINZUSETZEN Die Bundesregierung kann zum Schutz und zur Förderung zivilgesellschaftlicher Handlungsräume in anderen Ländern einen wichtigen Beitrag leisten. Ab 2019 wird Deutschland für zwei Jahre einen Sitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen innehaben. Damit will Deutschland „Mehr Verantwortung in der Welt“ übernehmen.5 Im aktuellen Koalitionsvertrag bekennt sich die amtierende Bundesregierung zu dieser Verantwortung und schreibt, sie werde sich „…entschlossen gegen die zunehmende und gezielte Einschränkung von Zivilgesellschaften wenden, die sich für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und die Einhaltung der Menschenrechte einsetzen.“6

4 Die Abkürzung steht für Lesbian, Gay, Bisexual, Transsexual/Transgender und Intersexual; also für lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle/Transgender- und intersexuelle Menschen.

5 Deutsche Bundesregierung, 2018, https://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2018/06/2018-06-08-nichtstaendiger-sitz-un-sicherheitsrat.html.

6 Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD, 19. Legislaturperiode https://www.bundesregierung.de/Content/DE/_Anlagen/2018/03/2018-03-14-koalitionsvertrag.pdf;jsessionid=CFD60DE4DF7F75B363CB42451C7BB8C8.s5t2?__blob=publicationFile&v=6.

POSITIONSPAPIER 2/2018 04

POSITIONSPAPIER Demokratie braucht eine starke Zivilgesellschaft

POSITIONSPAPIER Demokratie braucht eine starke Zivilgesellschaft

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For this purpose, the following questions will be discussed: •

What are effective approaches for the achievement of the health-related SDGs?

•

How can the commitment of “leaving no one behind” be achieved in the field of Global Health?

•

Is the conceptual and financial support of the German government adequate to make a crucial contribution to the achievement of the health-related SDGs and UHC?

•

Who are the relevant stakeholders in the design of the Global Health policies and what responsibility, role and scope of actions do they have?

•

Is civil society sufficiently involved in the design of Global Health policy?

The following areas of SDG 3 will be discussed in three workshops: •

Health Systems Strengthening and Universal Health Coverage (UHC)

•

Maternal, Child and Adolescent Health / Sexual and Reproductive Health and Rights

•

Poverty-Related and Neglected Diseases, Research and Development.

Just one year ago, the Agenda 2030 for Sustainable Development was adopted by 193 states. Agenda 2030 establishes 17 Sustainable Development Goals (SDGs) which should be achieved by the year 2030.

The international community has set high aspirations – also in the field of health, which occupies a central position in the Agenda. SDG 3 calls to “ensure healthy lives and promote well-being for all at all ages”.

Achieving Universal Health Coverage (UHC) is a central goal but also a big challenge.

The implementation of SDG 3 until 2030 requires new efforts of all stakeholders and will not be achieved without strong participation of the civil society. The German government has – not least because of the impact of the Ebola crisis – noticeably increased its engagement in the field of Global Health and has focused primarily on the strengthening of health systems.

2016

The aim of the conference is to analyse challenges in implementing Agenda 2030 and to develop recommendations for the engagement of the German government and international stakeholders in the field of Global Health.

INTERNATIONAL CONFERENCE

Leaving no one behind in Global Health – What should Germany’s contribution be?

On 28 September 2016 VENRO will host the international conference “Leaving no one behind in Global Health – What should Germany’s contribution be?“ in Berlin, Germany. The conference will bring together health experts from politics, civil society, academia and the private sector, as well as representatives of international organisations.

We look forward to welcoming you at the conference.

Contact: Association of German Development and Humanitarian Aid NGOs (VENRO) Stresemannstr. 72, 10963 Berlin E-Mail: health-conference@venro.org

Berlin, 28. September. 2016 10.00am to 6.45pm

www.venro.org

Representation of the State of Hamburg to the Federal German Government Jägerstrasse 1-3, 10117 Berlin, Germany

DieProjektoren – DENKEN IN BILDERN.

Bisher wurde zwar geredet, aber viel zu wenig gehandelt. Die erste Konferenz der Vereinten Nationen, die sich mit dem Klimawandel beschäftigte, fand bereits 1972 statt. Es dauerte 43 Jahre, bis knapp 200 Länder in Paris endlich ein Klimaschutzabkommen unterzeichneten, in dem sie vereinbarten, die CO2-Emissionen zu reduzieren. Um die Erwärmung der Erde bei 1,5 Grad Celsius zu stoppen, verpflichteten sich die Länder darin auch, rasch aus Kohle, Öl und Gas auszusteigen. Das war 2015.

2020, weitere fünf Jahre später, sind die Länder weit davon entfernt, diese Vereinbarungen umzusetzen. Mit den aktuellen Maßnahmen werden die globalen CO2Emissionen im Jahr 2030 28 Milliarden Tonnen höher sein, als es das Limit von 1,5 Grad Celsius erlaubt. Um diese Lücke zu schließen und so die katastrophalen Folgen der Erhitzung zu verhindern, müssen die Staaten ihre CO2-Emissionen bis 2030 halbieren. Bis 2050 müssen sie auf null sein.

Die Europäische Union scheint endlich verstanden zu haben, dass die Wahrung des Wohlstands in Europa davon abhängt, ob es gelingt, die Klimakrise einzudämmen. Ein europäischer Green Deal kann Europa aber nur klimaneutral machen, wenn die EU ihn auch in die Tat umsetzt. Dafür brauchen wir ein grundsätzlich klima- und umweltfreundliches EU-Budget, eine grünere EU-Agrarpolitik und eine europäische Energiepolitik, die konsequent auf Klimaneutralität ausgerichtet ist.

KLIMAPOLITIK –

JETZT HANDELN!

Auch Deutschland muss mehr tun. Aber derzeit verzögern Bund und Länder den Kohleausstieg, erneuerbare Energien werden ausgebremst und der Gebäude- oder Verkehrssektor verfehlen ihre Klimaziele klar. Dabei ist es höchste Zeit, dass der grundlegende Umbau unserer Wirtschaft, unserer Landwirtschaft und unserer Mobilität endlich Wirklichkeit werden. Jetzt ist die Zeit zu handeln!

RAUS AUS DER KOHLE –

BIS 2030!

Wenn aus Kohle Strom erzeugt wird, setzt das enorme Mengen CO2 frei. Das ist die Hauptquelle für Treibhausgase auf unserem Planeten und somit hauptverantwortlich für die Klimakrise.

Nur mit einem Ausstieg aus der Kohle ist es möglich, die Pariser Klimaschutzziele zu erreichen. Ein Ausstieg bis zum Jahr 2030 kann die nationalen CO2-Emissionen um 1,8 Milliarden Tonnen CO2 senken. Deswegen muss Deutschland schnellstmöglich raus aus der Kohle.

Braunkohle ist der klimaschädlichste Energieträger überhaupt. Landschaften in der Größenordnung von 245.000 Fußballfeldern wurden bis heute in Deutschland weggebaggert. Dörfer wurden zerstört, Menschen vertrieben. Unsere Gesundheit wird durch die giftigen Emissionen aus den Kraftwerksschloten belastet.

KLIMASCHUTZ JETZT!

Unsere Art zu wirtschaften befeuert die Klimakrise.

Schon heute überschreitet unser Konsum das, was unser Planet ertragen kann. Der Erdüberlastungstag — also der Tag, ab dem wir mehr Ressourcen verbrauchen als in einem Jahr nachwachsen können — findet jedes Jahr früher statt. 2019 lebten wir in Deutschland schon ab dem 3. Mai auf Pump. Dennoch basieren unsere Politik und unser Leben weiterhin auf wirtschaftlicher Expansion.

Auf einem endlichen Planeten kann es kein unendliches Wachstum geben. Deshalb müssen wir unser Wirtschaftsmodell grundlegend verändern. Wir brauchen ein Wirtschaftssystem, das für Stabilität und gerechte Verteilung sorgt, anstatt auf wirtschaftliches Wachstum und Gewinnmaximierung zu setzen.

WIRTSCHAFTEN –

VERSORGEN STATT WACHSEN!

Wir müssen uns vom Wachstum als Messgröße für unsere Wirtschaft lösen. Denn Wachstum ist nicht gleich Wohlstand — weder für alle Menschen noch für unseren Planeten. Im Namen des Wachstums wurden viel zu lange viel zu viele Umweltstandards gesenkt.

Auch neuere Kraftwerke wie das Steinkohlekraftwerk Datteln IV belasten unnötig unseren Planeten. Nach den aktuell geplanten Laufzeiten erzeugt dieses Kraftwerk rund 40 Millionen Tonnen zusätzliches CO2. Das darf nicht sein.

Und das muss nicht sein. Mit einem Kohleausstieg bis 2030 schaffen wir es nicht nur, die Klimaziele einzuhalten. Wir leiten damit auch eine Energiewende ein, die schon in zehn Jahren eine nachhaltige Versorgungssicherheit gewährleisten kann.

Kohle darf auf keinen Fall künstlich im Strommarkt gehalten, sondern muss sozialverträglich reduziert werden. Sie ist nicht mehr konkurrenzfähig. Überkapazitäten drücken die Gewinne der Konzerne und ziehen Kraftwerksstilllegungen nach sich. Auch Investoren sind zunehmend zurückhaltend, sie ahnen es: Kohle ist ein Fossil, unsere Zukunft ist erneuerbar!

Also raus aus der Kohle — bis 2030!

Die Wirtschaft von morgen muss sich an ihrer Fähigkeit messen lassen, alle Menschen zu vorsorgen und dabei das Leben auf unserem Planeten zu schützen.

Wir brauchen Lieferketten, die sich an ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit anstatt an Gewinnen ohne Gewissen orientieren. Wir brauchen lokale Wirtschaftskreisläufe anstelle von Welthandel und globalen Abhängigkeiten. Jetzt ist die Zeit umzudenken, um in Zukunft alle Menschen versorgen zu können, ohne unseren Planeten zu zerstören. Es ist höchste Zeit für eine sozial-ökologische Transformation unseres Wirtschaftens und Zusammenlebens.

Wachstum war gestern. Die Wirtschaft von morgen wird an ihrer Fähigkeit gemessen, im Einklang mit den natürlichen Ressourcen zu handeln und ihre Güter gerecht zu verteilen.

Raus aus der Steinzeit

Nein

Klimasünder Datteln Wie im Bebauungsplan aus dem Jahr 2007 festgehalten und von Betreiber und Politik lange wiederholt, soll Datteln 4 vier andere Kraftwerke ersetzen. Das sind: Datteln 1-3, Shamrock in Herne, Knepper in CastropRauxel und Scholven D in Gelsenkirchen.

Allerdings sind diese Kraftwerke bereits 2013 und 2014 vom Netz gegangen — also vor sechs Jahren.

Um Datteln 4 trotz Kohleausstiegs noch ans Netz zu bekommen, hat der Betreiber Uniper daher angeboten, jetzt seine restlichen vier noch aktiven großen Steinkohlekraftwerksblöcke stillzulegen. 2019 hatten diese allerdings nur eine durchschnittliche Auslastung von etwa 21 Prozent. Im Jahresmittel waren real nur noch insgesamt 589 Megawatt am Markt, Datteln 4 hat jedoch eine Nettoleistung von

Als Resultat des politischen Protektionismus zugunsten des rechtswidrig errichteten Steinkohlekraftwerks würde Datteln 4 mit einer hohen Auslastung laufen und Steinkohlestrom in Netz pressen. Dadurch blockiert es das Energienetz und damit effizientere Energiequellen, allen voran die Erneuerbarern.

Auch eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) belegt, dass die Inbetriebnahme von Datteln 4 in Kombination mit den veralteten Abnahmeverträgen erhebliche Mehremissionen verursachen würde, in Höhe von etwa 40 Millionen Tonnen. Der Antrag für das Kraftwerk zeigt, im Vollastbetrieb kann es bis zu 8,4 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr ausstoßen. Da Uniper über feste Abnahmeverträge mit RWE und der Deutschen Bahn über insgesamt 863 der 1.055 Megawatt installierter Leistung verfügt, ist damit eine hohe Auslastung wahrscheinlich. Selbst wenn alle anderen Uniper-Steinkohlekraftwerke in Deutschland abgeschaltet würden, würde das die hohen CO2-Emissionen nicht kompensieren.

06

07

Datteln in Zahlen JURISTISCHER STATUS

3

BUNDKlagen

2014 2015

Die seitens verschiedener Politiker diesbezüglich in den Raum gestellten horrenden Entschädigungszahlungen entbehren jeder Grundlage. Zum einen haben die Betreiber bereits hohe dreistellige Millionensummen auf das Kraftwerk abgeschrieben, zum anderen würde das Kraftwerk aufgrund des Kohleausstiegs im für Uniper besten Fall maximal 13 statt der geplanten 40 Jahre laufen. Geld verdienen kann man damit heutzutage nicht mehr.

16

Baustopps erwirkt

anhängig

16.5.2014: Klar ist: Solange die Klagen gegen Datteln 4 nicht entschieden sind, hängt das „Damoklesschwert“ des entschädigungslosen Abrisses über dem Vorhaben. Der finnische Staat und der Mehrheitseigner Fortum wären deshalb gut beraten, den Empfehlungen der Kohlekommission zu folgen und eine Verhandlungslösung für eine Nicht-Inbetriebnahme zu suchen.

2017

zu Datteln 4

Klima, Umwelt und Gesundheit

1.055 Megawatt (MW). Zudem ist fraglich, ob die Bundesnetzagentur die Stilllegung dieser Blöcke aufgrund ihrer lokalen Rolle im Netz überhaupt genehmigen würde.

Außerdem ist diese Stilllegung erst bis zu fünf Jahre nach der geplanten Inbetriebnahme von Datteln 4 geplant. So ein neues Steinkohlekraftwerk ist zwar effizienter als ein altes und hat daher geringere spezifische Emissionen, aber es ist auch wettbewerbsfähiger und wird schon daher voraussichtlich weitaus höher ausgelastet sein, als die marktabgängigen alten Blöcke.

Besonders schädlich ist zudem, dass erst durch eine Inbetriebnahme von Datteln4 bis zu 15 Jahre alte Abnahmeverträge mit RWE und der Deutschen Bahn aktiviert werden. Diese Verträge verpflichten z.B. RWE für mindestens 25 Jahre zur Abnahme von Steinkohlestrom aus Datteln 4 — wohlgemerkt ab 2020, dem Jahr des angeblichen Ausstiegs Deutschlands aus der Kohleverstromung. Steinkohlestrom, den weder RWE noch die Deutsche Bahn haben wollen. Durch diese völlig überholten und unzeitgemäßen Abnahmeverträge unterläuft Uniper die allgemeine Marktentwicklung, in der Steinkohlestrom schon aus Kostengründen seit rund fünf Jahren zügig aus dem Markt gedrängt wird.

Klage der Stadt Waltrop gegen das Land NRW zur Zulässigkeit des Zielabweichungsverfahren bezüglich der Landesentwicklungsplanänderung. Klage in 1. Instanz abgewiesen; keine Berufung eingelegt. Damit ist das Verfahren abgeschlossen.

Juni 2015: Mitglieder der IG Meistersiedlung reichen Normenkontrollbeschwerde gegen den BPlan ein.

Am 5.9.2015

reichte die Stadt Waltrop beim OVG Münster eine Normenkontrollklage gegen den neuen Bebauungsplan 105a ein.

2 0 1 7 : Klage von Betroffenen der IG Meistersiedlung gegen BImSchGGenehmigung.

— mindestens

0

BUNDKLagen verloren

2020 soll Deutschlands größter Schwarzbau den Regelbetrieb aufnehmen.

7 0 % hält der finnische Staatskonzern Fortum annähernd am Datteln-Betreiber Uniper.

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DieProjektoren – DENKEN IN BILDERN.

Umwelt- und Verbraucherschutz adé

CETA & TTIP NICHT MIT UNS! CETA und TTIP bedrohen Umwelt- und Verbraucherschutz. Die Abkommen sollen die Interessen großer Konzerne durchsetzen ohne Rücksicht auf das Allgemeinwohl. Im September wird der Rat der EU über CETA entscheiden. Wir rufen die Bundesregierung auf, CETA nicht zu zustimmen! Am 17. September bringen wir unseren Protest gegen CETA und TTIP in sieben deutschen Städten auf die Straße.

MEHR INFORMATIONEN UNTER:

www.bund.net/ceta-und-ttip Unterstützen Sie unsere Arbeit, um Natur und Umwelt zu schützen.

Werden Sie BUND-Mitglied.

Ganz einfach unter:

www.bund.net/mitgliedwerden Impressum: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) – Friends of the Earth Germany, Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin, Fon (030) 27 58 6 - 40, Fax (030) 27 58 6- 440, bund@bund.net, www.bund.net, V.i.S.d.P.: Yvonne Weber, Bilder: Jörg Farys, DIE.PROJEKTOREN, Gestaltung: Daniela Rusch, DIE.PROJEKTOREN, Grafik: Hände basierend auf sudowoodo, Fotolia.com

CETA & TTIP STEMPELN KLIMASCHUTZ ALS HANDELSHEMMNIS AB CETA & TTIP – MEHR AGRARINDUSTRIE STATT BÄUERLICHE LANDWIRTSCHAFT UND VERBRAUCHERSCHUTZ Mit CETA und TTIP sollen unterschiedliche Lebensmittelstandards angeglichen werden, damit die großen Agrarkonzerne ihre Produkte noch besser vermarkten können: Beispiele sind chemisch desinfiziertes Fleisch oder Fleisch von Tieren, deren Wachstum durch Hormongaben beschleunigt wurde. Beides ist in Kanada und den USA erlaubt, in der EU jedoch verboten, da Risiken für die Gesundheit nicht ausgeschlossen werden können. Die VerliererInnen stehen dabei fest: die bäuerliche Landwirtschaft und die VerbraucherInnen.

Wenn wir die Klimaziele erreichen wollen, muss ein Großteil der fossilen Rohstoffe in der Erde verbleiben. TTIP und CETA haben das gegenteilige Ziel: Sie wollen den Handel mit fossilen Rohstoffen fördern und geben Energie- und Rohstoffkonzernen umfangreiche Schadensersatzansprüche, die sie vor Investitionsschutz-Sondergerichten einklagen können.

Gleichzeitig wird die Förderung erneuerbarer Energien – die Grundlage einer erfolgreichen Energiewende – unter dem Deckmantel von „Technologieneutralität“ behindert.

CETA & TTIP NICHT MIT UNS! CETA & TTIP GEFÄHRDEN UNSERE DIENSTLEISTUNGEN DER DASEINSVORSORGE Versorgung mit sauberem Trinkwasser, Abfall- und Abwasserentsorgung, öffentlicher Nahverkehr, Bildung und Weiterbildung – all dies sind Beispiele für unser System öffentlicher Dienstleistungen der Daseinsvorsorge. CETA und TTIP streben eine umfassende Liberalisierung von Dienstleistungen an. Öffentliche Dienstleistungen der Daseinsvorsorge werden durch die Bestimmungen in CETA und die Entwürfe für TTIP nicht ausreichend geschützt. Unser weitgehend kommunal basiertes System von Dienstleistungen, die sich am Allgemeinwohl ausrichten, wird deshalb gefährdet.

WWW.BUND.NET/CETA-UND-TTIP

CETA, das Handelsabkommen zwischen der EU und Kanada, ist fertig verhandelt und soll nun unterzeichnet und ratifiziert werden. CETA, kurz für „Comprehensive Economic and Trade Agreement“, gilt als Blaupause für TTIP, das Abkommen zwischen der EU und den USA („Transatlantic Trade and Investment Partnership“).

Beide Abkommen sollen Hemmnisse für den Handel abbauen. Das geschieht vor allem im Interesse exportorientierter Großkonzerne und Investoren. Umwelt- und Verbraucherschutz werden dem untergeordnet.

Viel steht auf dem Spiel: Unsere ökologischen und sozialen Standards, Klimaschutz und Energiewende, die Qualität unserer Dienstleistungen der Daseinsvorsorge und nicht zuletzt Demokratie und Rechtsstaat.

ES GIBT VIELE GRÜNDE GEGEN CETA & TTIP!

WWW.BUND.NET/CETA-UND-TTIP

CETA & TTIP GEFÄHRDEN DEMOKRATISCHE ENTSCHEIDUNGSVERFAHREN MIT CETA & TTIP KOMMEN STANDARDS IM UMWELTSCHUTZ UNTER DEN HAMMER CETA garantiert Konzernen Sonderklagerechte, mit denen sie einen Staat vor besonderen Gerichten auf hohe Schadensersatzsummen verklagen können, wenn sie sich durch ein neues Gesetz benachteiligt sehen. Bisherige Erfahrungen zeigen, dass Unternehmen mit diesen Sonderklagerechten vor allem für sie unbequeme Gesetze und Entscheidungen füreinen höheren Umweltschutz attackieren. Rund 50.000 U.S. Unternehmen erhalten mit TTIP neue Sonderklagerechte, 80 % von ihnen haben eine Niederlassung in Kanada und können deshalb bereits CETA nutzen.

Zukünftig will die EU ihre Gesetze mit Kanada und den USA aufeinander abstimmen. Ziel: Bereits im Vorhinein vermeiden, dass eine Regelung ein „Handelshemmnis“ wird. Handelspartner und Konzerne sollen frühzeitig in die Gestaltung von Gesetzen eingebunden werden. Durch diese Praxis werden Hinterzimmer-Deals zur Norm. Die Geheimniskrämerei um TTIP und CETA sind nur ein Vorgeschmack auf zukünftige Entscheidungsverfahren. Öffentlichkeit und Gemeinwohl laufen Gefahr, unter die Räder wirtschaftlicher Interessen zu geraten.

CETA & TTIP GEFÄHRDEN DAS VORSORGEPRINZIP In der EU gilt bei Regeln zum Schutz der Umwelt und der Gesundheit von Menschen, Tieren und Pflanzen ein anderer Grundsatz als in den USA und Kanada: Das Vorsorgeprinzip (die Unbedenklichkeit der gehandelten Produkte muss von den ProduzentInnen bewiesen werden). In den USA und Kanada gilt dagegen das Nachsorgeprinzip (bis eine Behörde ein Risiko zweifelsfrei nachgewiesen hat, ist alles erlaubt). Kanada und die USA wollen mit CETA und TTIP das EU- Vorsorgeprinzip aushebeln und die EU-Kommission lässt sie gewähren. Im CETA-Abkommen ist das Vorsorgeprinzip an keiner Stelle erwähnt. legen die EU und Kanada fest, bei neuen Zulassungen für Gentech-Pflanzen den nachsorgenden Ansatz zu fördern.

CETA UND TTIP ÖFFNEN DIE TÜR FÜR DIE GENTECHNIK Die Gentech-Lobby benutzt CETA und TTIP als Mittel, die in der EU geltenden Regeln zur Gentechnik aufzuweichen. Die EU-Gesetzgebung für Gentech-Pflanzen ist trotz ihrer Mängel weitaus strenger als in Kanada und den USA. Die EU-Kommission hat bei CETA weitgehende Zugeständnisse gemacht, die es künftig ermöglichen würden, die EU-Gesetzgebung zu Gentechnik auszuhebeln.

DAS PROBLEM AN DER WURZEL PACKEN: PLASTIK VERMEIDEN Die Steigerung der Recyclingquoten reicht nicht aus, um die Plastikkrise zu bewältigen. Doch ein Wandel ist möglich. Unter der Losung „Zero Waste“ (dt. „Null Abfall“) ist eine Bewegung entstanden, die beim eigenen Konsum ansetzt und Müll, vor allem Plastikabfall, nach Möglichkeit versucht zu vermeiden.

Statt gewohnter Bequemlichkeit steht Nachhaltigkeit im Fokus.

UNSERE FORDERUNGEN FÜR PARIS

ZUKUNFT STATT KOHLE

KLIMASCHUTZ JETZT: In Paris müssen strenge und verbindliche CO2-Emissionsreduktionen beschlossen werden. Diese müssen gerecht unter allen Staaten aufgeteilt werden. Faktoren wie die Gleichverteilung der Emissionsberechtigungen pro Kopf, historische Verantwortung für den Klimawandel, Armut oder Reichtum und Entwicklungsbedürfnisse eines Landes müssen berücksichtigt werden. Die Maßnahmen zur Reduktion klimaschädlicher Gase dürfen nicht erst mit dem Inkrafttreten des Klimaabkommens im Jahr 2020 beginnen.

Sie müssen sofort eingeleitet werden.

Die Verbrennung von Kohle hat weltweit den größten Anteil an den Energieemissionen. Kohle ist der Energieträger, dessen Emissionen am schnellsten steigen. 2014 lag der Anteil der Kohle am deutschen Strommix bei 44 Prozent. Während alle anderen fossilen Energieträger seit 2000 abgenommen haben, ist ausgerechnet die besonders klimaschädliche Braunkohle um 3 Prozent angestiegen. Hauptursache ist der wirkungslose Emissionshandel. Den steigenden Emissionen wird bisher nichts entgegengesetzt.

GERECHTIGKEIT FÜR BETROFFENE: Den Menschen, die unter den Folgen des Klimawandels leiden, muss geholfen werden, damit sie in ihrer Heimat überleben können. Länder müssen in die Lage versetzt werden, Frühwarnsysteme aufzubauen, um ihre Bevölkerung vor Starkregen und Stürmen zu warnen.

Wer sich nicht an die veränderten klimatischen Bedingungen anpassen kann, muss einen Finanzausgleich für die erlittenen Schäden bekommen. Das Geld für diese Maßnahmen muss von den Ländern kommen, die am meisten zum Klimawandel beigetragen haben.

ENERGIEWENDE VON UNTEN UND SUBVENTIONSSTOPP: Noch immer werden weltweit Kohlekraftwerke gebaut und fossile Energieträger staatlich begünstigt. Um die Energiewende zu beschleunigen und den Zugang zu sauberem Strom auch in armen Ländern breiten Bevölkerungsschichten zu ermöglichen, müssen diese Subventionen gestoppt werden. Stattdessen müssen erneuerbare Energien dezentral und in den Händen der Menschen vor Ort gefördert werden.

Deutschland muss vor der eigenen Haustür kehren und die Treibhausgase schnell reduzieren, sonst ist das deutsche Klimaziel für 2020 – 40 Prozent weniger Treibhausgase gegenüber 1990 – nicht mehr zu schaffen.

Der BUND fordert die Bundesregierung auf, jetzt den Kohleausstieg einzuleiten. Als erster Schritt müssen deshalb die ältesten Braunkohlekraftwerke mit ihrem besonders hohen CO2- und Schadstoff-Ausstoß vom Netz. Darüber hinaus muss das riskante und klimaschädliche Fracking verboten werden. Wir brauchen weniger und nicht mehr fossile Energieträger, um den Klimawandel zu begrenzen.

Deutschland könnte mit diesen Schritten im Vorfeld der Klimakonferenz in Paris andere Staaten motivieren. Der Druck auf die Staaten, die sich bislang nicht um Klimaschutz bemühen, könnte so deutlich erhöht werden.

ENERGIE SPAREN, ERNEUERBARE AUSBAUEN Klimaschutz und Energiewende werden ohne Energiesparen nicht funktionieren. Je weniger Strom und Wärme wir verbrauchen, desto schneller lassen sich diese zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen produzieren. Ein gewaltiges Einsparpotenzial liegt in der Sanierung des Gebäudebestandes: Fast 40 Prozent des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland entfallen auf diesen Sektor. Auch im Verkehr, bei Verbrauchern in der Wirtschaft und in den Haushalten müssen Energiesparen und Energieeffizienz höchste Priorität erlangen. Wer energiesparend lebt, arbeitet, produziert und konsumiert, soll Vorteile haben. Energieverschwendung muss verboten oder verteuert werden.

Zur Verringerung des CO2-Ausstoßes müssen zudem natürlich die erneuerbaren Energien weiter ökologisch verträglich ausgebaut werden. Zentrale Elemente sind dabei Wind- und Sonnenenergie. Wind und Sonne sind überall in Deutschland verfügbar. Windkraft auf zwei Prozent der Landesfläche Deutschlands reicht aus, um etwa 60 Prozent des heutigen Strombedarfs zu decken. Photovoltaik und Solarthermie haben ebenfalls ungenutzte Potenziale, Solarthermie speziell für den Wärmebedarf. Windenergie an Land ist zudem die preiswerteste Form von Strom aus erneuerbarer Energie. Und: Windräder zu errichten und Sonnenenergie zu nutzen ist erschwinglich.

Die Anlagen können kooperativ von Genossenschaften, Stadtwerken oder Eigentümergemeinschaften betrieben werden.

Auf diese Weise stehen hinter einem Großteil der Anlagen Tausende von Eigentümern – und keine Großkonzerne.

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Um Müll zu vermeiden, gibt es ganz unterschiedliche Ansätze. Einige Tipps sind sehr einfach umzusetzen:

SEIEN SIE DABEI! Der Schutz unseres Klimas wird nicht allein an den Verhandlungstischen entschieden. Millionen Menschen weltweit kämpfen vor Ort mit den Folgen des Klimawandels, lehnen sich gegen fossile Energien auf und bringen die Erneuerbaren und die Energieeffizienz voran.

Reihen Sie sich ein in die weltweite Online-Menschenkette „We are the energy revolution – Klimaschutz jetzt!“. Stehen Sie gemeinsam mit Mary aus Schottland, Godwin aus Nigeria, Dipti aus Indien und vielen anderen Klimaschützern aus der ganzen Welt.

Sie, der BUND, unser internationales Netzwerk Friends of the Earth, wir alle sind Teil einer großen und starken Bewegung für den Klimaschutz. Dies gilt es vor, in und nach Paris den Politikern und Lobbyisten zu zeigen!

11. und 12. Dezember: Aktionswochenende in Paris An diesem Wochenende kommt es drauf an! Die Weltklimakonferenz wird in ihrer entscheidenden Phase sein. Der BUND und Friends of the Earth rufen zusammen mit einem weltweiten Bündnis und der französischen Klima-Allianz zu einer Großaktion auf. Zusammen mit Hunderttausenden wollen wir den Staats- und Regierungschefs zeigen: Wir sind die Energierevolution – wir sind gegen Atom, Kohle und Fracking – wir sind für die Energiewende!

Hand in Hand für den Klimaschutz: www.bund.net/klimaschutz-jetzt

Kommen Sie nach Paris!

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DieProjektoren – DENKEN IN BILDERN.

WIE HELFE ICH DEN

KLEINE SCHMETTERLINGSKUNDE In Deutschland leben rund 3.500 Schmetterlingsarten.

Der überwiegende Teil davon sind Nachtfalter. Rund 190 Schmetterlinge zählen zu den Tagfaltern. Manche sind Generalisten und kommen fast überall vor, andere sind Spezialisten und benötigen ganz bestimmte Bedingungen, um zu überleben. Zum Beispiel lebt der Helle Wiesenknopf-Ameisenbläuling nur da, wo der Wiesenknopf wächst und bestimmte Ameisenarten vorkommen, da er mit diesen Arten in einer engen Symbiose lebt.

SCHMETTERLINGEN? Kleine Maßnahmen mit großer Wirkung

Allen Schmetterlingen ist aber eins gemeinsam: die Entwicklung vom Ei zur Raupe und zur Puppe, aus der dann ein Falter schlüpft. Aber zuerst wird geheiratet: Die „Schmetterlingshochzeit“ beginnt mit einem komplizierten Balzritual. Das Weibchen lockt das Männchen mit Duftstoffen an. Die Balz beginnt dann im Flug und setzt sich meist am Boden fort.

Manche Schmetterlingsarten überwintern bei uns als Raupe, andere als Ei oder Puppe und einige auch als ausgewachsener Schmetterling. Anderen ist es hier zu ungemütlich und sie ziehen im Winter gen Süden.

VIELFALT SORGT FÜR VIELFALT Die meisten heimischen Schmetterlinge ernähren sich von Blütennektar, wobei sie sich nebenbei mit Pollen einpudern. Viele Pflanzen wiederum sind auf Schmetterlinge als Bestäuber angewiesen. Dieses über Jahrmillionen gewachsene Zusammenspiel wird heute oft gestört, zum Beispiel durch Zierpflanzen, die keinen Nektar geben. Gärten, die nur aus Rasen, Fichten und Thuja-Hecken bestehen, sind wenig farbenfroh und eignen sich auch nicht für Schmetterlinge.

HELFEN SIE DEN SCHMETTERLINGEN!

Ein schmetterlingsfreundlicher Garten ist vielfältig, bunt und bietet verschiedensten Faltern und ihren Raupen Nahrung und Schutz.

Beispiele für Nektar- und Fraßpflanzen Ein weiterer wichtiger Schritt für den schmetterlingsfreundlichen Garten: Verzichten Sie auf synthetische Schädlingsbekämpfungsmittel. Diese wirken direkt gegen Raupen und oft auch gegen ausgewachsene Falter. Auch Kunstdünger kann für Schmetterlinge und Raupen giftige Stoffe enthalten. Ihn wegzulassen, schadet nicht einmal Ihrer Gartenpracht: Die meisten Schmetterlingspflanzen wachsen am besten auf mageren, also nährstoffarmen Böden. Auf den Einsatz von torfhaltiger Erde sollten Naturfreunde übrigens grundsätzlich verzichten. Beim Torfabbau werden wichtige Biotope zerstört, in denen auch viele Schmetterlinge leben.

r Bartblume

r Raublatt-Aster

r Prachtscharte

r Disteln

r Lavendel

r Steinkraut

r Brennnessel

r Hopfen

r Veilchen

r Fenchel

r Kronwicke

r Weg-Rauke

d Blaukissen d Fetthenne

BALKON ODER GARTEN? SCHMETTERLINGE FREUEN SICH ÜBER WILDBLUMEN.

www.bund.net

Foto: S. 1: Pingwin, proxyminder/istock; S. 3: F. Böhringer/wikimedia/CC BY-SA 2.5; S. 4: Aah-Yeah/CC BY 2.0/flickr; S. 5: blueringmedia/istockphoto.com; S. 1 und 7: rhoenes/istock; S. 9 und S. 14: Luca Tomac; S. 10: Jen Watson/shutterstock.com; S. 12: A. Rusch; S. 13: Margrit/ CC BY-NC-SA 2.0/flickr; S. 16: C. Lachmann/BUND

Ein Wildblumenbeet sieht nicht nur schön aus, es ist auch eine ergiebige Schmetterlingsweide. Wildblumen können Sie im Garten oder in Blumentöpfen auf dem Balkon einsäen. Im Fachhandel erhalten Sie Saatmischungen mit heimischen Wildblumen.

... und auf fetten Böden

Wildblumen auf mageren Böden ...

Kräuter blühen lassen

Viele Wildblumen gedeihen am besten auf nährstoffarmen und mageren Böden. Eine regionale Saatgutmischung bietet vielen Faltern und Raupen Nahrung, und dies über das ganze Sommerhalbjahr hinweg.

Auch ein Kräuterbeet ist für Schmetterlinge attraktiv. Viele Kräuter wie Thymian, Minze, Lavendel oder Zitronenmelisse bieten Nektar für Schmetterlinge.

Aber natürlich nur, wenn Sie die Kräuter auch blühen lassen.

Wer keinen nährstoffarmen Boden hat, kann auch auf fetteren Böden ein Blumenbeet für Schmetterlinge anlegen. Hier freuen sich Schmetterlinge zum Beispiel über Wilde Karden, Malven und Königskerzen.

d Judastaler d Phlox

d Sommerflieder d Thymian

Fraßpflanzen für Raupen

d Brombeere d Fetthenne r Flockenblumen d Ginster r Habichtskraut d Himbeere

Mit einer Einführung in die Schmetterlingskunde und vielen Tipps für den schmetterlingsfreundlichen Garten.

Impressum: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V. (BUND), Kaiserin-AugustaAllee 5, 10553 Berlin · V.i.S.d.P: Antje von Broock · Gestaltung: Adrienne Rusch/dieprojektoren.de · Druck: dieUmweltDruckerei GmbH · Februar 2020.

Nach der Paarung legt das Weibchen bei den meisten Arten seine Eier auf den Pflanzen ab, an denen später die Raupen fressen. Nach mehreren Tagen schlüpft aus den Eiern das erste Raupenstadium. Jetzt beginnt das Fressen und Wachsen. Jedes Mal, wenn die Haut zu eng wird, häutet sich die Raupe. Nach einer letzten Häutung wandelt sich die Raupe zur Puppe. Im Kokon der Puppe löst sich die Raupe komplett auf.

Aus dem „Raupenbrei“ setzt sich der Schmetterling ganz neu zusammen. Nach etwa zwei Wochen schlüpft der Falter. Bis er davonfliegen kann, dauert es aber noch ein paar Stunden, denn seine Flügel müssen erst aushärten.

Oft ist die Gartenerde – gut gemeint – überdüngt.

Damit die Artenvielfalt anwächst, müssen Sie Geduld haben, auf das Düngen verzichten und vielleicht wiederholt einsäen. Tipp: Sie können Boden und Blumenerde auch durch die Zugabe von Sand und Kies abmagern.

d Jelängerjelieber d Phlox r Platterbse d Roter Wiesenklee r Thymian d Trespe

d Wegerich d Weide r Weißdorn d Wicke

Grüne Kandidat*innen für Billerbeck

V.i.S.d.P.: BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN • Ortsverband Billerbeck • Dagmar Caluori • Hilgenesch 24 • 48727 Billerbeck Deckblatt-Illustration: Jörg Hartmann • www.atelier-hartmann.de / Portraitfotos: Meike Reiners Fotografie • www.meikereiners.de / Gruppenbild: Hanna Hüwe / Karten: 123map/Thomas Jakobi • Stand: 26.6.2020 / Kartendaten: OpenStreetMap, Lizenz ODbL 1.0 / Broschüre: DIE.PROJEKTOREN – Farys & Rusch GbR • www.dieprojektoren.de / Druck: dieUmweltDruckerei, 100 % Recyclingpapier, vegane mineralölfreie Farben, CO2-neutraler Druck

Neue Zeiten – Neue Antworten!

www.gruene-billerbeck.de

Listenplatz

1

Listenplatz

Dr. Anne-Monika Spallek

Uli Schlieker

„Unsere Natur und ihre Ökosysteme sind unbezahlbar wertvoll.

Nicht nur aufgrund ihrer Schönheit, auch weil unsere Existenz von

„Klimawandel, neue Mobilität, eine lebendige, vielfältige Stadtgesellschaft; das sind einige der Themen für die kommende Legislaturperiode.

ihr abhängt. Unsere Enkel zählen auf uns, dieses Wunder Planet Erde für sie zu erhalten. Umwelt- und Klimaschutz im Kleinen kann Großes bewirken! Und genauso kann nachhaltige Wirtschaft erfolgreich sein.

Ich bin davon überzeugt, dass wir gemeinsam Billerbeck zu einem Vorreiter der Nachhaltigkeit machen können.“

Daran möchte ich mit aller Kraft arbeiten und mitgestalten. Eine Stadt das sind nicht die Wohnquartiere, nicht die Straßen und nicht der Fußballplatz und auch keine politischen Parteien. Eine Stadt das sind die Menschen die in ihr wohnen.“

Wahlbezirk 12 I Für den Kreistag: Wahlkreis 4, Reserveliste Platz 3

Promotion in Mathematik/Wirtschaft. Unternehmensberaterin für öffentliche Verwaltung.

Betreibe seit 1999 mit meiner Familie in Gerleve einen Gnadenbrotpferdehof.

Vor 52 Jahren geb. in Appelhülsen. Seit 2016 Sprecherin der Grünen im Kreis Coesfeld.

Wahlbezirk 3 I Für den Kreistag: Wahlkreis 3

54 Jahre, zwei erwachsene Kinder, führt mit seiner Frau einen Gartenbaubetrieb auf der Beerlage, politisch aktiv seit 1998, seit 2004 im Stadtrat, Schulausschussvorsitzender.

Kontakt: uli@gruene-billerbeck.de Engagiert für:

Kontakt: annemone@gruene-billerbeck.de

Schulpolitik

Engagiert für: Nachhaltigkeit

Kleine Betriebe

2

Tierschutz

Soziale Teihabe

Kulturelles

Regenerative Energien

Landwirtschaft

DieProjektoren – DENKEN IN BILDERN.

IMAGEBROSCHÜRE  AGL

DIE.PROJEKTOREN agentur für gestaltung & präsentation

IMAGEBROSCHÜRE  AGL

DIE.PROJEKTOREN agentur für gestaltung & präsentation

VORWORT

INHALT

Vorwort

VORWORT __________________________________________________ 03 DIE AGL Lokales Engagement global gedacht ______________________________ 04

Sei es bei den aktuellen Umbrüchen in der arabischen Welt oder dem Wandel in Osteuropa und Lateinamerika am Ende des 20. Jahrhunderts: Die Zivilgesellscha� spielt eine zentrale Rolle für die Demokra�e. Das gilt heute als globaler Konsens. Und mit den Deba�en um die globalen Entwicklungsziele rückt das Engagement der BürgerInnen weiter in den Fokus entwicklungspoli�scher Konzepte. Kurz: Eine sozial und ökologisch nachhal�ge Entwicklung ist ohne zivilgesellscha�liche Selbstorganisa�on nicht möglich.

Nachhal�ge Entwicklung beginnt im eigenen Land. Die globalen Herausforderungen können nur bewäl�gt werden, wenn die Menschen bereit sind, notwendige ökonomische, soziale, ökologische und poli�sche Veränderungen in der eigenen Lebenswelt ak�v mitzutragen und mitzugestalten.

FACHSTELLE GLOBALES LERNEN Zukun�sfähige Bildung fördert globale Verantwortung_______________ 06 FACHFORUM PARTIZIPATION UND DEMOKRATIE Mitmachen und mitgestalten ___________________________________ 07 FACHFORUM DIASPORA, MIGRATION UND ENTWICKLUNG Interkulturelle Öffnung ermöglicht Par�zipa�on ____________________ 08 FACHFORUM KONSUM UND PRODUKTION Bewusstsein für nachhal�ge Wirtscha�s- und Lebensweisen schaffen __ 09 INITIATIVE INLANDSARBEIT UND EINE WELT�PROMOTORINNEN�PROGRAMM Globale Herausforderungen gemeinsam meistern ___________________ 10

Wich�g sind hierbei die großen und kleinen Ini�a�ven, die globale Themen in die Gesellscha� tragen: In die Schulen, wo sie lebensnahes Globales Lernen ini�ieren; in die Kommunen, in denen sie beharrlich und kompetent Impulse für ein sozialverträgliches Beschaffungswesen geben; in die Unternehmen, die sie in Bezug auf Nachhal�gkeit beraten. Sie sind ak�v im Fairen Handel, in der interkulturellen Integra�on, in der Öffentlichkeits- und Medienarbeit und vielem mehr.

Diese lokalen Ini�a�ven setzen entwicklungspoli�sche Bildungsarbeit in der Fläche um – dafür brauchen sie kon�nuierliche professionelle Unterstützung und Koordina�on. An dieser Stelle setzt das Capacity Building Programm der agl an. Mit seinen Instrumenten der Informa�on, Beratung und Qualizierung, der Arbeit in thema�schen Fachforen sowie der Vernetzung stellt das Programm eine wich�ge Säule in der entwicklungspoli�schen Inlandsarbeit dar, das in den Bundesländern in der Fläche wirkt und auf Bundesebene Impulse in poli�sche Entscheidungsprozesse einspeist.

Hierauf au�auend startet die agl – im Konsor�um mit weiteren Partnern – 2013 ein zusätzliches Programm, das die Arbeit fachlich und geographisch weiter differenziert und ver�e�: Das Eine Welt-PromotorInnen-Programm – ein innova�ves Vorhaben mit Bund/Länder-Finanzierung. Entwickelt und getragen von einem zivilgesellscha�lichen Konsor�um werden zahlreiche Fach- und RegionalpromotorInnen die entwicklungspoli�sche Inlandsarbeit voranbringen – engagiert, professionell und vor Ort. Christopher Duis 1. agl-Vorsitzender

Dr. Simon Ramirez-Voltaire Geschä�sführer der agl

FINANZEN Vielfäl�ges Engagement für vielfäl�ge Projekte _____________________ 11

02

03

FACHSTELLE GLOBALES LERNEN

ENGAGEMENT BRAUCHT STRUKTUR Für gerechte und nachhalƟge Entwicklung weltweit

FACHFORUM PARTIZIPATION UND DEMOKRATIE

Zukun�sfähige Bildung fördert globale Verantwortung

Mitmachen und mitgestalten – Jugend im Fokus

Bildung ist in unserer GesellschaŌ ein zentrales Thema. Lernen in globalen Zusammenhängen gewinnt immer mehr an Bedeutung und gehört unabdingbar zu einer zukunŌsfähigen Entwicklung dazu.

NachhalƟge Entwicklung als zentrales Thema entwicklungspoliƟscher Diskussionen betriŏ Menschen in allen Ländern der Welt und aller Altersstufen. Doch sie ist nur möglich als parƟzipaƟver Prozess.

Nicht zuletzt durch die UN-Dekade Bildung für nachhal�ge Entwicklung und den KMK-BMZ-Orien�erungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung ist Globales Lernen in den Blickpunkt aktueller Bildungsdeba�en gerückt. Globales Lernen legt dabei den Fokus auf Fragen nach Lebenss�len und globaler Verantwortung und stellt die Inhalte ins Licht von Nachhal�gkeit und Kompetenzorien�erung.

Die agl und die Eine Welt-Landesnetzwerke haben sich zum Ziel gesetzt, die poli�sche Par�zipa�on von Jugendlichen zu fördern, um deren Einuss auf nachhal�ge Entwicklung und damit auch auf ihre Zukun� zu stärken.

Viele Ini�a�ven und Eine Welt-Gruppen leisten in der entwicklungspoli�schen Inlandsarbeit Beiträge zum Globalen Lernen für verschiedenste Zielgruppen und auf unterschiedlichen Wegen.

Bei der Fülle von Angeboten, Strukturen und Diskussionen vernetzt die Fachstelle Globales Lernen die unterschiedlichen Angebote und Erfahrungen miteinander und scha� einen Raum für Austausch und Transfer. Die Ak�ven in den Bundesländern können voneinander lernen und gute Beispiele auf ihre eigenen Länder übertragen. Die Fachstelle entwickelt Serviceangebote zu Inhalten und Methoden der entwicklungspoli�schen Bildungsarbeit sowie zu übergreifenden Themen wie der Qualitätssicherung und Evalua�on. Impulse dazu liefert auch die Mitarbeit in der VENRO-AG Bildung lokal-global.

Die Fachstelle der agl wird von EED/Brot für die Welt nanziell gefördert. Auf Länderebene exis�eren weitere Fachstellen zum Globalen Lernen.

PERSPEKTIVE

QUALIFIZIERUNGSANGEBOTE FÜR GLOBALES LERNEN IN NIEDERSACHSEN

06

QUALIFIZIERUNGSREIHE PERSPEKTIVE GLOBAL Als Teil des agl-PromotorInnenprogramms hat der Verband Entwicklungspoli�k Niedersachsen e.V. die Qualizierungsreihe Perspek�ve Global ini�iert. Sie richtet sich an niedersächsische Ini�a�ven, Einzelpersonen und LehrerInnen, die im Globalen Lernen in Schulen, Kindergärten oder an außerschulischen Lernorten ak�v sind oder werden möchten. Perspek�ve Global

bietet Veranstaltungen zu aktuellen entwicklungs- und umweltpoli�schen Themen, par�zipa�ven und krea�ven Methoden und neuen Lern- und Lehrkonzepten.

Perspek�ve Global wurde von der Deutschen UNESCO-Kommission als offizielles Weltdekade-Projekt Bildung für nachhal�ge Entwicklung ausgezeichnet.

Seit 2009 hat das Fachforum Par�zipa�on und Demokra�e eine intensive Deba�e über die Chancen und Hindernisse für Jugendengagement in der Eine Welt-Arbeit angestoßen.

das Fachforum ausserschulische Angebote, in denen sich Jugendliche auch spontan und kurzfris�g engagieren können. Bei regionalen Workshops und Fachtagungen vernetzen sich Jugendliche und Mul�plikatorInnen aus Jugend- und Eine Welt-Ini�a�ven, erfahren mehr über die vielfäl�gen Möglichkeiten poli�schen Engagements und erarbeiten eigene Projekte – von konsumkri�schen Stadtrundgängen bis zu Social Media-Kampagnen.

Jugend-Studien, darunter auch die Shell-Studie, haben gezeigt, dass sich Jugendliche entwicklungspoli�sch engagieren möchten, dazu aber passgenaue Angebote benö�gen. Hier setzt das Fachforum Par�zipa�on und Demokra�e an: Als Ergänzung zu entwicklungspoli�schen Bildungsprojekten in der Schule, bietet

MILLENNIUMSZIELE & CO: VERANSTALTUNG ZUR EINE WELT�JUGENDARBEIT Welche Angebote wollen und brauchen junge Menschen, die sich engagieren möchten? Welche spannenden Ak�onen gibt es?

Welche Rolle spielen dabei facebook & Co? Dies waren die zentralen Fragen der Fachtagung Millenniumsziele und Co. – Jugendengagement zu globalen Zukun�sthemen im April 2012. Rund 60 SchülerInnen, Student-

Innen und Mul�plikatorInnen aus Jugendorganisa�onen und entwicklungspoli�schen Bildungsini�a�ven disku�erten Theorie und Praxis von Eine Welt-Jugendengagement.

Die intensiven Diskussionen und spannenden Beiträge zeigen, dass Jugendliche viele krea�ve Ideen mitbringen, die die entwicklungspoli�schen Diskurse voranbringen.

07

DENKEN IN BILDERN.

DENKEN IN BILDERN.

Africa’s Coal Plant Pipeline

urgewald

Country Overview

Botswana:

While Botswana currently has only one operating coal power station - the 600 MW

New coal power stations

Morupule B plant - the country is swamped with coal power development plans. The main

are planned in 18 African

drivers of this development are foreign companies such as First Quantum Minerals from

countries, out of which

Canada, Kibo Mining from Ireland, African Energy Resources based in Guernsey and Jindal

14 have little or no coal-

Steel & Power from India. These companies seek to develop Botswana’s enormous coal

fired capacity as of yet.

reserves, which are estimated at over 2 billion tons, to generate power for the mining industry and for export to South Africa. If these plans go forward, Botswana’s coal capacity will rise by 350%, but the power will bypass the 47% of the population that still have no

Protest against new coal plants in Senegal.

© Clément Tardif

access to electricity.1 While Botswana’s government is providing tax holidays and other incentives to turn the country into a major coal hub, Botswana’s enormous renewable energy potential remains untapped.2

Democratic Republic of Congo: As in most African ‘frontier’ countries, the development of Congo’s first coal power plant is driven by mining interests. The planned 500 MW Luena Katanga power station is being

I. Africa and the Middle East

Africa’s Coal Plant Pipeline

THE 2018 COAL PLANT PIPELINE –

Egypt: As of yet, Egypt does not have a single coal power station and until recently, the country

Home to 14% of the world’s population, Africa only accounts for around 7% of global greenhouse gas emissions. With the exception of South Africa, most African nations have little or no installed coal capacity. While Africa’s energy needs are huge, so is the continent’s potential for renewables. The opportunity at hand is to leapfrog to a renewable energy economy, and escape the economic risks and the health, environmental and climate impacts associated with coalbased energy systems.

even had a law forbidding coal power and coal imports. In 2015, the el-Sisi regime, how-

Until 2015, Egypt

ever, eliminated the ban on coal power in spite of broad protests by Egyptian academics,

had a law banning

doctors and civil society.3 The country immediately became a favorite destination for coal plant developers from China, Japan, the US and Saudi Arabia, who rushed to negotiate

mining. Today, it has the world’s 9th largest

As a result, Egypt now has the 9th largest coal plant pipeline in the world, totaling 12,640

coal plant pipeline.

MW. According to the Egyptian Energy Ministry, 15% of the country’s electricity generation would be coal-fired by 2030.

Yet foreign coal plant manufacturers and coal mining companies are pushing forward a flood of new coal plants in Africa. New coal power stations are being developed in 18 African countries out of which 11 countries currently have no installed coal-fired capacity and 3 have only 600 MW coal capacity or less. In most of these ‘frontier countries’, the development of coal mines and coal power plants is closely entwined. The first unit of many coal plants is slated to power coal mining operations, but as coal mining expands, further coal units are developed, drawing countries ever deeper into a vicious circle of coal dependency.

The 3 African countries that represent the largest planned increases of coalfired capacity are South Africa (14,192 MW), Egypt (12,640 MW) and Zimbabwe (8,250 MW).

coal power and coal

memorandums of understanding for coal power projects with the Egyptian government.

4

1

https://www.se4all-africa.org/seforall-in-africa/country-data/botswana/

2

Botswana has one of the highest solar power potentials in the world and it is estimated that less than 1% of the country’s land area could generate its entire domestic energy consumption.

3

https://news.mongabay.com/2017/04/in-post-revolution-egypt-a-fierce-fight-over-coal-imports/

4

https://www.thenational.ae/business/patrick-werr-egypt-s-case-for-coal-is-now-on-less-firm-ground-1.149510

6 | The 2018 Coal Plant Pipeline – A Global Tour

The 2018 Coal Plant Pipeline – A Global Tour |

7

I. AFRICA AND THE MIDDLE EAST

Country Overview

Oman: In an effort to decrease its dependency on gas, the Sultanate is planning to develop its first coal-fired power station on advice of the Finnish consultancy Pöyry. The 1,200 MW coal plant is planned at Duqm and will be awarded to an independent power producer on a Build-Own-Operate basis. Oman is looking to develop up to 3,000 MW of new coal capacity by 2025.20

United Arab Emirates: Both of the planned

The Emirates currently have no coal power stations, but are planning to diversify their

power stations will be

electricity mix away from gas.21 Although the UAE Premier recently broke ground for the

run on imported coal

world’s largest single-site concentrated solar power project, the sun-rich desert state also

as the Emirates have no

plans to build 5,400 MW of coal-fired capacity.22 According to the Emirates’ “Clean Energy

coal reserves.

Strategy”, the government wants to generate 12% of its energy from coal by 2050.23

© Munem Wasif

A GLOBAL TOUR

developed by Gecamines, Congo’s state-owned copper miner.

Bangladesh: Protest against plans to develop a huge coal mine in Phulbari.

The Hassayan Energy Company, a joint venture between the Dubai Electricity and Water Authority (DEWA), Saudi Arabia’s ACWA Power and Harbin Electric from China, has already begun constructing the 3,600 MW Hassayan coal plant. The US$ 3.6 billion project is be-

II. Asia

ing financed by several Chinese and Emirati banks as well as by Standard Chartered from

Asia’s Coal Plant Pipeline

the UK.24 The Emirates’ Federal Electricity and Water Authority (FEWA) has also announced the construction of a 1,800 MW coal plant to be built in Ras al-Khaimah. When completed, both power stations will be run on imported coal as the Emirates - while rich in oil - have no coal reserves.

20

http://www.omanobserver.om/oman-weighs-3000-mw-of-clean-coal-power-by-2025/

21

https://www.eia.gov/todayinenergy/detail.php?id=36172

22

https://gulfnews.com/news/uae/environment/dubai-pushes-solar-power-cost-to-world-s-lowest-aslargest-single-site-solar-park-set-to-rise-1.2191086

23

https://www.thenational.ae/business/energy/the-strange-rise-of-coal-in-the-middle-east-1.621296

24

http://gulfbusiness.com/dubai-hassyan-clean-coal-plant-secures-2-47bn-of-financing/

16 | The 2018 Coal Plant Pipeline – A Global Tour

As projects in Asia account for over 78% of the global coal plant pipeline, Asia is the major battleground when it comes to stemming the tide of new coal power development. After China and India, the Asian countries with the largest coal plant pipelines are: Vietnam (42,925 MW), Indonesia (33,107 MW) and Bangladesh (27,178 MW). While people often tend to think of the entire continent as a stronghold of coal, the installed coal capacity of countries like Myanmar, Bangladesh, Cambodia and Mongolia is still tiny. Whereas these “frontier” countries are just beginning to embark on a path of coal dependency, countries like South Korea and Taiwan have begun adopting strong measures to break their dependency on coal and transition to cleaner energy sources.

Asia’s ambitious coal build-out is increasingly coming under pressure from two sides: public opposition to new polluting coal plants and the rapidly falling costs of solar and wind, which are already outcompeting coal-based electricity generation in many countries. The question is not whether Asia will move away from coal, the question is whether it will move away fast enough to salvage the Paris climate goals. International banks and investors can help hasten this transition by cutting off financial flows to Asia’s coal plant developers.

The 2018 Coal Plant Pipeline – A Global Tour |

17

DieProjektoren – DENKEN IN BILDERN.

urgewald

In December 2019, the newly elected Finnish Prime Minister Sanna Marin declared that “climate change is the greatest challenge of our future” and confirmed Finland’s commitment to become carbon-neutral by 2035.1 While the country has traditionally been a timid actor in EU climate politics, it has now set an ambitious goal to become the first “fossil-free welfare society in the world”.2 At the same time, Finland’s state-owned energy company Fortum presents itself as a forward-thinking and sustainable company with a vision “for a cleaner world” and plans to “decarbonize society”. Unfortunately, the reality behind these promising announcements looks quite different.

It is true that the company has undertaken significant steps to reduce its CO2 emissions in the last few years.

Nevertheless, Fortum still produced 41 % of its electricity and 80 % of its heat with fossil fuels in 2018.3 The most significant problem however, is the takeover of the German energy company Uniper. Uniper’s enormous coal and gas assets put an immense question mark on the Finnish utility’s vision of becoming a frontrunner in climate friendly energy production.

And the upcoming plans of the German utility will unquestionably lead to the exact opposite of a “cleaner world”. Among those plans are the commissioning of the highly controversial coal plant Datteln 4, the threat

to take the Netherlands to court for its timely decision to phase out coal and the plans for Germany’s first Liquid Natural Gas Terminal in Wilhelmshaven. Uniper’s actions show that the company is still on collision course with climate science and the goals of the Paris Agreement. And the responsibility for these actions are now on Fortum’s plate.

This briefing sheds light on the inconsistencies between Fortum’s self-ascribed green image and its actual portfolio and formulates demands by civil society organizations towards the Finnish government, Fortum and its investors.

Hundreds of students protesting Uniper’s new coal-fired power plant at the German parliament. „Datteln 4 nicht mit mir – Datteln 4 not with me”.

Photo: snapshot-photography / F.Boillot

I. Fortum’s Fossils Fortum is the third largest power producer in the Nordic region with additional significant operations in the Baltics, Poland and Russia.

Despite investing in solar, wind and other renewables, the utility company is also the sole owner of eight coal power plants in Finland, Poland and Russia with a combined electrical and thermal capacity of 4.735 MW4.

Two additional, jointly-owned power plants in Sweden and Finland complete the company’s polluting coal portfolio. Despite its sustainability

claims, Fortum is still heavily invested in fossil fuels and produces 41% (38% fossil gas, 3% coal) of its power and 80% (64% fossil gas, 16% coal)5 of its heat by burning non-renewable energy sources.

Whereas its Finnish coal plants will retire in 2029 due to the country’s ban on burning coal for energy6, Fortum has not announced a comprehensive decommissioning plan for its remaining coal plants. To be in line with the Paris Agreement and the

1.5°C goal, coal, however, must be phased out by 2030 in OECD countries, Eastern Europe and the former Soviet countries.7 Despite its promise to decarbonise society, Fortum has still not articulated a Paris-aligned roadmap for its coal fleet. And with the takeover of Uniper, Fortum is drifting even further away from a necessary 1.5C° trajectory. Uniper’s portfolio is a veritable carbon bomb and its actions and investment plans pose a major threat to the European Union’s climate goals.

the majority shareholder with a stake of more than 70%, Fortum must now be held responsible for its subsidiary’s climate impacts.

Uniper is the fifth largest coal plant operator in Europe, with power plants in Germany, Russia, the United Kingdom and the Netherlands. The company owns more than 9 GW of coal-fired assets in Europe and

Russia. Uniper’s CO2 emissions alone amounted to 59.5 million tons in 201811, more than the entire country of Finland was responsible for in the same time period. Together with Fortum’s own carbon dioxide emissions of 20.1 million tons in 201812, this adds up to a staggering 79.6 million tons. While Fortum’s leadership claims that both companies, with their complementary competences,

can become leading actors in the energy transition13, it seems to overlook the fact that the acquisition has just turned Fortum into one of the most polluting utility companies in Europe.

Rather than setting the benchmark for clean energy production, stateowned Fortum is now following in the footsteps of Europe’s biggest CO2 emitter RWE.

III. Datteln 4 – Responding to the Climate Crisis with a New Coal Plant?

II. What has Fortum Bargained for?

In September 2017, Fortum’s CEO Pekka Lundmark announced that the state-owned energy company would acquire 46.7% of shares in the German utility company Uniper. This offer was met with criticism as both companies’ strategies differ markedly. Uniper’s energy generation is 80%

fossil-based and rather than looking to decarbonize its portfolio, it relies on keeping most of its coal assets and expanding its gas activities.8 To the general bewilderment of the Finnish media and public, Fortum nevertheless decided to increase its stake in Uniper even further to 49.99% in

February 2019.9 At the time of writing, it is set to become the majority stakeholder in Uniper by acquiring additional shares from the investors Knight Vinke and Elliott – thus totalling at a 70.5 – 73 % stake.10 Uniper will become a subsidiary of Fortum once this transaction is finalized. As

While more and more countries and companies are making plans to phase out coal as quickly as possible, Uniper still adheres to the plan of opening the highly controversial coal plant Datteln 4 in the summer of 2020.

This stands in sharp contrast to the recommendations of the German Coal Commission14 and would send a disastrous signal to the rest of the world.

The scientific community is very clear about the future of coal. If we want to stand a chance of meeting the Paris Agreement’s goal of limiting warming to 1.5°C, existing coal power plants will need to be retired as soon as possible and no new coal-fired power plants can go online.15 In Germany, the federal government established the Coal Commission to develop a

strategy to phase out the country’s coal fired-power generation. In its final report, the commission explicitly recommends that no new coal power plants should go online.16 Nevertheless, Uniper decided to ignore the proposal of the Coal Commission and is set to connect the 1.1 GW Datteln 4 plant to the grid in 2020.

2

3

VI. “For a Cleaner World?”

Dirty coal for Fortum’s and Uniper’s coal plants Fortum sources its hard coal for the Finnish and Russian power plants from mining companies in Russia and Kazakhstan, while Uniper imports mainly from Russia, Colombia and the USA. Especially Russian and Colombian coal has a devastating human rights and environmental track record.

RUSSIA: Cheap coal for Europe, black snow for the Kuzbass The coal imported from Russia comes almost entirely from the Kuzbass Region, located between the cities of Kemerovo and Novokuznetsk. Kuzbass is the largest coal basin in Russia. At present, there are 120 underground and opencast mines in operation here.

The coal is transported 4,000 km by train to the Baltic ports and then distributed all over Europe.

The big coal mining companies SUEK, Kuzbassrazrezugol (KRU) and Siberian Business Union (SDS) are the most important exporters to Europe, but there are also more than a dozen smaller companies mining coal in the region. There is a high probability, that the big companies trade coal of the smaller companies as well.

Coal mining has wreaked havoc on the environment in Kuzbass. Rivers, ground water and air are heavily polluted, with devastating impacts on the health and the livelihoods of people living in the region. The land rights of local communities are frequently violated; regulations on the minimum distance between opencast mines and inhabited areas are ignored and pollution levels exceed the allowed limits.I In the winter months, large parts of the coal mining regions

are frequently covered with black dust. “Black snow” has become a common phenomenon.II In February 2019, the Swedish television SVT published a documentary, in which it showed, that Carbo One, the coal trading company of KRU, was involved in a huge money laundering and tax evasion scandal.III Even though Fortum and Uniper are well aware of the accusations against their coal supplier, they haven’t questioned the business relationship to this day.

Both companies frequently refer to the Bettercoal Initiative and its assessments of the coal mining companies.

In fact, assessments are far from being transparent and comprehensive. To this day, even predominantly negative assessment results have never led to any serious consequences for the assessed supplier.

Photo: Ecodefense

COLOMBIA: Blood coal for Europe Urgewald and other NGOs have informed Uniper and its predecessor E.on since 2009 about the terrible situation in the Colombian coal mining regions. In 2014, the Dutch peace organization PAX issued the report “The Dark Side of Coal – Paramilitary Violence in the Mining Region of Cesar, Colombia”.IV The report investigates the involvement of the mining companies Drummond (USA) and Prodeco (Glencore, Switzerland) in the paramilitary violence in the Cesar region. The report cites several testimonies that were made under oath by former paramilitary leaders.

According to these testimonies both Drummond and Prodeco allegedly fi-

FORTUM FOR FUTURE? Finland and the Finnish state-owned energy company at the crossroads

nanced the paramilitary “Juan Andrés Alvarez” front (JAA), which spread terror across Cesar and especially in the coal mining region between 1996 and 2006. During this time, the front grew from 60 to 600 men under arms, before it was demobilized. The JAA was responsible for more than 3,100 killings and displaced more than 55,000 people. The victims wait for justice and remedy to this day.

against six Drummond managers. It also reported twelve new testimonies of Drummond workers against the company.V Russian and Colombian coal will fuel Uniper’s new Datteln 4 coal plant. It is the people in the mining regions, who are paying the price for cheap and dirty energy.

During all these years, Uniper sourced coal from Drummond and Prodeco. The company has never seriously considered interrupting its business relation with these companies. In January 2020, the Colombian Newspaper El Espectador reported, that Colombian prosecutors have started a criminal investigation A mother holding her son’s ID card who was murdered by the JAA. Photo: Daniel Maissan

8

I https://ecdru.files.wordpress.com/2015/12/russian-coal.pdf II https://www.theguardian.com/environment/2019/feb/15/toxic-black-snow-covers-siberian-coalmining-region III https://www.occrp.org/en/daily/9396-swedbank-scandal-doubles-implicates-organized-crime IV https://www.paxforpeace.nl/media/files/pax-dark-side-of-coal-final-version-web.pdf V https://www.paxforpeace.nl/stay-informed/news/new-testimonies-against-mining-multinational-drummond

Fortum presents itself as a company with an ambitious vision: The utility wants to “reshape the energy system” and become the “leading clean-energy company that drives the change for a cleaner world”.

The company website is laden with news and reports outlining the energy producer’s sustainability targets, plans for reducing greenhouse gas emissions and its self-ascribed position as a circular economy champion.

An emotional company advertisement video named “Mother”38 calls on the viewer to join the movement and to look after Earth as she has looked after us. In a post on Fortum’s own ForTheDoers blog39, the company’s CEO Pekka Lundmark explicitly calls for an immediate and strict reduction of greenhouse gas emissions in order to limit global warming to 1.5°C. Indeed, he also acts as a board member of the Finnish Climate Leadership Coalition, which actively engages itself in pushing forward

climate ambition.40 On numerous accounts the company has stated the following: “Decarbonisation is deeply embedded in our DNA“.41 Naturally, the question arises of how the acquisition of a fossil fuel laden company like Uniper fits into Fortum’s vision of decarbonization and overall sustainability? According to the company’s head Pekka Lundmark, Uniper’s fossil-based assets will provide the important security of supply while the share of renewables increases in the energy system.42 However, this reasoning stands on shaky ground. Fossil gas, and especially its expansion, is in direct conflict with a low-carbon energy system as it creates long-term dependencies and resource allocation conflicts with renewable energy sources. Any new fossil fuel infrastructure is incompatible with reaching the 1.5C° goal outlined in the Paris Agreement.43 Nonetheless, Uniper is expanding its gas activities on a major scale and

still bets on bringing the highly controversial Datteln 4 coal power plant online in 2020.

Interestingly, this does not seem to concern Fortum. Pekka Lundmark has even gone on record saying that Datteln 4 should be allowed to operate until 2038, the current coal phaseout date in Germany. This date and the associated phase-out pathway is completely out of step with climate science – and the Finnish government’s own coal ban by 2029.

Endorsing an utterly inadequate 2038 coal phase-out timeline and supporting the commissioning of a new coal-fired power plant are not the steps that take us towards “a cleaner world”. In reality, Fortum still has a long way to go if it wants to transform itself into a leading clean energy company. And the Uniper takeover has just made that journey significantly longer.

VII. Time to Take Charge – Uniper is Fortum’s Responsibility Fortum has undoubtedly made a questionable deal with its investment in Uniper. This investment puts the Finnish government in a credibility quandary and severely erodes the sustainability claims made by Fortum. But so far, the Finnish utility does not seem to have realized the implications of its takeover of Uniper.

chase of over 46% of Uniper shares, an open letter44 by 15 European Environmental NGOs urged Fortum to develop a credible closure plan for Uniper’s coal power fleet in line with the Paris Agreement. At the time, Fortum replied that due to their minority ownership they weren’t in a position to make decisions over Uniper’s assets.45

On several occasions in the past, Fortum and its CEO Pekka Lundmark have shied away from taking responsibility for Uniper’s actions by arguing that they don’t hold a majority stake in the company. In February of 2018 for instance, following the initial pur-

The situation now is a different one.

Since the original acquisition, all of Uniper’s board members have been replaced and it seems unlikely that the new CEO and his colleagues were elected against the will of the company´s biggest shareholder. Further-

more, Fortum is on track to become the majority shareholder with a stake of at least 70.5% in Uniper after closing transactions by the end of the first quarter 2020.46 The Finnish utility company has announced that it intends to be represented on Uniper’s supervisory board in accordance with its ownership stake.47 Uniper´s carbon footprint is now indisputably Fortum’s responsibility and Fortum can and must make decisions regarding its subsidiary’s fossil business.

Those decisions – or indecisions - will show us whether Fortum is willing to take responsibility for the impact its actions are having on our future.

9

GCEL Criteria Catalogue Companies are included in the GCEL if one of the following criteria applies: relative criteria

The GCEL enables financial institutions to identify companies along the entire thermal coal value chain.

Our coal share of revenue assessment includes the following activities without limitation:

The company‘s ...

• Coal Share of Revenue (CSR) > 30% • Coal Share of Power Production (CSPP) > 30%

absolute criteria

The company‘s ...

• annual thermal coal production > 20 Mt • coal-fired generation capacity > 10 GW

expansion criteria

The company develops ...

• new coal mines

Exploration & Drilling, Mining, Transport & Logistics, Processing, Engineering, Procurement & Construction, Operation & Maintenance, Trading, Equipment Manufacturing, Coal to Gas & Coal to Liquids, Power & Heat Generation

urgewald

• new coal-fired power plants • new coal-related infrastructure

Our criteria catalogue will be gradually adjusted to account for the decrease in coal-related business activities, which has to take place to meet the IPCC targets.

This data can help to significantly improve the carbon footprint of your portfolio and assess climate-related risks by identifying all companies that extensively engage in coal-related business activities, constitute a vital part of the global coal sector or still invest in new coal-related projects today.

The GCEL is amongst the most thorough coal databases we have seen so far. The addition of “coal expansion” data usefully complements more conventional energy mix data. It is a great tool for investors who want to move their portfolios away from coal.

Sylvain Vanston, Group Head of Climate & Environment, AXA Group

Global Coal Exit List

The Global Coal Exit list is a valuable input to implement our coal policy on the insurance side, as it is the only data source that also assesses private companies.

Zurich Insurance

The Global Coal Exit List produced by Urgewald is an excellent tool for understanding asset stranding and energy transition risks, offering investors one of the most detailed insights into coal exposure. GCEL is at current the most comprehensive coal database available to investors.rs.

Pekka Piirainen, Investor Engagement Manager, ET Index Research

The most comprehensive tool to move your money out of coal

V.i.S.d.P.: Katrin Ganswindt, urgewald, Marienstraße 19/20, 10117 Berlin; urgewald Headquarter: Von-Galen-Straße 4, 48336 Sassenberg; Photo: baranozdemir, Thomas Corzelius / istock; lausitz360 / pixaby; NounProjekt; Design: Adrienne Rusch / DieProjektoren.de; Printed on 100% recycled paper

coalexit.org

DieProjektoren – DENKEN IN BILDERN.

urgewald

Sparkassen-Gruppe:

Liebe Sparkassenkund*innen, liebe Sparkassenmitarbeiter*innen, liebe Passant*innen, Heute am Weltspartag fordern wir von den Sparkassen ein echtes Zukunftsgeschenk: Raus aus Kohle und Rüstung!

Obwohl die Sparkassen dem Gemeinwohl verpflichtet sind, stecken sie zum Teil selbst, über ihre Landesbanken oder über ihre Fondsgesellschaft Deka Investment noch tief in diesen zerstörerischen Industrien. Sie vergeben Kredite oder halten Aktien von RWE, Europas größtem Klimakiller, oder NTPC, dem indischen Kohlegiganten und größten Entwickler neuer Kohlekraftwerke weltweit! Aber auch große Rüstungsunternehmen wie Rheinmetall bekommen Geld von Sparkassen und ihren Landesbanken, obwohl sie nachweislich Autokraten und Krisenregionen aufrüsten. Wenn die Sparkasse Ihnen Publikumsfonds der Deka Investment anbietet, sind darin auch solche Kohle- und Rüstungsfirmen enthalten.

Die Klimakatastrophe ist zu unserer größten Herausforderung geworden. Obwohl alle Fakten auf dem Tisch liegen und erst im September Millionen Menschen weltweit für mehr Klimaschutz auf die Straße gingen, sind die Reaktionen aus Politik und Wirtschaft erschreckend ignorant. Den eindringlichen Warnungen der Wissenschaft zum Trotz stecken Finanzinstitute wie die Sparkassen-Gruppe weiterhin Geld in die Kohle, der CO2-intensivsten Energiequelle des Planeten und damit einem Hauptverursacher der Klimakrise. Ähnlich sieht es bei der Rüstung aus: Obwohl Beweise auf dem Tisch liegen, dass deutsche Waffen in Angriffskriegen weltweit eingesetzt und zur Unterdrückung friedlicher Demonstrationen missbraucht werden, finden sich in zahlreichen Deka-Fondsprodukten solche Rüstungsschmieden und auch die Landesbanken und vereinzelt sogar Sparkassen gewähren diesen Firmen weiterhin Finanzspritzen.

Das muss sich ändern. Helfen Sie uns: • Konfrontieren Sie Ihre Sparkasse und machen Sie deutlich: „Erspart uns das!“ • Fordern Sie Ihre Sparkasse mit einer Mail (www.dekaprotest.de) auf, aus Rüstung und Kohle auszusteigen!

• Engagieren Sie sich in einer lokalen Divestment-/ Klima- oder Friedensgruppe!

Mehr Informationen unter: www.urgewald.org/weltspartag

V.i.S.d.P.: urgewald, Kathrin Petz, Marienstraße 19, 10117 Berlin , Gestaltung: Adrienne Rusch / dieprojektoren.de; KNAX-Grafiken nach www.knax.de

Raus aus Kohle und Rüstung!

DISCLOSURE INSIGHT ACTION

Daneben braucht Deutschland eine Neuordnung der Strom- und Energiesteuern. Die Steuer- und Abgabensätze im Wärme- und Verkehrssektor sollten sich in Zukunft an der CO2-Intensität und am Energiegehalt der jeweiligen Energieträger ausrichten und den sektorspezifischen Finanzierungsaufgaben Rechnung tragen. Dies erleichtert auch den Einsatz erneuerbaren Stroms in den Sektoren Verkehr und Gebäude und ermĂśglicht so eine Ăśkologisch sinnvolle Sektorenkopplung. Begleitende staatliche MaĂ&#x;nahmen sind fĂźr eine sozialverträgliche Ausgestaltung und den Erhalt der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit notwendig.

Dazu gehĂśrt auch die FĂśrderung von Innovationen und der erforderlichen industriellen Transformation.

DIE STErNSINGeR

9.

UfU Unabhängiges Institut fßr Umweltfragen

Das Finanzwesen nimmt eine SchlĂźsselrolle zur Finanzierung des sozialverträglichen klimagerechten Strukturwandels ein. Um bestehende klimaschädliche FinanzstrĂśme umzulenken und die notwendigen finanziellen Mittel fĂźr Klimaschutz und Anpassung zu mobilisieren, muss unter Einbezug der Stakeholder aus Finanzwesen, Wissenschaft und Zivilgesellschaft bis Mitte 2019 ein Fahrplan zu einer mit dem 1,5-Grad-Ziel verträglichen Umlenkung aller FinanzstrĂśme entwickelt werden. Dieser muss konkrete MaĂ&#x;nahmen in den Bereichen aktives Management und Offenlegung klimabezogener Chancen und Risiken, Rahmenbedingungen fĂźr Investitionen sowie Ăśffentliche FinanzflĂźsse und Geldanlagen aufweisen.

WANN,

10.

Transformative Bildung fßr nachhaltige Entwicklung (BNE) befähigt Menschen dazu, sich politisch und strukturverändernd fßr Klimaschutz zu engagieren und eine global gerechte nachhaltige Entwicklung partizipativ mitzugestalten. Dafßr muss BNE in allen formalen, non-formalen und informellen Bildungsbereichen strukturell und finanziell ßberzeugend verankert werden. Bei den bestehenden Herausforderungen muss die jßngere Generation aktiv mitgestalten und ihre Perspektive auf die Welt von morgen einbringen kÜnnen. Sowohl der Ausbau und die Weiterfßhrung echter Jugendbeteiligung als auch eine enge Verbindung mit den Bildungsprozessen auf internationaler Ebene (Action for Climate Empowerment, ACE-Prozess) mßssen dabei gestärkt werden. Auch sind gesellschaftliche Experimentier- und Lernräume zu schaffen, in denen neue und unkonventionelle Bildungsprozesse ermÜglicht werden, die fßr alle Zielgruppen leicht zugänglich sind.

11.

Eine zukunftsfähige und auf gesellschaftliche Transformation ausgerichtete Klimapolitik muss sozial und geschlechtergerecht sein, um ihre Wirkung entfalten zu kĂśnnen. Die nachweislich vorhandenen Verbindungen zwischen Geschlechtergerechtigkeit und Klimapolitik, mit all ihren interdependenten Aspekten wie Einkommen, Bildung, Migrationshintergrund etc., mĂźssen im Vorfeld analysiert werden, wofĂźr sich das Instrument des Gender Impact Assessment anbietet. Die Rezeption der Gender- und Klimaforschung und/oder die Einbeziehung von Genderexpertise bei der Entwicklung klimapolitischer MaĂ&#x;nahmen ist die Grundlage einer geschlechtergerechten Klimapolitik und sollte in die Verfahrensabläufe eingebunden werden.

MASSNAHMENPROGRAMM 2030 / KERNFORDERUNGEN

Zunächst bedarf es eines CO2-Mindestpreises im Stromsektor. Dieser sollte mÜglichst gemeinsam mit einer Reihe europäischer Stromnachbarn Deutschlands eingefßhrt werden. Zudem sollte sich die Bundesregierung auch nach der im April 2018 in Kraft getretenen Reform des Europäischen Emissionshandels (ETS) fßr die notwendige Weiterentwicklung und eine schnellere Verknappung der Zertifikate in der kommenden Handelsperiode einsetzen.

Aktionsgemeinschaft Artenschutz

WENN NICHT JETZT

4 MaĂ&#x;nahmenprogramm 2030

MaĂ&#x;nahmenprogramm 2030 5

Mengen an Treibhausgasen emittieren, mĂźssen deshalb vorrangig MaĂ&#x;nahmen identifiziert und umgesetzt werden, die mĂśglichst schnell wirken und die Einhaltung der jeweiligen Sektorziele fĂźr 2030 sicherstellen.

Die derzeit zu beobachtende klimapolitische Selbstblockade folgt einem kurzsichtigen innenpolitischen KalkĂźl. Es geht davon aus, dass jede Veränderung der Lebensumstände der Menschen die politischen Ränder stärkt und das Risiko der Desintegration der Gesellschaft vergrĂśĂ&#x;ert.

Diese Vorstellung ist falsch, jedenfalls wenn es um den Klimaschutz geht. Nach allen Umfragen der letzten Jahre wßnscht sich eine ßberwältigende Mehrheit der Menschen mehr und nicht weniger Klimaschutz.

Präambel Die Jahre 2015, 2016 und 2017 waren die drei heiĂ&#x;esten seit Beginn der globalen Temperaturaufzeichnungen. Die Prognosen der Klimawissenschaft, wonach die immer neuen Temperaturrekorde fĂźr immer mehr Regionen der Erde immer häufiger extreme Wetterereignisse bedeuten, bestätigen sich nun auch vor unserer HaustĂźr. Dem Starkregensommer des Jahres 2017 folgte der Hitze- und DĂźrresommer des Jahres 2018. Die Klimaforscher*innen wissen aber auch: Dies war erst das Wetterleuchten, noch nicht das Gewitter.

Die gute Nachricht: Die Weltgemeinschaft hat damit begonnen, ein gemeinsames Bewusstsein fĂźr den bevorstehenden Wandel zu entwickeln. Schon die Klimarahmenkonvention von 1992 hat die Staaten verpflichtet, die Treibhausgaskonzentration so zu stabilisieren, dass eine gefährliche anthropogene StĂśrung des Klimasystems verhindert wird. Ende 2015 einigten sich 195 Staaten in Paris auf einen Vertrag zur Begrenzung der Erderhitzung und ihrer Folgen, der ambitionierter ausfiel als alle globalen Vereinbarungen zum Klimawandel zuvor. Seit Paris lautet die vĂślkerrechtlich verbindlich vereinbarte Zielsetzung, die Erderwärmung gegenĂźber der vorindustriellen Epoche auf deutlich unter 2 Grad zu begrenzen und alle Anstrengungen zu unternehmen, eine Obergrenze von 1,5 Grad einzuhalten. Alle Unterzeichnerstaaten haben sich verpflichtet, ihre Klimaschutzziele an der Vereinbarung von Paris zu orientieren, entsprechend zu handeln und dies regelmäĂ&#x;ig von der Weltgemeinschaft ĂźberprĂźfen zu lassen. Der jĂźngste Bericht des Weltklimarates IPCC zur Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze zeigt auf, welche Chancen in der Vermeidung jedes Zehntelgrads Erhitzung liegen.

Die schlechte Nachricht: Der Schritt vom Wort zur Tat wird bei Weitem nicht ßberall mit der notwendigen Konsequenz gegangen. Gewichtige Länder folgen dem Vo-

66 MaĂ&#x;nahmenprogramm MaĂ&#x;nahmenprogramm 2030 2030

gel-StrauĂ&#x;-Prinzip und tun so, als kĂśnnte der Mensch grundlegende physikalische GesetzmäĂ&#x;igkeiten dadurch auĂ&#x;er Kraft setzen, dass er sie ignoriert. Und Deutschland?

GroĂ&#x;e Teile der deutschen Politik haben sich von der Vorreiterrolle verabschiedet, die der deutschen Stimme weltweit ein hohes Gewicht in Sachen Klimaschutz verliehen hat. Sichtbar wird dies bei der voraussichtlich deutlichen Verfehlung des deutschen Klimaziels bis zum Jahr 2020.

Ebenso verfehlt werden die europäisch vereinbarten Klimaschutzvorgaben in den Sektoren Verkehr, Gebäude und Landwirtschaft, die nicht vom Europäischen Emissionshandel erfasst werden.

Vor allem aber fehlt es der deutschen Klimapolitik an einem konsistenten Gesamtkonzept. In Paris gehĂśrte Deutschland Ende 2015 zu den treibenden Kräften des schlieĂ&#x;lich beschlossenen Abkommens. Damit waren jedoch die zuvor – insbesondere im Energiekonzept der Bundesregierung von 2010 – vereinbarten Klimaschutzziele Ăźberholt. Der klimapolitische Ehrgeiz muss sich seitdem in allen Unterzeichnerstaaten an den Zielen des Pariser Klimaabkommens messen lassen. Das ist bis heute weder in Deutschland noch auf europäischer Ebene geschehen. Der Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung aus dem Jahr 2016 bewegt sich bislang entlang von Zielmarken, die den wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht mehr entsprechen.

SchlieĂ&#x;lich geht es nicht mehr nur um den Zeitpunkt, zu dem „Klimaneutralität“ hergestellt wird, sondern vor allem auch um den Weg dorthin: MaĂ&#x;geblich ist das verbleibende CO2-Budget, also die auf den Erkenntnissen der Klimawissenschaft grĂźndende Gesamtmenge an Treibhausgasen, die zur Einhaltung der Pariser Klimaziele maximal noch in die Atmosphäre gelangen darf. Diese Erkenntnis erhĂśht den Zeitdruck auch in Deutschland. In allen Bereichen, die groĂ&#x;e

Das Erdsystem reagiert auf klimapolitischen Stillstand nicht mit Stillstand, sondern mit Dynamik. Und zwar mit einer Dynamik, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärker bedroht als jede vermeintlich unpopuläre klimapolitische MaĂ&#x;nahme. Ohne Erfolge im Klimaschutz wĂźrde Politik mit der Zeit immer mehr reduziert auf einen Reparaturbetrieb zur Bewältigung von Klimaschäden. Die Hilfen des Bundes in dreistelliger MillionenhĂśhe fĂźr die Landwirtschaft nach dem Hitze- und DĂźrresommer 2018 sind nur der Beginn einer Entwicklung, die sich beschleunigen wird. Dabei kann nicht jeder Klimaschaden repariert werden. Durch die Klimakatastrophe werden ganze Regionen unbewohnbar und Millionen Menschen ihre Heimat verlieren und fliehen mĂźssen.

Auf die Klimakrise gibt es nur eine sinnvolle Antwort: Das Leben in den planetaren Grenzen. Auf allen Ebenen – der Politik, der Wirtschaft, der Gesellschaft – muss die oberste Maxime werden, unsere Lebensgrundlagen nicht länger zu ßbernutzen und die Belastungsgrenzen unserer BÜden, Meere, Atmosphäre nicht mehr zu ßberschreiten. Immer mehr Menschen versuchen, individuell suffiziente Wege zu gehen. Aber die politisch Verantwortlichen dßrfen sich darauf nicht verlassen und die Verantwortung auf individuelle Konsum- und Lebensentscheidungen abwälzen, sondern sie mßssen die richtigen Rahmenbedingungen schaffen. Ohne fundamental veränderte Rahmenbedingungen ist Klimaschutz nicht mÜglich.

Auch mit Blick auf unser Land als Wirtschaftsstandort erweist sich jeder klimapolitische Stillstand als kurzsichtig, ja sogar kontraproduktiv. Die Energie- und Verkehrswende findet weltweit statt, die zugehĂśrigen SchlĂźsseltechnologien sind von entscheidender wirtschaftlicher Bedeutung.

Diejenigen, die sie bereitstellen und anwenden, sichern sich Zukunftschancen. Entschlossene Klimapolitik ist auch ein Garant fĂźr langfristig erfolgreiche Wirtschaftsstandorte.

Die zentrale Voraussetzung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung im Zeichen des Klimaschutzes ist ihre faire, sozial- und geschlechtergerechte Gestaltung.

Dazu gehÜren gleichwertige Lebensverhältnisse und Lebensperspektiven, Gute Arbeit sowie Bildungsstrategien, die nachhaltige berufliche Handlungskompetenzen fÜrdern.

Menschen mßssen einen gerechten Anteil an der von ihnen erwirtschafteten WertschÜpfung, am sozialen Fortschritt und der gestiegenen Lebensqualität erhalten, die sie durch ihre Arbeit ermÜglichen.

Vor diesem Hintergrund legen die unterzeichnenden Organisationen als Teil der Zivilgesellschaft ein umfassendes Forderungspapier vor, das anknßpft an den Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung aus dem Jahr 2016, doch in seinem Ehrgeiz versucht, die Vorgaben des Pariser Klimaabkommens einzuhalten. Bei aller Unzulänglichkeit des Klimaschutzplans 2050: Ein wichtiger Fortschritt bestand darin, dass er erstmals konkrete Sektorziele fßr die wesentlichen Handlungsfelder bis zum Jahr 2030 festlegte.

Das daran ausgerichtete MaĂ&#x;nahmenprogramm 2030 der Bundesregierung ist zudem verbunden mit der AnkĂźndigung, 2019 ein Klimaschutzgesetz zu verabschieden, das Verlässlichkeit und Planungssicherheit in der Klimapolitik Ăźber Legislaturperioden sichern kĂśnnte.

MASSNAHMENPROGRAMM 2030 / PRĂ„AMBEL

Das MaĂ&#x;nahmenprogramm Klimaschutz 2030 der deutschen Zivilgesellschaft

Im MaĂ&#x;nahmenprogramm Klimaschutz 2030 der deutschen Zivilgesellschaft ergänzen wichtige Querschnittsthemen die Handlungsfelder Energie, Gebäude, Verkehr, Industrie und Landwirtschaft aus dem Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung. Sie befassen sich mit der Notwendigkeit der Umgestaltung des fĂźr die Energiewende kontraproduktiv gewordenen Steuer-, Abgaben- und Umlagensystems, mit den fundamentalen RĂźckwirkungen der globalen Klimapolitik auf das Finanzwesen, mit den Herausforderungen des Bildungssystems in der Energiewende und mit einem geschlechtergerechten Leben und Wirtschaften.

Es ist Zeit zu handeln. Wann, wenn nicht jetzt!

MaĂ&#x;nahmenprogramm 2030 7

DieProjektoren – DENKEN IN BILDERN.

Nr. 34 – Mai 2017

energy.aktuell Kunden- und Mitgliederzeitschrift von Greenpeace Energy

LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER, 13 Jahre! Das ist der Zeitraum, der Deutschland noch bleibt, um vollständig aus der Braunkohle auszusteigen – also alle existierenden Tagebaue endgültig stillzulegen und die Verstromung dieses äußerst klimaschädlichen fossilen Energieträgers zu beenden. Spätestens 2030 dürfen die schmutzigen und – unter anderem wegen ihres Quecksilberausstoßes – auch sehr gesundheitsschädlichen deutschen Braunkohlekraftwerke kein CO2 mehr emittieren. Das belegen diverse Studien. Das ergibt sich auch aus dem Weltklimaabkommen von Paris.

Zeit für den überfälligen Strukturwandel in den Tagebauregionen, sollte man meinen. Stattdessen planen Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Nordrhein-Westfalen die Erweiterung von sechs Braunkohletagebauen. Dabei ist jetzt schon klar, dass diese Kohle für immer im Boden bleiben muss. Doch das Ende der Braunkohle schieben die zuständigen Landesregierungen und die Bundesregierung immer weiter vor sich her.

Wir wollen nicht länger abwarten, bis die Politik handelt.

Und so wie uns geht es vielen anderen Menschen, die ebenfalls ahnen, dass der Braunkohleausstieg das nächste große Thema der Energiewende wird. Werden muss, denn sonst wird sie scheitern. Klar ist zugleich, dass dies nicht nur ein Thema für die Bürgerinnen und Bürger in den betroffenen Tagebauregionen ist, es geht uns alle an. Für viele, die weit von dort entfernt wohnen und nicht ohne Weiteres an Protestaktionen teilnehmen können, stellte sich bislang die Frage: Was können wir tun?

Nun gibt es darauf eine Antwort: Zwar ist unser vertrauter Strommix – der von nun an übrigens Ökostrom aktiv heißt – schon immer frei von Kohle- und Atomstrom. Doch seit Mai

Eine saubere Zukunft für die Tagebaureviere – mit unserem neuen Tarif SOLARSTROM plus Seite 06

Sönke Tangermann und Nils Müller

bietet Greenpeace Energy Menschen in ganz Deutschland zusätzlich die Möglichkeit, sich über unseren neuen Stromtarif SOLARSTROM plus am Ausbau der erneuerbaren Energien in der Lausitz, im Rheinischen und im Mitteldeutschen Revier zu beteiligen und so Impulse für einen sozialverträglichen Strukturwandel zu setzen.

Wie SOLARSTROM plus funktioniert und wie unser neuer Fördertarif dabei hilft, dass beim Ausbau der Erneuerbaren möglichst viele Arbeitsplätze entstehen, lesen Sie auf den Seiten 06–07.

Wir sollten uns von den großen Aufgaben jedenfalls nicht entmutigen lassen. Denn auch das, was bislang schon bei der Energiewende hierzulande erreicht wurde, geht zu großen Teilen auf engagierte Bürgerinnen und Bürger zurück, die einfach nicht länger auf die Politik gewartet haben.

So wird es auch bei einer weiteren Stufe der Energiewende sein: dem „Prosuming“, bei dem jeder selbst erneuerbaren Strom erzeugen und verbrauchen kann. Dafür setzen wir uns als Energiegenossenschaft ein – ob politisch oder praktisch, wie mit unserem Mieterstromprojekt „Frise“ in Hamburg (siehe Seite 04). Und immer mit Ihnen, liebe Kundinnen und Kunden!

Wir wünschen Ihnen allen einen energiegeladenen Frühling.

Nils Müller und Sönke Tangermann Vorstand Greenpeace Energy eG

MEHR SCHUTZ FÜR MENSCHEN UND MANGROVEN GREENPEACE ENERGY UND ATMOSFAIR ENGAGIEREN SICH IN INDIENS SUNDARBANS An einem schwülen Tag tuckert atmosfair-Mitarbeiterin Mareike Tobiassen in einem kleinen Holzboot durch die Sundarbans, Bengali für „schöner Wald“.

Der weltgrößte Mangrovenwald schützt das riesige Gangesdelta vor dem Anstieg des Meeresspiegels und ist das wichtigste Habitat des Bengalischen Tigers.

Unterstützt durch lokale Partner, hat die Berliner Klimaschutzorganisation in

Falk Hermenau, SOLARSTROM plus-Kunde aus Berlin

Steffen Kapelle, Solarstrom-Lieferant aus der Lausitz

ATOMSKANDAL AKW-Betreiber haften (fast) nicht für Super-GAU-Folgen Seite 03 MIETERSTROM

Was wir für eine bürgerfreundliche Energiezukunft tun

Seite 04

E-MOBILITÄT

Praktische Ladelösungen für zu Hause und unterwegs

Seite 08

01

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Holzgasöfen: simple Technik, große Wirkung

der Region Westbengalen bislang rund 14.000 Holzvergaseröfen verteilt. „Sie helfen den Familien, jährlich bis zu 50 Prozent Feuerholz zu sparen, das schützt den Wald“, sagt Tobiassen. Zudem gebe es deutlich weniger Atemwegserkrankungen im Projektgebiet, weil beim Kochen auf der Holzgasflamme fast kein Rauch entsteht. „Hier gehen Umwelt- und Klimaschutz einher mit sozialen und wirtschaftlichen Vorteilen für die Menschen“, sagt Olaf Altmann, Leiter Vertrieb und Marketing bei Greenpeace Energy. „Deshalb bieten wir proWindgas-Kundinnen und -Kunden nun in einem Projekt mit atmosfair die Möglichkeit, ihre durch Heizen und Kochen entstandenen CO2Emissionen auszugleichen.“ In einem

Haushalt mit 100 Quadratmeter Wohnfläche sind das circa 3,6 Tonnen CO2 pro Jahr, die sich für rund 80 Euro kompensieren lassen. Das entpricht den Kosten für zwei Öfen, die das Leben zweier Familien in Westbengalen verbessern und Mangrovenwälder schützen.

Kompensieren geht ganz einfach: Auf der speziellen Aktionsseite unseres Partners (s. u.) finden Sie einen CO2-Rechner.

Dort tragen Sie Ihren letzten Gas-Jahresverbrauch ein und erfahren so die CO2Menge sowie den Kompensationsbetrag.

Mehr Infos zu Holzgaskochern und CO2-Kompensation auf der Aktionsseite unseres Partners: www.atmosfair.de/ prowindgas

SHOWDOWN IN LUXEMBURG, SCHEUKLAPPEN IN BRÜSSEL NÄCHSTE RUNDE IM STREIT UM HINKLEY POINT C VOR DEM EUGH – UNGARN ERHÄLT GRÜNES LICHT FÜR DAS AKW PAKS II Fotos S. 01: Enver Hirsch/Greenpeace Energy, Montage: The Ad Store; Fotos S. 02: Enver Hirsch/Greenpeace Energy, atmosfair; Fotos S. 03: Tsukasa Yajima, Christoph Eckelt/Greenpeace Energy

FÜR DIE REGION.

EDITORIAL

GEGEN BRAUNKOHLE.

Nun befasst sich also der Europäische Gerichtshof mit den in Ungarn, das in Paks derzeit zwei Reaktoren mit russischer Milliarden-Subventionen für das geplante AKW Hinkley Point C. Technologie bauen will. In Ungarn liegt die maximale HafGreenpeace Energy hatte im Dezember Rechtsmittel beim tungssumme für die AKW-Betreiber und den Staat zusammen EuGH eingelegt, nachdem die untere Instanz bei gerade einmal 380 Millionen Euro. Ganz des Luxemburger Gerichts unsere Klage-Argu- „Bei Hinkley Point C egal, wie hoch die Schäden eines grenzübermente nicht anerkennen wollte. schreitenden Atomunfalls tatsächlich ausfallen und Paks II drückt Die EuGH-Richter dürften noch in diesem Brüssel beide Augen würden. „Angesichts der steigenden Risiken Jahr eine Entscheidung fällen. Es wäre der jumaroder Alt- Reaktoren und undurchsichtiger zu – ganz im Sinne ristische Showdown über die Rechtmäßigkeit Neubauprojekte sind die unzureichenden Hafder Atomlobby.“ der britischen Atombeihilfen, eine Blaupause tungsverträge skandalös und müssen dringend für zahlreiche AKW-Projekte in Europa. Um sicherzustellen, neu verhandelt werden“, sagt Greenpeace-Energy-Vorstand dass das Urteil auch in ihrem Sinne ausfällt, haben GroßbriSönke Tangermann, „dies gilt insbesondere für Paks II.“ tannien und Frankreich – dessen EDF-Konzern Hinkley Point C Denn Ungarns Regierungschef Viktor Orbán will den AKWBau mit allen Mitteln durchdrücken. Wichtige Details des Verbauen und betreiben soll – beim höchsten europäischen Gericht beantragt, der von uns beklagten EU-Kommission als trags mit Russland sind bis heute höchst intransparent, wie zum „Streithelfer“ beispringen zu dürfen.

Beispiel der Umgang mit dem anfallenden Atommüll. Und: Erst Abseits des Subventions-Prozesses droht Hinkley Point C vor Kurzem hat die Orbán-Regierung ein Gesetz verabschieden jetzt neuer juristischer Ärger: Ein UN-Gremium hat Großbrilassen, das die ungarische Atomaufsicht bei Sicherheitsfragen tannien dazu verdonnert, endlich eine grenzüberschreitende quasi entmachtet. Die EU-Kommission hat Paks II trotzdem geUmweltprüfung für das Reaktorprojekt zu starten. Anrainernehmigt – und Anfang des Jahres ihr Untersuchungsverfahren staaten wie Deutschland, aber auch Akteure wie Greenpeace gegen die Milliarden-Subventionen für Paks II eingestellt.

Energy können also endlich Sicherheits- und Umweltbedenken „Brüssel drückt wie schon im Fall von Hinkley Point C auch geltend machen. Das Prüfungsverfahren könnte sogar die Arbei Paks II beide Augen zu, ganz im Sinne der Atomlobby“, kritisiert Tangermann und fordert: Die Bundesregierung muss beiten auf der AKW-Baustelle über Monate lahmlegen. entschiedener als bisher gegen die Atompläne anderer Staaten wie Ungarn vorgehen, weil diese den Ausbau der ErneuerbaAKW-BETREIBER HAFTEN NICHT FÜR ATOMSCHÄDEN Dass das Atomausstiegsland Deutschland künftig deutlich ren in Europa behindern und selbst den deutschen Atomauskritischer auf Atomprojekte in seiner Nachbarschaft blicken stieg konterkarieren könnten. sollte, belegt eine neue, von Greenpeace Energy beauftragte Studie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS).

Dessen Fazit: Sollte es in einem grenznahen AKW zu einem Unfall kommen, der auch hierzulande Schäden verursacht, so bleibt Deutschland auf dem allergrößten Teil der Kosten sitzen. „Es besteht eine extreme Diskrepanz zwischen den zu erwartenden Kosten eines nuklearen Unfalls und der Haftungs- und Deckungsvorsorge europäischer Nachbarstaaten“, sagt Studienautorin Lena Reuster vom FÖS. In Zahlen ausgedrückt: Die tatsächlichen Kosten übersteigen die zwischen den Staaten vereinbarte Mindesthaftung um das 250- bis 1.000-Fache. Die Atomkonzerne als Verursacher werden also dank großzügiger internationaler Verträge weitestgehend aus der Verantwortung genommen. Zum Beispiel Sönke Tangermann, Lena Reuster und Hartmut Gaßner bei der Vorstellung der Atomhaftungsstudie in Berlin

03

deutschen

ng i 2015

INHALT

WARUM DIESES SCHWARZBUCH? GROSSBRITANNIEN Standorte: Hinkley Point C: 3,2 GW, Oldbury B 1+2: 2,7 GW, Moorside 1–3: 3,4 GW, Sizewell 1+2: 3,2 GW, Wylfa 1+2: 2,7 GW, Bradwell 1+2: 2,3 GW

UNGARN Standort: Paks II: 2,4 GW

03

An der Südwestküste Englands soll frühestens 2025 ein neues Atomkraftwerk ans Netz gehen: Hinkley Point C, bestehend aus zwei Druckwasserreaktoren vom Typ EPR.zweiHinkley Point C soll über neue Reaktoren (Temelín 3+4) 35 Jahre mit einem dreistelligen Milliardenbetrag Dukovany vom britischen Staat subventioniert werden. Damit ist das geplante AKW weit mehr als „nur“ eine AKW Krško teure Investition in eine unwirtschaftliche und gefährliche Technologie. Hinkley Point C könnte eine II Zeitenwende einläuten – und zu einerKrško Wiederkehr der Atomkraft in der EU beitragen. Deshalb geht Hinkley Point C uns alle an!

FRANKREICH Standort: Flamanville: 1,5 GW

im Bau

06

TSCHECHIEN Standorte: Dukovany 5: 1,2 GW, Temelin 3+4: 2,4 GW

2008 verkündete der Energiekonzern CEZ, bauen zu wollen – der Bau solle 2013 beginnen und der erste Reaktor 2020 in Betrieb gehen. Zusätzlich wurde eine Machbarkeitsstudie über einen neuen Reaktor am Standort durchgeführt. 2013 gab CEZ bekannt, alle Entscheidungen zu den beiden AKW-Neubauprojekten für ein bis zwei Jahre bis zu einer Entscheidung der Regierung auszusetzen. Ausschlaggebend für diese Entscheidung waren wirtschaftliche Gründe: Die tschechische Regierung hatte zunächst geplant, eine Strompreisgarantie für Temelin 3+4 zuzusichern, so wie in Großbritannien (Contract for Difference, mehr dazu auf S. 6). Es kam allerdings zu keiner Einigung zwischen den zuständigen Ministerien. Das tschechische Kabinett beschloss im Juni 2015 einen Aktionsplan für Atomenergie, der die Errichtung von jeweils ein bis zwei Reaktoren an den Standorten Temelín und Dukovany vorsieht. Der Bau von Dukovany 5 habe dabei Vorrang.

Schwarzbuch Hinkley Point C

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Denn Europas Strommärkte werden immer stärker vernetzt. Das hochsubventionierte britische AKW droht, die Energiewende in Deutschland und Europa zu belasten: Es benachteiligt nachweislich Anbieter und Produzenten von Ökostrom, auch hierzulande. Und das Finanzierungsmodell von Hinkley Point C könnte bald zahlreiche Nachah} GARANTIE-VERGÜTUNG FÜR ATOMSTROM mer in Europa finden – was die negativen Effekte der milliardenschweren Atomstrom-Förderung noch potenzieren würde. Greenpeace Energy klagt deshalb gemeinsam mit anderen Akteuren FÜR EIN EINZELNES KRAFTWERK gegen die unfairen AKW-Subventionen.

14 18

108 MILLIARDEN EURO 22 26

€

Wie viel darf ein Atomkraftwerk kosten? Nach dem Willen der britischen Regierung offenbar einen dreistelligen Euro-Milliardenbetrag. Mit so viel Geld nämlich soll der Steuerzahler den Atomstrom aus Hinkley Point C dank Preisgarantie und Inflationsausgleich über 35 Jahre subventionieren.

€ 0 € Dieses Schwarzbuch skizziert die negativen € 50500 500 € Effekte des Atomprojektes und benennt die €€€ Profiteure ebenso wieC tatsächlich die nuklearen Risiken Ob und wann Hinkley Point ans Netz Wichtig: Die Garantievergütung wird auch an die Ingeht, ist noch unklar. Fest steht aber schon jetzt flation oder andere Kostenfaktoren wie steigende durch Hinkley C.dortDiese kompakte Publider Preis für Point den Strom, der einmal produziert Netzgebühren angepasst. Der „Strike Price“ steigt werden soll: 92,50 britische Pfund (umgerechnet also über den vereinbarten Förderzeitraum stetig an. kation zeigt, dass der dort anfallende Atommüll 120,30 Euro nach durchschnittlichem Wechselkurs) sollen die Betreiber für jede Megawattstunde erhalDas Analyseinstitut Energy Brainpool hat in einer die Kosten weiter Höhe wirdberechnet, – undauf welche Summen sich die ten – so sieht es derin mit die dem britischen Staattreiben vereinKurzstudie „Contract for Difference“ vor, ein vertraglich dass es barte günstigere und saubere Versorgungs- 1,6 Milliarden Euro für 35 Jahre vereinbarter Ausgleichsmechanismus. alternativen für Großbritannien gibt. Mehrere Der Staat zahlt die Differenz zum Marktpreis Hinkley Point C am Strommarkt weniger als aktuelle Erzielt Studien sind in dieses Schwarzbuch diesen Garantiebetrag („Strike Price“) pro Megawattstunde, dann legt der Staatdavon die fehlende wird Differenz hier erstmals eingeflossen, ein Teil oben drauf – immer und immer wieder, denn an der Börse wird stündlich abgerechnet. Übersteigt der erder Öffentlichkeit präsentiert. zielte Preis an der Börse hingegen den „Strike Price“,

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Hinkley Point C erhält jährlich staatliche Förderung über 35 Jahre

Die milliardenschweren Atomsubventionen und ihre Folgen für Europas Energiezukunft

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SLOWENIEN Standort: Krško II: 1,6 GW

Das steht im Gemeinschaftseigentum von Slowenien und Kroatien. Die planmäßige 40-jährige Betriebszeit endet 2023, eine Verlängerung der Betriebserlaubnis um weitere 20 Jahre – bis 2043 – ist geplant. Im Januar 2010 wurde von GEN Energija ein Antrag für einen zweiten Reaktor in Krško eingereicht.

Der Reaktor mit einer Leistung von 1.100 bis 1.600 MW würde laut diesen Plänen zwischen 2020 und 2025 mit Kosten bis zu fünf Milliarden Euro gebaut werden und im Besitz von Slowenien sein. Die Entscheidung ist jedoch noch offen.

Im Jahr 2014 zeigten seismische Studien des französischen Instituts für Strahlenschutz und nukleare Sicherheit (Institut de Radioprotection et de Sûreté Nucléaire – IRSN), dass das Gelände für den Bau eines Atomkraftwerks ungeeignet ist.

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dann sollen die Kraftwerksbetreiber ihrerseits die entstehenden Überschüsse an die öffentliche Hand zurückzahlen.

6

100 80 60 40 20

€

2023 2032 Förderung kumuliert real

31

(2012)

108,6

45,3

53,7

29,0

2049 2040 2057 Förderung kumuliert nominal

32

2009 gab das ungarische Parlament seine vorläufige Zustimmung zum Bau des Atomkraftwerks Paks II. Es wurde aber erklärt, dass ausländische Investoren nötig wären. Die ungarische Regierung hat mit dem russischen Unternehmen Rosatom einen Vertrag über die Lieferung des AKW unterzeichnet. Ein transparentes Auswahlverfahren gab es nicht. Paks II mit zwei Reaktoren des Typs WWER-1200 soll rund 12,5 Milliarden Euro kosten, wovon zehn Milliarden Euro von russischen Kreditgebern und weitere 2,5 Milliarden aus dem ungarischen Haushalt stammen sollen. Die beiden Reaktoren sollen 2025 bzw. 2030 ans Netz gehen. Geplant ist eine Betriebszeit von 60 Jahren. Die Europäische Kommission hat am 23. November 2015 erklärt, dass sie eine eingehende beihilferechtliche Untersuchung zu den Plänen Ungarns eingeleitet hat.

Karte: Hinkley Point C als Modell

Garantie-Vergütung für Atomstrom: 108 Milliarden Euro für ein einzelnes Kraftwerk BULGARIEN Standort: Kozloduy 7: 1,2 GW

Im April 2012 wurde von der Regierung der Bau des neuen Reaktors Kozloduy 7 grundsätzlich genehmigt. Der Finanzminister erklärte, dass dieser Reaktor ohne öffentliche Subventionen der Regierung und ohne Staatsgarantien gebaut werden soll, ein Investor werde für das Projekt gesucht, der Baubeginn ist für 2016 geplant. Am 1. August 2014 hat der Hersteller Westinghouse einen Vertrag abgeschlossen, um einen 30-Prozent-Anteil durch das Unternehmen Kozloduy NPP-New Build Plc. an dem neuen AKW zu übernehmen. Das regierungseigene Unternehmen Kozloduy NPP Plc. wird einen 70-Prozent-Anteil innehaben. Diese Vereinbarung legte auch die Wahl für einen Reaktor des Typs AP1000 fest. 2015 verzögerte sich das Projekt wegen fehlender Finanzierung und geringem Strombedarf. Im April 2015 erklärte Westinghouse, dass die zwischen den Anteilseignern getroffene Vereinbarung ausgelaufen ist und nun Diskussionen über eine neue Struktur und Zeitplan des Projektes geführt würden.

Wie Atomsubventionen den Wettbewerb verzerren: Messbarer Nachteil für Erneuerbare

SLOWAKEI Standorte: Bohunice 3: 1,7 GW, Mochovce 3+4: 1 GW

Am Standort Mochovce sind zwei Reaktoren in Bau. Der ursprüngliche Baubeginn erfolgte 1986. 1992 musste der Bau aus finanziellen Gründen ausgesetzt werden.

Die Reaktoren sollten 2013 in Betrieb gehen, es kam aber zu weiteren Verzögerungen und Kostenüberschreitungen – von 2,8 auf mittlerweile 4,6 Milliarden Euro. Die Inbetriebnahme wird nun für 2017 erwartet.

2008 wurden Pläne verlautbart, dass ein neuer Reaktor am Standort Bohunice gebaut werden soll – Bohunice 3. Dafür ist die Errichtung eines neuen Druckwasserreaktors der Generation III+ mit einer elektrischen Leistung bis zu 1.700 MW und einer Betriebszeit von 60 Jahren geplant. In dem laufenden UVP-Verfahren wird nicht angegeben, welcher Reaktortyp dafür verwendet wird. Es wird erläutert, dass die Auswahl des Lieferanten bzw. des Reaktortyps erst nach Abschluss des UVP-Verfahrens erfolgen wird. Der Betriebsbeginn ist für 2029 geplant.

RUMÄNIEN Standort: Cernavoda 3+4: 1,5 GW

Hier sind am Standort Cernavoda zwei Reaktoren in Betrieb, der 1991 unterbrochene Bau der Reaktoren Cernavoda 3 und 4 soll nun wieder aufgenommen werden. Im Oktober 2014 benannte der rumänische staatseigene Energieversorger Nuclearelectrica (SNN) das chinesische Unternehmen China General Nuclear Power Group (CGN), das auch an Hinkley Point C beteiligt ist, als den ausgewählten Investor für das Projekt. Noch wird der Betriebsbeginn mit 2019 bzw. 2020 angegeben. Im November 2015 unterzeichneten Nuclearelectrica und CGN einen Vorvertrag für Cernavoda 3 und 4. Um jedoch mit dem Projekt fortzufahren, verlangt CGN vom rumänischen Staat einen garantierten Mindeststrompreis für in den neuen Reaktoren erzeugten Strom.

Die Konzerne hinter Hinkley Point C: Vorfälle, Skandale und fehlende Transparenz

2006 2007

Vorläufige Abschaltung der Anlage B, um eine Rissbildung innerhalb der Reaktoren zu überprüfen.

Nach dem Wiederanfahren der Reaktoren wurde die Laufzeit bis 2017, später bis 2023 verlängert.

GEPLANTE LAUFZEIT 60 Jahre ab Inbetriebnahme

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Teure Atommüll-Entsorgung: Ein Freibrief für Milliarden-Mehrkosten

BEIHILFE-GENEHMIGUNG TROTZ KRITIK

Förderkosten für Hinkley Point C aufaddieren würden, wenn das AKW bei normaler Preisentwicklung je nach Marktlage sowohl mal über als auch unter dem jeweils

Oktober 2014. Die Europäische Kommission erklärt die von Großbritannien geplanten Subventionen für Hinkley Point C für zuläs-

25.700.000 Megawattstunden jährlich produziert.

Vorausgegangen war ein von der Kommission eingeleitetes förmliches Prüfverfahren, bei dem zahlreiche Unternehmen, Verbände und Bürger kritisch zu dem umstrittenen Finanzierungspaket Stellung nahmen. Auch Greenpeace Energy hatte offiziell Einspruch gegen die Hinkley-Point-Subventionen eingelegt und zudem mit einem offenen Brief an die Kommissionsmitglieder appelliert, die Subventionen nicht zu genehmigen, weil diese „selektive Marktvorteile ausgerechnet für unverantwortlichen Atomstrom“ darstellen.

sig. Die Entscheidung überrascht, denn zuaktuellen Börsenpreis Strom produziert. Zugrunde geSaubere Versorgungs-Alternative: vor hatte Brüssel hier eine unzulässige, nicht legt wird dabei, dass das Kraftwerk rund 8.040 Stunmit EU-Recht vereinbare Beihilfe vermutet. den langund unter voller Auslastung arbeitet – also rund Ökostrom Windgas statt Atomkraft Ergebnis der Simulation: Im Schnitt erhält Hinkley

Point C pro Jahr eine Ausgleichs-Subvention von 1,6 Chronik / Daten und Fakten Milliarden Euro. Multipliziert mit der gesamten Förderzeit von 35 Jahren beläuft sich die staatliche Förderung zu Hinkley Point C real auf insgesamt 53,7 Milliarden Euro. Berücksichtigt man zudem die in der offiziellen Förderkalkulation angegebene, durchschnittliche jährliche Inflationsrate von 2,4 Prozent, so ergeben sich durch Zinseffekte sogar

Selbst kumulierte aktivFörderkosten werden: von 108,6 Milliarden Euro.

Was können tun, um die WiederZehn ProzentSie Rendite für die Geldgeber  Stellungnahme von Greenpeace Mit diesen großzügigen Subventionen für Atomstrom Energy im Beihilfeverfahren will Großbritannien den Investoren Hinkley Point C kehr der Atomkraft zuvonverhindern? eine Rendite von zehn Prozent ihres eingesetzten Kapitals garantieren. Um dieses Ziel zu erreichen, kann der vereinbarte „Contract for Difference“ sogar nach-

Hinkley Point wird zusammen mit anderen Orten als möglicher Standort für ein neu zu bauendes Atomkraftwerk genannt.

2011

Nach einem meh figen Auswahlve ren der Regierung den Hinkley Point Sizewell an der en lischen Ostküste verbliebene Stand präsentiert. Zu die Zeitpunkt sind be Aufträge im Wert 9 Mio. £ an lokale Zulieferer und Firm rund um Somerse Standort von Hink Point) vergeben. E erhält die Genehm gung, mit Vorarbe für den Kraftwerk zu beginnen.

EDF erhält Kreditgarantien über 10 Mrd. £, (rund 14 die die Kreditaufnahme für das Bauprojekt erheblich ligen dürften. Chinesische Investoren bekommen ebe eine Kreditgarantie über 2 Mrd. £ (2,7 Mrd. €). Außer muss der britische Steuerzahler bis zu 22 Mrd. £ (30 an die AKW-Eigentümer zahlen, wenn die Regierung Europäische Union politische Schritte durchsetzen so den Betrieb von Hinkley Point C früher als geplant be

Riskante Atomtechnologie: Strahlenunfall nicht ausgeschlossen

EPR: Reaktormodell unter Druck

2009

MRZ

Um die Abhängigkeit von Kohle zu verringern, änderte Polen seine Energiepolitik drastisch und will nun erstmals Atomkraftwerke bauen.

Im Jahr 2009 gab PGE (Polska Grupa Energetyczna), Polens größtes Stromerzeugungsunternehmen, Pläne zum Bau von zwei Atomkraftwerken mit einer Leistung von jeweils 3.000 Megawatt bekannt. Es werden drei potenzielle Standorte untersucht: Zarnowiec, Choczewo oder Lubiatowo-Kopalino. Im Jahr 2018 sollen die endgültige Investitionsentscheidung sowie die Auswahl von Standort und Reaktortyp erfolgen. Der erste Block soll 2024, der zweite 2029 ans Netz gehen. Das zweite Atomkraftwerk soll dann etwa 2035 den kommerziellen Betrieb aufnehmen. Es ist unklar, ob Polen die finanziellen Mittel aufbringen kann, um sein AKW-Programm umzusetzen. Nachdem eine Reihe möglicher Unterstützungsmaßnahmen betrachtet wurden, erklärte PGE Anfang 2015, dass ein Contract for Difference (mehr dazu auf S. 6) wie er in Großbritannien verwendet wird, die geeignete Maßnahme sei.

www.no-point.de/einspruch

träglich noch angepasst werden – zugunsten der SubImpressum ventionsempfänger, versteht sich.

Kurzanalyse zu Subventionen }} www.no-point.de/108mrd

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DieProjektoren – DENKEN IN BILDERN.

STANDORT

POLEN Standorte: Zarnowiec, Choczewo oder Lubiatowo-Kopalino und ein weiterer, noch gar nicht bestimmter Standort: ca. 6 GW

FINNLAND Standorte: Olkiluoto: 1,5 GW im Bau Hanhikivi: 1,2 GW

OKT–MAI

Der wirtschaftliche Betrieb neuer Atomkraftwerke ist aus heutiger Sicht nicht möglich. Ein AKW kann nur mit staatlichen Subventionen gebaut und betrieben werden. Es ist zu erwarten, dass zahlreiche europäische AKW-Projekte durch das Finanzierungsmodell, das die britische Regierung für Hinkley Point C abschließen will, Auftrieb erhalten werden. Was droht, ist eine teure Wiederkehr der riskanten Atomtechnologie in Europa. Ein Überblick über aktuelle AKW-Projekte, von denen sich einige am britischen Subventionsmodell orientieren könnten.

GARANTIEN

HINKLEY POINT C ALS MODELL

Kumulierte Förderung von HPC in Mrd. €

C– uar 2016 istigen 016

AKW-NEUBAUPROJEKTE IN EUROPA

Der AKW-Standort Hinkley Point liegt an der Südwestküs te Englands in der Grafschaft Somerset. Die nächste größe Stadt ist das 30 Kilometer öst lich gelegene Bristol mit rund 430.000 Einwohnern.

DIE VERSTECKTEN KOSTEN DER BRAUNKOHLE

3,4–4,7 ct/kwh

STROM GESTEHUNGSKOSTEN

Auf den ersten Blick scheint Braunkohle so günstig zu sein wie erneuerbare Energien.

Aber Achtung – der Schein trügt!

Stromgestehungskosten stehen für die Kosten, die für die Umwandlung einer Energieform in elektrischen Strom gezahlt werden müssen. Sie setzen sich zusammen aus den Materialkosten (z.B. für den Brennstoff) und den Fertigungskosten (z.B. die Kosten für ein Kraftwerk oder dessen Betrieb).

BRAUNKOHLE

WIND

PHOTOVOLTAIK

WASSER

3,4 – 4,7 ct/kwh

4,6 ct/kwh

4,6 ct/kwh – 6,5 ct/kwh

3,4 ct/kwh

FOLGEKOSTEN IN DEN BRAUNKOHLEGEBIETEN

HEIMATVERLUST

VERLUST BIOLOGISCHER VIELFALT

Menschen müssen umsiedeln und zusehen, wie ihr eigenes Haus abgerissen wird. Keine leichte Sache! Hier verstecken sich psychosoziale Kosten.

LÄRM / FEINSTAUB

Menschen, die in der Nähe eines Braunkohletagebaus leben, müssen hohe Belastungen durch Feinstaub und Lärm ertragen.

Hier verbergen sich Gesundheitskosten.

HEIMATVERLUST

LÄRM / FEINSTAUB

GESCHÄDIGTER WASSERHAUSHALT BERGSCHÄDEN

VERLUST BIOLOGISCHER VIELFALT

Feuchtgebiete trocknen aus, Wälder verschwinden, Böden werden unbrauchbar: biologische Vielfalt geht verloren.

BERGSCHÄDEN

Bergschäden an privatem und öffentlichem Eigentum – die Beweispflicht liegt bisher bei den Betroffenen.

GESCHÄDIGTER WASSERHAUSHALT

Den Wasserhaushalt wiederherzustellen ist extrem langwierig.

Sogar nach 300 Jahren können noch kostspielige Maßnahmen anfallen.

GREENPEACE ENERGY EG

BLAUER WASSERSTOFF

LÖSUNG ODER PROBLEM DER ENERGIEWENDE? FAKTEN, HINTERGRÜNDE, ARGUMENTE

Januar 2020

DieProjektoren – DENKEN IN BILDERN.

Arbeitsh

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D N I S B J L K

IMPRESSUM Herausgeberin: Katholische Landjugendbewegung Deutschlands e.V. (KLJB) www.kljb.org

* E L L A JB

SEITE 04 VORWORT

Endredaktion: Stephan Barthelme – s.barthelme@kljb.org Malte Pahlke – m.pahlke@kljb.org

SEITE 05 EINLEITUNG

Verantwortlich für den Inhalt: Carola Lutz, David Klässig

SEITE 06 SPRACHE BEEINFLUSST UNSER DENKEN

Korrektorat: Marion Pinnen – m.pinnen@kljb.org

SEITE 08 INTERVIEWS – DARF‘S AUCH ANDERS SEIN?

Fotos: Jörg Farys – DieProjektoren.de; KLJB Grafiken: Barbulat – istock; Gregor Cresnar, Gajah Mada Studio, Adrien Coquet, Mark S Waterhouse, Yo! Baba, trang5000, Fidel Zein, fernandosurya468, Fidel Zein – Noun Projekt Verlag: Landjugendverlag GmbH, Drachenfelsstraße 23, 53604 Bad Honnef-Rhöndorf, Tel. 0 22 24 – 9 46 50

L K D N I S

INHALT

Layout: Adrienne Rusch – DieProjektoren.de Gedruckt mit umweltfreundlichen, ölfreien Druckfarben auf 100% Recyclingpapier

SEITE 10 GENDER(N) IST WICHTIG – TROTZ JEDER KRITIK SEITE 12 GENDER(N) IN DER KLJB SEITE 14 IDEEN FÜR GRUPPENSTUNDEN SEITE 18 BUCH- UND FILMTIPPS SEITE 20 WAS BEDEUTET EIGENTLICH…?

Erscheinungsdatum: Dezember 2019

SEITE 22 GESETZESGRUNDLAGEN SEITE 23 LITERATURVERZEICHNIS

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VORWORT

EINLEITUNG würdigt die Vielfalt innerhalb der Menschheit. Nachdem wir spätestens seit diesem Beschluss unser Verständnis von „Normalität“ hinterfragt haben und zum Schluss gekommen sind, dass es viele Facetten des „Normalen“ gibt, haben wir uns auf der Bundesversammlung 2019 in Rastatt erneut diesem Themenfeld gewidmet. Mit dem Beschluss „Gender(n)-Gerechtigkeit – Ja, bitte!“ haben wir der lebensweltlichen Wirklichkeit Rechnung getragen und ein Zeichen für eine moderne Jugendverbandsarbeit im 21. Jahrhundert gesetzt. Da es Personen gibt, die sich den Kategorien männlich oder weiblich nicht zugehörig fühlen, hat sich die KLJB dafür entschieden, eine geschlechtergerechte Sprache in Rede, Schrift und Bild zu nutzen. Damit sich alle angesprochen fühlen, nutzen wir nun das Gender-Sternchen.

Seit der ersten KLJB-Broschüre im Themenbereich Geschlechtergerechtigkeit im Jahr 2008 hat sich der gesellschaftliche und verbandsinterne Blick auf die Thematik weiterentwickelt. Während die erste Arbeitshilfe „Querdenken – Gendermainstreaming in der Projektarbeit“ sich mit der Gleichstellung zwischen Frau und Mann beschäftigte und damit eine zweigeschlechtliche Perspektive wählte, behandelte die 2015 erschienene Arbeitshilfe „Vielfalt Leben“ einen breiteren Ansatz. Die Publikation ist getragen vom Geist des Beschlusses der Bundesversammlung 2015 „Vielfalt leben! Umsetzung einer diversitätsbewussten Jugendarbeit“. Als moderne Christ*innen haben wir uns weiterentwickelt, ohne aber unsere Grundwerte aus den Augen zu verlieren. Denn schon der erste Korintherbrief (1Kor, 12)

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Um zu klären, wer diese „alle“ sind, wie und warum wir eigentlich eine geschlechtersensible Sprache nutzen, haben wird diese Broschüre entwickelt, die euch bei eurer Arbeit in einer geschlechtergerechten Welt unterstützen soll.

Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen dieser Arbeitshilfe!

Für den KLJB-Bundesvorstand

Carola Lutz Bundesseelsorgerin

GENDERGERECHTE SPRACHE – WARUM SO KOMPLIZIERT? Vielleicht kennt ihr das: Ihr kommt von einer KLJB-Veranstaltung nach Hause und hängt im Gespräch mit eurer Familie oder euren Freund*innen ganz beiläufig ein *innen an, weil ihr das, seitdem wir in der KLJB gendern, so von Sitzungen oder Versammlungen gewohnt seid. Die anderen wundern sich dann, was da bei euch im Verband los ist und warum ihr das so macht. Möglicherweise fragt ihr euch das dann auch selbst oder ihr könnt es gar nicht einmal so einfach erklären. Seitdem eure Eltern oder Großeltern bei der KLJB waren, hat sich in Sachen Geschlechtergerechtigkeit einiges verändert.

Die Ergebnisse vieler wissenschaftlicher Studien legen nahe, dass das, was wir als Geschlecht bezeichnen, gar nicht so naturgegeben und eindeutig ist, wie wir immer meinen.

Zudem ist heute allgemein bekannt, dass es Personen gibt, die sich selbst nicht den Kategorien Mann oder Frau zuordnen können oder wollen. In mehreren Ländern gibt es mittlerweile die Möglichkeit einer dritten Option, Kinder in der Bundesrepublik Deutschland müssen seit 2013 nicht mehr zwingend einem Geschlecht zugeordnet werden. Um diesen Menschen gerecht zu werden, braucht es ein Umdenken in unserer Gesellschaft – weg von Stereotypen hin zu einem geschlechtersensiblen Umgang. Hier sind auch wir dazu aufgefordert, unsere gewohnten Denkmuster zu durchbrechen!

Diese Bro schüre könnt ihr unter kljb.org/ diversitae t herunterla den

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Endlich wieder Kind sein Kindersoldat*innen im Kongo wollen Frieden finden Seit Jahrzehnten leiden die Menschen im Kongo unter der Gewalt von Rebell*innen.

Sie morden, plündern und versetzen das Land immer wieder in Unruhe. Viele Einwohner*innen im Kongo haben in ihrem Leben noch nie Frieden erlebt!

Insbesondere Kinder leiden unter der Situation. Die Rebell*innen zwingen die Kinder zur Arbeit als Soldat*innen. Sie rekrutieren sie, weil sie oft als harmlos und ungefährlich eingeschätzt werden und sich so problemlos fremden Menschen nähern können. Das nutzen die Rebell*innen aus: Die Kinder werden gezwungen, Waffen zu nutzen und Menschen zu töten. Sie lernen, allem und jedem mit Wut und Gewalt zu begegnen. Auch heute müssen noch viele Kinder als Soldat*innen im Kongo Leid erleben. Die Jungen und Mädchen werden ihr Leben lang traumatisiert sein und die grausamen Kriegserlebnisse nicht mehr vergessen. Dazu kommt, dass sie nichts anderes als Gewalt kennengelernt haben und daher bei Problemen auch immer wieder mit Gewalt reagieren. Sie können einfach nicht anders. Hilfsangebote für ehemalige Kindersoldat*innen sind kaum vorhanden, da in der

GEMEINSAM FÜR DIE CHANCE AUF´S KINDSEIN

Demokratischen Republik Kongo traumatische Erlebnisse als Krankheit weitestgehend unbekannt sind.

Das katholische Hilfswerk missio will mit seiner Projektpartnerin Ingrid Janisch vom Säkularinstitut St. Bonifatius den Kindern zur Seite stehen. Die in Deutschland geborene Sozialarbeiterin lebt bereits seit über 30 Jahren in Afrika und kennt die dort herrschenden Bedingungen nur zu gut. In Ruanda hat sie schon den Genozid miterlebt und zur Bewältigung der furchtbaren Ereignisse den Ansatz „Capacitar“ (siehe Infobox) kennen und schätzen gelernt.

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Minibrotaktion 2020

DAS 1X1 DER GELUNGENEN WERBUNG UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

KLJB intern

Werbung machen

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Vielleicht ist die Minibrotaktion in eurer Gemeinde schon sehr bekannt; sicherlich kennen aber noch nicht alle die Aktion, freuen sich erinnert zu werden oder ihr seid zum ersten Mal dabei und der reine Name der Aktion möchte noch mit viel Leben und Information gefüllt werden. So oder so ist eine gute Werbung das A und O für eure erfolgreiche Minibrotaktion.

Gemeinsam wollen wir die Minibrotaktion noch größer machen und wachsen sehen. Damit dies auch in den Verband hinein sowie nach außen hin sichtbar wird, ist eine aktive Presse- und Öffentlichkeitsarbeit essentiell.

Ich unterstutze die Minibrotaktion bei uns im Bezirk Beckum immer wieder gerne, da es viel Spass macht, in der Gemeinschaft etwas Gutes zu tun und regionale sowie internationale Projekte zu unterstutzen.

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Wir empfehlen euch deshalb mehrere Schritte: :: Inseriert eure Aktion im Pfarrgemeindebrief, im Informationsblatt eurer Gemeinde oder Verwaltungsgemeinschaft und in der Zeitung. :: Nutzt alle Möglichkeiten, um mit einem Aushang Aufmerksamkeit zu erregen, z.B. an der Tür eures Dorfladens, am Informationsbrett der Kirche oder der Gemeindeverwaltung und an anderen Orten, die sich gut eignen. :: Fragt doch mal euren Pfarrer, ob er schon vorab im Gottesdienst auf eure Aktion hinweisen kann! Dies ist meist der effektivste Weg, weil im Gottesdienst genau die Zielgruppe sitzt, die Interesse an den Minibroten hat. :: Veröffentlicht Informationen zur Minibrotaktion auf euren Social-Media-Kanälen und teilt sie in Gruppen oder auf Seiten, die für euer Publikum relevant sind (z.B. bei anderen Gruppen in eurem Ort, auf der Seite eures Diözesanverbands etc.). :: Sprecht Personen, die ihr kennt, direkt an und bittet sie noch weiteren Bekannten von der Minibrotaktion zu erzählen. Die Mund-zu-Mund-Propaganda funktioniert noch immer am besten.

Jana Uphoff, KLJB-Diözesanvorsitzende im DV Münster

Indem alle Ortsgruppen und Aktiven von ihrer individuellen Aktion berichten, können Tipps und Ideen innerhalb des Verbandes direkt ausgetauscht, abgeschaut und nachgemacht werden. Darüber hinaus sind alle informiert, was hinsichtlich der Minibrotaktion gerade innerhalb des Verbandes läuft. An der Bundesstelle freuen wir uns, eure Beiträge auf unseren Social-Media-Kanälen zu teilen und vor, während und nach der Durchführung der Minibrotaktion von euch und euren Ortsgruppen zu berichten. Egal ob auf Facebook, Instagram, Twitter und Co., wir freuen uns, wenn ihr eure Beiträge mit den Hashtags #kljb und #minibrot verseht.

Presse Auch für die Lokalpresse kann es sehr interessant sein, von eurer geplanten Minibrotaktion zu erfahren. Seid daher selbstbewusst und ladet Vertreter*innen eurer Zeitungen oder Lokalradios zur Minibrotaktion ein oder sendet ihnen selbst eine Pressemitteilung und Fotos nach euren Aktionen.

Presse einladen: Wichtig ist, dass ihr den Journalist*innen rechtzeitig Bescheid gebt. Am besten schickt ihr ca. zwei Wochen vor der Veranstaltung per E-Mail eine Einladung mit einer kurzen Beschreibung der Minibrotaktion und eurer KLJB-Gruppe. Beschreibt darin ruhig auch, warum dieser Termin für die Presse besonders interessant sein könnte. Vorlagen dazu findet ihr auch auf unserer Homepage. Melden sich die Pressevertreter*innen zurück, ist alles gut. Hört ihr nichts von ihnen, scheut euch nicht, eine Woche vor dem Event nochmals anzurufen und auf die E-Mail hinzuweisen.

Pressemitteilung versenden: Habt ihr keine Pressevertreter*innen eingeladen oder vereinbart, dass ihr der Zeitung einen Artikel zusendet, empfiehlt es sich, eine Pressemitteilung zu schreiben. In dieser solltet ihr die fünf W-Fragen (Was? Wer? Wann? Warum? Wie?) beantworten, erklären, was die Minibrotaktion und die KLJB sind und außerdem auch zwei bis drei gute Fotos von eurer Veranstaltung mitschicken. Gebt auch eine Nummer oder E-Mail-Adresse für Rückfragen an. Ihr könnt auch

Fur viele KLJB-Ortsgruppen ist die Minibrotaktion ein einfaches Mittel, internationale Projekte zu unterstutzen, aber auch ihre Solidaritat zur regionalen Landwirtschaft zu zeigen. Gleichzeitig ist es auch eine gute Moglichkeit, die Gemeinschaft beim gemeinsamen Backen zu starken.

Nicolas Süß, KLJB-Diözesanvorsitzender im DV Regensburg

Teilnehmer*innen oder eine*n Vertreter*in eurer KLJB-Gruppe interviewen und im Text zitieren. Eine Vorlage für Pressemeldungen findet ihr ebenfalls auf unserer Homepage. Solltet ihr dazu weitere Fragen haben, dürft ihr euch gerne an die Bundesstelle unter presse@kljb.org wenden.

Euer Artikel ist in einer Zeitung erschienen?

Super, herzlichen Glückwunsch! Wir freuen uns, wenn ihr uns diesen eingescannt per Mail (presse@kljb.org) oder per Fax (02224/946544) oder postalisch (KLJB Deutschlands e.V., Drachenfelsstr. 23, 53604 Bad Honnef-Rhöndorf) für unser Archiv zusendet.

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DieProjektoren – DENKEN IN BILDERN.

Kinder und Jugendliche stärken – Ideen zur Arbeit mit Kinder- und Jugendgruppen

3 ANREGUNGEN ZU DEN EINZELNEN

SÄTZEN DES VERHALTENSKODEXES

3.1

KINDER UND JUGENDLICHE SCHÜTZEN / ANSPRECHPERSONEN KENNEN Satz des Verhaltenskodexes Ich will die mir anvertrauten Kinder und Jugendlichen vor Schaden, Gefahren, Missbrauch und Gewalt schützen.

Kinder und Jugendliche stärken – Ideen zur Arbeit mit Kinder- und Jugendgruppen

Methodenvorschläge Gesprächsrunde: Achtung Gewitter Seht euch das Bild an. Wen seht ihr? Wie geht es wem, was seht ihr in den Gesichtern?

Wer macht was? Was könnte der Blitz sein?

Rollenspiel: Bedrohung und Hilfe a) Zwei Kinder stehen, dann kommt ein Hund/jemand mit Gebrüll und Drohgebärden, die Gruppenleitung geht dazwischen und macht die Geste auf dem Bild. Alle dürfen diese Situation in allen Rollen ausprobieren. Wie war das? Als die Gefahr kam? Als der/die Erwachsene kam? Was war toll? b) Zwei Jugendliche stehen zusammen, dann kommt jemand mit Gebrüll und Drohgebärden auf sie zu, weil die beiden zu laut sind. Die Gruppenleitung geht dazwischen und macht die Geste auf dem Bild. So geht‘s: Alle dürfen diese Situation in allen Rollen ausprobieren. Wie war das? Als die Gefahr kam? Als der/die Gruppenleiter*in kam? Was war toll?

Gesprächsimpulse: Regeln nerven – Regeln helfen

Karte 1 und 9 aus „Bilder zum Verhaltenskodex“

Welche Botschaften stecken drin?

• • • • • • •

Wer kann mich beschützen? An wen kann ich mich wenden?

Es kann sein, dass etwas passiert, was ich und die Großen doof finden.

Angst und Schrecken gibt es leider.

Kinder und Jugendliche unter sich können sich nicht immer gegenseitig schützen.

Es ist toll, wenn mir jemand hilft und ich nicht allein bin.

Erwachsene haben die Pflicht, Kinder zu beschützen.

Es gibt Dinge, die mich ärgern, die mich aber schützen sollen.

Es kommt an: Ich als Mitarbeiter*in der Kirche möchte für euch da sein und wenn es sein muss, beschütze ich euch auch.

a) Mit den Kindern bzw. Jugendlichen Regeln, die sie von zu Hause oder zum Beispiel aus der Gemeinde kennen, sammeln. Argumente dafür und dagegen austauschen. b) Dazu kann man vor einen Stuhl eine grüne Karte für „Das spricht dafür“ und vor einem anderen eine rote Karte für „Das ist doof/nervt an der Regel“ legen und der-/diejenige, die ein Argument hat, setzt sich entsprechend auf den roten/grünen Stuhl. c) Ein Schreibgespräch/Brainstorming. Die Regel, die die Kinder/Jugendlichen/man selbst gerne besprechen möchte, in die Mitte schreiben und auf dem Papier Pro und Contra sammeln. Fragen, welches Argument am meisten überzeugte. Wenn es passt, in der Gruppe eine Verabredung zu diesen Regeln treffen. d) Ein Gespräch dazu führen, ob Erwachsene Regeln aufstellen dürfen, die Kinder oder Jugendliche doof/nicht nötig finden. Klären, warum sie das in welchen Situationen tun können/müssen.

Übung: Wer fängt mich auf, wenn ich falle Jeder sucht sich eine*n Partner*in aus. Sie stehen hintereinander, die hinten stehende Person hat die Hände an den Schulterblättern, die/der vordere lässt sich vorsichtig nach hinten fallen, der/die hintere macht langsam einen Schritt, dann zwei zurück und hält den/die andere*n.

Dann wechseln die beiden. Rückfrage: Wie hast du dich gefühlt? Was braucht es, damit du dich fallen lassen kannst? Was kann der/die andere tun, damit du dies kannst?

Übung: Pyramide bauen

Ziele • • • • •

Die an der Gruppenstunde teilnehmenden Kinder bzw. Jugendlichen bekommen einen Raum, in dem Gefühle Platz haben und über diese gesprochen werden kann.

Kinder und Jugendliche werden ermutigt, eigene Grenzen mitzuteilen und sich Unterstützung von anderen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu holen.

Kinder und Jugendliche wissen, dass es die Aufgabe der Teamer*innen und Erwachsenen ist, sie zu schützen und zu unterstützen.

Kinder und Jugendliche wissen, dass es den Verhaltenskodex gibt und was er bedeutet.

Die Kinder und Jugendlichen erfahren, an wen sie sich wenden können.

Eine Pyramide mit aufeinander knieenden Kindern/Jugendlichen bauen. Dazu als Anleitende*r helfen und darauf achten, dass die Großen, Stärkeren unten sind. Ein Foto machen und es ihnen beim nächsten Mal schenken.

KINDER UND JUGENDLICHE ST ÄRKEN

Gesprächsrunde/Anspiel/Rollenspiel: Ansprechpersonen in der Gemeinde und im Kirchenkreis Das Bild mit den Ansprechpersonen zusammen ausfüllen, aushängen und einmal an einem Beispiel durchsprechen: etwas ist passiert – Ich rufe die Ansprechperson an – Er/Sie meldet sich und nimmt sich am Telefon Zeit und stellt Fragen – die Ansprechperson fragt auch, was dem Kind/Jugendlichen gut tun würde, welche Unterstützung Er/Sie gerne hätte und macht

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Ideen zur Arbeit mit Kinder- und Jugendgruppen Eine Handreichung zur Arbeit mit dem Verhaltenskodex der EKBO zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt

WWW.AKD-EKBO.DE WWW.EJBO.DE

Für die Kinder ist ein vertrauensvoller und offener Umgang zwischen Eltern und dem Team, der durch gegenseitige Wertschätzung und Transparenz geprägt ist, besonders wichtig. Dies ermöglichen wir z.B. durch: Spontane Tür- und Angelgespräche Informationsaushänge zum Kitaalltag Eltern- und Entwicklungsgespräche Elternabende und Kitafeste Hospitationsangebote

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Baseler Str.

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Karlplatz

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Unsere Elternarbeit

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Montag bis Freitag von 6.00 bis 17.00 Uhr Drei Wochen während der Sommerferien und zwischen Weihnachten und Neujahr geschlossen.

Zwei Tage für Teamfortbildungen geschlossen.

Die Termine für weitere Schließtage werden rechtzeitig bekanntgegeben.

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Unsere Öffnungs- & Schließzeiten

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Musikalische Früherziehung Ausflüge & Theaterbesuche Verkehrserziehung

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GUTEN TAG

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Lichterfelde West

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Kitaalltag bedeutet bei uns… …Geborgenheit & wertschätzenden Umgang miteinander. …Stärkung des Selbstwertgefühls Unsere Angebote der Kinder. … Rücksichtnahme & gegenseitige Akzeptanz.

Morgenkreise …MitbestimmungProjektarbeit der Kinder an der Ausgestaltung des Kitaalltags. Jahreszeitbezogene Feste

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K A L IM ER A

Grundlage unseres pädagogischen Wirkens ist das für alle Berliner Kitas gültige Berliner Bildungsprogramm.

Bei allen Kindern werden durch griechisch sprechende Mitarbeiter_innen spielerisch die Neugierde und Offenheit gegenüber der griechischen Sprache und Kultur geweckt. Bei Festen, Feiertagen, Liedern und Geschichten erfahren die Kinder die Vielfalt unterschiedlicher Kulturen im Kitaalltag.

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Unser Team besteht aus sechs pädagogischen Fachkräften und einer Erzieherin mit zusätzlicher Leitungsfunktion.

Eine Erzieherin verfügt über die Zusatzqualifikation zur Fachkraft für Integration.

Wir sind eine Praxisstelle für angehende Fachkräfte.

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Unsere pädagogischen Grundsätze

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Unser Team

Die Integration von Kindern mit besonderem Förderbedarf ist Teil unserer Arbeit.

Breisach

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Der täglich genutzte weitläufige Garten bietet den Kindern vielfältige Möglichkeiten zum buddeln, rennen, klettern, verstecken, Dreirad fahren und Ballspiel. Für unsere Bewegungsangebote nutzen wir wöchentlich die Sporthalle der AtheneGrundschule.

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Sie befindet sich in einer ruhigen Seitenstraße in direkter Nachbarschaft der Athene–Grundschule in Lichterfelde– West. Die Kita ist im 2.OG über den Räumen der ergänzenden Förderung und Betreuung der Athene-Grundschule untergebracht.

In der kitainternen hauseigenen Küche wird den Kindern täglich ein abwechslungsreiches Mittagessen frisch zubereitet.

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Atelier zum kreativen Gestalten Bereiche zum Experimentieren und Forschen Bereiche zum Entspannen und Schmökern Bereiche zum Bauen und Konstruieren Bereiche für Rollen- und Theaterspiel Separater Rückzugsraum für unsere Jüngsten

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Unsere Kita

Unsere Räumlichkeiten bieten:

Buchsw eile

die Sonnenkita Athene ist eine deutsch – griechische Einrichtung des Mittelhof e.V., die 1999 neu eröffnet wurde.

Unser Ziel besteht darin, die Kinder zu unterstützen, zu begleiten und zu fördern. Alle Kinder werden in ihrer Einzigartigkeit und Individualität akzeptiert und geachtet, wobei gerade der Eigenaktivität und der Selbstentfaltung der Kinder besonders viel Raum zur Verfügung gestellt wird.

Wir arbeiten auf der pädagogischen Grundlage der „Offenen Arbeit“. Alle Kinder haben im Tagesverlauf vielfältige Möglichkeiten, sich in Spielgruppen mit selbstgewählten Aktivitäten zu beschäftigen.

Um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Altersgruppen gerecht zu werden, werden ergänzend altersspezifische Kleingruppenangebote präsentiert.

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Liebe Eltern,

Wir betreuen ca. 50 Kinder im Alter von zwei Jahren bis zum Schuleintritt.

Dahleme

ATHENE

Unsere Kinder

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Sonnenkita

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„Sonnenkita Athene“ Curtiusstr. 39 | 12205 Berlin Tel. 81 00 97 34 | Fax 81 00 97 36 sonnenkita@mittelhof.org

Sonnenkita

ATHENE

Verkehrsverbindungen: S1 Bhf. Lichterfelde West Bus: X11, M11, 101, 148, 385

Königstraße 42 – 43 | 14163 Berlin | Tel. 030 80 19 75 – 11 kontakt@mittelhof.org | www.mittelhof.org

Was der Mittelhof noch bietet: Ausstellungen – Kontakt- und Beratungsstelle – Anlaufstelle für ältere Menschen – Familientreffpunkt – Unterstützung für pflegende Angehörige – Selbsthilfe – Fortbildungen – Bewegung – Bildung – Ehrenamt – Eltern-Kind-Gruppen – fee (freiwillig/engagiert/ehrenamtlich) – Feste – Lesungen Gesprächsgruppen – Konzerte – Kurse – Mitmachen – Tanz – Trödelmärkte – Vorträge – Raumvermietungen … Über diese und weitere Angebote informieren wir Sie gerne.

Ein Blick in unser aktuelles Programm lohnt sich immer!

Mitglied im VskA

DieProjektoren – DENKEN IN BILDERN.

So viel du

. . . t s h c u bra

Zeit zum ...

Schöpfung bewahren gemeinsam etwas verändern

anders leben Nachdenken Neues ausprobieren

IMPRESSUM Klimafasten ist eine gemeinsame Initiative von: Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland, www.kirchefuerklima.de Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg, www.umwelt.kirche-oldenburg.de Bremische Evangelische Kirche, www.kirche-bremen.de Evangelisch-Lutherische Landeskirche Hannovers, www.kirche-umwelt.de Diözesanrat der Katholiken im Bistum Hildesheim, www.dioezesanrat-hildesheim.de Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, www.ekbo.de/umwelt Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Berlin, www.dioezesanrat-berlin.de/klimafasten Evangelische Kirche von Westfalen, www.klimaschutz-ekvw.de Lippische Landeskirche, www.lippische-landeskirche.de Evangelische Kirche im Rheinland, www.ekir.de/umwelt Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck, www.ekkw.de/service/umweltfragen Evangelische Landeskirche in Baden, www.ekiba.de/bue Evangelische Landeskirche in Württemberg, www.umwelt.elk-wue.de Diözesanrat der Katholiken im Bistum Passau, www.dioezesanrat-passau.de/fastenaktion_2019

Herausgegeben von: Haus kirchlicher Dienste der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers Arbeitsfeld Umwelt- und Klimaschutz Archivstr. 3, 30169 Hannover wolf@kirchliche-dienste.de

Fotos: Steffen Hummel S. 1; Pixabay: blickpixel S. 3, ulleo S. 7, beate_sievertsen S. 8, congerdesign S. 11, dghchocolatier S. 12; Julia Baumgart S. 4; photocase. de: fruitloop° S. 5; Adobe Stock: Smileus S. 6, pressmaster S. 10; Heinrich Mühlenmeier S. 8; panthermedia.net: Kudryashka S. 13; morguefile.com: Seemann S. 14, taliesin S. 19; Stadt Offenburg S. 15; Stefan Abtmeyer S. 16 u. 17; Fotolia: WindyNight S. 18

3. Woche

Redaktion: Fastenaktion für Klimaschutz & Klimagerechtigkeit – von Aschermittwoch bis Ostersonntag Ulrike Wolf (V.i.S.d.P.), Projektteam.

Die Fastenaktion basiert auf einer Konzeption des Amts für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung sowie des Instituts für Kirche und Gesellschaft der Evangelischen Kirche von Westfalen.

Alle Inhalte dieser Broschüre, insbesondere Texte, Fotografien und Grafiken, sind urheberrechtlich geschützt.

Gestaltung: Adrienne Rusch – dieprojektoren.de Klimaneutral gedruckt auf Circle Matt White, ausgezeichnet mit dem Blauen Engel.

5. überarb. Auflage, Hannover, November 2018

So viel du brauchst . .

Fasten für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit tut Leib und Seele gut: Spüren und erleben, was ich wirklich brauche, was wichtig ist für ein gutes Leben im Einklang mit der Schöpfung. lässt Herz, Hand und Verstand anders und achtsamer mit der Schöpfung und den Mitgeschöpfen umgehen. weitet den Blick, bereitet auf Ostern vor, verändert mich und die Welt.

Mit dieser Fastenaktion stellen wir uns in die christliche Tradition, die in der Zeit vor Ostern des Leidens gedenkt und bewusst Verzicht übt, um frei zu werden für neue Gedanken und andere Verhaltensweisen.

Der Klimawandel verursacht Leiden, denn er gefährdet das Leben von Menschen, Tieren und Pflanzen. Klimaschutz macht Verzicht erforderlich. Aber immer wieder ist es ein Gewinn, wenn es gelingt, alleine oder in der Gemeinschaft das Leben klimafreundlicher zu gestalten.

www.klimafasten.de

EINE WOCHE ZEIT ...

IN DIESER WOCHE ...

... für achtsam kochen und essen

l koche ich selbst und probiere ein veganes Rezept aus.

Fasten wird oft mit dem Verzicht auf Fleisch verbunden. Das bedeutet nicht allen Gaumenfreuden zu entsagen. Die Kunst besteht darin: Das, was ich esse und trinke, genieße ich in Ruhe und bewusst. Ein „Coffee-togo“ erfüllt dies sicher nicht, mit Freunden aus frischen Zutaten selbst kochen und genießen dagegen schon.

l verzichte ich auf Fleisch – wenn ich nicht ganz darauf verzichten möchte, dann nicht jeden Tag und ich wähle gezielt Produkte aus artgerechter Tierhaltung. l kaufe ich regionales und saisonales Obst und Gemüse. www.regional-saisonal.de l prüfe ich, ob das Abo einer Gemüsekiste etwas für mich wäre. www.oekokiste.de, www.biokisten.org l informiere ich mich, ob es in meiner Nähe direktvermarktende Bauernhöfe gibt. l verschaffe ich mir einen Überblick über meine Vorräte und prüfe, welche trotz vielleicht abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatums noch genießbar sind.

Ich probier‘s aus! landet in Jedes achte Lebensm ittel kg pro der Tonne, das sind 84 t mit mir!

Bundesbürger/-in – nich , Lebensm ittel, Reste vera rbeiten hilft gie zu sparen.

Kosten, Wasser und Ener ahl.de, Tipps dazu: www.machs-m www.resterechner.de und e www.zugutfuerdietonne.d

So viel dus t . . .

brauch

Fastenaktio n fü & Klimagere r Klimaschutz chtigkeit – von Ascherm ittwoch 26.0 2. bi s Ostersonnt

Klimafasten

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Zeit zum ...

ag 12.04.2020

Fasten für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit Darum geht es:

Wir laden Sie ein, den Klimaschutz in den Mittelpunkt Ihrer Fastenzeit zu stellen.

l mit weniger und anderer Energie leben l anders unterwegs sein l weniger kaufen und verbrauchen l mehr Zeit für mich und meine Mitgeschöpfe

Klimafasten: l tut Leib und Seele gut l lässt achtsamer werden l verändert mich und die Welt

Diözesanrat der Katholiken im Bistum Hildesheim

Durchschnittlicher Anteil der verschiedenen Bereiche an Treibhausgasen in Tonnen CO2Äquivalent pro Person pro Jahr in Deutschland

1. Woche

Strom

0,79 t CO

2

Flug

... für meinen ökologischen Fußabdruck

0,58 t CO

2

Ernährung

1,75 t CO

Grafik nach: https://lubw.co2-rechner.de/de_DE/

Öffentlicher Verkehr

2

0,13 t CO

2

Konsum

4,42 t CO

2

Privatfahrzeuge

1,47 t CO

2

Notieren Sie einfach die Punkte, die neben Ihren Antworten stehen.

EINE WOCHE ZEIT ...

Heizung

1,75 t CO

2

Wir Menschen in Deutschland verursachen im Schnitt 11 t Klimagase im Jahr, der eine nur 5 t und weniger, die andere 18 t und mehr, je nach Lebensstil. Es sind auch die täglichen Gewohnheiten, die den persönlichen Fußabdruck bestimmen und beeinflussen, wie stark wir zur Klimaerwärmung beitragen.

Mit den folgenden 12 Fragen können Sie selbst einschätzen, wie gut Sie bereits auf eine klimaverträgliche Lebensweise achten.

1. Nachts oder wenn ich nicht zu Hause bin, ist in der

4. Beim Einkauf von Elektrogeräten achte ich auf niedrigen

Heizperiode die Temperatur im Raum niedriger.

Stromverbrauch, für Licht verwende ich LED-Lampen.

immer (0 Pkt)

häufig (3 Pkt)

immer (0 Pkt)

häufig (2 Pkt)

selten (6 Pkt)

nie (9 Pkt)

selten (4 Pkt)

nie (6 Pkt)

2. Beim Lüften achte ich in der kalten Jahreszeit auf Stoßlüften.

5. Ich fahre im Jahr mit dem Auto:

immer (0 Pkt)

häufig (3 Pkt)

gar nicht (0 Pkt)

bis 5.000 km (3 Pkt)

selten (6 Pkt)

nie (9 Pkt)

bis 7.500 km (6 Pkt)

über 7.500 km (9 Pkt)

3. Bevor ich den Raum verlasse, mache ich die Lichter aus und achte darauf, dass Radio, Fernsehgerät, PC … ganz ausgeschaltet sind. immer (0 Pkt)

häufig (2 Pkt)

selten (4 Pkt)

nie (6 Pkt)

6. Für Strecken unter 3 km gehe ich zu Fuß oder fahre mit dem Rad. immer (0 Pkt)

häufig (3 Pkt)

selten (6 Pkt)

nie (9 Pkt)

DieProjektoren – DENKEN IN BILDERN.

Ich kam und war einsam. Dann habe ich den BFD angefangen und habe hier Kollegen getroffen. Und jetzt sind es Freunde geworden! Nach dem Feierabend haben sich meine Kollegen mit mir hingesetzt und Deutsch gelernt. In meiner Kultur zu Hause in Afghanistan sagt man: No photo please!

Lernt man eine neue Sprache, dann gewinnt man eine neue Seele. Mit Deutsch lerne ich gerade die 3. Sprache... Aktuell habe ich meinen BFD um den 18. Monat verkürzt, weil ich eine Festanstellung angeboten bekommen habe.

(Ahmadin Azami machte einen BFD in einer stationären Wohneinrichtung für erwachsene Menschen mit Behinderung über den Träger Ev. Johannesstift, Berlin)

Ich heiße Rabeeh Sayegh und bin 31 Jahre alt, komme aus Syrien und habe meinen Bufdi-F im letzten September angefangen. Bufdi-F heißt auch Arbeit und am Anfang brauchte ich die positiven Meinungen. Jeder hat mich gefragt, was machen Sie denn ? Wenn die Antwort Bufdi ist, sagte er/sie sofort Respekt. Ok das war für mich wichtig aber es gibt noch

viele Punkte wo man sich mit Zufriedenheit treffen kann. Das hat mich bewegt … richtig. Ich habe viele Leute kennengelernt in der Arbeit, die Leute um die ich mich kümmern darf. Ich laufe durch die Stadt und begrüße mindestens 2–3 Leute. Ich bin hier alleine gekommen und dieser Punkt ist für mich wichtig gewesen.

Die Chance die mir der BFD-F angeboten hat, ist die Aufnahme von der Arbeit. Sie haben mir angeboten die Ausbildung dort zu machen. Die Sprache die ich jetzt Rede ist viel besser als letzten September, ich brauche noch viel, das ist wahr, aber meine Sprache ist viel besser geworden…das ist auch wahr.

Freiwilligendienste sind sinnstiftend und motivieren geflüchtete Menschen Der praktische Einsatz und die positiven Erfahrungen in der Arbeit und bei Seminaren motivieren die neu eingereisten jungen Menschen. Der Freiwilligendienst ist ein Türöffner, um leichter in Strukturen und Organisationen der Mehrheits-

Gesichter und Geschichten

gesellschaft Einlass zu finden. Die Freiwilligen sehen, dass eigene Kompetenzen und Fähigkeiten sinnvoll und für andere nützlich sind. Freiwillige machen die Erfahrung, dass sie wertvoll und anerkannt sind.

Ich bin in Afghanistan geboren, und habe in meiner Heimat bereits Abitur gemacht und ein Semester im Bereich Marketing studiert. Nebenbei war ich berufstätig als Marketing-Mitarbeiter in einer Werbefirma. Mit 19 Jahren bin ich nach Deutschland gekommen und konnte in den letzten zwei Jahren eine Sprachschule besuchen. Ich konnte mich bisher sehr gut in Deutschland integrieren und war als Sprachmittler im Ehrenamt tätig. So konnte ich bereits erste praktische Erfahrungen im Sozialbereich sammeln.

Ich bin ein junger Mann und aus meiner Erfahrung bereitet das Arbeiten mit Menschen große Freude. So habe ich mich für ein Freiwilliges Soziales Jahr im St. Franziskus-Hospital entschieden. In meiner Einsatzstelle habe ich sehr nette, freundliche und hilfsbereite Kollegen. Mit meiner FSJ-Kollegin helfe ich auf der Station, unterstütze das Team und kümmere mich um die Patienten. Ich werde immer gefragt, wo ich herkomme. Meine Antwort darauf ist,

Freiwilligendienste im Kontext Flucht Herausforderungen und Erfolge

Ich lernte die Art und Weise wie die Leute hier arbeiten. Die Praxis Erfahrung die ich jetzt habe ist toll. Und ich lernte wie man sein Beruf am besten machen kann. Und ja… es gibt viel darüber noch zu reden. Ich bin einfach sehr zufrieden mit meiner Entscheidung und wenn die Zeit zurück gedreht würde, würde ich dieselbe Entscheidung treffen. Danke.

(Rabeeh Sayegh, machte einen BFD in einem Seniorenheim über den Träger Diakonisches Werk Bayern)

‫هي ربيع كيف حالك وماذا‬..‫ويقوم أحد معارفك بمناداتك بإسمك‬ ‫ اليمر يوم عندما أذهب للتسوق إال وأصادف على‬..... ‫تفعل هنا‬ ‫ ان ذلك حقا لشعور جميل‬.... ‫األقل ثالث أو أربعة أشخاص‬ ‫وباألخص عندما تكون جديد في هذا البلد‬

Mina Mirhosseini

dass ich in Afghanistan geboren, aber jetzt hier in Flensburg bin und auch dazugehöre. Für mich bedeutet Heimat wo ich lebe, nicht wo ich herkomme.

(Shabdiz Mohammadi, machte ein FSJ in einem Krankenhaus über den Träger DIAKO, Ev.-luth. Diakonissenanstalt Flensburg)

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Z uk unft ge me ins a m ge sta lte n

Menschen mit Fluchtgeschichte bewegen sich meiner Meinung nach in einer großen Ambivalenz. In der Heimat waren sie vielleicht kurz vor dem Schulabschluss, haben bereits studiert oder sogar in einem Beruf gearbeitet. In Deutschland angekommen, sind sie auf viel Hilfe angewiesen, um sich hier orientieren zu können. Ihre eigentlichen Stärken und Kompetenzen spielen eine untergeordnete Rolle. Ich selber habe mich manchmal auch dabei

Alle Freiwilligen in der Seminargruppe bekommen neue Einblicke der eigenen wahrzunehmen. Der Blick auf die in Deutschland lebenden geflüchteten Menschen wird konkretisiert und in der direkten Begegnung zum Teil geändert.

ertappt, wie ich ihnen Hilfe fast schon überstülpen wollte. Berechtigt wurde mir gesagt: „Franzi, lass mich

Solche Räume können die Seminare sein. Natürlich macht eine Mehrsprachigkeit, Interkulturalität und Interreligiosität eine Seminargruppe noch heterogener, als es sonst durch verschiedene Bildungshintergründe oder Alter gegeben ist. Es gibt jedoch eine wichtige Gemeinsamkeit unter allen Seminarteilnehmenden: Alle machen einen Freiwilligendienst und müssen an den gesetzlich verpflichtenden Seminartagen teilnehmen, sich am Seminargeschehen beteiligen und haben (nicht ganz unwichtig) auch gemeinsame Pausen. Alle sind zwischen 16 und 26 Jahre alt. Sie befinden sich in einer Lebensphase, in der wichtige Entscheidungen getroffen werden; oft verbunden mit der Sorge, es könnte die Falsche sein.

Für mich als Seminarleitung bedeutet es zunächst, dass ich eine Gruppe junger Menschen begleite, die an vielen Punkten auf einem ähnlichen Level sind. Jedoch habe ich auch

Ve rnetz un g ne u de nk en

Re ssourcen gef luchtet er Me nschen Ra u m geben

etwas schmerzhaft feststellen müssen, dass die Methoden und Abläufe, die mir bisher in Fleisch und Blut übergegangen sind, dringend angepasst werden müssen. Das wichtigste Thema dabei ist die Sprache. Nachdem wir im ersten Seminar noch ohne Übersetzung gearbeitet haben, bin ich inzwischen sehr dankbar über meinen „Co-Teamer Sprache“, der in seiner Funktion Brücken der Verständigung schafft. Ein weiteres Beispiel: Powerpoint Präsentationen – bisher für mich technischer Schnick Schnack, heute unersetzlich als visuelle Unterstützung. Auch Pausen haben eine wichtigere Bedeutung bekommen. Es raubt unheimlich Energie, nicht der eigenen Muttersprache (trotz Übersetzung zu wichtigen Punkten) zu folgen; dementsprechend braucht es öfter Regenerationsphasen.

:

:

‫دﻣﻦ دوﺳﺖ‬ ‫اﺷﺘﻢ در‬ ‫ﺟﺎﻣﻌﻪ ﭘﺬﯾﺮﻓﺘﻪ‬ ‫ﺷﻮم‬

das erst einmal alleine versuchen. Wenn ich Hilfe brauche, sage ich Bescheid.“ Es gibt wenige Möglichkeiten, bei denen eine natürliche Begegnung zwischen Geflüchteten und Deutschen stattfinden kann, in der es nicht primär ums Helfen geht.

M eth ode n un d Ablaufe an passen :

Erfa hru ng fu r alle

(Franziska Seefeldt, pädagogische Mitarbeiterin für Jüngere im BFD, BFDmF und FSJ Migration, Diakonisches Werk ev. Kirchen in Mitteldeutschland)

Methoden Methoden und Abläufe Abläufe

Der inklusive Ansatz der evangelischen Träger bei der Gestaltung des Freiwilligendienstes mit Flüchtlingsbezug hat zur Folge, dass auch Freiwillige, die in Einsatzstellen ohne Bezug zur Geflüchteten-Thematik arbeiten, im Rahmen der Seminararbeit einen Zugang zu diesem Thema erhalten. Freiwillige aus Einrichtungen der Flüchtlingsarbeit erzählen auf den Seminaren von ihrer Arbeit, dem Alltag von Asylsuchenden, den Schwierigkeiten bei Behörden etc. und geben dadurch anderen Freiwilligen einen Einblick. Gleichzeitig sind geflüchtete Freiwillige selbst Teil der Seminargruppe.

In der Diskussion über gesellschaftspolitische Themen fließen neue Sichtweisen ein, mit denen sich Angehörige der Mehrheitsgesellschaft auseinander setzen. Die persönlichen Erfahrungen, z. B. bei den Themen „Nahost“, „globale Verteilung von Gütern“ oder „demokratische Systeme“, werden diverser und kontroverser. Die Neugier und das Interesse an anderen Ländern, anderen Religionen oder anderen kulturellen Wertesystemen werden durch die konkrete Begegnung angefacht. Dies bedeutet einen Zuwachs an interkultureller Kompetenz für alle am Dialog Beteiligten.

Das Thema Flucht und Asyl wird aber nicht nur als Seminarinhalt bearbeitet. Im Kontakt untereinander und durch die gemeinsam verbrachte Zeit während der Seminare finden auf informeller und nonformaler Ebene Lernprozesse statt.

Freiwillige haben hier die Möglichkeit, ihre jeweiligen Lebensrealitäten miteinander auszutauschen und eine neue Lebensrealität jenseits

müssen dringend angepasst werden.

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Die Evangelische Trägergruppe steht für rund 60 Organisationen, die Freiwilligendienste regional, bundesweit und international anbieten.

• Für Freiwillige im Alter ab 27 Jahren ist Teilzeit ab

20,1 Stunden möglich. (In bestimmten, begründeten Ausnahmefällen ist dies auch jüngeren Freiwilligen möglich.)

• Sie erhalten eine Einführung, werden praktisch angeleitet und durch hauptamtliche Mitarbeiter*innen begleitet.

• In Seminaren tauschen Sie Ihre Erfahrungen mit

anderen Freiwilligen aus und bilden sich weiter zu Themen, die Sie interessieren.

• Die Teilnahme am BFD in einer Einsatzstelle unserer

Träger ist nicht an eine Kirchen- oder Religionszugehörigkeit gebunden.

Wir führen Freiwilligendienste auf der Grundlage von gemeinsam vereinbarten Zielen und Qualitätsstandards durch und entwickeln diese kontinuierlich weiter.

Wir verfügen über jahrzehntelange Erfahrung in den Freiwilligendiensten. Das heutige FSJ ist 1954 als Diakonisches Jahr in einer großen diakonischen Einrichtung entstanden. Von Beginn an haben die evangelischen Träger das freiwillige Jahr als Bildungs- und Orientierungszeit gesehen und entwickelt. www.ev-freiwilligendienste.de

Impressum Das Plus für Sie Während des BFD erhalten Freiwillige

• Taschengeld • Sozialversicherung • Urlaubstage • Ggf. Verpflegung und Unterkunft • Bildungsangebote • Qualifiziertes Zeugnis

Evangelische Freiwilligendienste gGmbH Otto-Brenner-Straße 9 30159 Hannover Telefon 05 11/450 00 83-30 Telefax 05 11/450 00 83-31 info@ev-freiwilligendienste.de www.ev-freiwilligendienste.de Die Programme werden aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.

Freie Stellen finden Sie unter www.ein-jahr-freiwillig.de

Im Bundesfreiwilligendienst (BFD) können Sie

• mal etwas ganz anderes ausprobieren • für sich Perspektiven entwickeln • sich beruflich und persönlich (neu-) orientieren • sich für Menschen engagieren • praktisch Gutes tun • Ihre Lebenserfahrung einbringen • zu einem Team gehören • soziale Arbeit kennen lernen

BFD

Der BFD – offen für alle Generationen Der BFD ist ein gesetzlich geregelter Freiwilligendienst für alle Generationen, zum Beispiel für

Engagement in jedem Alter!

über 27

Bundesfreiwilligendienst

• Menschen nach der Elternphase • Menschen im Vorruhestand oder im Ruhestand • Menschen, die einen Wiedereinstieg ins Arbeitsleben suchen

• berufliche Quereinsteiger*innen

in Evangelischer Jugend, Diakonie und Kirche

DU BIST GEFRAGT Wir, die Evangelische Trägergruppe Die Evangelische Trägergruppe steht für rund 60 Organisationen, die Freiwilligendienste regional, bundesweit und international anbieten.

Wir führen Freiwilligendienste auf der Grundlage von gemeinsam vereinbarten Zielen und Qualitätsstandards durch und entwickeln diese kontinuierlich weiter.

FÜR DICH Das Plus im FSJ und BFD

Die Freiwilligendienste sind Bildungs- und Orientierungszeit. Während des FSJ oder BFD erhältst du fachliche Anleitung in deiner Einsatzstelle und Praxisbegleitung durch deinen Träger. Du nimmst an Seminaren mit anderen Freiwilligen teil. Die Seminare und ihre Inhalte kannst du aktiv mitgestalten.

Du bekommst

Wir verfügen über jahrzehntelange Erfahrung in den Freiwilligendiensten. Das heutige FSJ ist 1954 als Diakonisches Jahr in einer großen diakonischen Einrichtung entstanden. Von Beginn an haben die evangelischen Träger das freiwillige Jahr als Bildungs- und Orientierungszeit gesehen und entwickelt.

www.ev-freiwilligendienste.de

• Taschengeld, Urlaub, Sozialversicherung, Kindergeld,

Impressum

• Kontakt zu sozialen und kirchlichen Einrichtungen und

Evangelische Freiwilligendienste gGmbH Otto-Brenner-Straße 9 30159 Hannover Telefon 05 11/450 00 83-30 Telefax 05 11/450 00 83-31 info@ev-freiwilligendienste.de www.ev-freiwilligendienste.de

ggf. Unterkunft und Verpflegung Ausbildungsstätten

• ein Abschlusszeugnis, das dir bei Bewerbungen nach deinem Freiwilligendienst hilft

• Darüber hinaus werden FSJ und BFD als Vorpraktikum für

viele soziale Ausbildungen und Studiengänge anerkannt.

Wann und wie lange?

FSJ und BFD beginnen meistens im Spätsommer (August/September). Ein Einsatz dauert in der Regel 12 Monate, mindestens jedoch 6. Du hast die Möglichkeit, dein FSJ oder deinen BFD auf bis zu 18 Monate zu verlängern. In bestimmten begründeten Ausnahmefällen sind Freiwilligendienste auch in Teilzeit möglich (mind. 20,1 Wochenstunden).

Die Programme werden aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.

Du bist zwischen 16 und 26 Jahre alt und willst …

Fotos: Evangelische Freiwilligendienste gGmbH/Jörg Farys – dieprojektoren.de, Grafiken: thenounproject.com, Layout: Adrienne Rusch – dieprojektoren.de, Stand: Mai 2019

Wir, die Evangelische Trägergruppe

• Die Dauer beträgt 6 bis 18 Monate.

Fotos: Evangelische Freiwilligendienste gGmbH/Jörg Farys – dieprojektoren.de, Grafiken: thenounproject.com, Layout: Adrienne Rusch – dieprojektoren.de, Stand: Mai 2019

Das ist ein BFD

• etwas erleben • dich orientieren • dich für Menschen engagieren • praktisch arbeiten • Einblick in Berufe erhalten • eine Übergangszeit sinnvoll nutzen

FSJ

Wer kann sich engagieren?

Am Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) und Bundesfreiwilligendienst (BFD) können alle teilnehmen, die die Vollzeitschulpflicht erfüllt haben (je nach Bundesland mit 16, zum Teil auch schon mit 15 Jahren). Für ein FSJ musst Du noch unter 27 Jahre alt sein. Der BFD steht auch Älteren offen.

Du bringst mit

Ein Ja(hr) kann viel bewegen!

BFD

• Neugier auf soziale und kirchliche Einsatzfelder • Offenheit für andere Menschen und ihre Lebenssituationen • Lust, über dich selbst nachzudenken • Bereitschaft, dich mit anderen auszutauschen • Interesse, dich mit Glaubensfragen und dem interreligiösen Dialog zu beschäftigen, unabhängig davon ob und welcher Glaubensgemeinschaft du selbst angehörst

Was willst Du machen?

Ob pädagogisch, pflegerisch, kulturell, sportlich, handwerklich oder hauswirtschaftlich: In allen Bereichen kannst du aktiv tätig sein und dich ausprobieren.

Freie Stellen findest Du unter www.ein-jahr-freiwillig.de

DieProjektoren – DENKEN IN BILDERN.

Herzlich willkommen im Jugenddorf Sehr geehrte Damen und Herren, die Lebensgeschichten der Kinder und Jugendlichen, der Mütter und jungen Erwachsenen in unserer Einrichtung sind bunt und vielfältig. Jeden Tag fordern sie uns heraus, Fähigkeiten zu entdecken und zu fördern, gemeinsam Perspektiven zu entwickeln und oftmals auch Krisen zu bewältigen. Die Sehnsucht nach gelingenden Beziehungen und der Wunsch nach einem Stück zu Hause ist der Kern, der die Kinder und Jugendlichen bewegt.

In unseren Häusern, Wohngruppen und Einrichtungen bieten wir „unseren“ Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein Stück zu Hause und einen sicheren Ort auf Zeit – und oftmals auch über die begrenzte Zeit von Hilfemaßnahmen hinaus. Als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Jugenddorf Petrus Damian lassen wir uns auf die Wege und Geschichten der jungen Menschen ein, stellen uns den Beziehungswünschen, begleiten und unterstützen die Kinder und Jugendlichen, um ein gelingendes Leben zu ermöglichen und Ziele zu erreichen.

Unser besonderes Profil als Einrichtung der Erziehungshilfe sehen wir in unserem differenzierten und intern vernetzen Leistungsangebot sowie der engen Kooperation mit Partnern in Warburg und der regionalen Umgebung. Warburg bietet als starker Standort im ländlichen Raum viele Chancen für die Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe.

Die vorliegende Leistungsbeschreibung und Qualitätsentwicklungsbeschreibung dokumentiert unsere Entwicklungen der vergangenen Jahre. Unsere Angebote haben wir weiter ausdifferenziert und konzeptionell qualifiziert.

Ergänzend zum „Valentinhaus“ haben wir die zweite Kriseninterventions- und Inobhutnahmegruppe, das „Leahaus“, eröffnet. Dieses Angebot richtet sich vor allem an Kinder. Ebenso haben wir das Angebot der Bereitschaftspflegefamilien erweitert. Mit dem „Juliahaus“ steht – neben dem Katharinahaus – ein zweites Verselbständigungsangebot für Mutter-(Vater)-Kind-Maßnahmen zur Verfügung.

Wir freuen uns auf neue Begegnungen.

Das Leitungsteam

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Stand: 08/2019

Agnesgruppe – Außenwohngruppe in Borgentreich Regelangebot

Nicole Evers Pädagogische Leiterin

Jessica Scholle Pädagogische Leiterin

Susanne Wedding Pädagogische Leiterin

Annelene Wagemann Referentin für Personal- und Organisationsentwicklung

Petra Schaefers Verwaltungsleiterin

Michael Dorau Schulleiter Petrus-Damian-Schule

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Martinsgruppe Regelangebot

Die Leistungsbeschreibung dieses Angebotes gilt in Verbindung mit dem Kapitel „Stationäre Hilfe – Grundleistungen und Zusatzleistungen“, ab S. 13, sowie der Qualitätsentwicklungsbeschreibung (u.a. zu Grundsätzen des Beschwerdemanagements und der Partizipation), ab S. 85

Die Leistungsbeschreibung dieses Angebotes gilt in Verbindung mit dem Kapitel „Stationäre Hilfe – Grundleistungen und Zusatzleistungen“, ab S. 13, sowie der Qualitätsentwicklungsbeschreibung (u.a. zu Grundsätzen des Beschwerdemanagements und der Partizipation), ab S. 85

Außenwohngruppe Mühlenberg 1a, 34434 Borgentreich, 12 km von Warburg entfernt Tel.: 05643-9474771, Fax: 05643-9491473

Gruppe auf dem Jugenddorfgelände in Warburg Silberbrede 25, 34414 Warburg, Tel.: 05641-773-123

Erlebnispädagogisches Regelangebot; Wohngruppe für Jungen und junge Männer Regelangebot; koedukative Wohngruppe, familienähnliche Strukturen

und Qualitätsentwicklungsbeschreibung ■■ ■■ ■■ ■■ ■■ ■■ ■■ ■■ ■■ ■■ ■■ ■■

Dennis Schütte Stellv. Einrichtungsleiter Pädagogischer Leiter

www.jugenddorf-warburg.de

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Leistungsbeschreibung

Elmar Schäfer Einrichtungsleiter Geschäftsführer

stationäre, teilstationäre und ambulante Hilfen zur Erziehung Heim- und Außenwohngruppen Heilpädagogische Intensivgruppen Traumapädagogisches Zentrum (TPZ) Krisen- und Inobhutnahmegruppen Bereitschaftspflegefamilien Mutter/Vater-Kind-Gruppen Förderschule für Emotionale und soziale Entwicklung Eingliederungshilfe (SGB XII) Familienpflege (SGB XII) Westfälische Pflegefamilien (WPF) Ganztagsschulbetreuung (OGS)

Altersstruktur

vorrangig 6 – 21 Jahre

Geschlecht

koedukativ

Platzzahl

9 Plätze ■ mit Vorverselbständigungsapartments ■ zusätzlich ggf. 1 Inobhutnahmeplatz

Betreuungsschlüssel

1:1,9 Und anteilig Hauswirtschaft, Leitung, Verwaltung.

Betreuungszeit

24-Stunden-Dienst. Nachtbereitschaft von 22.00 Uhr bis 6.00 Uhr. Zusätzliche Rufbereitschaft der Pädagogischen Leitung der Einrichtung.

Auftragsgrundlage

Grundlage der Leistung sind der Hilfeplan (§36 SGB VIII) auf Basis von §§ 27, 34, 35a, 41 SGB VIII oder Entscheidungen im Clearingverfahren auf Basis von §53 und §54 oder §67 und §68 SGB XII.

Besonderes Profil

■ koedukative Gruppe ■ breites Altersspektrum ■ familienanaloge Wohnform ■ differenzierte räumliche Möglichkeiten ■ eigenständige Bereiche im Rahmen der Vorverselbständigung ■ erlebnis- und freizeitpädagogische Schwerpunktsetzung ■ regelmäßige Kontakte und Gespräche mit der Polizei im Rahmen der Ordnungspartnerschaft zwischen Jugenddorf und Polizei ■ Inobhutnahme: Die Agnesgruppe bietet innerhalb der Gruppe einen Inobhutnahmeplatz. Weitere Erläuterungen zum Leistungsangebot unter: „Inobhutnahme in Gruppen“ (S. 56).

Zielgruppe

Neben den generellen Indikationen für eine stationäre Jugendhilfemaßnahme ist die Agnesgruppe besonders geeignet für Kinder und Jugendliche ■ mit einem besonderen Bedarf in der Förderung der schulischen Entwicklung, ■ die über familienanaloge Wohn- und Lebensformen erreichbar sind, ■ mit belastenden Lebenserfahrungen und Traumatisierungen, ■ mit Entwicklungsverzögerungen, ■ mit mittel- bis längerfristigen Unterbringungsperspektiven.

Örtliche Lage/ Räumlichkeiten

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■ Die Agnesgsgruppe liegt am Rand der Kleinstadt Borgentreich (ca. 3.000 Einwohner/-innen) auf einem Gelände gemeinsam mit der Michaelsgruppe ■ Wohnhaus mit 3 Etagen ■ Das große Grundstück mit Wiese, Obstbäumen und Hof bietet für die Agnesgruppe und die Michaelsgruppe gemeinsam umfassende Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung.

■ großzügiges Raumangebot ■ Spielzimmer für die kleineren Kinder ■ 3 Vorverselbständigungsapartments ■ Computerplatz

Regelgruppen

Altersstruktur

vorrangig 12 – 21 Jahre

Geschlecht

männlich

Platzzahl

9 Plätze ■ mit Vorverselbständigungsbereichen ■ zusätzlich ggf. 1 Inobhutnahmeplatz

Betreuungsschlüssel

1:1,9 Und anteilig Hauswirtschaft, Leitung, Verwaltung.

Betreuungszeit

24-Stunden-Dienst. Nachtbereitschaft von 22.00 Uhr bis 6.00 Uhr. Zusätzliche Rufbereitschaft der Pädagogischen Leitung der Einrichtung.

Auftragsgrundlage

Grundlage der Leistung ist der Hilfeplan (§36 SGB VIII) auf Basis von §§ 27, 34, 35a, 41 SGB VIII oder Entscheidungen im Clearingverfahren auf Basis von §53 und §54 oder §67 und §68 SGB XII.

Besonderes Profil

■ Förderung einer gewaltfreien männlichen Geschlechtsidentität ■ mehrstufiges Förder- und Entwicklungskonzept ■ Schwerpunktsetzung in der Freizeitgestaltung durch sport- und erlebnispädagogische Aktivitäten ■ schulische Förderung ■ Biografiearbeit ■ intensiv strukturierte Freizeit ■ regelmäßige Kontakte und Gespräche mit der Polizei im Rahmen der Ordnungspartnerschaft zwischen Jugenddorf und Polizei ■ Kunst- und Gestaltungsprojekte ■ Inobhutnahme: Die Martinsgruppe bietet innerhalb der Gruppe einen Inobhutnahmeplatz. Weitere Erläuterungen zum Leistungsangebot unter: „Inobhutnahme in Gruppen“ (S. 56)

Zielgruppe

■ Jungen und junge Erwachsene mit massiven Störungen im Bereich des Sozialverhaltens und der Emotionalität.

■ In der Regel liegt ein Förderschulbedarf mit dem Schwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung vor.

Örtliche Lage / Räumlichkeiten

■ Gruppe auf dem Jugenddorfgelände, mit den Möglichkeiten des Jugenddorfes (s.o.)

■ Einzelzimmer mit eigenem Bad ■ mehrere Aufenthaltsräume ■ Computerraum ■ 5 Plätze mit der Möglichkeit einer eigenen „Singleküche“ zur Umsetzung von Vorverselbständigungsschritten ■ direkt neben der Gruppe befindet sich die Kletter- und Freizeithalle des Jugenddorfes

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Das Traumapädagogische Zentrum im Jugenddorf

Zielgruppe

Kasseler

Adressen / Kontakte: Jugenddorf Petrus Damian Silberbrede 25 34414 Warburg Tel.: 05641-773-0 Fax: 05641-773-200 www.jugenddorf-warburg.de

Ansprechpartner für den Heilpädagogischen Bereich

Kerstin Dierkes, Koordinatorin TPZ Erzieherin, Motopädin Tel. 05641-773-260 k.dierkes@jugenddorf-warburg.de

Eliasgruppe, Helenagruppe, Felixgruppe, Noahgruppe, Clemensgruppe, Traumapädagogisches Zentrum

Unser Leistungsangebot im Jugenddorf Petrus Damian Über 230 betreute Kinder und Jugendliche / Stationäre, teilstationäre und ambulante Hilfen zur Erziehung / Heim- und Außenwohngruppen / Heilpädagogische Intensivgruppen / Traumapädagogisches Zentrum (TPZ) / Kriseninterventions- und Inobhutnahmegruppe / Bereitschaftspflegefamilien / Mutter-Kind-Gruppen / umF-Betreuung / Förderschule für soziale und emotionale Entwicklung / Eingliederungshilfe (SGB XII) / Familienpflege (SGB XII) / Westfälische Pflegefamilien (WPF) / Ganztagsschulbetreuung

Jessica Scholle Pädagogische Leiterin j.scholle@jugenddorf-warburg.de Tel.: 05641-773-150

Einrichtungsleitung

Elmar Schäfer Einrichtungsleiter, Geschäftsführer e.schaefer@jugenddorf-warburg.de

Bei uns leben Jugendliche / junge Männer und Frauen, ■ bei denen in der Regel keine Rückführung in die Herkunftsfamilie angestrebt wird, ■ die in einem erheblichen Maße Unterstützung und Begleitung bedürfen, ■ die im Jugenddorf ein (Langzeit)Praktikum mit arbeitstherapeutischen Ansätzen oder zur beruflichen Orientierung absolvieren.

Straße

Mitglied im Caritasverband für das Erzbistum Paderborn

www.jugenddorf-warburg.de

Unser Ziel

Heilpädagogische Angebote im Jugenddorf Petrus Damian

Heilpädagogik / Traumapädagogik / Diagnostik / Therapie / Beratung Eliasgruppe (Intensivgruppe, Jungen) Helenagruppe (Intensivgruppe, Jungen und Mädchen) Clemensgruppe (Wohngruppe für Individualmaßnahmen, bis zu vier Plätze) Felixgruppe (Intensivgruppe, Jungen und Mädchen) Noahgruppe (Außenwohngruppe, Regelgruppe, Jungen) Traumapädagogisches Zentrum (Diagnostik, Entwicklungsförderung, Therapie, Beratung)

■ ■ ■ ■ ■ ■

Unser Ziel ist es, dass die jungen Menschen die täglich eingeübten Fertigkeiten im Rahmen der Verselbständigung in ihr Selbstbild übernehmen, ihre persönlichen und beruflichen Ziele vertreten lernen und wissen, an wen sie sich nach der Jugendhilfe mit Fragen wenden können.

Unser Leistungsangebot im Jugenddorf Petrus Damian Über 230 betreute Kinder und Jugendliche sowie junge Erwachsene / stationäre, teilstationäre und ambulante Hilfen zur Erziehung / Jugenddorf und Außenwohngruppen / Heilpädagogische Intensivgruppen / Kriseninterventions- und Inobhutnahmegruppen / Bereitschaftspflegefamilien / Mutter-Kind-Gruppen / umF-Betreuung / Förderschule für soziale und emotionale Entwicklung / Eingliederungshilfe (SGB XII) / Familienpflege (SGB XII) / Westfälische Pflegefamilien (WPF) / Ganztagsschulbetreuung

Auftragsgrundlage: §§27, 34, 35a, 41 SGB VIII

Kasseler

Straße

Adressen / Kontakte: Jugenddorf Petrus Damian Silberbrede 25 34414 Warburg Tel.: 05641-773-0 Fax: 05641-773-200 www.jugenddorf-warburg.de

Ansprechpartner für den Bereich Verselbständigung Nikolaushaus / Verselbständigungs-Apartments angegliedert an die Michaelsgruppe / Ambulante (Nach-)Betreuung in der eigenen Wohnung Nicole Evers Pädagogische Leiterin n.evers@jugenddorf-warburg.de Tel.: 05641-773-163

Einrichtungsleitung Elmar Schäfer Einrichtungsleiter, Geschäftsführer e.schaefer@jugenddorf-warburg.de Tel.: 05641-773-120

Fotos: 2Design, knallgrün, querlink / Photocase; Gestaltung: Adrienne Rusch / dieprojektoren.de

Kontakt:

Das Angebot der Verselbständigung richtet sich an alle Jugendliche / junge Erwachsene, die entweder bereits in einer Wohngruppe des Jugenddorfes oder anderen Einrichtungen gewohnt haben oder die zuvor nicht in einer stationären Maßnahme waren.

Fotos: Carolin Weinkopf, bit.it, Tommy Windecker / photocase.de; Gestaltung: Adrienne Rusch – dieprojektoren.de

Im Traumapädagogischen Zentrum stehen im Rahmen eines multimodalen, übergeordneten Förderund Therapieangebotes im Heilpädagogischen Bereich zeitnah Diagnostik, stationäre Entwicklungsförderung und therapeutische Angebote für die teilweise komplex traumatisierten Kinder und Jugendlichen zur Verfügung.

Folgende therapeutische und pädagogische Angebote, die die Arbeit in den Wohngruppen ergänzen, sind nach individuell erstellten Behandlungs- und Therapieplänen möglich: Traumatherapie, Motopädie, Musiktherapie, tiergestützte Therapie, erlebnispädagogische Angebote, Antiaggressions- bzw. Coolnesstraining zur Gewaltprävention.

Mitglied im Caritasverband für das Erzbistum Paderborn

www.jugenddorf-warburg.de

Verselbständigung – stationäre und ambulante Angebote des Jugenddorf Petrus Damian ■

Das Nikolaushaus mit neun Singleapartments auf dem Gelände des Jugenddorfes

■

Zwei Verselbständigungs-Apartments angegliedert an die Regelwohngruppe „Michaelsgruppe“ in Borgentreich

■

Ambulante (Nach-)Betreuung und Begleitung in der eigenen Wohnung

Auftragsgrundlage: §§ 27, 34, 35a, 41 SGB VIII oder §53 und §54 oder §67 und §68 SGB XII

Welche Besonderheiten bieten wir?

■ Intensivpädagogische Förderung in Klassen

Kasseler

Straße

Adressen / Kontakte: Jugenddorf Petrus Damian Silberbrede 25 34414 Warburg Tel.: 05641-773-0 Fax: 05641-773-200 www.jugenddorf-warburg.de

Ambulante Nachbetreuung Wir gewährleisten einen gelingenden Übergang in die Selbständigkeit, indem wir je nach Unterstützungsbedarf eine ambulante Nachbetreuung durch den Bereich „Mobilex“ des Jugenddorfes anbieten, die die Frauen in alltagspraktischen, behördlichen, psychosozialen und erzieherischen Fragestellungen begleitet.

Unser Leistungsangebot im Jugenddorf Petrus Damian Über 230 betreute Kinder und Jugendliche / Stationäre, teilstationäre und ambulante Hilfen zur Erziehung / Heim- und Außenwohngruppen / Heilpädagogische Intensivgruppen / Kriseninterventions- und Inobhutnahmegruppe / Bereitschaftspflegefamilien / Mutter-KindGruppen / umF-Betreuung / Förderschule für soziale und emotionale Entwicklung / Eingliederungshilfe (SGB XII) / Familienpflege (SGB XII) / Westfälische Pflegefamilien (WPF) / Ganztagsschulbetreuung

Ansprechpartner für den Bereich der Mutter-(Vater)-Kind-Angebote Theresagruppe, Marlenegruppe, Katharinahaus Susanne Wedding Pädagogische Leiterin s.wedding@jugenddorf-warburg.de Tel.: 05641-773-129

Einrichtungsleitung Elmar Schäfer Einrichtungsleiter, Geschäftsführer e.schaefer@jugenddorf-warburg.de Tel.: 05641-773-120

Mitglied im Caritasverband für das Erzbistum Paderborn

www.jugenddorf-warburg.de

■ Fotos: behrchen, victorgeorgiev / photocase.de; Joanne Green / iStock; Gestaltung: Adrienne Rusch – dieprojektoren.de

Viele junge Frauen kommen aus prekären Verhältnissen, sind verschuldet und nicht in der Lage, ihre wirtschaftliche Situation adäquat einzuschätzen und zu bewältigen. Um hier nicht nur administrative Unterstützung zu leisten, sondern auch Hilfe zur Selbsthilfe im Sinne einer vermehrten Eigenverantwortung, bietet das Jugenddorf eine Sozialberatung für diese Zielgruppe an.

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Mutter-(Vater-) Kind-Angebote im Jugenddorf Petrus Damian

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■ Regelunterbringung, Verselbständigung, ambulante Nachbetreuung ■ Förderung der Eltern-Kind-Bindung ■ Förderung der Erziehungskompetenz ■ Clearingprozesse ■ Krisenintervention ■ interne Sozialberatung (Schuldenklärung, Leistungsbeantragung)

Wer sind unsere Kooperationspartner?

Einrichtungen und Geschäftsführung der Jugendhilfe im Erzbistum Paderborn gemeinnützige GmbH / Leitung des Jugenddorfes Petrus Damian / Pädagog. Leitung des Jugenddorfes / Regierungspräsidium / Jugendämter der Städte und Landkreise / abgebende Schulen / Eltern der Schüler / Schulämter / Städte und Landkreise / St. Johannesstift Scherfede, Peckelsheim / Schulberatungsstelle / Kinder- und Jugendpsychiatrie / diverse Träger von Tagesbetreuungen und intensiven Jugendhilfemaßnahmen, regionale Ausbildungsbetriebe

Kasseler

Straße

So erreicht man uns: Warburg ist ein Mittelzentrum in Ostwestfalen, auf halber Strecke zwischen Kassel und Paderborn – schnell und bequem zu erreichen über die Bundesautobahn 44, die B252 und B7 oder mit der Deutschen Bahn.

Wer mit dem Auto von der BAB oder aus dem Raum Paderborn kommt, fährt von der B252 auf die B7 Richtung Kassel und biegt an der 3. Ampel links in die Landfurt.

Wer aus Richtung Kassel kommt, fährt auf der B7 bis zur 2. Ampel und biegt dann nach rechts in die Landfurt.

Petrus-Damian-Schule

Wer vom Bahnhof kommt, biegt nach wenigen hundert Metern aus der Bahnhofstraße in die Landfurt.

Gute Fahrt!

Landfurt 45, 34414 Warburg Tel.: 05641 740 464 / - 009, Fax: 05641 741 982 schule-schulleiter@jugenddorf-warburg.de www.petrus-damian-schule.de Ihr Ansprechpartner: SoR i.E. Michael Brockmeier, Schulleiter

Mitglied im Caritasverband für das Erzbistum Paderborn

Gestaltung: Adrienne Rusch – dieprojektoren.de

■

Sozialberatung

mit verschiedenen Profilen: ■ Kunst, Technik, Hauswirtschaft, Sport ■ handlungs- und projektorientierte Unterrichtsausrichtung ■ Hilfen für Kinder mit Motorik-, Aufmerksamkeitsund Handlungsplanungsproblemen ■ enge Verknüpfung von Kopf, Herz und Hand Großzügige Klassenräume mit Lern-, Arbeits- und Ruhezonen Berufsvorbereitende Maßnahmen: ■ Schülerfirmen: „pupils factory“, „Frisch und Knackig“, „Die Techniker“, „Fahrradwerkstatt“ ■ schulinterne Arbeitsagentur („Rabotti“) ■ Kooperation mit regionalen Ausbildungsbetrieben ■ Praktika ■ gemeinsamer Maschinenpark Projektgruppe Bauernhof Projektgruppe Alpaka Tiergestützte Pädagogik Erlebnispädagogische Angebote Vielfältige AG-Angebote (z.B. Mountainbike, Mofa, Catering, Krafttraining) Exkursionen Klassenfahrten Schulstation für Krisenintervention und Schulsozialarbeit Ganztagsbetreuung (OGS) Landessieger NRW „Bewegungsfreudige Schule“ Aktionspause mit dem Motto „Bewegte Schule“ Reichhaltiges Angebot an verschiedenen Sportgeräten (z.B. Einräder, Slackline) Teilnahme am Projekt „Vielfalt fördern“

Förderschule in der Trägerschaft der Jugendhilfe im Erzbistum Paderborn gemeinnützige GmbH

Förderschwerpunkt: ■

Emotionale & soziale Entwicklung

Bildungsgänge: ■

Primarstufe

■

Sekundarstufe I

■

Förderschwerpunkt Lernen

www.petrus-damian-schule.de

DieProjektoren – DENKEN IN BILDERN.

VORWORT DER BISCHÖFE ZUM RELIGIONSUNTERRICHT IN KONFESSIONELLER KOOPERATION Religion ist ein Teil unserer Lebenswelt. Religiöse Bildung ein unverzichtbarer Bestandteil allgemeiner Bildung. Der Religionsunterricht hat die Aufgabe, Kindern und Jugendlichen die religiöse Dimension des Lebens zu erschließen. Er nimmt ihre grundlegenden Lebensfragen auf, bietet Orientierung im christlichen Glauben und informiert über andere Konfessionen und Religione.

Mit dem Projekt eines Religionsunterrichts in konfessioneller Kooperation wollen das Erzbistum Berlin und die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) den evangelischen und katholischen Religionsunterricht an ausgewählten Schulen zu einem konfessionell-kooperativen Religionsunterricht weiterentwickeln.

Das Neue an diesem gemeinsamen Weg ist, dass evangelischer und katholischer Religionsunterricht nicht nebeneinander stehen, sondern unter besonderen Bedingungen in einem Fach kooperieren. Das vorliegende Curriculum stellt sicher, dass die Kernthemen in den Perspektiven beider Konfessionen unterrichtet werden.

Das Christentum wird in verschiedenen Bekenntnissen gelebt. Der Religionsunterricht ist ein Ort der Begegnung mit sehr unterschiedlich geprägten Schülerinnen und Schülern. Überzeugungen bilden sich im Dialog mit anderen Überzeugungen. Der Religionsunterricht in konfessioneller Kooperation leistet dazu einen wesentlichen Beitrag.

Wir wünschen allen Religionslehrerinnen und Religionslehrern, die mit diesem Schulcurriculum arbeiten, pädagogisches Geschick und Gottes Segen.

Bischof Dr. Markus Dröge (Oktober 2017)

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Erzbischof Dr. Heiner Koch

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KONFESSIONELL-KOOPERATIVER RELIGIONSUNTERRICHT Angesichts der besonderen Herausforderungen des Religionsunterrichts insbesondere in Berlin, aber auch in Brandenburg, kooperieren die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) und das Erzbistum Berlin seit Jahren schon eng zusammen und gehen jetzt den Weg einer Weiterentwicklung des evangelischen und katholischen Religionsunterrichts zu einem konfessionell-kooperativen Religionsunterricht. Dazu werden Schulen ausgewählt, bei denen dies mit Blick auf die Lerngruppengrößen geboten scheint.

SCHULCURRICULUM

Konfessionell-kooperativer Religionsunterricht ist und bleibt konfessioneller Religionsunterricht. Er wird ausgewiesen als evangelischer Religionsunterricht bzw. als katholischer Religionsunterricht, der konfessionell-kooperativ erteilt wird. Entscheidend ist die konfessionelle Beheimatung der Religionslehrkraft, die mit ihrer Positionalität die konfessionelle Ausrichtung des Religionsunterrichts bestimmt.

Auch der konfessionell-kooperative Religionsunterricht ist

für den konfessionell-kooperativen Religionsunterricht an öffentlichen Schulen in den Klassenstufen 1– 6

grundsätzlich offen für Schülerinnen und Schüler, die nicht der evangelischen oder der katholischen Kirche angehören.

Konfessionelle Kooperation beschreibt das Zusammenwirken von Religionslehrkräften im Blick auf Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Konfessionen und religiös-weltanschaulicher Orientierungen in der Schule. Ziel der konfessionellen Kooperation ist, dass religiöse Bildung in der Schule gestärkt und möglichst vielen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geboten wird, am Religionsunterricht teilzunehmen.

Gleichzeitig hat der konfessionell-kooperative Religionsunterricht die Aufgabe, Schülerinnen und Schüler konfessionelle Perspektiven in ihrer Wechselseitigkeit zu verdeutlichen.

Konfessionell-kooperativer Religionsunterricht zielt in diesem Sinne auf Wahrnehmung und gegenseitige Verständigung.

Konfessionell-kooperativer Religionsunterricht wird in seiner Aufgabe überfordert, wenn er die familiäre religiöse Erziehung nachholen oder Schülerinnen und Schüler in einer Konfession beheimaten soll. Dennoch leistet er einen Bei-

trag zur konfessionellen, religiösen oder weltanschaulichen Bildung der einzelnen Schülerin, des einzelnen Schülers. Ziel ist die Stärkung eines Bewusstseins für die eigene Konfessionalität, im Wissen um unterschiedliche konfessionelle Prägungen und religiös-weltanschauliche Überzeugungen.

Die Grundlagen des konfessionell-kooperativen Religionsunterrichts beruhen auf gemeinsamen theologischen sowie religionspädagogischen Überzeugungen. Das Zeugnis von Jesus Christus ist das Fundament des evangelischen und katholischen Religionsunterrichts. Die Zusammenarbeit von evangelischen und katholischen Religionspädagoginnen und -pädagogen hat eine lange Tradition.

Die folgenden zehn Unterrichtseinheiten beschreiben ein Curriculum für den Unterricht in den Klassen 1–6 des konfessionell-kooperativen Religionsunterrichts. Mit diesem Curriculum verantworten die beiden Kirchen erstmalig gemeinsame Unterrichtsinhalte, deren Ausgangspunkt der jeweils gültige Lehrplan ist. Die Entwicklung von Unterrichtsmodellen und Arbeitshilfen werden diesen gemeinsamen Lernweg dokumentieren.

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1. TAUFE UND IDENTITÄT

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Taufe Jesu Taufe als Sakrament – neues Leben, neuer Mensch, Versöhnung mit Gott Elemente der Taufe: Name, Spruch, Kerze, Wasser, Licht, Kleid, Paten, Chrisam Taufe als Aufnahme in die Gemeinde/Kirche (communio sanctorum)

3. ORTE GELEBTEN GLAUBENS ENTDECKEN   

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2. GEMEINSAM FEIERN – FESTE IN DEN RELIGIONEN  

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Der Sinn von Festen Feste im Christentum – Kirchenjahr, Heilige/Maria, Heilige als Glaubenszeugen (z.B.: Hl. Hedwig, Hl. Martin, Hl. Nikolaus, Hl. Elisabeth, Hl. Franziskus), Marienfeste, Fronleichnam Feste im Judentum – Schawuot, Chanukka, Laubhüttenfest (Sukkot), Pessach Feste im Islam – Bajram (Zuckerfest), Kurban Bajran (Opferfest)

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Unterschiede und Besonderheiten sakraler Räume: Kirche, Synagoge, Moschee Gottesdienst und Spiritualität Gemeinden vor Ort – Gemeindeleben, diakonische/caritative Aufgaben, muslimisches Begegnungszentrum Gläubige auf dem Weg – Wallfahrt, Pilgerfahrt nach Mekka Geheiligte und heilige Räume

4. GEBETE IN DEN RELIGIONEN    

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Gebetsanlässe und Motive des Betens Grundformen des Gebets – Lob, Bitte, Dank, Klage Vaterunser Gebetstraditionen in den Religionen – Formsprache, Haltung, Kleidung, Ort, Vorbereitung, Gegenstände Gebetsketten und Perlenschnüre in den Religionen – Rosenkranz, Mala, Misbaha/Tesbih

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Anmeldung

Tagungsort

Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos.

Fahrtkosten können leider nicht erstattet werden.

dbb forum

Die Anmeldung zur Tagung erfolgt online, Anmeldeschluss ist der 30. September 2018.

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.

Konferenz

Friedrichstraße 169 10117 Berlin

U-Bahnstation: U Französische Straße

Organisation Bei Fragen zur Organisation und den Tagungsinhalten wenden Sie sich gerne an: Bei Rückfragen zur Anmeldung kontaktieren Sie bitte: Martina Seehaus (aej) martina.seehaus@evangelische-jugend.de

Hinweis Wir weisen darauf hin, dass die Veranstaltung fotografisch dokumentiert wird und die Bilder für öffentliche und nicht-öffentliche Zwecke genutzt werden.

Nina Mühe (CLAIM) nina.muehe@j-i-k.de www.claim-allianz.de Onna Buchholt (aej) onna.buchholt@evangelische-jugend.de www.evangelische-jugend.de

Text

Islamische Jugend in Bayern

Perspektiven auf die Partizipation islamischer Interessensorganisationen.

Programm

Die Konferenz findet in Kooperation zwischen CLAIM und aej statt und behandelt zwei aktuelle Fragen der strukturellen Ausgrenzung von Muslimen:

11:30 – 12:00 Begrüßung:

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Freitag | 09.11.2018 Freitag | 09.11.2018 Politischer Rahmen Politischer Rahmen

konferenz Mittendrin und nicht dabei?

Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit

Mit welchen Schwierigkeiten haben islamische Organisationen zu kämpfen, wenn sie mit nichtislamischen Trägern kooperieren wollen?

Wie ist es um die rechtliche Anerkennung von islamischen Organisationen als Religionsgemeinschaften bzw. Körperschaften des öffentlichen Rechts bestellt?

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CLAIM – Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit ist ein bundesweites Projekt im Programm „Demokratie leben!“ des BMFSFJ, das sich an Betroffene von antimuslimischem Rassismus und Diskriminierung richtet sowie an die gesamte Gesellschaft. Zentrale Aufgaben von CLAIM sind die Unterstützung und Vernetzung der Organisationen, die im Themenfeld tätig sind und die gesellschaftliche Sensibilisierung für die Themen Islamfeindlichkeit und antimuslimischer Rassismus.

Die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e.V. (aej) ist der Zusammenschluss der Evangelischen Jugend in Deutschland und vertritt die Interessen von ca. 1,35 Millionen jungen Menschen. Der Jugendverband kooperiert mit Vereinen junger Migrant*innen, um deren gleichberechtigte Teilhabe und den interreligiösen Austausch zu stärken. Die Partnerorganisationen aus den Projekten „Junge Muslime als Partner“ und „JETZT erst recht!“ sind die Muslimische Jugend in Deutschland e.V., der DİTİB-Landesjugendverband Niedersachsen und Bremen, die Islamische Jugend in Bayern e.V./ Verband der islamischen Kulturzentren e.V., die Koptische Jugend in Deutschland sowie der Orthodoxe Jugendbund Deutschlands.

11:00 – 11:30 Ankommen

Samstag | 10.11.2018 Rechtlicher Rahmen 09:00 – 10:30 Impulsvorträge: Rechtliche Anerkennung von Islamverbänden

(aej-Vorstandsvorsitzender)

Staatsrechtliche Einordnung Prof. Stefan Muckel (Universität Köln)

Dr. Franziska Giffey (Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend)

Kooperationsmodelle auf Länderebene Prof. Riem Spielhaus (Universität Göttingen)

Nina Mühe (CLAIM) und Dr. Sven Evers

12:00 – 13:30 Vortrag: „Behördensicht auf islamische Organisationen und deren gesellschaftliche Auswirkungen“ Prof. Dr. Werner Schiffauer (Europa-Universität Viadrina)

13:30 – 15:00 Mittagspause 15:00 – 16:30 Praxisbeispiele erfolgreicher Kooperationen – Fokus Jugendarbeit  1. Evangelische und Muslimische Jugend: Dirk Thesenvitz (aej), Raniah El-Jezawi (MJD), Sara Sanhit (MJD)  2. Stadtjugendring Mannheim: Karin Heinelt (SJR Mannheim), Abdurrahman Aydin (Fatih-Jugend), Suhail Butt (Ahmadiyya-Jugend)

16:30 – 17:00 Kaffeepause 17:00 – 18:15 Gruppenarbeit im Worldcafé-Format  I Kooperation aus der Perspektive islamischer Organisationen Allianzen als Antwort auf Misstrauensdiskurs?

Moderation: Nina Mühe (CLAIM)  II Kooperation aus der Perspektive nichtmuslimischer Partnerorganisationen Umgang mit Kritik von außen und innen Moderation: Onna Buchholt (aej)

10:30 – 11:00 Kaffeepause 11:00 – 12:30 Staatliche Kooperationen mit Islamverbänden auf Landesebene Norbert Müller (Schura Hamburg), Hanım Ezder (Beirat für islamischen Religionsunterricht in NRW), Dr. Zekeriya Altuğ (DİTİB)

12:30 – 14:00 Mittagspause 14:00 – 15:30 Wie weiter nach dem Münster-Urteil – Doppelstandard oder Road-Map? Diskussion: Prof. Stefan Muckel (Universität Köln), Dr. Detlef Görrig (Dialogbeauftragter der EKD), Burhan Kesici (Generalsekretär Islamrat für die BRD), Said Barkan (Zentralrat der Muslime in Deutschland)

15:30 – 16:30 Abschluss: Welche Handlungsempfehlungen lassen sich aus der Tagung ableiten?, Prof. Riem Spielhaus (Universität Göttingen), Engin Karahan (Jurist und Politikberater)

 III Wenn Kooperationen misslingen Auswirkungen aus muslimischer Perspektive Moderation: Nkechi Madubuko Tagungsmoderation 09.–10.11.2018: Dr. Nkechi Madubuko (Diversity Trainerin und Soziologin)

18:15 – 18:30 Pause 18:30 – 20:00 Vortrag: The Long Journey toward Establishing Muslim Organisations in Germany: A Comparison with other European Countries, Prof. Joel S. Fetzer (Pepperdine University, Malibu, USA)

20:00 – 21:30 Abendbuffet Flyer_Fachtagung_DRUCK.indd 2

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DieProjektoren – DENKEN IN BILDERN.

Überschrift

Überschrift

Iliae conseque pa vellor si conseriaesto esti omnis etur? Unduciis dolenditat vercium qui remoluptam voluptae doluptam fuga. Et que pos iduntis evendit assimus anistemquod que re laccus, ipis ut aut aute pliciuriam isque nihillatis dolore vendiat vitiund ellore velibus quid erunt.

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Kontakt Youth Wiki European Knowledge Centre for Youth Policy IJAB - Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V. Godesberger Allee 142–148 53175 Bonn Tel. +49 (0)228 / 9506-113 Fax +49 (0)228 / 9506-333

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Youth Wiki Besseres Wissen für bessere Jugendpolitik Erasmus+

Ausgabe 07

BDKJ.konkret Das Magazin vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend.

JUGENDSYNODE – TAGEBUCH –

6. JULI 2017

g

sammlun Hauptver

Bei unserer Hauptversammlung beauftragen die Delegierten den BDKJ-Hauptausschuss.

Wir beschließen unsere Forderung, dass an der Synode gleich viele Jugendvertreter*innen wie Bischöfe teilnehmen sollen.

Die Jugendsynode in Rom fand im Oktober 2018 statt — und auch im Vorfeld und im Nachgang spielte sich einiges ab. Welche Veranstaltungen und Formate gab es zum Thema? Was passierte dort?

Wie hat der BDKJ sich auf die Synode vorbereitet, wofür hat er sich in Rom eingesetzt? Ein Blick in die Tagebucheinträge der BDKJ-Bundesstelle.

Wir wollen lich ung mög Mitbestimm n! mache

8. MÄRZ 2017 Papst Franziskus schreibt uns jungen Menschen einen Brief — mit einer klaren Botschaft:

10. OKTOBER 2017

Zentrum „Ich wollte, dass ihr im Herzen trage.“ Euch im des Interesses steht, da ich

Post vom Papst

THEMA ERLEDIGT? Ein Jahr nach der Jugendsynode

Klasse!

Parallel zum Brief werden ein Vorbereitungsdokument und ein Fragebogen an die Bischofskonferenzen zur Jugendsynode veröffentlicht.

Deutlich wird uns: Ein wichtiges Thema der Synode soll die Begleitung junger Menschen werden.

Online-Umfrage startet. Endlich.

14. JUNI 2017

100 000 Postkarten, !

Wahnsinn

Wir warten. Und warten. Und warten. Aber die für den 1. März angekündigte Online-Umfrage zur Jugendsynode geht nicht online. Es wird noch Monate dauern, bis die Technikprobleme behoben sind — Mitte Juni ist es dann so weit: Die Umfrage erscheint in fünf Sprachen, kurz darauf auch auf Deutsch. Auch wenn uns die Umfrage nicht ganz zufriedenstellt — sie ist zu lang, zu kompliziert formuliert und lässt einige wichtige Themen aus — wollen wir für eine breite Teilnahme werben. Mit dieser Umfrage geht der Vatikan direkt auf junge Menschen zu und fragt sie nach ihrer Meinung.

Papst Franziskus betont bei den Vorbereitungen auf die Synode immer wieder: Auch junge Menschen ohne enge Bindung an die Kirche sollen einbezogen werden! Dieses Anliegen teilen wir — deshalb drucken wir weit über 100 000 Postkarten und verteilen sie nicht nur in unseren Verbänden, sondern zum Schul- und Semesterstart in Bars und Cafés an Postkartenständern. Auch in Schulen wird mit den Postkarten geworben, parallel dazu stellen wir Religionslehrer*innen Material zur Verfügung, mit dem das Thema (Jugend-)Synode im Unterricht behandelt werden kann.

Lieber Papst Franz

Der BDKJ-Bundesvorstand mit Erzbischof Reinhard Kardinal Marx beim Michaelsempfang: Lisi Maier, Kardinal Marx, Thomas Andonie und Katharina Norpoth

gut so!

06 | BDKJ.konkret – Jugendsynode im Tagebuch

iskus ...

Jugendsynode im Tagebuch – BDKJ.konkret | 07

BISCHOF DR. STEFAN OSTER SDB ist Vorsitzender der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz. Er lädt die katholischen Jugendverbände ein, an der Überarbeitung der Leitlinien zur Jugendpastoral der deutschen Bischöfe mitzuwirken.

Konkreter Handlungsbedarf Die Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) hat sich intensiv mit den Ergebnissen der Jugendsynode und dem apostolischen Schreiben „Christus vivit“ befasst. Welche Schlüsse zieht sie daraus für die künftige Jugendpastoral in Deutschland? Interview mit dem Vorsitzenden der Jugendkommission, Bischof Dr. Stefan Oster SDB

Welche wesentlichen Erkenntnisse ziehen Sie aus den Ergebnissen der Jugendsynode? apst Franziskus hat im Frühjahr 2019 das Nachsynodale Apostolische Schreiben „Christus vivit“ veröffentlicht. Es richtet sich sowohl an junge Menschen als auch an die ganze Kirche, insbesondere aber an Fachkräfte in der Jugendarbeit — also auch an Sie und euch! Daher haben wir uns in der Jugendkommission intensiv mit den Ergebnissen der Jugendsynode beschäftigt und vor allem das Schreiben von Papst Franziskus beraten. Dabei haben wir festgestellt, dass vieles davon in Deutschland bereits erfolgreich umgesetzt wird. Wir sehen einige Parallelen zur Würzburger Synode, zum Beispiel, dass die Pastoral breit und flexibel angelegt sein soll und dort ansetzen soll, wo die jungen Menschen anzutreffen sind.

Wir haben eine Vielfalt an jugendpastoralen Angeboten, die wir in 15 Handlungsfeldern abdecken. Auch werden die jungen Men-

P

12 | BDKJ.konkret – Interview

schen selbst häufig in die jugendpastorale Arbeit eingebunden, um über ihre eigenen Anliegen mitentscheiden zu können. Bei all dem achten wir sehr auf die Prävention gegen sexualisierte Gewalt.

Das Schreiben bestärkt Sie also in Ihrem jugendpastoralen Konzept? a, denn wir wollen mit unserem Vorangehen in der Jugendpastoral, genau wie Papst Franziskus schreibt, die grundlegende Botschaft ausdrücken: Gott liebt dich.

Christus rettet dich. Er lebt! Jeder einzelne junge Mensch ist es wert, dass wir uns für ihn einsetzen, mit ihm zusammen sein Leben verstehen, begleiten und ihm dadurch diese Botschaft anbieten. Wir haben aber auch Themen herausgearbeitet, bei denen wir in Deutschland konkreten Handlungsbedarf sehen und an denen wir in den kommenden Monaten gezielt weiterarbeiten wollen.

J

Welche Themen sind das? unächst das Thema geistliche Begleitung und geistliches Wachstum. Papst Franziskus ruft die jungen Menschen auf, ihre Berufung zu suchen: getragen von der lebendigen Freundschaft mit Christus im sozialen Engagement, in der Arbeit, im gottgeweihten Leben, in der Familie. Als Verantwortliche in der Jugendpastoral wollen wir Priester und Laien, Männer wie Frauen und engagierte Jugendliche ausbilden, die für die Begleitung junger Menschen qualifiziert sind. Das Bewusstsein, dass der Weg im Glauben ein Weg des inneren Wachsens und Reifens ist, darf bei uns durchaus auch noch wachsen. Dazu gibt es auch schon Kurse, Veranstaltungen und qualifizierte Einzelpersonen, aber wir sehen hier insgesamt noch deutlichen Bedarf der Weiterentwicklung.

Auch das Ineinander von Jugend- und Berufungspastoral in Deutschland wollen wir neu verstehen, einüben und, wo möglich, an bestimmten Schnittstellen auch Veränderungen herbeiführen.

Z

Im Verlauf der Jugendsynode ist immer wieder auf die Herausforderungen, Chancen und Risiken der digitalen Welt hingewiesen worden. Wie begegnen Sie diesen Anforderungen an die Jugendpastoral? uch in Deutschland müssen wir uns verstärkt fragen, was das Internet als Lebenswelt für junge Menschen bedeutet.

Und ebenso, was es für die Jugendpastoral

A

und die Evangelisierung bedeutet, um mit ihnen gemeinsam einen Weg des Lebens und des Glaubens gehen zu können.

Damit habe ich bereits drei der von uns herausgearbeiteten Themenbereiche benannt.

Der vierte betrifft den missionarischen Einsatz junger Menschen. In neuer Weise ruft Papst Franziskus sie zum missionarischen Einsatz auf und verbindet dies auch mit ihrem sozialen und diakonischen Engagement.

Dies wollen wir reflektieren und uns fragen, ob, wo und wie wir in Deutschland missionarische Jugendpastoral leben und das Zueinander von missionarischer und diakonischer Jugendpastoral betrachten.

Interview

Wie wird jetzt weitergearbeitet? Wie können sich Gruppen und Verbände beteiligen? er Idee der synodalen Jugendpastoral folgend, sind alle Akteure in der Jugendpastoral eingeladen, sich besonders mit den vier genannten Themen zu beschäftigen.

Die Ergebnisse dieser Überlegungen sollen in einem Forum Jugendpastoral vom 3. bis 5.

November 2020 zusammengetragen werden — und dann auch in eine Neufassung der Leitlinien zur Jugendpastoral der deutschen Bischöfe einfließen. Ich würde mich freuen, wenn der BDKJ und seine Jugendverbände sich daran beteiligen würden!

D

Vielen Dank für das Interview.

Interview – BDKJ.konkret | 13

DieProjektoren – DENKEN IN BILDERN.

Einleitung Ulrike Werner und Christoph Bruners, Projektverantwortliche VISION:INKLUSiON

mit Repräsentant*innen von Selbstvertretungsorganisationen, der Behindertenhilfe, der Wissenschaft und Verwaltung die hier vorliegende Inklusionsstrategie für die Internationale Jugendarbeit entwickelt. Dabei ging es um konkrete Netzwerkarbeit, um den Austausch von Erfahrungs- und Fachwissen zur Frage: Wie kann Internationale Jugendarbeit so gestaltet und verändert werden, dass alle Jugendlichen selbstverständlich teilhaben können, ob mit oder ohne Beeinträchtigungen. Hierzu sollen Kulturen, Strukturen und Praxis unserer Arbeit inklusiver werden.

Dieses Ziel kann nur durch eine Kooperation mit allen relevanten Bereichen gelingen.

Um die Rahmenbedingungen entsprechend gestalten zu können, müssen wir die spezifischen Bedürfnisse der Zielgruppe kennen.

Deshalb findet in der Strategie eine Fokussierung auf die Zielgruppe Jugendliche mit einer Beeinträchtigung oder Behinderung statt.

Viele der erarbeiteten Aspekte können aber auch auf andere Gruppen übertragen werden, unter Umständen mit leichten Anpassungen.

Die Übergänge sind fließend. Und auch bei den Jugendlichen mit einer Beeinträchtigung handelt es sich nicht um eine homogene Gruppe.

Durch die Inklusionsstrategie sollen alle jungen Menschen zu internationalen Lernerfahrungen ermutigt und ihre Teilhabe in einer globalisierten Welt ermöglicht werden.

Internationale Jugendarbeit ist vielfältig. Als Ort der non-formalen und informellen Bildung entwickelt sie Angebote und Konzepte, die die Teilnahme von jungen Menschen mit den unterschiedlichsten Hintergründen ermöglichen. Somit kann die Internationalen Jugendarbeit bei der Umsetzung von Inklusion eine wichtige Rolle spielen: Sie verfügt bereits über diversitätsorientierte Ansätze, die für eine inklusive Weiterentwicklung ihrer Angebote genutzt werden können und kann damit als Vorbild für andere gesellschaftliche Bereiche dienen.

Schon vor dem Projektbeginn von VISION: INKLUSiON hatten sowohl IJAB als auch andere Akteure damit begonnen, Ansätze für eine inklusivere Gestaltung der Internationalen Jugendarbeit zu entwickeln. Diese Erfahrungen sollten mit Hilfe des Projekts zwischen 2015 und 2017 systematisiert und, ergänzt durch vielfältige – auch internationale – Impulse, zu einer Strategie weiterentwickelt werden.

Entsprechend war es unser Anspruch, diese Strategie nicht für, sondern mit der Internationalen Jugendarbeit und möglichst vielen Beteiligten und Betroffenen zu entwickeln.

Dies geschah kontinuierlich in einer Ex-

pert*innen-Gruppe, bei den drei Fachtagungen des Projekts sowie bei zahlreichen Veranstaltungen unserer Kooperationspartner.

So entwickelte sich ein sehr lebendiges und fachkompetentes Netzwerk, das die Strategie auch zukünftig mit Leben füllen und zu ihrer Umsetzung beitragen soll.

Die Expert*innengruppe war ein zentrales Element des Projekts VISION:INKLUSiON. In ihr arbeiteten Expert*innen der Internationalen Jugendarbeit, aus Wissenschaft, (Selbstvertretungs-)Verbänden, Verwaltung und Praxis zusammen, um den Strategie-Entwicklungsprozess fachlich zu unterstützen sowie Vernetzungsstrukturen und Synergien zu schaffen.

Gleichzeitig wirkte sie als Bindeglied in die verschiedenen gesellschaftlichen Bereiche.

Im Einzelnen wirkten dort mit:  Aktion Mensch e.V.: Alexander Westheide  Bundesarbeitsgemeinschaft Katholisches Jugendreisen: Martina Drabner  bezev – Behinderung und Entwicklungszusammenarbeit e.V.: Rebecca Daniel  Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Andrea Balbach  Designbar Consulting – barrierefrei gestalten und kommunizieren: Christian Papadopoulos

6

7

Auf dem Weg zur eigenen Inklusionsstrategie: Ein Modell für den Planungsprozess

VISION:INKLUSION

Bedarfsanalyse

Expert*innen-Gruppe VISION:INKLUSiON29

Eine Inklusionsstrategie für die Internationale Jugendarbeit

Eine vollkommen inklusive Internationale Jugendarbeit wird wohl eine Vision bleiben. Diese Vision ist aber gleichwohl wichtig, weil sie die Richtung aufzeigt, in die sich die Internationale Jugendarbeit als Ganzes wie auch jeder einzelne Träger auf den Weg machen können und so zur Motivation beitragen kann. Die Entwicklung hin zu einer inklusiv gestalteten Internationalen Jugendarbeit ist ein ständiger Prozess, der nie abgeschlossen sein wird. Das bedeutet aber auch, dass nicht alles gleichzeitig umgesetzt werden kann und nicht

alles perfekt sein muss. Es gilt, sich Schritt für Schritt auf den Weg zu machen, Prioritäten zu setzen und dabei die Fähigkeiten und Interessen der beteiligten Jugendlichen – ob mit oder ohne Behinderung – in den Mittelpunkt zu stellen.

Das hier dargestellte Modell soll dabei helfen, eine eigene Inklusionsstrategie zu entwickeln, die genau zur individuellen Organisationsstruktur, Situation und Kontext passt. Eine Orientierung können dabei die im nachfolgenden Kapitel zusammengestellten Leit- und Handlungsziele bieten. Zu jedem Handlungsziel sind dort Reflexionsfragen formuliert, die bei der Entwicklung entsprechender Maßnahmen für die Umsetzung helfen.

Auftakt

1

Z. B. durch StärkenSchwächen-Analyse, SWOT-Analyse.

 Prioritäten und strategische Ziele festlegen.

Erfolgskontrolle

Entwicklung einer Inklusionsstrategie

3

 Eigene Leit- und Handlungsziele auswählen (Kapitel 5) oder neu definieren,

Ein neues Projekt oder neue strategische Ziele und Prioritäten entwickeln

Gegebenenfalls entsprechende Veränderung und Anpassung.

29 Die Mitglieder der Expert*innen-Gruppe finden sich in der Einleitung, S. 7–8

 den Handlungsbedarf feststellen

 Inklusive Vision und Leitbild definieren,

 Sind die Ziele erreicht worden? Waren die ausgewählten Handlungsziele die richtigen?

Waren die Maßnahmen zielführend?

26

2

 Die momentane Situation mit den definierten Prioritäten und strategischen Zielen abgleichen und

 passende Maßnahmen entwickeln und Ressourcen einplanen.

5

Leit-/ Handlungsziele und Maßnahmen anpassen

Z. B. mithilfe der Reflexionsfragen in Kapitel 5 oder der „SMART-Zielanalyse“.

Umsetzung

4

 Umsetzung der entwickelten Maßnahmen.

27

VISION:INCLUSiON trägt zum fachlichen Diskurs bei und unterstützt die Vernetzung von nationalen wie internationalen Trägern, Projekten und Fachkräften. Dies geschieht durch eigene Fachveranstaltungen, aber auch durch die Mitarbeit in Gremien und durch Fachbeiträge. Besonders anschaulich ist die virtuelle Landkarte auf der Webseite vision-inclusion.de. Hier können sich alle Vereine, Verbände oder sonstige Akteure, die sich für Inklusion in der Internationalen Jugendarbeit einsetzen, eintragen lassen.

Auf der Webseite vision-inclusion.de werden einige Beispiele guter Praxis vorgestellt, die zeigen, wie eine erfolgreiche inklusive Arbeit aussehen kann.

Dort gibt es auch eine Sammlung von hilfreichen Materialien, weiterführender Literatur und Webseiten. VISION:INCLUSiON unterstützt die Entwicklung guter Praxis z.B. über eine Partnerbörse und die Begleitung von Projekten.

PARTIZIPATION

VISION:INCLUSiON bezieht junge Menschen als Expertinnen und Experten in eigener Sache ein: Was wird in inklusiven internationalen Angeboten gebraucht, was ist gewünscht und was ist besonders wichtig in der realen Umsetzung? Dazu führt VISION:INCLUSiON ein inklusives internationales Jugend-BarCamp durch. Die Ergebnisse fließen in die Weiterentwicklung der Inklusionsstrategie ein.

A project by Funded by

Photo credit: Andi Weiland | Gesellschaftsbilder.de; Icons: thenounproject.com; Layout: Adrienne Rusch | DieProjektoren.de Foto: Andi Weiland | Gesellschaftsbilder.de; Icons: thenounproject.com; Gestaltung: Adrienne Rusch | DieProjektoren.de

VERNETZUNG UND FACHDISKURS

GUTE PRAXIS

Ein Projekt von

VISION:INCLUSiON entwickelt Instrumente in drei Themenbereichen, die für eine erfolgreiche inklusive Internationale Jugendarbeit besonders wichtig sind: Kriterien einer inklusiven Internationalen Jugendarbeit, Qualifizierungsmaßnahmen und Partnerschaftsarbeit. Die Entwicklung erfolgt träger- und bereichsübergreifend in internationalen Arbeitsgruppen, die allen Interessierten offenstehen.

VISION:INCLUSiON invites young people to contribute to the project in their natural capacity as experts. What needs to happen for an international activity to be inclusive? What do the young participants want? And what is particularly important during the implementation stage? To obtain this valuable input, VISION:INCLUSiON runs an inclusive international youth BarCamp event, the outcomes of which will help to evolve the inclusion strategy.

Gefördert vom

TOOLS

PARTICIPATION

facebook: www.facebook.com/groups/VISIONINCLUSION

VISION:INCLUSiON contributes input to the expert discourse and assists in building networks between national and international organisations, projects and experts.

This is done by organising own events and conferences, delegating representatives to relevant bodies, and creating content for professionals in the field. A particularly illustrative example of its work is the virtual map on the website vision-inclusion.com, to which entries from associations, organisations and projects active in the field of inclusive international youth work are gradually being added.

The website also showcases a number of good practices that demonstrate how to design a successful inclusive project. It contains a collection of helpful material, suggested further reading and links to other relevant websites.

VISION:INCLUSiON promotes additional good practices by, e.g., running a match-making seminar and providing support to projects.

www.vision-inclusion.com

EXPERT DISCOURSE AND NETWORK-BUILDING

GOOD PRACTICES

www.vision-inclusion.de

In der UN-Behindertenrechtskonvention ist die gesellschaftliche Teilhabe aller Menschen gesetzlich verankert. Die Internationale Jugendarbeit kann bei der Umsetzung dieses Übereinkommens über die Rechte von Menschen mit Behinderungen eine wichtige Rolle einnehmen und profitiert auch selbst davon.

Von 2015 bis 2017 wurde mit Vertreter*innen der Internationalen Jugendarbeit, von Selbstvertretungsorganisationen, Behindertenhilfe, Wissenschaft und Verwaltung eine Inklusionsstrategie für die Internationale Jugendarbeit entworfen. Diese Inklusionsstrategie wird nun bis 2020 in einem internationalen Rahmen weiter entwickelt. Es werden notwendige Konzepte und Instrumente für die praktische Umsetzung erarbeitet.

VISION:INCLUSiON is developing instruments in three thematic areas that are particularly important when it comes to successful inclusive international youth work: Criteria for inclusive international youth work; training; and partnerships. These tools are developed by international working groups comprising representatives from a variety of organisations. All interested parties are invited to contribute.

facebook: www.facebook.com/groups/VISIONINCLUSION

Between 2015 and 2017, international youth work experts and representatives of disability community and disability assistance organisations, research and administration worked together to develop an inclusion strategy for international youth work. Between now and 2020, this strategy will be given an international profile, with a set of concepts and instruments created for applying the strategy in practice.

TOOLS

Contact vision-inclusion@ijab.de

The UN Convention on the Rights of Persons with Disabilities stipulates that all persons have a right to participate fully in society. The international youth work community can play a major role in implementing the Convention – and benefit itself in the process.

Kontakt vision-inclusion@ijab.de

Photo credit: Andi Weiland | Gesellschaftsbilder.de; Icons: thenounproject.com; Layout: Adrienne Rusch | DieProjektoren.de

Internationale Jugendarbeit inklusiv gestalten

Internationale Jugendarbeit inklusiv gestalten

Shaping inclusive international youth work

DieProjektoren – DENKEN IN BILDERN.

Fotos: Louise O´Gorman (Titel, Innenseite), Studio Bowie (Raum)

FORTBILDUNGEN UND KOOPERATIONEN Wir sind offen für Kooperationen mit Kitas, Schulen, Seniorenheimen und anderen sozial-kulturellen Einrichtungen. Es gibt die Möglichkeit, bedarfsgerechte Angebote in unseren Räumlichkeiten für Ihre Einrichtungen durchzuführen oder unsere Dozent*innen kommen zu Ihnen.

Ebenso bieten wir Fortbildungen für Lehrer*innen bzw.

(Sozial)-Pädagog*innen und Fachkräfte in sozialen und therapeutischen Berufen sowie Teamschulungen an.

RÄUME MIETEN Unsere Räumlichkeiten liegen im Erdgeschoss und sind barrierefrei zugänglich. Zur Vermietung für Kurse, Workshops, Proben und private Feiern stehen unser 100m² großer Saal mit Ton- und Lichtanlage sowie das angeschlossene Café mit voll ausgestatteter Küche und Terrasse zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es vier unterschiedlich große Proberäume mit Teppichboden und Tonanlage.

WER WIR SIND UND WAS WIR MACHEN Das „groove“-

Zentrum für Rhythmus, Percussion und Tanz Das groove ist ein gemeinnütziger Verein, der seit über 20 Jahren besteht und der sich zum Ziel gesetzt hat, die Freude am Rhythmus in die Welt zu tragen.

„Das Trommeln ist eine wunderbare Möglichkeit, sich persönlich weiterzuentwickeln & gleichzeitig Bestandteil einer Gruppe zu sein.

Danke, groove!“ Heike

www.trommeln-in-berlin.de

KONTAKT

groove e.V. Neuköllnische Allee 6-8, 12057 Berlin Telefon: 030 - 62 70 72 12 Mail: info@trommeln-in-berlin.de Webseite: www.trommeln-in-berlin.de

„Der Trommel-Workshop war einfach super und das gemeinsame Musizieren hat uns als Team näher zusammen gebracht.

Das Gesamtpaket aus freundlichem Kontakt, reibungsloser Organisation und einem kompetenten wie geduldigen Coach ist absolut stimmig.“ Herr Alexander Sacken, Director Marketing & Sales bei ADAM Audio

Fotos: Louise O´Gorman (Titel, Innenseite), Studio Bowie (Raum)

Zentrum für Percussion

Zentrum für Percussion

MEHR ALS 20 DOZENT*INNEN BIETEN PERCUSSION- UND TANZKURSE AUS VERSCHIEDENEN KULTUREN DER WELT AN:

TEAMBUILDING

Ob westafrikanische, brasilianische, japanische, afro-kubanische, arabische Percussion oder moderne Stile wie Bodypercussion, Trommeln auf Fässern oder anderen Materialien: für jede/n ist etwas dabei. Ebenso finden sich bei uns Tanz- und Bewegungsangebote wie zum Beispiel Salsa, Rumba, Samba, Afrikanischer Tanz und Haka.

Trommeln ist eine hochwirksame Teambuilding-Methode, denn sie erfordert von den Teilnehmer*innen Konzentration, Teamwork, achtsames Aufeinander Eingehen, kreativen Erfindungsgeist und Führungsqualitäten. Gleichzeitig ermöglicht es den Teilnehmenden eine intensive Erfahrung von Selbstwirksamkeit und Gruppenzusammenhalt.

UNSERE KURSE SIND AUF SÄMTLICHE ALTERSGRUPPEN ZUGESCHNITTEN:

PERCUSSION EVENTS

Unsere erfahrenen Dozent*innen bieten das Teambuilding Inhouse oder in unseren Räumlichkeiten an.

Für Kinder, Jugendliche bis hin zu Erwachsenen, Senior*innen und Menschen mit Handicap.

SHOWS UND AUFTRITTE

Wir bieten außerdem regelmäßige Schnupperworkshops für Einsteiger*innen als auch spezielle Workshops mit Dozent*innen aus dem In- und Ausland an. Hierfür stellen wir unseren Schüler*innen einen großen Pool an traditionellen und modernen Percussion Instrumenten zur Verfügung.

Nennen Sie uns Ihre Vorstellungen und lassen Sie unsere RhythmusExpert*innen und Künstler*innen einen musikalischen Auftritt für Ihre private Feier, öffentliche Veranstaltungen oder Firmenevents gestalten. Wir vermitteln Ihnen auch Percussion-Bands für Ihre Show oder krönen Ihr Event mit einer gigantischen RhythmusAktion, bei der alle mitmachen können. Auf Wunsch komponieren wir auch einen Firmen-Song für Ihre Firma.

BIBLIOTHEKEN

ARBEITSPROGRAMM

In der Region Berlin/Brandenburg gibt es eine vielfältige

Am ZJS werden Forschungsergebnisse und -berichte

Bibliothekslandschaft mit umfassenden Beständen (He-

in unterschiedlichen Formen präsentiert und diskutiert:

braica, Jiddica und Judaica), die eine hervorragende

1. Colloquia und Forschergruppen

Grundlage für die Forschung in den Jüdischen Studien

2. Ringvorlesungen

bieten. Gleichzeitig ermöglicht eine Vielzahl von Archi-

3. Gastvorträge

ven den direkten Einblick in Quellen und Nachlässe.

4. Workshops, Tagungen und Konferenzen 5. Publikationen

EUROPÄISCH-JÜDISCHE STUDIEN

KONTAKT ZENTRUM JÜDISCHE STUDIEN BERLIN-BRANDENBURG

1. Direktorium

ber der Publikationsreihe Europäisch-jüdische Studien

2. Kuratorium

beim Verlag de Gruyter. Die Reihe zielt auf geistes- und

3. Wissenschaftlicher Beirat

kulturwissenschaftliche Ansätze sowie auf gesellschaft-

4. Graduiertenschule

liche und religiöse Grundfragen, die jüdisches Leben

5. Kollegium Jüdische Studien

und Denken sowohl in Zeiten des guten ZusammenleSophienstr. 22 a

bens von Juden und Nicht-Juden in Europa als auch im

10178 Berlin

Kontext antisemitischer Bewegungen und Ausschreitungen beeinflussen. Die Schriftenreihe gliedert sich in drei

TEL: 030 / 20 93 - 66 311

AUFBAU

In Kooperation mit dem MMZ ist das ZJS Mitherausge-

Berlin-Brandenburg

DIE TRÄGER

ZENTRUM JÜDISCHE STUDIEN

Bereiche: BEITRÄGE, KONTROVERSEN und EDITIONEN.

FAX: 030 / 20 93 - 66 325 MAIL: info@zentrum-juedische-studien.de WEB: www.zentrum-juedische-studien.de Gefördert vom:

BERLIN-BRANDENBURG

DAS ZENTRUM

JÜDISCHE STUDIEN

FORSCHEN UND LERNEN

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE

Das 2012 gegründete Zentrum Jüdische Studien Ber-

Die auf das Judentum bezogenen Wissenschaften in

Wissenschaftler/innen und Nachwuchswissenschaftler/

I. Von der jüdischen Aufklärung über die Entstehung der

lin-Brandenburg (ZJS) ist ein Kooperationsprojekt der

Berlin und Brandenburg haben Methodik und Gegen-

innen der Region sind eingeladen, sich am Zentrum

Wissenschaft des Judentums zu den Jüdischen Studien

Humboldt-Universität zu Berlin (HU), der Freien Univer-

stand der philologisch und historisch arbeitenden Ju-

in dem dafür geschaffenen Kollegium „Jüdische Stu-

– in Preußen, Berlin und Brandenburg

sität Berlin (FU), der Technischen Universität Berlin (TU),

daistik um kultur- und sozialwissenschaftliche sowie um

dien“ Berlin-Brandenburg zu assoziieren. Die Mitglied-

Das ZJS bietet die Gelegenheit, in unterschiedlichen

der Universität Potsdam (UP), des Abraham Geiger

theologische Ansätze erweitert.

schaft dient der Vernetzung, Einbindung und bietet

Fachgebieten an die Geschichte der ‚Wissenschaft

Kollegs (AGK) und des Moses Mendelssohn Zentrums

Historisch wie auch aktuell ist in keiner anderen Region

die Möglichkeit zu gemeinsamen Projekten. Durch die

des Judentums’ des 19. Jahrhunderts anzuknüpfen

für europäisch-jüdische Studien (MMZ). Es greift die

Deutschlands die Entwicklung jüdischer religiöser Tradi-

im Kollegium vertretenen Disziplinen und vielfältigen

und sie mit dem aktuellen Forschungsstand zu ver-

Empfehlungen zur Weiterentwicklung von Theologien

tionen über die religionswissenschaftliche Selbstreflexi-

Forschungsthemen wird der wissenschaftliche (interdis-

binden. Im Rahmen dieses Schwerpunktes erhält

und religionsbezogenen Wissenschaften an deutschen

on (Exegese, Theologie, Religionsphilosophie) bis zur

ziplinäre) Diskurs um Methoden und Inhalte gefördert.

die interdisziplinäre Ausrichtung und die regiona-

Hochschulen des Wissenschaftsrats von 2010 auf und

akademischen Erforschung (Geschichte, Soziologie,

Eine wichtige Aufgabe des ZJS ist die Förderung des

le Fokussierung des ZJS ihre besondere Bedeutung.

wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung

Kulturwissenschaft) so umfassend institutionell veran-

wissenschaftlichen Nachwuchses im Bereich der Jüdi-

II. Das monotheistische Dreieck

(BMBF) gefördert.

kert wie in der Region Berlin/Brandenburg. Dazu gehö-

schen Studien. Promovierende und Post-Doktoranden

Die wechselvolle Geschichte der drei großen mono-

Das ZJS hat die Aufgabe, das bestehende, vielfältige

ren die klassische Judaistik an der FU, die Jüdischen

werden durch die Graduiertenschule und die beteilig-

theistischen Religionen, die ihnen eigenen religiösen

Angebot Jüdischer Studien zu vernetzen, den Nach-

Studien und die School of Jewish Theology an der UP,

ten Professoren/innen begleitet und unterstützt. Die Gra-

und kulturellen Traditionen und ihr Verhältnis zueinander

wuchs zu fördern und die Internationalisierung der

das Zentrum für Antisemitismusforschung an der TU,

duiertenschule des ZJS bietet Nachwuchswissenschaft-

waren seit jeher Anlass inner- und interreligiöser wissen-

Wissenschaftsregion Berlin-Brandenburg zu stärken. Es

die deutsch-jüdische Literatur- und Kulturgeschichte

lern/innen themenspezifische Forschungsgruppen,

schaftlicher Diskurse. Im Forschungsfeld geht es sowohl

ermöglicht durch seine Kooperationspartner die Bün-

an der Viadrina sowie die in verschiedenen Fächern

Workshops und regelmäßige Fortbildungsangebote

um Methoden zur kontextuellen Erfassung der unter-

delung und Vertiefung von trans- und interdisziplinären

verankerten Jüdischen Studien an der HU und FU. Mit

sowie die Möglichkeit zu Konzeption und Ausrichtung

schiedlichen Traditionen als auch um den Einfluss, den

Ansätzen und Forschungsmethoden in Geschichte,

der Professur für die Geschichte der jüdischen Musik

von Tagungen und Konferenzen.

sie aufeinander ausüben.

Philosophie, Judaistik, Theologie, Kunstgeschichte,

an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar wird

Jährlich findet die sechswöchige Leo Baeck Summer

III. Zeugenschaft – Memorialkultur (nach) der Shoah

Literatur- und Musikwissenschaften in der Region Berlin/

das Spektrum um ein wichtiges Forschungsfeld ergänzt.

University in Jewish Studies (LBSU) statt, die Studierende

Erinnerung und Gedenken sind wesenhafte Kennzei-

Brandenburg. Dank seiner guten wissenschaftlichen

Unter dem Dach des ZJS geht die Wissenschaft mit

insbesondere aus den USA, Kanada, Israel und Osteu-

chen des Judentums. Die Shoah als Versuch der voll-

Infrastruktur bietet das ZJS eine herausragende Basis

theologischer Ausbildung und religionswissenschaftli-

ropa anzieht.

ständigen Vernichtung des europäischen Judentums

für Forschungen in allen Bereichen Jüdischer Studien.

cher Selbstreflexion eine fruchtbare und zukunftswei-

Darüber hinaus werden durch Gastprofessuren, Fel-

war nicht nur ein Kulturbruch, sondern wirkte sich auch

sende Verbindung ein.

lowships und in Forschungsprojekten der internationale

in radikaler Weise auf die philosophisch-theologischen

Austausch und die Zusammenarbeit mit Wissenschaft-

Debatten aus. Damit beinhaltet der Forschungsschwer-

lern/innen aus anderen Ländern verstärkt.

punkt sowohl hermeneutische als auch philosophisch-

IN BERLIN UND BRANDENBURG

AM ZJS

theologische Fragestellungen.

DieProjektoren – DENKEN IN BILDERN.

Die Thinkfarm ist eine Bürogemeinschaft, in der wir solidarisch und selbstorganisiert miteinander arbeiten, teilen und lernen. Hier begegnen sich Menschen aus unterschiedlichsten Disziplinen, um

gesellschaftlichen Wandel

für kreatives, sinnstiftendes Handeln, hin zu einer sozial gerechten und ökologisch nachhaltigen Gesellschaft.

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Kontakt: 0178-8352192 (Sven)

Fix-Bereich Der eigene Schreibtisch mit Platz für eigene Ablage im abgetrennten Bereich.

   Mo–Fr: 9–18.oo

Zusätzlich bieten wir im Fix-Bereich ein Telefon an.

Der vordere Bereich kann für Veranstaltungen mit bis zu 30 Personen gebucht werden.

Du arbeitest ab und zu in Berlin? Nutze dort kostenlos die Thinkfarm Berlin, wenn Du einen festen Platz bei uns hast.

Unser Angebot

zu gestalten. Für uns ist sie der ideale Nährboden

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Die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen

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Achtung,

Eine Gruppe engagierter Menschen („Älteste“ genannt), meist zwischen vierzig und sechzig Jahren alt.

Bis hier kannst Du noch aufhören!

Die Ältesten treffen sich regelmäßig und leiten die Gemeinde.

Sie kümmern sich um Geld, Häuser, Mitarbeitende und vieles andere. Welche Angebote für Jugendliche soll es in Eurer Gemeinde geben, welche Räume könnt Ihr nutzen? Ohne Unterstützung durch den GKR läuft es nicht gut für Euch…

Ok. Du hast es so gewollt.

Warum „Deine Stimme zählt...“ Hier mal die Kurzinfo: Es geht um Wahlen und zwar um die des Gemeindekirchenrats, kurz GKR. Der GKR leitet und trifft die Entscheidungen für die Gemeinde. Und was hat das mit Dir zu tun? Was wollen die mit Deiner Stimme? Sollst Du da auch mitmachen?

Deine Meinung sollte vertreten sein, denn Du bist Teil der Gemeinde! Wenn Du etwas bewegen willst, muss Du Dich auch einmischen!

Der Gemeindekirchenrat kann [...] Vertreterinnen und Vertreter der Gemeindejugend zu seinen Sitzungen oder zur Beratung einzelner Verhandlungsgegenstände mit beratender Stimme hinzuziehen. Dies soll insbesondere geschehen, wenn Fragen aus deren Arbeitsgebieten beraten werden.

(Grundordnung der EKBO, Artikel 23 Absatz 8)

Was ist der Gemeindekirchenrat (GKR)?

wir wollen Dich nur vorher warnen. Hier sollst Du etwas machen.

Du sollst Dich beteiligen. Du sollst Verantwortung übernehmen.

Na, es geht um Themen, die auch Dich betreffen – nur mal ein paar Beispiele: • Deine Gottesdienste, • Taizéfahrten, • Deine Jugendräume, • mehr Geld für Deine Projekte, • Ökostrom für Eure Gemeinde oder • globale Themen wie Kirchenasyl oder einfach was für Dich wichtig ist, aber Erwachsene nicht wissen können oder einfach nicht verstehen.

fundamental von denen der Erwachsenen!

Du willst Dich selber beteiligen, bist aber noch nicht 18 Jahre alt.

Dann kannst Du als beratendes Mitglied trotzdem mitmachen.

Du kannst Deine Themen und Projekte direkt einbringen und Infos über das Geschehen in Deiner Gemeinde erfahren.

Du hast zwar kein Stimmrecht, aber Du musst vor allen wichtigen Entscheidungen gehört werden!

Um als beratendes Mitglied eingeladen zu werden, trete direkt an den GKR heran. Am besten holst Du Dir Unterstützung durch die Junge Gemeinde oder der Gemeindevertretung und überzeugst Deine/n Pfarrer*in.

Jugend ist auch Die

Gegenwart von Kirche!

WAS IST SPANNEND FÜR JUGENDLICHE? Im Herbst wird die Hälfte des GKR neu gewählt.

Die Ältesten werden für die Dauer von sechs Jahren gewählt.

Sie bleiben bis zur Einführung ihrer Nachfolgerinnen oder Nachfolger im Amt.

Deine Stimme zählt!

Beratendes Mitglied

Nicht nur die Zukunft!

Wahlberechtigt sind alle zum Abendmahl zugelassenen Mitglieder der Kirchengemeinde, die mindestens 14 Jahre alt sind. (Grundordnung der EKBO, Artikel 17)

Du willst wählen

Du informierst Dich am besten über Deine Kandidat*innen in Deiner Gemeinde. Die stellen sich vor der Wahl bei einer Gemeindeversammlung oder im Gottesdienst vor. Du fragst die Bewerber*innen, was sie für Dich, für die Jugendlichen der Gemeinde tun wollen. Prüfe, ob Deine Ideen, Erwartungen und Wünsche auf offene Ohren stoßen. Gute Bewerber*innen hören Dir zu und interessieren sich für Deine Fragen.

Und Du kannst entweder wählen, oder wenn Du schon 18 Jahr alt bist, Dich selber wählen lassen. Wie das geht, erklären wir auf den folgenden Seiten.

Es ist wichtig, dass Ihr auf die

Stimme der Jugend hört!

Und wenn Du den oder die Richtige*n gefunden hast, heißt es: Wählen gehen! Denn Deine Stimme zählt.

23.05.16 11:36

INFO

Junge Menschen im GKR sind einfach klasse! Redet nicht über uns, sondern mit uns!

Art. 13 LO UEK

Zulassung zur Taufe d.h. getauft werden können

Art. 28 LO UEK

Zulassung zum Abendmahl d.h. am Abendmahl teilnehmen dürfen

Art. 3 GO EKBO

Teilnahme an Veranstaltungen und Gruppen der Gemeinde d.h. willkommen sind alle, egal ob getauft oder nicht

Art. 17 GO EKBO

Teilnahme an der Wahl zum Gemeindekirchenrat d.h. selbst wählen gehen dürfen

Art. 23 GO EKBO §5 ÄWG EKBO Art. 18 GO EKBO

Teilnahme am Gemeindekirchenrat mit beratender Stimme d.h. mitreden, aber nicht abstimmen dürfenw Zulassung zur Gemeindekirchenrats-Wahl d.h. gewählt werden können Zulassung zur Berufung in den Gemeindekirchenrat d.h. in den GKR berufen werden können

LO UEK

Ordnung des kirchlichen Lebens der Evangelischen Kirche der Union (Lebensordnung)

GO EKBO

Grundordnung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz

ÄWG EKBO

Kirchengesetz über die Wahl der Ältesten in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburgschlesische Oberlausitz (Ältestenwahlgesetz)

ab 18 Jahre

*Bei künftigen Wahlen soll die Wählbarkeit von jungen Menschen unter 18 Jahren ermöglicht werden; eine Gesetzesänderung ist in Vorbereitung und soll demnächst erprobt werden.

unter 18 Jahre

Was musst Du dafür tun? Du musst zehn aktiv wahlberechtigte Gemeindemitglieder als Unterstützer*innen auftreiben, mindestens 18 Jahre alt und Gemeindemitglied sein, nicht in der Gemeinde angestellt sein und keine Angehörigen im GKR haben.

Und dann stellst Du Dich mit den anderen Kandidat*innen im Gottesdienst oder bei der Gemeindeversammlung vor.

Zu Ältesten können nur Mitglieder der Kirchengemeinde gewählt oder berufen werden, die mindestens 18 Jahre alt sind, zum Abendmahl zugelassen sind, und am Leben der Kirchengemeinde teilnehmen und bereit sind, über die innere und äußere Lage der Kirchengemeinde Kenntnis und Urteil zu gewinnen. (Ältestenwahlgesetz der EKBO, § 5, Absatz 2)

unter 16 Jahre

Du bist Teil der Jugend Deiner Gemeinde! Du bist aktiv dabei und bringst Dich ein und bist schon 18! Dann kannst Du Dich wählen lassen und direkt Deine Gemeinde mitgestalten! Du hast Stimmrecht und kannst Deine Themen und Projekte direkt vortragen. Du erhältst Infos über das Geschehen in Deiner Gemeinde und kannst wichtige Entscheidungen beeinflussen und mitbestimmen.

Wer etwas bewegen will,

muss sich einmischen!

unter 14 Jahre

Du willst dich wählen lassen

Um zum stimmberechtigten Mitglied des GKR gewählt oder berufen zu werden, musst Du mindestens 18 Jahre alt sein.*

Design: Daniela Rusch / dieprojektoren.de | Fotos: zakokor/fotolia; zwei Fotos entnommen von der Foto-DVD „Blickwinkel“ des DBJR die im Rahmen von „Projekt P – misch dich“ ein produziert worden sind / dieprojektoren; miss.sophie/photocase; dessauer/fotolia; vadik/fotolia

FlyerGKR2016_DRUCK.indd 2

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Um deine Wünsche in der Gemeinde zu vertreten, ist es wichtig, dass du wählen gehst.

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NUR FÜR ERWACHSENE

Lieber GKR, liebe erwachsene Menschen, werte Älteste, mit dieser Broschüre wollen wir Jugendliche und junge Erwachsene ermutigen sich für die Arbeit des Gemeindekirchenrats zu interessieren. Wir wollen erreichen, dass sie sich für die Kandidat*innen interessieren, wählen gehen und sich vielleicht sogar selbst als beratendes oder gewähltes Mitglied engagieren.

Die Grundordnung unserer Kirche sieht vielfältige Beteiligungsmöglichkeiten vor: Die Jugend der Gemeinde ist vor – allen sie betreffenden – Entscheidungen anzuhören. Eigentlich betrifft das ziemlich viele Entscheidungen ...

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Es ist eine gute Idee, Jugendliche und junge Erwachsene als ständige Gäste zu den Beratungen des GKR hinzuzuziehen.

Diese Beteiligungsmöglichkeiten mit Leben zu füllen, ist aber ohne Ihre Unterstützung nicht möglich.

Danke für Ihre Hilfe Ihre Evangelische Jugend

Jugendliche haben einen ganz anderen Blick auf Themen, Politik, Gesellschaft und Gemeinde.

Impressum: Evangelische Jugend Berlin-Brandenburg-schlesisches Oberlausitz (EJBO) Goethestrasse 26-30 - 10625 Berlin Mail: amt@ejbo.de - tel.: 030 / 31 91 – 161 Verantwortlich: Thomas Koch

23.05.16 11:36

DieProjektoren – DENKEN IN BILDERN.

Geriatrisch-Gerontopsychiatrischer Verbund Mitte von Berlin c/o Pflegestützpunkt Berlin Mitte Herr Dietmar Kruschel Reinickendorfer Straße 61 13347 Berlin

Kommunikation Vernetzung Psychologen Dienstleistungen Selbsthilfe Information Kooperation Ärzte Pflege Therapie Betreuung Beratung Krankenhauswesen

Altenhilfe

Stand: 04/2019 Gestaltung: Adrienne Rusch/dieprojektoren.de; Foto: frank_peters/shutterstock.com

ggv m-b erl in.

de

Tel.: 030/45 94 11 01 dietmar.kruschel@egzb.de

Gerontopsychiatrie

Wissenstransfer

Austausch

Rehabilitation Geriatrie

Diagnostik

Evidenz Kontakte

HAUPTZIEL Der Geriatrisch-Gerontospychiatrische Verbund in Berlin Mitte hat sich zum Ziel gesetzt, eine deutliche Verbesserung der Situation in der Versorgung geriatrisch und gerontopsychiatrisch erkrankter Menschen, insbesondere demenziell erkrankter Menschen zu schaffen.

Dies geschieht durch gegenseitige Vernetzung, um die Versorgungslandschaft zu kennen, sowie durch fachlichen Austausch, um dadurch die bestmögliche Versorgungssituation für die eigenen Klienten zu schaffen.

MITGLIEDER SIND AKTEURE AUS DEN BEREICHEN • Pflege • Krankenhauswesen • Beratung • Niedergelassene Ärzte, Psychologen • Therapie • Dienstleistungen • Selbsthilfe mit dem Versorgungsschwerpunkt:

AKTIVITÄTEN

• Altenhilfe • Rehabilitation • Geriatrie

• Regelmäßiger fachlicher Austausch zwischen den Mitgliedern

• Gerontopsychiatrie

• Mitarbeit in verschiedenen Arbeitsgruppen • Politischer Austausch mit verschiedenen Akteuren (Bezirksamt, Senat etc.)

• Gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit

MITGLIED WERDEN Der Verbund steht allen in der geriatrischen-gerontopsychiatrischen Versorgung, Behandlung oder Pflege in Mitte tätigen Institutionen offen. Wenn Sie an einer Mitgliedschaft interessiert sind, kontaktieren Sie uns telefonisch oder per E-Mail.

Gerne informieren wir Sie in einem persönlichen Gespräch.

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KOMMUNEN

www.energie-studien.de

Instrumente (Auswahl): • Broschüren und Hintergrundpapiere • Exkursionen • Grafikdienst • Faktenservice www.unendlich-viel-energie.de/ de/bioenergie.html

unabhängig

www.kommunal-erneuerbar.de

Ob Biogas, Holzenergie oder Biokraftstoff: Als speicher- oder regelbarer Energielieferant in allen Anwendungsbereichen – Strom, Wärme, Verkehr – ist die Bioenergie eine tragende Säule der Energiewende. Als Gegenstand polarisierender Diskurse, etwa als potenzieller Nahrungsmittel- und Flächenkonkurrent, ist das Thema Bioenergie sehr kommunikationsintensiv. Das Bioenergiemodul begleitet diese Diskussion mit bedarfsgerechten Informationen.

fakten

www.foederal-erneuerbar.de

Instrumente (Auswahl): • Studiendatenbank • Studienvergleiche • Forschungsatlas • Grafikservice

BIOENERGIE

DER ALLESKÖNNER

kommunikation

Instrumente (Auswahl): • monatliche Auszeichnung „Energie-Kommune“ • Jahresmagazin KOMM:MAG • Kongress „100% ErneuerbareEnergie-Regionen“ • Online-Wertschöpfungsrechner

Jedes Jahr erscheint eine Vielzahl von Studien und Gutachten, die sich mit Erneuerbaren Energien beschäftigen. Neben staatlichen Institutionen sorgen auch Nichtregierungsorganisationen, Verbände und Unternehmen für einen immer größer werdenden Fundus an Information. Auf dem aktuellsten Stand zu bleiben, wird zunehmend zu einer Herausforderung. Das Forschungsradar Erneuerbare Energien ist ein kostenfreier OnlineService, der den Zugang zu energiepolitisch relevanten Studien erleichtert. Kontinuierlich werden die Inhalte aktueller Veröffentlichungen übersichtlich zusammengefasst.

Das Internetangebot bietet Orientierung und hilft, Fortschritte und Herausforderungen der Energiewende zu verstehen.

sachlich

PräsenZ

innovativ

AGENTUR füR ERNEUERBARE netZe leitstern menschen Zukunft ENERGIEN fundiert

vielfalt

dialog

kreativ

akZePtanZ

Instrumente (Auswahl): • Internet-Portal mit aktueller interaktiver Datenbank • Jahresreport mit Daten, Zahlen, Fakten auf über 200 Seiten • Jährliche Bundesländer-Konferenz • Pressefahrt

fORSCHUNG

KOMPAKT IM NETZ

aktuell Wissen

Immer mehr Kommunalentscheider in Deutschland wollen Erneuerbare Energien vor Ort ausbauen, tun sich aber mitunter schwer, den richtigen Ansatz zu finden. Gleichzeitig gibt es zahlreiche Beispiele, Wettbewerbe, Initiativen und Studien, aus denen wertvolle Erfahrungen für die praktische Umsetzung lokaler Energiewenden vorliegen. Wenn dieses Wissen seinen Weg zu engagierten Kommunen findet, ist ein wesentlicher Schritt für eine gesellschaftlich akzeptierte Weiterentwicklung der regenerativen Energieversorgung getan.

Das Projekt „Kommunal-Erneuerbar“ bietet die nötige Breitenkommunikation, um diesen Wissenstransfer zu erreichen. Ziel ist es, das Engagement von Vorreitern transparent und nachvollziehbar zu machen und somit zur Akzeptanz, zur Vernetzung sowie zur Nachahmung anzuregen.

argumente

HABEN’S IN DER HAND

Den Bundesländern kommt bei der Energiewende eine tragende Rolle zu, denn sie haben großen Einfluss auf den Ausbau Erneuerbarer Energien vor Ort. Dieser reicht von anspruchsvollen Ausbauzielen über Vorgaben bei Planungs- und Genehmigungsrecht bis hin zur Standortpolitik bei der Ansiedlung von Unternehmen aus der Erneuerbare-Energien-Branche. Doch wie kommt die Energiewende in den Ländern voran? Das Projekt „Föderal-Erneuerbar“ bündelt eine Vielzahl von Studien, Landesvorschriften sowie Statistiken und bietet eine schnelle Übersicht über den Status Quo und die Entwicklung der Erneuerbaren Energien.

Die laufend aktualisierte umfangreiche Datenbasis liefert so allen handelnden Akteuren aus Wirtschaft, Medien und Politik eine fundierte Wissensgrundlage für Entscheidungen, Recherchen und Berichterstattungen.

komPetent

MIT NEUER ENERGIE

klima

BUNDESLÄNDER

www.unendlich-viel-energie.de

PUBLIKATIONEN fAKTEN ZUM ANfASSEN

VERANSTALTUNGEN AKTEURE ZUSAMMENBRINGEN

KAMPAGNEN

AGENDA SETTING üBER ALLE KANÄLE Große Neuigkeiten und wichtige Entwicklungen sprechen sich schnell herum. Die Informationskampagnen der AEE sind stets aktuell, fundiert recherchiert, thematisch relevant und überzeugend. Häufig basieren sie auf eigenen wissenschaftlichen Studien und Umfragen. Sie erreichen die Presse mehrkanalig, werden in Publikationen dokumentiert und über Veranstaltungen etabliert. Die Zielgruppe der Kampagnen reicht dabei von speziellen Multiplikatoren bis zur breiten Bevölkerung.

Die Veranstaltungsformate der AEE sind als Marken etabliert. Der LEITSTERN steht seit 2008 als renommierte Auszeichnung des Engagements der Bundesländer für die Energiewende. Mit dem Journalistenpreis „unendlich-viel-energie“ prämiert die AEE jährlich die besten Medienbeiträge rund um die Erneuerbaren Energien. Am Informationsstand der Erneuerbaren Energien auf den Bundesparteitagen und bedeutenden Branchenmessen lädt die AEE die politischen Akteure sowie Branchenvertreter und Journalisten zum Dialog ein. Auf ihren eigenen Veranstaltungen kann die AEE jedes Jahr mehr als 2.000 Gäste begrüßen.

Die Informationsbroschüren der AEE sind Säulen der Glaubwürdigkeit und genießen eine durch Fleiß, Kompetenz und Kreativität erarbeitete Autorität. Die Bandbreite reicht von aktuellen Hintergrundpapieren über Leitfäden bis hin zur prägnanten Faktensammlung. Die jährliche Auflage der Veröffentlichungen liegt bei knapp 35.000 Stück.

PRESSEARBEIT

IMPULSE SETZEN, KOMPETENT INfORMIEREN Die AEE setzt durch regelmäßige Pressefahrten und -mitteilungen sowie Hintergrundgespräche inhaltliche Impulse für die Berichterstattung über Erneuerbare Energien. Für eine aktive Themenfindung bietet die AEE ein ansprechendes Angebot, das durch Infografiken und TV-fertiges Filmmaterial auf die inhaltlichen und gestalterischen Ansprüche der Medien zugeschnitten ist. Alle Inhalte sind fundiert recherchiert, stichhaltig und überzeugend. Das Resultat sind jährlich knapp 5.000 Artikel, Meldungen und Beiträge in bundesweiten Fachund Publikumsmedien, im Hörfunk und TV.

INTERNET-PORTALE

AGENTUR füR ERNEUERBARE ENERGIEN Die AEE leistet Überzeugungsarbeit für die Energiewende. Ihre Aufgabe ist es, über die Chancen und Vorteile einer Energieversorgung auf Basis Erneuerbarer Energien aufzuklären – vom Klimaschutz über eine sichere Energieversorgung bis hin zur regionalen Wertschöpfung. Die AEE wird getragen von Unternehmen und Verbänden der Erneuerbaren Energien und gefördert durch die Bundesministerien für Umwelt und für Landwirtschaft. Sie arbeitet partei- und gesellschaftsübergreifend.

Agentur für Erneuerbare Energien e.V. Reinhardtstraße 18 10117 Berlin Tel: 030 200 535-3 Fax: 030 200 535-51 E-Mail: kontakt@unendlich-viel-energie.de

GUT VERNETZT UND fEST VERANKERT Die Suche nach Informationen und Argumenten beginnt heute im Internet. Hier müssen Qualität der Fakten, Aufmachung und Benutzerführung stimmen, um als kompetente Auskunftsstelle anerkannt zu werden. Auf www.unendlich-viel-energie.de und den spezialisierten Internetportalen der AEE finden jedes Jahr mehr als 600.000 Besucher passgenaue Informationen.

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gefördert durch:

DieProjektoren – DENKEN IN BILDERN.