Succeed zeitung 03

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THE EUROPEAN BUSINESS NEWSPAPER Contents Markets & Players ...................02 Industry & Technology............15 Finance & Investment ............25

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Ausgabe 3 | 2014

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Die starke Stimme von Nestlé The strong voice of Nestlé Atomarer Wettkampf in Asien Nuclear competition in Asia > Schon in 10 Jahren, und nicht wie ursprünglich vorgesehen in 15 Jahren, soll in China das erste kommerzielle Atomkraftwerk ans Netz gehen, bei dem statt Uran Thorium als Brennelement verwendet wird. > In as little as 10 years, and not as originally planned in 15 years, China’s first commercial nuclear power plant will be connected to the network. Instead of uranium, it will use thorium as its combustion element.

Wasserverbrauch steigt dramatisch Water consumption increases dramatically > Nach Schätzungen der UNO könnte der weltweite Wasserverbrauch bis 2030 um 40 Prozent steigen. Damit wird die Ressource Wasser künftig noch wertvoller. Allerdings haben heute weltweit fast 770 Mio. Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. > According to estimates by the UN, worldwide water consumption could increase by 40 per cent by 2030, making water even more valuable as a resource in future. Yet today almost 770 million people worldwide have no access to clean drinking water.

Fotos: Getty Images, Nestlé

> Von Kärnten in die weite Welt der Wirtschaftselite: Peter Brabeck, Präsident des Verwaltungsrates von Nestlé, nimmt sich kein Blatt vor den Mund. > From Carinthia to the wide world of the business elite: Peter Brabeck, Chairman of Nestlé, lays it on the line...................06

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Auf Wikipedia sind Sie „Jimbo“ – werden Sie im wirklichen Leben auch so genannt? Nein. Dort bin ich Jimmy. Vor vielen, vielen Jahren, als ich das erste Mal im Internet einstieg, war ich auf dieser Mailingliste, auf der es bereits einen James gab, einen Jim, einen Jimmy … Da sagte ich, „o.k., dann bin ich eben Jimbo.“ Sind Sie noch immer der selbst ernannte „gütige Diktator“ von Wikipedia? Nein. Ich habe diesen Begriff immer abgelehnt, und die Community genauso. Ich sage allerdings schon, dass ich ein konstitutioneller Monarch bin. So wie die Königin. Das heißt aber nicht, dass ich irgendeine tatsächliche Macht besitze. Ich winke nur ziemlich viel. Fühlen Sie sich heute ein bisschen wie ein adoptierter Brite? Ich bin schon eine ganze Weile hier und meine Frau ist Engländerin. Wir leben im Zentrum von London und ich bin hier mittlerweile ziemlich verwurzelt.

Fotos: Getty Images

Unser Treffen findet in der Nähe des „Silicon Roundabout“ statt. Haben Sie viel mit der britischen Start-up-Szene für Techno-Unternehmen zu tun? Ich kenne jede Menge Leute, die in verschiedene Start-ups involviert waren. Ich liebe diese Typen und das, was sie tun. London ist einfach so eine tolle Stadt. In den USA geht es in Washington um Politik, in LA um Hollywood, in San Francisco um Technik, in New York um Werbung und Finanzen – aber in London geht es um alle diese Dinge gleichzeitig. Das heißt, dass es einen echt guten Mix an Leuten gibt. In den USA ist das nicht der Fall.

Jimmy Wales: „Es stimmt, ich bin kein Milliardär. Na und?“ Jimmy Wales: 'It's true, I'm not a billionaire. So?' > Der Mitgründer von Wikipedia ist überzeugt, dass die Weiterentwicklung des menschlichen Geistes wichtiger ist als Gewinn. > The co-founder of Wikipedia is convinced that enriching the mind is more important than profits.

An Sie treten mit Sicherheit jede Menge Unternehmen heran – Sie haben gerade bekannt gegeben, dass Sie bei einem virtuellen Mobiltelefonnetzwerk mitmachen werden, nämlich als Ko-Vorsitzender von The People’s Operator. Was interessiert Sie daran? Normalerweise versucht man mich für Dinge zu gewinnen, die irgendein edles Ziel und eine große Vision haben, aber keinerlei praktischen Plan. Oder aber ich sehe eine nette Geschäftsidee – und ich war schon im Vorstand von einer Reihe von Start-ups, das macht Spaß. Dieses Projekt aber ist beides – es geht darum, eine riesige Menge Geld für wohltätige Zwecke zu beschaffen und gleichzeitig ein funktionierendes Geschäftsmodell zu betreiben. Ich empfand das sofort als interessante Kombination. 10 Prozent jeder Kundenrechnung werden also für einen wohltätigen Zweck nach Wahl des Kunden gespendet, 25 Prozent des Gewinns gehen an eine Stiftung. Der Plan ist, 1 Milliarde Dollar für gute Zwecke zu sammeln? Ja, das wäre fantastisch. Könnte aber eine Weile dauern. In der New York Times erschien letztes Jahr ein Porträt von Ihnen, in dem stand, dass es für Sie eine nette Abwechslung sein könnte, mal für Ihre Arbeit bezahlt zu werden. Na ja, das war der eigenartigste Artikel, den ich je gelesen habe. Mehrere Punkte darin waren absolut falsch. In dem Artikel wurde viel Aufhebens um die Tatsache gemacht, dass Sie der einzige weltberühmte Internet-Unternehmer sind, der nicht steinreich ist. Das ist eine Tatsache. Ich bin kein Milliardär. Na und? Sie sind das auch nicht, die meisten Leute sind das nicht. Es ist ziemlich blöd, ständig darauf herumzureiten.


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Aber die meisten von uns haben diese phänomenale Sache nicht ins Leben gerufen – nämlich die fünftpopulärste Webseite der Welt. Ja, aber ich liebe das einfach. Es macht so viel Spaß. Nervt Sie die Frage manchmal? Bereuen Sie es jemals, Wikipedia der Wikipedia Stiftung geschenkt zu haben, anstatt die Webseite als kommerzielles Unternehmen zu betreiben? Nein. Das heißt, man fragt mich das jetzt weniger als früher. Aber ich denke, es ist eine der weniger interessanten Fragen. Die New York Times behauptete, dass Ihr Nettovermögen 1 Million Dollar beträgt, und merkte an, dass es sich dabei um „ein Silicon-Valley-Vermögen handelt … nicht einmal um ein Londoner Vermögen.“ Da ist schon etwas dran, da man heutzutage in London auch um 1 Million Dollar nur ein kleines Reihenhaus kaufen könnte. Ja, aber jedes Gespräch in London kommt früher oder später auf Immobilienpreise zu sprechen. Die Leute in London sind einfach besessen von diesem Thema. Und von Schulen.

würden. Was eine Million zusätzliche Leser in Indien interessiert, wäre uns egal. Ein wichtiger Bestandteil meiner ästhetischen Vision für Wikipedia ist, dass die Webseite als Tempel für den Geist fungiert. Ich bin nicht anti-Kommerz, aber ich glaube nicht, dass Kommerz bei jedem Aspekt des Lebens eine Rolle spielen sollte. Aber es gibt doch Probleme damit, Kommerz von Wikipedia gänzlich fernzuhalten? Ein Beispiel dafür war in den Kommentaren zu einem Artikel über The People’s Operator angeführt, wo behauptet wurde, der Wikipedia-Eintrag zu The People’s Operator wurde von seinem Marketingberater verfasst. Das stimmt aber nicht. Ich würde auch lieber nicht darüber reden.

Als ich mir aber den Wikipedia-Eintrag für The People’s Operator und die Geschichte des Artikels ansah, und dann den Namen der Person, die den ersten Eintrag verfasst hat, in Google und LinkedIn eingab, war zu lesen, dass es sich tatsächlich um den Marketingberater für The People’s Operator handelte. Das muss ich mir ansehen, klingt sehr interessant. Jede Menge Unternehmen kämpfen damit, das zu tun, was sie tun sollten. Das war lange bevor ich zum Team stieß, denn ich bin sehr streng bei solchen Dingen. Für mich ist es sehr wichtig, dass Unternehmen verstehen, wie sie mit Wikipedia umzugehen haben. Es kommt zum Beispiel häufig vor, dass ein Unternehmen oder eine Einzelperson sagt: „Oh, der Eintrag über mich enthält einen Fehler. Ich glaube, ich sollte den korrigieren.“ Wir raten ihnen davon ab. Es ist einfach nicht das Klügste, was man tun kann.

Wikipedia soll auch in den Sprachen der Entwicklungsländer wachsen The goal is for Wikipedia to also grow in the languages of the developing world

VERÄNDERUNG FÜHRT ZUM ERFOLG

Sie haben sich öffentlich zu den NSAEnthüllungen geäußert. Wie überrascht waren Sie, als die erste Schlagzeile bekannt wurde? Oder hatten Sie eine Vorahnung, dass so etwas im Gange war? Mich überraschten das Ausmaß der Operation und einige der Enthüllungen. Ich war überrascht darüber – bei Google war man das auch –, dass auch die internen Netze, also die, die zwischen den Google-Datenzentren verlaufen, angezapft wurden. Das ist schon Wahnsinn. Und dass Angela Merkels Telefon abgehört wird – das war eine Überraschung. Aber ich glaube, die Enthüllung, die in der öffentlichen Wahrnehmung das Fass endgültig zum Überlaufen bringen wird, ist noch ausständig. Sie haben gesagt, dass Sie als Folge der Enthüllungen mit der Verschlüsselung von Kommunikation bei Wikipedia beginnen werden … Das haben wir auch gemacht. Die Entwicklung ist noch nicht vollkommen abgeschlossen, aber das Einzige, was GCHQ jetzt sehen kann – hoffe ich zumindest –, ist, dass sich jemand auf der Wikipedia-Webseite befindet. Sie können nicht herausfinden, welchen Artikel jemand liest. Es ist ja wirklich nicht Aufgabe der Regierung, herauszufinden, was die Leute lesen. Sie beschaffen Geld für Wikipedia, indem Sie Kampagnen aufziehen und die Öffentlichkeit um Spenden bitten. Gibt es Dinge, die Sie gerne tun würden, aber die Sie aufgrund von Geldmangel nicht umsetzen können? Wir haben bestimmte Ziele, die wir erreichen möchten. Ein ganz wichtiges lautet, Wikipedia auch in den Sprachen der Entwicklungsländer wachsen zu lassen. Wenn Wikipedia ein gewinnbringendes Unternehmen wäre, so wie die SiliconValley-Firmen, würden Sie dann nicht mehr Geld haben, um mehr Dinge zu tun? Nein, nein – wären wir in dieser Situation, wären uns die Sprachen beispielsweise egal. Wenn wir durch Werbung finanziert würden, wären uns Einträge wichtig, die in den USA eine zusätzliche Million Benutzer generieren

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And are you still the self-styled benevolent dictator of Wikipedia? No, I've always rejected that term. The community has always rejected the term. But I do say that I'm the constitutional monarch. Like the Queen. It doesn't mean I have any actual power. I do a lot of waving. Do you feel like you're an adopted Brit these days? I've been here for quite a while, and my wife is English. We live in central London and I'm quite stuck in here. We are meeting near "Silicon roundabout". Have you had much involvement with the UK tech start-up scene? I've been here for a while, and I know loads of people who've done different start-ups. I love those guys and what they're doing. I think London is such a great place. In the US, Washington is politics, LA is Hollywood, San Francisco is tech, New York is advertising and finance, but London is all of those things. So, you get a real mix of people and you don't get that in the US.

Foto: Getty Images

You must get pitched by an awful lot of companies, but you've just announced you're joining a virtual mobile phone network, the People's Operator as its co-chair. What was the draw? Usually I get pitched things that have some great noble purpose and a great vision, but no practical plan. Or I see quite perfectly nice business ideas and I've been on the board of some start-ups and I do enjoy that. But, this was both – the idea that we could raise a huge amount of money for good causes, while at the same time having a business model that worked. I thought that was actually an interesting combination.

Es gibt da eine gute Story darüber, dass Sie Ihr Geburtsdatum auf Wikipedia nicht korrigieren konnten. Ja, das war etwas komplizierter als erwartet, da auf meinen Dokumenten ein Datum steht und meine Mutter etwas anderes behauptet. Und Sie konnten das nicht verifizieren? Womit? Mit einem Briefchen von meiner Mutter? Die Diskussion hat sich mittlerweile ohnehin gelegt. Ich glaube, das Datum stimmt jetzt. Bis zu welchem Grad sind Sie in das tägliche Gezanke auf Wikipedia involviert? Ich redigiere Wikipedia fast täglich. Haben Sie Favoriten unter den Einträgen, die Sie besonders gerne lesen? Ich habe eine Zeit lang besonders gerne den Eintrag über das House of Lords, das britische Oberhaus, bearbeitet. Das war so eine Art Hobby. Jetzt mache ich das nicht mehr, weil ich zu viele von ihnen persönlich kenne. Ich habe gelesen, dass die Einträge auf Wikipedia zu 85 Prozent von Männern verfasst und redigiert werden. Und das soll dann die Summe alles menschlichen Wissens sein … Es ist aber nur die Summe alles menschlichen Wissens vom Standpunkt der Männer aus und zu Themen, die Männer interessieren. Das ist ein Riesenproblem und etwas, das wir wirklich gerne ändern möchten. Die Einträge sind technisch ziemlich anspruchs-

voll, was von vornherein viele Personen ausschließt. Die überwältigende Mehrheit der Computerfreaks sind schließlich Männer – das ist einfach Teil des Ungleichgewichts der Geschlechter. Dann wird Wikipedia in einem sehr autoritätsbetonten Stil verfasst, und wie Sie wissen, haben Männer kein Problem damit, sich autoritativ über Dinge zu äußern, von denen sie keine Ahnung haben. Frauen sind da viel vernünftiger. Und das dritte Problem ist – stellt Wikipedia ein einladendes Umfeld für eine bunte Mischung von Leuten dar? Wir führen eine Menge interne Studien zu diesen Themen durch. Tony Blair war Gast bei Ihrer Hochzeit. Haben Sie ihn tanzen gesehen? War es peinlich? Ja, ich habe Tony Blair tanzen gesehen. Mehr darf ich dazu nicht sagen. Meine Frau arbeitete zehn Jahre lang für ihn, also sind sie gute Freunde. In seinen Memoiren hat er sie allerdings als ziemlich furchterregend beschrieben. „Sie verwaltete meinen Kalender mit eiserner Hand und trat jedem, der sich einmischte, gewaltig in die Eier …“ Oder so ähnlich. Aber immer mit einem charmanten Lächeln. On Wikipedia, you're "Jimbo", are you called that in the real world too? No. Just Jimmy in the real world. Many many years ago, when I first got on the internet, I was on this mailing list where there was already a James, a Jim, a Jimmy, so I said: "I'll be Jimbo."

So 10% of a customer's bill will go to the cause of their choice, and 25% of profits to a foundation. And the plan is to raise a billion dollars for good causes? Yeah, that would be amazing. It may take a while. In a New York Times profile of you last year, there was a suggestion that it might be nice for you to do something that you actually get paid for. Well, that was the weirdest piece I've ever read. It was false on multiple points. They made quite a big deal about the fact that you were the only world famous internet entrepreneur who didn't actually have all that much money. That fact is true, I'm not a billionaire. So? You aren't either, so are not most people. It's kind of a stupid thing to bang on about. But most of us haven't set up this phenomenal thing, the fifth most popular website in the world. Yeah, but I love it. It's so fun.

»JEDES GESPRÄCH IN LONDON KOMMT FRÜHER ODER SPÄTER AUF DAS THEMA IMMOBILIENPREISE« »EVERY CONVERSATION IN LONDON SOONER OR LATER TURNS TO PROPERTY PRICES«

Do you get fed up with that question? Do you ever regret donating Wikipedia to the Wikipedia Foundation and not turning it into a commercial enterprise? No. I mean, I get asked it less now than I used to. But it's one of the least interesting questions I think there is, so ... The New York Times claimed that your net worth is $1m, which it said "isn't Silicon Valley money. It's not even London money." There is a point to that, because actually a million dollars wouldn't buy you much more than a small terraced house in inner London these days. But then every conversation in London


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very quickly converges on property prices. People in London are obsessed with property prices. That and schools. You've spoken out publicly about the NSA revelations, but how surprised were you when that first headline hit? Or did you suspect something like that was going on? I was surprised by the scale, by some of the revelations. I was surprised – as Google was – that they were tapping into lines inside, between the data centres of Google. That's pretty amazing. And hacking Angela Merkel's phone – that was a surprise. But I think we haven't yet had the revelation that will really set people off.

There was a funny story about you not being able to correct your own birth date on Wikipedia. Yeah, it's more complicated than that because all my legal documents say one thing, and my mum says another. And you couldn't verify it? With what? A note from my mum? The last I looked the discussions died down. I think it's right now. How much do you get involved in the day-to-day ongoing spats on Wikipedia? I edit Wikipedia almost every day. Do you have pet entries that you like to look at? I used to edit a lot about the House of Lords. It was kind of a hobby. I don't any more because

I know too many of them. I've read that of the people who write Wikipedia and edit it, something like 85% are male. And this is supposed to be the sum of all human knowledge. But it's the sum of all human knowledge as written by men about subjects that interest men from a male point of view. It's a huge problem. It's something that we're really keen to resolve. It's technically quite geeky which excludes a lot of people. Computer geeks are overwhelmingly male. That is a part of the gender imbalance.Another is that Wikipedia is written in this very authoritative style and, as you know, men have no problem speaking in an authoritative manner about something they know nothing about. And woman are much more sensible.

And the third problem is: are we a welcoming environment for a variety of people? There's a lot of internal research going on about that sort of thing. Tony Blair was at your wedding. Did you see him doing dad dancing? I have seen Tony Blair dance. That's all I'm allowed to say. My wife worked for him for 10 years so they are very good friends. The description he gave of her in his memoirs sounded a bit scary. "She ruled my diary with a rod of iron and if anyone interfered, she'd squeeze their balls so hard …" Or something. But always with a winning smile.

Carole Cadwalladr / The Observer / The Interview People ■

You've said that you're going to start encrypting communications on Wikipedia as a result… We have done. It's not completely finished yet but the only thing that GCHQ, hopefully, can see is that you're looking at Wikipedia. They can't see which article you're reading. It's not the government's business to know what everybody is reading. You raise money for Wikipedia by campaigning and asking the public for money. Are there things you'd like to do that you can't because of lack of funds? We have certain goals which we want to achieve. Growing Wikipedia in the languages of the developing world is really important. If Wikipedia were capitalised in the same way as these Silicon Valley companies, wouldn't you have more money to do more things? No, no, because if we were in that situation, we wouldn't care about the languages, for example. If we were supported by advertising, we would care about entries that get another million users in the US but not what might be of interest to another million readers in India. A big part of my aesthetic vision for Wikipedia is that it is like a temple for the mind. I'm not anti-commerce, but I don't think it belongs in every aspect of life. But there are problems, aren't there, with commerce entering Wikipedia? One example of this was mentioned in the comments beneath an article about the People's Operator which claimed the Wikipedia entry for the People's Operator was written by its marketing consultant. No, it wasn't. I'd rather not talk about him. But, when I looked at the Wikipedia entry for the People's Operator and looked at the history of the article, and then Googled the name of the person who had written the initial entry and looked him up on LinkedIn, it stated he was a marketing consultant for the People's Operator. I'll have to look that up. That's very interesting. A lot of companies struggle with what they're supposed to do. This was long before they got me in because we're very strict about this sort of thing. To me, it's quite important that companies understand the right way to deal and interact with Wikipedia. It's quite common, not only for companies, but for individuals to say: "Oh, there is an error about me. I think I'll fix it." We advise against it. It's just not the wisest thing to do.

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Fotos: Nestlé

Peter Brabeck

„Wir sind nicht Gott“ “We are not God” > Peter Brabeck, Präsident des Nestlé-Verwaltungsrates, warnt davor, beim Klimawandel „Gott spielen“ zu wollen. Seine Behauptung, Klimawandel werde primär durch natürliche Zyklen verursacht und die Gesellschaft müsse sich darauf konzentrieren, sich den Gegebenheiten anzupassen, löste heftige Diskussionen aus. > Nestlé chairman Peter Brabeck warns against playing God over climate change. He courts controversy by claiming climate change is largely down to natural cycles and society should focus on adaptation.


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eter Brabeck, Präsident des NestléVerwaltungsrates, löst mit seinen Aussagen gerne Furore aus. Seine Überzeugung, dass vom Menschen verursachte Treibhausgasemissionen nicht den primären Grund für den Klimawandel darstellen, wird seine Kritiker mit Sicherheit erneut in Rage bringen. Während Wissenschaftler mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit annehmen, dass die steigenden Temperaturen auf menschliches Handeln zurückzuführen sind, ist Brabeck der Ansicht, dass der Klimawandel durch die natürlichen Zyklen der Erdentwicklung verursacht wird und der Mensch nicht versuchen sollte, der globalen Erwärmung gottgleich ein Ende zu setzen. Stattdessen sollte sich die Gesellschaft darauf konzentrieren, sich den neuen Gegebenheiten anzupassen. Wir treffen uns im Schweizer Skiort Davos. Nachdem wir beide die herzzerreißende Rede des Präsidenten von Tansania gehört haben, in der er schildert, wie die globale Erwärmung das Leben der Menschen in seinem Land immer unerträglicher macht, teilt mir Brabeck seinen Standpunkt mit: „Der Klimawandel ist ein fundamentales Element in der Entwicklung unserer Erde. Seit Anbeginn der Zeit hat es Klimawandel gegeben, und solange die Erde existiert, wird es ihn weiterhin geben … Für mich geht es eher darum, was wir tun können, um uns an den Klimawandel anzupassen und vielleicht etwas mehr Zeit herauszuholen … Sind wir denn Gott, dass wir sagen können, das Klima, das wir heute haben, ist das Klima, das wir für immer erhalten müssen? So muss es einfach sein? Wir sind nicht Gott. Unsere Verantwortung liegt darin, sicherzustellen, dass der Klimawandel innerhalb eines Zeitrahmens erfolgt, der es dem Menschen möglich macht, sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen.“ Brabeck ist der Meinung, dass Kohlendioxidemissionen ein Faktor sind, aber lediglich das beschleunigen, was die Natur ohnehin bereits vorgibt. „Wenn zu hohe CO2-Emissionen den Klimawandel auf eine Art und Weise beschleunigen, die uns die Möglichkeit nimmt, uns an ihn anzupassen, dann haben wir ein Problem. Ich glaube, es ist falsch, zu sagen, dass wir den Klimawandel heute einfach stoppen werden“, sagt er. „Das ist nicht der natürlichste Weg. Wir müssen versuchen, der Geschwindigkeit Herr zu werden, mit der der Klimawandel voranschreitet, und uns mit der gleichen Geschwindigkeit an ihn anpassen.“ Ein hochrangiger Vertreter der Wirtschaft, der den Präsidenten des Nestlé-Verwaltungsrates gut kennt, beschreibt ihn als komplexen Charakter, dessen Ansichten hinsichtlich Klimawandel nicht gut zu der Führungsrolle passen, die er beim Vorantreiben des Themas Wasserknappheit auf der globalen politischen Agenda einnimmt. Die Chefs progressiver Unternehmen, die ihre Zeit beim Weltwirtschaftsforum hauptsächlich damit verbracht haben, vor dem UN-Klimagipfel im September eine gemeinsame Geschäftsplattform aufzubauen, sind vermutlich nicht sehr glücklich darüber, dass Brabeck ihre Position unterminiert. Angesichts der von José Lopez, Leiter der Global Operations bei Nestlé, unternommenen Bemühungen um die Etablierung des Unternehmens als global führend bei der Reduktion von Treibhausgasemissionen ist anzunehmen, dass Brabecks Ansichten auch innerhalb von Nestlé auf Kritik stoßen. Ein leitender Angestellter bei Nestlé teilte mir mit, dass Brabeck keine direkte Verantwortung für das Thema Klimawandel bei Nestlé hat, und wies gleichzeitig darauf hin, dass der multinationale Lebensmittel- und

José Lopez, Leiter der Global Operations bei Nestlé, will den Konzern führend im Klimaschutz machen José Lopez, Global Head of Operations at Nestlé, wants to make the group a leader in climate protection

Getränkekonzern mit Sitz in der Schweiz eine Rangliste von Unternehmen anführt, die bemüht sind, ihre Kohlendioxidemissionen offenzulegen und zu reduzieren. Die Rangliste wurde von CDP veröffentlicht, einer internationalen NGO. Während Brabeck die Debatte um das Thema Klimawandel mit Sicherheit angeheizt hat, war er gleichzeitig bemüht, die Kontroverse des letzten Jahres zu entschärfen, bei der er von einigen NGOs beschuldigt wurde, die Privatisierung von Wasser befürwortet zu haben und Wasser nicht als Menschenrecht zu betrachten. Zu mir sagte Brabeck, dass die Aktivisten „ein altes Video aus dem Jahr 2005 verwendet und es so zugeschnitten haben, wie es ihnen am besten passt. Die Aussage, ich würde Wasser nicht als Menschenrecht betrachten, ist die größte Lüge, die ich jemals gehört habe. Ich habe von Anfang an für Wasser als Menschenrecht gekämpft, zur Bewässerung und zur Hygiene, aber ich habe immer gesagt, dass es sich dabei um 1,5 Prozent des Wassers handelt, das wir verwenden. Das ist zweifellos ein Menschenrecht, und dieses Menschenrecht muss von Regierungen gewährleistet werden. Das hat aber nichts mit der unverantwortlichen Verwendung der verbleibenden 98,5 Prozent von Wasser zu tun.“ Brabeck verteidigte Nestlé auch gegen Anschuldigungen der Gruppe Baby Milk Action, die besagen, dass die aggressive Vermarktung von Säuglingsnahrung weltweit am Tod und an Krankheiten von Säuglingen Mitschuld hat. „Wir sind die einzigen Hersteller von Säuglingsnahrung, die Teil von FTSE4Good sind. Wir werden also von FTSE4Good kontrolliert und überprüft. Diese Audits werden in verschiedenen Teilen der Welt durchgeführt, und wir müssen jedes Mal beweisen, dass wir die Anforderungen des WHO-Codes erfüllen. Bis jetzt haben wir dies jedes Mal und in all unseren Tätigkeitsbereichen unter Beweis stellen können.“ Brabeck war als Vorsitzender der Ratsversammlung der 2030 Water Resources Group (WRG) in Davos, einer gemeinsamen Initiative von Vertretern der Geschäftswelt, Politik und Zivilgesellschaft, die versucht, praktische Lösungen zur Wasserknappheit zu finden. Der Erfolg von Initiativen in Ländern wie Südafrika hat dazu geführt, dass immer mehr

Regierungen die WRG um Hilfe und Unterstützung bitten, darunter Bangladesch, Kenia, Libanon, Kolumbien und Panama. Laut Brabeck ist das Problem Wasser mittlerweile ganz oben auf der globalen politischen Agenda zu finden, weil es nicht länger als Problem der fernen Zukunft angesehen werden kann – viele Länder kämpfen jetzt schon damit, den Bedürfnissen einer wachsenden Bevölkerung und expandierenden Wirtschaft gerecht zu werden. „Noch nie zuvor haben sich so viele Präsidenten und Minister für das Thema interessiert – heute werden sie bei ihren täglichen Entscheidungen ständig damit konfrontiert“, so Brabeck. „Offen gesagt ist das Thema Wasser dermaßen komplex, dass niemand sich im Alleingang daran heranwagt. Die Sicherung von Nahrung und Energie eines Landes sowie die Gesundheit der Bevölkerung sind vom Wasser abhängig. In den meisten Regierungen ist die Verantwortung für diesen Bereich zwischen 20 bis 28 verschiedenen Ministern und Institutionen aufgeteilt. Wir brauchen folglich einen koordinierten Ansatz, und die 2030 Water Resources Group kann dabei helfen, eine privat-öffentliche Partnerschaft einzurichten, die sämtliche Schritte bei der Entwicklung einer nachhaltigen Wasserstrategie koordiniert.“ Das ist nicht einfach, da so viele Organisationen ihre eigenen Initiativen verfolgen – „und schließlich ist es ein natürlicher Instinkt des Menschen, lieber der Kopf einer Maus sein zu wollen als der Schwanz eines Elefanten“.

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estlé chairman Peter Brabeck has a history of courting controversy and is likely to further inflame his critics with his belief that man-made emissions are not the primary reason behind our changing climate. While scientists point to the near certainty that human activity is driving up temperatures, Brabeck argues that it is largely down to Earth’s natural cycles, and warns against trying to play God by seeking to stop global warming. Instead, he believes society should focus on adaptation. Sitting in the Swiss mountain ski resort of Davos after we have both listened to the Tanzanian president tell the heartbreaking


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Fotos: Getty Images, Nestlé

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story of how global warming is making life increasingly unbearable for his people, Brabeck told me that: “Climate change is an intrinsic part of the development of the world. Since the world has existed we have had climate changes and we will have climate change as long as the world exists ... For me the issue is more about what can we do in order to adapt to climate change and perhaps to try to gain more time … Are we God to say the climate, as it is today, is the one we have to keep? That’s the way it’s going to be? We are not God. What we have to assure is that climate change happens within a timeframe that humankind can adapt to.” Brabeck says that carbon emissions are a factor but are merely speeding up what is already a natural occurrence. “If too much CO2 emission is accelerating climate change in a manner that will take away the possibility for us to adapt to it then we have a problem, but what I think is wrong to say is that we are going to stop climate change today”, he says. “It’s not the natural approach. What we have to get to grips with is the speed with which climate change is happening and to have the same speed for us to adapt to it.” One senior business leader who knows the Nestlé chairman well, claims he is a complex character whose views on climate do not sit easily with him playing a leading role in driving the issue of water scarcity up the global political agenda. Chief executives from progressive companies, who focused their time at the World Economic Forum on seeking to build a common business platform ahead of the UN climate summit in September, may be unhappy to see Brabeck undermine their position. Brabeck’s views are also not likely to be wel-

comed within Nestlé, given that global head of operations José Lopez has been working hard to build the company’s reputation as a leader in emissions reduction. One senior executive of Nestlé told me that Brabeck had no direct responsibility for the climate issue within Nestlé. He pointed to the Swiss multinational food and beverage company topping a league table of corporates who have made efforts to disclose and cut carbon emissions, published by the international NGO CDP. While Brabeck will have stoked the debate on climate change, he also sought to dampen the controversy last year in which he was accused by some NGOs of arguing for the privatisation of water and claiming is not a human right. Brabeck told me that campaigners “used an old video of 2005 of me and cut it down in the manner that it was most suitable to them. To say that I have said water is not a human right is the biggest lie I have heard. I have been fighting for water as a human right for hydration and hygiene since the beginning but I have always said this is 1.5% of the water that we are using. There is no doubt this is a human right and it is a right that has to be assured by governments. But this has nothing to do with the irresponsible usage of water of the other 98.5% of it.” Brabeck also defended Nestlé against accusations by Baby Milk Action that it contributes to the unnecessary death and suffering of infants around the world by aggressively marketing baby foods. “We are the only infant formula producer which is part of FTSE4Good. We are being checked and controlled by FTSE4Good. They make their audits in different parts of the world and we have to prove that we are complying with the WHO code and up to

»ES IST EIN NATÜRLICHER INSTINKT DES MENSCHEN, LIEBER DER KOPF EINER MAUS SEIN ZU WOLLEN ALS DER SCHWANZ EINES ELEFANTEN« »IT IS A NATURAL HUMAN RESPONSE TO PREFER TO BE THE HEAD OF A MOUSE THAN THE TAIL OF AN ELEPHANT«

now we can prove that in everything we are.” Brabeck was in Davos to chair the council meeting of the 2030 Water Resources Group (WRG), a cross-sector collaboration of business, government and civil society, which is seeking to find practical solutions to the crisis of water scarcity. The success of early initiatives in countries such as South Africa has led to a stream of governments approaching the WRG for advice and support, including Bangladesh, Kenya, Lebanon, Colombia, Panama and Lebanon. Brabeck told me the issue of water has shot up the global political agenda because it is no longer a problem only of the future as many countries are already struggling to meet the demands of a growing population and an expanding economy. “I have never seen so many presidents and ministers being interested to talk about water because they are constantly being confronted by the issue in their daily decisions”, he said. “The water issue is so complex that frankly speaking nobody can handle that alone. The food and energy safety of a country, as well as the wellbeing of its people depend on water.” “In most cases in government, the responsibility for water is split between 20 and 28 different ministers and agencies. So it needs to have a co-ordinated approach and the way the 2030 Water Resources Group can help is to establish a local private/public partnership which is coordinating all efforts to find and to elaborate a sustainable water strategy.” This is no easy matter, given so many organisations have their own individual initiatives, and there is a “natural human response to prefer to be the head of a mouse than the tail of an elephant”. Jo Confino / Guardian Professional / The Interview People ■


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30 Minuten mit Peter Brabeck 30 minutes with Peter Brabeck > Vor vielen Jahren, in der NestléZentrale in Vevey. Es herrscht rege Betriebsamkeit. Eine Handvoll Journalisten aus Österreich ist eingeflogen worden, um den Chef persönlich zu treffen: Peter Brabeck, damals CEO von Nestlé. Aber zunächst heißt es warten. Lange warten. Fast eine Stunde nach der angesetzten Zeit werden die NestléLeute hektisch, denn er kommt. Peter Brabeck. Und als der hochgewachsene, breitschultrige Manager kernigen Schrittes den Konferenzraum betritt, bleibt allen kurz die Luft weg. Brabeck ist dermaßen stark im Auftritt, in der Wirkung, dass man das Gefühl hat: O.k., jetzt sind wir mal still und hören zu. Das ist keine Selbstverständlichkeit bei Journalisten. Aber Peter Brabeck, gebürtiger Kärntner, lässt dann doch die Zügel etwas locker. Parliert in einer feinen und sympathischen Mischung aus Schwyzer- und Hochdeutsch, lässt glasklare Amerikanismen einfließen und bleibt stets der Souveräne, der Coole, der Mann, der Ton und Richtung vorgibt. Und wie sehr der Chef Zeitverschwendung hast, zeigt sich in einer kleinen Begebenheit während des Pressegesprächs: Brabeck erzählt gerne und viel über Nestlés Umweltund Bauernprogramme und über die ausgereiften Forschungstechniken, die zum Wohl der Konsumenten entwickelt und angewandt werden. Da fragt ein Redakteur etwas, das Brabeck eigentlich schon gesagt hat. Brabeck schaut den Kollegen eindringlich an und meint dann strengen Blickes: „Ich habe das ja eben sehr ausführlich erklärt. Aber für Sie mache ich es nochmal.“ Das sitzt. Der Zeitungsmann hat einen roten Kopf, die anderen Journalisten schmunzeln. Fragen stellt der düpierte Schreiber keine mehr. Wohl auch besser so. Und wir Journalisten aus dem kleinen Österreich werden nachher im Flugzeug über Peter Brabeck sagen: Der weiß, was er will und wo es langgeht. Der zieht sein Ding durch, der steht zu dem, was er sagt, tut und denkt, mit jeder Faser, auch wenn es hart auf hart kommt. Da schwingt durchaus ein bisschen Bewunderung mit. Denn immerhin ist der Mann aus Kärnten einer der ganz wenigen Österreicher, die man in der ganzen Welt kennt. Womit? Mit Recht. > Many years ago, the Nestlé headquarters in Vevey became a hive of activity when a handful of journalists from Austria flew in to meet the director in person: Peter Brabeck, then CEO of Nestlé. But first they had to wait. A long time. Almost an hour after the allocated time, things started to get moving at Nestlé and then he finally arrived. Peter Brabeck. And as the tall, broad-shouldered manager strode into the conference room, everyone held their breath. Brabeck made a strong impression and you were left with the feeling: OK, now we should be quiet and listen. Not something journalists do often. But Carinthian-born Peter Brabeck then loosened his grip somewhat. He spoke with a refined and friendly blend of Schwyz and high German, incorporating Americanisms and retaining his cool and confident air which set the right tone and direction. The director made it clear just how much he hates time-wasting during an incident in the press conference: Brabeck was happy to talk all about the Nestlé environmental and farming programme and the research techniques developed and applied to benefit the consumer. Then an editor asked him about something he had already said. Brabeck glared at the editor and said: “I have already

explained that in great detail. But just for you once again.” It hit home. The journalist went red and the other journalists grinned. The duped journalist did not ask any more questions. And just as well. Afterwards when we were back on the plane, we journalists from Austria said of Peter Brabeck: he knows what he wants and where he is going. He does his own thing and stands by what he says, does and thinks with every fibre of his being, even when it comes to the crunch. We had a certain degree of admiration for that. After all, this man from Carinthia is one of the few Austrians famous across the world. And with good reason.

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„Diesen Krieg müssen wir gewinnen“ “This is a war we have to win” > Nachhaltigkeit muss zum Mainstream werden, fordert Christina Weidinger, Gründerin des SEA und eine von Al Gores Climate Leaders. Und jeder Einzelne ist gefragt, wenn es um die Zukunft unserer Erde geht. > Sustainability has to become mainstream, demands Christina Weidinger, the founder of SEA and one of Al Gore’s Climate Reality Leaders. And when it comes to the future of our Earth, every single one of us is called upon to act.

Sie sind eine von Al Gores Climate Leaders – was bedeutet das für Sie? Verantwortung zu übernehmen! Ich hatte das Privileg, von Al Gore persönlich im Jahre 2013 in Istanbul ausgebildet zu werden. Schon vorher habe ich mich sehr kritisch mit unseren Umweltproblemen auseinandergesetzt und aus dem Grund auch einen internationalen Award für nachhaltiges Wirtschaften gegründet, den Sustainable Entrepreneurship Award (SEA). Al Gore hat mich in meinem Kampf bestätigt und mir unglaublich viel Wissen und auch Energie für diese Schlacht gegeben. Und eines steht fest: Diesen Krieg dürfen wir einfach nicht verlieren! Wir müssen gewinnen!

Fotos: beigestellt

Was halten Sie von dem viel zitierten Spruch „Es ist bereits fünf Minuten vor zwölf“? Der beste Weg die Zukunft vorherzusagen ist, sie zu gestalten. Dieser Spruch entspricht in der heutigen Zeit mehr denn je der Wahrheit. Um auf Ihre Frage zu antworten: Ja, noch ist es in Belangen der Klimafrage kurz vor zwölf. Doch die renommiertesten Wissenschaftler auf unserem Planeten warnen uns jeden Tag davor, dass wir möglicherweise nicht mehr als acht bis zehn Jahre haben, um mit innovativen Lösungen die schlimmsten Folgen des Klimawandels zu verhindern. Dieser Klimawandel führt bereits heute zu unvorstellbaren Katastrophen. Es ist ganz klar: Die Zeit zu handeln ist gekommen!

SEA-Gründerin Christina Weidinger: „Der beste Weg die Zukunft vorherzusagen ist, sie zu gestalten“ Christina Weidinger, founder of SEA: “The best way to predict the future is to shape it“

Was sind Ihrer Meinung nach die entscheidenden Maßnahmen, um die globale Erwärmung zu stoppen? In allen Medien werden wir 24/7 mit Schlagzeilen bombardiert. Ob rapides Abschmelzen der Gletscher, immer heftiger werdende Stürme, verpestete Luft und verseuchtes Wasser, das zu schweren Erkrankungen führt, oder Überschwemmungen und dadurch verursachtes Leid, Tod und Armut – es gibt unzählige Bedrohungen, für die wir zu einem großen Teil selbst verantwortlich sind. Wir haben in den letzten 160 Jahren über 70 Millionen Tonnen Treibhausgase in unsere Atmosphäre geblasen und noch immer machen wir munter damit weiter – ein Ende ist nicht in Sicht. Ganz nach dem Motto „Wer nicht hören will, muss fühlen“ zerstören wir unseren Planeten in unvorstellbarem Tempo. In Peking ist es beispielsweise heute oft gar nicht mehr möglich, ohne Atemschutzmaske aus dem Haus zu gehen. Die Polkappen schmelzen und im Meer treibt eine Müllinsel, die mittlerweile die Größe Mitteleuropas erreicht hat. Sie fordern also endlich ein radikales Umdenken? Umdenken allein ist zu wenig – wir müssen endlich handeln und mit unserer Energie richtig haushalten und auf nachhaltige

und innovative Produkte setzen! Ich gehe sogar so weit, zu behaupten, die Produkte dürfen dem Planeten nicht nur nicht schaden, sondern sie müssen ihm etwas zurückgeben. Wie mein Leader Al Gore immer sagt: „The solutions are out there“! Und er hat recht, es ist dringend an der Zeit, selbst Verantwortung zu übernehmen. Es bedarf eines radikalen Umdenkens im Konsumverhalten der Bevölkerung, denn nur so wird sich auch die Wirtschaft entsprechend ändern und ressourcenschonender agieren. Somit ist jeder Einzelne gefragt, wenn es um die Zukunft unserer Erde geht. Sie sagen: „Wir haben die Zukunft in der Hand, wir müssen neue nachhaltige Produkte forcieren.“ Geht da nicht auch ein Stück Lebensqualität verloren? Im Gegenteil, ich kann Ihnen versichern, Nachhaltigkeit ist sexy und auf keinen Fall eine Verzichtserklärung. Wenn wir unseren Lebensstandard halten wollen, geht das NUR durch Nachhaltigkeit. Produkte der Zukunft dürfen eben nicht wie die berühmt-berüchtigten „Ökoschlapfen“ aussehen, sondern müssen ein hippes, cooles, sexy Design haben. Nachhaltigkeit muss zum Mainstream werden. Mittlerweile gibt es mehr Jobs in der „Green Economy“ als in der Automobilindustrie. Nachhaltigkeit sollte richtig verstanden werden – und zwar als der Motor für Wirtschaftswachstum in Europa! Wir dürfen nicht zwischen ökonomischem Fortschritt auf der einen und einem gesunden Planeten auf der anderen Seite wählen. Nein, Nachhaltigkeit muss im Einklang mit Ökonomie, sozialer Verantwortung und Ökologie stehen. Ich fordere ein sinnvolles Wirtschaftswachstum. Wenn wir es richtig machen, werden wir am Ende profitabler und produktiver werden. Welchen Wunsch haben Sie an unsere Leser? Hey, this is your wake-up call! Wir haben nur einen Planeten und wir haben eine Verantwortung den kommenden Generationen gegenüber. Macht euch schlau, macht die Augen auf und schaut hin, was direkt vor eurer Haustür passiert. Werdet aktiv und übernehmt Verantwortung. Der Klimawandel ist kein Märchen. Noch in keiner anderen Generation standen wir solch massiven Herausforderungen gegenüber. Wir können etwas verändern, wenn jeder Einzelne von uns mitmacht. Das 19. Jahrhundert war geprägt durch die Industrielle Revolution. Das 20. Jahrhundert durch die technologische Revolution. Im 21. Jahrhundert, also JETZT, ist es Zeit für eine Lifestyle-Revolution, sonst wird es für unsere Kinder und Kindeskinder kein 22. Jahrhundert geben. You are one of Al Gore’s Climate Reality Leaders – what does that mean for you? Taking on responsibility! I had the privilege


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of being trained personally by Al Gore in Istanbul in 2013. Even before that, I had examined our environmental problems very critically and for that reason also founded the international Sustainable Entrepreneurship Award (SEA). Al Gore confirmed me in my fight and gave me an incredible amount of knowledge and also energy for this battle. And one thing is certain: this is a war we simply must not lose! We have to win!

You say: “We hold the future in our hands, we have to push ahead with new sustainable products.” Won’t we also lose a chunk of our quality of life along the way? Quite the opposite, I can assure you, sustainability is sexy and in no way is it a declaration of giving up. If we want to maintain our living standard, the ONLY way is via sustainability. The products of the future mustn’t look like the dreaded ‘eco sandals’, but have to have a hip, cool, sexy design. Sustainability has to become mainstream. There are now more jobs in the green economy than in the automobile industry. Sustainability needs to be understood correctly – as the driver of economic growth in Europe! We mustn’t choose between economic progress on the one side and a healthy planet on the other. No, sustainability has to exist in harmony with the economy, social responsibility and ecology. I am calling for meaningful economic growth.

What do you think of the much-quoted saying that it is already “5 minutes to midnight”? The best way to predict the future is to shape it. In current times this saying is truer than ever. To answer your question: yes, as far as the climate question is concerned it is still just before midnight. Yet the most eminent scientists on our planet are warning us every day that we may have no more than 8-10 years to prevent the worst consequences of climate change with innovative solutions. This climate change is already leading to unimaginable consequences today. It is entirely clear: the time to act has arrived! What do you see as the crucial measures to stop global warming? All the media bombard us with headlines 24/7. Whether it is the rapid melting of glaciers, storms that are becoming ever more violent, polluted air or contaminated water that leads to severe illnesses or floods and thus the suffering, death and poverty these cause – there are countless threats that we are largely responsible for ourselves. In the last 160 years we have blasted more than 70 million tons of greenhouse gases into our atmosphere and we still cheerfully carry on doing the same – there is still no end in sight. In line with the maxim “If you won’t listen, you’ll find out the hard way” we are destroying our planet at an unimaginable pace. In Beijing today, for example, it is often no longer possible to leave your house without a breathing mask. The polar ice caps are melting and in the sea there is an island of garbage that has reached the size of Central Europe. So ultimately you are calling for a radical rethink? A rethink alone is too little – we must finally act, be economical with our resources and go all out for sustainable and innovative products! I would even go so far as to claim that not only must products no longer damage the planet, but they need to give something back to it. As my leader Al Gore always says: “The solutions are out there!” And he is right, there is an urgent need for us to take responsibility ourselves. This requires a radical rethink in terms of the population’s behaviour as consumers, because this is the only way the economy will change accordingly and act more to protect our resources. And this is why when it comes to the future of our Earth, every single one of us is called upon to act.

If we do things right, we will become more profitable and more productive in the end. What is your wish for our readers? Hey, this is your wakeup call! We only have one planet and we have a responsibility towards future generations. Get smart, open your eyes and look at what is happening right on your doorstep. Become active and take responsibility. Climate change is not a fairytale. In no other generation have we faced such massive challenges. We can change something if every single one of us joins in. The 19th century was marked by the industrial revolution, and the 20th century by the technological revolution. In the 21st century, in other words NOW, it is time for a lifestyle revolution, otherwise there won’t be any 22nd century for our children and our children’s children.

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Cineplexx eröffnet Serbiens größtes Kino Cineplexx opens Serbia’s biggest cinema

Gastkommentar Opinion

Achten Sie auf die Marke!

Fotos: Getty Images, beigestellt

Foto: Marko Zlousic

It’s all about the brand!

Dr. Valerie Höllinger, Geschäftsführerin, BFI Wien Managing Director, BFI Vienna

Wir leiden unter einem massiven „Braindrain“, beklagen namhafte Wirtschaftstreibende und Wissenschaftler: In Österreich gut ausgebildet, gehen viele Hochschulabsolventen für ihre Karriere ins Ausland. Zurück kommen nur wenige. Die hohe Besteuerung des Faktors Arbeit und geringe Entwicklungsmöglichkeiten werden gerne als Argumente ins Feld geschickt. Und die Unternehmen? Sie müssen quasi kampflos zusehen, wie ihnen das hoch qualifizierte Personal der Zukunft durch die Finger gleitet. Aber sind die Unternehmen tatsächlich machtlos? Mitnichten. Es ist zu einem großen Teil „nur“ eine Frage der Arbeitgeberattraktivität – der strahlenden Arbeitgebermarke. Entscheidend bei der Arbeitgeberwahl sind immer noch interessante Aufgabenbereiche, Entwicklungsmöglichkeiten und die Arbeitsatmosphäre – nicht nur das Salär und die exotische Postleitzahl auf der Visitenkarte. Es ist die Aussicht auf eine Karriere bei einem coolen, nachhaltigen, innovativen Unternehmen – die Aussicht auf Sinn im (Berufs-)Leben, die viele ins Ausland zieht. Sinnstiftende Jobs gibt es auch in Österreich. Es wird nur Zeit, dass wir diese auch verstärkt in die Auslage stellen und mittels gezielter Arbeitgeberpositionierung in die Köpfe der Hochqualifizierten bringen. We are suffering from a massive ‘brain drain’ according to renowned entrepreneurs and scientists: many graduates have been well-educated in Austria but then leave to pursue a career abroad. Few come back. High income tax levels and few opportunities for development have been cited as reasons for this trend. And the companies? They look on almost in vain as the highly qualified workforce of the future slips through their fingers. But are these companies actually powerless? By no means. It is largely ‘just’ a question of employer attractiveness – the sparkle of the employer brand. Important issues when selecting an employer include interesting activities, opportunities for development and the working atmosphere – it is not just about the salary and having an exotic address on the business card. It is the prospect of pursuing a career with a cool, sustainable and innovative company which attracts many people abroad – the prospect of having a meaningful (professional) life. But there are also meaningful jobs in Austria too. It’s time we start advertising them and applying targeted employer positioning to bring them to the attention of highly qualified graduates.

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Diktatoren-Palast zu verkaufen Dictators’ palace for sale > Wer keine Angst vor historischer Belastung hat, könnte an diesem Objekt interessiert sein. Zumindest ist es wahrlich einmalig: 25 Jahre nach der Ostöffnung kommt nun der Wohnpalast des Diktators Nicolae Ceaușescu in Bukarest unter den Hammer. Laut Medienberichten kann und will sich der Staat den Erhalt der großen Anlage nicht mehr leisten. Im Palast hat das Ehepaar Ceaușescu wie die sprichwörtlichen Könige residiert. Sogar goldene Wasserhähne wurden beim Sturm auf den „Frühlingspalast“ entdeckt.

> Provided you have no fears concerning historical baggage, here is a property you may be interested in. At the very least, it is an absolute one-off: 25 years after the opening up of the east, the residential palace of the dictator Nicolae Ceaușescu in Bucharest is coming under the hammer. According to media reports, the state is no longer able or willing to maintain this large property. The Ceaușescus lived like proverbial kings in this palace. Even gold taps were discovered when the “spring palace” was stormed.

> Rund 6,5 Mio. Euro investiert die Cineplexx Gruppe in den 11 Säle großen Multiplex-Standort im Ušće Shopping Centre in Serbiens Hauptstadt. Somit geht dort das größte Kino Serbiens „on air“. „Mit der Eröffnung des größten Kinos in Serbien setzen wir einen weiteren Meilenstein in der Unternehmensgeschichte“, sagt Christian Langhammer, CEO und Gesellschafter der Unternehmensgruppe. „Wir rechnen mit bis zu 800.000 Besuchern pro Jahr.“ Alle Säle sind voll digitalisiert, bieten realD 3D und modernsten Dolby Surround Sound. Fünf Säle wurden zudem mit 4K-Projektoren ausgestattet. Seit dem Beginn der Expansion 2009 konnte Cineplexx seine Position in der SEE-Region stetig ausbauen. Im Jahr 2009 eröffnete die Gruppe das erste Kino im benachbarten Südtirol. Bald darauf folgte die Expansion nach Kroatien und Serbien. Mittlerweile ist Cineplexx auch in Mazedonien, Montenegro, Albanien und Slowenien aktiv. „Wir sind in der Region gut aufgestellt und in Slowenien, Serbien sowie Mazedonien, Montenegro und Albanien klarer Marktführer“, betont Christof Papousek, CFO und Co-Gesellschafter. > The Cineplexx Group has invested around 6.5 million euros in an 11-screen multiplex site at the Ušće Shopping Centre in Serbia’s capital. The biggest cinema in Serbia is now “on air”. “With the opening of the biggest cinema in Serbia, we have reached another milestone in the company’s history”, says Christian Langhammer, CEO and shareholder of the group. “We are expecting up to 800,000 visitors a year.” All cinemas are fully digitalised and offer realD 3D and the latest Dolby Surround Sound. Five cinemas have also been equipped with 4K projectors. Since the start of the expansion in 2009, Cineplexx has been able to continually build up its position in the SEE region. In 2009 the Group opened its first cinema in neighbouring South Tyrol. Expansion into Croatia and Serbia followed shortly afterwards. Cineplexx has also started operating in Macedonia, Montenegro, Albania and Slovenia. “We are well positioned in the region and we are the clear market leader in Slovenia, Serbia, Macedonia, Montenegro and Albania”, stresses Christof Papousek, CFO and co-shareholder.

EU will Lobbyisten an die Leine legen EU wants to keep the reins on lobbyists > Das EU-Parlament will mehr Licht in Entscheidungsprozesse und Einflussnahmen bringen: Mit großer Mehrheit fordern die Parlamentarier die Kommission dazu auf, ab 2017 ein verbindliches Lobbyistenregister einzuführen, das für mehr Transparenz sorgen soll, berichtet der Infodienst EurActiv. Es soll vor allem jenen Lobbyisten die Arbeit erschwert werden, die noch nicht im EU-Transparenzregister eingetragen sind. Für diese soll etwa der Zugang zum Parlament eingeschränkt werden. Auf der anderen Seite möchte man den Informationszugang für registrierte Lobbyisten erleichtern: Diese könnten Veranstaltungen im Parlament einfacher mitorganisieren und an öffentlichen Anhörungen teilnehmen. > The EU Parliament wants to shed more light on decision-making processes and influence: by a large majority, the members asked the Commission to introduce a mandatory register of lobbyists from 2017 onwards, the aim being to create more transparency, according to the EurActiv information service. In particular, it is intended that it should be much more difficult for lobbyists to operate if they are not yet registered on the EU transparency register, with access to Parliament being restricted, for example. On the other hand, the aim is to facilitate access to information for registered lobbyists: it will also be easier for them to jointly organise events in Parliament and attend public hearings.

Christian Langhammer und Christof Papousek freuen sich über das neue Kino Christian Langhammer and Christof Papousek are happy about the new cinema


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KMU in Emerging Markets stärken Strengthening SMEs in emerging markets > Vor wenigen Wochen fand der EU-Afrika-Gipfel mit dem EU-Afrika-Wirtschaftsforum statt. Nachhaltige Industrialisierung und bilaterale Handelsbeziehungen standen dabei im Vordergrund. EUROCHAMBRES, Dachverband der Europäischen Industrie- und Handelskammern, will künftig vor allem die Rolle der KMU stärken: Sie seien Triebfedern für Beschäftigung, sozialen Zusammenhalt und Innovation. Dazu sollen Konzepte für die Unterstützung der Entwicklung der Privatwirtschaft in Drittstaaten mit der Internationalisierungs-Strategie für europäische Unternehmen verknüpft werden, um so eine wechselseitige Unterstützung zu erreichen. > The EU-Africa Summit, including the EU-Africa Business Forum, took place a few weeks ago, with the focus on sustainable industrialisation and bilateral trading relations. EUROCHAMBRES, the umbrella association of European chambers of industry and commerce, wants in particular to strengthen the role of SMEs in future, seeing them as the mainsprings for employment, social cohesion and innovation. In addition, it is intended that concepts to support the development of the private economy in third countries should be linked to the internationalisation strategy for European companies, in order to provide mutual support.

Rahofer.

Richard Weber, Präsident von EUROCHAMBRES, will KMU stärker unterstützen Richard Weber, President of EUROCHAMBRES, wants to provide more support for SMEs

> Nach zehn Jahren außerordentlichen Wachstums bremsen sich die BRICSLänder ein: Das von Coface für 2014 erwartete Wachstum liegt um 3,2 Prozent unter dem Durchschnittswert des vergangenen Jahrzehnts. Gleichzeitig beschleunigen andere Schwellenländer ihre wirtschaftliche Entwicklung. Coface hat die „Top 10“-Länder definiert, die gute Aussichten haben, ihre Produktion zu steigern, und zudem über die nötigen finanziellen Mittel für Expansion verfügen: Kolumbien, Indonesien, Peru, die Philippinen und Sri Lanka sieht Coface dabei aufgrund des besseren Geschäftsumfelds einen Schritt weiter als Kenia, Tansania, Sambia, Bangladesch und Äthiopien. Das Wachstum der neuen aufstrebenden Länder werde aber anders verlaufen als in den BRICS-Staaten: Zum einen repräsentieren diese „Top 10“-Länder derzeit nur 11 Prozent der Weltbevölkerung, während die BRIC 2001 zusammen 43 Prozent ausmachten. Zum anderen erreicht ihr BIP nur 70 Prozent von dem der BRIC-Staaten im Jahr 2001. Außerdem erwirtschafteten die BRICLänder im Durchschnitt einen Leistungsbilanzüberschuss, während die „neuen aufstrebenden“ Staaten ein Defizit von rund 6 Prozent des BIP verbuchen. > After ten years of extraordinary growth, the BRICS countries are beginning to slow down: the growth rate expected by Coface for 2014 is 3.2% lower than the average for the past decade. At the same time, other emerging countries are accelerating their economic development. Coface has defined the “Top 10” countries that have good prospects for increasing production and which also have the necessary financial means for expansion: Columbia, Indonesia, Peru, the Philippines and Sri Lanka are regarded by Coface as being a step ahead of Kenya, Tanzania, Zambia, Bangladesh and Ethiopia on the basis of their better business environment. However, growth in the new emerging countries will be different from the growth we have seen in the BRICS states. On the one hand, these “Top 10” countries currently only represent 11 per cent of the world’s population, while in 2001 the BRIC states represented a total of 43 per cent. On the other hand, their GDP stands at just 70 per cent of the GDP achieved by the BRIC countries in 2001. In addition, on average the BRIC countries achieved a trade balance surplus, while the “new emerging” states are burdened with a deficit of around six per cent of GDP.

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Es muss nicht immer BRICS sein It doesn‘t always have to be the BRICS countries

Der ewige Kampf zwischen Bulle und Bär betrifft auch die Aktionäre von PALFINGER. Gegen das Auf und Ab der Märkte ist zwar kein Kran gewachsen, aber wir verfolgen eine klare Strategie für nachhaltiges Wachstum. Warum wir optimistisch in die Zukunft blicken, erfahren Sie von Hannes Roither unter h.roither@palfinger.com oder +43 (0)662 46 84 2260. www.palfinger.ag


„Die Presse am Sonntag” ist fünf. Geburtstags-Abo: 5 Euro/Monat DiePresse.com/sonntagsabo

Wir schreiben seit 1848


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Hamead Ahrary, Geschäftsführer der WINGAS Holding in Wien Hamead Ahrary, Managing Director of WINGAS Holding in Vienna

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The first cross-border MSc Program for Renewable Energy in Europe. CONTENTS • Comprehensive Technical Knowledge in the area of Alternative Energy Production • Efficient Use of Energy • Integration of Renewable Energy Sources into the Energy System • Legal and Economical Frameworks MODALITIES 4 semesters, part-time, presented in modules, in English, Lectures and excursions in Austria and selected CEE/SEE countries. ADMISSION REQUIREMENTS Academic degree and a minimum of 2 years of professional experience

Fotos: Wingas, Dennis Weinboerner - Berlin, Ruppografie - Nadine Rupp

Postgraduate MSc Program Renewable Energy in Central & Eastern Europe

Bewegung auf dem Erdgasmarkt

NEXT PROGRAM START October 23, 2014

Developments on the natural gas market

APPLICATION DEADLINE June 27, 2014

> Der Gashändler WINGAS will seine Position in Österreich ausbauen – und hat hier vor allem Industrie und Großabnehmer im Visier. > Gas supplier WINGAS wants to expand its position in Austria and has the industrial sector and bulk purchasers in its sights.

INFO-SESSION May 27, 2014 • 6.00 p.m. • TU Vienna

Technische Universität Wien Continuing Education Center Operngasse 11 • A-1040 Wien T +43/(0)1/58801-41701 newenergy@tuwien.ac.at newenergy.tuwien.ac.at

Bilfinger leistet Beitrag zur I_REN_60x195_2014.indd 1 Erdgassicherung Bilfinger contributes to securing supplies of natural gas

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> Der Engineering- und Servicekonzern Bilfinger hat von Linde den Auftrag erhalten, für das neue Erdgasterminal Emden Anlagemodule und Rohrleitungstechnik im Wert von rund 30 Mio. Euro zu fertigen und zu installieren. Mit dem Erdgasterminal in Emden entsteht eine wichtige Verteilerstation für Gas, das vom norwegischen Energiekonzern Gassco nach Deutschland importiert wird. Über die Anlage soll ein Viertel des deutschen Erdgasverbrauchs umgeschlagen werden. > engineering and service company Bilfinger has received an order from Linde to produce and install systems modules and pipeline technology worth around 30 million euros for the new Emden gas terminal. This gas terminal in Emden represents a key distribution station for gas which will be imported to Germany by the Norwegian energy company Gassco. A quarter of German natural gas consumption will be covered by this site.

INGAS ist bereits seit 2006 in Österreich – von Deutschland aus – aktiv und konnte bislang jedes Jahr seine Marktposition ausbauen. Um 11:55 das Wachstum weiter fortzusetzen, eröffnete WINGAS 2012 eine eigene Niederlassung in Wien, von der aus auch der tschechische Markt bearbeitet wird. „Österreich ist ein Markt mit einer hohen Wettbewerbsintensität, bietet aber gleichzeitig interessante Spielräume. Das erhöht die Chancen für Unternehmen, mit einem gut positionierten Produktportfolio auf dem Markt zu punkten“, meint Hamead Ahrary, Geschäftsführer der WINGAS Holding in Wien. Dennoch ist es nicht Strategie des Unternehmens, mit massivem Preiswettbewerb kurzfristige Gewinne zu erzielen: „Wir setzen auf behutsames Wachstum. Das hat sich in den vergangenen Jahren bewährt.“ Um die entsprechenden Wachstumsziele zu erreichen, will Ahrary mit seinem Team vor allem das Geschäft mit österreichischen Großkunden forcieren. Zur Optimierung des Produktportfolios nutzt das Unternehmen auch die Marktchancen im europäischen Trading intensiv. „Das Marktsegment der Großkunden bietet viel Absatzpotenzial“, meint Ahrary. „Gerade die österreichische Industrie hat in der Vergangenheit eine bemerkenswert große Bereitschaft gezeigt, Gestaltungsspielräume zu nutzen und damit den Wettbewerb aktiv zu fördern. Und das ist gut für ein – auf dem österreichischen Markt – durchaus junges Unternehmen.“ Auch in Deutschland ist WINGAS mit der Fokussierung auf Großkunden sehr erfolgreich unterwegs. Dort ist das Unterneh-

men seit der Gründung 1993 zur Nummer zwei des Marktes aufgestiegen. Noch ist WINGAS eine gemeinsame Tochter des deutschen Chemiekonzerns BASF und des russischen Erdgasproduzenten Gazprom. In den kommenden Monaten will Gazprom die Unternehmensgruppe, die neben dem Handel- auch über ein großes Speichergeschäft verfügt, komplett übernehmen. In Österreich ist die Speichertochter astora am größten Erdgasspeicher des Landes, dem Speicher Haidach, beteiligt. Neben Deutschland und Österreich ist WINGAS heute auch u.a. in Großbritannien, Belgien oder den Niederlanden gut unterwegs. Zu den Kunden zählen vor allem Industriebetriebe, Stadtwerke, regionale Gasversorger, Ferngasgesellschaften und Kraftwerksbetreiber. Von den über 440 Milliarden Kilowattstunden (kWh) setzt WINGAS mittlerweile rund 50 Prozent außerhalb des Heimatmarktes Deutschland ab –Tendenz steigend.

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INGAS has been active in Austria since 2006 (from Germany) and has successfully expanded its market position every year to date. In order to continue this growth, WINGAS opened a new branch in Vienna in 2012 in order to handle the Czech market. “Austria is a market with an intense level of competition yet offers some interesting scope for development. This increases opportunities for companies with a well-positioned product portfolio on the market”, says Hamead Ahrary, Managing Director of WINGAS Holding in Vienna. However, the company strategy is not to achieve short-term profit

through significant price competition. “We focus on cautious growth. This is a strategy which has proven itself over the years.” In order to achieve the company’s growth objectives, Ahrary and his team want to push ahead with business for key account customers in Austria. To optimise the product portfolio, the company is making intensive use of market opportunities in European trading. “The key account customer sector offers a great deal of sales potential”, says Ahrary. “In the past, Austrian industry has shown willing to take advantage of design freedom and actively promote competition. And this is good for a young company on the Austrian market.” WINGAS is also operating very successfully on the German market. The company has developed to become the number two on the market since it was founded in 1993. WINGAS is also a joint subsidiary of the German chemical company BASF and Russian gas producer Gazprom. Over the coming months, Gazprom wants to completely take over the group which includes a trading and storage business. In Austria, the storage subsidiary astora has acquired an interest in the largest natural gas storage company in the country, Haidach. In addition to Germany and Austria, WINGAS is also wellestablished in Great Britain, Belgium and the Netherlands, among others. Its customers include industrial companies, municipal utilities, regional gas suppliers, long-distance gas supply companies and power station operators. Of its 440 billion kilowatt hours (kWh), WINGAS sells around 50% outside of its domestic market of Germany – and this trend is on the increase.


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zuletzt kurzfristig bekannt gegebene rückwirkende Einführung einer Netzgebühr, die de facto einer Kürzung der Einspeisetarife von bis zu 39 Prozent gleichkommt. Die Investitionsunsicherheit hat sich dadurch weiter verschärft. Zudem sind die Verfahrensdauern in Bulgarien überlang und die Sicherheit beim Grundbuch ist nicht immer gegeben.

Fotos: Getty Images

In Kroatien ist die Energiewirtschaft zwar seit 2008 grundsätzlich liberalisiert, der Bereich der erneuerbaren Energien kommt aber nicht richtig in Schwung. Das Land importiert mehr als 50 Prozent seines Energiebedarfs, Tendenz steigend. Die Hälfte des Energieverbrauchs stammte in den vergangenen Jahren aus Erdöl, knapp ein Viertel aus Erdgas. Der EU-Beitritt 2013 und die damit in Verbindung stehenden nationalen Energiestrategien werden aber zu weitgehenden Veränderungen führen. Seit 2013 gilt ein neues Tarifsystem für erneuerbare Energien, das Projekte deckelt und seriöse von unseriösen Anbietern trennt, doch das Wechselkursrisiko ist bei vielen Projekten beträchtlich. Die meisten Projekte werden in Euro finanziert, während die Einspeisetarife in Kuna bezahlt werden. Eine andere große Hürde sind die nach wie vor umfangreichen und langwierigen Genehmigungsverfahren und die Einschränkungen bei den Widmungen von Liegenschaften, die vor allem in Insel- und Küstenregionen den Bau neuer Ökostromanlagen erschweren.

Schwerer Stand für erneuerbare Energien in CEE A tough job for renewable energy in CEE > Seit 2011 in Fukushima vier von sechs Reaktorblöcken vollständig zerstört wurden, blieb energiepolitisch – auch in Europa – kein Stein auf dem anderen. In Zentral- und Osteuropa ist die Situation besonders herausfordernd, vor allem was den Ausbau der erneuerbaren Energien betrifft. > Ever since four of the six reactor blocks were completely destroyed in Fukushima in 2011, energy policy has changed considerably – including in Europe. The situation is particularly challenging in Central and Eastern Europe when it comes to expanding use of renewables in particular.

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ie Deutschen haben in einer HauruckAktion das Ende der Kernkraft im Land eingeläutet und andere EUStaaten haben gar keine andere Wahl, als darauf zu reagieren – so könnte man die momentane Situation plakativ zusammenfassen. In Osteuropa führt das derzeit zu einem wahren Stillstand. Investitionen werden kaum noch getätigt, im Gegenteil: Viele Unternehmen versuchen, ihre Erneuerbare-Energien-Projekte zu veräußern, doch die Interessenten stehen nicht gerade Schlange. Zusätzlich steigen die Länderrisikoprämien in den osteuropäischen Ländern und auch die mangelnden Netze machen dem Energieausbau vielfach einen Strich durch die Rechnung. „Investoren erwarten sich

gesicherte Renditen, und die spielt es derzeit nicht“, sagt PWC-Geschäftsführer und Energieexperte Michael Sponring. Während Investoren in Europa mit niedrigen einstelligen Renditen zufrieden seien, finde man in Osteuropa unter zweistelligen Prozentsätzen kaum einen Investor. Die Netzverluste sind für den PWC-Branchenkenner hingegen kein Problem – eine Herausforderung sei vielmehr das Vorhandensein der Netzkapazitäten per se: „Viele Projekte scheitern, weil die Projektwerber erst gar nicht wissen, wie sie ihre Energie ins Netz bringen.“ Ein Problem, dem sich ganz Europa stellen muss. Geht es nach Sponring, dann besser früher als später, denn: „Der Netzausbau muss absoluten Vorrang haben,

denn Energie wird es künftig zur Genüge geben.“ Sponrings Fazit in puncto Energieausbau in Osteuropa: „Es wird schwierig, aber nicht unmöglich!“ Allerdings: Einheitliche Vorgangsweisen gibt es in den CEE-Ländern nicht. Die EURichtlinie zu erneuerbaren Energien 2009/28/ EC gibt zwar die 20-20-20-Ziele vor. Der Weg dorthin bleibt den einzelnen Staaten aber unbenommen. Der Nationale Allokationsplan (NAP) Bulgariens sieht vor, den Ausbau der erneuerbaren Energien bis 2020 von derzeit rund 11 Prozent auf 16 Prozent anzuheben. Die wohl einschneidendste Maßnahme war die nicht mit der Branche akkordierte,

Aktuell werden in Polen 90 Prozent der Energie aus Kohle erzeugt. Durch die EU-Klimaziele gibt es allerdings eine Aufbruchsstimmung in Richtung Ökostrom – vor allem Wind- und Wasserkraft könnten Beiträge leisten. Auf der anderen Seite plant das Land den Bau neuer Atomkraftwerke. Polen kann seine Pläne zum Bau von zwei Atomkraftwerken derzeit nicht verwirklichen, räumte Regierungschef Donald Tusk kürzlich ein. Hauptgrund sind die hohen Kosten für das Vorhaben – nicht etwa Zweifel an der Sicherheit. Polen ist auch nach Fukushima davon überzeugt, absolut sichere Anlagen bauen zu können. Mit dem Bau des ersten Atomkraftwerks will die Regierung 2016 beginnen, 2020 soll es ans Netz gehen. In Polen haben sich die Preise für Grünzertifikate wegen eines Angebotsüberschusses massiv verbilligt und die Energieunternehmen wach gerüttelt. Die Politik hat mit einer Verlängerung des Zertifikatsystems von 2017 auf 2021 und einer Erhöhung der Quoten reagiert. Das geplante Erneuerbare-Energien-Gesetz wird zudem die Förderung von Biomasse ab 2014 beenden und auch die großen Endverbraucher zu einer Zertifikatsabnahme verpflichten. Derzeit wird elektrische Energie in Polen zu fast 90 Prozent aus Kohle erzeugt, die Kommunalkredit erwartet allerdings einen starken Investitionsschub bei Ökostrom. Vor allem für Wind sind die Finanzierungsvoraussetzungen sehr gut. Neben hoher Rechtssicherheit und einem klaren politischen Commitment für Windenergie bietet Polen auch einen liquiden Bankenmarkt. In Rumänien soll der Anteil an Ökostrom laut NAP von derzeit 17,8 auf 24 Prozent bis 2020 angehoben werden. Zudem wird eine Liberalisierung des Energietransits und der ständige und nicht diskriminierende Zugriff auf die internationalen Transportnetze angestrebt. Derzeit wird vor allem der Ausbau der Windenergie erfolgreich vorangetrieben, doch die Netzkapazitäten sind beschränkt. Hinzu kamen neue rechtliche Einschränkungen, langfristige Power


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2011 zerstörte ein Tsunami vier von sechs Reaktoren in Fukushima. Seitdem ist energiepolitisch kein Stein auf dem anderen geblieben A tsunami destroyed four of the six reactors at Fukushima in 2011. Since then, energy policy has changed considerably

Purchase Agreements abzuschließen. 2012 wurden die ersten großen Projekte unter Beteiligung der EBRD abgeschlossen, was als Zeichen des Vertrauens von Investoren in die regulatorischen Rahmenbedingungen des Landes gewertet werden kann. Rumänien hat ein System grüner Zertifikate eingeführt, das vorbildlich, international aber noch nicht handelbar ist. Hinzu kommt, dass die Dauer der Genehmigungen überschaubar ist. Ein Manko ist aber das teilweise unterentwickelte Grundbuchwesen, das dazu führen kann, dass Käufe bzw. die Pacht von Liegenschaften sehr unsicher bleiben und häufig mit Restitutionen zu rechnen ist. In der Slowakei soll der Anteil der erneuerbaren Energien von 6,7 Prozent aus dem Jahr 2005 auf 14 Prozent in 2020 steigen. Dabei setzt die Politik verstärkt auf Biomasse und Photovoltaik. Wasser- und Windkraft spielen im Land eine untergeordnete Rolle. Atomkraft zeichnet derzeit hingegen für die Hälfte des Verbrauchs verantwortlich. Damit ist die Slowakei das Land mit dem weltweit dritthöchsten Pro-Kopf-Verbrauch an Atomenergie. Derzeit wird aufgrund der neuen Gesetzeslage das „dritte EU-Energieliberalisierungspaket“ umgesetzt, bei dem das Unbundling im Mittelpunkt steht. Bei Solarstrom müssen Investoren seit 2012 mit 40 Prozent geringeren Einspeisetarifen auskommen. Die künftige Finanzierbarkeit von Ökostromprojekten hängt von den gesetzlichen Rahmenbedingungen ab. Derzeit steht die Regierung trotz ausreichend Potenzial auf der Bremse. Wie sich die slowakische Regierung in puncto EU-Energiestrategie positioniert, bleibt abzuwarten. Seitens der Behördenverfahren kommt es immer wieder zu Verzögerungen bei Windparks und Umweltschutzeinschränkungen bei Wasserkraftprojekten. In Slowenien soll der Anteil der erneuerbaren Energien ausgehend vom Jahr 2005 von 16,2 auf 25 Prozent angehoben werden. Im Vordergrund stehen dabei Biomasse und Wasserkraft, während Windenergie eine untergeordnete Rolle spielt. Eine große Rolle spielt hingegen die Solarkraft, sodass die gesamt installierte Kapazität 2012 bereits den NAP für 2020 überschritten hat. Der Bereich Windenergie hat sich hingegen überhaupt nicht entwickelt – erste Windparkprojekte wurden gestoppt, derzeit ist kein einziges Windrad in Betrieb. Die slowenische

Polens Pläne, die Atomkraft auszubauen, liegen aus Geldnöten derzeit auf Eis. Das Land bekennt sich grundsätzlich aber zur Nuklearenergie Poland’s plans to expand nuclear power are currently on hold due to a shortage of money. In principle, however, Poland is still committed to nuclear power

Regierung steht Ökostromprojekten insgesamt eher skeptisch gegenüber. Die Politik beharrt auf dem im Vergleich zu anderen europäischen Staaten sehr komplizierten Förderregime. Die verpflichtend vorgesehenen öffentlichen Ausschreibungen führen in der Regel zu signifikantem Mehraufwand und zu Zeitverlust. In Tschechien muss laut EU-Verordnung der Anteil am Ökostrom von 6,1 Prozent im Jahr 2005 auf 13,5 Prozent gesteigert werden. Der NAP sieht eine Steigerung der Energieeffizienz und eine Zunahme des Anteils von Kernenergie vor. Gesenkt werden soll hingegen der Anteil von Braun- und Kohlekraftwerken, die traditionell zu rund 44 Prozent für den Energiebedarf sorgen. In puncto Ökostrom sorgte ein Urteil des Verfassungsgerichts für große Überraschung: Die nachträglich eingeführte Solarabgabe für PV-Anlagen über 30 kWp und mit einer Inbetriebnahme zwischen 2009 und 2010 wurde für verfassungskonform erklärt. Dennoch existieren bis heute wenig wirtschaftlich sinnvolle, baureife Projekte. Das Investorenvertrauen hat das Land mit der nachträglich eingeführten Besteuerung der PV-Anlagen verspielt. Die Regierung konzentriert sich in Tschechien auf den Ausbau der Atom- und Kohlekraftwerke und verschlechtert sukzessive die Rahmenbedingungen für Ökostromanlagen. Tschechische Verwaltungsverfahren wären ob ihrer Zuverlässigkeit und Dauer aber prädestiniert dafür. Ungarns NAP sieht bis 2020 einen Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtenergieverbrauch von 14,65 Prozent vor. 2005 lag dieser Wert noch bei 4,2 Prozent. Im NAP wird ein klarer Fokus auf Biomasse gelegt, die im Land ausreichend vorhanden ist. Ungarn hat in puncto Ökostrom aber dunkle Jahre hinter sich. Die Regierung hat den 2010 beschlossenen Tender für Windenergie widerrufen und ausländische Investoren und Banken durch viele Äußerungen und Maßnahmen höchst verunsichert. Neue Lizenzen wurden bislang nicht ausgeschrieben. Südlich von Budapest liegt das einzige Atomkraftwerk des Landes in der Kleinstadt Paks. Seit Ende der 90er-Jahre gibt es Planungen für zwei neue Reaktoren, seit 2009 liegt ein Parlamentsbeschluss vor. Die Umsetzung stockt indes, weil offenbar das Geld fehlt.

Bulgarien will die erneuerbaren Energien bis 2020 von derzeit rund 11 Prozent auf 16 Prozent ausbauen Bulgaria envisages expanding renewables from around 11% currently to 16% by 2020

Kroatien importiert mehr als 50 Prozent seines Energiebedarfs – Tendenz steigend Croatia needs to import more than 50% of its energy and the trend is upwards

Der italienische Erdöl- und Energiekoloss Eni weitet derzeit seine Ölbohrungen massiv aus. 8 Mrd. Euro werden in den nächsten vier Jahren in die Erschließung neuer Ölreserven und die Modernisierung der Ölraffinerien investiert. Der französische Konzern Total ist gemeinsam mit Shell und der japanischen Gruppe Mitsui im zweitgrößten Ölfeld der Basilikata, Tempa Rossa genannt, engagiert. Anfang 2016 soll mit den Bohrungen begonnen werden. Man rechnet damit, 50.000 Barrel Öl und 230.000 Kubikmeter Gas pro Tag zu gewinnen. Damit soll Italiens Ölproduktion um 40 Prozent steigen. Würde Italien seine gesamten Erdölreserven nützen, könnte es sich Ausgaben, die in Milliardenhöhe in Länder wie Saudi-Arabien oder Kuwait fließen, sparen.

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he Germans have had a knee-jerk response and announced the end to nuclear power in the country and other EU states have had no choice but to respond – this is one way of summarising the situation. In Eastern Europe, things have therefore come to a grinding halt. Investment is lacking – indeed, many companies are seeking to sell renewable energy projects but there is a shortage of interested takers. Country risk premiums are also increasing in Eastern European countries and the lack of networks making it difficult to expand energy production. “Investors expect a secure return and this is not the case at present”, says PWC Managing Director and energy expert Michael Sponring. While investors


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In Croatia, the energy industry was essentially liberalised in 2008 but the renewables sector has not really taken off. The country imports more than 50% of its required energy and this trend is increasing. Over the last few years, half of all energy consumption has been derived from oil and a quarter from gas. However, acquisition of EU membership in 2013 and the associated national energy strategies will lead to wide-ranging reform. A new tariff system for renewables was introduced in 2013 which encompasses various projects and separates reliable from unreliable suppliers. However, there is a considerable exchange rate risk with many of the projects. Most of the projects are financed in euros while feed-in tariffs are paid in kuna. Another big hurdle are the comprehensive and tedious authorisation processes and restrictions involved in designating the various properties and which make it more difficult to build new eco power plants in island and coastal areas in particular.

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In Rumänien wird der Ausbau von Windenergie massiv forciert, es fehlt jedoch an den notwendigen Netzen, um den Strom auch zum Konsumenten zu transportieren In Romania, the expansion of wind power is being actively encouraged, but the necessary networks to transport the electricity to the consumer are lacking

In Slowenien soll der Ausbau der erneuerbaren Energien in erster Linie mit Wasserkraft und Biomasse erfolgen In Slovenia, the expansion of renewable energies will be mainly through hydroelectric energy and biomass

in Europe are satisfied with a low return in single figures, it is virtually impossible to find an investor in Eastern Europe when return rates fall below double figures. However, the network loss is not an issue for the PWC expert – the existence of network capacity per se presents more of a challenge: “Many projects fail because the project promoters do not know how they can bring their energy to the network.” A problem which all of Europe needs to address. And sooner rather than later, according to Sponring: “Expansion of the network must be the top priority because there will be plenty of energy in the future.” Sponring’s summary of energy expansion in Eastern Europe: “It will be difficult but not impossible!” Admittedly, there are no standardised processes in the CEE countries. The EU Directive on Renewable Energy 2009/28/EC set the 2020-20 targets. It is then up to the individual states to adopt this approach. Bulgaria’s National Allocation Plan (NAP) envisages expanding renewables from currently around 11 to 16% by 2020. The most dramatic measure, which is not in line with industry recommendations, is the recently announced retroactive introduction of a network fee equivalent to a reduction in feed-in tariffs of up to 39%. Investment uncertainty has also grown as a result. Processes can also be excessively long in Bulgaria and certainty is not always guaranteed because of the problems with the land register.

In der Slowakei setzt die Regierung auf Sonnenenergie – auch wenn die Einspeisetarife zuletzt massiv gekürzt wurden In Slovakia, the government is focusing on solar energy – even if the feed-in tariffs have been lowered considerably recently

90% of Poland’s energy is currently generated using coal. The EU’s climate targets have led to a more optimistic view of eco power – wind and water power in particular could play a key role. On the other hand, the country is also planning to build some new nuclear power stations. Poland is currently unable to implement its plans to build two new nuclear power stations, Polish Prime Minister Donald Tusk recently admitted. The main reason for this are the high costs associated with the project rather than any concerns about safety. Following the Fukushima disaster, Poland is still convinced that it is able to build safe nuclear plants. The government hopes to begin construction of the first nuclear power station in 2016 with connection to the network in 2020. In Poland, prices of green certificates have fallen significantly due to an excess supply – a real wake-up call for the energy companies. The political world has responded to this by extending the certificate system from 2017 to 2021 and increasing quotas. The planned renewable energy law will bring an end to the promotion of biomass from 2014 and oblige even the large end consumers to purchase certificates. Close to 90% of electricity is currently coal-generated in Poland but Kommunalkredit is expecting a surge in investment in eco power. The financial pre-requisites are particularly beneficial for wind power. In addition to a high level of legal certainty and clear political commitment to wind power, Poland also has a solvent banking market.

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In Romania, the proportion of eco power should be increased from 17.8 to 24% by 2020, according to the NAP. The country will also strive to introduce freedom of energy transit and continuous, non-discriminatory access to the international transport networks. The expansion of wind power is being successfully driven forwards at present although network capacities are limited. New legal restrictions in the form of long-term power purchase agreements have also been introduced. The first large-scale projects were implemented in 2012 with the involvement of the EBRD which can be seen as a sign of investor confidence in the country’s regulatory framework conditions. Romania has introduced a green certificate system which is commendable but not yet manageable internationally. Add to this the fact that the duration of the approvals is straightforward. One shortcoming is the partially underdeveloped land register which can lead to uncertainty in property purchases and rental as well as restitutions. In Slovakia, there are plans for the proportion of renewable energy to increase from 6.7% in 2005 to 14% in 2020. The world of politics is focusing increasingly on biomass and photovoltaics. Water and wind power play a lesser role in the country. Nuclear power is responsible for half of consumption currently. This makes Slovakia the country with the world’s third highest per capita consumption of nuclear energy. Due to the new legal situation, the EU’s Third Energy Liberalisation Package is currently being implemented, focusing on unbundling. In the case of solar power, investors have had to cope with 40% lower feed-in tariffs since 2012. The future financial viability of eco power projects is dependent on the legal framework conditions. Despite the apparent potential, the government has applied the brakes. It remains to be seen how the Slovakian government will position itself regarding the EU energy strategy. There have also been persistent delays in public authority procedures when it comes to wind parks and environmental restrictions for water power projects. In Slovenia, the share of renewables should be increased from 16.2% in 2005 to 25%. The focus is on biomass and water power while wind energy plays a more subordinate role. However, solar power plays a key role and the total installed capacity in 2012 exceeded the NAP for 2020. By contrast, the wind power field has not really developed


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Auch Tschechien setzt auf Atomenergie und verschlechtert die Rahmenbedingungen für Ökostrom zusehends The Czech Republic is concentrating on nuclear power and is restricting the framework conditions for eco power plants considerably

at all – the first wind park projects were halted and therefore there are now no wind turbines in operation. The Slovenian government is somewhat sceptical about eco power projects. The political world is digging its heels in over an energy support programme which is much more complicated than those in other European states. The compulsory public invitations to tender generally lead to significant additional expenditure and loss of time. In the Czech Republic, the share of eco power must be increased from 6.1% in 2005 to 13.5% in line with the EU directive. The NAP foresees an increase in energy efficiency and growth in the proportion of nuclear power. The proportion of lignite and coal-fired power stations (traditionally covering around 44% of energy consumption) should also be lowered. In terms of eco power, a ruling by the constitutional court led to a big surprise: the solar duty subsequently introduced on photovoltaic plants over 30 kWp and commissioned between 2009 and 2010 has been declared constitutional. Despite this, there are still only a few economically viable construction projects today. Investor confidence has been lost by the subsequent introduction of duties on photovoltaic plants. The government in the Czech Republic is concentrating instead on the expansion of nuclear and coalfi red power stations with worsening framework conditions for eco power plants. However, administrative procedures in the Czech Republic would be set up for this with their reliability and duration. Hungary’s NAP foresees the proportion of renewables in overall energy consumption increasing to 14.65% by 2020. This value stood at 4.2% in 2005. There is a clear focus on biomass in the NAP given that there is plenty of biomass available in the country. However, Hungary looks back at some dark times when it comes to eco power. The government revoked the 2010 tender for wind energy and left foreign investors and banks feeling very unsettled with its numerous statements and measures. New licences have still yet to be announced. The only nuclear power plant is located south of Budapest in the small town of Paks. Plans for two new reactors were introduced at the end of the 1990s with an act of parliament being passed in 2009. However, the project has faltered due to a lack of funds. Anna Offner ■

Ungarn will seine Klimaziele mit dem Ausbau von Biomasse erreichen. Das Land hat ausreichend Potenzial dafür Hungary wants to achieve its climate targets by expanding biomass, for which the country has sufficient potential

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„Offene Märkte sorgen für grundlegende Stabilität im Energiesektor“ “Open markets create core stability in the energy sector”

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> Der Ausbau der Phase 2 des Shah-Deniz-Projekts wird pro Jahr weitere 16 Milliarden Kubikmeter zur Gasproduktion beitragen. Laut Al Cook, Leiter des CEO-Büros des BP-Konzerns, wird dies für die EU eine gewisse Erleichterung bringen. > The development of Shah Deniz Stage 2 will add a further 16 bcm (billion cubic metres) per year of gas production. This will bring some comfort to the EU, says Al Cook, head of BP’s Group’s CEO Office.

Shah Deniz ist bisher das teuerste Projekt von BP in seiner mehr als 100-jährigen Unternehmensgeschichte Shah Deniz is the most expensive project yet undertaken by BP in over a century of the company’s history

A

l Cook, der neue Leiter des CEOBüros des BP-Konzerns, ehemals Vizepräsident des Südlichen Korridors und der internationalen Gaspipeline Shah Deniz im Wert von 45 Milliarden USDollar (32,40 Milliarden Euro), könnte die globale Strategie von BP einfach darstellen. Im Vorjahr erhielt er bei der Europäischen Gaskonferenz im Palais Coburg in Wien die höchste Auszeichnung der Branche für seinen entscheidenden Beitrag zum Abschluss der ersten und wichtigsten Entwicklungsphase des Shah-Deniz-Projekts. Die Ernennung von Al Cook für den neuen Posten kann für ihn selbst, für BP und alle beteiligten Interessengruppen zu keinem besseren Zeitpunkt kommen, da die Shah-DenizPipeline, die ab 2018 aserbaidschanisches Gas befördern wird, für viele europäische Hauptstädte die vielfach erwartete Erleichterung im Hinblick auf eine diversifiziertere Erdgasversorgung bringen wird, und das zu einer Zeit, in der sich eine wohl längere politische Krise

zwischen Russland und der Ukraine abzeichnet. „Der Ausbau der Phase 2 des Shah-DenizProjekts wird pro Jahr weitere 16 Milliarden Kubikmeter zur Gasproduktion beitragen, was ausreicht, um den Gasbedarf jeder Hauptstadt entlang des Südlichen Korridors mehr als zweifach zu decken“, sagt Al Cook. Dies wird für die EU eine gewisse Entspannung bringen, obwohl das Gas erst in vier Jahren zu fließen beginnt, und trotz der Tatsache, dass die Pipeline die Länder, die am meisten von russischem Gas abhängig sind, nicht direkt erreichen wird. In der Zwischenzeit werden neue Verbindungsleitungen (von Tschechien nach Polen, von der Slowakei nach Ungarn, von Deutschland nach Italien, von Polen nach Litauen 2018 und von Bulgarien nach Serbien) die Gasspeicherung und Gasverwendung in Mitteleuropa reversibel machen und enger vernetzen. Der Südliche Korridor bringt neue Gasanbindungen, einen langfristigen Wert und eine sichere Gasversorgung für das restliche

Europa. Die Gasverwendung und -speicherung in den Ländern Mitteleuropas beträgt derzeit 36 Milliarden Kubikmeter pro Jahr. Aktuell bezieht Europa 24 Prozent seines Gases aus Russland. Mit 1. April erhöhte Gazprom den Preis, den die Ukraine für ihr Gas bezahlt, um 4 Prozent auf 385 US-Dollar (277 Euro), wodurch dieses wichtige Transitland und auch die Abnehmer von russischem Gas in der EU im Hinblick auf eine neue Gasknappheit noch gefährdeter werden. Veränderung der Energielandkarte einer ganzen Region „Es gibt nicht viele Gelegenheiten, bei denen ein Unternehmen ankündigen kann, dass es die Entscheidung getroffen hat, in ein Projekt zu investieren, das die Energielandkarte einer ganzen Region verändern wird“, stellt Cook fest. Aber das geschah in Baku, der Hauptstadt Aserbaidschans, wo er für fast zwei Jahre stationiert war. Sein größter Beitrag war es, sieben Regierungen (Aserbaidschan, Georgien,

Türkei, Griechenland, Albanien, Italien und Großbritannien) und elf Unternehmen bei ihrer Zusammenarbeit zu unterstützen, bevor sie im Dezember 2013 einen Vertrag unterzeichneten und bevor BP selbst die Entscheidung traf, eine hohe Summe in die Erdgasförderung am Kaspischen Meer und den Transport des Gases nach Südeuropa zu investieren. „Das Betreiberkonsortium des Shah-DenizGasfelds am Kaspischen Meer, dem unter anderem SOCAR, Statoil, Total, Likoil, TP und BP (mit dem größten Anteil von 28,8 Prozent) angehören, gab grünes Licht für Entwicklungsphase 2 dieses riesigen Energieprojekts“, erklärt Cook. „Auf dieser Grundlage hat sich BP dazu entschlossen, die Südkaukasus-Pipeline durch Aserbaidschan und Georgien zu erweitern, die Transanatolische Pipeline (TANAP) durch die Türkei zu bauen und die Transadriatische Pipeline (TAP) durch Griechenland, Albanien und bis nach Italien zu errichten“, sagt Cook. „Diese Projekte sowie die Infrastruktur für den Gastransport nach Bulgarien werden einen neuen Südlichen Gaskorridor schaffen, der erstmals eine Verbindung zwischen der Gasförderung am Kaspischen Meer und der Versorgung der europäischen Märkte schaffen wird“, berichtet er. Cooks Geschick und seine Entschlossenheit führten zur endgültigen Investitionsentscheidung von BP zur Gasförderung in Aserbaidschan. Wären da nicht seine Bemühungen gewesen, so wäre der Deal vielleicht niemals zustande gekommen, so Gordon Birrell, Regionalpräsident von BP für Aserbaidschan, Georgien und die Türkei. Cooks Konzentration auf die drei oben genannten Länder in der Region sowie auf die externen Geschäfte BPs im Hinblick auf alle Angelegenheiten des Südlichen Korridors, einschließlich der Präsentation der Realisierbarkeit des Shah-Deniz-Projekts für die Regierungen von Griechenland, Albanien, Italien und die Europäische Kommission, sind Teil seiner schwierigen Rolle, die über die bloße Geschäftsführung hinausgeht und die Grenze zur Diplomatie und langfristigen Regionalentwicklung überschreitet. An seine bisherigen geballten Bemühungen um ein erfolgreiches Ergebnis des Shah-DenizProjekts anschließend wird Al Cook in seiner neuen Funktion direkt an Bob Dudley, den CEO von BP, berichten und an der Entwicklung und Erfüllung der Kernstrategie von BP – basierend auf „Wert vor Menge“ – beteiligt sein. Als Vizepräsident des Südlichen Korridors war Al Cooks Hauptfunktion die Schaffung eines ganzheitlichen Leitungs- und Führungssystems, das zur Errichtung von Offshore-Anlagen in Aserbaidschan und zum Ausbau eines Terminal- und Pipelinesystems von Aserbaidschan in die Türkei führen wird. Dazu gehören auch der Gastransport durch 3.500 km neue Pipelines in


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der Türkei und in Europa und der Gasabsatz an Konsumenten in Südeuropa. „Laut BPs Strategie 2035 wird Erdgas in den nächsten 20 Jahren weltweit der am schnellsten wachsende fossile Brennstoff sein. Europa hat ein Problem, da der Gasbedarf das Angebot übersteigt, während die Gasförderung in Europa stark zurückgeht“, erklärt Cook. „Allein in Großbritannien ging die Förderung in den letzten zehn Jahren um 60 Prozent zurück. Europa ist heute weltweit der größte Erdgasimporteur und wir prognostizieren, dass das die nächsten zwei Jahrzehnte so bleiben wird.“ „Projekte dieser Art unter Beteiligung mehrerer Länder mit solch wichtigen wirtschaftlichen und politischen Dimensionen erfordern strikte und klare politische Rahmenwerke“, sagt Cook. Al Cook stand hinter allen Bausteinen, die heute die Shah-Deniz-Pipeline ausmachen. Bausteine der Shah-Deniz-Pipeline und bevorstehende Fristen „2011 unterzeichneten die EU und Aserbaidschan eine gemeinsame Erklärung, die die Schaffung direkter Gaslieferrouten vom Kaspischen Meer nach Europa unterstützt. Das war ein wichtiger Meilenstein für das Gasprojekt Südlicher Korridor“, sagt Cook. Das zweite Dokument dieser Art war die gemeinsame Erklärung, die zusammen mit den Regierungsabkommen über die TANAP und die TAP den Weg für langfristige Gasabsatzverträge ebnete. Etwa 6 Milliarden Kubikmeter Gas werden pro Jahr in die Türkei geliefert, 10 Milliarden Kubikmeter an neun andere europäische Unternehmen; sie sind für den Verbrauch in Bulgarien, Griechenland und Italien bestimmt. BP kann bei der Verwirklichung von Großprojekten in Aserbaidschan eine stabile Erfolgsbilanz aufweisen; diese verleihe dem Unternehmen das Vertrauen, dass es die Herausforderung der Entwicklung des Südlichen Gaskorridors meistern könne, so Cook. „Seit 1994 haben wir zwei riesige Gasfelder in Aserbaidschan erschlossen und die BakuTiflis-Ceyhan-Pipeline und die SüdkaukasusPipeline durch Aserbaidschan, Georgien und die Türkei gebaut.“ Er merkt an, dass bei der Verwirklichung auch die EBRD eine wichtige Rolle gespielt habe. BP vergibt gerade große Bauaufträge und bringt die tausenden Aserbaidschaner ins Land, die die Anlagen im Meer und an Land bauen werden; damit schafft man 30.000 neue Arbeitsplätze. Der Ausbau der SüdkaukasusPipeline wird dieses Jahr auch in Gang kommen, während für die zwei neuen Pipelines, die TANAP und die TAP, bereits der Prozess der Landbeschaffung und der Einholung von Zugangsrechten zum Land entlang des Pipelinekorridors in der Türkei, Griechenland, Albanien und Italien begonnen hat. „Somit kann man sagen, dass dieses gigantische Vorhaben nun vor Ort Wirklichkeit wird, mit einem klaren Zeitplan und einer Reihe von Zielen für die Lieferung“, sagt Cook. Shah Deniz ist das teuerste Projekt von BP Shah Deniz ist bisher das teuerste Projekt von BP in seiner mehr als 100-jährigen Unternehmensgeschichte, doch es wird sich lohnen, da BP letzten Dezember ein zusätzliches Production Sharing Agreement für das ShahDeniz-Projekt von 2031 bis 2048 unterzeichnet hat, das es dem britischen Hauptbeteiligten ermöglicht, das Potenzial eines neuen Hochdruckspeichers unter Shah Deniz 2 oder Shah Deniz Deep zu nutzen, so Cook. Sogar nach 16 Jahren bei BP gibt Cook zu, dass das Herausforderungen sind. „Die Gasaussichten wie bei Shah Deniz Deep sind der Grund, warum wir das Pipelinesystem des Südlichen Gaskorridors so entwickelt haben, dass es bis auf das Doppelte seiner Anfangs-

kapazität skalierbar ist, um zukünftig zusätzliche Gasmengen aufnehmen zu können“, erklärt er. Gut für den Rest von Europa ist, dass die möglichen zusätzlichen Gasmengen aus dem Südlichen Korridor Kunden in anderen als den derzeit beteiligten Ländern zur Verfügung stehen werden. Neue Pipelines wie die Verbindungsleitung zwischen Griechenland und Bulgarien und die Ionisch-Adriatische Pipeline bieten die Möglichkeit, das Gas aus dem Südlichen Korridor in andere südosteuropäische Länder zu transportieren. Im Dezember 2013 wurde eine Absichtserklärung zur Erweiterung des Südlichen Korridors durch Albanien und Montenegro nach Kroatien unterzeichnet, so Cook. Vor Kurzem war dies eines der Hauptgesprächsthemen bei einem besonderen Treffen der sechs Ministerpräsidenten der Länder ExJugoslawiens in London, die gemeinsam Geschichte schrieben. Die Herausforderung: Umgang mit mehreren Interessengruppen Al Cook gibt zu, dass die größte Herausforderung für das Shah-Deniz-Projekt der Umgang mit mehreren und sehr verschiedenen Interessengruppen ist, darunter sieben Regierungen, die ein direktes Interesse an diesem Projekt haben, elf Unternehmen, die an einem oder mehreren Teilen des Projekts beteiligt sind, und schließlich elf Bezieher großer neuer Gasmengen. Doch in Al Cooks eigenen Worten war das einer der Schwerpunkte seiner Tätigkeit bisher: „Die Koordinierung der Projekte entlang des Südlichen Korridors in jeder Hinsicht.“ Und er sagt weiter: „Als Nächstes kommt die Einsetzung der erfahrensten Projektleiter, Ingenieure und Techniker, die mit unseren Partnern und Auftragnehmern zusammenarbeiten werden, um einen geschlossenen Ansatz

zu garantieren. Die größte Herausforderung für die Leiter der einzelnen Projekte des Südlichen Korridors wird jedoch die Abstimmung der Interessen der vielen Interessengruppen sein.“ Joe Murphy, Stabschef des stellvertretenden Direktors für Sicherheit und Operationelles Risiko, wird die frühere Funktion von Al Cook als Vizepräsident des Südlichen Korridors übernehmen.

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l Cook, the new head of BP’s Group’s CEO Office, formerly Vice President of the Southern Corridor and of the USD 45 billion (EUR 32.40 billion) Shah Deniz international gas pipeline, could easily epitomise BP’s global strategy. Last year, he received the industry’s highest award at the European Gas Conference at Palais Coburg in Vienna for making a significant contribution to the completion of the first and most crucial stage in Shah Deniz’s development. Al Cook’s new appointment cannot come at a better time for him, BP and all stakeholders involved, as the Shah Deniz pipeline carrying Azeri gas from 2018 will bring much expected relief to many European capitals about a more diversified supply of natural gas at a time of looming political crisis between Russia and Ukraine. “The development of Shah Deniz Stage 2 will add a further 16 bcm (billion cubic metres) per year of gas production, which is enough gas to meet the needs of every capital city along the Southern Corridor more than twice over”, Al Cook said. This will bring some comfort to the EU, despite the gas not flowing for another four years and the fact that the pipeline does not directly reach the countries most dependent on Russian gas. Meanwhile, new interconnectors (Czech Republic to Poland, Slovakia to Hungary,

»EUROPA HAT EIN PROBLEM: DER GASBEDARF ÜBERSTEIGT DAS ANGEBOT, WÄHREND DIE GASFÖRDERUNG IN EUROPA STARK ZURÜCKGEHT« »EUROPE HAS A PROBLEM AS GAS DEMAND EXCEEDS SUPPLY, WHILE DOMESTIC PRODUCTION OF GAS IS DECLINING SHARPLY«

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INDUSTRY & TECHNOLOGY

Germany to Italy, Poland to Lithuania in 2018 and Bulgaria to Serbia) will make gas storage and usage among the Central European countries reversible and more interconnected. The Southern Corridor brings new gas links, long-term value and secure gas supply for the rest of Europe. Gas usage and storage among the Central European countries is currently 36 bcm per year. Currently, Europe gets 24 % of its gas from Russia. Gazprom from April 1 increased the price Ukraine’s pays for its gas by 4 % to USD 385 (EUR 277), making this key transit country and also the EU’s recipients of Russian gas even more vulnerable to new gas shortages.

SUCCEED / Ausgabe 3

Al Cook: „Europa ist heute weltweit der größte Erdgasimporteur und wir prognostizieren, dass dies die nächsten zwei Jahrzehnte so bleiben wird“ Al Cook: „Europe today is the largest importer of natural gas in the world and we predict that it will remain so over the next two decades”

Changing the energy map of an entire region “There are not many occasions when a company can announce it has reached a decision to invest in a project that is set to change the energy map of an entire region”, Cook said. Yet, that is what occurred in Baku, the capital city of Azerbaijan, where he was based for nearly two years. His major contribution was in helping seven governments (Azerbaijan, Georgia, Turkey, Greece, Albania, Italy and the UK) and 11 companies work together before they signed an agreement in December 2013 and before BP’s took its own decision to make a large financial investment in extracting gas from the Caspian Sea and transporting it to Southern Europe. “The partnership operating the Shah Deniz gas field in the Caspian

A.T. Kearney setzt auf Wachstum Als eine der führenden Unternehmensberatungen für das Top-Management ist A.T. Kearney bereits seit 1926 für seine Klienten im Einsatz. Für die Zukunft hat das Unternehmen ehrgeizige Pläne: „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, bis 2020 das angesehenste Unternehmen der Branche zu werden. Realisiert wird dies durch einen partnerschaftlichen Beratungsansatz und einer unverwechselbaren Arbeitsweise, die auf drei Eigenschaften beruht: kooperativ, authentisch und zukunftsorientiert“, erklärt Dr. Florian Haslauer, Partner und Managing Director Austria.

kooperativ

authentisch

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zukunftsorientiert

Sea, which amongst others includes SOCAR, Statoil, Total, Likoil, TP and BP with the highest share of 28.8%, gave the green light to the Stage 2 development of this giant energy project”, said Cook. “On that basis, BP decided to expand the South Caucasus Pipeline through Azerbaijan and Georgia, to construct the Trans Anatolian Pipeline (TANAP) across Turkey and to construct the Trans Adriatic Pipeline (TAP) across Greece, Albania and into Italy”, Cook said. “These projects, as well as gas transmission infrastructure to Bulgaria, will create a new Southern Gas Corridor, connecting gas supplies in the Caspian to markets in Europe for the first time”, he said. Cook’s skills and determination led to BP’s final investment decision to extract Azeri gas. If not for his efforts, the deal might never have happened, according to Gordon Birrell, BP’s regional president for Azerbaijan, Georgia and Turkey. Mr Cook’s focus on the above three countries in the region, as well as on BP’s external affairs for all Southern Corridor matters, including representation of the Shah Deniz project’s viability to the governments of Greece, Albania, Italy and to the European Commission (EC), amount to a complex role that goes beyond business management and crosses lines with diplomacy and long-term regional development. In his new role, following his concentrated effort on the successful outcome of Shah Deniz so far, Al Cook will report directly to BP CEO Bob Dudley and will be involved in the making and delivery of BP’s core strategy based on ‘value over volume’. As Vice President, Southern Corridor, Al Cook’s key role was to create a system of integrated leadership that will lead to the construction of offshore facilities in Azerbaijan and expansion of a terminal and pipeline system from Azerbaijan to Turkey. It also involved transportation of gas through 3,500km of new pipelines within Turkey and Europe and gas sales to consumers across Southern Europe. “Natural gas will be the fastest growing fossil fuel globally over the next 20 years, according to BP’s 2035 strategy, but Europe has a problem as gas demand exceeds supply, while domestic production of gas is declining sharply”, Cook said. “In the UK alone, production levels over the last 10 years fell by 60 %, while Europe today is the largest importer of natural gas in the world and we predict that it will remain so over the next two decades.” “Multi-country projects of this nature with such important economic and political dimensions require rigorous and clear political frameworks”, said Cook. Al Cook has been behind all the building blocks of what is now the Shah Deniz pipeline. Shah Deniz pipeline building blocks, pending deadlines “In 2011, the EU and Azerbaijan signed a Joint Declaration underpinning the establishment of direct gas delivery routes from the Caspian to Europe, which was a key milestone for the Southern Gas Corridor project”, Cook said. The second one of these was the Joint Declaration that, together with the Intergovernmental Agreements on TANAP and TAP, paved the way for long-term gas sales contracts. Some 6 bcm per year of gas will be delivered to Turkey and 10 bcm per year to nine other European companies for consumption in Bulgaria, Greece and Italy. BP has a solid track record of building world scale projects in Azerbaijan that gave

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the company the confidence that it can take on the challenge of developing the Southern Gas Corridor, said Cook. Since 1994, we have developed two giant fields in Azerbaijan and have built the BakuTbilisi-Ceyhan and South Caucasus Pipelines across Azerbaijan, Georgia and Turkey. The EBRD also played a key role to achieve this, he noted. Currently, BP is awarding major construction contracts and bringing in the thousands of Azerbaijanis who will build the offshore and onshore facilities, creating 30,000 new jobs. The expansion of the South Caucasus Pipeline will also get underway this year, while for the two new pipelines, TANAP and TAP, early procurement and obtaining access to land along the pipeline corridor in Turkey, Greece, Albania and Italy have already started. “So, it is fair to say that this gigantic undertaking is now becoming a reality on the ground with a clear timetable and set of goals for delivery”, said Cook. Shah Deniz is BP’s most expensive project Shah Deniz is the most expensive project yet undertaken by BP in over a century of the company’s history, but it will be worth it, as BP last December signed an additional Production Sharing Agreement for Shah Deniz from 2031 to 2048, which will enable the UK major to use the potential of a new high pressure reservoir below Shah Deniz 2, or Shah Deniz Deep, according to Cook. Even after 16 years in BP, Cook admits the challenges. “Gas prospects such as Shah Deniz Deep are the reason why we have designed the Southern Gas Corridor pipeline system to be scalable to twice its initial capacity to accommodate additional gas supplies in future”, he said. What is good for the rest of Europe is that the potential additional gas supplies from the Southern Corridor will be available to customers beyond the countries currently involved. New pipelines such as the Interconnector between Greece and Bulgaria and the Ionian Adriatic Pipeline offer the opportunity to take Southern Corridor gas to other countries in South East Europe. In December 2013, a Memorandum of Understanding was signed to expand the Southern Corridor through Albania and Montenegro to Croatia, according to Cook. Not long ago, this was one of the key subjects of conversation at a unique meeting in London between the six prime ministers of the countries in former Yugoslavia, making history together. The challenge: multiple stakeholder management Al Cook admits that the key challenge facing Shah Deniz is the management of multiple and very different stakeholders, including seven governments, which have a direct interest in the project and eleven companies, which hold shares in one or several parts of the project. Finally, eleven gas purchasers of major new volumes of gas. But that was one of the focuses of Al Cook’s job so far in his own words: “coordinating the projects along the Southern Corridor in every way.” Cook said that “what comes next is deploying the most experienced project leaders, engineers, and technologists to work with our partners and contractors to ensure we achieve a cohesive approach. However, the ultimate challenge for our leaders on each of the Southern Corridor projects will be the alignment between the interests of the many stakeholders.” Joe Murphy, Chief of Staff for the Executive Vice President for Safety and Operational Risk, will take on Al Cook’s previous role as Vice President Southern Corridor. Rumyana Vakarelska ■


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INDUSTRY & TECHNOLOGY

SUCCEED / Ausgabe 3

New dimensions for NextiraOne

NextiraOne in neuen Dimensionen > Dimension Data übernimmt ausgewählte Länderorganisationen von NextiraOne, einem Spezialisten für Planung, Implementierung und laufende Betreuung von IKT- Unternehmenslösungen und Kommunikationsdienstleistungen. Das Unternehmen betreut mehr als 43.000 Kunden aus dem privaten und öffentlichen Bereich in ganz Europa. Im ersten Schritt wechseln 1.850 NextiraOneMitarbeiter in Belgien, Deutschland, Groß-

OMV steigt in Namibia ein OMV gains entry in Namibia

Fotos: beigestellt

> Die OMV unternimmt mit dem Einstieg in ein Offshore-Explorationsprojekt in Namibia einen weiteren Schritt, um das Explorationsgeschäft in der Region SubSahara-Afrika auszubauen. Nach dem Zukauf von Beteiligungen in Madagaskar und Gabun im Jahr 2013 ist das der dritte wichtige Meilenstein, um eine signifikante Explorationsposition in der Region aufzubauen. Die Transaktion beinhaltet die Akquisition eines 65-Prozent-Anteils an zwei Explorationsblöcken von der brasilianischen Cowan Petroleum durch Murphy Luderitz Oil Co., Ltd. (Murphy) und OMV. Die OMV wird 25 Prozent halten, Murphy übernimmt als Betriebsführer des Joint Ventures 40 Prozent der Anteile. Cowan bleibt bei 20 Prozent. Die restlichen 15 Prozent hält die nationale namibische Ölgesellschaft NAMCOR. Die Joint-Venture-Partner planen, im zweiten Quartal 2014 ein umfassendes 3D-Seismik-Programm zu starten. > OMV has gained entry to an offshore exploration project in Namibia, taking a further step in the expansion of its exploration business in sub-Saharan Africa. Following the purchase of equity interests in Madagascar and Gabon in 2013, this is the third important milestone in building up a significant exploration position in the region. The transaction includes the acquisition of a 65% share in two exploration blocks from the Brazilian Cowan Petroleum by Murphy Luderitz Oil Co., Ltd. (Murphy) and OMV. OMV will acquire 25%, while Murphy as operational manager of the joint venture will take over 40% of the shares. Cowan will retain 20%. The remaining 15% is held by the Namibian national oil company NAMCOR. The joint venture partners are planning to start a comprehensive 3D seismic programme in the second quarter of 2014.

CEO Gerhard Roiss: „Die OMV ist auf einem guten Weg, sich noch mehr im Bereich von hochrentablen Upstream-Projekten zu positionieren“ Says CEO Gerhard Roiss: “OMV is well on the way to further improving its position in the highly profitable upstream projects sector”

britannien, Irland, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Slowakei, Spanien, Tschechien und Ungarn zu Dimension Data. 2015 sollen dann NextiraOne Frankreich und Italien erworben werden. Künftig möchte Dimension Data kleinen und mittleren Unternehmen, dem öffentlichen Bereich sowie Unternehmen im Enterprise-Markt und im Finance-Sektor das gemeinsame Portfolio beider Unternehmen anbieten.

> Dimension Data is taking over selected country organisations of NextiraOne, the company that specialises in the planning, implementation and ongoing management of ICT business solutions and communication services. The company provides services to more than 43,000 customers from the private and public sectors all over Europe. In a first stage, 1,850 NextiraOne employees in Belgium, Germany, the UK,

Ireland, Luxemburg, the Netherlands, Austria, Poland, Portugal, Slovakia, Spain, the Czech Republic and Hungary will transfer to Dimension Data. In 2015, NextiraOne is set to acquire France and Italy. In future Dimension Data would like to offer the joint portfolio of both companies to small and medium-sized companies, the public sector and companies in the enterprise market and the finance sector.


INDUSTRY & TECHNOLOGY

SUCCEED / Ausgabe 3

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Gebrüder Weiss: Sammelgutverkehr nach Turkmenistan Gebrüder Weiss: Groupage transport to Turkmenistan

Rosenbauer mit Rekordumsatz Record turnover for Rosenbauer > Der Rosenbauer Konzern erzielte 2013 Bestwerte bei Umsatz und Ergebnis. Mit 737,9 Mio. Euro (2012: 645,1 Mio.) konnte der höchste Umsatz der Geschichte und damit ein neuerliches Rekordjahr verzeichnet werden. Dies entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 14 Prozent und ist vor allem auf das internationale Exportgeschäft – allen voran die vermehrten Lieferungen in den Nahen Osten und nach Asien – zurückzuführen. Mit der Gründung einer eigenen Tochtergesellschaft gemeinsam mit einem lokalen Partner (Rosenbauer-Anteil: 75 Prozent) wurde Anfang 2013 das Engagement in Saudi-Arabien deutlich intensiviert.

> The Rosenbauer Group achieved its best ever figures in terms of sales and net income in 2013. At 737.9 million euros (2012: 645.1 million), sales were the highest in the Group’s history, making this a new record year. This represents an increase of 14% compared with the previous year, and is primarily due to international export business, and in particular to increased deliveries to the Near East and Asia. With the formation of a separate subsidiary together with a local partner (Rosenbauer’s stake: 75%), the Group’s commitment to Saudi Arabia was clearly intensified at the beginning of 2013.

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> Die EU-Kommission kommt mit ihren Leitlinien für Beihilfen im Energiesektor der europäischen Industrie noch weiter entgegen als bislang angenommen. Laut dem neuen Regelwerk, nach dem die 28 Mitgliedsländer bis 2020 ihre Hilfen im Energiebereich ausrichten sollen, sind auch Übergangsfristen für die Industrie bis 2019 enthalten. In früheren Entwürfen, so der Branchendienst EurActiv, galten die Schonfristen nur bis 2018. Ein wesentlicher Punkt ist, dass das Beihilfesystem für erneuerbare Energieträger ab 2017 durch Ausschreibungsverfahren abgelöst wird. Einspeisetarife sollen schrittweise durch Einspeiseprämien ersetzt werden. So soll die Marktreife der erneuerbaren Energien unterstützt werden. > With its guidelines for state aid in the energy sector, the EU Commission is going a lot further to meet the demands of European industry than was previously expected. The new regulations, which are intended to form the basis for state aid in the energy sector among the 28 Member States until 2020, even envisage transitional periods for industry up to 2019. In earlier drafts, according to the sector service EurActiv, the grace periods only applied up to 2018. One significant point is that the state aid system for renewable energies is to be replaced by tendering from 2017 onwards. Feed-in tariffs are to be gradually replaced by feed-in premiums. This is intended to support the market readiness of renewable energies.

Fotos: Getty Images, beigestellt

EU kommt Industrie mit EnergieLeitlinien weit entgegen EU energy guidelines go some way to meeting the requirements of industry

> Seit Mitte April bietet Gebrüder Weiss eine neue, direkte Sammelgutverbindung von Sofia (Bulgarien) in die turkmenische Hauptstadt Aschgabat an. Die Regellaufzeit der wöchentlich abfahrenden Verkehre beträgt zehn Werktage. „Der Sammelgutverkehr ist in dieser Form einzigartig im Raum Deutschland, Österreich und Schweiz“, meint Thomas Moser, Regionalleiter Süd-Ost/CIS bei Gebrüder Weiss. „Somit ermöglichen wir eine direkte Landverkehrsanbindung zu den aufstrebenden Märkten in Zentralasien.“ > Since the middle of April Gebrüder Weiss has been offering a new direct groupage transport service from Sofia (Bulgaria) to the Turkmen capital Ashgabat. Transports depart every week and usually take ten working days. “Groupage transport in this form is unique in the Germany/Austria/Switzerland area”, says Thomas Moser, South East/CIS Regional Manager at Gebrüder Weiss. “We can now provide a direct land transport connection to the emerging markets in central Asia.”

Vienna Airport-MEDIA Flughäfen sind heutzutage weit mehr als Logistikzonen – sie sind Meeting Points, Shopping Malls, Orte der Begegnung. Und damit Erlebniswelten. Dementsprechend vielfältig präsentieren sich die innovativen Möglichkeiten für Marketing und Werbung, die damit den Anspruch des Flughafen Wien als einzigartige „Markendrehscheibe“ unterstreichen. Nicht nur die eindrucksvollen Kontaktzahlen von rund 22 Mio. Fluggästen und ca. 10 Mio. AbholerInnen pro Jahr sondern gerade auch die einzigartige Kontaktqualität machen den Flughafen Wien zu einem besonderen Medium. Vor dem Start und nach der Landung sind die Menschen gerne bereit für Entschleunigung und Konsum und damit entsprechend zugänglich für die Botschaften von Marken und Kampagnen.

86% der werberelevanten Zielgruppe gehören zur Altersgruppe 14 bis 54, der Anteil der Geschäftsreisenden beträgt rund 40% bei einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von rund zwei Stunden. Die neu geschaffene Marke „Vienna Airport-MEDIA“ steht für das mehrdimensionale Kommunikationsund Medienangebot und die damit verbundenen Möglichkeiten innovativer Markeninszenierungen am Gelände des Flughafen Wien. Ein virtueller Rundgang auf der Website der Vienna Airport-MEDIA macht die Brand Location Flughafen Wien eindrucksvoll erlebbar. Der Werbesimulator ladet Ihre Kampagne in Echtzeit in die Airport-MEDIA Welt. Alle Infos unter www.airport-media.at

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FINANCE & INVESTMENT

SUCCEED / Ausgabe 3

Gastkommentar Opinion

Gute Zeiten für Menschen, die richtig viel Geld haben: Ihr Vermögen wächst beständig Good times for very affluent people: their wealth is steadily increasing

Die österreichische Privatstiftung bleibt attraktiv

Mag. PhDr. Susanne Höllinger, Kathrein Privatbank AG

Durch eine Vielzahl von legistischen, meist steuerlichen Maßnahmen wurden österreichische Privatstiftungen in den letzten Jahren stark benachteiligt. Darüber hinaus stellt die Judikaturlinie des OGH zu Beiratsfragen Stifter und Berater vor große Herausforderungen. Seit Anfang 2014 gilt nun auch das neue Steuerabkommen mit Liechtenstein und viele Stifter überlegen daher, ihre Stiftung „zu übersiedeln“. Dabei ist es wichtig, alle Vor- und Nachteile beider Varianten mit dem eigenen Bedarf abzustimmen. Zum Stichtag 01.04.2014 gibt es 3.257 aufrechte Stiftungen, bislang wurden 446 Stiftungen gelöscht. (Quelle: Compass-Gruppe) Österreichische Privatstiftungen bleiben – trotz aller Unkenrufe – für Nachfolgeplanung und den generationenübergreifenden Erhalt von Familienvermögen sehr gut geeignet. Voraussetzung ist jedoch besonders im aktuellen Umfeld eine Beratung und Begleitung durch geeignete Experten, um die richtige Wahl der Stiftung sowie deren Ausgestaltung zu treffen. Wünschenswert wäre auch, dass vonseiten des Gesetzgebers dem nachhaltigen Charakter von Stiftungen Rechnung getragen wird und wesentliche Steuer- wie Rechtsfragen „krisensicher“ geklärt werden. Austrian private foundations have been placed at a distinct disadvantage over the course of the past several years as a result of a variety of legislative, mostly tax-related, measures. In addition, a line of decisions from the Austrian Supreme Court on questions involving advisory boards presented grantors and advisors with considerable challenges. A new tax convention has been in place between Austria and Liechtenstein since the beginning of 2014 as a result of which many grantors are considering ‘migrating’ their foundations. When considering this type of move, it is important to weigh the advantages and disadvantages against one’s own needs. As of 1 April 2014, there are 3,257 currently registered foundations and 446 foundations have been cancelled to date. (Source: Compass-Gruppe) Despite all expressions of doubt, Austrian private foundations remain very well-suited for succession planning and the multi-generational retention of family wealth. However, in particular in light of the current environment, advice and support from a competent expert is needed in order to select the right form of foundation and its structure. Another desirable factor would be for the legislature to give consideration to the longevity of foundations and clarify important tax and legal issues in a ‘crisisproof’ manner.

Fotos: Getty Images, Bryan Reinhart, Palma Fiacco

The Austrian private foundation remains attractive

Die Reichen werden immer reicher The rich are getting richer > Trotz des schwierigen konjunkturellen Umfelds legte die Zahl der Ultra-Reichen im Vorjahr erneut zu, und zwar um 3 Prozent. Allerdings beginnt langsam eine geografische Verschiebung der Hotspots: Asien ist auf dem Vormarsch. > In spite of the difficult economic situation, the number of super-rich people rose again last year, by 3 per cent. A geographical shift in the ‘hot spots’ is beginning to emerge, however: Asia is gaining ground.

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er „Wealth Report 2014“ von Knight Frank zeigt eines ganz deutlich: Wirklich reiche Menschen können relativ unberührt von konjunkturellen Auswirkungen ihr Kapital vermehren. Anders ist es eigentlich nicht zu erklären, dass Knight Frank von einer weiteren Zunahme an Ultra High-Net-Worth Individuals (UNHWIs) ausgeht. Auch im Vorjahr nahm die Zahl dieser sehr vermögenden Menschen, die über mindestens 30 Mio. USD freies Kapital verfügen, weltweit um 3 Prozent zu. In den letzten zehn Jahren betrug der Zuwachs an Superreichen sogar 59 Prozent. Im gleichen Zeitraum stiegt auch die Anzahl an Dollar-Milliardären um 80 Prozent. Weltweit zählen heute zu dieser erlesenen Gruppe immerhin 1.682 Menschen. In den nächsten zehn Jahren, ist man bei Knight Frank sicher, wird das große ReichenWachstum vor allem in Afrika und Asien liegen. Aber auch bei den Hotspots der Vermögenden, also jenen Städten, in denen die meisten reichen Leute leben, wird sich einiges tun: London könnte bis 2024 seine diesbezügliche Spitzenposition verlieren, und zwar an New York (siehe Tabelle). Hongkong macht den beiden Top Locations aber künftig noch deutlich mehr Konkurrenz als heute.

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he “Wealth Report 2014” from Knight Frank makes one thing very clear: when it comes to increasing their capital, the truly rich are relatively unaffected by economic repercussions. There is simply no other explanation for the further increase in the number of Ultra High Net Worth Individuals (UNHWIs) as determined by Knight Frank. Last year there was a further worldwide increase of 3 per cent in the number of these very wealthy people, defined as having at least 30 million US dollars of free capital at their disposal. Over the last

10 years the number of super-rich people has actually grown by 59 per cent. The number of dollar billionaires has also increased by 80 per cent over the same period. Worldwide, this select group now numbers 1,682. Knight Frank are convinced that over the next 10 years the major growth in the number of rich people will be principally in Africa

and Asia. But there will also be changes in the ‘hot spots’, i.e. the cities where most rich people live. By 2024, London could lose its number 1 position to New York (see table). Hong Kong will in future be providing much more competition for the two top locations than at present. Harald Hornacek ■

Die Top 10 Städte der Reichen The Top 10 cities for rich people Rank 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

2013 London New York Singapore Hong Kong Geneva Shanghai Dubai Miami Paris Beijing

2014 London New York Singapore Hong Kong Geneva Shanghai Miami Dubai Beijing Paris

2024 New York London Hong Kong Singapore Shanghai Beijing Dubai Miami Geneva Mumbai

Quelle/Source: Knight Frank Wealth Report 2014

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FINANCE & INVESTMENT

SUCCEED / Promotion

DenizBank AG überzeugt mit beachtlichem Jahresergebnis Impressive annual result for DenizBank AG > Mit starken Ergebniszahlen schließt die DenizBank AG das Geschäftsjahr 2013 ab. Mehr als 145.000 Kunden sprechen der DenizBank AG ihr Vertrauen aus – das organische Wachstum wird auch heuer mit dem Ausbau des Filialnetzes in Österreich und Deutschland fortgesetzt. > The financial year 2013 has ended with a strong set of figures for DenizBank AG. More than 145,000 customers put their confidence in DenizBank AG – and the bank’s organic growth is set to continue this year with the expansion of the branch network in Austria and Germany.

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ie DenizBank AG zeigt mit den vorliegenden Geschäftszahlen, dass sie finanziell sehr gut aufgestellt ist. Das Wachstum der Bilanzsumme um über 43,5 Prozent auf 6,26 Mrd. Euro auf konsolidierter Basis belegt den Erfolg der Bank (2012: 4,36 Mrd. Euro). Mit einem Nettogewinn von 108 Mio. Euro – das entspricht einer Verdoppelung zum Jahr 2012 – und einer Eigenmittelquote von 13,04 Prozent weist die Bank eine starke finanzielle Struktur auf. „Die Zahlen unterstreichen, dass sich die Fokussierung auf transparente Produkte, die auf die Kundenbedürfnisse zugeschnitten sind, und eine konservative Geschäftspolitik rechnen. Wir werden unser Wachstum auch 2014 fortsetzen und insbesondere unser Filialnetz stark ausbauen, um die persönliche Beratung vor Ort zu verstärken“, freut sich Ahmet Mesut Ersoy, CEO der DenizBank AG und Beiratsmitglied der Einlagensicherung der Banken und Bankiers.

Fotos: DenizBank AG

Kontinuität und Sicherheit für die Kunden Seit über 18 Jahren ist die DenizBank AG erfolgreich in Österreich aktiv und verfügt aktuell über 27 Filialen in Österreich und Deutschland. Vorausschauendes Risikomanagement und detaillierte Kostenkontrolle sind die wesentlichen Bestandteile des Erfolges der DenizBank AG. Schlanke Strukturen und der Einsatz von modernster Technologie ermöglichen überzeugende Kostenvorteile, die sich in den attraktiven Konditionen der Bank widerspiegeln. Transparentes Produktangebot Die DenizBank AG bietet sowohl für Privat- als auch Firmenkunden ein transparentes Produktportfolio: Das Angebot für die Privatkunden umfasst Sparbücher, das OnlineSparkonto und den kürzlich eingeführten Deniz-Sparplan als optimale Alternative zum Bausparen. Damit bietet die DenizBank ein klassisches und bewährtes Produktangebot und ist ein starker Partner am österreichischen Bankensektor. Für Firmenkunden stehen mit den Anlageprodukten „Deniz-Fix“ und „Deniz-Flex“ attraktive Lösungen zur Verfügung, die auf die individuellen Firmenbedürfnisse eingehen. „Unsere transparenten und sicheren Sparprodukte finden sowohl bei Privat- als auch bei Firmenkunden sehr großen Anklang. Mit unserer laufenden Produkt- und Filialerweiterung im heurigen Jahr gehen wir noch stärker auf die Bedürfnisse unserer Kunden ein und werden das Servicelevel weiter ausbauen“, fasst Ahmet Mesut Ersoy die aktuelle, sehr positive Entwicklung im laufenden Jahr zusammen.

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he current figures show DenizBank AG as being in a very solid position financially. The balance sheet total has grown by over 43.5 per cent to 6.26 billion euros on a consolidated basis and is proof of the bank’s success (2012: 4.36 billion euros). With a net profit of 108 million euros – which amounts to a doubling of the net profit of 2012 – and a capital adequacy ratio of 13.04 per cent, the bank proves its strong financial structure. “The figures underline that focusing on transparent products that are tailored to our customers’ needs, and also pursuing a conservative business policy, are paying off. We will continue to grow in 2014 and in particular we will strongly expand our branch network, in order to enhance our personal advisory services on site”, says Ahmet Mesut Ersoy, CEO of DenizBank AG and a member of the advisory board of Einlagensicherung der Banken und Bankiers. Continuity and security for customers DenizBank AG has been operating successfully in Austria for over 18 years and currently has 27 branches in Austria and Germany. The main components of the success of DenizBank AG are its far-sighted risk management and detailed cost control. Lean structures and the use of the latest technology lead to persuasive cost advantages which are reflected in the bank’s attractive conditions. Transparent product range DenizBank AG offers a transparent product portfolio for its private and its corporate customers: for private customers, the range comprises savings books, the online savings account and the recently introduced Deniz savings plan as an optimal alternative to building association saving. DenizBank thus offers a classic, well-proven product range, and is a strong partner on the Austrian banking sector. For corporate customers, the “Deniz-Fix” and “Deniz-Flex” investment products provide attractive solutions which are tailored to the individual needs of companies. “Our transparent and secure savings products are highly demanded by both our private customers and our corporate customers. The ongoing extension of our products and branches this year represents an even stronger response to our customers’ needs, and will further add to the level of service we provide”, says Ahmet Mesut Ersoy, summarising the current very positive development over the present year.

„Wir gehen mit dem Ausbau des Filialnetzes einen weiteren Schritt auf unsere Kunden zu und verstärken die persönliche Beratung vor Ort“, so Ahmet Mesut Ersoy, CEO der DenizBank AG und Beiratsmitglied der Einlagensicherung der Banken und Bankiers “With the expansion of our branch network we are taking a further step in responding to our customers’ needs, and we are increasing our personal advisory services“, says Ahmet Mesut Ersoy, CEO of DenizBank AG and a member of the advisory board of Einlagensicherung der Banken und Bankiers


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FINANCE & INVESTMENT

SUCCEED / Ausgabe 3

Wohlfühlfaktor schaffen Create a well-being factor

Michael Buchacher & Christoph Jung (links), Geschäftsführer Digitale Mediensysteme GmbH, über Digital Signage als Positionierungselement für Unternehmen. Michael Buchacher & Christoph Jung (left), Managing Directors of Digitale Mediensysteme GmbH, discuss digital signage as a positioning element for companies.

Fotos: beigestellt

Transparenz, Offenheit und multimediale Angebote prägen das neue Filialdesign Transparency, openness and multimedia offers characterise the new branch design

Die Bank von morgen

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Warum sollen Unternehmen in Zeiten von Onlinebanking und E-Commerce in Filialen investieren? MB: Weil sie die Filialen brauchen – als Frequenzbringer, zur Kundenbetreuung und vor allem zur Markenpositionierung. Wir schaffen durch die Kombination diverser Medien wie Digital Signage und Radio eine Wohlfühlatmosphäre – angepasst an den Look und die Haptik einer Filiale. Digital Signage informiert, unterhält und bietet die Möglichkeit, Queuing-Informationen zu integrieren. Das Radio schafft zudem eine angenehme Atmosphäre und informiert Kunden und Mitarbeiter. Auch Duft steigert den Wohlfühlfaktor, wie man es z. B. bei internationalen Hotelketten bereits vorfindet.

The bank of tomorrow

Wohin geht die Reise am P.O.S.? CJ: Wir haben heute die Möglichkeit, elektronische Medien sehr effizient zu nutzen. Durch die Kombination wird die Wiedererkennung der Marke mit allen Sinnen gestärkt. Nur wer dieses Zusammenspiel versteht und richtig einsetzt, wird Erfolg haben.

> Die Bank Austria öffnet Ende Mai in Wien die erste Filiale im neuen Design und mit „Multi-Channel“-Philosophie. > At the end of May, Bank Austria is opening its first branch with a new design and a ‘multi-channel’ philosophy in Vienna.

Wie groß ist da das Interesse der Unternehmen? MB: Der Zug hat schon längst Fahrt aufgenommen – wer jetzt noch nicht an Bord ist, sollte sich beeilen!

ine moderne und innovative Multikanalbank mit attraktiven Filialen für hochwertige Beratung, bei der jeder Filialbesuch zum Erlebnis werden und positive Kundenerfahrung erzeugen soll – das ist das Ziel der Bank Austria mit ihrem neuen Filialtyp. Neben den Kernelementen wie Transparenz und innovative Technologie, die zum Ausprobieren einlädt, zeichnet sich die Filiale durch Einfachheit und leichte Orientierung mithilfe eines Empfangsmanagers aus. Die Kunden entscheiden, in welcher Umgebung sie beraten werden wollen: im Servicebereich mit Stehtischen, am partnerschaftlich gestalteten offenen Beratungsplatz oder – bei hohem Vertraulichkeitsbedarf – im Beratungszimmer. Barrierefreiheit, SB-Zone und Offenheit ergeben einen fließenden Eindruck. Die Beratungstische sind rund, man begegnet einander auf Augenhöhe. Modernste Technologie regt an, Dinge auszuprobieren, und fördert das Interesse. Der Aufenthalt soll so angenehm wie möglich sein, daher stehen leichte Orientierung und Einfachheit in der Abwicklung im

Mittelpunkt. Wartezonen werden zu Lounges. Anstelle von Flyern und Papier gibt es verstärkt Informationen über Tablets, Digital Signage und SignPads – die Filiale der Zukunft ist möglichst „papierlos“. Die neuen Digital Signage Screens vereinen TV, Online und Außenwerbung und ermöglichen es, schnell und flexibel zu kommunizieren. Damit informiert die Bank Austria ihre Kunden über aktuelle Kampagnen, Produkte und Serviceleistungen, bietet Tipps aus der Finanzwelt sowie zu Konzerten und Ausstellungen.

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modern and innovative multi-channel bank with attractive branches, offering high quality advice to make every visit a positive customer experience – this is what Bank Austria aims to achieve with its new branch design. In addition to the core elements such as transparency and innovative technology to try out, the branch is also characterised by its simplicity and easy orientation thanks to the reception manager. Customers can decide where they would like to receive advice: in the service

area with standing tables, in the partnershipbased open-design consultation space or in a consultation room for more confidentiality. Disabled access, a self-service zone and openness create a flowing appearance. The consultation tables are round and enable the customer and staff to treat one another as equals. The latest technology encourages customers to try out the new features and arouses their interest. The visit should be as pleasant as possible, focusing on easy orientation and simple processes. Waiting areas have been transformed into lounges. Instead of flyers and papers, more information is provided via tablets, digital signage and signpads – the branch of the future is as ‘paperless’ as possible. The new digital signage screens combine TV, online and external advertising and enable fast and flexible communications. This allows Bank Austria to communicate with its customers about the latest campaigns, products, services, tips from the financial world, concerts and exhibitions. Harald Hornacek ■

Why should companies invest in their branches in these days of online banking and e-commerce? MB: Because they need branches – to attract customers, enhance customer loyalty and position brands on the market. We create a well-being ambience with a combination of various media such as digital signage and radio – all adapted to the look and feel of a brand. Digital signage informs, entertains and offers the chance to integrate queuing information. The radio also creates a pleasant atmosphere and informs customers and employees. Scents also increase the wellbeing factor, just like in international hotel chains, for example. Where is the journey going to at the POS? CJ: Nowadays we have the chance to use electronic media very efficiently. Using this combination enables us to boost brand recognisability with all the senses. Success is only possible with the correct understanding and application of this interplay. How much interest has there been from companies? MB: The train set off a long time ago – anyone not yet on board needs to hurry!


FINANCE & INVESTMENT

SUCCEED / Ausgabe 3

Fotos: Daniel Hinterramskogler, David Sailer

Peter Bosek: „Wir werden unsere ganze Kraft darauf konzentrieren, unsere Rolle als Innovationsführer weiter auszubauen“ Peter Bosek: “We will focus all our strength on further expanding our role as a leader in innovation”

„Leidenschaft zum persönlichen Kontakt“ “A passion for personal contact” > Für die Erste Bank bedeutet Innovation nicht bloß Digitalisierung und den Einsatz neuer Technologien. „Innovation heißt, das Beste aus menschlicher Nähe im Bankgeschäft und neuen Technologien herauszuholen“, meint Peter Bosek, Privat- und Firmenkundenvorstand der Erste Bank. > For Erste Bank, innovation does not just mean digitalisation and the use of new technologies. “Innovation means getting the best out of being close to our customers in banking and in new technologies”, says Peter Bosek, Erste Bank Management Board member with responsibility for private and corporate customers.

»DER SEA IST VON EINER ÖSTERREICHISCHEN, EINER EUROPÄISCHEN INITIATIVE ZU EINER WELTWEITEN IDEE GEWORDEN« »THE SEA HAS DEVELOPED FROM BEING AN AUSTRIAN INITIATIVE INTO A EUROPEAN INITIATIVE AND GLOBAL IDEA«

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Die Herausforderungen für die Banken sind 2014 nicht kleiner geworden. Wo sehen Sie die größten Einflussfaktoren auf Ihr Geschäft? In den letzten fünf Jahren hat sich das Bankgeschäft stärker verändert als in den 30 Jahren davor. Die größten Herausforderungen sind dabei der Nachhall der Finanzkrise, die Digitalisierung und folgend ein völlig geändertes Kundenverhalten. Der Siegeszug des Smartphones, technologischer Fortschritt und geänderte Kundenwünsche treiben uns an, die modernste Bank zu werden. Wir wollen uns in Österreich vom Banken-Mainstream abheben und spürbar anders sein. Dazu haben wir den Erste Hub, ein junges Innovationslabor, ins Leben gerufen, wo die besten IT-Entwickler, Designer, Soziologen, Volkswirte und Kreative arbeiten. Menschen, die bisher keine Bank von innen gesehen haben. Ziel ist es, Bankprodukte in die App-Welt der Smartphones zu übersetzen bzw. völlig neue, bisher noch nie angedachte Produkte, Dienstleistungen oder Features zu kreieren. Eines der erfolgreichsten Produkte aus dem Innovationslabor ist die QuikCheckApp, eine simple Anwendung, um rasch den Kontostand abzurufen oder einen leichten Überblick über Kontobewegungen zu haben. 200.000 Downloads motivieren uns, weiterzumachen. Für die Erste Bank bedeutet Innovation nicht die bloße Digitalisierung und den Einsatz neuer Technologien. Innovation heißt, das Beste aus menschlicher Nähe im Bankgeschäft und neuen Technologien herauszuholen. Wobei uns die Leidenschaft zum persönlichen Kontakt mit dem Kunden extrem wichtig ist und bleibt. Wir glauben an die Wichtigkeit der Filiale.

The challenges facing banks in 2014 are greater than ever. What do you see as the biggest influencing factors as far as your business is concerned? There have been more changes in banking in the last five years than in the preceding 30. The greatest challenges are the aftermath of the financial crisis, digitalisation, and the complete change in customer behaviour that digitalisation has brought about. The universal success of the smartphone, technological advances and changes in customer requirements are driving us to become the ‘most modern’ bank. We want to stand out from the mainstream of banking in Austria and to be perceptibly different. This is why we have created the Erste Hub, a new innovations laboratory for the best IT developers, designers, sociologists, economists and creative people to work in. These are people who have never seen a bank from the inside before. Our aim is to translate our products into the smartphone app world and to create entirely new products, services or features that have never been thought of before. One of the most successful products to have come out of the innovation laboratory is the QuickCheck app, a simple application with which customers can get a quick account balance or an overview of movements on their account. With 200,000 downloads, we are certainly motivated to continue. For Erste Bank, innovation does not just mean digitalisation and the use of new technologies. Innovation means getting the best out of being close to our customers in banking and in new technologies. Our passion for personal contact with our customers is extremely important to us and always will be. We believe in the importance of the branch.

Rendite mit gutem Gewissen verbinden – das wollen viele Investoren. Nachhaltige Finanzinvestments sind stark im Kommen. Welche Branchen zählen hier zu Ihren persönlichen Favoriten? Saubere Performance und eine gute Kapitalmarktrendite schließen einander definitiv nicht aus. Nachhaltige Fonds unterliegen strengen ethischen und nachhaltigen Regeln, was die Umweltpolitik, die Unternehmensführung, aber auch die allgemeine soziale Verantwortung betrifft. Unternehmen, in die investiert wird, müssen eine Vielzahl von Anforderungen erfüllen. Die wichtigsten Ausschlusskriterien finden sich bei uns in den Bereichen Atomkraft oder Waffenproduktion bzw. -handel. Nachhaltige Themen im Bereich Umwelt und im Gesundheitssektor finde ich dabei besonders interessant. Die Segmente Wasseraufbereitung und -versorgung oder Umweltaktien mit Fokus auf Recycling oder erneuerbare Energieträger profitieren von langfristigen Trends. Für den Gesundheitssektor sprechen Faktoren wie die Überalterung der Gesellschaft und der hohe Innovationsdruck der Branche. Breit gestreute Investmentfonds, die bewusst auf nachhaltig wirtschaftende Unternehmen setzen, bieten sich auch gut für Privatanleger an. Sehr gut hat sich zum Beispiel unser global ausgerichteter Aktienfonds „Erste Reponsible Stock Global“ entwickelt. Er konnte über die letzten fünf Jahre 14,1 Prozent jährlich zulegen.

Many investors want to combine a good return on their investments with ethical considerations. Sustainable financial investments are becoming increasingly popular. What sectors are among your personal favourites in this regard? Ethical performance and a good capital market return are certainly not mutually exclusive. Sustainable funds are subject to strict rules in regard to ethics and sustainability as far as environmental policy, corporate management and general social responsibility are concerned. Companies that these funds invest in have to fulfil a number of requirements. For us, the most important exclusion criteria are in the areas of nuclear power and weapons manufacturing or trading. I find sustainable themes in the areas of the environment and the health sector particularly interesting. The water processing and supply segments and environmental shares with a focus on recycling or renewable energy providers are benefitting from long term trends. As far as the health sector is concerned, factors include the increasing age of the population and the tremendous pressure for innovation in the sector. Broadly diversified investment funds which deliberately focus on sustainably managed companies also offer good opportunities for private investors. For example, our globally oriented share fund “Erste Responsible Stock Global” has performed very well. This share fund has seen annual growth of 14.1% over the last five years.

Sie sind Partner des SEA. Inwieweit kann der SEA dazu beitragen, unsere Welt zu verändern? Der SEA ist von einer österreichischen Initiative zu einer weltweiten Idee geworden. Dazu muss man Gründerin Christina Weidinger gratulieren. Für uns als Erste Bank ist es eine lobenswerte Überzeugung, Nachhaltigkeit nicht nur als theoretischen Ansatz zu leben, sondern auch mit erfolgreichen Geschäftsideen zu verbinden. Der SEA führt auf sehr gute Weise die Bereiche Wirtschaft und Nachhaltigkeit zusammen.

You are a partner of the SEA. To what extent can the SEA contribute to changing our world? The SEA has developed from being an Austrian initiative into an international idea. We have to congratulate the founder Christina Weidinger for that. For us at Erste Bank it is a laudable principle that sustainability should not just be a theoretical approach to life but should also be combined with successful business ideas. The SEA is a very good way to bring the fields of finance and sustainability together. Harald Hornacek ■


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FINANCE & INVESTMENT

SUCCEED / Ausgabe 3

„Mit gutem Gewissen das Vermögen mehren“ “Increasing your wealth with a good conscience” > Auch in Österreich wächst die Zahl der reichen Menschen beständig. Doch das Anlageverhalten hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert, weiß Wolfgang Traindl, Bereichsleiter Private Banking Erste Bank. > In Austria too, the number of rich people is steadily increasing. However, there has been a clear change in investment behaviour over the last few years, as Wolfgang Traindl, Divisional Manager of Private Banking at Erste Bank, is well aware.

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ll die tollen Produkte, die noch vor ein paar Jahren entwickelt wurden, sind heute kaum noch gefragt. „Die Menschen suchen nach Stabilität, nach Gesamtlösungen, nicht nach Einzelprodukten. Der Markt ist von einem Verkäufer- zu einem Käufermarkt geworden“, stellt Wolfgang Traindl, Bereichsleiter Private Banking Erste Bank, fest. Aber gerade weil die Sparzinsen tief sind und das auch noch länger bleiben werden, suchen Anleger nach Rendite. „Sicherheit, Beratung und Abwägung von Chancen und Risiken stehen im Vordergrund“, betont Traindl. „Wir raten unabhängig von der Risikoaffinität zu einer möglichst breiten Diversifikation. Wir forcieren daher gemanagte Produkte wie etwa eine individuelle Vermögensverwaltung.“ Hier werden Anleihen, Aktien, Immobilienwertpapiere und auch alternative Anlagen gemischt, laufend gemanagt und an die jeweiligen Marktphasen angepasst umgeschichtet, um so das Risiko der Gesamtveranlagung immer im Auge zu behalten und gemäß den Anlagezielen aktiv zu managen. Für langfristig orientierte Anleger – Anlagehorizont größer 5 Jahre – sei eine gemanagte gemischte Veranlagung in Form einer Vermögensverwaltung die optimale Möglichkeit, das Vermögen real zu erhalten und hoffentlich nach Steuern zu vermehren. Und wenn man doch vermehrt in Aktien investieren möchte, so bieten sich dazu derzeit laut Erste Bank vor allem Titel aus den Branchen zyklischer und nicht zyklischer Konsum, Technologie und Gesundheitswesen an. Was passiert mit dem Goldpreis? Die Gretchenfrage für viele Anleger ist die Entwicklung des Goldpreises, der sich bei einem Preisband von 1.200 bis 1.300 USDollar eingependelt hat. Traindl sieht das gar nicht so entscheidend: „In einem Portfolio mit Anleihen und Aktien stellt Gold jedenfalls in Krisenzeiten nach wie vor eine Versicherung gegen zu hohe Verluste dar.“ Bei Rohstoffen hingegen bleiben die Anlageexperten der Erste Bank zurückhaltend. „Die Nachfrage bleibt wegen des verhaltenen Wirtschaftsaufschwungs in den entwickelten Ländern und der leichten Abschwächung in China verhalten. Wir gehen davon aus, dass die Erträge bei Rohstoffinvestments in den nächsten zwölf Monaten nicht besonders attraktiv sind“, so Traindl. Und wie steht es mit Investments in Immobilien? „Die Preise sind gestiegen, die MietRenditen gefallen. Solange die Inflation tief bleibt und das Zinsniveau nicht steigt, sollte es zu keinen Korrekturen kommen. Trotzdem ist es sehr wichtig, Immobilien in den richtigen Lagen zu kaufen, wenn die Rendite tief ist“, meint Traindl. Er rät Anlegern, die einen weniger risikobehafteten Weg zu Immobilien suchen, eher zu offenen Immo-Fonds.

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here is now practically no demand for all the amazing products that were developed just a few years ago. “People are looking for stability, for overall solutions, rather than individual products. The market has changed from being a sellers’ market to a buyers’ market”, says Wolfgang Traindl, Divisional Manager of Private Banking at Erste Bank. Yet precisely because interest rates on savings deposits are low and likely to remain low that investors are looking for a good return on investment. “Security, the provision of advice and the balancing of opportunities against risks are of prime importance”, emphasises Traindl. “We advise the maximum possible diversification, irrespective of the customer’s risk affinity. We therefore promote managed products such as individual asset management.” This means that bonds, shares, real estate securities and also alternative investments are mixed, managed on an ongoing basis and regrouped according to the various market phases, so that the risk of the entire investment is kept constantly in view and actively managed in accordance with the customer’s investment aims. For long-term investors – i.e. those with an investment horizon of more than 5 years – a managed mixed investment in the form of asset management is the best way of maintaining the value of one’s assets and hopefully increasing their value after tax. And for those who prefer to invest mainly in shares, then according to Erste Bank there are currently opportunities in the cyclical and non-cyclical consumption, technology and healthcare sectors.

What is happening to the gold price? The crucial question for many investors is the development of the gold price, which has been oscillating within a price band of 1200-1300 US$. For Traindl, this is not such a decisive factor: “In a portfolio that includes bonds and shares, gold still represents an insurance policy against excessive losses, at least at times of crisis.” As far as commodities are concerned, by contrast, the investment experts at Erste Bank remain cautious. “Demand continues to be restrained due to the slow economic recovery in the developed countries and the slight downturn in China. We are assuming that earnings from commodities investments will not be particularly attractive over the next 12 months”, says Traindl. And what about investments in real estate? “Prices have risen, returns from rent have fallen. As long as inflation remains at a low level and interest rates do not rise, there will probably be no corrections. Nevertheless it is very important to buy property in the right location, if the return on investment is low”, says Traindl. He advises investors who are looking for a less risky way into real estate to opt for a real estate fund that is open for public investment. Harald Hornacek ■

Wolfgang Traindl: „Wir raten unabhängig von der Risikoaffinität zu einer möglichst breiten Diversifikation“ Wolfgang Traindl: “We advise the maximum possible diversification, irrespective of the customer’s risk affinity“

Investment-Trends bei reichen Menschen The investment trends of the rich • Social (Responsible) Investing: Neben finanzieller Rendite spielt verstärkt der Einfluss auf soziale und ökologische Belange eine entscheidende Rolle in der Anlagestrategie. Philanthropie rückt verstärkt ins Blickfeld. • Anleihen und Aktien: Euro-Staatsanleihen mit guter Bonität, aber vor allem EuroUnternehmensanleihen sind die Gewinner. • Immobilien: Deutschland und Österreich sollten sich weiter positiv entwickeln. Investiert wird vor allem in direkte Immobilienanlagen (Zinshäuser, Vorsorgewohnungen) sowie Immobilien-Fonds und -Aktien. Nach wie vor ein Hotspot: Wien. • Kunstobjekte mit Wertsteigerung: Kunstliebe ausleben und auf Wertsteigerung des Objekts spekulieren – aber: Marktkenntnis und Selektion zählen! Private-BankingKunden bietet die Erste Bank Beratung durch Kuratoren der Erste Stiftung an. • Social (responsible) investing: In addition to financial returns, the effect of an investment on social and ecological concerns is playing an increasingly decisive role in investment strategy. Philanthropic considerations are increasingly in evidence. • Bonds and shares: The most popular are Euro government bonds with a good rating, and above all Euro corporate bonds. • Real estate: Germany and Austria are set to continue performing positively. Investment is mainly in direct property investments (apartment blocks, retirement apartments) and property funds/shares. The ‘hot spot’ is still Vienna. • Works of art that are likely to increase in value: Investors are indulging their love of art and speculating on increasing value. However, it is important to know the market and make the right selection. Erste Bank offers private banking customers a consultancy service with curators of the Erste Foundation.


FINANCE & INVESTMENT

SUCCEED / Ausgabe 3

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Private Banking: Lieber auf Nummer sicher Private Banking: Preferring to play it safe > Mehr als 130 Milliarden Euro beträgt das Finanzvermögen der österreichischen Wohlhabenden laut neuesten Schätzungen. Wie agieren reiche Menschen im aktuellen Umfeld? SUCCEED hat dazu ausgewählte Experten aus der Private-Banking-Szene befragt. > According to the latest estimates, the financial assets of Austria’s wealthy citizens amount to over 130 billion euros. In the current environment, what kind of investments are being made by the rich? SUCCEED put this question to selected experts from the private banking scene. Jahren der Verunsicherung 1 Nach scheint eine gewisse Normalität auf den Märkten einzukehren. Wie hat sich in diesem Umfeld das Anlegeverhalten Ihrer Kunden verändert? Ist wieder mehr Risikofreudigkeit zu verspüren? After years of uncertainty, a certain normality seems to be returning to the markets. How has your clients’ investment behaviour altered in this environment? Do you feel they are becoming more willing to take risks again? Börsen zeigten über die 2 Die letzten Monate eine Aufwärtsentwicklung. Geht die Rally weiter? Welche Unternehmen und Branchen sind derzeit besonders interessant? Stock exchanges have seen an upwards trend in recent months. Will the rally continue? What companies and sectors are particularly interesting at the present time? Markets bieten attrak3 Emerging tive Anlagemöglichkeiten. Welche

Fotos: Getty Images, Markus Wache/lichtstark.com, www.keinrath.com

Kontinente bzw. welche Länder zählen zu Ihren persönlichen Favoriten? Emerging markets offer attractive investment possibilities. What continents or countries count among your personal favourites? mehr vermögende Men4 Immer schen investieren in Immobilien, was teilweise bereits zu einer Überhitzung der Preise geführt hat. Wird diese Entwicklung anhalten? Wealthy people are increasingly investing in real estate, and this has already led to prices becoming overheated in some cases. Will this trend continue? Umfrage/Survey: Harald Hornacek


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FINANCE & INVESTMENT

SUCCEED / Ausgabe 3

Kathrein Privatbank

Bank Austria

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Die Kaufkraft des Vermögens zu erhalten steht nach wie vor im Vordergrund. Um Kaufkraftverluste bei kurzfristigen Anlagen in sehr sicheren Vermögensklassen zu vermeiden, sind die Anleger bereit, mehr Risiko zu nehmen. Umschichtungen von der klassischen Geldeinlage in Wertpapiere finden in einem höheren Ausmaß statt als in den Jahren davor. So werden aktiv gemanagte Investmentlösungen mit Dividendenstrategien bzw. flexiblen Bondstrategien neben kapitalgarantierten Fondslösungen vermehrt nachgefragt. Besonders in einem volatilen Umfeld bleibt eine möglichst breite Streuung des Vermögens über verschiedene Assetklassen und Investmentprodukte sowie eine laufende Marktbeobachtung für den Anlageerfolg entscheidend, um Schwankungen auszugleichen und einen Wertzuwachs aus anderen Anlageklassen mitzunehmen.

1

Maintaining the purchasing power of assets remains a priority. In order to avoid loss of purchasing power in the context of short-term investments in very secure asset classes, investors are willing to take more risks. Movements of money from classical cash deposits to securities are taking place to a greater extent than in previous years. For example, actively managed investment solutions with dividend strategies or flexible bond strategies are increasingly in demand, alongside fund solutions with capital guarantees. Particularly in a volatile environment, it is vital, in terms of investment success, for assets to be diversified as widely as possible over different asset classes and investment products and for markets to be observed on an ongoing basis, in order to compensate for fluctuations and participate in value growth from other investment classes.

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Although it is impossible to regard all emerging markets as the same, and we have to make distinctions, we still regard shares offered on the emerging markets as being generally attractive. In our opinion the price reversals of the recent past were exaggerated. The general factors that speak in favour of the emerging markets continue to apply: youthful demographics, low debt, high growth rates (although these are falling slightly). To that extent we have overweighted EM shares and have also included EM bonds in local currencies in our portfolio again.

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Der kräftige Anstieg der Wohnungspreise in Wien ist teilweise auf einen Nachholeffekt zurückzuführen, da von Mitte 92 bis Ende 2004 die Preise am Wiener Wohnungsmarkt stagnierten. Teilweise ist die starke Nachfrage nach Wohnimmobilien auf die Flucht in „Betongold“ zurückzuführen. Und last but not least spielen natürlich auch die niedrigen Zinsen eine Rolle, die eine relativ günstige Finanzierung von Wohnimmobilien möglich machen. Ein weiterer dynamischer Anstieg der Immobilienpreise ist nicht zu erwarten.

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The strong rise in residential property prices in Vienna is partly attributable to a ‘catch up’ effect, since prices on the Vienna housing market stagnated between mid 1992 and the end of 2004. To some extent the strong demand for residential property is due to the move towards ‘concrete gold’. And last but not least, low interest rates also naturally play a part, making it relatively easy to obtain financing for residential property on good terms. We do not expect any further dynamic rise in property prices.

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Die Bewertungen an den Börsen sind sicher nicht mehr so attraktiv wie noch vor einigen Jahren, von einer Übertreibung oder Euphorie kann man unserer Meinung nach aber nicht sprechen. In Europa zeigt die Konjunktur eindeutig Erholungstendenzen, und auch die USA dürften aus der Kältestarre erwachen. Die Gewinnsteigerungsraten gehen zwar etwas zurück, sind aber immer noch positiv.

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Valuations on the stock exchanges are certainly no longer as attractive as they were a few years ago, but in our opinion it is not possible to speak of exaggeration or euphoria. In Europe the economy is showing clear trends towards recovery, and the USA also seems to be stirring from its torpor. The rates of increase in profit may be falling back slightly, but they remain positive.

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Auch wenn man nicht alle Emerging Markets über einen Kamm scheren kann, sondern diese differenzierter betrachten muss, so halten wir die Aktien der Schwellenmärkte grundsätzlich weiterhin für attraktiv. Die Kursrückschläge der jüngsten Vergangenheit waren unserer Meinung nach übertrieben. Die grundsätzlichen Faktoren, die für die Emerging Markets sprechen, gelten weiterhin: junge Demografie, niedriger Schuldenstand, hohe (wenngleich leicht fallende) Wachstumsraten. Insofern haben wir EM-Aktien übergewichtet und haben auch EM-Anleihen in Lokalwährung wieder ins Portfolio genommen.

Robert Zadrazil Head of Private Banking, Bank Austria

Susanne Höllinger CEO, Kathrein Privatbank

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Die Risikofreudigkeit hat sich theoretisch verändert/erhöht; allerdings laufen viele Anleger den guten Aktienentwicklungen nach und wissen zwar, dass sie viel an positiver Entwicklung versäumt haben, getrauen sich aber nunmehr nach den guten Jahren nicht, die Aktienquote zu erhöhen. Ob dann eine Korrektur wirklich zum Einstieg genutzt wird oder die Angst als schlechter Ratgeber dies verhindert, hängt vom Anleger ab.

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In theory, there has been a change and investors are more willing to accept risk; however, many investors are trailing behind good share performance, and although they know they have missed out on positive developments they no longer have the confidence after the good years to increase the proportion of shares in their portfolio. Whether a correction will actually be used as an opportunity to get back in, or whether ‘fear, the bad counsellor’ will prevent this, depends on the investor.

2

Der Aktien-Bull-Market ist nach wie vor intakt, weshalb wir Aktien in unseren Portfolios auch weiterhin übergewichten. Vom saisonalen Gesichtspunkt betrachtet, könnte im zweiten Quartal eine zyklische Gegenbewegung (nach unten) einsetzen. Auf Sektorbasis sollte sich der im ersten Quartal 2014 einsetzende Wechsel („sectorrotation“) von zyklischen (Nicht-Basiskonsum, Technologie, Rohstoffe) hin zu eher defensiven Aktiensektoren (Basiskonsumgüter, Telekommunikation und Versorgungswesen) fortsetzen.

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The bull market in shares remains intact, which is why we are continuing to give added weight to shares in our portfolios. Viewed from the seasonal perspective, a cyclical counter movement (downwards) could start in the 2nd quarter. On a sectoral basis, the change that started in the fi rst quarter of 2014 (‘sector rotation’) from cyclical (non basic consumer goods, technology, commodities) to more defensive share sectors (basic consumer goods, telecommunications and utilities) should continue.

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Die Gewinnrendite von Aktien der Emerging Markets relativ zu Aktien der entwickelten Märkte liegt wieder über dem historischen Durchschnitt. Zudem performten Emerging-Markets-Aktien im März erstmals nach sechs Monaten wieder stärker als entwickelte Märkte. Ebenfalls ein Plus für diese Märkte ist die positive Trendentwicklung bei Rohstoffen. Aus diesen Gründen wurden Aktien der Emerging Markets mit einer Gewichtung von 10 Prozent innerhalb des Aktiensegments erstmals nach über einem Jahr wieder aufgenommen. Wir setzen aus Risikoüberlegungen auf eine breite Streuung innerhalb dieser Märkte und bevorzugen daher keine Länder oder Regionen.

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The profit return from shares in the emerging markets relative to shares in the developed markets is again above the historical average. In addition, for the first time after six months emerging markets shares performed more strongly in March than the developed markets. Another plus for these markets is the positive trend in commodities. For these reasons, emerging markets shares have been

included again, for the first time in over a year, with a weighting of 10% within the share segment. With risk considerations in mind, we are aiming for a broad diversification within these markets, and therefore do not have any preference for any particular countries or regions.

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Ein (Teil-)Investment seines Vermögens in Grund und Boden macht immer Sinn. Allein aus Renditebetrachtung ist allerdings durch die Preisentwicklung jedes Immobilieninvestment kritisch zu hinterfragen. Speziell in Wien ist eine gewisse Bezirksrotation zu bemerken; innerhalb des Gürtels sind kaum noch sinnvolle Renditen zu erzielen. Damit werden Gebiete wie der 15. oder der 16. Bezirk verstärkt nachgefragt und dies führt auch dort zu steigenden Preisen. Entscheidend ist auch die Nutzung der Immobilie. Ist der Kauf der eigenen Wohnimmobilie in der Regel immer sinnvoll und eine der besten Pensionsvorsorgen, so ist ein reines Anlageobjekt sehr stark von der Vermietungssituation abhängig. Wir sehen sehr viele Kunden, die sehr schlechte Erfahrungen mit Mietern gemacht haben und nun ihre Immobilie lieber leer stehen lassen. Eine negative Rendite ist somit sehr wahrscheinlich – und die laufenden Betriebskosten sind langfristig eine Belastung. Es bleibt die Hoffnung auf den Werterhalt, wenn auch mit Abschlag, falls die Immobilienpreise nicht weiterhin so stark steigen.

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It always makes sense to have part of your assets invested in real estate; however, simply out of considerations of return on investment, critical questions should be asked about each property investment and the price performance needs to be examined; particularly in Vienna, a certain ‘district rotation’ is evident; within the Gürtel, it is almost impossible to achieve meaningful returns. Areas such as the 15th and 16th districts are therefore very much in demand, and this is leading to rising prices in these areas. The use of the property is also decisive. While buying your own home generally always makes sense and is one of the best ways of providing yourself with a pension, a property which is intended purely for investment will depend very much on the letting situation. We see a very large number of customers who have had very bad experiences with tenants and would now prefer to let their property stand empty. Thus a negative return on investment is highly probable – and the ongoing operating costs are a long-term burden. There remains the hope that the property will retain its value, although maybe in a reduced extent in the event that property prices do not continue to rise as strongly as previously.


FINANCE & INVESTMENT

SUCCEED / Ausgabe 3

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Über das letzte Jahr hin ist eine größere Offenheit gegenüber der Aktie feststellbar. Von einer Aktieneuphorie ist aber noch nichts zu merken. Wir raten seit Jahren auch konservativen Anlegern dazu, zumindest eine kleine Aktienbeimischung vorzunehmen. Nicht zuletzt im zinslosen Umfeld sehen wir Mehrerträge nicht seitens unsicherer Anleihenschuldner, sondern gewährleisten diese mit Beteiligungen an soliden Unternehmen.

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Over the last year a greater openness towards shares has become evident, although there are still no signs of ‘share euphoria’. For some years now we have been advising even conservative investors to include at least a small number of shares in their portfolio. Not least, in a lowinterest environment we see additional income coming from shares in solid companies, not from insecure bond issuers.

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In der Aktienausrichtung empfehlen wir folgende Kombination: Stabile Qualitätswerte zu fairen Preisen geben Sicherheit und langfristige Ertragserwartungen, die über jenen von festverzinslichen Anlagen liegen. Investitionen im asiatischen Raum sind schwankungsanfälliger, bieten aber die besten Renditeaussichten. Allgemein ist die Stimmung gegenüber den asiatischen Märkten auf einem sehr tiefen Niveau und gleichzeitig ist die Bewertung relativ zu anderen Aktienmärkten und absolut im historischen Vergleich günstig – eine ideale Mischung für antizyklische Investoren. Die asiatischen Aktienmärkte haben sich in den letzten Jahren schlechter als die großen Weltaktienmärkte entwickelt. Es lässt sich nicht sicher prognostizieren, wann sich die Richtung ändert und wie groß das Ungleichgewicht werden kann. Wir sind aber davon überzeugt, dass unsere Ausrichtung langfristig einen Mehrwert bringen wird.

BKS Bank wie der extremen Zinserhöhung in der Türkei, wird das auch nicht gelingen.

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As far as the emerging markets are concerned, we focus mainly on the Asian markets. We prefer a broad diversification over different countries and we also include developed countries such as Hong Kong and Korea. We do not have a lot of time for the currently widespread idea of buying emerging markets currencies on the basis of the big differences in interest rates that have arisen. It is true that there is now a greater buffer than was previously the case, as a result of this interest difference. Nevertheless in our opinion it has been almost impossible to create lasting confidence in the currency in any of these countries. Neither is this likely to be the case as long as purely monetary policy measures are implemented such as the extreme interest hike in Turkey.

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Da die meisten unserer Kunden bereits Immobilieninvestitionen haben, ist diese Assetklasse nicht Teil unseres Anlageuniversums in den Vermögensverwaltungen. Auffällig ist für uns, dass wir über unsere Berater immer wieder teils höchst aggressive Angebote für Immobilienveranlagungen über Anleihen auf den Tisch bekommen.

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Since most of our customers are already invested in real estate, this asset class is not part of our investment universe within our asset management services. What we have noticed is that through our advisers we are increasingly receiving offers (which can sometimes be extremely aggressive) for real estate investments via bonds.

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As far as shares are concerned, we recommend the following combination: stable, good quality shares at fair prices provide security and the likelihood of long-term income in excess of what can be achieved with fixed-term investments. Investments in the Asian countries are more susceptible to fluctuation but offer the best prospects for return on investment. Generally speaking, the mood with regard to the Asian markets is very subdued, and at the same time valuation is favourable, both relative to other share markets and in absolute terms on a historical comparison – an ideal mix for anticyclical investors. The Asian share markets have performed less well than the major world share markets in recent years. It is impossible to forecast with any certainty when the direction will change and how great the imbalance may become. However, we are convinced that our approach will bring added value in the long term.

Franz Witt-Dörringi Chairman of the Management Board, Schoellerbank AG

Das derzeit tiefe Renditeniveau am Geldmarkt und bei Anleihen mit guter Bonität bringt aktuell eine negative Realverzinsung. Um die Kaufkraft langfristig erhalten zu können, empfehlen wir eine Beimischung von Anlagebausteinen, die entsprechende Ertragschancen bieten, jedoch auch eine gewisse Risikokomponente mit sich bringen – dazu zählen u.a. Aktien und Unternehmensanleihen. Durch die individuelle Analyse und Planung der Vermögensstruktur sind immer mehr Kunden bereit, ihr Vermögen breiter zu streuen und bauen risikoreichere Anlagebausteine in ihre Portfolios ein – immer im Rahmen der persönlichen Risikobereitschaft.

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The currently low level of return on investment on the money market and in bonds with good credit rating means a negative real rate of interest. In order to be able to maintain purchasing power in the long term, we recommend a mixture of investment components, offering corresponding opportunities, but with a certain risk element attached – such as shares and corporate bonds. As a result of individual analysis and planning of their asset structure, more and more customers are willing to spread their assets more widely and to include more risky elements in their portfolios, depending on the customer’s personal willingness to accept risk.

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Ob die Rally weitergeht, kann seriöserweise nicht vorhergesagt werden. Ein positives Faktum ist, dass die Konjunktur wieder besser in Fahrt kommt und Aktien von einem solchen Umfeld profitieren sollten. Die Bewertungen sehen wir derzeit nicht als billig, sondern fair gepreist. In den nächsten Monaten rechnen wir mit einer erhöhten Schwankungsintensität an den Börsen. Gute Wirtschafts- und Unternehmensdaten sollten sich mittelfristig positiv auf die Wertentwicklung auswirken. Die derzeit im Vordergrund stehenden politischen Probleme (Ukraine) sollten nur temporär auf den Märkten spürbar sein. Wichtig ist, dass diese politischen „Störfaktoren“ positiv bewältigt werden und deren Auswirkungen überschaubar bleiben. Unser Fokus liegt auf Qualitätsaktien, also Unternehmen mit sehr soliden Bilanzen und einem guten Geschäftskonzept. Wir beobachten auch die unterschiedlichen Branchen, haben aber derzeit keinen speziellen Branchenfavoriten. Branchenunabhängig legen wir vermehrt Wert auf Nachhaltigkeit, da wir sehen, dass immer mehr Investoren ihr Vermögen ethisch und ökologisch korrekt anlegen wollen.

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Wie setzen bei den Emerging Markets vor allem auf die asiatischen Märkte. Hier bevorzugen wir eine breite Streuung über unterschiedliche Länder und inkludieren auch entwickelte Länder wie Hongkong und Korea. Von der momentan weit verbreiteten Idee, Emerging-Markets-Währungen aufgrund der mittlerweile großen Zinsdifferenzen zu kaufen, halten wir nichts. Zwar besteht aufgrund dieser angesprochenen Zinsdifferenz ein größerer Puffer als zuvor. Dennoch ist es unserer Meinung nach in kaum einem Land gelungen, nachhaltig Vertrauen für die Währung zu schaffen. Mit reinen geldpolitischen Maßnahmen,

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Georg Svetnik Head of Private Banking and Securities , BKS Bank

No serious forecast can be made as to whether the rally will continue. One positive fact is that the economic situation is gaining momentum and shares should profit from this kind of environment. We regard valuations at the moment as fairly priced, rather than cheap. In the next few months we expect to see greater intensity of fluctuation on the stock exchanges. Good figures for the economy and for businesses should have a positive effect on value performance in the medium term. The political problems that are the focus of attention at the present time (Ukraine) should only have a temporary effect on the markets. The important thing is that these political ‘disruptive influences’ are dealt with in a positive way and that their effects remain foreseeable. We focus on quality shares, i.e. companies with very solid balance sheets and a good business concept. We also keep an eye on the various sectors, although we do not have any particular favourites at the moment.

Irrespective of sectors, we place increasing importance on the concept of sustainability, because we are aware that investors increasingly want to make the right investments in terms of ethical and ecological considerations.

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Bei der Beurteilung der Attraktivität von Emerging Markets ist die Aufteilung nach Kontinenten nicht mehr zeitgemäß, es zählen länderspezifische Faktoren. Es ist ein gewisser Abwertungswettbewerb bei den jeweiligen Landeswährungen zu beobachten. Aus der Analyse von Experten für Schwellenländerinvestments ist abzuleiten, dass Länder mit geringer Verschuldung, einem positiven Haushalt und Export in Regionen mit guter Konjunkturlage zu bevorzugen sind. Bei den Aktien aus den Emerging Markets sind wir derzeit noch etwas zurückhaltend investiert. Bei Emerging-Market-Anleihen favorisieren wir Hartwährungsanleihen (in US-Dollar und Euro), bei Lokalwährungsanleihen erscheint uns das Währungsrisiko zu hoch, wir sind in dem Segment derzeit nicht gewichtet.

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As far as assessing the attractiveness of emerging markets is concerned, it is no longer appropriate to think in terms of continents: country-specific factors are more important. There is a certain amount of competition in regard to the devaluation of the respective national currencies. Analysis by experts in investing in newly industrialised countries shows that countries with low levels of debt and a positive budget, and which export to economically sound regions, are to be preferred. As far as shares from the emerging markets are concerned, we are currently investing somewhat cautiously. Among emerging market bonds, we favour hard currency bonds (in US$ and EURO); with local currency bonds the currency risk seems to us to be too high, and we are not currently weighted in this segment.

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In einem breit diversifizierten Portfolio sind Immobilieninvestments in individuell passender Größenordnung durchaus sinnvoll. In unseren Vermögensverwaltungsmandaten meiden wir jedoch derzeit den Immobilienmarkt. Die Preise sind unserer Meinung nach überhöht und es könnte in bestimmten Lagen zu Korrekturen kommen. Bei Direktinvestments in Immobilien muss man die Wirtschaftlichkeit ganz genau analysieren. Bei entsprechender Attraktivität kann ein solches Investment als Beimischung durchaus einen Mehrwert liefern.

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In a broadly diversified portfolio, real estate investments in an amount tailored to the individual investor certainly make a lot of sense. However, in our asset management mandates we are currently avoiding the property market. In our opinion prices are excessively high and there could be corrections in certain locations. When making direct investments in real estate, it is vital to analyse profitability very precisely. If the investment in question is attractive, it can certainly add value to a mixed portfolio.

Fotos: Markus Wache/lichtstark.com, Arnold Pöschl, beigestellt

Schoellerbank AG

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FINANCE & INVESTMENT

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Pictet Geneva

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Eine Normalisierung der extremen Risikoaversion der Jahre 2010/2011 ist festzustellen, aber die Skepsis ist immer noch enorm. Das Vertrauen der Anleger in die Wirtschaftsentwicklung und die Aktienmärkte ist weiterhin angeschlagen. Wir betrachten diese Tatsache als positiv, da sich daraus weiteres Aufwärtspotenzial ableiten lässt. Erst wenn extremer Optimismus herrscht, wird eine vorsichtigere Haltung wieder sinnvoll sein.

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The extreme risk aversion of 2010/2011 is beginning to normalise, but investors remain hugely sceptical. Investors’ confidence in economic development and in the share markets is still under attack. We regard this fact as positive, since it suggests further upwards potential. It is only when extreme optimism prevails that a more cautious attitude will make sense once again.

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Für die Aktienmärkte ist das Umfeld (sprich: Wirtschafts- und Gewinnentwicklung) ausgezeichnet, insbesondere in den Industrieländern und hier vor allem in Europa. Dabei steigen zyklische Werte in der Anlegergunst. Wir erwarten Marktkorrekturen von bis zu 15 Prozent. Weltweit aufgestellte Konsumtitel (Markenartikel) bleiben attraktiv. Im zyklischen Bereich werden Kapitalgüterproduzenten zunehmend interessanter, da bei den Kapitalinvestitionen großer Nachholbedarf besteht. Technologie ist attraktiv, da sich viele Werte seit dem Platzen der Dot.com Blase in 2001 seitwärts bewegt haben. Wir mögen auch Pharma- und Biotech-Werte, da sich Entwicklung und Einführung von neuen Produkten jüngst massiv beschleunigt haben.

trially developed countries, many companies in developing countries have recently ceased using their capital very efficiently; the profit margins and the capital returns are often unsatisfactory. The level of indebtedness has increased, which is worrying for investors.Thus it is no longer possible to make a general statement that investing in emerging countries is attractive. At the moment we like the Latin American markets (particularly Brazil) and Asia.

an eine Rückkehr der Inflation; damit ist die Anlage in Realwerten strategisch unabdingbar. Angesichts der langen Vorlaufzeiten von Immobilienprojekten sollte diese Anlage bereits jetzt erfolgen. Alfred Roelli Spokesman for Financial Analysis, Pictet Geneva

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Wir empfehlen unseren Kunden weltweit eine Diversifizierung in Immobilien und haben zu diesem Zweck verschiedene globale Fonds aufgesetzt. Längerfristig glauben wir

www.visionmicrofinance.com

As far as the share markets are concerned, the environment (i.e. economic and profit performance) is excellent, particularly in the industrialised countries and above all in Europe. Cyclical shares are becoming more attractive to investors. We expect market correction of up to 15%. Internationally established consumer shares (brand articles) remain attractive. Within the cyclicals, capital goods producers are becoming increasingly interesting, since there is a backlog of capital investment to be carried out. Technology is attractive, as many shares have been moving sideways since the dot.com bubble burst in 2001. We also like pharmaceuticals and biotech shares, since there has recently been a massive acceleration in the development and introduction of new products.

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We have become more selective as far as shares in the emerging countries are concerned. In comparison with the indus-

We recommend our customers worldwide to diversify in real estate, and to this end we have set up various global funds. In the long term we believe inflation will return; this means that investment in real values is strategically vital. In light of the lengthy preliminary periods associated with real estate projects, these investments should be made now.

Geld anlegen. Und Gutes tun.

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Wir sind selektiver gegenüber Schwellenländer-Aktiven geworden. Im Vergleich zu Firmen in entwickelten Industrieländern setzen viele Firmen in Schwellenländern ihr Kapital in jüngster Zeit nicht mehr sehr effizient ein; die Profitmargen und die Kapitalrenditen sind oft ungenügend. Der Verschuldungsgrad hat zugenommen. Das ist für den Anleger beunruhigend. Eine generelle Aussage, wonach Anlagen in Schwellenländern attraktiv sind, lässt sich somit nicht mehr machen. Im Augenblick gefallen uns lateinamerikanische Märkte (insbesondere Brasilien) sowie Asien.

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Vision Microfinance ermöglicht Kleinstunternehmern einen Zugang zu Kleinkrediten und Anlegern nachhaltige Renditen. Bis heute bekamen so mehr als eine Million Menschen auf der ganzen Welt die Chance, ihr eigenes Business zu starten und damit die Armutsfalle zu durchbrechen. Mehr Information auf www.visionmicrofinance.com

www.c-quadrat.at


FINANCE & INVESTMENT

SUCCEED / Ausgabe 3

Hypo Landesbank Vorarlberg Das Anlageverhalten wurde nach der Stabilisierung der Euro-Schuldenkrise risikoaffiner. Die Kunden sind wieder für eine Reihe unterschiedlicher Anlagen offen, um von den Vorteilen der jeweiligen Instrumente profitieren zu können. So stellen vor dem Hintergrund historisch tiefer Zinsen z. B. dynamische Aktienkonzepte mit Wertsicherung für viele Anleger eine interessante Anlageform dar. Auch werden Einzelaktien von substanzstarken Unternehmen, die eine Unterbewertung aufweisen, im Sinne einer Realwertanlage vielfach nachgefragt. Ein weiterer Trend geht hin zur gemanagten Vermögensverwaltung mit maßgeschneiderter Assetallokationsstruktur.

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Following the stabilisation of the Euro debt crisis, investors have become more willing to accept risk. Customers are once again open to a number of different investments, enabling them to benefit from the advantages offered by the respective instruments. For example, against the background of historically low interest rates, dynamic share concepts with guaranteed security represent an investment form which is interesting to many investors. Individual shares of solidly based companies that are undervalued are also very much sought after as real value investments. There is a further trend towards managed investments with a tailored asset allocation structure.

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Nach der jüngsten Rekordjagd hat die Anleger am Aktienmarkt wieder der Mut verlassen. Vor allem die erneut in den Blickpunkt der Investoren gerückte Ukraine-Krise und ein unerwartet starker Exportrückgang in China belasteten die Stimmung. Außerdem machten sich vor der Berichtssaison Sorgen vor einer zu hohen Bewertung breit, denn die zuletzt mehr und mehr spürbare Wachstumsverlangsamung in vielen Schwellenländern und die dortige Währungsschwäche dürften genauso Spuren in den Zahlenwerken der Unternehmen hinterlassen wie die Spannungen in Osteuropa. Zudem sollte auch das Geschäft mit den USA unter dem extremen Winter gelitten haben. Auch wenn Spekulationen auf eine Verschiebung der US-Zinswende die Aktienmärkte zuletzt leicht gestützt haben, rechnen wir in den nächsten Wochen angesichts der Risikofaktoren mit einer Seitwärtsbewegung. Langfristig bleiben wir positiv. Bei der Selektion bevorzugen wir günstig bewertete Branchen mit gutem Gewinnmomentum. Favoriten sind Rohstoffe, Automobil, Bau und Industrie. Defensivbranchen wie Pharma, Handel und Nahrungsmittel halten wir für unattraktiv. Hier belastet teilweise auch die Schwellenländer-Thematik. Die Aktienmärkte der Schwellenländer könnten angesichts der dominierenden negativen Sicht und beginnender Anlagekäufe durch prozyklisch agierende Investoren jedoch bald mit der Bodenbildung beginnen.

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Following the recent record run, investors on the share market have once again lost confidence. The mood has in particular been weighed down by the Ukraine crisis, which is once again looming large in the sights of investors, and also an unexpectedly sharp reduction in exports in China. In addition, before the reporting season there were widespread concerns about excessive valuation, because the recent increasingly perceptible slowing down of growth in many newly industrialised countries, and the weak currencies in those countries, may leave their mark on corporate figures just

Valartis Bank (Austria) AG as much as the tensions in Eastern Europe. Business with the USA is also said to have suffered over the extreme winter conditions. Although speculations concerning a deferment of the turnaround in US interest rates have provided some support for share markets, in view of the risk factors we expect to see sideways movement over the coming weeks. Our long-term view remains positive. In our selection we prefer favourably valued sectors with good profit momentum. Our favourites are commodities, automotive, construction and industry. We regard ‘defensive’ sectors such as pharmaceuticals, commerce and foodstuffs as unattractive. The ‘newly industrialised countries’ factor also has a negative influence here to some extent. However, the share markets of the emerging countries could start bottoming out soon, in light of the dominant negative view and initial investment purchases by procyclically minded investors.

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Das Anlegeverhalten der Kunden hat sich natürlich verändert, wenngleich man noch nicht von einer Normalisierung sprechen kann. Das heißt, dass die Krise immer noch in den Köpfen vieler Leute steckt und sie sich deshalb noch nicht risikoadäquat verhalten. Die Veranlagungen sind weiterhin recht vorsichtig.

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Our customers’ investment behaviour has of course changed, although it is too soon to speak of any kind of normalisation. The crisis still looms large in many people’s minds and they therefore do not feel able to take risks. Investments continue to be very cautious.

Roland Rupprechter Head of Asset Management, Hypo Landesbank Vorarlberg

„Tapering“, politische Unruhen und Fehlentwicklungen in einigen Ländern (strukturelle Probleme, höhere Inflation und schwächeres Wachstum) brachten die Schwellenländer-Währungen unter Druck. Wir glauben nun, dass die Schwellenlandanlagen das Schlimmste hinter sich haben. Für die Schwellenländer spricht der nahezu verschwundene Bewertungsaufschlag gegenüber den Aktienmärkten etablierter Staaten sowie die Stabilisierung der Wirtschaftsdaten. Wir favorisieren Asien, besonders China, Malaysia und die Philippinen.

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Die Zeichen verdichten sich, dass der Immobiliensektor seinen Kulminationspunkt überschritten hat. Zwar steigen die Preise vielerorts leicht weiter, aber die Dynamik ist gebrochen, die Wachstumsraten schwächen sich ab. Die starke Aufwärtsdynamik seit Ausbruch der Schuldenkrise scheint allmählich zu Ende zu gehen. Die dynamischen Marktsegmente werden durch verschärfte Regulierungsmaßnahmen zusehends in Schach gehalten. Andere Marktsegmente wie hochpreisiges Wohneigentum oder Gewerbeimmobilien sind bereits mit sinkenden Preisen bzw. Mieten konfrontiert.

Wir gehen davon aus, dass der Aufwärtstrend anhält, jedoch durch Gewinnmitnahmen unterbrochen sein kann. Uns erscheinen die Sektoren Banken und Zykliker am interessantesten.

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We assume that the upwards trend will continue, but it may be interrupted by profit-taking. We see banks and the cyclicals as being the most interesting sectors.

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Dazu zählen in Osteuropa Länder wie Polen oder Tschechien und in Übersee Brasilien. Es ist jedoch aufgrund aktueller politischer Verhältnisse und auch wirtschaftlicher Entwicklungen in Emerging Markets immer Vorsicht angebracht. Der Chance auf hohen Ertrag steht ein hohes Risiko gegenüber.

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‘Tapering’, political unrest and aberrations in some countries (structural problems, higher inflation and weaker growth) have put the currencies of the emerging countries under pressure. We now believe that as far as investments in these countries are concerned the worst is behind us. The almost complete disappearance of the valuation premium compared with the share markets of established states, and also the stabilisation of the economic figures, are further points in favour of the emerging countries. We favour Asia, particularly China, Malaysia and the Philippines.

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Monika Jung CEO of Valartis Bank

In Eastern Europe, our favourites include countries like Poland and the Czech Republic, and as far as overseas is concerned, Brazil. However, caution is always necessary, because of current political circumstances and also economic developments in emerging markets. The chance of high earnings comes with a high level of risk.

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Der Immobilienboom in Österreich wurde nur zu einem geringen Teil fremdfinanziert, weshalb die Gefahr eines größeren Rückgangs sehr gering ist. Wir rechnen mit einem weiteren moderaten Anstieg bei Immobilien in sehr guten Lagen. Randlagen könnten weiter aufholen.

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Only a small part of the property boom in Austria has been financed from outside, which means that the risk of a major downturn is very low. We are expecting a widespread moderate rise in property prices in very good locations. Peripheral locations have more catching up to do.

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There are increasingly signs that the property sector has gone beyond its high point. Although prices in many places are still rising slightly, the dynamic has been lost and growth rates are slowing down. The strong upwards dynamic since the outbreak of the debt crisis seems to be gradually coming to an end. Increasingly, the dynamic market segments are being held in check by increasingly stringent regulatory measures. Other market segments such as high-end owner-occupied apartments or commercial properties are already being faced with falling prices and rents.

Fotos: Richard Tanzer, beigestellt

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S+B Gruppe AG verkauft QUBIX 4 in Prag S+B Gruppe AG sells QUBIX 4 in Prague

Fotos: Getty Images, S&B Gruppe

> Es ist das erste LEED-Platin-zertifizierte Immobilienprojekt Tschechiens und wurde vom tschechischen Bautenministerium als Bauwerk des Jahres ausgezeichnet. Jetzt hat die S+B Gruppe das QUBIX$ PRAHA in Prag 4 nach intensiven Verhandlungen an den tschechischen Fonds ČS nemovitostní, einen von der REICO Investment gemanagten offenen Immobilienfonds, verkauft. Das Projekt bietet auf nahezu 14.000 m2 moderne Büround Geschäftsflächen. > This is the first LEED Platinum certified real estate project in the Czech Republic, and has been awarded the title of ‘Structure of the Year’ by the Czech Ministry of Construction. Following intensive negotiations, the S+B Gruppe has now sold QUBIX$ PRAHA in Prague’s 4th district to the Czech fund ČS nemovitostní, an open property fund managed by REICO Investment. The project offers modern office and commercial space over an area of almost 14,000 m2.

Der deutsche Immobilienmarkt gilt als sehr attraktiv für die Zukunft The German property market is considered to be very attractive for the future

„Geheimtipp“ Deutschland The tip for those in the know – Germany > Vor acht Jahren wurden die österreichischen Immobilien AGs noch belächelt, jetzt hat sich ihre Strategie bewährt. > Eight years ago Austrian real estate companies were still not taken seriously – now, the strategy they adopted has proved itself. Bewegung auf schwierigen Märkten Operating on difficult markets > Das erste Quartal 2014 brachte für die S IMMO AG u.a. Vermietungserfolge in Sofia. Insgesamt konnten in den Serdika Offices über 2.700 m2 vermietet werden, über weitere 500 m2 wird verhandelt. Auch im Eurocenter in Zagreb und im Sun Plaza Shoppingcenter in Bukarest wurden neue Mietverträge abgeschlossen. Friedrich Wachernig, Vorstand der S IMMO AG: „Bulgarien hat sehr unter der Finanzkrise gelitten und sich nur langsam von den Auswirkungen erholt. Umso mehr freut es uns, dass auch auf diesem Markt eindeutige Zeichen des Aufschwungs zu bemerken sind.“ > For S IMMO AG, the first quarter of 2014 has brought leasing success in Sofia. A total area of over 2,700 m2 has been let in the Serdika Offices, and negotiations are continuing in regard to a further 500 m2. New tenancy agreements have also been concluded in the Eurocenter in Zagreb and in the Sun Plaza Shopping Centre in Bucharest. As Friedrich Wachernig, Director of S IMMO AG explains: “Bulgaria has suffered greatly under the financial crisis, and has been slow to recover from its effects. We are therefore very pleased to see clear signs of an upturn on this market.”

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infallslos meinten viele, als sich die S IMMO 2006 auf den deutschen Markt bewegte. Und warum die CA Immo im Dezember 2006 die Vivico, die Immobilientochter der deutschen Bahn, kaufte, war sowieso nicht ganz klar. CEO Bruno Ettenauer: „Wir haben damals gesehen, dass viel Kapital nach CEE geht, haben aber auch gemerkt, dass die Immobiliendaten und Kapitalflüsse nicht zusammenpassen. Uns war bewusst, dass wir uns einen zweiten Markt suchen müssen.“ Deutschland war für den CA Immo Vorstand ein stabiles Umfeld zu den dynamischen CEE-Märkten. Heute profitieren die beiden Gesellschaften von der klugen Entscheidung, denn der deutsche Immobilienmarkt ist in der aktuellen wirtschaftlichen Situation ein Fels in der Brandung. In München, Frankfurt und Berlin werden mit der Vivico ganze Stadtviertel sukzessive realisiert. Für die CA Immo ist mittlerweile Deutschland sogar der größte Markt mit 32 Prozent des Portfolios, gefolgt von Österreich und Polen. Auch für die IMMOFINANZ Group zählt Deutschland laut CEO Eduard Zehetner zu den Kernmärkten, in denen derzeit die Schwerpunkte der Development-Tätigkeiten liegen. „Unser größtes Projekt in Deutschland ist momentan das Gerling Quartier in Köln,

gleichzeitig auch das größte Eigen-Development der IMMOFINANZ Group“, betont Zehetner. Die Simmo AG plant den Bau von Eigentumswohnungen auf bestehenden Grundstücken. „Der deutsche Markt wird in den nächsten Jahren weiter eine zentrale Rolle in unserem Immobilienportfolio spielen“, meint CEO Ernst Vejdovszky. Die Standbeine in den CEE/SEE-Staaten sollen weiterhin beibehalten werden: „Gleichzeitig werden wir aber auch unsere anderen Märkte in Zentral- und Südosteuropa kontinuierlich auf Opportunitäten und günstige Gelegenheiten prüfen.“

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ninspired’ was the verdict of many when S IMMO came on to the German market in 2006. In any case it was not really clear why CA Immo had bought Deutsche Bahn’s real estate subsidiary Vivico in December 2006. As CEO Bruno Ettenauer explains: “We realised at that time that a lot of capital was going to CEE, but we also noticed that the real estate data and the capital flows did not match. We were aware that we had to seek out a second market.” For the CA Immo Management Board, Germany therefore represented a stable environment for the dynamic

CEE markets. Today, both companies are benefitting from this wise decision, for in the current economic situation the German property market is rock-solid. In Munich, Frankfurt and Berlin, whole urban districts are being successively realised with Vivico. For CA Immo, Germany is now its biggest market (accounting for 32 per cent of the portfolio), followed by Austria and Poland. According to CEO Eduard Zehetner, Germany is one of the core markets for the IMMOFINANZ Group, where the main focus of development activity currently lies. “Our biggest project in Germany at the moment is the Gerling District in Cologne, which is simultaneously the IMMOFINANZ Group’s biggest own development”, emphasises Zehetner. Simmo AG is planning the construction of freehold apartments on existing properties. “The German market will continue to play a central role in our property portfolio over the next few years”, says CEO Ernst Vejdovszky. However, the intention is to retain a firm foothold in the CEE/SEE states: “At the same time, however, we will also be keeping a constant eye on our other markets in Central and Southeastern Europe for favourable opportunities.”

Die grüne Seele unserer Möbel w w w. a d a . a t


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Wohnen vom Feinsten Refined living > Mitten in der City oder direkt am See. Das sind die begehrtesten – und auch teuersten – Lagen in Österreich. Sie ziehen auch immer mehr internationale Investoren an. > At the heart of the city or right by the lake. These are the most sought-after – and most expensive – locations in Austria. And they are attracting more and more international investors.

Fotos: beigestellt

Bei Wohnungen in Wiens besten Lagen ist nicht nur die Ausstattung an sich wichtig, sondern vor allem auch der Ausblick über die Stadt For apartments in top locations in Vienna, it is not only the facilities per se which are important, but above all the views over the city

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harme, Flair, Sicherheit und Kultur – das sind die Attribute, die Wien zugerechnet werden. Kein Wunder, dass Wohnen in der Stadt an der Donau nicht nur begehrt, sondern im Luxussegment auch relativ teuer ist. Die Preise für Immobilien steigen in Österreich seit Jahren. Besonders starke Zuwächse gibt es speziell in der Wiener Innenstadt. Hier kostet der Quadratmeter über 8.000 Euro bei neuen Eigentumswohnungen, bei Luxusimmobilien liegen die Quadratmeterpreise natürlich deutlich höher. Laut Engel & Völkers führt Wien das Preisranking bei den exklusivsten Wohnstandorten in Österreich an. An erster Stelle der hochpreisigen Domizile steht das „Goldene Quartier“ des Tiroler Immobilieninvestors und Signa-Chefs René Benko in der Tuchlauben, unweit vom Stephansdom. Für hochwertig ausgestattete Penthouse- und Dachgeschoßwohnungen mit Blick über die

Stadt sind dort bis zu 30.000 Euro pro Quadratmeter zu bezahlen. Auf Rang 2 folgt der ebenfalls im 1. Bezirk von Wien gelegene Kärntner Ring. Hier werden für ein neues Wohnimmobilienensemble Spitzenpreise von bis zu 26.000 Euro je Quadratmeter erreicht. See statt Meer Meer gibt es zwar in Österreich bekanntlich keines, aber dafür hat Österreich eine Vielzahl an Seen, die in wunderbare Landschaften eingebettet und auch für ihre Sauberkeit bekannt sind. Verständlich also, dass nach Wien die österreichischen Seenlagen zu den teuersten und begehrtesten des Landes zählen. Der Mondsee in Oberösterreich ist derzeit bei den heimischen Gewässern der Spitzenreiter. Er ist nicht nur einer der wärmsten Seen des Salzkammerguts, die Immobilien rund um den See zählen auch zu den teuersten in der Alpenrepublik. Für Objekte in direkter

Seenlage werden Quadratmeterpreise von bis zu 25.000 Euro gefordert – und von Interessenten auch bezahlt. Wohnen hat hier übrigens eine lange Tradition, denn bereits 3.500 vor Christus siedelten Menschen am Seeufer – allerdings noch in Pfahlbauten und zu ungleich günstigeren Konditionen. Der Wohnimmobilienmarkt am Wörthersee in Kärnten wird wie das Salzkammergut durch einheimische Investoren geprägt. Dazu trägt vor allem die schnelle Autobahn-Anbindung an Wien bei, die aus dem Wörthersee eine ähnliche Lage macht wie Long Island für New York oder die Insel Sylt für Hamburg. Für Objekte in Bestlage mit Seezugang in Velden am Wörthersee werden Quadratmeterpreise von bis zu 20.000 Euro erzielt. In den Bergen Auch in den alpinen Regionen steigt das Preisbarometer in den letzten Jahren konse-

quent nach oben. Im Skifahrer-Paradies Lech am Arlberg sind es ebenfalls bis zu 20.000 Euro auf den Quadratmeter, bereits knapp dahinter folgt der Szene-Ort Kitzbühel mit 17.500 Euro. Da kommt in den Top-Lagen ein exklusives Landhaus im Tiroler Stil auch einmal auf 20 Millionen Euro. „Der Angebotsengpass ist in erster Linie auf mangelnde Baugrundstücke in den 1A-Lagen von Kitzbühel zurückzuführen“, sagt Wolfgang Böhm, geschäftsführender Gesellschafter von Engel & Völkers in Kitzbühel. Zu den begehrtesten Objekten in der Wintersporthochburg Kitzbühel zählen jene in den Lagen am Sonnberg, wie zum Beispiel am Römerweg. Die gesuchten Immobilien am Fuße des Kitzbüheler Horns sind meist Landhäuser im Tiroler Stil, die einen unverbaubaren Blick auf die Stadt und den Zielhang der Streif bieten. Eine Neubautätigkeit in den stark nachgefragten Lagen ist nur eingeschränkt


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möglich, da die Landschaftsreserve naturgemäß begrenzt ist und viele Bereiche dem Naturschutz untergeordnet wurden. Daher rangieren die Preise bei Top-Lagen für Baugrundstücke zwischen 3.500 und 4.500 Euro pro Quadratmeter. Auch im Kitzbüheler Stadtzentrum selbst liegen die Top-Quadratmeterpreise für Eigentumswohnungen auf einem sehr hohen Niveau. In den verwinkelten Gassen des historischen Stadtkerns werden gut ausgestattete Eigentumswohnungen mit großzügigen Grundrissen und Parkmöglichkeiten stark nachgefragt. Für exklusive Wohnungen in den sehr guten Lagen liegt der Preis pro Quadratmeter bei bis zu 15.000 Euro. Wer kann und will sich das leisten, ist man da geneigt zu fragen. Viele Kaufinteressenten kommen aus dem gesamten europäischen Ausland – sowie aus Wien. Die häufigsten Anfragen internationaler Käufer registriert Engel & Völkers Kitzbühel freilich aus Deutschland. Die meisten Käufer erwerben Immobilien zur Eigennutzung und verfügen über ein ausreichendes Barvermögen. „Wir haben es mit einer ,echten‘ Nachfrage zu tun, die auf ein zu knappes Angebot trifft“, weiß Böhm. Käufer und Ausblick In Wien selbst, zentrale Drehscheibe mit bester internationaler Fluganbindung, ist der Käuferkreis breit gefächert und hat sich in den vergangenen Jahren immer weiter ausgedehnt. Waren es anfangs eher Investoren aus der CEE-/SEE-Region, so kommen die Interessenten für Luxusimmobilien mittlerweile auch aus dem arabischen und asiatischen Raum. Mit ein Grund für die Popularität von Wien und Österreich sind sicherlich die international betrachtet immer noch günstigeren Preise. Im Vergleich zu anderen internationalen Destinationen fehlen Österreich einige Tausender – und es ist noch ein weiter (Preis-)Sprung nach London Knightsbridge mit 93.000 Euro pro Quadratmeter oder an die Côte d’Azur mit 70.000 Euro. Aber Österreich hat auf Grund seiner stabilen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und demokratischen Strukturen durchaus Potenzial zu Wertsteigerungen im Luxussegment. Immerhin wurde Wien zum vierten Mal in Folge in der „Mercer Studie“ als lebenswerteste Stadt der Welt ausgezeichnet und Österreich genießt einen hervorragenden und stabilen Ruf – wichtig für jedes langfristige Investment. „Das hohe Preisniveau in Wien ist auf die starke Nachfrage auch von ausländischen Investoren zurückzuführen, die ihr Kapital aufgrund der stabilen Finanz- und Wirtschaftslage in Österreich vornehmlich in Immobilien anlegen“, bestätigt Kai Enders, Vorstandsmitglied der Engel & Völkers AG. Die Knappheit hochwertiger Wohnimmobilien hält in den meisten begehrten Lagen von Österreich an. Selbst dort, wo das Angebot durch exklusive Neubauprojekte zugenommen hat, registriert Engel & Völkers weiterhin stabile bis leicht steigende Preise. „Das wird sich auch künftig nicht ändern, denn Österreich ist ein enorm attraktives Land zum Wohnen, um Urlaub zu machen – und für Investitionen“, so Kai Enders.

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harm, flair, safety and culture – these are the attributes often associated with Vienna. No wonder then that living in this city on the Danube is both highly sought-after and relatively expensive in the luxury sector. Property prices have been rising for many years in Austria. Significant growth has been recorded in the inner city areas in particular. Here a square metreof space costs over 8,000 euros for new

Zu den begehrtesten Objekten in der Wintersport-Hochburg Kitzbühel zählen jene in den Lagen am Sonnberg, wie zum Beispiel am Römerweg Some of the most sought-after properties in the winter sports capital of Kitzbühel are located on the Sonnberg, like those on the Römerweg, for example

owner-occupied apartments while the square metre price is significantly higher for luxury properties. According to Engel & Völkers, Vienna is one of the most exclusive residential locations in Austria in terms of the price rankings. The number one location for highpriced residences was the ‘Golden Quarter’ of Tyrol property investor and Signa CEO René Benko on the Tuchlauben, close to St. Stephen’s Cathedral. For high quality penthouses and roof-top apartments with views over the city, prices of up to 30,000 euros per m² are the norm here. In second place is the Kärntner Ring in Vienna’s 1st district. Here top prices of up to 26,000 euros per m² are common for new properties. The lake instead of the sea There might be no sea in Austria but there are certainly many lakes nestled within the magnificent landscape and renowned for their cleanliness. It goes without saying then that Austria’s lakes are among the most expensive and sought-after locations in the country, after Vienna. Lake Mondsee in Upper Austria is currently the front runner when it comes to the local waters. Not only is it one of the warmest lakes in the Salzkammergut region, the properties around the lake are also among the most expensive in Austria. Prices of up to 25,000 euros per m² are requested for properties with a direct lakeside plot – and they are often achieved. There is a long history of settlement here because people populated the lake shores as long ago as 3500 BC – albeit in homes built on stilts and in less favourable conditions. The property market by Lake Wörthersee in Carinthia has also been shaped by local investment, like Salzkammergut. The situation has been fuelled by the fast motorway

„Ostarrichi“

Unique residential portfolio

Einzigartiges Wohnportfolio

217 Wohneinheiten in ausgezeichneter Wohnlage in Wien und Graz mit einer Gesamtnutzfläche von 18.760 m².

217 residential units in an excellent residential area in Vienna and Graz with a total floor space of 18,760 sqm.

1090 Wien, Spitalgasse 13-15/Rummelhardtgasse 1

1090 Vienna, Spitalgasse 13-15/Rummelhardtgasse 1

1180 Wien, Hockegasse 55-57/Geyergasse 4

1180 Vienna, Hockegasse 55-57/Geyergasse 4

1180 Wien, Starkfriedgasse 48-50/71-75

1180 Vienna, Starkfriedgasse 48-50/71-75

1190 Wien, Langackergasse 12/Sandgasse 15-19

1190 Vienna, Langackergasse 12/Sandgasse 15-19

8043 Graz, Reifentalgasse 3-5

8043 Graz, Reifentalgasse 3-5

Die BLM Betriebs-LiegenschaftsManagement GmbH beabsichtigt, die genannten Liegenschaften in einem strukturierten Bieterverfahren im Portfolio oder einzeln zu veräußern.

The “BLM Betriebs-LiegenschaftsManagement GmbH” intends to sell the mentioned properties as a portfolio or individually in a structured bidding process.

Die Abwicklung erfolgt in deutscher Sprache und unterliegt österreichischem Recht.

Settlement will be made in German language and is subject to Austrian law.

Erste Angebotsfrist: 4. Juni 2014, 17:00 (einlangend)

First Offer period: 4 June 2014, 5.00 p.m. (receipt)

Nähere Informationen zum Bieterverfahren erhalten Sie unter:

For more information about the bidding process, please contact:

EHL Immobilien GmbH Prinz-Eugen-Straße 8-10, 1040 Wien 01-512 76 90-301 | ostarrichi@ehl.at

www.ehl.at


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Fotos: beigestellt

Exklusiv und luxuriös präsentieren sich die „Residences“ auf dem Sans Souci Hotel in Wien mit Preisen bis zu 17.500 Euro pro Quadratmeter The ‘Residences’ in the Sans Souci Hotel in Vienna, with prices of up to 17,500 euros per square metre, are exclusive and luxurious.

Das Appartementhaus „Villa Velden“ liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum kleinen Ort Auen im Gemeindegebiet von Velden am Südufer des Wörthersees The ‘Villa Velden’ apartment development is based close to the village of Auen in the community of Velden on the south shore of Lake Wörthersee

Für Objekte in Bestlage mit Seezugang in Velden am Wörthersee werden Top-Quadratmeterpreise von bis zu 20.000 Euro erzielt. Diese exklusive Villa befindet sich am Nordufer Top prices of up to 20,00 euros per m2 are achieved for quality properties in top locations with access to the lake in Velden am Wörthersee. This exclusive villa is located on the north shore

connection to Vienna which makes Lake Wörthersee comparable to what Long Island is to New York and the island of Sylt to Hamburg. Prices of up to 20,000 euros per m² are paid for properties in the top locations with lake access in Velden am Wörthersee. In the mountains Prices have also been on the up in the Alpine regions over the last few years. Up to 20,000 euros per m² are paid in the skiing paradise of Lech am Arlberg, closely followed by the trendy town of Kitzbühel at 17,500 euros. An exclusive Tyrolean-style country home in the top locations here can fetch as much as 20 million euros. “The bottleneck in supply is primarily due to the lack of building plots in the top locations in Kitzbühel”, says Wolfgang Böhm, Managing Partner at Engel & Völkers in Kitzbühel. The most sought-after properties in the winter sports capital of Kitzbühel are those on the Sonnberg, for example on the Römerweg. The popular properties at the foot of the Kitzbüheler Horn are generally Tyrolean-style country homes with protected views of the city and the Streif finish area. New buildings are strictly limited in the most sought-after locations due to limited land and extensive nature protection areas. Prices for the top

locations for building plots therefore vary between 3,500 and 4,500 euros per m². In Kitzbühel’s town centre, the top prices for owner-occupied apartments per m² have also reached a very high level. In the winding alleyways of the historic town centre, wellfurnished owner-occupied apartments with a spacious layout and parking are in great demand. Prices for exclusive apartments in excellent locations can reach up to 15,000 euros per m². It is tempting to ask who can afford this and why they would want to pay this much. Many of the potential buyers come from across Europe as well as Vienna. Engel & Völkers Kitzbühel receives the majority of its international buyer queries from Germany. Most buyers purchase property for their own use and have sufficient cash assets. “We are dealing with a ‘genuine’ demand along with a short supply”, says Böhm. Buyers and prospects In Vienna, a central hub due to its exceptional international flight connections, the potential customer base is very broad and has expanded further over the last few years. While investors initially came from the CEE/SEE region, potential buyers of luxury properties are now also coming from the Arab and Asian regions.

One reason for the popularity of Vienna and Austria is undoubtedly the reasonable prices, from an international perspective. Compared to other international destinations, Austria comes in a few thousand euros lower – and is a long way away from London Knightsbridge at 93,000 euros per m² and Côte d’Azur with 70,000 euros. Austria has potential to increase its values in the luxury sector thanks to its economic, social and democratic structures. Vienna has been named the city most worth living in by the ‘Mercer Study’ for the fourth time in a row and Austria has an exceptional and stable reputation, which is important for any long-term investment.“The high price level in Vienna can be attributed to strong demand from foreign investors who want to invest their capital in Austria’s stable financial and economic situation”, explains Kai Enders, an executive board member at Engel & Völkers AG. The scarcity of high quality residences applies to Austria’s most sought-after locations. However, even where supplies have increased due to the implementation of exclusive new-build projects, Engel & Völkers has noted stable to slight price increases. “This will not change in the future because Austria is hugely attractive as a place to live and have a holiday – and invest”, says Kai Enders. Walter Senk ■


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Immobilie des Monats

Luxuriöse Villa mit spektakulärer Aussicht

Ibiza: Traumobjekte sind rar geworden Ibiza: Dream properties have become a rarity

Property of the month

A luxury villa with spectacular views

D

moderner Audioanlage. Von den Terrassen des Haupthauses und des Gästehauses genießen Sie atemberaubende Blicke. Ein elegantes Anwesen, das zu den wirklich außergewöhnlichen Immobilien Ibizas gehört.

T

his impressive luxury property is located in eastern Ibiza on a hill between Santa Eulalia and San Carlos. It is surrounded by one of the most beautiful and well-maintained gardens on the

island. The exceptional layout, spacious design and exclusive furnishings meet the highest of standards. The technical facilities impress even the most discerning of owners with under-floor heating, an air filter system and an ultra-modern audio system. From the terraces of the main building and guesthouse, breathtaking views can be enjoyed.

Florian Fischer Geschäftsführender Gesellschafter von Engel & Völkers auf Ibiza Managing Partner of Engel & Völkers on Ibiza

Fotos: Sonja Schwarz, Andy Seidler, beigestellt

ieses beeindruckend luxuriöse Anwesen liegt im Osten Ibizas auf einer Anhöhe zwischen Santa Eulalia und San Carlos. Es ist umgeben von einem der schönsten und gepflegtesten Gärten der Insel. Der außergewöhnliche Grundriss, die großzügige Aufteilung und die exklusive Ausstattung entsprechen den höchsten Standards. Die technische Ausrüstung beeindruckt auch den anspruchsvollsten Eigentümer mit Fußbodenheizung, Luftfiltersystem und hoch-

> Ibiza ist mit einer Fläche von 572 km2 die drittgrößte Insel der Balearen. Die Insel hat rund 135.000 Einwohner, der Anteil deutscher Einwohner liegt bei rund 3 Prozent. Seit 2001 ist die Zahl der dauerhaft auf Ibiza lebenden Menschen um mehr als 50 Prozent gestiegen. Die größten Gemeinden sind Ibiza-Stadt, Santa Eulària des Riu sowie Sant Josep de sa Talaia. Ibiza wird auch gerne als „Insel der Reichen und der Schönen“ bezeichnet. Doch die schöne und beeindruckende Landschaft zeichnet Ibiza mindestens genauso aus. > Ibiza is the third biggest island in the Balearics with an area of 572 km2. The island has around 135,000 inhabitants with the proportion of Germans standing at around 3%. The number of people living permanently on the island of Ibiza has increased by over 50% since 2001. The largest communities are Ibiza town, Santa Eulària des Riu and Sant Josep de sa Talaia. Ibiza is often described as the island of the ‘rich and beautiful’. But the island is just as much characterised by its beautiful and impressive landscape.

Eckdaten Key data Schlafzimmer

7

Bedrooms

7

Badezimmer

4

Bathrooms Bebaute Fläche

4 ca. 690 m2

Area built on

approx. 690 m2

Grundstück

ca. 33.000 m2

Plot

approx. 33,000 m2

Preis

€ 5,5 Mio. Euro

Price

5.5 million euros

Santa Eulalia Office • Calle San Jaime, 37, E-07840 Santa Eulalia Tel. +34 (971) 80·71·80 • Fax +34 (971) 33·28·71 www.engelvoelkers.com • Santaeulalia@engelvoelkers.com

Interessenten, die heute eine preiswerte Top-Immobilie auf Ibiza suchen, kommen leider zu spät. Die Preise für Premium-Immobilien auf der Baleareninsel ziehen seit Ende 2012 deutlich an. In diesem Segment registrierten wir im Jahr 2013 Preiserhöhungen von bis zu 5 Prozent. Aufgrund der anziehenden Kaufpreise sowie der gestiegenen Anzahl an Transaktionen im oberen Preisbereich verzeichneten unsere beiden Engel & Völkers Shops auf Ibiza in 2013 gegenüber dem Vorjahr ein Umsatzplus von rund 20 Prozent. Mit dem sehr guten Umsatzergebnis haben wir erneut unsere Position auf der Insel als Marktführer für das Premium-Segment bestätigt. Die Gründe für den Immobilienboom orten wir vor allem in der weltweiten Popularität und Anziehungskraft der Marke Ibiza: Die Insel zählt zu den Hotspots, an denen sich die kosmopolitische Klientel besonders gern einen Zweitwohnsitz zulegt. Insbesondere im Top-Segment über 1 Mio. Euro ist die Nachfrage deutlich gestiegen. Dabei geht es den meisten Käufern meist weniger um steuerliche oder wirtschaftliche Aspekte. Die Menschen suchen hauptsächlich wegen der einzigartigen Lebensart und des unvergleichlichen Charmes der Insel nach einem Zweitwohnsitz auf Ibiza. Interested buyers looking for a reasonably priced top property on Ibiza have unfortunately arrived too late. Prices for exclusive holiday properties on Ibiza have been rising considerably since the end of 2012. We recorded price increases of up to 5% in this sector in 2013. As a result of the higher prices and an increase in the number of transactions, our two Engel & Völkers branches on Ibiza registered a growth in revenue of around 20 per cent over the previous year in 2013. Thanks to these exceptional sales results, we have now confirmed our position as the market leader in the premium sector on the island. The property boom can be traced to the global popularity and attractiveness of the Ibiza brand in particular: the island is one of the hotspots where cosmopolitan clients are particularly fond of acquiring a second home. Demand has risen sharply, especially in the top segment for properties starting at 1 million euros. Most buyers are less concerned with tax-related and economic aspects. It is the unique way of life and the undeniable charm of the island which entice people to look for a holiday home on Ibiza.


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> Die beiden besten europäischen Shoppingcenter liegen in Deutschland und gehören zum Portfolio von Union Investment. Auf der Jahresversammlung des International Council of Shopping Centers (ICSC) in Istanbul wurde das Einkaufszentrum „Limbecker Platz“ in Essen in der Kategorie „Established Center“ als europäische Nummer eins ausgezeichnet. Limbecker Platz gehört mit einem Anteil von 85 Prozent zum Portfolio des Offenen Immobilienfonds UniImmo: Europa, Co-Investor ist die ECE. Den zweiten Platz unter den europäischen Shoppingtempeln belegt das „Alexa“ in Berlin-Mitte. „Der European Shopping Center Award 2014 für den ,Limbecker Platz‘ und die hervorragende Platzierung des ,Alexa‘ bestätigen unseren konsequenten Investitionskurs der letzten Jahre in Top-Objekte mit besonderer Erlebnisqualität in attraktiven innerstädtischen Einzelhandelslagen“, so Volker Noack, Geschäftsführer der Union Investment Real Estate GmbH, Hamburg. > The two best shopping centres in Europe are located in Germany and are part of the Union Investment portfolio. At the annual general meeting of the International Council of Shopping Centers (ICSC) in Istanbul, the ‘Limbecker Platz’ shopping centre in Essen was named the number one in Europe in the ‘established centre’ category. Limbecker Platz is part of the UniImmo: Europa open property fund with an 85% share of the portfolio; the co-investor is ECE. The second shopping paradise in Europe is the ‘Alexa’ in Berlin-Mitte. “The European shopping centre award 2014 for ‘Limbecker Platz’ and the exceptional ranking of the ‘Alexa’ confirm our ongoing trend towards investing in top properties over the last few years, offering exceptional quality experiences in the most attractive inner city retail locations”, says Volker Noack, Managing Director of the Union Investment Real Estate GmbH, Hamburg.

Nachfrage in Spanien steigt Demand is rising in Spain > Nachdem die Häuserpreise nach dem Platzen der Immobilienblase um 40 Prozent eingebrochen waren, steht Spanien wieder auf der Liste der Investoren. Laut Savills ist das Investitionsvolumen am Gewerbeimmobilienmarkt im vergangenen Jahr schon um 2,5 Milliarden Euro – also um 12 Prozent – gestiegen. Rund 80 Prozent des Transaktionsvolumens sollen auf ausländische Käufer – hauptsächlich aus USA, Frankreich, Großbritannien und Deutschland – entfallen, während es in den vergangenen Jahren durchschnittlich 40 Prozent waren. > Following the 40 per cent fall in property prices after the real estate bubble burst, Spain is once again on investors’ lists. According to Savills, the volume of investment on the commercial property market rose by 2.5 billion euros last year – in other words by 12 per cent. Around 80 per cent of the transaction volume was accounted for by foreign buyers – mainly from the USA, France, England and Germany – compared to an average of 40 per cent in past years.

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FERTIGSTELLUNGEN UND NEUBEGINN COMPLETION AND NEW BEGINNINGS

> Mit dem Alma Tower in Krakau stellt die UBM im Juli ein Bürohaus fertig – und damit gleichzeitig ein Wahrzeichen der polnischen Stadt. Der Turm ist bereits zu 100 Prozent vermietet. Während das eine Projekt beendet wird, starten zwei weitere in Polen. In der Stadt Breslau wird im zweiten Quartal mit dem Projekt „Times II“ begonnen, einem gemischt genutzten Ensemble mit 39.000 Quadratmeter Bruttogeschoßfläche in bester Innenstadtlage. Gleichzeitig soll gemeinsam mit der CA Immo „aufgrund der starken Mieternachfrage“ die dritte Ausbaustufe des Poleczki Businesspark folgen, so CEO Karl Bier. Beide Projekte sind entsprechend der heute geforderten Nachhaltigkeitskriterien mit einer LEEDZertifizierung in Gold oder Silber geplant. Rumänien und Ungarn sind derzeit für die UBM kein Thema, wie Bier erklärt: „Wir würden in Ungarn gerne etwas tun, aber die Politik schlägt sich in der Wirtschaft nieder.“ > UBM completed an office block in Krakow in July in the form of the Alma Tower – a new landmark in this Polish city. The tower is already completely rented out. Just as one project finishes, another two are launching in Poland. In the city of Breslau, the ‘Times II’ project will start during the second quarter, a mixed use ensemble encompassing 39,000 m2 of floor space in a top inner city location. At the same time, “the third stage of expansion of the Poleczki business park will begin following high demand from tenants”, says CEO Karl Bier. Both projects are planned to have LEED certification in gold and silver in accordance with the current sustainability criteria. Romania and Hungary are not an option for UBM at present, as Bier explains: “We would like to do something in Hungary but the political scene is quashing the economy.”

Regus eröffnet weiteres Business Center in Wien Regus opens another business centre in Vienna > Seit Kurzem bietet Regus in Wien Innere Stadt, dem renommierten Ersten Bezirk, neue Büros. Das Business Center befindet sich auf zwei Stockwerken in einem denkmalgeschützten Jugendstilgebäude am Fleischmarkt. Es bietet auf einer Fläche von insgesamt 1.600 Quadratmetern vom Schreibtisch bis hin zu Konferenzräumen alles: 50 private Büros und 18 Meetingräume sowie einen großen Loftbereich für GemeinschaftsArbeitsplätze. Regus-Kunden können auf Wunsch auch virtuelle Büros und Business Lounges nutzen. Der Platz kann je nach Bedarf für ein paar Stunden, Tage oder Monate gemietet werden. Zu den aktuellen Mietern zählen eine große deutsche Bank und eine bedeutende nationale Anwaltskanzlei.

> Regus has recently started offering new office space in the centre of Vienna’s renowned 1st district. The business centre is located over two floors in a protected Art Nouveau-style building on the Fleischmarkt. It offers everything over a total of 1,600 m2 from desk space to conference rooms: 50 private offices, 18 meeting rooms and a large loft area for communal working. Regus customers can also make use of virtual offices and business lounges, if required. The space can be hired out for a few hours, days or months, as required. The current tenants include a large German bank and an important national law firm.

Deutschland Nummer eins, CEE-Länder weiter stark Germany is number one, CEE countries continue to grow > ABA-Invest in Austria verzeichnete 2013 mit 228 Ansiedlungsprojekten das zweitbeste Jahr in der 32-jährigen Firmengeschichte. Während Deutschland als traditionell wichtigstes Investorenland mit einem Zuwachs von 35 Prozent von 63 auf 85 Neugründungen auch 2013 wieder stärkster Investor war, zeichneten die CEE/SEE-Länder mit 48 Neuzugängen für 21 Prozent des Gesamtergebnisses verantwortlich. Besonders stark ist der Zuwachs bei Unternehmen aus den Nachbarländern Italien, Ungarn und Slowenien, die auf die Stabilität des Standorts Österreich setzen. Die neuen Niederlassungen aus Großbritannien erreichten 2013 mit elf Betrieben ebenfalls ein All-time High. > ABA-Invest in Austria recorded the second best year in its 32-year company history in 2013 with 228 business projects choosing to settle in Austria. Germany is traditionally the most significant investor country and experienced a 35% growth rate in 2013 from 63 to 85 new set-ups while the CEE/SEE countries were responsible for 21% of the overall results with 48 new business set-ups in Austria. The growth of companies from neighbouring countries such as Italy, Hungary and Slovenia is particularly strong and these countries depend on the stability of Austria as a location. The new businesses from Great Britain achieved an all-time-high in 2013 with 11 operations present.

Fotos: Union Investment, Gregor Titze, beigestellt

Die besten Shoppingcenter Europas Europe’s best shopping centres

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Fotos: Getty Images

Sorge um Chinas Immobilienpreise Concern about China’s property prices

Wien erneut Stadt mit höchster Lebensqualität Vienna once again the city with the highest quality of life > Wien konnte in der jüngsten Studie „Quality of Living 2014“ der Beratungsfirma Mercer Consulting Group erneut die Top-Position einnehmen. Wien rangiert auf Platz eins und ist damit laut Mercer weltweit die Stadt mit der höchsten Lebensqualität. „Spitzenreiter Wien zeigt seine Stärken besonders im Bereich Wohnqualität und öffentliche Verkehrsmittel. Zudem bietet die Stadt eine große Vielfalt an Restaurants“, so Mercer-Expertin Christa Zihlmann. Das Schlusslicht im weltweiten Vergleich der Großstädte bildet Bagdad.

> Vienna once again took top position in the latest study from the consultancy company Mercer Consulting Group, “Quality of Living 2014”. Taking first place, according to Mercer Vienna is thus the city with the highest quality of living worldwide. “The front runner Vienna shows its strengths especially in the area of residential quality and public transport. The city also offers a great variety of restaurants”, explains Mercer expert Christa Zihlmann. Baghdad brings up the rear in the worldwide comparison of major cities.

> Große Gefahr sehen die Volkswirtschaftler derzeit am chinesischen Immobilienmarkt. Die ersten Anzeichen für eine Eintrübung der Konjunktur geben zu denken, denn auch der noch im vergangenen Jahr hitzige Immobilienmarkt scheint sich abzukühlen. Gleichzeitig wächst die Unruhe an den Märkten, da es auch etliche hoch verschuldete Immobilienentwickler gibt. Diese sind für Banken und Anleihegläubiger ein immer größeres Risiko, da eine große Zahl an fertiggestellten Wohnkomplexen vorhanden ist, die sich faktisch nicht verkaufen lassen. Daher zeigt auch die vom nationalen chinesischen Statistikbüro monatlich veröffentlichte Entwicklung der Durchschnittspreise für Februar nur noch einen äußerst geringfügigen Anstieg von 0,27 Prozent gegenüber dem Vormonat. Dabei wurden trotzdem noch in 57 der 70 Ballungsgebiete Preiserhöhungen registriert. Im Vorjahr war dies noch in allen erfassten Kreisen der Fall. Marktexperten rechnen grundsätzlich mit einer Fortsetzung des Abkühlungstrends in den kommenden Monaten. > Economists currently see a major risk in the Chinese property market. The first signs of clouds over the economy offer food for thought because the property market, which was still heated last year, also seems to be cooling off. At the same time there is growing unrest in the markets because there are also a number of property developers with a high level of debt. These pose an ever greater risk for banks and bondholders due to the large number of completed residential complexes that in practice cannot be sold. Thus in February, for the first time the trend in average prices that is published monthly by the Chinese statistics office showed a still very slight increase of 0.27 per cent compared with the previous month. At the same time, price increases were recorded in 57 of the 70 conurbations, whereas in the previous year this was still the case in all the districts surveyed. Market experts basically believe that the cooling off trend will continue over the next few months.

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New Yorker Manhattan oft genannt wird, zu bieten hat? Es ist wohl eine Mischung aus allem, dem entspannten Lebensgefühl, den angenehmen klimatischen Bedingungen und der kostengünstigen Sonne-StrandAlternative zu anderen italienischen oder spanischen Urlaubsdestinationen. Immerhin 30.000 Europäer leben bereits ganzjährig in Benidorm und bringen ihre eigene Kultur mit. Da sie nicht als klassische Einwohner der spanischen Stadt gelten und es immer mehr werden, bahnt sich auch hier ein weiterer Rekord an.

Benidorm an der Costa Blanca weist die größte relative Hochhausdichte auf Benidorm on the Costa Blanca has the highest relative density of high rise buildings in the world

Fotos: Getty Images

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Das Manhattan Spaniens The Manhattan of Spain > Wolkenkratzer-Ranking: Man sollte meinen, es sei Hongkong, New York oder Tokio – aber letztendlich ist eine andere Stadt Rekordhalter bei den meisten Hochhäusern im Vergleich zu den Einwohnern. > Skyscraper ranking: you might think it would be Hong Kong, New York or Tokyo – but ultimately a different city holds the record for the most high rise buildings compared to the number of inhabitants.

S

onne, Strand, Meer – diese drei Schlagwörter lassen viele bereits in paradiesisch anmutende Tagträume von einsamen Palmenstränden gleiten. In einigen Badeorten sieht aber die Wirklichkeit ganz anders aus, und dazu zählt vor allem eine: die spanische Touristenmetropole Benidorm. Noch vor 50 Jahren ein unbedeutendes spanisches Fischerdorf an der Costa Blanca, steht Benidorm heute vor allem für ganzjähriges Urlaubsvergnügen und sommerlichen Massentourismus – und für die größte Hochhausdichte der Welt in Relation zu seinen Einwohnern! Mit einer Einwohneranzahl von 73.768 (Stand: 1. Jänner 2014) und 337 Hochhäusern ergibt sich eine Durchschnittsanzahl von 219 Personen pro Hochhaus. Damit ist Benidorm auf der ganzen Welt Spitzenreiter, gefolgt vom brasilianischen Badeort Balneário Camboriú, NordSydney und Miami Beach. Von den 200

höchsten Gebäuden Spaniens stehen allein 140 in Benidorm. Das Hotel „Bali“ mit seinen 52 Stockwerken, der Höhe von 186 Metern und 776 Zimmern ist zum Beispiel nicht nur das höchste aktiv genutzte Gebäude Benidorms, sondern auch das höchste Hotel Europas. Doch nun wurde es überholt von einem Gebäude, das der Stadt peinliche Berühmtheit verschafft. Den Rest zu Fuß Der 188 Meter hohe „In Tempo“-Doppelturm hätte das höchste Wohngebäude der Europäischen Union und Vorzeigeprojekt von Benidorm werden sollen. Zahlreiche Pannen während des Baus ließen das Bauprojekt, das vor allem Eigentumswohnungen schaffen sollte, jedoch ins Chaos stürzen. Die Wirtschaftskrise tat ein Übriges. Weil man wohl noch mehr Käufer ansprechen wollte, wurde ab der 20. Etage im Nachhinein auf-

gestockt – doch der Einbau eines Lifts für die neuen Stockwerke wurde schlicht vergessen. Die im Nachhinein vorgeschlagene Lösung, den Lift an der Hausfassade anzubringen, ist bis dato nicht realisierbar. Zwischen 21. und 47. Etage heißt es daher Stufen steigen. Die Fertigstellung des Projekts sollte Ende 2014 erfolgen – dazu, wie lange es dauern könnte, die oberen Etagen zu verwerten, gab es keine Angaben. Auf jeden Fall kann das „In Tempo“ als Mahnmal für eine unkoordinierte Errichtungsweise stehen. Erfolgsrezeptur à la „Benihattan“ Doch was zieht tausende Briten, Deutsche oder Niederländer Jahr für Jahr in die Ausgeburt des globalen Massentourismus? Sind es die 300 Sonnentage pro Jahr, die billigen Lebenshaltungskosten und die 24-StundenBespaßung jeglicher Fasson, die „Benihattan“, wie Benidorm in Anlehnung an das

un, sand, sea – these three buzzwords send many people off into daydreams of heavenly-seeming lonely beaches with palm trees. But in some resorts the reality looks entirely different, and this is the case for one more than all the rest: the Spanish tourist metropolis of Benidorm. 50 years ago it was still an unimportant Spanish fishing resort on the Costa Blanca, but today Benidorm stands above all for all year round holiday enjoyment and mass tourism in summer – and for the highest density of high rise buildings in the world in relation to its inhabitants! With the number of inhabitants standing at 73,768 people (as at 1 January 2014) and 337 high rise buildings, there is an average of 219 people per high rise. This puts Benidorm in the lead throughout the world, followed by the Brazilian resort of Balneário Camboriú, North Sydney and Miami Beach. Of the 200 highest buildings in Spain, 140 are in Benidorm alone. The Hotel Bali for example, with 52 storeys, a height of 186 metres and 776 rooms, is not only the most actively used building in Benidorm, but also the tallest hotel in Europe. But it has now been overtaken by a building that has created undesirable celebrity for the town. The rest on foot The 188 metres high ‘In Tempo’ double tower was supposed to become the highest residential building in the European Union and the flagship project of Benidorm. But numerous failings during construction have left the construction project, which was to have created mainly owneroccupied apartments, in chaos. The economic crisis did the rest. Because the builders wanted to appeal to even more buyers, more storeys were added on retrospectively from the 20th floor up – but the lifts for the new floors were simply forgotten. The suggestion subsequently made, of attaching the lift to the facade of the building, remains unrealisable to date, which means that between the 21st and 47th floors you have to climb the stairs. Completion of the project was set for the end of 2014 – but there are no indications of how long it might take to salvage the upper storeys. But the ‘In Tempo’ can certainly stand as a monument to an uncoordinated approach to construction. Recipe for success ‘Benihattan’ style But what is it that attracts thousands of British, Germans or Dutch to the birthplace of global mass tourism year on year? Is it the 300 days of sunshine a year, the cheap living costs and the 24 hours of fun of all varieties every day that ‘Benihattan’, as Benidorm is often called on the model of New York’s Manhattan, has to offer? It is probably a mixture of everything, the relaxed approach to life, the pleasant climate and the lowest prices for sun and sand as an alternative to other Italian or Spanish holiday destinations. And after all, 30,000 Europeans live in Benidorm all year round and bring their own culture with them. Since they do not count as the classic inhabitants of the Spanish town and there are more and more of them all the time, another record may well be looming here too. Walter Senk ■


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NEWS & FACTS

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COMMUNICATIONS & IT Mit dem neuen Samsung Galaxy S5 ist auch die PayPal-App mit Fingerabdruck-Erkennung erhältlich. The PayPal app with fingerprint recognition is available with the new Samsung Galaxy S5 too. Das weltweite Datenvolumen wird bis 2020 um das Zehnfache anwachsen – von derzeit 4,4 Billionen Gigabyte auf 44 Billionen Gigabyte. The worldwide volume of data will grow tenfold by 2020 – from currently 4.4 billion gigabytes to 44 billion gigabytes. HTC holt Paul Golden, früher Marketing-Chef bei Samsung, an Bord. HTC is taking Paul Golden, former head of marketing at Samsung, on board.

> Thomas Kadlec übernahm bei T-Mobile Austria kürzlich die Leitung des Bereichs Solutions, der die technische Implementierung und den Betrieb von Produkten und Services unter Einbeziehung der Architekturvorgaben, des Lösungsdesigns, der Effizienz- und Effektivitätssteigerung sowie des aktiven Risiko- und Kostenmanagements umsetzt. > Thomas Kadlec has recently taken over the management of the Solutions Division at T-Mobile Austria, which undertakes the technical implementation and operation of products and services including the architecture specifications, solution design, increasing efficiency and effectiveness, and active risk and cost management.

Mobile Social Media setzt sich beim Shopping weltweit durch Mobile social media becoming established worldwide for shopping > Immer mehr Konsumenten kaufen über Tablets und Mobiltelefone ein – das ist das nicht ganz überraschende Ergebnis einer neuen Studie von PwC. Die Umfrage zeigt auch, dass die Konsumenten bei immer weniger Handelsketten einkaufen: Immerhin 15 Prozent der Befragten (doppelt so viele wie 2012) gaben an, nur bei einem einzigen Händler gekauft zu haben. PwC sieht in den Ergebnissen auch eine wachsende Bedeutung von Social-Media-Kanälen, in denen sich Konsumenten über Händler und Hersteller informieren: 59 Prozent der Befragten folgen ihren Lieblingsmarken und -händlern über Social Media. Ebenso viele gaben an, über Social Media eine Marke entdeckt zu haben, für die sie sich später interessierten. > More and more consumers are shopping via their tablets and mobile phones – this is the not entirely surprising result of a new study by PwC. The survey also shows that consumers are shopping at fewer and fewer retail chains: anyway 15% of respondents (twice as many as in 2012) said they had only bought from a single retailer. PwC believes the study findings indicate the growing significance of social media channels which consumers use to find out about retailers and manufacturers: 59% of respondents follow their favourite brands and retailers via social media. The same number said they had discovered a brand via social media which they were later interested in.

SAMSUNG SCHLIESST WERK IN UNGARN SAMSUNG CLOSES FACTORY IN HUNGARY Fotos: Getty Images, beigestellt

Thomas Kadlec neuer Bereichsleiter Solutions Thomas Kadlec new Divisional Director of SolutionsBUWOG

> Laut Pester Lloyd wird Samsung seinen zweitgrößten Standort in Ungarn schließen. Im Samsung SDI Werk in Göd werden derzeit Panele für PlasmaFernseher und Handybildschirme hergestellt. Ein Weiterführen des Werkes wäre aufgrund der sich rasend schnell gestaltenden technologischen Entwicklung nur mit massiven Investitionen lohnend gewesen, die man aber im derzeitigen Umfeld in Ungarn scheute. Auch gab es einige Verlagerungen im Produktportfolio der Hauptauftraggeber, die man schwer kompensieren konnte. Rund 800 Menschen verlieren ihre Arbeit, so Pester Lloyd. > According to Pester Lloyd, Samsung is going to shut down its second largest site in Hungary. The Samsung SDI factory in Göd currently manufactures panels for plasma televisions and mobile phone screens. Due to the phenomenally rapid pace of technological development, continuing to run the factory would apparently only be worthwhile with massive investments, which Samsung is wary of in the current environment in Hungary. There have also been several shifts in the product ranges of the main customers which have been difficult to compensate. Pester Lloyd says that around 800 people will lose their jobs.

Sensordaten sorgen für exorbitanten Datenanstieg Sensor data creates exorbitant data increase > Vor allem das Internet der Dinge und die damit verbundene zunehmende Verbreitung von Funktechniken, intelligenten Produkten und softwarebasierten Geschäftsmodellen tragen dazu bei, dass sich das digitale Universum künftig alle zwei Jahre verdoppelt. Das geht aus der Studie „EMC Digital Universe“ der EMC Corporation hervor. Laut IDC können heute knapp 200 Milliarden Objekte mit dem Internet der Dinge verbunden werden. Die von diesen Geräten produzierten Daten entsprechen rund 2 Prozent des weltweiten Datenbestands. 2020 werden bereits 32 Milliarden Objekte mit dem Internet verbunden sein – und produzieren dann ungefähr 10 Prozent der weltweiten Daten.

> Above all the Internet of Things and the associated increasing dissemination of radio technologies, intelligent products and software-based business models are contributing to the fact that in future the digital universe will double every two years. This emerges from the study “EMC Digital Universe” by the EMC Corporation. According to IDC, today just under 200 billion objects can be connected to the Internet of Things. The data produced by these devices corresponds to around two per cent of the worldwide data stock. By 2020, 32 billion objects will be connected with the Internet – and will then produce around ten per cent of worldwide data.

Telekom Austria für CSR-Projekt ausgezeichnet Telekom Austria wins award for CSR project > Das Projekt „velocity“ der weißrussischen Tochtergesellschaft der Telekom Austria Group wurde als das beste CSR-Projekt 2013 in der Kategorie „Interaction with Local Community (Interaktion mit der lokalen Gemeinschaft)“ ausgezeichnet. Diese Fahrrad-Initiative startete im Juni 2013 und zielt darauf ab, eine Fahrradinfrastruktur in den wichtigsten Städten Weißrusslands zu entwickeln, funktionelle Radparkplätze zu errichten sowie einzigartige Radtouren in interessanten und nicht touristischen Gegenden zu veranstalten. Die Initiative wurde von der internationalen sozioökonomischen Stiftung in Zusammenarbeit mit der slowakischen Pontis-Stiftung und mit der Unterstützung der Europäischen Kommission ins Leben gerufen. > The project “velocity” by the Belorussian subsidiary of the Telekom Austria Group has been designated the best CSR project in 2013 in the category “Interaction with the Local Community (Interaktion mit der lokalen Gemeinschaft)”. This cycle initiative was launched in June 2013 with the aims of developing a new cycling infrastructure in the major cities of Belorussia, building functional cycle parking bays and organising unique cycle tours around interesting and non-tourist areas. The initiative was created by the international socioeconomic foundation in cooperation with the Slovakian Pontis Foundation, and is supported by the European Commission.


NEWS & FACTS

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TRAINING & EDUCATION Die Uni Wien bietet nun das Masterstudium „Environmental Sciences“ interdisziplinär und in englischer Sprache an. Vienna University now offers a Master’s course in “Environmental Sciences” across disciplines and in English. Ab dem Wintersemester an der FH Wiener Neustadt: das Masterstudium „Technisches Sales-Management“. Starting from the winter semester at the University of Applied Sciences Wiener Neustadt: the Master’s course “Technical Sales Management”. Die Montanuniversität Leoben führt im Herbst die Studienrichtung „Recyclingtechnik“ ein. In the autumn, the University of Leoben is introducing a course in “Recycling Technologies”.

Niedriges Einstiegsgehalt bei Absolventen in Österreich Low starting salaries for Master’s graduates in Austria

Suchende in Weiterbildungsdatenbanken sind meist weiblich Seekers in further education databases are mostly female > Der Metasuchmaschinenanbieter Info Web Weiterbildung (IWWB) hat in einer Online-Umfrage unter rund 2.000 Datenbanknutzern erhoben, wer Weiterbildungsdatenbanken bei der Recherche nach entsprechenden Angeboten hauptsächlich nutzt. Die Auswertung ergab, dass mehr als zwei Drittel der Nutzer (64 Prozent) weiblich sind. Das Durchschnittsalter der Nutzer liegt bei 42,5 Jahren. Bei der Qualifizierung und dem beruflichen Hintergrund der Nutzer ergab die Umfrage, dass 65 Prozent Matura haben, 70 Prozent Arbeitnehmer, 13 Prozent selbstständig und 8 Prozent als arbeitsuchend gemeldet sind. > The meta search engine provider Info Web Weiterbildung (IWWB) carried out an online survey of around 2,000 database users to find out who mainly uses further education databases when looking for suitable offers. The evaluation revealed that more than two thirds of users (64 per cent) are female. The average age of users is 42.5 years. In terms of the users’ qualifications and professional background, the survey found that 65 per cent have school leaving qualifications, 70 per cent are employees, 13 per cent are self-employed and eight per cent are registered as looking for work.

> Berlin ist ein Magnet für Künstler und Kreative aus aller Welt. Um kreativen und unternehmerischen Konzepten Unterstützung für deren Verwirklichung zu bieten, veranstaltet das für künstlerisch-kreative Weiterbildung an der Universität der Künste Berlin verantwortliche Berlin Career eine Summer University. Von Mitte Juli bis Mitte Oktober erhalten junge Start-ups mit dem durch die Europäische Union geförderten Sommerkursprogramm einen idealen Einstieg in die Szene.

> Berlin is a magnet for artists and creative types from all over the world. In order to offer support for turning creative and entrepreneurial concepts into reality, Berlin Career, which is responsible for further training in the creative arts at Berlin University of the Arts, is offering a Summer University. From the middle of July to the middle of October, this summer course programme funded by the European Union will offer young start-ups their ideal entry route into the scene.

Mehr Anerkennungen für Titel aus dem Ausland Greater recognition for foreign titles > Die Zahl der Anerkennungen ausländischer akademischer Titel ist im vergangenen Jahr in Österreich stark angestiegen. So wurden allein im Jahr 2013 rund 4.600 Anträge gestellt. Laut Wissenschaftsministerium ist seit 2010 die Zahl der Anträge durchschnittlich um 40 Prozent pro Jahr angewachsen. Zwischen 2010 und 2013 wurden knapp 13.000 Ansuchen auf Titel-Anerkennung bei der Serviceeinrichtung ENIC NARIC eingereicht. Der Großteil der Antragsteller kommt aus osteuropäischen Ländern. An erster Stelle liegt Ungarn, gefolgt von Russland und Rumänien. Nur knapp 5 Prozent der Anträge werden abgewiesen – aufgrund ungültiger Diplome, fehlender Unterlagen und wegen nicht anerkannter Hochschulen. > The number of foreign academic titles recognised in Austria has risen greatly in the past year. Thus in 2013 alone, around 4,600 applications were submitted. According to the Ministry of Science, since 2010 the number of applications has gone up by an average of 40 per cent a year. Between 2010 and 2013 just under 13,000 requests for recognition of titles were submitted to the recognition service ENIC NARIC, with the majority of applicants coming from Eastern European countries. Hungary comes in first place, followed by Russia and Romania. Only just under five per cent of applications are turned down, due to invalid diplomas, missing documents and universities that are not recognised.

Fotos: Getty Images, Mauritius Images, Fotolia

Universität der Künste Berlin fördert Start-ups Berlin University of the Arts supports start-ups

> Absolventen mit Masterabschluss verdienen in Österreich deutlich weniger als ihre Kollegen in Deutschland und in der Schweiz. Zu diesem Ergebnis kam das Beratungsunternehmen Kienbaum in der Studie „Absolventenvergütung 2014“. Mit einem Einstiegsgehalt von durchschnittlich 38.400 Euro verdienen die österreichischen Absolventen nur in etwa halb so viel wie ihre Kollegen in der Schweiz, wo ein Masterabschluss mit einem Einstiegsgehalt von 72.000 Euro honoriert wird. In Deutschland verdienen Berufseinsteiger mit 44.200 Euro etwa 15 Prozent mehr als in Österreich. Die höchsten Einstiegsgehälter zahlen österreichische Unternehmen mit durchschnittlich 45.900 Euro für Absolventen mit einem Doktorgrad. Bachelor-Absolventen von der Universität verdienen mit einem Einstiegsgehalt von 33.900 Euro hingegen im Schnitt um 26 Prozent weniger. > Master’s graduates in Austria earn distinctly less than their colleagues in Germany and Switzerland. This was the result reached by the consultancy company Kienbaum in its study of “Graduate Remuneration 2014”. With an average starting salary of EUR 38,400, Austrian graduates earn roughly half as much as their colleagues in Switzerland, where a Master’s is honoured with a starting salary of EUR 72,000. In Germany new entrants to professional life earn EUR 44,200, around 15 per cent more than in Austria. Austrian companies pay the highest starting salaries for graduates with a doctorate, at EUR 45,900 on average. On the other hand university graduates with a first degree earn 26 per cent less on average, with a starting salary of EUR 33,900.


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TRAINING & EDUCATION NEWS & FACTS

SUCCEED / Ausgabe 3

FIRMA AUS OBERÖSTERREICH GEWINNT E-LEARNING-CHECK COMPANY FROM UPPER AUSTRIA WINS E-LEARNING-CHECK

Auszeichnung für Top-Talente der Tourismusforschung Award for top talents in tourism research

Fotos: Getty Images, ÖGAF/FH Kufstein

> Die Österreichische Gesellschaft für Angewandte Tourismus- und Freizeitforschung (ÖGAF) vergab im April in Kufstein die Österreichischen Tourismus-Forschungspreise 2014. Insgesamt neun Finalisten stellten sich dem Hearing durch eine hochkarätige Fachjury, um die mit über 6.000 Euro dotierten Forscherpreise zu erringen. In der Kategorie „Tourissimus“ siegte Barbara Plattner vom Management Center Innsbruck (MCI). Als Preisträgerin des „TUI Nachhaltigkeitspreises“ ging Sandra Hillerzeder von der FH Salzburg hervor, die bereits 2012 mit ihrer Bachelorarbeit diesen Forschungspreis erlangen konnte. In ihrer eingereichten Masterarbeit setzte sie sich mit dem Thema „Sustainable Destination“ auseinander. In der Sonderkategorie „Städtepreis“ wurde Irene Bogner von der FH Wien ausgezeichnet. > In April the Österreichische Gesellschaft für Angewandte Tourismus- und Freizeitforschung (ÖGAF) awarded the Austrian Tourism Research Prizes 2014 in Kufstein. A total of nine finalists presented themselves for the hearing before a high calibre specialist jury to compete for the prizes for researchers that are endowed with more than EUR 6,000. Barbara Plattner of the Management Center Innsbruck (MCI) was victorious in the category “Tourissimus”. Sandra Hillerzeder from Salzburg University of Applied Sciences emerged as the winner of the “TUI Sustainability Prize”, having already carried off this research prize with her Bachelor’s thesis in 2012. The Master’s thesis she submitted dealt with the topic of “Sustainable Destinations”. Irene Bogner from FH Wien University of Applied Sciences received an award in the special category “City Prize”.

Neue Partnerschaft in der IT-Ausbildung New IT training partnership > Das IBM Training Center by WIFI Wien bietet seit 2014 IBM-Trainings für Unternehmen und deren Mitarbeiter mit Unterstützung des neuen Lizenzpartners LernQuest an. In diesem IBM-Trainingsangebot des WIFI Wien finden Einsteiger und Profis verschiedenste Kurse zu IBM-Hard- und -Software inklusive aller Neuerungen. Neben Kursen aus dem Standardprogramm werden auch maßgeschneiderte Firmenkurse angeboten. Im IT-Testcenter des WIFI Wien kann das erlangte Wissen dann auch gleich mit einem IBM-Zertifikat anerkannt werden. > Since 2014 the IBM Training Centre at WIFI Wien has offered IBM courses for companies and their employees with the support of its new licence partner LernQuest. The range of IBM training at WIFI Wien offers beginners and professionals a wide variety of courses on IBM hardware and software, including all the latest innovations. As well as courses from the standard programme, customised courses for companies are also offered. The knowledge acquired can then immediately be recognised at the IT Test Centre at WIFI Wien with an IBM certificate.

> Die Click&Learn Badegruber und Partner GmbH aus Linz wird bereits zum dritten Mal innerhalb von drei Jahren vom Brancheninformationsdienst Checkpoint eLearning in der Kategorie „Learning Management Systeme“ zum Anbieter des Jahres gekürt. In der Kategorie „Individuelle ContentProduktion“ schaffte Click&Learn ebenfalls den ersten Platz. Checkpoint eLearning befragt bereits seit 2010 einmal jährlich Kunden nach ihren Erfahrungen mit E-Learning-Anbietern und erstellt ein Ranking verschiedener Anbieter in unterschiedlichen Kategorien. Die Ergebnisse werden jedes Jahr in Karlsruhe auf der Messe Learntec präsentiert. Insgesamt beteiligten sich 188 E-LearningKunden am Votum. > Click&Learn Badegruber und Partner GmbH from Linz has been awarded the title of Supplier of the Year in the Learning Management Systems category by the sector information service Checkpoint eLearning for the third time in three years. Click&Learn also carried off first place in the category Individual Content Production. Checkpoint eLearning has been asking its customers about their experiences with eLearning providers once a year since 2010, and produces a ranking of different providers in various categories. The results are presented annually in Karlsruhe at the Learntec trade fair. A total of 188 eLearning customers took part in the vote.

Donau-Universität Krems kooperiert mit Stanford University Danube University Krems cooperates with Stanford University > Die Donau-Universität Krems wird künftig mit der renommierten US-amerikanischen Stanford University im Forschungsbereich eng zusammenarbeiten. Geplant sind über einen längeren Zeitraum hinweg gemeinsame Forschungsprojekte im Themenbereich „Transatlantic Challenges for IT Law“. Die erste Forschungsarbeit beschäftigt sich mit „Regulating Information Security in the EU and the U.S. by Mandating Targeted Transparency“. Dieser Forschungsbereich ist gegenwärtig von großer praktischer Relevanz, weil die Europäische Kommission im Februar 2013 eine neue Cybersecurity-Richtlinie vorgeschlagen hat, die für Betreiber kritischer Infrastrukturen weitreichende Pflichten der Security Breach Notification vorsieht. > In future Danube University Krems is going to be working closely with the renowned American Stanford University in the research field. Joint research projects on the topic of “Transatlantic Challenges for IT Law” are planned over a long period. The first research work deals with “Regulating Information Security in the EU and the U.S. by Mandating Targeted Transparency”. This area of research is currently of great practical relevance, because in February 2013 the European Commission put forward a new cybersecurity directive which provides for extensive obligations for operators of critical infrastructures to notify security breaches.

Impressum | Masthead MEDIENINHABER & HERAUSGEBER | MEDIA PROPRIETOR & PUBLISHER: DIABLA MEDIA VERLAG GMBH Karlsplatz 1/18, 1010 Wien, Tel. +43 1 89 00 881, office@diabla.at GESCHÄFTSFÜHRERIN/HERAUSGEBERIN | MANAGEMENT/PUBLISHER: Christina Weidinger (christina.weidinger@diabla.at) HERAUSGEBER | PUBLISHER: Mag. Oswald Greil (oswald.greil@diabla.at) RICHTUNG DER ZEITUNG | EDITORIAL POLICY: Internationale Wirtschaftszeitung mit österreichischen Wurzeln und Fokus auf Zentral-, Ost- und Südosteuropa. International business newspaper published in Austria and focused on Central, Eastern and Southeastern Europe CHEFREDAKTEUR | EDITOR-IN-CHIEF: Harald Hornacek (harald.hornacek@diabla.at) MITARBEITER DIESER AUSGABE | CONTRIBUTORS TO THIS ISSUE: Michaela Hocek, Andrea Jindra, Anna Offner, Walter Senk, Michaela Stipsits, Rumyana Vakarelska, Sabine Wolfgang ANZEIGEN | ADVERTISEMENTS: Hermann Tribuser (Ltg.), Regina Backhausen, Florian Bollmann, Sabine Marx, Renée Wagner; ARTDIRECTOR/GRAFIKDESIGN | ART DIRECTION/GRAPHIC DESIGN: Tobias Bischof (tobias.bischof@diabla.at) FOTOS | PHOTOS: Natascha Senegacnik/www.fotoredaktion.co.at ÜBERSETZER/KORREKTUR | TRANSLATIONS/PROOFREADING: Greller-Schweickhardt GmbH; Barbara Hofmann DRUCK | PRINT: BERGER Druck, 3580 Horn PAPIER | PAPER: Zeitungsdruck aufgebessert, PEFC zertifiziert AUSLANDSVERTRETUNGEN | ADVERTISING REPRESENTATIVES: Belgium, Netherlands, Luxembourg & Middle East: GIO Media, Tel. +31 6 22 23 84 20. Turkey: Media Ltd., Tel. +90 212 275 51 52; China: Publicitas Hong Kong Ltd., Tel. +852 2516 1088; Australia, Canada, France, Great Britain, Greece, Switzerland, USA, Kosovo, Albania, Bosnia, Macedonia: Dioklecian Ltd., Tel. +377 44 136 258; Croatia, Slovenia, Montenegro, Serbia: Justinian C.o.o., Tel. +385 091 355 6890; Russia, Armenia, Belarus, Ukraine, Georgia, Estonia, Kazakhstan, Latvia, Lithuania: Volga Media, Tel. +7 831 43 97 474 COPYRIGHT: Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. All rights reserved, including the copying of articles as per Art 44 para 1 Austrian Copyright Act.

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NEWS & FACTS

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TRAVEL & TOURISM Tägliche Schiffsfahrten durch die malerische Wachau bietet die DDSG wieder ab Mai an. The DDSG is offering daily cruises through the picturesque Wachau region again from May. Das Salzkammergut mit einem Genussfest zu Gast in Linz von 8. bis 10. Mai. The Salzkammergut gourmet festival will take place in Linz from 8 – 10 May. Mycentrope Erlebniskarte ab sofort mit tollen touristischen und kulturellen Angeboten in Ungarn. Mycentrope adventure card available now, with great offers for tourism and culture in Hungary.

Kempinski Hotel Wien Kempinski Hotel Vienna

Faszinierendes Paradies Borneo Borneo – a fascinating paradise > Auf die drittgrößte Insel der Welt entführt einen Meiers Weltreisen ab Mai. Borneo ist vor allem für Naturfreunde ein interessantes Ziel. Seltenen Vogelarten oder Reptilien im Zuge einer Urwaldtour begegnen, die Schönheit von mehr als 15.000 Arten blühender Blumen bestaunen oder Elefanten, Nashörner oder Orang-Utans in den endlosen Wäldern in ihrer natürlichen Umgebung erleben, all das macht Borneo zu einem Top-Ziel. Buchbar ab sieben Nächten im Zuge einer kleinen Rundreise.

> Meiers Weltreisen is offering trips to the world’s third biggest island from May. Borneo will appeal to nature enthusiasts in particular. Observe rare species of bird and reptile during a tour of the jungle, admire the beauty of over 15,000 flower species and watch elephants, rhinos and orang-utans in their natural, extensive forest habitat – all of this makes Borneo a top destination. Bookable from 7 nights as part of a short tour.

Bio-Urlaub Steiermark Organic holiday in Styria > Verlässlich biologisch geht es im „Bio-Urlaub Steiermark“ zu, wenn tatsächlich noch Ursprüngliches auf den Tisch kommt und man statt chemischer Zusätze die pure Natur inklusive jeder Menge Vitamine und Vitalstoffe erleben kann. Ob Bauernhof, Restaurant oder Hotel – mittlerweile haben sich mehr als 3.400 Höfe im grünen Herz Österreichs der Bio-Tradition verschrieben. Mit einem Bio-Zertifikat schmücken darf sich nur, was sich vorher einer strengen Prüfung unterzogen hat. > An organic holiday in Styria is all about natural organic produce with authentic food and pure nature packed with vitamins and minerals instead of chemical additives. Whether at a farm, restaurant or hotel – over 3,400 establishments have committed to this organic tradition here in the green heart of Austria. Only establishments which pass a strict selection process are permitted to bear the organic certification.

Nachhaltiges Umweltprojekt auf den Seychellen Sustainable environmental project on the Seychelles > Wer dem Himmel auf Erden etwas näher sein will, kann sich im Luxusresort „North Island“ auf den Seychellen rundum verwöhnen lassen. Mit nur elf luxuriös ausgestatteten Gästehäusern wird auf authentisches Ambiente, das die Natur hochleben lassen soll, Wert gelegt. Der natürliche Lebensraum vieler vom Aussterben bedrohter Tierarten und Pflanzen wird hier langsam, aber sicher wiederhergestellt – ein ambitioniertes und nachhaltiges Umweltschutzprojekt eines privat geführten Hotels, das abseits von Tourismus auch dem größten Schatz, der Natur, huldigt. > Anyone wishing to see heaven on earth should head to the luxury ‘North Island’ resort on the Seychelles. The 11 luxury guesthouses focus on an authentic ambience, celebrating nature. The natural habitat of many animals and plants threatened with extinction is slowly being re-established here – an ambitious and sustainable environmental project run by a private hotel which is seeking to pay homage to nature – its greatest treasure, aside from tourism.

Fotos: Getty Images, Mike Myers, Palais Hansen Kempinski, beigestellt

> Mit 152 luxuriösen Zimmern und Suiten ist das Palais Hansen Kempinski in Wien seit mehr als einem Jahr eine der TopAdressen in Sachen 5-Sterne-Aufenthalt an der Wiener Ringstraße. Bereits die großzügig angelegte Lobby Lounge und Bar lädt zum Verweilen im Hotel ein. Zwei Restaurants, eine Zigarrenlounge, eine Bar sowie das 800 m2 große Kempinski Spa locken nicht nur die Gäste des Hotels, sondern auch Besucher, eine angenehme Zeit im denkmalgeschützten Palais am Schottenring zu verbringen. > With its 152 luxury rooms and suites, the Hansen Kempinski Palace in Vienna has been one of the number one addresses for 5-star accommodation on Vienna’s Ringstrasse for over a year. The spacious hotel lobby lounge and bar are the ideal place to relax. Two restaurants, a cigar lounge, bar and the 800 m2 Kempinski Spa appeal to hotel guests and visitors wanting to spend an enjoyable time at this monument-like palace on the Schottenring.

Kulturhauptstadt Riga The cultural capital of Riga > Schon seit einigen Monaten präsentiert sich Riga als europäische Kulturhauptstadt und kulturelles Epizentrum. Hunderte Veranstaltungen hat die lettische Hauptstadt dafür heuer vorgesehen – mit dem Ziel, positive Veränderungen in das Leben der Menschen zu bringen. Von Volksfesten über Ausstellungen und Opernaufführungen bis zu Popkonzerten zeigt Riga einen großen Einblick in sein breites Kulturspektrum. > For the last few months, Riga has been the European Capital of Culture and cultural epicentre. The Latvian capital has hundreds of events planned for the year with the aim of bringing about positive change in the lives of the local citizens. From folk festivals to exhibitions, opera performances and pop concerts, Riga offers insight into its wide range of cultural events.

Skippertest für Neo-Motorbootfahrer Skipper test for new motorboat drivers > Um den nächsten Urlaub per Motorboot gut über die Bühne zu bringen, empfiehlt sich vor Absolvierung der Prüfung die Lernsoftware Skippertest – die ideale Möglichkeit, sich die komplexen Fragen in Sachen Bootstechnik, Wetterkunde und Verkehrszeichen mittels App am Smartphone oder am Computer immer wieder anzusehen und so zu üben. Eine unterhaltsame Lernmethode für FührerscheinNeulinge des Donau- oder kroatischen Küstenpatents, die einen spielend zum Kapitän macht. > To enjoy your next motorboat holiday, the Skippertest educational software is recommended before sitting the exam. It is the ideal way of revising and practising complex issues relating to boat technology, meteorology and traffic signs using a smartphone app or computer. An entertaining way of learning for beginner drivers wanting to acquire the Danube or Croatian skipper certificate – and a fun way to play at being captain!


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NEWS & FACTS

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ART & CULTURE In die Geschichte der Weltraumfotografie kann man in der Galerie Westlicht in Wien bis Ende Mai eintauchen. Delve into the world of space photography at the Westlicht Gallery in Vienna until the end of May. Zum Experimentieren mit Klang und Akustik lädt das „Soundlab“ im Münchner Stadtmuseum. The ‘Soundlab’ invites visitors to experiment with sound and acoustics at the Munich Stadtmuseum. „Van Gogh – der Selbstmörder durch die Gesellschaft“ im Musée d’Orsay in Paris bis 6. Juli. ‘Van Gogh – the Man Suicided by Society’ at the Musée d’Orsay in Paris until 6 July.

> Im Thyssen-Bornemisza Museum in Madrid liegt derzeit ein großer Schwerpunkt auf Paul Cézanne, der auch oft als Vorreiter der modernen Kunst betrachtet wird. Die monografische Werkschau über den Künstler, die in Spanien zum ersten Mal seit 30 Jahren gezeigt wird, widmet sich den beiden Hauptthemen Cézannes, nämlich Landschaften und Stillleben. Der Franzose gilt als eine der Schlüsselfiguren am Kunstsektor in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. > The Thyssen-Bornemisza Museum in Madrid is currently focusing on Paul Cézanne who is often perceived as the forerunner of modern art. The monographic exhibition of the artist is being presented in Spain for the first time in 30 years and explores Cézanne’s two key themes, namely landscapes and still lifes. The French artist is classed as one of the key protagonists on the art scene of the second half of the 19th century.

Die Welt von Toulouse-Lautrec The world of Toulouse-Lautrec > Anlässlich seines 150. Geburtstages widmet das Museum der bildenden Künste Budapest dem französischen Maler Toulouse-Lautrec eine umfassende Werkschau. Das Museum selbst ist in Besitz einer enormen Sammlung an Werken – insgesamt 368 Stück (inklusive 10 Poster, für die der Post-Impressionist berühmt geworden ist). Bereits im Todesjahr des Künstlers (1901) wurden erste Werke des Vertreters der Belle Epoque erworben. Die ansehnliche Sammlung lässt sich bis 25. August bestaunen. > The Museum of Fine Arts in Budapest is dedicating a comprehensive exhibition to the French painter Toulouse-Lautrec to mark the 150th anniversary of his birth. The museum itself contains an enormous collection of works – 368 in total (including 10 posters for which the post-impressionist is particularly famous). The first works by this representative of the belle époque were acquired in the year of the artist’s death (1901). The considerable collection will be on display until 25 August.

DIE GRÜNDUNG DER ALBERTINA THE FOUNDING OF THE ALBERTINA

> Breit gefächert und hochkarätig zeigt sich die Ausstellung „Die Gründung der Albertina – zwischen Dürer und Napoleon“ im Kontext des Lebens von Herzog Albert von SachsenTeschen und Erzherzogin Marie Christine, der beiden Gründer der Wiener Topadresse in Sachen Kunst. Viele Meisterwerke werden dem Publikum zum ersten Mal präsentiert, andere wiederum gehören zu gern gesehenen Highlights der Sammlung – wie z.B. Dürers berühmter Feldhase. Spannend ist dabei der Lebensstil der Gründer, der einen Einblick in führende Kunstzentren Europas sowie ein vielschichtiges Netzwerk und das feudale Leben des Hochadels zulässt. Noch bis Ende Juni zu sehen! > ‘The founding of the Albertina – between Dürer and Napoleon’ exhibition is a broad and high calibre collection set within the context of the life of Duke Albert of Saxony-Teschen and Archduchess Marie Christine – the two founders of Vienna’s number one address for art. Many of the masterpieces are being presented to the public for the first time while others are popular highlights of the collection such as Dürer’s famous young hare. The lifestyle of the founders offers insight into Europe’s leading centres of art, the multi-layered network in place and the feudal life of the higher nobility. On display until the end of June!

Fotos: PID/W. Schaub-Walzer, Museo Thyssen-Bornemisza/Madrid, beigestellt

Cézanne site/non-site

Familienporträt über Amy Winehouse Family portrait of Amy Winehouse > Bis August hat man die Möglichkeit, im Jüdischen Museum Wien einen Einblick in das Leben der 2011 verstorbenen Musikerin Amy Winehouse zu ergattern. Persönliche Erinnerungsstücke wie ihre Lieblingsgitarre, ihre Plattensammlung sowie Familienfotos und diverse Outfits geben nicht nur Aufschluss darüber, wer das große Talent wirklich war, sondern zeigen auch, dass sie bis zu ihrem Tod tief verwurzelt in der jüdischen Geschichte und stolz auf ihre Identität war. Ein völlig neuer Aspekt von Amy Winehouse wird hier dargestellt, den so noch kaum jemand gesehen hat.

> Until August, visitors to the Jewish Museum in Vienna can catch a glimpse of the life of musician Amy Winehouse, who died in 2011. Personal reminders such as her favourite guitar, record collection, family photos and various outfits reflect her enormous talent and the fact that she was deeply connected to her Jewish history and proud of her identity right up until her death. This is a completely new aspect of Amy Winehouse, never before seen in this form.

Viva Art Gallery: Liebe zur zeitgenössischen Kunst Viva Art Gallery: A passion for contemporary art > Eine Annäherung von Ost und West, verbunden mit der Liebe zur zeitgenössischen Kunst, bietet die Viva Art Gallery. Was mit der Idee, der Kunst aufstrebender Maler eine frische und lebendige Plattform in Wien zu bieten, begann, hat vor wenigen Wochen einen fixen Platz im Erdgeschoss des Wiener Palais Palffy gefunden. Am 7. Mai findet die offizielle Eröffnung mit der Ausstellung „Smooth Jazz“ des expressionistischen Künstlers und Exlibris-Illustrateurs Zhivko Mutafchiev, Gewinner des „Best Works Prize“ und „Excellent Prize“, statt. > The Viva Art Gallery focuses on a convergence of east and west, combined with a love of contemporary art. The initial idea of offering a fresh and lively platform for up-and-coming visual art in Vienna became a fixed feature on the ground floor of Vienna’s Palffy Palace a few weeks ago. The official opening will take place on 7 May with the ‘Smooth Jazz’ exhibition by expressionist artist and Exlibris illustrator Zhivko Mutafchiev, winner of the ‘Best Works Prize’ and ‘Excellent Prize’.


NEWS & FACTS ART & CULTURE

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Konzertzyklus im Mozarthaus Vienna Concert series at the Mozarthaus Vienna > Unter dem Titel „Mozart Akademie“ veranstaltet das Mozarthaus Vienna auch heuer wieder einen Konzertzyklus, der dem Komponisten Antonio Salieri gewidmet ist, der als Lehrer von Mozart, Beethoven, Schubert oder Liszt eine gesamte Generation an weltbekannten Komponisten beeinflusst hat. Unterschiedliche Musiker werden im Rahmen dieser Konzertreihe Werke interpretieren und den Einfluss von Salieri als Komponist und Pädagoge veranschaulichen. Die nächsten Konzerte finden am 7.5., 24.9., 15.10. und 29.10. statt.

> The Mozarthaus Vienna has organised another concert series entitled ‘Mozart Akademie’ again this year, dedicated to the composer Antonio Salieri who influenced a whole generation of world-famous composers as teacher to Mozart, Beethoven, Schubert and Liszt. The concert series will interpret works by a range of musicians and highlight the influence of Salieri as a composer and teacher. The next concerts will take place on 7.5., 24.9., 15.10. and 29.10.

Zeitalter der Entdeckung The age of discovery > Im Nationalmuseum in Prag wird derzeit besonderes Augenmerk auf das 15. Jahrhundert gelegt, als portugiesische und spanische Expeditionen unternommen wurden, um die Schätze der Neuen Welt zu entdecken. Angefangen bei neuen Gewürzen bis zu Kostbarkeiten wie Gold und Silber schufen diese Entdeckungen zusätzliche Möglichkeiten für den europäischen Handel. Sowohl Kunstwerke als auch Landkarten und Dokumente stehen hier im Fokus der Betrachtungen, so wie die Protagonisten der Expeditionen: Entdecker, Piraten und Eingeborene. > The National Museum in Prague is currently focusing on the 15th century when Portuguese and Spanish expeditions were undertaken to explore the treasures of the New World. The discoveries paved the way for further European trade opportunities, starting with new spices and even including gold and silver. The museum features works of art as well as maps, documents and key individuals from the expeditions such as explorers, pirates and natives.

HIER BILDET SICH NACHHALTIGER UNTERNEHMENSERFOLG

Damit „Nachhaltigkeit“ kein grünes Mascherl aus der PR-Maschinerie ist:

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Die Themen Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung spielen für den wirtschaftlichen Erfolg Ihres Unternehmens in Zukunft eine immer bedeutendere Rolle.

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Fotos: Mozarthaus Vienna, beigestellt

In diesem Lehrgang erwerben Sie die Grundkenntnisse der Umsetzung von Sustainable Entrepreneurship in allen Bereichen Ihres Unternehmens aus der Sicht von AnwenderInnen und PraktikerInnen. Angefangen vom Personalbereich, über das Marketing bis hin zur Kommunikation Ihres nachhaltigen Tuns: Sustainabilty hat überall seine Berechtigung und darüber hinaus einen Nutzen.


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LAW & TAXATION

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KWR: erfolgreicher PrivateEquity-Deal KWR: successful private equity deal

Gerold Wietrzyk kann sich über einen erfolgreichen Deal freuen Gerold Wietrzyk is happy about a successful deal

Die Chefunterhändlerin Serbiens in den EU-Verhandlungen, Prof. Tanja Miscevic, bei einer Veranstaltung von LGP sowie des Senats der Wirtschaft in Wien The chief negotiator for Serbia in negotiations with the EU, Prof. Tanja Miscevic, at an event organised by LPG and the Economic Senate of Vienna

Fotos: Lansky, Görtz

> Die Anwaltssozietät KWR beriet das Private-Equity-Unternehmen Lead Equities beim Erwerb von 74,9 Prozent des Versicherungsbrokers RFL Reininger, der in Österreich einer der führenden Versicherungsmakler im Bereich Industrie, Gewerbe und Großhandel ist. Die Transaktion erfolgte teils durch Erwerb, teils durch Einbringung der Anteile. Das KWR Beratungsteam wurde von den Steuer- und Gesellschaftsrechtsexperten Gerold Wietrzyk (Partner) und Vedran Obradovic (Associate) geleitet. RFL Insurance Broker wurde von der Linzer Anwaltskanzlei GLTP durch Günther Gassner (Partner) und Markus Wehner (Associate) vertreten. > Law firm KWR advised private equity firm Lead Equities in connection with the acquisition of 74.9% of insurance broker RFL Reininger, one of Austria’s leading insurance brokerages in the industrial, commercial and wholesale sectors. The transaction was effected in part through acquisition and in part through a contribution of shares. The KWR consulting team was led by tax and corporate law expert Gerold Wietrzyk (partner) and Vedran Obradovic (associate). RFL Insurance Broker was represented by Günther Gassner (partner) and Markus Wehner (associate) of the Linz-based law firm GLTP.

Serbien auf EU-Kurs Serbia on course for the EU > Die serbische Regierung will EU-Gesetze möglichst rasch implementieren und drückt bei den Beitrittsverhandlungen vor allem in rechtlicher Hinsicht aufs Tempo. > The government of Serbia wants to implement EU legislation as quickly as possible and, as part of accession negotiations, is pressing ahead at full speed especially from a legal standpoint.

Dentons begleitet Investorensuche für Görtz Dentons advises Görtz in search for investors > Die Wirtschaftskanzlei Dentons hat die Görtz Beteiligungsgesellschaft mbH im Rahmen des Einstiegs der AFINUM Management GmbH bei der GörtzGruppe beraten. Die Görtz-Gruppe ist Marktführer im Premium- und Qualitätssegment des deutschen Schuheinzelhandels. AFINUM wird mit einer Minderheitsbeteiligung von 40 Prozent bei dem Hamburger Traditionsunternehmen einsteigen, um so den Ausbau durch frisches Wachstumskapital ermöglichen zu können. Der Abschluss der Transaktion wird – unter Vorbehalt der Freigabe durch das Bundeskartellamt – spätestens bis Ende Mai erwartet. > Corporate law firm Dentons advised Görtz Beteiligungsgesellschaft mbH in connection with the initial investment on the part of AFINUM Management GmbH in the Görtz Group. The Görtz Group is the market leader in the premium and quality segment of the German shoe retail market. AFINUM will initially acquire a 40% minority interest in the tradition-rich Hamburg-based company in order to enable expansion by providing fresh growth capital. Subject to approval by the Federal Cartel Office, the transaction is expected to close by the end of May.

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as Jahr 2014 gilt schon jetzt als „historisch“ für Serbiens Weg in die EU, denn am 21. Jänner haben die Beitrittsverhandlungen mit dem Westbalkanstaat begonnen. Die Hohe Vertreterin für Außen- und Sicherheitspolitik der EU Catherine Ashton hatte zuvor bestätigt, dass Serbien die Normalisierungsvereinbarung mit Kosovo vom April 2013 im Wesentlichen umgesetzt habe. Das könnte die Geschwindigkeit der Beitrittsverhandlungen maßgeblich beeinflussen. Serbien hatte im Dezember 2009 die EU-Mitgliedschaft beantragt und gilt seit März 2012 als Beitrittskandidat. Ein klares Bekenntnis zu EU-Standards legte kürzlich auch die Chefunterhändlerin Serbiens in den Verhandlungen mit der EU, Prof. Tanja Miscevic, bei einer Veranstaltung von Lansky, Ganzger + Partner sowie des Senats der Wirtschaft in Wien ab. Die serbische Regierung sei entschlossen, sich den Herausforderungen in den Bereichen Rechtsstaatlichkeit und Korruptionsbekämpfung zu stellen. Ziel sei eine möglichst rasche Implementierung der neuen EU-Gesetze „basierend auf einer stabilen, entwickelten und vor allem demokratischen Regierung“, sagte Miscevic. Die ehemalige Staatssekretärin im Verteidigungsministerium räumte ein, dass das Verhältnis der Regierung in Belgrad zum Kosovo „sicher die höchste Hürde“ im Prozess der EU-Annäherung sei: „Durch das von der EU vermittelte Abkommen zwischen Serbien und dem Kosovo sind wir dem Ziel schon näher gekommen.“ Die EU wolle Serbien aber auch nicht zu einer Anerkennung des Kosovo zwingen. Serbien strebe den Abschluss der Beitrittsverhandlungen bis 2018 an, der Beitritt könnte

2020 erfolgen, sagte Miscevic. Die serbische Bevölkerung sei überwiegend pro-europäisch, die Zahl der EU-Gegner sei in keiner Umfrage über 20 Prozent gelegen. Die Beziehungen zu Österreich seien sehr gut, man baue auf gegenseitiges Vertrauen, Ehrlichkeit und Erfahrungsaustausch, vor allem bei den Themen KMU und Landwirtschaft. Gastgeber Gabriel Lansky ergänzte: „Der Beitritt zur EU stellt das Rechtssystem und damit alle Richter, Anwälte und Beamten des Beitrittskandidaten vor eine enorme Herausforderung.“ Lansky betonte, dass nicht nur Serbien von einem EU-Beitritt profitieren würde, sondern auch vice versa die EU: „Die EU muss sich im Klaren sein, welches Potenzial Serbien besitzt, und einen schnellen EU-Beitritt fördern.“ Die gesetzliche Anpassung an die EU und das Umdenken auf EU-Standards seien wesentlich für die EU-Integration.

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he year 2014 is already seen as ‘historic’ for Serbia’s path to EU membership, as accession negotiations got under-way with this West Balkan country on 21 January. The European Union’s High Representative for Foreign Affairs and Security Policy, Catherine Ashton, had previously confirmed that Serbia has largely implemented the normalisation agreement with Kosovo from April 2013. That could have a decisive influence on the speed of the accession negotiations. Serbia applied for EU membership in December 2009 and has been seen as a candidate state since March 2012. The chief negotiator for Serbia in negotiations with the EU, Prof. Tanja Miscevic, also expressed a clear commitment to EU stand-

ards recently at an event sponsored by Lansky, Ganzger + Partner and the Economic Senate of Vienna. She said that the Serbian government is determined to meet the challenges presented by the issues associated with rule of law and anti-corruption measures. Prof. Miscevic stated that the goal is to implement new EU laws as quickly as possible “based on a stable, mature and, especially, democratic government”. The former State Secretary for the Ministry of Defence admitted that the Belgrade government’s relationship with Kosovo is “certainly the highest hurdle” in the EU accession process: “We have already come closer to our goal as a result of the treaty between Serbia and Kosovo brokered by the EU.” However, the EU does not want to force Serbia to recognise Kosovo. Serbia’s goal is to conclude accession negotiations by 2018; accession could be complete in 2020, stated Miscevic. According to Miscevic, the inhabitants of Serbia are largely pro-European; the number of EU opponents has not exceeded 20% in any survey. Relations with Austria are said to be good. They are based on mutual trust, honesty and the exchange of experience, especially on the topics of SME and agriculture. Host Gabriel Lansky added: “Accession to the EU presents the legal system, and thus all judges, lawyers and civil servants in the candidate state with an enormous challenge.” Lansky emphasised that not only Serbia would benefit from EU membership, but the EU conversely as well: “The EU must be aware of Serbia’s potential and foster a quick path to EU membership.” A transition to EU legal norms and a change in attitude in line with EU standards are essential to integration into the EU.


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Fotos: Getty Images, beigestellt

zählt Kutschera. „Hier findet Gedankenaustausch auf höchster Ebene statt.“ Bei den Veranstaltungen der IBA steht dann der Netzwerkcharakter aber durchaus im Vordergrund, immerhin sind bei großen Konferenzen mehr als 5.000 Anwälte aus aller Welt dabei. Umso mehr freut sich Michael Kutschera, dass 2015 die große jährliche IBA-Konferenz in Wien stattfinden wird, bei der „jeder dabei ist, der Rang und Namen hat“. Während für ihn persönlich früher vor allem der Netzwerkgedanke im Vordergrund stand, interessieren ihn heute verstärkt auch der Kammerbereich (BIC) und das Human Rights Institute (HRI), eine Gruppe innerhalb der IBA, die sich der Wahrung der Menschenrechte und der Förderung des Rechtsstaates verschrieben hat.

Netzwerke für Juristen Networks for lawyers > Netzwerken findet für heimische Anwälte vor allem im internationalen Rahmen statt, die Konferenzen und Treffen mancher Organisationen sind dafür ideal. > Networking for Austrian lawyers mostly takes place in an international framework, with conferences and meetings of various organisations forming the ideal basis.

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etworking ist wichtig. Doch Österreichs Anwälte finden sich hierzulande eher in nicht anwaltsspezifischen Verbindungen wieder. „Es gibt zwar Netzwerke in kleinerem Umfang, allerdings engagieren sich Anwälte zu Hause eher dabei, Klienten zu finden, als andere Anwälte zu treffen“, sagt Michael Kutschera, Partner bei Binder Grösswang Rechtsanwälte. Was durchaus auch mit der Größe des Landes zu tun hat. International sieht das natürlich ganz anders aus. „Hier sind die Österreicher sehr aktiv und engagiert“, meint Kutschera, der auch Mitglied im Management Board der International Bar Association (IBA) ist, der größten und wichtigsten Organisation weltweit. Ursprünglich 1946 als globaler Zusammenschluss der verschiedenen Anwaltskammern gegründet, sind seit den 1960er-Jahren auch individuelle Mitgliedschaften in der IBA möglich. „Die Individualmitglieder sind heute primär in der Legal Practice Division (LPD) und in der Section on Public and Professional Interest (SPPI) nach Fachgebieten organisiert“, er-

Zeit investieren zahlt sich aus „Man muss sich Zeit nehmen und auch zu den Treffen fahren und daran teilnehmen“, erklärt Rupert Wolff, Mitglied der Familienkanzlei Wolff, Wolff und Wolff, was beim Netzwerken wichtig ist. Der Präsident des Österreichischen Rechtsanwaltskammertages (ÖRAK) beschreibt Networking auch als „anstrengende Arbeit, die Zeit erfordert und Geld kostet“. Es reicht nicht, bei einer Organisation bloß Mitglied zu sein. „Bei den Veranstaltungen nutze ich die Gelegenheit, den anderen persönlich kennenzulernen.“ Wolff ist etwa Mitglied in der American Bar Association (ABA), der Vereinigung von Anwälten in den USA. Jedes Jahr veranstaltet die ABA eine Konferenz in den Vereinigten Staaten, da ist er immer vor Ort dabei. „Das ist wichtig, um Kontakte zu knüpfen“, erzählt Wolff. „Denn hier lernt man Kollegen persönlich, von Angesicht zu Angesicht kennen und ist mit ihnen nicht nur virtuell übers Internet verbunden.“ Rupert Wolff ist auch in anderen Netzwerken engagiert, wie etwa der Vereinigung Associazione Internazionale Giuristi di Lingua Italiana (AIGLI), da er viel mit Italien arbeitet. Die Union Internationale des Avocats (UIA) ist wiederum eine französischsprachige Organisation, bei der Länder aus dem romanischen Sprachraum ebenso wie zahlreiche afrikanische Staaten dabei sind. „Zudem gibt es zahlreiche bilaterale Netzwerke wie etwa die DeutschNordische Juristenvereinigung, in der die skandinavischen Länder und Deutschland engagiert sind, oder die ÖsterreichischChinesische Juristische Gesellschaft“, erklärt Wolff. „In Summe gibt es für jeden Anwalt die passende Vereinigung.“ Netzwerke für junge Anwälte So auch für junge Juristen, denn die Mitglieder der Association of International


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„Bei den Veranstaltungen nutze ich die Gelegenheit, den anderen persönlich kennenzulernen“, erzählt Rupert Wolff “At the events I make use of the opportunity to get to know other lawyers personally”, says Rupert Wolff

„Bei den großen Konferenzen der IBA sind mehr als 5.000 Anwälte aus aller Welt dabei“, sagt Michael Kutschera “Over 5,000 lawyers from all over the world attend the big IBA conferences”, says Michael Kutschera

„Erfahre früh von internationalen Trends und kann mich durch Vorträge selbst präsentieren“, sagt Martin Foerster “I find out at an early stage about international legal trends and I can present myself by giving papers”, says Martin Foerster

Young Lawyers (AIJA) sind Anwälte bis zum Alter von 45 Jahren. Martin Foerster, Partner bei Graf & Pitkowitz Rechtsanwälte, ist in der AIJA engagiert. „Mein Zugang ist, dass man von einem Netzwerk nur dann etwas hat, wenn man sich auch selbst einbringt“, erklärt der Anwalt. So hat er auch 2012 die in Wien stattfindende AIJA-Konferenz (mit-) organisiert. „Die AIJA ist die Antithese zum Klischee des Anwaltsclubs mit edler Eichenvertäfelung und Besprechungen hinter verschlossenen Türen“, erzählt der 39-Jährige. „Vielmehr sind die Mitglieder der AIJA extrem aufgeschlossene junge Menschen, die sich bei Konferenzen zu sachbezogenen Themen weltweit treffen.“ Kennzeichnend für die Veranstaltung ist, dass neben der Teilnahme an einem Seminar die jungen Anwälte auch die jeweilige Stadt besser kennenlernen, etwa beim Sightseeing, oder abends gemeinsam beim Anwalts-Clubbing feiern. Die Vorteile des Netzwerks sieht Foerster dennoch vor allem im fachlichen Bereich: „Einerseits erfahre ich früh von Trends, die sich international abzeichnen, andererseits kann ich mich durch Vorträge selbst präsentieren.“ Und durch den persönlichen Kontakt fällt es ihm dann leichter, für seine Klienten den idealen rechtlichen Vertreter in Barcelona oder Berlin zu finden.

tending big conferences. Michael Kutschera is particularly delighted that in 2015 the big annual IBA conference is being held in Vienna, attended by “all the important people in the legal world”. While for him personally it was the idea of networking that used to be most important, now he is increasingly interested in the Bar Issues Commission (BIC) and the Human Rights Institute (HRI), a group within the IBA that is dedicated to upholding human rights and promoting the constitutional state.

panelled rooms”, says the 39-year-old Foerster. “On the contrary, AIJA members are extremely open-minded young people who meet on an international basis at conferences on relevant topics.” A characteristic feature of the event is that in addition to attending a seminar, the young lawyers also get to know the conference city, for example by sightseeing or going out to clubs together in the evenings. However, Foerster regards the network as mainly providing professional benefits: “On the one hand, I find out at an early stage about legal trends that are emerging internationally, and on the other hand I can present myself by giving papers.” And as a result of the personal contacts he makes he is better able to find the ideal legal representative for his clients in Barcelona or Berlin, for example. Michaela Stipsits ■

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etworking is important. However, Austrian lawyers tend to encounter each other in their own country on occasions that are not specifically intended for lawyers. “There are networks on a small scale, but here in Austria lawyers are more interested in finding clients than in meeting other lawyers”, says Michael Kutschera, a partner at Binder Grösswang Rechtsanwälte. The size of the country is certainly also a factor. On an international level, the situation is naturally very different. “In the international context, Austrian lawyers are very active and committed”, says Kutschera, who is also a member of the Management Board of the International Bar Association (IBA), the largest and most important organisation for lawyers in the world. The IBA was originally formed in 1946 as a global merger of various bar associations, and since the 1960s individual memberships have also been possible. “Today, the individual members are mainly organised into the Legal Practice Division (LPD) and the Section on Public and Professional Interest (SPPI) depending on their specialist areas”, explains Kutschera. “This is where exchanges of opinion happen at the highest level.” At IBA events networking is certainly very much in the foreground, with over 5,000 lawyers from all over the world at-

»ES GIBT FÜR JEDEN ANWALT DIE PASSENDE VEREINIGUNG. ABER MAN MUSS SICH ZEIT NEHMEN UND AUCH ZU DEN TREFFEN FAHREN« »THERE IS AN ASSOCIATION TO SUIT EVERY LAWYER. BUT YOU HAVE TO TAKE THE TIME TO TRAVEL TO MEETINGS AND TAKE PART«

Investment of time pays off “You have to take the time to travel to meetings and take part”, says Rupert Wolff, a member of the family law firm Wolff, Wolff und Wolff, explaining what is so important about networking. The President of the Austrian Bar Association (ÖRAK) also describes networking as “demanding work, which takes time and costs money”. It is not sufficient simply to be a member of an organisation. “At these events I make use of the opportunity to get to know other lawyers personally.” For example, Wolff is a member of the American Bar Association (ABA), the lawyers’ association in the USA. Every year the ABA organises a conference in the United States, which he always attends. “It’s important for making contacts”, says Wolff. “This is where I get to know my professional colleagues personally, face to face, instead of just having a virtual link up via the Internet.” Rupert Wolff is also involved in other networks such as the Associazione Internazionale Giuristi di Lingua Italiana (AIGLI), since he does a lot of work with Italy. The Union Internationale des Avocats (UIA) is a Francophone organisation which includes Romance language countries and numerous African states. “In addition, there are numerous bilateral networks, such as the Deutsch-Nordische Juristenvereinigung, which links the Scandinavian countries and Germany, and the Österreichisch-Chinesische Juristische Gesellschaft”, explains Wolff. “All in all, there is an association to suit every lawyer.” Networks for young lawyers And that includes young lawyers, for the members of the Association of International Young Lawyers (AIJA) are lawyers aged up to 45 years. Martin Foerster, a partner at Graf & Pitkowitz Rechtsanwälte, is involved in AIJA. “My approach is that only if you yourself contribute to a network do you get anything out of it”, explains Foerster. Thus he also helped to organise the AIJA conference in Vienna in 2012. “AIJA is the antithesis of the cliché of the lawyers’ club with discussions taking place behind closed doors in fine oak-

Wirtschaftlicher Erfolg hängt zunehmend davon ab, wie ernsthaft, strategisch und strukturiert CSR-Handlungsfelder in die Strategie, Steuerung und Berichterstattung von Unternehmen integriert werden. Denn:

Transparenz schafft Vertrauen.

Karin Gastinger Leitung Sustainable Business Solutions PwC Österreich +43 1 501 88-2975 karin.gastinger@at.pwc.com

„PwC“ bezeichnet das PwC-Netzwerk und/oder eine oder mehrere seiner Mitgliedsfirmen. Jedes Mitglied dieses Netzwerks ist ein selbstständiges Rechtssubjekt. Weitere Informationen finden Sie unter www.pwc.com/structure.


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Fotos: Aktion Plagiarius e.V., beigestellt

Spielzeug-Schaufelbagger „CAT“: Original von BRUDER Spielwaren (D) links, Vertrieb Plagiat GIFI (F & China) ‘CAT’ toy caterpillar excavator: original from BRUDER Spielwaren (D) left, sales of unauthorised copies GIFI (F & China)

Moderne Piraten Modern-day pirates > Produktfälschungen sind ein lukratives Geschäft für die Plagiatoren und eine bedeutende Größe in der Wirtschaftskriminalität. Besonders freche Kopien werden mit dem „Plagiarius“ bedacht. > Product counterfeits are a lucrative business for modern-day pirates and a key aspect of economic crime. Particularly cheeky copies are awarded the ‘Plagiarius’.

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ie Internationale Handelskammer (ICC) beziffert den Warenwert, der weltweit mit gefälschten Produkten umgesetzt wird, auf 600 Milliarden USDollar. Allein in Deutschland fallen nach Schätzungen des Instituts der deutschen Wirtschaft 70.000 Arbeitsplätze durch Produkt- und Markenpiraterie weg. Das Geschäft mit den Kopien und Fakes hat sich mittlerweile zu einem gravierenden Faktor in der Wirtschaftskriminalität entwickelt. Im Jahr 2012 haben die EU-Zollbehörden 40 Millionen Produkte im Wert von 1 Milliarde Euro an den EU-Außengrenzen aus dem Verkehr gezogen. Rund

72 Prozent der Waren kamen dabei aus China und Hongkong, zu den Top-10-Produktionsländern zählen u. a. die Vereinigten Arabischen Emirate, die Türkei sowie einige osteuropäische Staaten. Fälschungen und Plagiate gibt es mittlerweile in allen Preis- und Qualitätsabstufungen, das Angebot betrifft fast alle Branchen und reicht von Maschinen, Geräten und Werkzeugen über Konsumgüter und Kinderspielzeug bis hin zu Medikamenten und Lebensmitteln. Auch im B2B-Bereich steigt die Nachfrage. Viele Nachahmer nutzen natürlich zunehmend das Internet, die Verfolgung unseriöser Onlineanbieter ist oft extrem schwierig.

Negativ-Award Anfang Februar wurde zum 38. Mal der Negativpreis „Plagiarius“ verliehen, und zwar im Rahmen der Konsumgütermesse „Ambiente“ in Frankfurt. Eine Auszeichnung, die wenig Freude bereitet: Die deutsche Plagiarius e.V. vergibt den Preis seit 1977 an Hersteller und Händler für besonders dreiste Nachahmungen. Ziel des Vereins ist es, die unlauteren Geschäftspraktiken sowohl von Markenfälschern als auch Plagiatoren, die geistiges Eigentum anderer stehlen und als eigene kreative Leistung ausgeben, ins öffentliche Licht zu rücken. Darüber hinaus sollen Industrie, Politik


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CHSH begleitet Deal in der Nahrungsmittelindustrie CHSH consults on food industry deal

und auch die Verbraucher für die Problematik sensibilisiert werden. Die Trophäe hat die Form eines schwarzen Zwergs mit goldener Nase und steht symbolisch für die riesigen Profite, die Produktpiraten auf Kosten kreativer Designer und innovativer Unternehmen erwirtschaften. Der erste Platz des Plagiarius 2014 geht nach China: Die Kopie von „ZWave“, einem radialen Stoßwellentherapiegerät für ästhetische Medizinanwendung der Zimmer MedizinSysteme aus Neu-Ulm (D), wurde vom chinesischen Unternehmen Shenzen PRT Import Export auf den Markt gebracht. Damit nicht genug, sogar die Website des Plagiators www.ziaverwaver. com deckt sich nahezu mit dem Original www.zimmer-aesthetic.de – bis hin zu den Fotos. Platz zwei geht ebenfalls nach China: Wenzhou Haibao hat beim Hochdruckreiniger „HD 6/15 C“ der Alfred Kärcher GmbH (D) mehr als bloß „abgekupfert“. Ebenfalls ausgezeichnet wurde Öz Plastik aus der Türkei, die eine Kopie der Käsereibe „Kasimir“, im Original von koziol „ideas for friends“ (D), auf den Markt gebracht hat. An „unbekannt“ ging ein Sonderpreis: Die Nachbildung des Taschenmessers „Victorinox Rescue Tool“, original von der Schweizer Victorinox AG, wurde über das Internet angeboten, Hersteller und Händler waren nicht zu ermitteln.

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he International Chamber of Commerce (ICC) puts the value generated by counterfeit goods across the world at 600 billion US dollars. In Germany alone, product and brand piracy costs 70,000 jobs according to estimates by the German Economic Institute. The fakes and copies business has now developed to become a serious factor in economic crime. In 2012, EU customs authorities removed 40 million products worth one billion euros from circulation on the EU’s external borders. Around 72 per cent of goods came from China and Hong Kong and the top producing countries were the United Arab Emirates, Turkey and a few of the eastern European countries. There are now counterfeit and fake products in all price and quality categories and the offer affects almost all sectors, rang-

ing from machines to appliances, tools, consumer goods, toys, medications and foods. Demand is also increasing in the B2B sector. Many copiers are increasingly using the internet and pursuing unreliable online suppliers can be extremely difficult. Negative Award At the start of February, the Negative Prize ‘Plagiarius’ was awarded for the 38th time as part of the ‘Ambiente’ consumer goods fair in Frankfurt. This is an award which brings little pleasure: since 1977, the German Plagiarius e.V. association has been presenting the award to manufacturers and dealers for particularly audacious copies. The aim of the association is to highlight unfair business practices by brand forgers and plagiarists who steal intellectual property from others and pass it off as their own creative achievement. The worlds of industry and politics as well as consumers need to be made more aware of the issue. The trophy is a black dwarf with a golden nose which stands for the enormous profits which product pirates generate at the expense of creative designers and innovative companies. The number one in plagiarism in 2014 goes to China: a copy of ‘ZWave’, a radical shockwave therapy device for aesthetic medicine designed by Zimmer MedizinSysteme from Neu-Ulm (D), has been launched onto the market by the Chinese company Shenzen PRT Import Export. And as if that wasn’t enough – the plagiarist’s website www.ziaverwaver.com is virtually the same as the original www.zimmer-aesthetic.de – even down to the photos. Place two also goes to China: Wenzhou Haibao copied the ‘HD 6/15 C’ high pressure cleaner by Alfred Kärcher GmbH (D). Another awardwinner was Öz Plastik from Turkey which copied the ‘Kasimir’ cheese grater, originally launched onto the market by koziol ‘ideas for friends’ (D). There was also a special prize for an ‘unknown’: a copy of the ‘Victorinox Rescue Tool’ pocket knife originally produced by Schweizer Victorinox AG has been offered on the internet although the manufacturer and retailers could not be identified. Michaela Stipsits ■

Küchenschneidegerät „swizzzProzzz sP20“: Original von swizzzProzzz AG (CH) links, Vertrieb Plagiat D-Market Elektronik (Türkei) ‘swizzzProzzz sP20’ food cutter: original from swizzzProzzz AG (CH) left, sales of unauthorised copies D-Market Elektronik (Turkey)

> CHSH Cerha Hempel Spiegelfeld Hlawati hat die Investmentgesellschaft Knightsbridge bei der Gründung der Joint-Venture-Gesellschaft INALCA EURASIA Holdings GesmbH umfassend rechtlich beraten. Die Gesellschaft ist nunmehr für sämtliche Aktivitäten von INALCA (Cremonini Group) in Russland verantwortlich. Knightsbridge investiert in Summe 60 Millionen Euro und erwirbt dadurch 40 Prozent am Joint Venture, welches einen Marktwert von über 150 Millionen Euro aufweist. Durch das Branchen-Know-how des Cremonini-Konzerns in der Nahrungsmittelindustrie und die Expertise der Knightsbridge-Gruppe im euroasiatischen Markt soll das neue Joint Venture bedeutende Synergien entwickeln können. > CHSH Cerha Hempel Spiegelfeld Hlawati provided extensive legal advice to investment company Knightsbridge in connection with the formation of the joint venture company INALCA EURASIA Holdings GesmbH. The company is now responsible for all of the business activities of INALCA (Cremonini Group) in Russia. Knightsbridge is making a total investment of EUR 60 million which gives it a 40% share in the joint venture. The joint venture is reported to have a market value of more than EUR 150 million. The new joint venture is intended to develop new synergies based on the know-how of the Cremonini Group within the food industry and the expertise of the Knightsbridge Group on the Eurasian market.

Das CHSH Team wurde von Partner Thomas Trettnak geleitet The CHSH team was led by partner Thomas Trettnak

Schönherr berät ÖVAG beim Verkauf der Volksbank Malta Schönherr advises ÖVAG on sale of Volksbank Malta > Schönherr hat die Österreichische Volksbanken-AG (ÖVAG) beim Verkauf ihrer Tochter Volksbank Malta Limited an die maltesische Mediterranean Bank plc beraten. Mit dem Vertragsabschluss erwirbt die Mediterranean Bank 100 Prozent an der Volksbank Malta. Der Vollzug wird nach den regulatorischen Zustimmungen erfolgen. > Schönherr advised the Austrian Volksbanken-AG (ÖVAG) on the sale of its subsidiary Volksbank Malta Limited to the Maltese Mediterranean Bank plc. Upon conclusion of the contract, Mediterranean Bank acquired 100% of the Volksbank Malta. The transaction will be closed following regulatory approval.

Schönherr Partner Sascha Hödl hatte den Lead in diesem Projekt The engagement was led by Schönherr partner Sascha Hödl


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Promotion

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örg Zehetner, partner at the law firm KWR, is in demand when it comes to questions involving competition law. When speaking at seminars, the lawyer notes the following – half in jest but with a serious thought behind it:

Liefer-, Vertriebs- oder Kooperationsverträge – fast jeder Vertrag enthält Regelungen zu Exklusivitäten Supply, distribution or cooperation agreements – almost every contract includes provisions on exclusivity

Kartelle und Schadenersatz – die neue Privat Enforcement Richtlinie Cartels and damages – the new Private Enforcement Directive

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Fotos: Getty Images, beigestellt

Mag. Hermann Hansmann ist Spezialist für öffentliches Recht Mag. Hermann Hansmann is a specialist for public law

Die Ahndung von Wettbewerbsverstößen erfolgt grundsätzlich auf zwei Arten. Einerseits durch die Kartellbehörden bzw. die Kartellgerichte, andererseits aber auch durch Klagen geschädigter Dritter gegen Teilnehmer an einem Kartell. Die Geltendmachung von Schadenersatzansprüchen durch Unternehmen oder Verbraucher, die durch ein kartellrechtswidriges Verhalten geschädigt wurden, hat neben der öffentlichen Ahndung des Kartellverstoßes durch die Kartellbehörden nach wie vor eine untergeordnete Rolle. Nach Angaben der Bundeswettbewerbsbehörde führen im Moment nur 25 Prozent der Kartelle auch zu Schadenersatzklagen. Das wird sich jedoch durch die s. g. Private Enforcement Richtlinie ändern. Ein Ziel ist die Gewährleistung der Erlangung von Ersatz für den erlittenen Schaden in voller Höhe, etwa indem nunmehr Geschädigte leichter auf Dokumente zugreifen können. Grundsätzlich ist festzuhalten, dass in Europa noch nicht eine „litigation culture“ wie in den USA besteht, allerdings bewegt sich auch Europa in diese Richtung. Violations of competition law are primarily subject to sanction by two means. By the competition authorities or cartel courts on the one hand or through actions filed against participants in the cartel by third parties who have been harmed on the other. The assertion of claims for damages by an enterprise or consumer who has been harmed by actions violative of competition law continues to play a subordinate role compared to enforcement measures taken against violations of competition law by the competition authorities. According to information from the Austrian Federal Competition Authority, only 25% of cartels are also pursued via actions for damages. However, this is going to change as a result of the so-called Private Enforcement Directive. One objective is to ensure that damages incurred may be recovered in full, for example by now providing easier access to documents on the part of injured parties. It must be noted that fundamentally Europe is not yet home to a ‘litigation culture’ as is the case in the United States; however, Europe is also moving in this direction.

www.phh.at

Kartellrecht:

Prävention ist alles Competition Law:

Prevention is key

> Das Kartellrecht wurde lange nicht ernst genommen – doch die Zeiten haben sich geändert. Kartellrechtsexperten geben Tipps, wie sich Unternehmen verhalten sollten. > Competition law was not given serious consideration for a long time; however, the times have now changed. Experts in competition law provide tips on how businesses should act.

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örg Zehetner, Partner der Rechtsanwaltskanzlei KWR, ist ein gefragter Mann in Sachen Kartellrecht. Bei Schulungen weist der Anwalt – scherzhaft, aber mit ernstem Hintergrund – auf Folgendes hin:

Kartelle dürfen nur mehr mit „moralisch gefestigten“ Personen gebildet werden, die der Versuchung eines Kronzeugenantrags jedenfalls widerstehen würden (Geldbußenfreiheit bei gleichzeitiger Bebußung und damit verbundener Schwächung der im Kartell ebenfalls verfangenen Mitbewerber). Diese „moralisch gefestigte“ Person muss dabei die einzige Person im anderen Unternehmen sein, die davon weiß (keine informierten Kollegen, Sekretärinnen etc.). Die Person muss ewig im Amt bleiben und darf niemals einen Nachfolger haben (der ja seinerseits versucht sein könnte, das Kartell „anzuzünden“). Und die Person darf nicht verheiratet sein, da es erfahrungsgemäß bei Scheidungsverfahren zu von Rache getriebenen Rundumschlägen (Informationen an die Finanz, Wettbewerbsbehörden etc.) kommen kann.

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Diese Voraussetzungen, von denen jede für sich (nahezu) unerfüllbar ist, müssen, wie Zehetner betont, dabei kumulativ vorliegen! Damit ist aber klar, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kartell früher oder später aufgedeckt wird, bei nahezu 100 Prozent liegt. Einzig die Angst vor Schadenersatzansprüchen von durch das Kartell geschädigten Personen könnte von einem Kronzeugenantrag abhalten. Denn der Kronzeugenstatus schützt nur vor der Geldbuße, nicht auch vor Schadenersatzzahlungen! Zehetners Aussagen spiegeln humorvoll die Ernsthaftigkeit der Problematik wider. Gerald Ganzger und Amra Bajraktarevic von Lansky, Ganzger + Partner ergänzen: „Neben Bußgel-

dern werden auch Schadenersatzansprüche geschädigter Abnehmer immer aktueller. Die Implementierung eines Compliance-Programms zum kartellrechtskonformen Verhalten ist daher unumgänglich.“ Verboten ist jedenfalls, neben direkten Vereinbarungen mit Wettbewerbern, die Zwischenschaltung von Lieferanten als „Informationsplattform“ für (Preis-)Absprachen. Die Mitteilung von Aktionszeiträumen an Lieferanten zur Mengenplanung ist zulässig, darf aber nicht zur Abstimmung von Aktionen anderer Händler missbraucht werden. Unverbindliche Preisinformationen müssen ausdrücklich als solche gekennzeichnet werden. Der Versand an die Handelspartner ist erlaubt, ein „Hinterhertelefonieren“ kann als verbotene Druckausübung qualifiziert werden. Kartellrecht früh auf der Agenda haben Alexander Saueracker, Associate Partner Röld & Partner, rät zu früher Beschäftigung mit dem Kartellrecht. Preisabsprachen, Gebietsabsprachen, Kundenabsprachen seien die „heiligen Kühe“ des Kartellrechts. Entsprechende Klauseln bedürfen vorhergehender fachkundiger Beratung und Gestaltung: Liefer-, Vertriebs- oder Kooperationsverträge – fast jeder Vertrag enthält Regelungen zu Exklusivitäten (Gebiete, Belieferung, usw.), Wettbewerbsverbote, Preisgestaltungs- und Kundenschutzklauseln. Oft geht es für Unternehmen auch darum, sich ihrer eigenen Rolle bewusst zu werden: „Ist ein Unternehmen mit 2 Prozent Marktanteil nahezu unbehelligt von kartellrechtlichen Regelungen, gilt man mit einem Marktanteil von 40 Prozent bereits als marktbeherrschend und unterliegt den besonderen Regelungen der Missbrauchsaufsicht“, erklärt Saueracker. Sein Tipp: „Prävention ist alles – kartellrechtliche Compliance Pflicht.“

Cartels may only be created now with persons ‘of strong moral character’ who in any event would be able to withstand the temptation of making an application for leniency (immunity from fines with the concurrent imposition of fines and the associated weakening of the other competitors involved). This ‘morally strong’ person must be the only person within the other business with knowledge of the situation (no colleagues, secretaries, etc. in the know). This person has to retain their position for ever and may never have a successor (who could of course be tempted to ‘blow up’ the cartel himself). And this person can’t be married because experience shows us that divorce proceedings often may spawn acts of revenge (passing information to the financial or competition authorities, etc.).

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These requirements – each of which on their own is (practically) impossible – must all be satisfied cumulatively, as Zehetner emphasises! All of this makes it clear that the probability that a cartel will be discovered – sooner or later – is nearly 100%. The only thing that could prevent making a leniency application is the fear of claims for damages asserted by persons harmed by the cartel. This is so because the application for leniency only provides protection from fines – not payments for damages! Zehetner’s comments put a humorous spin on the seriousness of the situation. Gerald Ganzger and Amra Bajraktarevic of Lansky, Ganzger + Partner add: “In addition to fines, claims for damages pursued by injured customers are becoming more frequent. This makes the implementation of a compliance programme for competition law related issues critical.” The use of intermediary suppliers as an ‘information platform’ for (pricing) agreements is prohibited in addition to direct agreements with competitors. The communication of planned promotions to suppliers is permissible for purposes of planning quantities, but may not be abused to coordinate promotions with other dealers. Non-binding price information must be explicitly labelled as such. Sending such information to a trading partner is permissible but a ‘follow-up call’ may be classified as the application of prohibited pressure. Address competition law related issues at an early stage Alexander Saueracker, Associate Partner at Röld & Partner, recommends that competition law be looked at early on. Price agreements, territory agreements, customer agreements are the ‘sacred cows’ of competition law. Relevant contractual terms must be reviewed and drafted based on competent advice in advance: supply, distribution or cooperation agreements – almost every contract includes provisions on exclusivity (territory, supply, etc.), prohibitions on competition, pricing and customer protection clauses. Often it is important for a company to be aware of its own role: “If a business with a 2% market share is almost completely free of competition law restrictions, a business with a market share of 40% is already deemed to be dominant in the market and is subject to strict rules imposed by the competition law authority”, explains Saueracker. His tip: “Prevention is everything – compliance on competition law issues is a must.” Harald Hornacek ■


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LIFESTYLE & LUXURY

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> Eines der heurigen Uhrenhighlights der größten Uhrenmesse der Welt (Baselworld) war die PanoMatic Inverse von Glashütte Original. Die Uhr der sächsischen Manufaktur überzeugt mit dem neuen Kaliber 91-02, 42 Stunden Gangreserve und vor allem der DuplexSchwanenhals-Feinregulierung auf der Zifferblattseite des Automatikwerks. > One of this year’s watch highlights from the largest watch fair in the world (Baselworld) was the PanoMatic Inverse from Glashütte Original. This watch from the Saxony-based manufacturer impresses with a new calibre 91-02, 42 hour power reserve and in particular the duplex swan-neck fine adjustment on the watch face side of the automatic movement.

Fotos: beigestellt

Glashütte Original setzt Akzente New highlights from Glashütte Original

Gucci Techno Color verströmt mit anspruchsvoller Ästhetik den absoluten Coolness-Faktor With sophisticated aesthetics, Gucci’s ‘Techno Color’ exudes absolute coolness Bell & Ross ließ sich von Vintage-Uhren der Luftfahrt inspirieren Bell & Roll was inspired by vintage watches from aviation

Streng limitiert Strictly limited > Auf 500 Stück limitiert ist die Hommage an den Piloten Georges Guynemer, die zum 100. Jahrestag des Beginns des Ersten Weltkrieges in diesem Jahr vorgestellt wird. Die Vintage WW1 Guynemer beeindruckt mit 49 mm Durchmesser, geriffeltem Gehäuse, Ziffern und Zeigern im RetroLook und henkelförmigen Bandanstößen. > A homage to pilot Georges Guynemer has been produced to mark the 100th anniversary of the First World War and will be presented this year. It is limited to 500 copies. The Vintage WW1 Guynemer impresses with its 49 mm diameter, ridged case, retro-look hands and numerals and handle-shaped lugs.

Tom Ford vereint hochwertiges Acetat, filigrane Goldbügel und futuristischen Look mit Sixties-Charme Tom Ford combines high quality acetate, delicate gold frame arms and a futuristic look with sixties charm

Sonnige Aussichten Sunny prospects > Ein Accessoire, das uns in den kommenden Monaten begleiten wird, ist die Sonnenbrille. Die Shades der Saison sind farbenfroh und alles andere als dezent. > Sunglasses will be a common accessory over the next few months. The shades of the season are colourful and anything but subtle.

Luxuriöse Biotechnologie Luxury biotechnology > „Soleil Suisse Sun Defense Système“ von La Prairie ist mit fünf aufeinander abgestimmten Produkten konventionellen Sonnenschutzmitteln mit pro-aktiven Inhaltsstoffen ein hautschützendes Stück voraus. > ‘Soleil Suisse Sun Defense Système’ from La Prairie is one step ahead of conventional sunscreen methods in terms of skin protection with its proactive ingredients and five products all adapted to one another.

Roberto Cavalli ist und bleibt der Meister des Animal-Looks. In der Optik gefällt aktuell lila Krokodil Roberto Cavalli is and will be the master of the animal look. In optics, purple crocodile is currently in vogue

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s wird Zeit, sich eine Statement-Brille zu gönnen. Im Idealfall ist sie groß, bunt und steht einem prächtig zu Gesicht. Die Auswahl der Designer lässt keine Wünsche offen. Wer es Schauspieler James Franco nachmachen will, greift zur „Techno Color“-Kollektion von Gucci. Eine Mode-Kooperation zwischen Felder Felder und Silhouette sorgte anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums des österreichischen Brillenherstellers für aufsehenerregende Modelle. Warme Töne und klare Designsprache wurden hier zur Perfektion gebracht. „Prada Ornate“ steht für innovativen Spirit und ist für absolut nicht schüchterne Persönlichkeiten, die gerne auf Schwarz-Weiß-Effekte setzen, das glamouröse Ausdrucksmittel des Sommers schlechthin. Die raffinierte Eleganz der „Golden Leaves“ von Dolce & Gabbana ruft nicht ungewollt Assoziationen mit sizilianischen Brokatstoffen hervor. Den femininen Look kann man sich bei hellem wie bei getöntem Teint gut vorstellen. Und auch aus dem Hause Marcolin gibt es einige beachtenswerte

Neuigkeiten: Zum einen die Unterzeichnung des Lizenz-Exklusivvertrages für Produktion und weltweiten Vertrieb der Brillen von Ermenegildo Zegna und Agnona. Andererseits machen alte Bekannte wie Diesel mit jeansgesäumten Fassungen der „Denimize Collection“ oder Roberto Cavalli mit Krokodilleder-Optik und feinem Goldrahmen von sich reden. Wer der Cat-Eye-Silhouette im Sixties-Style zugetan ist beziehungsweise die ideale Gesichtsform dafür hat, sollte die neuen Modelle von Tom Ford einer näheren Betrachtung unterziehen.

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t’s time to treat yourself to some statement glasses. Ideally they should be large and colourful and create a distinctive look. The selection of designer looks leaves no wish unfulfilled. Anyone wishing to look like actor James Franco is advised to explore the ‘Techno Color’ collection by Gucci. A fashion cooperation between Felder Felder and Silhouette has also resulted in some eye-catching models to mark the 50th anniversary of the Austrian

eyewear manufacturer. Warm tones and clear design have been combined to perfection here. ‘Prada Ornate’ stands for innovative spirit and is the ideal expression of glamour this summer for outgoing personalities with a penchant for the black & white look. The refined elegance of ‘Golden Leaves’ from Dolce & Gabbana makes a deliberate association with Sicilian brocade. This feminine look goes well with a light or bronzed complexion. And there are also some notable new developments from Marcolin too: these include signature of an exclusive licence agreement for the production and global sale of sunglasses by Ermenegildo Zegna and Agnona. Old favourites are also causing a stir such as Diesel with its jeans-edged versions in the ‘Denimize Collection’ and Roberto Cavalli with crocodile skin designs and delicate gold frames. Anyone who likes the cat-eye silhouette of the 60s or who has the ideal face shape for this look should take a look at the new models from Tom Ford. Michaela Hocek ■


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„Das ist elektronische Masturbation“ “This is electronic masturbation” > Karl Lagerfeld, bekannt für geniale Modeinterpretationen und markige Aussagen, spricht über Cara Delevingne, seine Supermarktparodie auf dem Laufsteg und darüber, warum ein Selfie „einfach grässlich“ ist. > Karl Lagerfeld, the genius of modern fashion – and master of soundbites – holds forth on Cara Delevingne, his catwalk supermarket parody, and why the selfie is a ‚horrible thing‘.

Fotos: Getty Images

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ie eine Person Komplimente erteilt, sagt viel über sie aus. Was Komplimente betrifft, zeigt sich Modekönig Karl Lagerfeld gerne von der netten Seite. Während unseres Interviews in einem Hotelzimmer im Zentrum von London schauen immer wieder Freunde von ihm vorbei, zusätzlich zu seinen Assistenten und Pressesprechern. Eine davon ist Lady Amanda Harlech, seine Langzeitmuse und Mitarbeiterin, die Lagerfeld galant als „englische Inspiration“ vorstellt. Dann erscheint eine Moderedakteurin, mit deren Händen Lagerfeld mir vor dem Gesicht herumwedelt, während er begeistert bellt: „Sehen Sie nur! Sie hat Hände wie das Gemälde aus dem 17. Jahrhundert, das von van Dyck, nicht wahr?“ Ein Kompliment der Sonderklasse, das grandios, kultiviert, gebildet und albern gleichzeitig ist – und noch dazu genau ins Schwarze trifft. Ein Kompliment wie Lagerfeld selbst. Lagerfelds Erscheinungsbild aus nächster Nähe erfüllt sämtliche Erwartungen. Hoher Kragen, gepudertes Haar, riesige Lippen, dunkle Brillen. Seine Konversation erinnert an eine Bohrmaschine, die auf Beton stößt: Ratatatat, so spuckt er mit starkem Akzent seine Soundbites aus. Wenn er ein Thema abgehandelt hat, klatscht er seine Hände, die in fingerlosen Lederhandschuhen stecken, mit einem dumpfen Schlag zusammen, als wollte er sagen – so, erledigt, kommen wir zum nächsten Punkt. Wie auch sein optisches Erscheinungsbild scheint seine Konversation darauf abzuzielen, seine Privatsphäre zu schützen. Er gibt vage Beleidigungen von sich („Wenn man älter als 25 ist, ist es ein Problem, schlampig auszusehen. Man muss wirklich frisch sein, um Sachen tragen zu können, die nicht frisch aussehen“; zu Tattoos: „Das ist so, als würde man in einem bedruckten T-Shirt schlafen – man wird nie wieder sauber“) und stichelt ein wenig gegen die Konkurrenz: „Sagen Sie mir, warum müssen junge Designer, die jetzt Mitte 40 sind, die


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Aussehen wie Karl Lagerfeld? Diese Brille ist schon mal ein guter Anfang! Do you want to look like Karl Lagerfeld? These sunglasses are a good start!

Karl Lagerfeld: „Ich glaube immer, dass ich faul bin, noch mehr leisten könnte, und dass es da eine Glaswand gibt, die ich einfach nicht durchdringen kann“ Karl Lagerfeld: “I always think I’m lazy, that maybe I could do better and I always have the feeling that there is a glass wall that I cannot get through”

60er- und 70er-Jahre aufwärmen? Warum können die keine Mode für heute erfinden?“ Cara Delevingne, eine von Karls Favoritinnen, kriegt auch eines seiner Komplimente des 17. Jahrhunderts ab – für ihre unkonventionelle Augenbrauenpartie: „Sie ist keine klassische Schönheit. War es Bacon, der sagte: ‚Es gibt keine Schönheit ohne eine gewisse Eigenartigkeit der Proportionen‘?“ Auch mit dem „Selfie“-Kult macht er kurzen Prozess: „Das sind diese grässlichen Dinger, wo man ganz verzerrt aussieht. Das Kinn ist zu groß, der Kopf zu klein. Nein, das ist elektronische Masturbation.“ Lagerfelds Phrasendrescherei zielt im Grunde nur darauf ab, die Leute mit markant klingenden Irrelevanzen von der realen Person, die dahintersteckt, abzulenken. Aber all das geschieht mit echtem Humor und einer überraschend großen Portion Wärme – er scheint ständig dagegen anzukämpfen, dass sich seine Mundwinkel zu sehr in die Höhe heben. In Person ist seine Konversation weder gemein noch divaesk. Ihm geht es einfach um Unterhaltung – eine Selbstparodie von internationalem Ausmaß. Im Alter von 75 oder 78 (je nachdem, wem man Glauben schenkt) gilt Lagerfeld weithin als Genie der modernen Fashionszene, und gerade jetzt steht er an der absoluten Spitze seines Erfolgs. Zum Interview kommt er natürlich zu spät. Zwei Stunden zu spät, genauer gesagt – sein Jet kreist noch über einer privaten Landebahn außerhalb von London, als wir eigentlich schon anfangen sollten. Außerdem hat er es eilig, obgleich er zu höflich ist, um sich das anmerken zu lassen. Er schaut kurz in London vorbei, um die Eröffnung seines ersten gleichnamigen Ladens zu feiern, und wird nicht hier übernachten (trotz der zwei Chanel-Anzugsäcke, die er mitgebracht hat). Er muss nach Paris zurück, ehe die Designstudios für zwei Wochen schließen, und einen Vertrag für ein Hotel unterzeichnen, das er in Taiwan designt. Aber er ist charmant und höflich, und über

seine legendäre Arbeitswut (17 Kollektionen im Jahr mit Designs für Chanel und Fendi sowie seine eigenen Kollektionen) sagt er nur: „Wenn man das, was man tut, gerne macht, zählt man die Stunden nicht.“ Lagerfeld hat das Geschäftsmodell für sein Markenimperium auf Selbstparodie aufgebaut. In seiner neuen Boutique wurde alles rund um Karl designt oder scheint darauf ausgerichtet, die Kunden wie Karl aussehen zu lassen. Das ist natürlich Absicht. „Warum nicht? Macht doch Spaß, oder?“, sagt er. Es gibt abnehmbare Karl-Krägen, zu erstehen um knapp über 100 Pfund, Sonnenbrillen, die den Träger wie Karl aussehen lassen, und Tokidoki-Puppen mit Katze Choupette. Die Katze (die übrigens an die Bösewichte in James Bond erinnert und so die gewolltmaliziöse Aura des Designers gekonnt unterstreicht) ist ein derart perfektes Marketinginstrument für die sozialen Medien, dass man an ihre tatsächliche Existenz kaum glauben kann. Aber Lagerfeld behauptet, dass ihm die Betreuerin von Choupette stündlich Bilder-Updates von Choupettes Tagesablauf schickt. Als Beweis zeigt er mir das aktuellste Bild, auf dem die Katze sich auf einem Stapel Bücher in seiner Wohnung ausstreckt. „Sie kontrolliert alles. Sie weckt mich um 7 Uhr früh, weil sie möchte, dass ich ihr frische Kroketten bringe. Essen vom Vorabend rührt sie nicht an. Sie bekommt laufend Angebote für Werbespots, aber das kommt nicht in Frage. Sie führt das Leben einer Maitresse.“ Er zieht seine Mundwinkel nach unten und unterdrückt ein Lachen. Im Moment sind Turnschuhe Lagerfelds Ding – das Schock-Stylingelement seiner Wahl für die letzte Chanel-Couture-Modenschau, bei der Turnschuhe aus Tweed mit Outfits im Wert von 40.000 Pfund kombiniert wurden. Bei seiner Prêt-à-porter-Modenschau für Chanel, die zu Beginn dieses Monats stattfand, kreierte er eine Parodie eines Supermarkts, in dem Models wie Cara Delevingne und Stella Tennant in hologra-

fischen Turnschuhen zu bewundern waren und Cognacflaschen mit Chanel-Logo sowie Staubwedel von den Regalen räumten. In der neuen Lagerfeld-Boutique ist eine ganze Wand mit Technicolor-Turnschuhen im Retro-Look ausgestattet, mit einem seitlichen K-Logo. Sie ähneln dem New-Balance-Paar, das in den letzten 18 Monaten immer wieder auf diversen Street-Style-Blogs zu finden war. Ausschlaggebend ist hier, dass die KarlTurnschuhe – wie so vieles in seiner Boutique – günstiger sind als ihre Pariser Cousins. Lagerfeld ist sich der Logik hinter der Preisbildung für die Produkte seiner gleichnamigen Marke absolut bewusst (sie kosten weniger als die anderen beiden Linien, für die er entwirft). „Man kann nicht an einem Abend auf drei Partys tanzen. Ich habe meinen Investoren immer gesagt – wir setzen das auf eine andere Ebene, wir machen es leistbar. Ich glaube, das ist eine zeitgemäße Einstellung.“ Die Faszination für Turnschuhe ist typisch Lagerfeld. Er stürzt sich mit Humor auf den Zeitgeist, bringt noch einen historischen Bezugspunkt ein und kreiert so seinen unverkennbaren Stil. „Alle tragen die“, sagt er. „Ich dachte, es wäre eine elegante Idee, die Turnschuhe mit edleren Teilen zu kombinieren. Wenn man sich die Mode um 1840 ansieht, so sieht man, dass die Frauen immer flache Schuhe trugen. Stella Tennant habe ich im wirklichen Leben kaum jemals mit Stilettoabsatz gesehen.“ Indem er seine Luxusteile mit Turnschuhen kombiniert und seine Models normale Dinge tun lässt – wie im Supermarkt einkaufen –, hat Lagerfeld genau auf den Punkt gebracht, welche gut angezogenen Frauen wir heute am ehesten bewundern – nämlich die, die sich drei Meter von uns befinden, und nicht unbedingt die auf dem Laufsteg. Nebenbei – und unbeabsichtigterweise – hat er Moderedakteurinnen zu Ladendiebinnen gemacht. Nach Ende der Show war der Andrang auf die Supermarkt-

„Souvenirs“ einfach riesig. Wusste er, dass die Sache mit einem Gerangel enden würde? Er zieht seine Augenbrauen hoch. „Ich habe das später auf Video gesehen. Die Bodyguards haben Dinge aus den Handtaschen der Besucher entfernt. Das erwarte ich von den Leuten, die normalerweise zu meinen Shows kommen, eigentlich nicht.“ Die verzehrbaren Produkte waren für Obdachlosenheime gedacht, und die leeren Schachteln für die Schaufenster von Chanel – nicht für die Handtaschen von Moderedakteurinnen. Trotz dieser Gier nach Lagerfeld und seiner schonungslosen Fantasie ist der Mann selbst nie zufrieden. „Ich bin nie zufrieden und glücklich mit dem, was ich tue“, meint er – gute Neuigkeiten für Fans seiner großen künstlerischen Gesten. Er sagt zwar, dass er bereits weiß, was auf den Supermarkt folgen wird, lässt sich aber auf keine Diskussion ein. Er gibt lediglich preis, dass die Couture „chic“ sein wird, und die nächste Prêt-àporter-Show „noch wilder“. „Ich glaube immer, dass ich faul bin, noch mehr leisten könnte, mich mehr anstrengen könnte, und dass es da eine Glaswand gibt, die ich einfach nicht durchdringen kann. Aber wenn mir das gelingt, ist vielleicht alles vorbei.“

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ou can tell a lot about a person from the compliments they give. Karl Lagerfeld, king of fashion, likes to keep it nice. During our interview in a central London hotel room a couple of his actual friends pop in amid the assistants and PRs. One is Lady Amanda Harlech, his long-term muse and collaborator, whom Lagerfeld introduces rather gallantly as “an English inspiration”. The other is a fashion editor whose hands Lagerfeld guides in front of my face as he barks with gusto: “Look, she has the hands like the 17th-century painting by Van Dyck, no?” It’s an odd compliment that manages all at once to be grandiose, cultured, smart, silly and entirely on the money. Much like the designer.


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Vollendete Haute Couture für den Alltag: Lagerfelds Kollektion mit Turnschuh-Begleitung Perfected haute couture for everyday life: Lagerfeld’s collection accompanied by trainers

Fotos: Getty Images, Corbis

Die Gegenwart schöner, interessanter Frauen zieht Karl Lagerfeld an – und umgekehrt The presence of beautiful, interesting women attracts Karl Lagerfeld – and vice versa

Lagerfeld’s appearance in the flesh lives up to expectations. The collar is high, the hair is powdered, the lips are huge, the glasses dark. His conversation has the rhythm of an electric drill bit that has unexpectedly hit a section of concrete. He spatters out soundbites – tat tat tat – in a heavy European accent. When he’s finished with a topic, he claps his leather fingerless gloves together with a hollow thud. As if to say, done, move on. Like his appearance, his conversation style is designed to protect his privacy. He throws out insults (“to be sloppy after 25 is a problem. You have to be really fresh to wear stuff that doesn’t look fresh”), opinion (on tattoos, “it’s like sleeping in a printed T-shirt, you will never get clean again”) and faux-fashion-baddie stuff (“tell me, why do former young designers who are now in their middle 40s have to redo the 1960s and 70s. Why they cannot invent fashion for today?”) Cara Delevingne, one of Karl’s favourites, also gets a 17th-century compliment, for her unconventional browline: “She is not a standout beauty. Was it Bacon who said, ‘There is not beauty without some strangeness in the proportions’?” Meanwhile, the cult of the selfie gets short shrift: “They are this horrible thing where you are distorted. The chin is too big, the head is too small. No, this is electronic masturbation.” What the Lagerfeld soundbite machine amounts to is an effort to get people to focus on the tantalising titbits and ignore the real man. But it is all done with humour

and a surprising amount of warmth – his lips constantly battling not to turn up too much at the sides. In the flesh, his conversation is not mean or diva-ish. It’s meant as entertainment – an act of self-parody on an international scale. At 75 or 78 (depending on who you believe), Lagerfeld is widely viewed as a genius of modern fashion and right now he is at the very top of his game. He’s late for the interview, naturally. Two hours late – his jet is still circling above a private airfield outside London as we’re due to start. He’s in a rush, too, although his politeness doesn’t give that away. He has popped over from Paris to host a dinner to celebrate the launch of his first eponymous London store and, despite the two Chanel-branded suit bags he has brought with him, he’s not staying the night. He’s got to get back to Paris before the design studios close for two weeks, then sign a contract for a hotel he’s doing in Taiwan. But he’s charming and courteous and says of his infamous workload (which stands at 17 collections a year and includes designing for Chanel, Fendi and his own line): “If you like what you do, you don’t count.” Lagerfeld has built the business model for his own brand empire by embracing self-parody. In his new shop, everything is designed around Karl or to make the wearer look like Karl. It’s intentional, of course. “Why not? It’s fun, no?” he says. There are removable Karl collars on sale for a little over £100, sunglasses that somehow make the wearer

»WENN MAN SICH DIE MODE UM 1840 ANSIEHT, ERKENNT MAN, DASS DIE FRAUEN IMMER FLACHE SCHUHE TRUGEN« »IF YOU LOOK AT FASHION FROM THE 1840S, YOU’LL SEE THAT WOMEN ALWAYS WORE FLAT SHOES«

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look like Karl and tokidoki dolls complete with his cat Choupette. The cat (which is quite James Bond baddie to complement the designer’s mock evil-genius vibe) is so perfect as a social-media marketing tool that one can’t quite believe that it exists in feline form. But Lagerfeld claims he gets picture updates of Choupette’s activities from the cat’s maid every hour. As proof, he shows me the most recent one of her resting on a pile of books at his home. “Everything is controlled by her. She wakes me up at 7am because she wants me to bring her fresh croquettes, she won’t touch food from the night before, she gets offers for food commercials but it is out of the question. She is a kept woman.” He turns the smile down and swallows a laugh. Right now, Lagerfeld is into trainers. It was the shock styling tactic he used at the most recent Chanel couture show, putting tweed trainers with £40,000 outfits. At his ready-to-wear show for Chanel earlier this month he created a parody of a supermarket, with models including Cara Delevingne and Stella Tennant in holographic trainers, emptying the shelves of Chanel-branded cognac and feather dusters. In the new Lagerfeld store, a whole wall is dedicated to Technicolor retro-styled trainers with a K initial on the side that resemble the New Balance pair that have been breeding on streetstyle blogs over the past 18 months. Crucially, the Karl trainers, like much in his shop, are more affordable than their Parisian cousins. Lagerfeld is clear about the business logic of pricing his eponymous brand below the two other lines he designs for. “You cannot dance at three parties on the same evening. I always said to my investors to put it on another level and make it affordable. I think that’s a modern attitude.” The trainer fascination is typical Lagerfeld. He seizes the zeitgeist with humour, throws in a historical reference and makes the look his own.“Everyone is wearing them”, he says. “I thought it was an elegant idea to put them with dressy things. If you look at fashion from the 1840s women wore flat shoes. Stella Tennant, in real life, I’ve hardly ever seen her in stilettos.” By putting his high-end clothes with trainers and making his models do normal things such as supermarket shopping, Lagerfeld shone the spotlight on the way we admire stylish women today – more likely three metres away than on a catwalk. He also inadvertently turned fashion editors into shoplifters. As the show finished there was a rush for Chanel-branded supermarket “souvenirs”. Did he realise that he would create an haute scrum? He raises his eyebrows high. “I saw it on film later and the bodyguards were removing things from people’s bags. I didn’t expect that of people who normally come to my shows.” The consumable stock, he says, was intended to go to homeless shelters, the empty packaging was destined for the Chanel window displays, not editors’ handbags. Despite such hunger for Lagerfeld and his relentless imagination, the man himself is never satisfied. “I’m never happy and pleased with what I’m doing”, he says, which is good news indeed for fans of his grand artistic gestures. He already knows how he will follow up the supermarket he says, although he won’t be drawn into discussion other than to say that couture will be “chic” and the next ready-to-wear show will be even “wilder”. “I always think I’m lazy, maybe I could do better, I could make more effort and I always have the feeling that there is a glass wall that I cannot get through. But maybe when I get through, then it’s over.” Nicholas Wroe / The Guardian / The Interview People ■


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gangscognacs, Rumsorten und Weine – sowie eine große Auswahl an Zigarren. Außerdem bietet das Hotel Boscolo in Prag, Mitglied der Autograph Collection, feine Konferenz- und Besprechungsräumlichkeiten, um auch anspruchsvollste Gäste und Konferenzorganisatoren zufriedenzustellen.

Fotos: BcA.Klara Stojanikova/www.klarinetka.net

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The place to be ... Boscolo Prague Hotel

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as 5-Sterne-Luxushotel Boscolo Prague, Mitglied der Autograph Collection, ist kein typisches Hotel: Der Neorenaissance-Palast, der ursprünglich in den 1890er-Jahren als Bank errichtet wurde, ist ein tschechisches Kulturerbe. Das Interieur der 152 eleganten Zimmer wurde vom berühmten römischen Architekten Maurizio Papiri gestaltet, der die ursprüngliche Atmosphäre des Neorenaissance-Stils beibehielt. Jedes Zimmer bietet eine raffinierte Mischung aus italienischen Einrichtungsgegenständen, Textilwaren und Designelementen. Tageslicht, beruhigende Farben und warme Töne sorgen für ein leichtes, unbeschwertes Wohngefühl. Auf den Betten, deren Kopfenden aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammen, findet sich Luxusbettwäsche. Die geräumigen Badezimmer sind mit Marmorböden versehen. Die zwei Präsidentensuiten erstrecken sich über eine Fläche von mehr als 110 m² und verfügen über einen separaten Salon für private Treffen oder Galadiners in intimer Atmosphäre. Meistern Sie die Kunst der Entspannung durch einzigartige Erfahrungen im Boscolo Spa.

Tauchen Sie ein in das fantastische 20 Meter lange Hallenschwimmbecken mit MosaikMarmorfliesenboden und genießen Sie Sport im gut ausgestatteten Fitnessraum. Die kulinarischen Genüsse reichen von einfacher, aber köstlicher und gesunder Küche bis hin zu Gaumenfreuden, die auch unsere anspruchsvollsten Gäste begeistern werden. Das New York Café, benannt nach dem berühmten Café in Budapest, bietet sowohl typische leichte und gesunde Speisen als auch tschechische Traditionsküche mit einer modernen Note. In der benachbarten Inn Ox Bar werden großartige Cocktails gemixt und zahlreiche vorzügliche Weine und Schlummertrünke kredenzt. Das Salon-Restaurant mit seiner intimen Atmosphäre ist eine der besten Adressen für italienisches Essen in Prag. Alle Zutaten sind frisch und handverlesen und werden nach regionalen italienischen Rezepten zubereitet. Hier finden Sie Kulinarik auf höchster Ebene. Die Cigar Bar, errichtet aus dem Tresorraum der Originalbank, begeistert Zigarrengenießer. Die Safes aus dem Ende des 19. Jahrhunderts enthalten nun jedoch andere Schätze: Jahr-

Boscolo Prague

he 5-star luxury Boscolo Prague hotel, member of the Autograph Collection, is not your typical hotel: The Neo Renaissance palace featured on the Czech heritage list was originally built as a bank in 1890s. The interior of 152 elegant rooms was designed by the famed Roman architect Maurizio Papiri, who kept the original touches of the Neo Renaissance style. Each room is furnished with subtle blends of Italian furnishing, fabrics and design elements, the light and airy feel is created with natural light, relaxing colours and warm tones. The bed heads are original, dating from the first half of the 19th century and appointed with luxurious bedding. The spacious bathrooms have marble floors. The two Presidential suites feature more than 110 square metres and a separate salon for private meetings or intimate gala dinners. Master the art of relaxation with a unique Boscolo Spa experience. Dip into the stunning 20 metre indoor pool with a marble tile mosaic bottom and enjoy the well-equipped fitness room. Dining experience ranges from simple yet delicious and healthy cuisine to fine dining to suit tastes of discerning clientele. The New York Café named after the famed Budapest’s Café, offers a typical light, healthy options as well as traditional Czech cuisine with modern twist. The adjacent Inn Ox Bar mixes great cocktails and offers a wide range of delicious wines and night cups. The Salon restaurant provides intimate surroundings and some of the best Italian cuisine in the town. All ingredients are fresh and hand picked and the recipes are based on regional Italian fare. It is fine dining at its best. The Cigar Bar constructed from the original bank’s vault will delight cigar connoisseurs. The period safes from the end of the 19th century now hold other treasures: vintage cognacs, rums and wines and you can pick from a great selection of cigars. In addition, the Boscolo hotel in Prague, Autograph Collection offers refined conference and meeting facilities to please the most demanding clients and meeting planners.

Senovážné náměstí 13 110 00 Prague 1 Tel.: +420 224 593 111 Email: reservation@prague.boscolo.com • www.boscolohotels.com


Internationale Ausschreibung für den | International call for submissions for the Sustainable Entrepreneurship Award SEA 2014

n i s i y t i l i b a uS stain our hands! Werden Sie mit Ihrem Unternehmen Sustainable Entrepreneur des Jahres 2014. Die besten Projekte sowie die beste Idee werden im Rahmen einer Galaveranstaltung am 7. Oktober 2014 der Öffentlichkeit vorgestellt. Das überzeugendste Projekt wird dabei mit EUR 10.000,00 prämiert.

Submit your project to become the Sustainable Entrepreneur of the year 2014. The best projects and the best idea will be presented to the public at a gala event on october 7th 2014. The best project will be awarded EUR 10,000.00.

Weitere Informationen auf unserer Homepage unter For further information please visit our website

>> www.se-award.org


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