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editorial D

ie Welt der Teppichhändler ist eine ganz spezielle. Hier zählen persönliche Kontakte, Handschlagqualität und vor allem der Wunsch, langfristig zusammenzuarbeiten. Man würde sich solche Eigenschaften auch in anderen Bereichen des täglichen Lebens wünschen. Ali Rahimi, Wiener Teppichhändler und begnadeter Netzwerker, versucht, seine Werte nicht nur zu leben, sondern auch weiterzugeben – unter anderem auch als Juror des Sustainable Entrepreneurship Award (SEA). Motto: Tue Gutes und sprich darüber! Viel zu reden gibt es derzeit auch für die Unternehmen, die Geld für Investitionen benötigen. Wir sind der Frage nachgegangen, ob es die viel zitierte Kreditklemme wirklich gibt. Ergebnis: noch nicht; oder wie Karl Sevelda, stv. Vorstandsvorsitzender Raiffeisen Bank International (RBI), es ausdrückt: „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht künstlich eine Kreditklemme schaffen.“ Was er damit meint, lesen Sie in unserem Interview.

Licht im Dunkeln Vor einer ähnlich großen Herausforderung wie der Unternehmensfinanzierung stehen die Betriebe auch im IT-Bereich. Allerdings sind sich noch nicht alle bewusst, was unter dem Begriff „Big Data“ wirklich zu verstehen ist, und vor allem, wie man daraus Nutzen ziehen kann. Wir bringen in dieser Ausgabe Licht ins Dunkel der riesigen Datenmengen. Wenn man von Größe spricht, fällt einem im geografischen Zusammenhang relativ rasch die Region Zentralasien ein. Hier sind nicht nur spannende politische Entwicklungen im Gange, sondern dort warten auch immense unternehmerische Chancen. Wir haben uns in der Region für Sie umgesehen. Einen Rundblick haben wir auch in der Anwaltsszene gemacht. Gleich zwei Themen behandeln wir diesmal näher: die Entwicklung auf den Kapitalmärkten, und hier mit Fokus auf M&A, sowie die aktuellen Trends im Vergaberecht. In beiden Disziplinen spielen österreichische Anwälte ganz vorne mit. Nach vorne orientiert ist man grundsätzlich auch gegen Jahresende. Wir haben daher Topmanager eingeladen, uns ihre Einschätzung für das Jahr 2013 kurz und bündig zu übermitteln. Das Ergebnis ist unsere große Jahresvorschau 2013. Wir danken allen, die an unserer Umfrage teilgenommen haben. Und wir freuen uns, dass der Grundtenor – trotz aller konjunkturellen Begleiterscheinungen – positiv ist und bleibt.

T

he carpet trade is a world of its own. What counts there are contacts, the integrity of a handshake and, above all, the desire to work together in the long term. These are qualities that certainly wouldn’t go amiss in other areas of daily life. Ali Rahimi, a Vienna-based carpet dealer and gifted networker, strives not only to put his values into practice, but also to pass them on – for instance, as a judge for the Sustainable Entrepreneurship Award (SEA). His motto: Do good and talk about it. Companies in need of money for investments also have a lot to talk about. We wanted to find an answer to the question as to whether the oft-cited credit crunch does, in fact, exist. Our conclusion: not yet. Or as Karl Sevelda, the vice-chairman of Raiffeisen Bank International (RBI), says: “We must take care not to create one artificially.” In his interview you can find out what he really means by that. And IT companies are facing another challenge, although many aren’t even familiar with the term ‘big data’, not to mention how to use it to their advantage. In this issue, we want to shed light on the murky topic surrounding these gigantic volumes of data. Speaking of size, central Asia springs to mind in terms of geographical size. This region is currently experiencing interesting political developments, and enormous business opportunities are lying dormant there. We took a closer look at the region for SUCCEED.

Shedding light We also wanted to gauge the mood on the legal scene, with respect to two topics in particular: the changing situation in the capital markets, with a particular focus on M&A, and current trends in public procurement law. In both disciplines, there are Austrian lawyers playing in the top league. Towards the end of the year, it is customary to contemplate the future, and this is why we invited executives to give us their take on the coming year. The result is our annual outlook for 2013. We would like to take this opportunity to thank all of the survey participants. And we are glad to see that, despite all the economic turmoil, the general mood is positive. So, with this in mind, the entire SUCCEED team would like to wish you a successful year 2013!

FotoS: David Sailer (COver), David Sailer

In diesem Sinne wünscht Ihnen das SUCCEED Team ein erfolgreiches 2013!

Herzlichst,

Yours,

Harald Hornacek Chefredakteur

Harald Hornacek Editor-in-Chief

harald.hornacek@diabla.at

harald.hornacek@diabla.at

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Gibt es einen größeren Vorteil, als mit weniger mehr zu tun? Wir gehen neue Wege. Mit Antworten für mehr Wettbewerbsfähigkeit.

Der Wettbewerbsdruck in den globalisierten Märkten wächst. Produkte und Fertigung werden immer komplexer, Entwicklungszyklen immer kürzer. Dazu kommen steigende Energiekosten und erhöhte Anforderungen an den Umweltschutz. Der Schlüssel für höhere Produktivität und mehr Wettbewerbsfähigkeit liegt in ganzheitlichen Branchenlösungen. Integrierte Planungs und Fertigungsprozesse ermöglichen es, Produktionsabläufe perfekt aufeinander abzustimmen. Ständige Datenanalyse schafft jederzeit Klarheit über die aktuellen Fertigungszahlen,

Lagerbestände und Ausfallzeiten. Und flexible Logistik steuert die Aufträge so, dass sich Materialfluss und Produktion jederzeit die Waage halten. Das Resultat: Effiziente Kapazitätsplanung mit hoher Auslastung, spürbar verbesserte Kostenstruktur und Reduktion der Markteinführungszeiten um bis zu 50 % erschließen der Industrie in Österreich und im gesamten CEE-Raum mehr Chancen auf den globalen Märkten. Die Antworten für mehr Wettbewerbsfähigkeit sind da. Und die Zeit für neue Wege ist jetzt. Denn die Welt von morgen braucht unsere Antworten schon heute.

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contents Succeed 06/2012

011 markets & players 014 Coverstory. Teppichhändler Ali Rahimi hat von Wien aus ein weltweites Netzwerk gesponnen Cover story. Ali Rahimi, a Vienna-based carpet dealer, has built up a global network 019 Luftfahrt. Von Jänner bis Oktober 2012 beförderten Austrian Airlines um 1,7 % mehr Passagiere Aviation. Austrian Airlines carried 1.7% more passengers between January and October 2012 020 Stahlbaron. Sogar Lakshmi Mittal, einer der reichsten Männer der Welt, spürt den wirtschaftlichen Druck Steel magnate. Even Lakshmi Mittal, one of the world’s richest men, is under economic pressure 024 Gliwice. Die polnische Stadt besitzt ein Potenzial, das anderen fehlt. Das zieht Firmen aus aller Welt an Gliwice. The Polish city has more potential than many others and attracts companies from all over the world 030 Serie GUS. Vom vielerorts starken Wirtschaftswachstum der Region Zentralasien kann auch Österreich profitieren CIS series. There is strong economic growth in many areas of central Asia, and Austria can also benefit from it

036 SEA. Nachhaltige Interviews mit Ex-EU-Kommissar Günter Verheugen und dem Industriellen Hannes Androsch SEA. Interviews with former EU Commissioner Günter Verheugen und industrialist Hannes Androsch on the topic of sustainability 040 SEA. Im Zentrum der Vision von Ashoka steht eine Welt, in der jeder ein „Changemaker“ ist SEA. Ashoka’s vision is all about a world in which everyone is a changemaker

043 finance & investment 046 052

Interview. Karl Sevelda, stv. Vorstandsvorsitzender RBI, über die möglichen Auswirkungen einer drohenden Überregulierung Interview. Karl Sevelda, the vice-chairman of RBI, on the possible effects of over-regulation Unternehmensfinanzierung. Gibt die viel zitierte Kreditklemme tatsächlich? Bankexperten sagen: noch nicht Corporate finance. Is there really such a thing as the credit crunch? Not yet, say banking experts

057 industry & technology 060 Aerospace. Erfolgreiche Nischenplayer: Österreich verfügt über einen kleinen, aber feinen Luftfahrtcluster Aerospace. Successful niche players: Austria has a small, but notable, aerospace cluster 062 Tschechien. Die tschechische Luftfahrtbranche ist der österreichischen nicht unähnlich Czech Republic. There are great similarities between the Austrian and Czech aviation sectors 066 Big Data. Hinter diesem Begriff steht mehr als eine reine Sammlung von Daten. Es geht darum, aus Informationen Wissen zu machen Big data. There is more to it than the collection of data. The challenge is to turn information into knowledge

071 law & taxation 074 M&A. Wenn man an M&A denkt und Wien als Tor zu CEE oder SEE betrachtet, dann liegt man sicher nicht falsch M&A. Those who think of Vienna as the gateway to CEE and SEE for M&As are definitely not mistaken 080 Vergaberecht. Einige österreichische Anwälte zählen zu den Spitzenkräften dieser komplexen Materie Procurement law. Several Austrian lawyers count among the top experts in this complex discipline

087 news & facts 088 Communications & IT 090 Travel & Transportation 092 Training & Education 098 Reise. Eine Landpartie in die wunderbare Wachau in der Nähe von Wien, an Bord des Opel Zafira Tourer Travel. A trip to the lovely Wachau region near Vienna in the dynamic Opel Zafira Tourer

101 lifestyle & luxury 104 Breitling. Kultobjekt: Unzählige Piloten in aller Welt schwören auf die Zeitmesser der Schweizer Manufaktur Breitling. Countless pilots the world over swear by the Swiss manufacturer’s iconic timepieces

109 home & office 112 Porträt. Daniel Jelitzka wollte eigentlich Jurist werden und verkauft die derzeit teuersten Wohnungen Österreichs Portrait. Originally, Daniel Jelitzka wanted to become a lawyer. Today, he sells the priciest apartments in all of Austria Succeed 06/12

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contents Succeed 06/2012

119 ausblick / outlook 2013

120 Nachgefragt. Top-Manager über Herausforderungen und Erwartungen für das Jahr 2013 Survey. Top managers on the challenges ahead and expectations for the year 2013

regular features 005 Editorial 008 Impressum Masthead 042 Managertalk. Ergebnis des Engagement-Index 2012 von Kienbaum: Motivierte Inder, pessimistische Franzosen Manager talk. Kienbaum’s engagement index 2012 paints a picture of motivated Indians and pessimistic French 095 Destination. 48 Stunden in Moskau Destination. 48 hours in Moscow 116 Gastkommentar. Peter Baumgartner, Speaker und Autor, über Ethik und Moral in der Wirtschaft Guest commentary. Peter Baumgartner, speaker and author, on ethics and morality in business 146 Anders gefragt. Was Sie immer schon von Jasmin Soravia, Conwert Immobilien Invest SE, wissen wollten In other words. What you always wanted to ask Jasmin Soravia, Conwert Immobilien Invest SE

Impressum Masthead MEDIENINHABER & HERAUSGEBER/MEDIA PROPRIETOR & PUBLISHER: DIABLA MEDIA VERLAG GMBH karlsplatz 1/18, 1010 Wien, Tel +43 1 89 00 881, office@diabla.at GESCHÄFTSFÜHREr/Herausgeber MANAGEMENT/Publisher: Mag. Oswald Greil (oswald.greil@diabla.at) Christina Weidinger (christina.weidinger@diabla.at) RICHTUNG DES MAGAZINS/EDITORIAL POLICY: Internationales Wirtschaftsmagazin mit österreichischen Wurzeln mit Fokus auf Zentral-, Ost- und Südosteuropa. International business magazine published in Austria and focused on Central, Eastern and South-eastern Europe ANZEIGEN/ADVERTISEMENTS: Mag. Erich Peinsipp (Anzeigenleiter/Advertising Director), Mag . Alexander Bursky, Hermann Tribuser, Christina Stampf (Druckunterlagen) AUSLANDSVERTRETUNGEN/ADVERTISING REPRESENTATIVES: France & Switzerland: Inflight Media Marketing, Tel. +33 140 13 79 01. Belgium, Netherlands, Luxembourg & Middle East: GIO Media, Tel. +31 6 22 23 84 20. Turkey: Media Ltd., Tel. +90 212 275 51 52 CHINA: Publicitas Hong Kong Ltd., Tel. +852 2516 1088. Slovenia, Croatia, Bosnia, Serbia, Montenegro, Macedonia, Kosovo, Albania: Dioklecian Ltd, Tel: +377 44 136 258. Great Britain: HillPost Limited, +44 7875 496 498 Russia, Armenia, Belarus, Ukraine, Georgia, Estonia, Kazakhstan, Latvia, Lithuania: Volga Media, T +7 831 43 97 474

CHEFREDAKTEUR/EDITOR-IN-CHIEF: Harald Hornacek (harald.hornacek@diabla.at) chef vom dienst/managing editor: Herbert jellmair (h.jellmair@jellmairpartner.coM) MITARBEITER DIESER AUSGABE/CONTRIBUTORS TO THIS ISSUE: James Ashton / The Independent / The Interview People, Patrick Baldia, Bianca Baumgartner, Reinhard Engel, Michaela Hocek, Andrea Jindra, Milena Kaszuba, Walter Senk, Walter Sieberer, Christian Vavra ARTDIREcTOR/GRAFIKdesign/ART DIRECTION/GRAPHIC DESIGN: Constanze Necas (c.necas@jellmairpartner.com) FOTOS/PHOTOS: Natascha Senegacnik / www.fotoredaktion.co.at, David Sailer ÜBERSETZER/KORREKTUR/TRANSLATIONS/PROOFREADING: der I the I das Sprachservice.at (post@sprachservice.at) Robert Gisshammer, Elisabeth Kaplan, Peter Hindt, Tom Crawley, Simon Böckle, Karoline Pemwieser, Benjamin Wright, Catherine Dowle

ABONNEMENT/SUBSCRIPTION: Jahresabo (6 Ausgaben) EUR 21,00 (im Ausland exklusive Porto). Bestellung unter abo@diabla.at Subscription for one year (6 issues) at EUR 21.00 (EXCL. INTL. postage). Order your subscription at abo@diabla.at COPYRIGHT: Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. All rights reserved, including the copying of articles as per Art 44 para 1 Austrian Copyright Act.

Ein Magazin aus dem Verlag

DRUCK/PRINT: Berger Druck, Wiener StraSSe 80, 3580 Horn Papier: LWC aufgebessert (Novapress silk), P.E.F.C. zertifiziert

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Teilnehmer an der LAE 2011



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Exporte in über 70 Länder und Spielbetriebe in 32 Staaten – in Summe 102 Erfolge, die das niederösterreichische Unternehmen zu einem der größten Glücksspielkonzerne der Welt und zur klaren Nummer 1 in Europa machen. Seit mehr als 30 Jahren setzt NOVOMATIC auf Innovation und Expansion aus Österreich. Dafür stehen 19.000 Mitarbeiter, 2.850 davon in Österreich. Als Betreiber von Spielbanken – von Lateinamerikas größtem Casino in Chile über Berlin und die Schweiz bis Malta – leistet NOVOMATIC Pionierarbeit und beweist tagtäglich höchste Kompetenz im Bereich erstklassiger Unterhaltung.

www.novomatic.com www.responsible-gaming.info


markets players & Ohne Euro kein Erfolgsmodell Österreich No euro, no success for Austria

Neue Regeln für Online-Glücksspiel New laws for online gaming

BRIC & Co. als Zukunftsmarkt BRIC & co as a future market

> Ein Zerfall der Währungsunion wäre um vieles teurer als die Rettungsmaßnahmen und der Einsatz zu ihrem Erhalt, lautet das Ergebnis einer Studie des Österreichischen Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO). Zudem ist Österreich mit dem Euro deutlich besser gefahren, als es ohne Euro der Fall gewesen wäre: Österreich habe auf allen Stufen der Integration – Ostöffnung +0,2 %, EU-Mitgliedschaft +0,6 %, WWU-Teilnahme +0,4 % und EU-Erweiterung +0,4 % BIP-Wachstum pro Jahr – ökonomisch profitiert. Durch die Teilnahme an EU-Projekten lag das Wirtschaftswachstum seit 1989 um 0,5 bis 1 % pro Jahr über dem Wert, der sonst erreicht worden wäre.

> Online-Glücksspiel weist in der EU derzeit jährliche Wachstumsraten von knapp 15 % auf. In der EU existieren jedoch viele unterschiedliche nationale Vorschriften. Die EU-Kommission hat einen Aktionsplan sowie eine Reihe von für die kommenden zwei Jahre geplanten Initiativen vorgestellt, durch die die Regulierung des Onlineglücksspiels klargestellt und die Mitgliedstaaten zur Zusammenarbeit angeregt werden sollen. Ziel ist weniger eine EU-weit geltende Rechtsvorschrift als eine Reihe umfassender Maßnahmen und gemeinsamer Schutzprinzipien. Dazu zählen laut EU-Büro der WKO verstärkter Schutz von Minderjährigen sowie Prävention und Abschreckung von Betrug und Geldwäsche.

> Die Außenwirtschaft Austria veranstaltete kürzlich eine Konferenz zum Thema „BRIC & Beyond“, in der die Chancen auf den Wachstumsmärkten Kolumbien, Mexiko, Türkei, Kasachstan, Thailand, Vietnam, Indonesien sowie Südkorea analysiert wurden. Diese Märkte weisen – wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß – beachtliche Wachstumsraten sowie gute Chancen für Exporteure auf. Als Referenten fungierten dabei u. a. Prof. Lord Meghnad Desai von der London School of Economics oder Dimitri V. Trenin von der Carnegie Foundation in Moskau.

> Online gaming is currently showing a yearly growth rate of almost 15%. However, in the EU numerous different national regulations exist. The EU Commission has an action plan as well as a series of initiatives planned for the coming two years, through which the regulation of online gaming can be clarified and which should be stimulated by the teamwork of the member states. The aim is less a piece of EU-wide legislation than a series of comprehensive measures and shared protective principles. In addition, according to the EU office of the Austrian Economic Chambers (Wirtschaftskammer Österreich – WKO), also included in the legislations is increased protection of minors as well as prevention and deterrence of fraud and money laundering.

> The Austrian Economic Chambers recently organised a conference under the title of ‘BRIC & Beyond’, during which the opportunities in the growth markets of Columbia, Mexico, Turkey, Kazakhstan, Thailand, Vietnam, Indonesia and South Korea were analysed. Even if to varying degrees, these markets are demonstrating significant growth rates as well as good opportunities for export­ ers. Speakers present at the conference included Professor Lord Meghnad Desai from the London School of Economics and Dimitri V Trenin from the Carnegie Foundation in Moscow.

> The collapse of the Monetary Union would be much more expensive than the rescue and preservation measures, according to the results of a survey by the Austrian Economic Research Institute (Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung – WIFO). In addition, Austria has clearly fared better with the euro than it would have without it. At all levels of integration Austria has profited economically: fall of the iron curtain +0.2%, EU membership +0.6%, EMU participation +0.4%, EU expansion +0.4% and annual GDP growth. Through the participation in EU projects, the economic growth since 1989 has been 0.5% to 1% higher than it would have been otherwise.

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markets&players Osteuropa bleibt Wachstumstreiber

Alles Banane!

Banana dispute settled

Die EU und zehn lateinamerikanische Länder haben ihren Bananen-Streit beigelegt
 The EU and 10 Latin American countries have put aside their banana dispute

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ut Ding braucht manchmal Weile: Der zwei Jahrzehnte andauernde Konflikt zwischen der EU und zehn lateinamerikanischen Ländern über Einfuhrzölle für Bananen ist endgültig beendet, berichtet das EU-Büro der WKO in Brüssel. Bereits 2009 hatte es die grundsätzliche Einigung auf eine schrittweise Reduktion der EU-Einfuhrzölle auf Bananen aus Lateinamerika gegeben: Demnach sinken die Zölle bis 2017 von EUR 176/t auf EUR 114/t. In den vergangen drei Jahren wurden über die detaillierten rechtlichen Regelungen in den nationalen Parlamenten und der EU abgestimmt. Für beteiligte Länder wie Costa Rica, Kolumbien oder Ecuador ist der Bananenexport ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Die EU hatte den Staaten Afrikas, der Karibik und der Pazifikregion (AKP-Staaten) lange Zeit aus historischen Gründen bessere Konditionen für den Verkauf von Bananen auf dem europäischen Markt eingeräumt als den lateinamerikanischen Ländern.

Eastern Europe remains a driver of growth

> Osteuropa birgt auch künftig höhere Wachstumschancen als Westeuropa. Darüber waren sich die Experten beim 10. Osteuropaforum in der Raiffeisenlandesbank OÖ einig. Über die Chancen und Perspektiven Osteuropas diskutierten vor rund 500 Gästen OMV Vorstandsvorsitzender Gerhard Roiss, IHS Direktor Christian Keuschnigg und Heinrich Schaller, Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank OÖ. In Osteuropa bestehe nach wie vor enormer Aufholbedarf. „In Österreich kommen auf 1000 Einwohner 650 Autos. In Osteuropa sind es zurzeit 150 bis 300 Autos“, illustrierte Roiss. „Osteuropa wird auch in Zukunft ein starker Treiber sein und stärker wachsen als Westeuropa“, zeigte sich Keuschnigg überzeugt. „Während sich der Euroraum 2012 mit minus 0,4 % in einer leichten Rezession befindet, legen die osteuropäischen Länder durchschnittlich um 1,2 % zu“, betonte Keuschnigg. Auch Schaller setzt weiter auf CEE: „Die Wachstumschancen sind in Osteuropa nach wie vor vorhanden. Wenn man für sein eigenes Produkt Chancen im Osten sieht, kann man nicht rechtzeitig genug mit den Vorbereitungen beginnen.“ > Eastern Europe is holding on to higher chances of growth than western Europe. On this matter the experts present at the 10th Eastern Europe Forum at Raiffeisenlandesbank OÖ were united. Before an audience of about 500, OMV president Gerhard Roiss, IHS director Christian Jeunschnigg, and Heinrich Schaller, general director of the Upper Austria Raiffeisen Bank, discussed the chances and perspectives of eastern Europe. There is still an enormous need to catch up in eastern Europe, as in the past. “In Austria, 1,000 residents have 650 cars, in eastern Europe currently that would be between 150 and 300 cars,” illustrated Roiss. And Keutschnigg is certain that “in the future, eastern Europe will be a strong driver and will grow more strongly than western Europe. Whilst the eurozone in 2012 finds itself in a light recession, with minus 0.4%, the eastern European nations have, on average, added 1.2%.” Schaller also continues to set store by CEE: “The growth opportunities in eastern Europe are, as before, still there. If you think your product stands a chance in the east, it’s never too soon to start preparing.”

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ood things come to those who wait: the two-decade conflict between the EU and ten Latin American countries about the import duties for bananas is finally over, reports the EU office of the Austrian Economic Chambers (WKO) in Brussels. Back in 2009 the basic agreement existed for a step-by-step reduction in the EU import duty on bananas from Latin America. According to this agreement, by 2017 the duty will sink from EUR 176 to EUR 114 per tonne. In the past three years the detailed legal regulations have been agreed and confirmed by the EU and national parliaments. For participating countries such as Costa Rica, Columbia and Ecuador, banana exports are an important economic factor. For historic reasons the EU had long allowed the African states better conditions for the sale of bananas on the European market than those in Latin America. 12

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Brechen eine Lanze für CEE: Gerhard Roiss, OMV; Christian Keuschnigg, IHS; Heinrich Schaller, RLB OÖ Taking up the cudgels for CEE: Gerhard Roiss, OMV; Christian Keuschnigg, IHS;
Heinrich Schaller, RLB OÖ


Henkel Art.Award. geht nach Estland

Social Business als Chance für CEE

> Henkel Central Eastern Europe (CEE) vergab heuer zum elften Mal den mit EUR 7000 Preisgeld und zwei Einzelausstellungen – im Gesamtwert von EUR 35.000 – dotierten Henkel Art.Award. für Osteuropa. Über den Preis durfte sich mit Marge Monko erstmals eine Künstlerin aus Estland freuen. „Mit diesem Kunstpreis möchte Henkel seinen Beitrag zum kulturellen Verständnis der Region Mittel- und Osteuropa leisten. Wir freuen uns, dass dafür in 11 Jahren rund 5400 KünstlerInnen aus über 20 Ländern der Region mehr als 25.000 Werke eingereicht haben“, so Günter Thumser, Präsident der Henkel CEE. Exakt 931 Arbeiten wurden diesmal von einer Fachjury bewertet. Der Nachwuchspreis für junge österreichische Künstler ging an die in Wien lebende Maureen Kaegi. Den Nachwuchs-Kunstförderpreis CEE im Rahmen des Artists-in-Residence-Programms von KulturKontakt Austria erhielt die russische Künstlerin Olga Jitlina. > This year, for the 11th time, Henkel Central Eastern Europe (CEE) awarded the Henkel Art.Award. for eastern Europe, with a prize of EUR 7,000 and two individual exhibitions, worth a total of EUR 35,000. Marge Monko, an artist from Estonia, was the happy first-time winner of the prize. “With this art prize Henkel would like to contribute to the cultural understanding of the central and eastern European regions. We are happy that around 5,400 artists from more than 20 countries submitted more than 25,000 works in the last eleven years,” said Günter Thumser, president of Henkel CEE. This year 931 works were judged by the expert panel. The young talent prize for young Austrian artists went to the Vienna-based artist Maureen Kaegi. And the Russian artist Olga Jitlina took home the CEE young talent bursary within the framework of the artist-in-residence programme organised by KulturKontakt Austria.

> Steigende Staatsverschuldung bei schlechten Länder-Ratings, ineffiziente öffentliche Verwaltungen, „Brain Drain“ und sinkende Bevölkerungszahlen sowie mangelhafte Gesundheits- und Bildungssysteme stellen viele Länder in der Region vor große Herausforderungen. Vladimir Preveden, CEE-Experte von Roland Berger, sieht „Social Businesses“ angesichts der wirtschaftlichen und staatlichen Rahmenbedingungen in den Ländern Zentralund Osteuropas als Chance. Diese können den öffentlichen Sektor bei der Bewältigung von sozialen Herausforderungen unterstützen: „Die Finanzsituation bleibt angespannt und die Staaten sind nicht mehr in der Lage, alle Vladimir Preveden, Roland Bedürfnisse der Bevölkerung zu erfüllen. Berger: „Social Businesses Diese Lücke können soziale Geschäftsmodelle könnten sich als vierter Sektor schließen“, so Preveden. Social Businesses der Wirtschaft etablieren“
 könnten sich so als vierter Sektor der Vladimir Preveden, Roland Wirtschaft etablieren. Berger: “Social businesses could > Increasing national debts along with poor establish themselves as a fourth country ratings, inefficient public administration, economic sector” 
 brain drain and declining populations, as well as inadequate healthcare and education systems are presenting many countries with big challenges. Vladimir Preveden, CEE expert from Roland Berger, sees social business as an opportunity in the light of economic and governmental basic conditions in the central and eastern European states. This could support the public sector in meeting social challenges. “The financial situation remains tense and countries are no longer in the position to fulfil all needs of their populations. These gaps could be closed by the social business model,” says Preveden. Social business could establish itself as a fourth economic sector.

Estonian winner of Henkel Art.Award.

Günter Thumser, Henkel CEE und Bundesministerin Claudia Schmied mit den diesjährigen Preisträgern
 Günter Thumser, Henkel CEE, and Minister Claudia Schmied with this year’s prize winners

Mrs.Sporty springt von Wien nach CEE

Fotos: Getty Images, RLB OÖ, helmut mitter, beigestellt

Mrs.Sporty leaps from Vienna to CEE

> Die mit mehr als 530 Standorten europaweit erfolgreichste Frauensportclubkette „Mrs.Sporty“ bleibt auf Expansionskurs. Von Berlin und Wien aus sollen nun vor allem die Märkte in Osteuropa erobert werden. Neben Geschäftsführer Oliver Schulokat zeichnet auch Carina Dworak, österreichische Franchise-Partnerin des 2004 von Ex-Tennisspielerin Stefanie Graf mitbegründeten Unternehmens, gemeinsam mit der Salzburger Franchise-Expertin Waltraud Martius vom Beratungsunternehmen Syncon für die Wachstumsstrategie mitverantwortlich. > Mrs.Sporty, co-founded in 2004 by the former tennis player Stefanie Graf and today the most successful European female sportswear chain with more than 530 stores, is on an expansion course, setting out from Vienna and Berlin to conquer the markets in eastern Europe. Jointly responsible for the growth strategy are Oliver Schulokat, managing director; Carina Dworak, Austrian franchise partner; and the Salzburg franchise expert Waltraud Martius from Syncon consulting agency.

Social business as an opportunity for CEE

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markets & players

Tue Gutes und sprich darüber! Do something good and talk about it Ali Rahimi ist viel mehr als ein erfolgreicher Wiener Teppichhändler mit persischen Wurzeln. Er ist Integrationsfigur für ein besseres Miteinander, Vordenker und Wegbereiter, aber auch Dauergast auf Charityund Society-Events. Dieser Mann lebt seinen Traum – und will, dass es auch allen anderen gut geht.

Ali Rahimi is much more than a successful Viennese carpet trader with Persian roots. He is an integrative proponent of better cooperation, a mentor and pioneer, but also a regular guest at charity and society events. This man is living his dream and wants the same for others.

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Früh Unternehmer geworden

Begonnen hat die unternehmerische Karriere Rahimis eigentlich ja in Graz. Hier musste der Sohn beweisen, was er kann. „Wenn schon die Schule nicht so gut funktioniert, dann eben im Unternehmen in Graz mitarbeiten“, war Auftrag und Wunsch des Vaters. Mit 17/18 Jahren war Rahimi dann auf sich allein gestellt – und machte das Beste daraus: „Ich habe mein Leben und meine Einstellung geändert.“ Er studierte Betriebswirtschaft und eröffnete schließlich sein eigenes Geschäft. Rahimi handelte mit Designerteppichen und profitierte schon damals 14

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n Vienna’s Spiegelgasse, not far from St Stephen’s Cathedral, a new and unique world begins. The world of carpets. Here, in Teppichpalais Szechenyi, spread over many floors, you will find the Rahimi family business. Abbas, the father, greets guests in the street-facing exhibition room. This friendly, quiet man’s 84 years do not show. “The

»My main goal is to make our brand more international and well known« work keeps him young,” explains his son Ali, lovingly but full of regard for his father’s lifetime achievement. The Rahimis originally came from Iran, but have lived in Vienna for decades.“I was conceived in Vienna, but I was born in Iran,” smiles Ali Rahimi. His mother comes from an aristocratic family. And even if the Rahimis are today chiefly known around the world as merchants, there are bankers, pharmacists and property experts to be found in their family history. The mother wanted to become a doctor. The father came to Vienna to study, but decided upon a career as a businessman. And in

doing so he was pursuing a longstanding tradition. The roots of the current business reach back as far as 1894. All this demonstrates the diversity and versatility of the Rahimi family, for whom education has always played a central role in their upbringing. “But I was a bad pupil, it didn’t really interest me,” reflects Ali. Today he is one of the most loved and respected businessmen in Vienna and beyond. He has received numerous honours and is a welcome guest at many events. Early start in business

The business career of the Rahimis actually began in Graz. Here the son had to prove his worth.“If school is not going so well, then work in the business in Graz,” was the mission and wish of his father. At the age of 17 or 18, Rahimi had to fend for himself and made the best of it: “I changed my life and my approach to it.” He studied business administration and eventually opened his own shop. Rahimi deals in designer carpets and profited even back then from his good nose for business connections. “In sales I deployed fellow students from good middle class families,” remembers Rahimi. At the end of the 1980s he came back to Vienna, sold the business in Graz and took over his father’s firm, at the time of his retirement.

Foto: David Sailer

n der Wiener Spiegelgasse, unweit des Stephansdoms, beginnt eine neue, ganz eigene Welt. Es ist die Welt der Teppiche. Über mehrere Stockwerke verteilt, befindet sich hier im Teppichpalais Szechenyi das Geschäft der Familie Rahimi. Vater Abbas begrüßt die Gäste im Ausstellungsraum, der zur Straße gerichtet ist. Seine 84 Jahre sieht man dem freundlichen, ruhigen Mann wahrlich nicht an. „Das Arbeiten hält ihn jung“, meint Sohn Ali voller Liebe, aber auch voller Hochachtung für die Lebensleistung des Vaters. Die Rahimis sind gebürtige Iraner und leben seit Jahrzehnten in Wien. „Ich wurde in Wien gezeugt, aber geboren bin ich im Iran“, lächelt Ali Rahimi. Die Mutter entstammt einer Adelsfamilie. Und auch wenn die Rahimis heute vor allem als Kaufleute Bekanntheit »Mein gröSStes rund um den Globus erlangt haben, Ziel ist es, unsere so finden sich in der Familienhistorie Marke noch interauch Banker, Pharmazeuten oder nationaler und Immobilienexperten. Die Mutter noch bekannter wollte Ärztin werden. Auch der Vater kam eigentlich ursprünglich zum zu machen« Studium nach Wien, entschied sich aber dann für eine Laufbahn als Kaufmann. Damit führte er eine lange Tradition fort: Die Wurzeln des heutigen Unternehmens reichen bis ins Jahr 1894 zurück. All das zeigt die Vielseitigkeit der Rahimis, bei denen auch die Bildung stets eine zentrale Rolle in der Erziehung spielte. „Ich war allerdings ein schlechter Schüler, mich hat das nicht so wirklich interessiert“, blickt Ali Rahimi zurück. Heute ist er einer der angesehensten und auch beliebtesten Kaufleute in Wien und weit darüber hinaus. Er hat unzählige Auszeichnungen bekommen und ist gerne gesehener Gast auf vielen Events.


Ali Rahimi: „Vertrauen ist im Teppichgeschäft das Wichtigste, Empfehlung ist das höchste Gut. Wenn ein Kunde wiederkommt, haben wir es richtig gemacht“ Ali Rahimi: “In the carpet business, trust is the most important thing, recommendations are the best commodity. Only when a customer comes back to us did we get it right”

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von seinem guten Riecher für gesellschaftliche Verbindungen. „Ich habe Studienkollegen aus gutbürgerlichen Familien im Verkauf eingesetzt – und die haben sozusagen im Bekanntenkreis die Teppiche verkauft“, erinnert sich Rahimi. Ende der 1980er Jahre kam er nach Wien zurück, verkaufte das Geschäft in Graz und übernahm den Betrieb des Vaters, der damals offiziell in Pension ging. Rahimi verstand es auch in Wien, sich mit den Größen der Stadt bekannt zu machen – und so auch, die Rahimi & Rahimi GmbH, an der auch sein Bruder Reza als stiller Teilhaber beteiligt ist, immer prominenter zu machen. „Wir haben den Pensionistenheimen der Stadt Wien Teppiche für die Aufenthaltsräume geschenkt – sehr gute Ware! Das ist dann sogar dem Bürgermeister aufgefallen, und seit damals sind wir sehr gut befreundet“, erzählt Rahimi. Privatfeiern von Michael Häupl, seines Zeichens Oberhaupt der Stadt Wien, finden daher auch bis heute immer wieder bei Rahimi statt. Geschickter Stratege

Doch Rahimi erwies sich auch als guter Stratege. Er baute neben dem Teppichhandel einen Großhandel auf und ist seit einiger Zeit auch in Großmärkten wie der Metro Gruppe sehr erfolgreich vertreten. Hier bietet er mit seinen „Orient Corner“-Produkten Kissen, Mitnahmeartikel und Teppiche im Einstiegs- und Mittelpreissegment. Diese Teppiche werden in China gefertigt, allerdings nach den strengen Qualitäts- und Designvorgaben von Rahimi und seinem Team. Parallel zu ihrem durchaus beachtlichen Teppichimperium – Umsatzzahlen lässt sich Rahimi allerdings nicht entlocken – setzt die Familie auch immer mehr auf Immobilien. „Wir verfolgen eine solide, konservative Strategie“, meint Rahimi. „Daher erwerben wir derzeit verstärkt Liegenschaften im Iran. Immobilien haben dort einfach den höchsten Wert. Wir machen das gemeinsam mit Partnern.“ Auch in Österreich und künftig sogar in Großbritannien will sich Rahimi im Immobilienbusiness engagieren und etablieren. „Aber mein größtes Ziel ist es, unsere Marke noch internationaler und noch bekannter zu machen.“ Hier setzt er auf sein hervorragendes internationales Netzwerk. Bill Clinton zählt er zu seinen Freunden, auch zu Sean Penn oder den Kennedys unterhält er gute Beziehungen. „Vertrauen ist im Teppichgeschäft das Wichtigste“, betont Rahimi, „und Empfehlung ist das höchste Gut. Nur wenn ein Kunde wiederkommt, haben wir es richtig gemacht.“ Zudem ist es Rahimi wichtig, das Portfolio zu diversifizieren, etwa um junges, frisches Design. „Qualität, Preis, Vertrauen und natürlich auch eine gewisse Auswahl, all das sorgt für den Mehrwert, den die Kunden schätzen“, ist Rahimi überzeugt. Allein in der Wiener

A smart strategist

Rahimi has proven himself to be a good strategist. Alongside the carpet trade, he built a wholesalers and has been successfully represented in major supermarkets such as the Metro Group for some time. His Orient Corner products are sold there, including cushions, takehome items and carpets in entry and mid-level price ranges. These carpets are manufactured in China, but in accordance with strict design and quality specifications from Rahimi and his team. Running parallel to his quite remarkable carpet emporium – although it is quite impossible to squeeze sales figures out of him – the family are turning increasingly to property. “We follow a solid, conservative strategy,” says Rahimi. “So at the moment we are increasingly purchasing real estate in Iran. Properties there are worth the most. We work on these projects with partners.” Rahimi wants to become involved and established in the property

business in Austria and, in future, in the UK as well. “But my biggest goal is to make our brand increasingly international and more well known.” Here, he will use his exceptional international network. He counts Bill Clinton among his friends, and he has good relationships with Sean Penn and the Kennedys. “In the carpet industry,” Rahimi explains, “trust is the most important thing, and recommendations are the best commodity. Only when a customer comes back to us did we get it right.” On top of that, it is important for Rahimi to diversify the portfolio with young, fresh design.“Quality, price, trust and, naturally, a certain range provide for the added value that customers really appreciate.” Rahimi is convinced of this. Thousands of carpets lie in the Spiegelgasse warehouse alone. Rahimi also offers restoration services as well as sales and advice. Carpets for life

The carpet business has proven to be stable in times of economic crisis. Do people buy carpets as investments? “Of course there are beautiful carpets that become more and more valuable. Sotheby’s had a carpet that was auctioned off for EUR 7m,” says Rahimi. “But primarily it’s about a feeling of comfort, decor, style, warmth and design. The value of a carpet expresses itself in other categories too, not just in terms of money. If someone buys a carpet from us, they’re buying something to last the next twenty or thirty years.” And, contrary to what one might think, it is

Fotos: David Sailer , Beigestellt

Ali Rahimi im Kreise der Prominenz: Bill Clinton oder Antonio Banderas zählt er zu seinen Freunden Ali Rahimi in VIP circles: He counts Bill Clinton and Antonio Banderas among his friends

Rahimi understood the need to make himself known to the great and good of Vienna, and in doing so, to make Rahimi & Rahimi GmbH, where his brother Reza is a silent partner, increasingly prominent. “We donated carpets for the recreation rooms at Stadt Wien retirement homes – very good products! It then came to the attention of the mayor and since then we’ve become good friends,” explains Rahimi. Even today, private celebrations of Michael Häupl, mayor of the city of Vienna, always take place at Rahimi’s.

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Die Teppichwelt in der Wiener Spiegelgasse: Hier bietet Rahimi an die 4000 Teppiche an The carpet world in Vienna’s Spiegelgasse: Here Rahimi displays around 4,000 carpets

Spiegelgasse lagern tausende Teppiche. Übrigens bietet Rahimi nicht nur Verkauf und Beratung, sondern auch Restauration. Teppiche zum Leben

Das Teppichgeschäft selbst hat sich auch in Krisenzeiten als stabil erwiesen. Kauft man Teppiche als Wertanlage? „Natürlich gibt es Teppiche, die einem gefallen und die auch noch immer wertvoller werden. Bei Sotheby’s wurde ein Teppich um 7 Mio. Euro versteigert“, sagt Rahimi; „aber in erster Linie geht es um das Wohlfühlen, Einrichten, Gestalten, den Stil und die Wärme. Der Wert eines Teppichs drückt sich in anderen Kategorien aus als in Geld. Doch wer einen Teppich bei uns kauft, ersteht ein Stück für die nächsten 20/30 Jahre.“ Und es sind nicht nur, wie man vielleicht vermuten würde, ältere Semester, die einen Teppich kaufen: „Wir haben viele Studenten, die für ihre erste Wohnung einen Teppich suchen.“ Worin sieht Ali Rahimi das wichtigste Erfolgsrezept seiner bisherigen Karriere? „Mein Bauchgefühl war immer eine gute Basis für die richtige Entscheidung“, sagt er; „und wenn ich nicht sicher bin, dann schlafe ich einen Tag drüber. Früher war ich sicherlich impulsiver und habe ab und an auch nicht die ideale Entscheidung getroffen. Aber eines habe ich gelernt: Fehler macht man immer in guten Zeiten. Und man darf nicht immer im Strom mit den anderen mitschwimmen.“

not only older customers who buy carpets: “We also get students who come looking for a carpet for their first apartment.” What was Rahimi’s most important recipe for success in his career up until now? “My gut instinct was always a good basis for the right decision,” he says. “And when I’m not sure, I sleep on it for a night. When I was younger I was definitely more impulsive and sometimes didn’t make the best decision. But I’ve definitely learned one thing: one always makes mistakes in the good times. And you shouldn’t always swim with the current.” Family is important

The people whose opinion counts most are mainly his closest family

members. He and his significant other would like to one day start a family. His father and brother have always been his regulatory and cognitive sparring partners. “The knowledge of the older generation is unfortunately underappreciated in western cultures,” says Rahimi. “I am very happy when I can compare notes with my father.” Rahimi has learned one thing in particular in all these years: “A business does OK when the person behind it is also doing OK. Fair and honest businessmen and long-term relationships are dependent on it. In life everything always comes back to you, I’m convinced of that.” In this sense Rahimi is a man of faith who believes in the basic goodness of people. That is something he repeatedly demonstrates. But those who see him primarily as a gifted networker and society darling misunderstand him. For him, it is about moving things.“If you do the right thing, you also gain something from it,” explains Rahimi. “And the more open you are, the smaller the world becomes.” Rahimi is certain that everyone has their own purpose in life. But one has to be willing to sometimes put one’s own needs aside and be open for criticism. Respect, interpersonal dealings, appreciation – these are things that are all too often missing in the modern business world. But they should be the basis of every deal. His Iranian roots certainly play their part too, something that Rahimi embodies in combination with the famous Viennese charm. However, Rahimi is complex; he is a follower of Asian teachings and reads extensively on the topic. He has chosen Sufi stories to be a part of his life. These are poems or short stories that illuminate certain aspects of a subject in an often surprising manner and contain characters who give meaning and guidance. Ali Rahimi is also a keen traveller. “Travel broadens the mind,” he says with conviction. But going away tends to make us forget things we take for granted. “Every time I return home to Vienna I’m happy that the underground trains run on time, that there is clean water, and that electricity always comes out of the sockets. In Europe we do not value these things enough, because it all just goes without saying.” Succeed 06/12

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Die Familie zählt

Menschen, mit denen er sich intensiv austauscht, sind vor allem die nächsten Familienmitglieder. Seine Freundin und er wollen einmal eine Familie gründen. Vater und Bruder sind bis heute seine Regulative und kognitiven Sparringspartner. „Das Wissen der Älteren wird leider in der westlichen Kultur nicht immer richtig geschätzt“, meint Rahimi. „Ich bin sehr froh, wenn ich mich mit meinem Vater austauschen kann.“ Eines hat Rahimi in all den Jahren aber auch gelernt: „Ein Geschäft ist o. k., wenn der Mensch, der dahinter steht, auch o. k. ist. Redliche Unternehmer und langfristige Beziehungen, darauf kommt es an. Denn im Leben kommt immer alles zurück, davon bin ich überzeugt.“ In diesem Sinne ist Ali Rahimi auch ein gläubiger Mann, der prinzipiell an das Gute im Menschen glaubt. Und das zeigt er immer wieder. Aber wer in Ali Rahimi in erster Linie den begnadeten Netzwerker und Society Darling sieht, der schätzt ihn falsch ein. Ihm geht es darum, etwas zu bewegen. „Wenn man das Richtige tut, hat man auch etwas davon“, beschreibt Rahimi; „und je offener man ist, desto kleiner wird die Welt.“ Jeder hat seine Aufgabe im Leben, ist Rahimi überzeugt. Aber man müsse auch in der Lage sein, sich selbst manchmal hintanzustellen, und auch offen für Kritik sein. Respekt, zwischenmenschlicher Umgang, Wertschätzung – das sind Faktoren, die Rahimi heute in der modernen Geschäftswelt manchmal zu kurz kommen. Dabei seien sie die Basis jedes Handels. Ein wenig schwingen da sicherlich die iranischen Wurzeln mit, die sich bei Rahimi vortrefflich mit dem weltbekannten „Wiener Charme“ gepaart haben. Aber Rahimi ist noch vielschichtiger: Er ist Anhänger asiatischer Lehren und liest mit großer Hingabe entsprechende Literatur. Zu seinen Lebenslinien hat er auch Sufi-Geschichten erkoren. Das sind Gedichte oder Kurzgeschichten, die bestimmte Aspekte eines Themas auf überraschende Weise erhellen können und sinn- und orientierungsbildenden Charakter haben. Ali Rahimi ist zudem ein begeisterter Reisender. „Reisen erweitert den Horizont“, ist Rahimi überzeugt. Doch wenn man wegfährt, vergisst man gerne das Selbstverständliche. „Immer wenn ich nach Wien heimkomme, bin ich froh, dass die U-Bahn pünktlich ist, dass es sauberes Wasser gibt und dass jederzeit Strom aus der Steckdose kommt. Wir schätzen das in Europa einfach zu wenig, weil es für uns selbstverständlich geworden ist.“

Rahimi the social entrepreneur

And it is precisely because Rahimi does not want to take these things for granted that he has become engaged with social questions and the topic of integration. His commitment ranges from fair trade to his membership in Step, which promotes better working and living conditions for carpet production workers, through to Licht ins Dunkel (Light into the Dark), Wider der Gewalt (Against Violence) and the Life Ball. Rahimi is dedicated to them all – and these are only a few of the causes he supports – with conviction and great joy. His connection with Georg Kraft-Kinz, acting general director of Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien, is not only one of friendship but also due to their shared interest in bringing together people and cultures. Together they initiated the association Wirtschaft für Integration (Industry for Integration), which Rahimi supports with great passion. But he is also a great fan of Jane Goodall: “This woman really captivated, influenced and fascinated me with her character.” Rahimi talks with great enthusiasm about his first meeting with Goodall, known primarily for

her Jane Goodall Institute. “She has so much more to offer than her struggle for the chimpanzees, for which she is known worldwide,” says Rahimi. “She makes an unbelievably important contribution to environmental conservation and true sustainability. That inspired me to become more strongly involved in these topics myself.” And this is one of the reasons why Rahimi has become one of the judges for the Sustainable Entrepreneurship Award (SEA). “We need role models like SEA founder Christina Weidinger so that the world and the economy can move in the right direction,” explains Rahimi.“There must always be someone to start with an idea, then many will follow. The SEA could even change the world.” And ultimately, this point of view also ties in with Rahimi’s mantra: “Whatever you dream of you can also achieve!” Harald Hornacek  „Das Wissen der Älteren wird leider in der westlichen Kultur nicht immer richtig geschätzt“, meint Ali Rahimi “The knowledge of the older generation is unfortunately underappreciated in western cultures,” says Ali Rahimi

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Foto: David Sailer

Social Entrepreneur Rahimi

Und eben weil Ali Rahimi nicht will, dass manches für selbstverständlich gehalten wird, hat er sich schon früh in sozialen Fragen und im Thema Integration engagiert. Das beginnt bei „Fair Trade“, reicht über die Mitgliedschaft bei „Step“, das bessere Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen in der Teppichproduktion fördert, bis zu „Licht ins Dunkel“, „Wider der Gewalt“ oder den „Life Ball“. All das – und es ist nur ein Auszug seiner Tätigkeit für das Gute – unterstützt Rahimi mit Verve und großer Freude. Mit Georg Kraft-Kinz, Generaldirektor-Stv. der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien, verbindet ihn nicht nur eine jahrzehntelange Freundschaft, sondern auch das gemeinsame Interesse am Zusammenführen von Menschen und Kulturen. Gemeinsam haben sie den Verein „Wirtschaft für Integration“ ins Leben gerufen. Rahimi unterstützt den Verein mit großer Leidenschaft. Aber er ist auch ein großer Anhänger von Jane Goodall. „Diese Frau hat mich wirklich gefangen genommen und mit ihrem Wesen beeindruckt und fasziniert“, gerät Rahimi noch heute ins Schwärmen, wenn er an das erste Treffen mit der vor allem für ihr Jane-Goodall-Institut bekannten Forscherin denkt. „Sie hat so viel mehr zu bieten als ihren Kampf für die Schimpansen, für den sie weltberühmt geworden ist“, meint Rahimi. „Sie leistet einen unglaublich wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Umwelt und zur gelebten Nachhaltigkeit. Das hat mich dazu bewogen, mich in diesen Themen auch persönlich viel stärker einzubringen.“ Nicht zuletzt deshalb ist Ali Rahimi auch Jurymitglied für den Sustainable Entrepreneurship Award (SEA) geworden. „Wir brauchen Vorbilder wie die SEA Gründerin Christina Weidinger, damit sich die Welt und die Wirtschaft in die richtige Richtung bewegen“, betont Rahimi. „Einer muss immer mit einer Idee starten, dann folgen viele Menschen. Auch der SEA hat das Zeug, die Welt zu verändern.“ Letzten Endes folgt auch diese Ansicht einem klaren Mantra, das Rahimi seit jeher prägt: „Das, was du träumst, kannst du auch schaffen!“ Harald Hornacek 


Austrian Airlines

Weiter auf Kurs Staying on course Von Jänner bis Oktober 2012 beförderte Austrian Airlines um 1,7 % mehr Passagiere. Der Trend bei der Auslastung ist damit weiterhin positiv. Between January and October 2012 Austrian Airlines reported a 1.7% increase in passenger traffic. This means that the number of passengers is on the up and up.

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ie Austrian Airlines Group hat in den ersten zehn Monaten 2012 die Passagierzahl gegenüber dem Vorjahr um 1,7 % auf 9,8 Millionen gesteigert. Die Auslastung (=Passagierfaktor) verbesserte sich um 3,6 Prozentpunkte auf 77,8 %. Die Kapazität (ASK) wurde um 3,4 % zurückgenommen, gleichzeitig sind die Passagierkilometer (RPK) um 1,2 % gestiegen. In der isolierten Betrachtung des Monats Oktober 2012 beförderte Austrian Airlines rund eine Million Passagiere. Während das Angebot (in ASK) um 10,5 % reduziert wurde, sank die Zahl der Passagiere um nur 1,7 % gegenüber Oktober 2011. Der Kapazitätsrückgang ist auf den Verkauf von vier Mittelstreckenflugzeugen (Boeing 737) bei gleichzeitiger Indienstnahme erst des ersten neuen Airbus A320 zurückzuführen. Die Auslastung der Flüge verbesserte sich auf 78,9 % und liegt um 3,8 Prozentpunkte über dem Vorjahresmonat. Karsten Benz, Chief Commercial Officer von Austrian Airlines: „Wir haben im Oktober 2012 drei Flugzeuge weniger als im Vorjahr. Das heißt, wir haben das Angebot zwar deutlich reduziert, aber wir haben trotzdem nur geringfügig weniger Passagiere befördert. In allen Verkehrsgebieten ist es uns gelungen, unser Produkt gut abzusetzen.“

Foto: Austrian Airlines AG/APA Fotoservice/Pauty

Positive Nachfrage

Im Zeitraum Jänner bis Oktober 2012 sind in Europa rund 7,8 Millionen Passagiere mit Austrian Airlines geflogen. Das entspricht einem Plus von 2,7 %. Die Auslastung ist um 3,2 Prozentpunkte auf 75,3 % gestiegen. Im interkontinentalen Verkehr beförderte Austrian Airlines im gleichen Zeitraum 1,4 Millionen Passagiere – das sind trotz der Auswirkungen der Krisen im Nahen Osten nur um marginale 0,2 % weniger als im Vorjahr. Die Auslastung ist um 4,2 Prozentpunkte auf 79,9 % gestiegen. Im Chartergeschäft wurden von Jänner bis Oktober 580.700 Passagiere befördert, ein Minus von 6,5 % gegenüber dem Vorjahr. Die Auslastung stieg um 2,3 Prozentpunkte auf 79,1 %. 

Karsten Benz, Chief Commercial Officer of Austrian Airlines

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he Austrian Airlines Group increased the number of passengers carried in the first ten months of 2012 by 1.7% from the prior-year level to a total of 9.8 million passengers. The passenger load factor was up by 3.6 percentage points, rising to 77.8%. Capacity as measured by available seat kilometres (ASK) was reduced by 3.4%, whereas the comparable figure for revenue passenger kilometres (RPK) improved by 1.2%.

Considering the month of October 2012 in itself, Austrian Airlines carried about one million passengers. Whereas the capacity in available seat kilometres was reduced by 10.5%, the number of passengers carried only fell by 1.7% compared to October 2011. The capacity decline can be attributed to the sale of four medium-haul aircraft (Boeing 737) while at the same time putting into operation only one new Airbus 320 in the airline’s fleet. The passenger load factor improved to 78.9% in October 2012, an improvement of 3.8 percentage points on October 2011.“In October we had three fewer aircraft than in the previous year,” says Karsten Benz, chief commercial officer of Austrian Airlines. “This means we significantly reduced capacity, but nevertheless only carried a slightly lower number of passengers. This demonstrates our success in effectively marketing our product in all traffic areas.” Positive demand

In the period January to October 2012, Austrian Airlines carried a total of about 7.8 million passengers in Europe, corresponding to an increase of 2.7%. The passenger load factor during this period rose by 3.2 percentage points to 75.3%. In the period January to October 2012, Austrian Airlines carried a total of 1.4 million passengers on its intercontinental flights, a slight drop of only 0.2% from the previous year in spite of the negative effects relating to the crisis in the Middle East. The passenger load factor climbed 4.2 percentage points to 79.9%. A total of 580,700 passengers flew with the Charter segment of Austrian Airlines between January and October, a year-on-year drop of 6.5%. The passenger load factor climbed 2.3 percentage points to 79.1.  Succeed 06/12

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“Wir müssen handeln” “We have to do something”

Imperialer Blick: Lakshmi Mittal baute einen Stahlkonzern von Weltgeltung mit 260.000 Mitarbeitern auf Imperial view: Lakshmi Mittal built a steel empire of global significance with 260,000 staff

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Sogar Lakshmi Mittal spürt den wirtschaftlichen Druck. Der Stahlmagnat, einer der reichsten Männer der Welt, spricht in einem seiner seltenen Interviews darüber, wie er ihn bekämpfen würde. Europa könne hierbei viel von den USA lernen, ist der gebürtige Inder überzeugt.

Even Lakshmi Mittal is feeling the economic pain. The Indian steel magnate, one of the richest men in the world, tells in one of his rare interviews what he would do about it. And he is convinced that Europe can learn a lot from the USA.

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ie schafft man es, jemandem an einer der ersten Adressen in Kensington die gute Laune jäh zu verderben? Reden Sie einfach über die Wirtschaftslage. Lakshmi Mittal, der Stahlmagnat und reichste Mann Großbritanniens, ist wegen der Auswirkung der Olympischen Spiele in Hochstimmung. Die Kellner sind freundlicher, und auch wenn die Shops und Nachtclubs im West End gespenstisch ruhig sind, findet er, dass die Spiele die Metropole in einem guten Licht präsentieren. Wer einen neuen Ausblick auf die Stadt gewinnen möchte, kann den ArcelorMittal Orbit erklimmen – jenen Stahlturm im Olympiapark, über den die Meinungen geteilt sind und dem die Weltpresse mehr Spaltenzentimeter gewidmet hat als vielen der teilnehmenden Athleten. Für Mittal, der die Konstruktion nach einer Zufallsbegegnung mit dem Londoner Bürgermeister Boris Johnson an der Garderobe beim Wold Economic Forum in Davos finanziert hat, stellt sie eine fröhliche Ablenkung von der wirtschaftlichen Patsche dar. Abgesehen von den Spielen ist alles beim Alten. Durchwachsene Stimmung

„Das Geschäft ist mühsam,” seufzt Mittal im Wintergarten sitzend. „Die makroökonomischen Indikatoren stehen nicht gut. Europa ist eindeutig ein Problem. Mein Team glaubt, dass es noch mindestens 12 bis 18 Monate so weitergeht und dass es sogar noch schlechter werden könnte, wenn die Europäer die Situation nicht auf die Reihe kriegen.” Mittals getrübte Stimmung ist verständlich: Mit den jüngsten Geschäftszahlen hat die Tristesse auch bei ArcelorMittal Einzug gehalten. Die Nettoumsätze sind im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres um 63 % auf 970 Mio. US-Dollar gefallen. Daher werden in den Stahlwerken die Kosten gekürzt. „Sie haben genug damit zu tun, Einsparungsmaßnahmen umzusetzen und Bankprobleme geradezubiegen, aber das eigentliche Problem ist, dass nicht genug Geld in die Realwirtschaft fließt – und das bereitet uns Sorgen”, fügt er mit einem klaren Wink in Richtung Politik und Finanzwirtschaft hinzu. „In unseren Sparten wie Bau und Immobilien zeigt sich eindeutig, dass wir keinen Fortschritt machen und darum sind wir um die Weltwirtschaft besorgt“, meint der Stahl-Magnat.

ow do you puncture high spirits on a sunny after noon in one of Kensington’s most sought-after addresses? Simple, just bring up the state of the economy. Lakshmi Mittal, steel magnate and Britain’s richest man, has been elated by the impact of the Olympics on London. Waiters are friendlier and even if shops and West End nightspots are ghostly quiet, he believes the Games are showing the capital in a good light. Those that want a new view of the city can ascend the Arcelor­ Mittal Orbit, the opinion-dividing steel tower in the Olympic Park that has garnered more column inches from the world’s press than many of the athletes competing below. For Mittal, who funded the structure after a chance encounter with London mayor Boris Johnson in the cloakroom at Davos during the World Economic Forum, it offers a cheerful distraction from the economic mire. Away from the Games, it is a case of same old, same old.

An erratic climate

“Business is challenging,” Mittal said with a sigh, as he sat in the conservatory.“The macroeconomic indicators are not good, not positive, Europe is clearly challenging. My team believes that we will have this challenge continuing for at least 12 to 18 months and it could get worse if the Europeans don’t get their act together.” Mittal’s despondency is understandable: The gloom permeated ArcelorMittal’s last set of trading figures, which showed net income was down 63% to USD 970m in the first half of the financial year. Costs are being trimmed at steel plants. If only politicians could come together to tackle the crux London von oben: Der ArcelorMittal Orbit bietet einen neuen Blick über die Themse-Metropole A bird’s eye view: The ArcelorMittal Orbit offers a fresh perspective on London

Fotos: Getty Images

Europa muss lernen

Mittal, 62, dessen Vermögen sich auf 12 Mrd. Britische Pfund beläuft, glaubt, dass Europa viel lernen kann, wenn es über den Atlantik blickt, wo das Vertrauen wieder am Erstarken ist. „Sehen Sie sich die Vereinigten Staaten an: Nach der Krise von 2008 haben die Federal Reserve und die Regierung viele Anstrengungen unternommen. Und jetzt sehen wir, wie die US-Wirtschaft sich wieder aus der Talsohle herausarbeitet. Wenn wir nichts unternehmen, dann steht uns Schlimmes bevor. Wir müssen handeln. Die Frage ist, ob Sparprogramme ausreichen oder ob wir zum Ankurbeln der Wirtschaft noch etwas brauchen, das sowohl Sparsamkeit als auch Wachstum beinhaltet. Ich glaube, wir brauchen etwas von Beidem.“ Mittal kann die Weltwirtschaft von einer einzigartigen Position aus beobachten. Für das Stahlunternehmen seines Vaters baute er das Stahlimperium ArcelorMittal als internationalen Arm auf – von Kasachstan bis Mexiko und mit 260,000 Mitarbeitern. Benannt nach der Hindugöttin des Reichtums, trat er mit 19 Jahren ins Unternehmen seines Vaters ein. Mit Mitte 20 hatte er bereits ein Stahlwerk in Indonesien aufgebaut, über das sich sein Vater nicht so sicher war. Er entwickelte eine Vorliebe fürs Weltenbummeln und erkannte eine Gelegenheit, um eine örtlich begrenzte, fragmentierte Industrie zu konsolidieren und Kosten abzubauen. Es folgte eine Einkaufstour. 1995 zerfiel schließlich das Familienunternehmen. Diese Vision hat ihm einen Reichtum beschert, zu dem ein Gulfstream Jet ebenso gehört wie ein Haus, das er vor acht Jahren Formel 1-Boss Succeed 06/12

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„Das Geschäft ist mühsam”, sagt Lakshmi Mittal. „Die makroökonomischen Indikatoren stehen nicht gut“ “Business is challenging,” says Lakshmi Mittal. “The macroeconomic indicators are not good”

of the issue. “They are busy on austerity measures and fixing the banks’ problems but the real issue is we are not seeing any money coming into the real economy and that is causing concern,” he added, a clear criticism of politics and the financial industry. “We can clearly see in our business that segments like construction and real estate are not making any progress, so we are concerned about the global economy,” the steel magnate explained. Europe must learn

Bernie Ecclestone um 57 Mio. Pfund abkaufte – damals galt das Objekt als das teuerste Eigenheim der Welt. Das Anwesen gibt interessierten Beobachtern und der stets neugierigen britischen Glamour-Presse viele Rätsel auf. Wo befinden sich zum Beispiel die Steine, die im gleichen Steinbruch abgebaut wurden, wie die Steine des Taj Mahal, wodurch es den Spitznamen Taj Mittal erhielt? „Sie sind im Poolbereich”, sagt Mittal mit einer winkenden Handbewegung, „und ich habe sie nicht gekauft. Sie waren bereits da, als wir das Haus erstanden.” Wahr ist jedoch, dass die Wände über und über mit Kunstwerken behangen sind und dass Doppelflügeltüren in den Garten hinausführen. Dorf befinden sich Wasserkugeln in einem beeindruckend großen Brunnen und ein Spielplatz, wo seine Enkel sich austoben können. Und dennoch, abseits von formidablem Wohnen und an sich gut strukturierter Geschäfte sind es keine einfachen – mancher könnte auch sagen, durchaus harte – Zeiten für ArcelorMittal: Wegen der Einsparungen wurde ein weiterer Ausbau von Stahlwerken auf Eis gelegt. Keine einfache Entscheidung für den hochdynamischen Stahlbaron. Er liebt kurze Wege und lässt sich auch schon einmal zu größeren Investments verleiten, als er eigentlich vorhatte. So war Mittals bisher aufsehenerregendste Investition in Großbritannien der bereits erwähnte Aussichtsturm „Orbit“. Die anfängliche Zusicherung, 2000 t Stahl zu stiften, erweiterte sich zu einem umfassenden Projekt, bei dem Mittal auch an der Auswahl von Anish Kapoors Entwurf mitwirkte. Kurz darauf stieg das Budget – genauso wie die Größe der Konstruktion. Die Leidenschaft ging da ein wenig mit ihm durch, gibt er unumwunden zu: „Es begann als sehr kleines Projekt, 30 oder 40 m hoch. Keine große Investition, keine große Sache. Aber in der ganzen Aufregung darüber ist es auch mit mir einfach durchgegangen. Bei der Arbeit daran fand Cecil Balmond, der Ingenieur, dann, dass es auch bis zu 115 m hoch werden könnte. Es waren dafür zwar weitere Investitionen nötig, aber wir waren uns einig“, lächelt Mittal. Letztlich wurden aus 10 Mio. Pfund 23 Mio. Pfund. Das Vermächtnis des Bauwerks ist gesichert, wenn der Park nach den Olympischen Spielen wieder eröffnet wird. Der Orbit hatte Mittal eine Fackelübergabe und einen Besuch der Königin am Tag nach Eröffnung der Spiele eingebracht. „Als sie hereinkam, sagte sie: ‘Das ist Ihr Werk.’ Und ich sagte: ‘Eure Majestät, dieses Werk gehört uns allen.’ Ich habe ein paar großartige Fotos.” Klingt ganz so, als wären diese Bilder willkommene und ideale Andenken an einen der wenigen Tage, an denen selbst einer der größten Geschäftsmänner die Probleme der globalen Wirtschaft vergessen kann. James Ashton / The Independent / The Interview People  22

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Mittal, 62, whose fortune stands at GBP 12.7bn, thinks Europe can learn a lot from across the Atlantic, where confidence is recovering. “Look at the United States: after the 2008 crisis the Federal Reserve and US government made a lot of efforts and now we see the US economy is coming out (from its slump) … If we do nothing, we are doomed. We have to do something. The question is whether austerity is enough or we need something along the lines of austerity and growth to keep the economy going forward. (I think) we need a bit of both.” Mittal can survey the global economy from a unique position. ArcelorMittal, the steel empire he began building as the international arm of his father’s steel business, stretches from Kazakhstan to Mexico and employs 260,000 staff. Named after the Hindu goddess of wealth, he joined his father’s firm at the age of 19. By his mid-20s he’d set up a steel plant in Indonesia that his father had been unsure of. He developed a taste for globetrotting, spying an opportunity to consolidate a localised, fragmented industry and rip out costs. A buying spree followed and, by 1995, the family business split. Such vision has brought him wealth that includes a Gulfstream jet and a home bought for GBP 57m eight years ago from Formula One boss Bernie Ecclestone – the world’s most expensive house at the time.

Myths abound about this place abound and are fodder for the prying British boulevard press. For example, where are the stones taken from the same quarry as the Taj Mahal that has earned it the nickname of the Taj Mittal? “There are stones in the swimming pool area,” he says with a wave. “I did not buy those. We bought the house with the stones already there.”What is true is the walls are stacked with art and double doors lead out into the garden where water bubbles in an impressive fountain and a kids’ playground stands, to occupy his grandchildren. And yet, away from the formidable residence and basically wellstructured business, these are not easy times – some might even say tough times – for ArcelorMittal: Further steel expansion has been put on hold in favour of costcutting. Not a simple decision for the dynamic steel magnate. He appreciates shortcuts and tends to be lured into larger investments than planned. Mittal’s most highprofile investment in Britain to date, for instance, has been the Orbit. What began as a pledge to donate 2,000t of steel became an allencompassing project that involved Mittal helping to single out Anish Kapoor’s design. Before long, the budget was rising, as was the size of the structure. He was simply caught up in the fun of it, as he freely admits: “It started as a very small project, 30m, 40m in height. Not a big investment, not a big thing. But I also got carried away by the whole excitement. While Cecil (Balmond, the engineer) was doing it he felt the height could go up to 115m. That required some extra investment, but we did agree,” Mittal said with a grin. In the end, GBP 10m became GBP 23m. Its legacy is safe when the park reopens as a tourist attraction after the Olympics. The Orbit earned Mittal a turn in the torch relay and a visit from the Queen the day after the Games opened. “When she walked in she said: ‘It is yours.’ And I said ‘Your Majesty, it is ours.’ I’ve got some amazing photos.” They sound like an ideal memento of the few days when one of the world’s biggest businessmen could set aside the woes of the global economy. 

Foto: Getty Images

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Gliwice – Stadt der Zukunft Gliwice – City of the future

Der Werbeslogan der Stadt lautet: Gliwice. Alte Stadt. Neue Welt. Tradition und Moderne gehen Hand in Hand The city’s slogan, ‘Gliwice. Old city. New world’, underlines the synergy between tradition and innovation

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Fast 200.000 Einwohner, dutzende außergewöhnliche Denkmäler und zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Eigentlich eine von vielen Städten in Polen. Und doch besitzt sie ein Potenzial, das anderen fehlt. Warum haben sich gerade hier fast 70 Firmen aus aller Welt niedergelassen?

Almost 200,000 inhabitants, dozens of extraordinary monuments and a great number of attractions. Gliwice is actually just one of many Polish cities, and yet it has potential that the others are lacking. Why did almost 70 international companies decide to settle here of all places?

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liwice liegt am Fluss Kłodnica im südwestlichen Teil des Landes, in der Woiwodschaft Schlesien. Es ist eine der 14 Städte des Oberschlesischen Metropolenverbunds (poln. Górnos´ la˛ski Zwia˛zkek Metropolitany). In diesem Zusammenschluss können sich alle Mitgliedsstädte entwickeln, ihr Potenzial optimal nutzen und gleichzeitig ihre Besonderheiten bewahren. Die Stadt gehört zur 1996 gegründeten Kattowitzer Sonderwirtschaftszone (poln. Katowicka Specjalna Strefa Ekonomiczna, KSSE). Diese umfasst vier Unterzonen, jene von Gliwice ist die größte. Die KSSE widmet sich der Förderung ihrer Mitgliedsregionen sowie der Suche nach neuen Investoren, die sie auch bei ihren Geschäftstätigkeiten unterstützt. Außerdem kümmert sie sich um den Verkauf von Grundstücken und Immobilien. Wer investiert in Gliwice?

In der Gliwicer Unterzone befinden sich 67 Firmensitze von Unternehmen aus verschiedenen Branchen, u. a. der Autoindustrie (GM Manufacturing Poland Gliwice – USA), der Metallbranche (Martifer Polska – Portugal), der Baubranche (Rehau – Deutschland), der Maschinenindustrie (Sest Luve Polska – Italien), der Logistikbranche (Maco Polska – Österreich) und sogar der Papierindustrie (Marqtech – Niederlande). Bis Ende 2011 wurden hier ca. 6 Mrd. Złoty investiert und 14.000 Arbeitsplätze geschaffen. Außerdem wurden in der Stadt zwei große Projekte realisiert: In Zusammenarbeit mit hochrangigen Technologen wurden der Wissenschafts- und Technologiepark „Technopark Gliwice“ sowie das Zentrum für Bildung und Wirtschaft „Nowe Gliwice“ errichtet. „Der große Pluspunkt von Gliwice ist seine Lage an der Kreuzung zweier transeuropäischer Autobahnen, nämlich der (poln.) A1 und der A4. Wir verfügen über eine moderne Infrastruktur, gut ausgebildetes technisches Personal sowie sehr gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Die Entwicklung unserer Stadt basiert vor allem auf den neuen Technologien, der Auto- und Logistikbranche“, sagt Gliwices Stadtpräsident Zygmunt Frankiewicz. Diese Meinung bestätigen auch einige Unternehmen, die sich entschlossen haben, in dieser Stadt zu investieren. Schlesisches Logistikzentrum

Die Gesellschaft entstand 1989 und nimmt heute über 50 ha Fläche ein. Haupteigentümer ist die Stadt Gliwice, sie besitzt 76,95 %. Das schlesische Logistikzentrum vereint drei Arten von Transport, nämlich den Schiffs-, den Straßen- und den Schienentransport. Seit kurzem bietet das Unternehmen den umweltfreundlichen Dienst eco.log.stal (Ekologiczna Logistyka Stali, dt. Ökologische Logistik für Stahl) an. Dieser beinhaltet Schienentransport vom Produzenten über Einlagerung und Vertrieb bis zum Endverbraucher. Weiters bietet das Zentrum den „Linienzug Schlesien“ – dieses Transportangebot vereinfacht den Verkehr zwischen Polen und Deutschland. Der Zug verkehrt dreimal wöchentlich in beiden Richtungen, was zur Reduktion von CO2-Emissionen beiträgt. „Gliwice ist der beste Ort für erfolgreiche Geschäfte, auch dank des Wissens und der Qualifikation der Bewohner – sie bilden unser kostbares Humankapital. Die Stadt ist offen für die Welt, wir empfehlen sie auch anderen Investoren“, sagt Katarzyna Figura-Zachara, Leiterin der Marketingabteilung des schlesischen Logistikzentrums.

liwice is located on the Kłodnica river in the southwest of Poland in the Silesian Voivodeship. It is one of 14 cities that belong to the Upper Silesian Metropolitan Union (Polish: Górnos´ la˛ski Zwia˛zkek Metropolitany), which allows member cities to develop, bring to bear their potential and, at the same time, preserve their individuality. Gliwice belongs to the Katowice Special Economic Zone (KSEZ), which was founded in 1996 and comprises four subzones of which Gliwice is the largest. The KSEZ is dedicated to promoting its member regions and also to looking for new investors who, in return, are offered support in their business dealings. Moreover, the KSEZ handles sales of real estate. Who invests in Gliwice?

Sixty-seven companies from a variety of industries have settled in the Gliwice subzone; for instance, from the automotive industry (GM Manufacturing Poland Gliwice – USA), the metals industry (Martifer Polska – Portugal), construction (Rehau – Germany), machine construction (Sest Luve Polska – Italy), logistics (Maco Polska – Austria) and even the paper industry (Marq­tech – Netherlands). By the end of 2011 some 6bn złoty had been invested and 14,000 jobs created.

Moreover, two major projects were realised in the city: Techno­ park Gliwice, a science and technology park, and Nowe Gliwice, an education and business centre, were built in cooperation with renowned technologists. “Gliwice’s great advantage,” says Zygmunt Frankiewicz, the city’s mayor, “is its location at the intersection of two trans-European motorways: the Polish A1 and A4. We have a modern infrastructure, well-trained technical staff and good economic framework conditions. The development of our city is based primarily on new technologies, the automotive and logistics sectors.” And several companies that decided to invest in Gliwice confirm this. Silesian Logistics Centre

Silesian Logistics Centre is a company that was founded in 1989 and today covers an area of about 50ha. The majority shareholder, with 76.95%, is the City of Gliwice. Silesian Logistics Centre combines three modes of transport – namely, ship, road and rail. Recently, the Opel ist einer der größten Investoren in der Kattowitzer Sonderwirtschaftszone und einer der beliebtesten Arbeitgeber Opel is one of the largest investors in the Katowice Special Economic Zone as well as one of the most popular employers

Fotos: beigestellt

General Motors Manufacturing Poland Gliwice

Hundert Städte ritterten um diese Niederlassung. Das Werk wurde in knapp 22 Monaten in Gliwice errichtet. Das erste Auto rollte fast zwei Jahre nach Grundsteinlegung vom Band. Der Opel Astra Classic wurde dort bis 2002 produziert. Gegenwärtig arbeitet man in der Opel Fabrik an sechs Astra-Modellen, etwa dem Astra HB, dem Astra GTC Coupé, Succeed 06/12

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markets & players

the knowhow and qualifications of its inhabitants, which are our invaluable human capital. The city is ‘open to the world’ and we also recommend it to other investors.” General Motors Manufacturing Poland Gliwice

A hundred cities vied for this GM production plant, which was built in Gliwice within 22 months. The first car left the assembly line about two years after the cornerstone was laid, and Opel’s Astra Classic was produced here until 2002. Currently, the production of six Astra models is being carried out in the Opel plant, including the Astra HB, Astra GTC Coupe, Astra OPC, Astra Classic Sedan and Astra Sedan. In April 2013 the new convertible Cascada will join the ranks of the other Opel cars. What ultimately tipped the scales in favour of Gliwice was the city’s excellent location and its good transport infrastructure, which allows unhindered communication with all of central Europe. Der Hafen von Gliwice ist dank seiner Anordnung und seines Aufbaus sowie aufgrund seiner zahlreichen Umladestationen Polens modernster und vielseitigster Binnenhafen The port of Gliwice is Poland’s most modern and versatile river port, thanks to its layout and structure, as well as its many transshipment points

dem Astra OPC, dem Astra Classic Sedan und dem Astra Sedan. Ab April 2013 folgt das neue Cabriolet Opel Cascada. Das Werk erstreckt sich auf 74 ha und beschäftigt etwa 3000 Mitarbeiter. Den Ausschlag für die Entscheidung zugunsten Gliwices gaben die hervorragende Lage der Stadt sowie die sehr gute Verkehrsanbindung, durch die eine ungehinderte Kommunikation mit ganz Zentraleuropa möglich ist. Aiut

Dieses Unternehmen wurde im Jahr 1991 gegründet. Derzeit beschäftigt es etwa 300 Mitarbeiter, das Betriebskapital beläuft sich auf 4,5 Mio. Euro. Es beschäftigt sich mit der Gestaltung, Realisierung und Integrierung von Automatisierungssystemen sowie mit Computersystemen zur Überwachung und ist innerhalb und außerhalb Polens tätig. Innerhalb des Landes versorgt Aiut Unternehmen wie Siemens oder Moeller mit Steuerungssystemen. „Für uns und andere Technologiefirmen stellt die örtliche Schlesische Technische Universität den größten Vorteil dar. Durch sie haben wir Zugang zu jungen Mitarbeitern mit technischer Ausbildung sowie die Möglichkeit zur Zusammenarbeit mit wissenschaftlichem Personal bei Entwicklungsprojekten“, erklärt Jolanta Adamczyk, Wirtschaftsabteilung von Aiut.

Aiut

company began offering its environment-friendly service, eco.log. stal (a name derived from Ekologiczna Logistyka Stali, ecological logistics for steel), which includes rail transport from the manufacturers, storage as well as distribution to the final client. Further, the company offers the Silesian liner train, which runs three times a week both ways. This makes the transport between Poland and Germany easier and also contributes towards reducing CO2 emissions. “Gliwice is the best place for successful business,” says Katarzyna Figura-Zachara, head of the marketing division at Silesian Logistics Centre, “thanks largely to

This company was established in 1991 and currently employs about 300 people and has an operating capital of roughly EUR 4.5m. Aiut designs, realises and integrates automation systems as well as computer systems for monitoring, and is active throughout Poland and also internationally. In Poland Aiut equips companies like Siemens and Aiut beschäftigt zurzeit etwa 300 Mitarbeiter, Spezialisten aus den Bereichen Automatik, Robotik und Elektrotechnik Auit currently employs 300 people including specialists in the fields of automatics, robotics and electrical engineering

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Fotos: beigestellt

Müller – Die lila Logistik Polska

Das deutsche Unternehmen ist seit 1997 auf dem polnischen Markt tätig. Es gehört zur Gänze zum Konzern Müller – Die lila Logistik AG mit Sitz in Besigheim und bietet Dienstleistungen aus dem Bereich Versorgungs-, Produktions- und Distributionslogistik. Darüber hinaus ist die Firma auf Beratung und Umsetzung in Sachen Logistik spezialisiert. Gegen Ende des Jahres wird Müller – Die lila Logistik seine Fläche verdoppeln. Der Betrieb befindet sich in günstiger Lage, knapp 80 km von der polnischtschechischen Grenze sowie 15 km von der Autobahn und 7 km vom Opel Werk entfernt.


Promotion

KaSachStan

ropa und Asien mit einem noch längst nicht ausgeschöpften Wirtschaftspotenzial für österreichische Unternehmen. Im Rahmen des im Oktober 2012 stattgefundenen Staatsbe-

lockt mit lukrativen Investitionsbedingungen

suches von Präsident Nursultan Nasarbajew unterzeichneten Österreichs Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und Kasachstans Vizepremier Asetlsekeschev eine „Road Map“ über die Prioritäten und Ziele der bilateralen wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Aktuell sind bereits mehr als 50 österreichische Unternehmen auf dem kasachischen Markt aktiv. Doch was erwartet die heimischen Unternehmer, wenn sich nach Kasachstan

Kasachstan ist das flächenmäßig neuntgrößte Land der Welt, gerade mal

expandieren? Beispielsweise Sonderwirtschaftszonen, also Gebiete, die von den

seit gut 20 Jahren unabhängig – und demokratisch sowie wirtschaftlich

kasachischen Verantwortlichen dafür geschaffen wurden, um günstigere Bedin-

auf einem höchst erfolgreichen Weg.

gungen in Sachen Steuern, Zoll- und Bodengesetzgebung zu bieten. Derzeit gibt

N

es in Kasachstan neun Sonderwirtschaftszonen: „Astana-New City“, „Morport

icht wenige sprechen von einem „Boom-Land“: Während der So-

Aktau“, „Ontustik“, „National industrial petrochemical technology park“ (Aty-

wjetzeiten ein wirtschaftliches Niemandsland, zählt die junge mul-

rau), „Burabai“ (Akmola), „Innovation Technology Park“ (Almaty), Pavlodar,

tinationale Republik heute zu den drei Staaten mit dem schnellsten

Khorgos-Eastern Gate sowie Saryarka.

Wirtschaftswachstum und konkurriert in einem Dreikampf um die Wirtschaftsdynamik mit China und Katar. Laut Weltbank schaffte der zentrala-

Investoren profitieren von Sonderwirtschaftszonen und Zollunion

siatische „Tigerstaat“ in der aktuellen Bewertung der globalen Volkswirt-

Investoren in Kasachstan profitieren nicht nur von den Sonderwirtschafts-

schaften den Sprung unter die Top 50. Das Bruttoinlandsprodukt hat sich

zonen mit vergünstigten Bedingungen sondern etwa auch von der Zollunion

seit 1990 versiebenfacht, mit einem BIP von derzeit über 12.000 Euro ist

zwischen Russland, der Republik Weißrussland und Kasachstan. Seit dem 1.

Kasachstan die klare Nummer 1 in Zentralasien. Der enorme Reichtum an

Jänner 2012 besteht auf dem Territorium der drei Staaten ein einheitlicher Wirt-

Bodenschätzen ist nur einer von vielen Gründen, in Kasachstan zu investie-

schaftsraum (160 Millionen Menschen werden auf diesem Markt erreicht). In-

ren. Über 160 Milliarden US-Dollar an ausländischen Direktinvestitionen

nerhalb dieser Unions-Zone ist die freie Bewegung von Waren, Dienstleistungen

seit 1993 sind nicht zuletzt ein deutlicher Beweis für das Vertrauen in die

und Kapital garantiert und gesichert. Die Zollunion wird auch als eine Antwort

Stabilität Kasachstans.

auf die globale Wirtschaftskrise gesehen, sowie als ein Ausweg unter eigenen Bedingungen. Das Modell funktioniert, das zeigen auch die Bestrebungen ei-

Österreich und Kasachstan unterzeichnen „Road Map“

niger Nachbarländer (beispielsweise Kirgistan, Tadschikistan), die mit starken

Österreich und Kasachstan unterhalten bereits seit 1992 gute bilaterale Be-

Bestrebungen unterwegs sind, als Mitglied in die Zollunion aufgenommen zu

ziehungen und das Netz der wirtschaftlichen Verflechtungen wird kontinuierlich

werden. Zudem sind viele weiter entfernte Staaten wie beispielsweise Vietnam

engmaschiger. Kasachstan hat eine strategische Brückenfunktion zwischen Eu-

an der Unterzeichnung der Abkommen über Freihandel interessiert.

Weitere Informationen zu Investitionen in Kasachstan unter www.kaznexinvest.kz


markets & players

Moeller with control systems. “The greatest advantage for us and other technology companies is the local Silesian University of Technology,” explains Jolanta Adamczyk of Aiut’s commercial department. “The university provides access to young people with technical training as well as the opportunity to collaborate with scientific staff on development projects.” Seit 2007 mietet Decathlon Lagerfläche im Tulipan Park Gliwice. Innovative Anlagen erleichtern Empfang, Einteilung und Versand der Ware Decathlon has been renting warehouse space in Tulipan Park Gliwice since 2007. Innovative technology simplifies the organisation of incoming and outgoing goods

SEGRO

Das Unternehmen mit Hauptsitz in Großbritannien hat internationalen Charakter. Es ist im Besitz zahlreicher Business- und Industrieparks und bietet Lager-, Logistik-, Industrie- und Büroflächen. In Gliwice konzentriert sich die Firma auf das Gebiet um den Tulipan Park Gliwice sowie den SEGRO Business Park Gliwice. Dort lagern Firmen wie Helion, Brenntag oder Decathlon ihre Produkte. Bei der Organisation der Lagerflächen in den beiden Parks wird besonders auf die Ansprüche und Bedürfnisse der Mieter eingegangen. „Ein unbestrittener Vorteil der Stadt ist ihre Lage. Sie ermöglicht eine effiziente Kommunikation mit ganz Zentraleuropa. Die Stadtverwaltung schafft ein unternehmerfreundliches Klima, in dem neue Firmen leichter und schneller in den lokalen Markt einsteigen können. Für neue Investoren ist auch der Zugang zu Mitarbeitern aus verschiedenen Bereichen wichtig. In Gliwice werden Arbeitskräfte mit verschiedener Qualifikation ausgebildet“, sagt Joanna Janiszewska, Regionalleiterin bei SEGRO. Übrigens: 2012 führte Gliwice das Ranking der Wochenzeitschrift Newsweek Polska zu den unternehmerfreundlichsten Städten an. In diesem Jahr landete die Stadt auf dem achten Platz im Forbes Ranking der attraktivsten Wirtschaftsstandorte. Und Gliwice bleibt offen für neue Investitionen. Milena Kaszuba 

Die Kattowitzer Sonderwirtschaftszone wurde auf Anordnung des Ministerrates gegründet. Als Anreiz für Investoren dienen Steuererleichterungen The Katowice Special Economic Zone was founded by order of the cabinet. Tax incentives aim to attract investors

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Müller – Die lila Logistik Polska

This German company has been active on the Polish market since 1997. It belongs entirely to Müller – Die lila Logistik AG based in Besigheim, Germany, and offers serv­ ices in the areas of supply, production and distribution logistics. The company also specialises in logistics consulting and operating services. At the end of the year Müller – Die lila Logistik will be doubling its area in Gliwice. Its location is highly favourable: about 80km from the Polish-Czech border, 15km from the motorway and 7km from the Opel production plant. SEGRO

SEGRO is a UK-based company but is international in nature. It owns a number of business and industrial parks and offers storage, logistics, industrial and office facilities. In Gliwice the company focuses mainly on the area around Tulipan Park Gliwice and SEGRO

Business Park Gliwice. Companies like Helion, Brenntag and Decathlon warehouse their products there. When organising the storage space in these two parks, SEGRO places particular store by meeting the needs of the tenants. “One of the city’s undeniable advantages is its location. This allows for unhindered communication with all of central Europe,” states Joanna Janiszewska, regional director at SEGRO Poland. “The city’s administration makes an effort to create a business-friendly atmosphere,” she adds, “making it easier and quicker for new companies to enter the local market. Something that is important to new investors is also access to employees from a variety of fields. Employees with various qualifications are trained in Gliwice.” Incidentally, in 2012 Gliwice topped Newsweek Polska’s ranking of the enterprise-friendliest cities. This year it also came in 8th in Forbes’s list of the most attractive business locations. And the city remains open to new investments. Milena Kaszuba  Müller – Die lila Logistik durchbricht die traditionelle Aufteilung zwischen Theorie und Praxis Müller – Die lila Logistik dissolves the traditional separation of theory and practice


Demner, Merlicek & Bergmann

Elektromotor

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Sollten in Zukunft nicht alle Autos umweltfreundlich und ganz ohne CO2 unterwegs sein? Mit Wasserstoff wäre das möglich. Denn wenn Wasserstoff mit Sauerstoff reagiert, dann entstehen nur Energie und Wasserdampf.

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Übrigens ist Wasserstoff genauso sicher wie konventionelle Kraftstoffe. Auch deshalb treibt die OMV die Entwicklung von Wasserstoff zur Energieform der Zukunft voran.

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GUS-SERIE CIS SERIES

markets & players

Zentral und doch so weit entfernt So central and yet so far away

Unendliche Weiten: Zentralasien gilt als Zukunfts- und Hoffnungsmarkt fĂźr Ă–sterreichs Unternehmen Endless expanses: Central Asia is the market of the future for many Austrian companies

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Die Region Zentralasien zeigt spannende politische Entwicklungen, wartet aber für Unternehmen auch mit mindestens ebenso spannenden Möglichkeiten in der Wirtschaft auf. Vom vielerorts starken Wirtschaftswachstum könnten auch österreichische Unternehmen profitieren.

A

uf der Suche nach Absatzmärkten stoßen exportorientierte Unternehmen aus Österreich immer weiter auch in Gebiete vor, die bisher aufgrund der schwierigen lokalen Verhältnisse eher gemieden wurden. Dabei gibt es gerade in weniger entwickelten Regionen oft größere Absatzchancen als in den entwickelten Märkten – und vor allem meist weniger Konkurrenz. Wer den großen Schritt in eher exotische Absatzdestinationen wagt, kann unternehmerisch belohnt werden, muss allerdings zuvor einige Grundsätze beachten. Wir beleuchten im Folgenden die ehemaligen russischen Teilrepubliken Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan.

Fotos: Getty Images, beigestellt

Kirgisistan: noch Neuland für Österreicher

Kirgisistan gehörte lange Zeit zum russischen Reich, ehe 1991 mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion die staatliche Unabhängigkeit erfolgte. Dem ersten Präsidenten folgte mit der „Tulpenrevolution“ 2005 eine neue Regierung, aber auch diese wurde 2010 wieder gestürzt. Kirgisistan birgt aufgrund seiner politischen Instabilität nicht unbedingt einfache Rahmenbedingungen für ausländische Unternehmen. Dazu kommen Beziehungsnetzwerke und eine vergleichsweise geringe Kaufkraft im Land. Letzteres gilt auch für Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan. Auf der anderen Seite muss das Land viele Waren und Dienstleistungen importieren, da seine eigene Industrie wenig entwickelt ist. Im Wesentlichen stammen die Einkünfte aus der großen Goldmine Kumtor und dem Tourismus (z. B. Yssykköl-See, Karakol Skiresort) sowie aus Mitteln von kirgisischen Gastarbeitern im Ausland, vor allem in Russland und in Kasachstan. Das Land erwirtschaftete 2011 mit rund 5,5 Mio. Einwohnern ein nominales Bruttoinlandsprodukt von 5,4 Mrd. US-Dollar, das sind etwa 851 US-Dollar pro Kopf. 2010 war auch für Kirgisistan ein wirtschaftlich schwaches Jahr: Das BIP schrumpfte um -1,4 %; aber für 2011 wurde wieder ein BIP-Wachstum von (geschätzten) 5,5 % erreicht. In diesem Jahr könnte sich dieser positive Trend weiter fortsetzen. Flächenmäßig ist Kirgisistan fast zweieinhalbmal so groß wie Österreich, mit nur 5,6 Mio. Einwohnern aber eher dünn besiedelt. Die Landessprache ist Kirgisisch, aber jeder versteht Russisch, zum einen aus historischen Gründen und zum anderen, weil es zweite Amtssprache ist. Bislang ist in Kirgisistan noch keine österreichische Firma mit einer Niederlassung vertreten; einige Unternehmen haben jedoch Vertriebspartner bzw. Vertreter in Kirgisistan. Da die Durchdringung seitens österreichischer Betriebe in Kasachstan merklich höher ist – und auch wegen der räumlichen Nähe –, erfolgt die wirtschaftliche Bearbeitung für Kirgisistan oft aus Almaty (Kasachstan). Noch ist das Handelsvolumen zwischen Kirgisistan und Österreich gering. 2011 erreichte es gerade einmal 10 Mio. Euro, aber die Marktchancen werden etwa seitens der WKO in diversen Sektoren für interessant befunden, zum Beispiel für Wasserkraft, meint Michael Müller, zuständiger Wirtschaftsdelegierter in Almaty (Kasachstan): „In Kirgisistan gibt es enormes noch ungenutztes Potenzial. Und die Modernisierung von bestehenden Anlagen steht auch bevor bzw. ist notwendig.“ Mitte November gab es auch wieder eine Wirtschaftsmission, an der immerhin 20 heimische Firmen teilnahmen. Spannende Möglichkeiten für Betriebe aus Österreich liegen laut Müller in der Tourismusentwicklung (sowohl Winter- als auch Sommertourismus), in der Modernisierung kommunaler Infrastruktur sowie in Zulieferungen für den Bergbausektor und die Leichtindustrie und in Anlagen für die Nahrungsmittelverarbeitung. Bei Investitionen ganz wesentlich ist die Rolle der internationalen Finanzinstitutionen (EBRD, Asian Development Bank, Weltbank), insbesondere bei der Finanzierung von Projekten in den Bereichen Energie und

Central Asia is undergoing a number of exciting political developments, but also has equally exciting opportunities for companies. Austrian companies could profit from the economic growth taking place around the region.

O

n the lookout for new markets, Austrian com panies are continually pushing into far-reaching territories that they had traditionally avoided due to hostile conditions in these areas. In these lesser developed regions, the market opportunities are often greater than in developed markets – and they play host to far fewer competitors. Companies that take the risk and cast anchor in an exotic market destination can reap the entrepreneurial rewards. But they do have to follow a few rules. Below, we take a look at the former Soviet Republics of Kyrgyzstan, Tajikistan, Turkmenistan and Uzbekistan. Kyrgyzstan: New territory for Austrians

Kyrgyzstan was long a part of the Russian empire before it became an independent state with the breakup of the Soviet Union in 1991. The first Kyrgyz presidency was followed by a new government, swept into power in the Tulip Revolution of 2005. But this government too was brought to a fall in 2010. Due to its unstable political situation, Kyrgyzstan might not necessarily offer optimal conditions for foreign companies. In addition, weak purchasing power and the need to establish strong connections in the country to do business there also make things difficult. But purchasing power is also an issue in Tajikistan, Turkmenistan and Uzbekistan. On the other hand, the Kyrgyzstan is forced to import vast amounts of goods and services because its own industrial infrastructure is underdeveloped. Most revenue stems from the great Kumtor goldmine and tourism (in places like Lake Issyk-Kul and the Karakol ski resort) as well as from the large numbers of Kyrgyz labourers working abroad, especially in Russia and Kazakhstan. With a population of 5.5 million, Kyrgyzstan mustered a gross national product of USD 5.4bn in 2011, approximately USD 851 per person. 2010

was also a weak year economically – GDP declined by 5.5%, though in 2011 it grew again by an estimated 5.5%. This year, the positive trend has continued. Kyrgyzstan is nearly two and a half times as large as Austria but is rather sparsely populated. The national language is Kyrgyz, though everyone understands Russian both for historical reasons and because it is the second official language. Up to now, no Austrian company has established a subsidiary in Kyrgyzstan, but several do have distributors or retailers in the country. Since the market penetration of Austrian companies in Kazakhstan is noticeably higher – and because of the geographic proximity – most of the work for the Kyrgyz market is handled from Almaty, Kazakhstan. The trade volume between Kyrgyzstan and Austria is still low. In 2011 it reached only EUR 10m. According to the Austrian Economic Chambers, however, the market possibilities in many different areas were considered worth exploring. One of these areas is hydroelectric power, says Michael Müller, who is part of the economic delegation in Almaty, Kazakhstan: “In Kyrgyzstan there’s still an enormous amount of untapped potential. And Wirtschaftsdelegierter Michael Müller: „In Kirgisistan gibt es enormes noch ungenutztes Potenzial“ Michael Müller of the economic delegation: “In Kyrgyzstan there’s enormous untapped potential”

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markets & players

Infrastruktur. Solche Projekte sind dann auch finanziell gut abgesichert und es gibt regelmäßig Ausschreibungen für Konsulenten- und Projektaufträge. Ein gutes Beispiel ist die Skidata AG, die 2010 ein automatisiertes Zugangssystem für das Skiresort Karakol lieferte. Die Trade & Finance GmbH hält Anteile am Cargo Terminal in der Hauptstadt Bischkek und betreibt Catering für Fluglinien. Tadschikistan: profitieren vom Wachstum

In Tadschikistan gelten ähnliche Rahmenbedingungen für die Wirtschaft wie in Kirgisistan. Vor allem ausländische Unternehmen haben es aufgrund der entfernten Lage, der vorherrschenden Beziehungsnetzwerke und der auch dort vergleichsweise geringen Kaufkraft schwer. Die Einkünfte in Tadschikistan werden vor allem aus dem Export von Baumwolle, dem großen Aluminiumwerk Talco und Mitteln von tadschikischen Gastarbeitern im Ausland, überwiegend in Russland und in Kasachstan, geschöpft. Das Wirtschaftswachstum liegt mit etwa 6 % (2010 und 2011) im Vergleich zu Europa recht hoch und soll auch heuer ein ähnliches Niveau erreichen. Bisher ist keine österreichische Firma mit einer Niederlassung vor Ort und nur wenige heimische Unternehmen haben Vertriebspartner oder Vertreter. Dementsprechend ergibt sich auch nur ein geringes Handelsvolumen mit Österreich. 2011 waren es gerade einmal 5 Mio. Euro. Allerdings sollte es auch für österreichische Unternehmen möglich sein, vom starken Wirtschaftswachstum in Tadschikistan seit 2011 zu profitieren. Aktuelle Zahlen liegen nicht vor, aber 2007 betrug das nominale Bruttoinlandsprodukt rund 3,7 Mrd. US-Dollar, das sind bei einer Bevölkerung von ca. 7,6 Mio. Einwohnern rund 578 US-Dollar pro Kopf. Das Land ist 142.000 km² groß und damit um zwei Drittel größer als Österreich. „Wir sehen interessante Marktchancen in diversen Sektoren, zum Beispiel bei der Wasserkraft, die enormes noch ungenutztes Potenzial hat, bei Zulieferungen für die Leichtindustrie oder zum Beispiel bei der Modernisierung der kommunalen Infrastruktur. Auch in Tadschikistan gibt es Bedarf bei Anlagen für die Nahrungsmittelverarbeitung“, hält Müller fest. Auch hier gelte die wichtige Rolle internationaler Finanzinstitutionen (EBRD, Asian Development Bank, World Bank). Ausschreibungen für Konsulenten- und Projektaufträge sind in diesen Fällen öffentlich und auch in der Abwicklung gut abgesichert. Müllner nennt zwei Projektbeispiele: Das Hilfswerk Austria, welches ein Büro in der Hauptstadt Duschanbe unterhält und dort regelmäßig Entwicklungsprojekte abwickelt; zuletzt das EU-Projekt CANDY gemeinsam mit dem Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) zur verbesserten Vermarktung von landwirtschaftlichen Produkten (konkret: Marillen) in Nordtadschikistan. Weiters erstellt die Firma GWCC Machbarkeitsstudien für Abfallwirtschaftsprojekte in Tadschikistan für die EBRD. Nach Tadschikistan führte die WKÖ Mitte November ebenfalls eine Wirtschaftsmission. Dafür zeigten immerhin 18 österreichische Firmen Interesse. Turkmenistan: Mut kann sich auszahlen

Und auch Turkmenistan weist aufgrund des staatswirtschaftlich geprägten Systems vergleichsweise schwierige Rahmenbedingungen für ausländische 32

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Tajikistan: Profiting from growth

In Tajikistan the prevailing economic conditions are similar to Kyrgyzstan. But foreign companies have an especially difficult time here due to the country’s remote location, the way business contacts and relationships are established, as well as the comparatively low purchasing power. Revenue in Tajikistan

is generated mainly through cotton exports, the Talco aluminium smelting plant, and money sent to the country by Tajik workers living outside the country, generally in Russia and Kazakhstan. The economy grew at around 6% in 2010 and 2011 – robust growth in comparison to Europe – and is expected to reach a similar level this year. At present not a single Austrian company operates a subsidiary in Tajikistan, and only a few companies have distributors or retailers there. Reflecting this dearth of business between the two countries, the trade volume in 2011 barely reached EUR 5m. It would, however, certainly be possible for Austrian companies to profit from the strong economic growth that has taken place over the last couple of years. The last calculations – from 2007 – show a nominal GDP of approximately USD 3.7bn. For a population of around 7.6 million, that’s USD 578 per person. Tajikistan has a total area of 142,000km2, making it two-thirds larger than Austria. According to Müller: “We see market opportunities in a range of sectors like hydroelectric power, which possesses enormous unused potential, supplies for light industry, and the modernisation of regional infrastructure. In Tajikistan we also see a need for food processing plants.” And as in Kyrgyzstan, international financial institutions play an outsized role (EBRD, Asian Development Bank, World Bank). Bids for consultancies and project

Tadschikistan: Viele Menschen leben nach wie vor vom Export von Baumwolle Tajikistan: Many people still make their living from the cotton export industry

Fotos: Getty Images

Kirgistan – im Bild die Goldmine Kumtor – ist reich an Bodenschätzen Kyrgyzstan – especially here at the Kumtor goldmine – has a wealth of natural resources

lots of old power stations are going to need to be modernised.” Mid-November saw the launch of a new economic mission in which 20 Austrian companies took part. According to Müller, there are also exciting possibilities for Austrian companies in the development of tourism (both winter and summer tourism), in the modernisation of regional infrastructure and in supplying the mining sector, light industry and food processing. For investments, international financial institutions like the EBRD, Asian Development Bank and World Bank play an extremely important role, especially with providing capital for projects in the energy and infrastructure sectors. Support from the banks put these kinds of projects on solid financial footing, enabling them to make regular calls for bids from consultants and regular applications for projects. A great example of this is the Austrian company Skidata, which provided an automated entry system for the Karakol ski resort. Trade & Finance GmbH, another Austrian company, holds shares in Cargo Terminal in the capital city of Bishkek and delivers catering for airlines.


Kasachstan – zentralasiatischer Tiger und starker Partner Europas Kazakhstan – central Asian tiger and strong partner for Europe In Turkmenistan sind bereits vier österreichische Firmen mit einer Niederlassung vertreten: OMV, STRABAG, Unger Steel Group und IPC In Turkmenistan, many Austrian companies already have offices: OMV, STRABAG, Unger Steel Group and IPC

Unternehmen auf. Zudem zeigt das Land einen nur geringen Offenheitsgrad: Nicht alle Sektoren stehen privaten bzw. ausländischen Unternehmen offen. Ohne lokale Beziehungen geht wenig und Entscheidungen werden stets an oberster Stelle getroffen. Auf der anderen Seite beherbergt Turkmenistan die viertgrößten Erdgasreserven der Welt und hatte zuletzt ein hohes Wirtschaftswachstum (2011: geschätzte 11,5 %), besonders der Bauboom ist auffällig. Damit ergeben sich auch ganz andere volkswirtschaftliche Leistungsdaten als für die zuvor beschriebenen Länder: Das nominale Bruttoinlandsprodukt belief sich 2007 auf 26,9 Mrd. US-Dollar, das sind fast 5200 US-Dollar pro Kopf. Die Besiedelung des Landes ist sehr dünn: Bei einer Fläche von rund 488.000 km² (deutlich größer als Deutschland und fast so groß wie Spanien) hat Turkmenistan nur 6,7 Mio. Einwohner (Stand 2011). Im Gegensatz zu den zuvor genannten Ländern gibt es in Turkmenistan schon vier österreichische Firmen mit einer Niederlassung: OMV, Strabag, Unger Steel Group und IPC (Immobilien Management). Dagegen haben aber nur wenige heimische Unternehmen Vertriebspartner oder Vertreter in Turkmenistan. Dennoch hat sich für 2011 ein beachtliches Exportvolumen von knapp 50 Mio. Euro ergeben – ein neuer Rekord. Interessante Marktchancen sieht die WKO in diversen Sektoren, z. B. bei der Zulieferung für den Öl-/Gassektor, die Petrochemie, Anlagen in der Nahrungsmittelverarbeitung, den Gesundheitssektor bzw. für

RA Dr. Gabriel Lansky, Managing Partner bei Lansky, Ganzger + Partner und geschäftsführender Präsident der neu gegründeten Österreichisch-Kasachischen Gesellschaft (ÖKG) RA Dipl. iur. Anna Zeitlinger, Rechtsanwältin und Partnerin bei Lansky, Ganzger + Partner, Leiterin des Russia and CIS-Desk Lawyer Dr. Gabriel Lansky, managing partner at Lansky, Ganzger + Partner and managing president of the newly established Austro-Kazakh Society, ÖKG (Österreichisch-Kasachische Gesellschaft) Dipl. iur. Anna Zeitlinger, lawyer and partner at Lansky, Ganzger + Partner, head of the Russia and CIS desk

Das Interesse an Kasachstan steigt auch in Österreich stetig, zumal der wirtschaftliche Erfolg des zentralasiatischen Landes beachtlich ist. Zahlreiche österreichische Unternehmen sind bereits vor Ort aktiv. Noch vor dem Staatsbesuch des kasachischen Präsidenten Nasarbajew im Oktober in Wien wurden mehrere, nicht nur wirtschaftliche, Kooperationen ins Leben gerufen. Unter anderem auch die ÖsterreichischKasachische-Gesellschaft (ÖKG) mit ihrem Präsidenten Dr. Schenz und Dr. Lansky als geschäftsführendem Präsidenten. Ziel der ÖKG ist es, Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beiden Ländern, sowie den kulturellen Austausch zu fördern. Während des Österreichisch-Kasachischen Wirtschaftsforums am 23. Oktober haben beide Länder ein Investitionsmemorandum ausgearbeitet. Auch die ÖKG unterzeichnete im Rahmen des Forums ein zukunftsweisendes Memorandum über die Zusammenarbeit mit der staatlichen Agentur Kasachstans für Export und Investitionen (KAZNEX-Invest).

applications are public and backed up with guarantees. Müllner gives two examples of projects: Hilfswerk Austria, which has an office in the capital city of Dushanbe and regularly coordinates development projects, the last one being the EU project CANDY, conducted with WIFI, the Austrian Chamber of Commerce’s educational institution. The project was aimed at creating better marketing for agricultural products (especially apricots) in North Tajikistan. In addition, the GWCC company performs feasibility studies for waste management projects in Tajikistan for the EBRD. In mid-November, the Chamber went on an economic mission to Tajikistan; 18 Austrian companies participated.

Turkmenistan also offers comparably difficult conditions for foreign companies because the government controls numerous aspects of the economy. Moreover, the country is fairly closed to the outside; not all sectors are open to foreign and private companies. Without local contacts, few business dealings are possible, and decisions are made at the very top level. On the other hand, Turkmenistan has the fourth-largest natural gas reserve in the world and is currently experiencing an extremely high rate of economic growth (an estimated 11.5% in 2011). The construction boom is particularly noticeable. In this regard, the economic performance of Turkmenistan is radically different from the two other countries: nominal GDP in 2007 was USD 26.9bn, equalling out to nearly USD 5,200 per person. The country is

Promotion

Turkmenistan: Courage pays off

Interest in Kazakhstan is increasing steadily in Austria, as elsewhere. All the more so since the central Asian country has considerable economic achievements under its belt. A number of Austrian companies are active there already. Several cooperation agreements – not only of a business nature – were initiated, even before President Nursultan Nazarbayev’s official visit to Austria in October last year. These include the Austro-Kazakh Society (Österreichisch-Kasachische Gesellschaft, ÖKG), under the leadership of its president, Dr. Schenz, and managing president, Dr. Lansky. The society’s objective is to promote and strengthen the business relations and the cultural exchange between the two countries. During the AustroKazakh Economic Forum, Austria and Kazakhstan drew up an investment Memorandum. ÖKG also signed a forward-thinking memorandum of understanding that outlines its cooperation with the Kazakh government’s National Export and Investment Agency (KAZNEX-Invest). Contact: office@lansky.at, office@oekg.eu


markets & players

Pharmazeutika sowie im Bereich Bau und Infrastruktur. Als Projektbeispiele gelten die Unger Steel Group, die u. a. den Bau einer Sportschule in Daschoguz bewerkstelligt hat, sowie die Firma Askin mit Lieferungen von Medizintechnik für die neue Augenklinik in Aschgabat. Usbekistan: schlummernder Markt

Ähnlich groß wie Turkmenistan ist Usbekistan, das immerhin eine Bevölkerung von fast 30 Mio. Menschen besitzt. Auch diese ehemalige russische Teilrepublik wurde 1991 mit dem Zerfall der Sowjetunion unabhängig und hat ebenso seither turbulente politische Zeiten erlebt. Das Land erreichte 2011 ein nominales Bruttoinlandsprodukt von 45,4 Mrd. US-Dollar, das ergibt 1572 US-Dollar pro Kopf. Bemerkenswert ist das Wirtschaftswachstum der vergangenen Jahre mit jeweils mehr als 8 %, das auch für 2012 so hoch geschätzt wird. Getrübt wird der Enthusiasmus durch eine hohe Inflation, die auf das Währungsregime der usbekischen Notenbank zurückzuführen ist. Sie wertet die Landeswährung Sum regelmäßig ab, um die nationale Exportwirtschaft zu unterstützen. Im internationalen Zahlungsverkehr ist auch die mangelnde Konvertierbarkeit des Sum ein starkes Hindernis. In diesem Umfeld ist Usbekistan ein von österreichischen Firmen noch wenig durchdrungener Markt. „Obwohl die Rahmenbedingungen für Geschäfte in Usbekistan eher schwierig sind, bietet das Land interessante Chancen, vor allem im Bereich der staatlich definierten Investitionsprojekte oder im Rahmen von Projekten der Entwicklungsbanken“, weiß Dietmar Fellner, zuständiger Wirtschaftsdelegierter in Moskau. „Es gibt unseres Wissens nur eine rein österreichische Niederlassung in Usbekistan, nämlich jene der Firma Matimex (Maschinen und Anlagen für die Lebensmittelverarbeitung, Gewürze), welche seit vielen Jahren erfolgreich in Usbekistan tätig ist.“ Darüber hinaus gebe es einige Repräsentanzen österreichischer Unternehmen sowie Joint Ventures mit österreichischer Beteiligung in Usbekistan. Eine weitere bekannte österreichische Firma in Usbekistan ist der Weltmarktführer im Bereich Maschinen und Prozesstechnologie für gewebte Kunststoffsäcke: Seit Mai 2012 ist die Starlinger & Co. GmbH mit einer Repräsentanz in der Hauptstadt Taschkent vertreten. Starlinger sieht großes Potenzial in Zentralasien, besonders für ihre Produktionsanlagen. Das usbekisch-schweizerische Joint Venture-Unternehmen Leading Force Co. war das erste Unternehmen in der Region, das im Jahre 2010 eine solche Anlage kaufte. Darüber hinaus haben indes viele österreichische Firmen nach Usbekistan exportiert oder haben erfolgreich Projekte abgewickelt, so etwa beim Export von pharmazeutischen Produkten, bei Anlagenlieferungen, z. B. für die Kunststoffindustrie, sowie beim Export von Lebendrindern; weiters ein Projekt im Bereich Kommunikationstechnologie, die Lieferung von Feuerfestmaterialien und von Pumpanlagen. Übrigens: Man kann in Taschkent auch Meinl Kaffee trinken. Christian Vavra  34

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Uzbekistan: A slumbering market

Uzbekistan is similar in size to Turkmenistan, yet it is home to nearly 30 million people. Another former Soviet republic, Uzbekistan also became independent in 1991 and has experienced a great deal of political turbulence over the ensuing years. In 2011 the country had a nominal gross domestic product of USD 45.4bn, which equals out to USD 1,572 per person. It is worth mentioning that over the last several years, the economy has grown at over 8% and is also thought to have grown at a similar rate throughout 2012. The economic enthusiasm is, however, tempered by high inflation, which can be attributed to the monetary policy pursued by the Uzbek central bank. The bank regularly devalues the soum, Uzbekistan’s currency, in order to support the export economy. On the international market, problems converting the soum into other currencies pose a strong barrier to trade. In the light of these difficulties, Austrian companies have hardly penetrated the market in Uzbekistan. “Although conditions for business

in Uzbekistan are pretty difficult, it does offer interesting opportunities, in particular in the area of government infrastructure projects or projects that are receiving the support of development banks,” explains Dietmar Fellner from the economic delegation in Moscow. “We only know of one wholly Austrian company in Uzbekistan, a subsidiary of Matimex (machines and plants for food and spice processing), which has been doing successful business in Uzbekistan for a number of years now.” But Austrian companies also have a number of offices in Uzbekistan, and there are also several joint ventures in which Austrians are participating. Another well-known Austrian company in Uzbekistan is the world’s leading developer of machines and process technology for woven plastic bags: Since May 2012, Starlinger & Co have had an office in the capital city of Tashkent. Starlinger sees great potential in Central Asia, especially for its production facilities. In 2010 a Swiss-Uzbek joint venture called Leading Force Company was the first company in the region to purchase such a facility. In addition, numerous Austrian companies have exported to Uzbekistan such goods and services as pharmaceutical products, plant construction (for the plastics industry), and even cattle, or they have successfully conducted a project in communication technology, for example, or delivered fireproof materials or pump systems. And by the way, you can get a pretty good cup of Meinl coffee in Tashkent. Christian Vavra  Wirtschaftsdelegierter Dietmar Fellner: „Trotz schwieriger Rahmenbedingungen gute Chancen in Usbekistan“ Dietmar Fellner of the economic delegation: “Despite difficult conditions, there are a lot of great opportunities in Uzbekistan”

Fotos: Getty Images, beigestellt

Usbekistan: Die hohe Inflation, die auf das Währungsregime der usbekischen Notenbank zurückzuführen ist, drückt die Wirtschaft Uzbekistan: High inflation, a product of the Uzbek central bank’s monetary policy, is hampering economic growth

however sparsely populated. With an area of 488,000km2 (much larger than Germany and nearly as large as Spain) Turkmenistan only had 6.7 million inhabitants in 2011. In comparison to the two aforementioned countries, there are already four Austrian countries with subsidiaries in Turkmenistan: OMV, STRABAG, Unger Steel Group and IPC, a real estate management firm. Still, only a very few Austrian companies have distributors or retailers in Turkmenistan. Nonetheless, the export volume in 2011 nearly reached the notable mark of EUR 50m – a new record. According to the Chamber, there are a number of interesting market opportunities in various sectors, such as for suppliers to the oil and gas industry as well as the petrochemical industry, food processing plants, the health and pharmaceutical sectors and in the area of infrastructure and construction. Unger Steel Group, for example, which built a sport school in Dashoguz, among other facilities, and Askin, which provided the medical devices for a new eye clinic in Ashgabad, are successful examples.


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SEA

„Die Welt der Unternehmer bekannt machen“ “Familiarising people with the world of business” Interview: Harald Hornacek

Der frühere EU-Kommissar und heutige Unternehmensberater Günter Verheugen sieht Europa im Zusammenhang mit nachhaltiger Wirtschaft auf einem guten Kurs. Er fordert aber auch ein klares Bekenntnis zum Unternehmertum, das schon bei Kindern geschaffen werden müsse. Günter Verheugen, former EU Commissioner and now a business consultant, believes that Europe is on the right track with regard to sustainable business. But he also insists on a clear commitment to entrepreneurship that should already be instilled in children.

Für mich ist es das Rückgrat einer sozialen und ökologischen Marktwirtschaft. Es sind Unternehmerinnen und Unternehmer, die nicht den kurzfristigen Profit, sondern den langfristigen Erfolg ihres Unternehmens im Auge haben; die auf Mitarbeiterbindung setzen, sich in einer Region heimisch fühlen und die mit allen Ressourcen verantwortlich umgehen. Warum brauchen wir Sustainable Entrepreneurship – speziell im europäischen Kontext?

Zunächst einmal kann eine Marktwirtschaft ohne Unternehmertum gar nicht florieren. Wir haben in Europa zudem die Verpflichtung auf eine soziale Marktwirtschaft, die nachhaltig ist und das Beschäfti»Wir sollten gungsproblem lösen soll. So will es nachhaltiges der EU-Vertrag. Das können wir Unternehmertum nur schaffen, wenn es nachhaltiges fördern, aber Unternehmertum gibt, das wir förauch fordern, dern, aber auch fordern sollten, wo immer wir können. Zwei Drittel aller wo immer wir Arbeitsplätze und mehr als die Hälfkönnen« te unserer Wertschöpfung in der EU hängen von den kleinen und mittleren Unternehmen ab. Wir brauchen also immer wieder Menschen, die sich trauen, Unternehmer zu werden und denen das Schicksal ihres Unternehmens wie auch das Schicksal unserer Gesellschaften gleichermaßen am Herzen liegen. Wie verankert ist das Prinzip der Sustainable Entrepreneurship heute bereits in den Köpfen der Menschen, aber vor allem im Handeln der Unternehmen?

Ganz neu ist so eine Art des Wirtschaftens überhaupt nicht. Jedes Unternehmen, das sich über mehrere Generationen erfolgreich behauptet hat, hat sich diesem Leitmotiv verschrieben. Aber bis heute ist bei uns leider der Begriff Unternehmertum oft negativ besetzt und die große gesellschaftliche Leistung der kleinen und mittelständischen Unternehmerinnen und Unternehmer wird verkannt. Deshalb plädiere ich auch dafür, dass wir schon frühzeitig Kinder und Jugendliche mit der Welt der Unternehmer

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The Club of sustainable entrepreneurs – Verein für nachhaltiges Wirtschaften awards the SEA to projects that are outstanding examples of sustainable entrepreneurship. What do you think of this initiative – and what does sustainable entrepreneurship mean to you personally?

In my opinion, it is the backbone of a social and ecological market economy. Sustainable entrepreneurs aren’t driven by short-term profits, but rather by the long-

»We should promote, but also challenge, sustainable BUSINESSES wherever we can« term success of their companies, they strive for employee retention, they feel at home in their region, and they use resources in a responsible manner. Why do we need sustainable entrepreneurship – especially in a European context?

First of all, a market economy cannot flourish without entrepreneurship. Furthermore, in Europe we have a commitment to a social market economy that is sustainable and aims to solve the

employment problem, as stated in the EU Treaty. We can only succeed if there are sustainable businesses that we should promote, but also challenge, wherever we can. Small and medium-sized companies account for two-thirds of all jobs and more than half of the EU’s value creation. This means that we always need people brave enough to become entrepreneurs and for whom the fate of their company as well as that of society is a matter close to their heart. How firmly rooted is sustainable entrepreneurship already in people’s thinking and, above all, in the actions of companies?

This kind of entrepreneurship is by no means new. Every company that has stood its ground over decades is based on these principles. To this day, however, the word ‘entrepreneurship’ often has negative associations, and the great contribution of small and medium-sized entrepreneurs towards society goes unrecognised. This is why I advocate familiarising children and young adults with the world of business at an early stage – during their school years – so that they can get acquainted with this part of social reality and learn to appreciate it, but also to find out whether they themselves are suited to it. This approach is very successful in Norway and has also led to the

Zur Person

The person

Der ehemalige EU-Kommissar Günter Verheugen war u. a. für das Ressort Unternehmen und Industrie, das er von Ende 2004 bis Anfang 2010 leitete, zuständig. Er gilt als einer der wichtigsten Wegbereiter der Osterweiterung der Europäischen Union. Nach seiner politischen Karriere machte sich Verheugen als Unternehmensberater selbstständig.

Former EU Commissioner Günter Verheugen was responsible for, among other things, the Directorate General for Enterprise and Industry, which he headed from the end of 2004 to the beginning of 2010. He is widely regarded as one of the main trailblazers for the EU’s eastward enlargement. After leaving politics, Verheugen founded his own business consultancy.

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Foto: Getty Images

Mit dem SEA zeichnet der Club of sustainable entrepreneurs – Verein für nachhaltiges Wirtschaften herausragende Projekte im Bereich Sustainable Entrepreneurship aus. Was bedeutet für Sie persönlich Sustainable Entrepreneurship?


bekannt machen – bereits in der Schule. Damit sie diesen Teil der gesellschaftlichen Wirklichkeit kennen und schätzen lernen; aber auch, um zu merken, ob sie selbst daran Interesse hätten. In Norwegen klappt das ganz prima und hat auch dazu geführt, dass die gesamte Bürokratie des Landes, einschließlich des Steuersystems, exakt auf die Bedürfnisse solcher Unternehmer zugeschnitten wurde. Politik, Wirtschaft, Gesellschaft – wer sollte die treibende Kraft im Prozess rund um Sustainable Entrepreneurship sein?

Die Politik muss eindeutig die Rahmenbedingungen setzen, die nachhaltiges Unternehmertum ermöglichen und begünstigen, von der Existenzgründung bis hin zur Verwaltungspraxis. Da liegt vieles noch im Argen, auch in Deutschland. Die Wirtschaft ihrerseits sollte sich nicht scheuen, solche Unternehmer ins Rampenlicht zu rücken. Gute Beispiele ermutigen immer. Welche Maßnahmen setzt die EU, um dem Thema Sustainable Entrepreneurship noch mehr Bedeutung zu geben?

Die EU hat sich für dieses Thema sehr stark gemacht, vor allem mit zwei Leitinitiativen: dem sogenannten Small Business Act, der die berechtigten Anliegen kleiner und mittlerer Unternehmen in den Mittelpunkt des gesellschaftlichen Handelns stellt, und mit der Initiative zur Stärkung der unternehmerischen sozialen Verantwortung. Aber das alles muss vor Ort mit Leben erfüllt werden, so etwas kann nicht aus Brüssel verordnet werden. Aber ich lade jeden ein, mal darüber nachzudenken, welche Unternehmerinnen und Unternehmer er in seiner unmittelbaren Umgebung kennt oder nutzt, und sich dabei die Frage zu stellen: Wie wirtschaftet dieses Unternehmen – zockt es oder hat es eine solide Grundlage? Geht es sorgsam mit seinen Angestellten um? Ist es umweltbewusst? Tut es etwas für die Region? Dann haben Sie positive Beispiele! 

entire bureaucracy of the country, including the fiscal system, being tailored to the needs of such entrepreneurs. Politics, industry, society – who should be the driving force for the development of sustainable entrepreneurship?

Politics must definitely create the framework that makes sustainable entrepreneurship possible and promotes it – from business startups to administrative matters. A lot of aspects are still in a sorry state, also in Germany. Industry, on the other hand, should put such entrepreneurs in the spotlight. Good role models are always an inspiration. What is the EU doing to promote the topic of sustainable entrepreneurship?

The EU has championed this cause with two main initiatives in particular: with the so-called Small Business Act, which places the legitimate claims of small and medium-sized enterprises at the centre of social action, and

Günter Verheugen: „Die große gesellschaftliche Leistung der kleinen und mittelständischen Unternehmer wird verkannt“ Günter Verheugen: “The great contribution of small and medium-sized entrepreneurs towards society goes unrecognised”

with the initiative that promotes corporate social responsibility. But all this must be filled with meaning at ground level – that is something that cannot be decreed by Brussels. But I would like to encourage every­one to think about the entrepreneurs they know or whose services they use, and to ask themselves: How does this company do business? Does it take risks or is it based on a solid foundation? Does it treat its employees well? Is it ecofriendly? Does it contribute to the region? And, voila, there are your role models!  Succeed 06/12

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SEA

„Vorzeigeprojekte sichtbar machen“ “Create visibility for outstanding projects” Interview: Harald Hornacek

Der Industrielle Hannes Androsch sieht in der Kombination des Strebens nach notwendigen Gewinnen und sozialer Verantwortung den Schlüssel zu unternehmerischem Erfolg. Der SEA leistet dazu einen wichtigen Beitrag. Industrialist Hannes Androsch believes the key to business success lies in combining the pursuit of vital profits with social responsibility. And the SEA is doing its bit.

Unternehmer sind der Motor unserer Wirtschaft und tragen wesentlich zu Wohlstand und Entwicklung einer Gesellschaft bei. In dieser Funktion ist es wichtig, dass sie sich auch den gesellschaftlichen Herausforderungen annehmen, die uns jetzt und in der Zukunft betreffen werden. »Es geht darum, Das bedeutet verstärktes Verdas Streben nach folgen nachhaltiger Lösungsnotwendigen Geansätze für Umweltprobleme, winnen mit sozialer gesellschaftliche Entwicklungen, wie etwa den demografischen Verantwortung zu Wandel, und wirtschaftliche Krikombinieren« sen. Nachhaltiges Wirtschaften durchdringt immer mehr alle Bereiche. In einem verstärkten Wettbewerb ist es die Nachhaltigkeit, die von den Konsumenten immer mehr als Alleinstellungsmerkmal verlangt und auch erwartet wird. Die Unternehmen reagieren darauf. Das zeigt beispielsweise die zunehmende Nachfrage nach fair gehandelten Produkten, ökologischer Produktion und sozialer Verträglichkeit. Große gewinnorientierte Unternehmen wie REWE oder Siemens, um nur zwei prominente Beispiele zu nennen, reagieren darauf. Es geht darum, das Streben nach notwendigen Gewinnen mit sozialer Verantwortung zu kombinieren. Welche Branchen sehen Sie als besonders vorbildlich an? Wo sehen Sie noch deutlichen Aufholbedarf in Bezug auf Sustainable Entrepreneurship?

Vorreiter für Sustainable Entrepreneurship lassen sich in allen Branchen und bei allen Unternehmensgrößen finden. Wichtig ist die flächendeckende Durchdringung aller Bereiche ausgehend von diesen Leuchtturmvorhaben. Hier leistet der SEA einen wichtigen Beitrag zu mehr Bewusstseinsbildung. Politik, Wirtschaft, Gesellschaft – wer sollte die treibende Kraft im Prozess rund um Sustainable Entrepreneurship sein?

Nachhaltiges Wirtschaften ist das Ergebnis einer Wechselwirkung zwischen Gesellschaft und Wirtschaft. Die Unternehmen reagieren auf die durch das Nachfrageverhalten ausgedrückten gesellschaftlichen Anforderungen mit entsprechenden Angeboten. Umgekehrt setzen einige Unternehmen bewusst Trends in diesem Bereich, um sich vom Wettbewerb abzuheben,

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What does sustainable entrepreneurship mean to you personally? And how firmly rooted is sustainable entrepreneurship already in people’s thinking and, above all, in the actions of companies?

Entrepreneurs are the drivers of the economy and contribute greatly to society’s prosperity and development. In this capacity, it is also vital that they face the challenges that arise now and in future in society. This means pursuing sustainable solutions for environmental

»It’s all about combining the pursuit of VITAL profits with social responsibility« problems, social developments such as the shift in demographics and economic crises. Sustainable entrepreneurship is taking a stronger and stronger hold of all areas. In an increasingly competitive environment, consumers demand and also expect sustainability to be a company’s USP. Companies react correspondingly. The demand for fair trade products, ecological production and social compatibility, for instance, proves this. Large profit-oriented companies such as REWE and Siemens, to name

but two, react correspondingly. It’s all about combining the pursuit of vital profits with social responsibility. Which sectors do you think are doing the most in terms of sustainable entrepreneurship, and which have a lot of catching up to do?

There are pioneers for sustainable entrepreneurship in all sectors and company sizes. What is important is that these projects serve as beacons that radiate out in all directions. This is where the SEA contributes greatly towards creating more awareness. Politics, industry, society – who should be the driving force for the development of sustainable entrepreneurship?

Sustainable entrepreneurship is the result of an interaction between society and industry. Companies respond to society’s needs, as expressed through demand, with corresponding products. On the other hand, there are also companies that create trends in order to set themselves apart from their competitors; for example, REWE with its Ja! Natürlich line of products. It’s the job of policy-makers to support these developments by creating the corresponding framework conditions. What role can and should the EU play in furthering sustainable entrepreneurship?

Zur Person

The person

Hannes Androsch ist einer der führenden österreichischen Industriellen und nach wie vor einer der einflussreichsten politischen Akteure. Der ehemalige Finanzminister und Ex-Generaldirektor der früheren Creditanstalt-Bankverein (CA-BV) ist geschäftsführender Gesellschafter der AIC Androsch International Management Consulting. Er hält u. a. Beteiligungen an den Salinen Austria, der BAWAG P.S.K. sowie an AT&S.

Hannes Androsch is one of Austria’s leading industrialists and, even now, one of the country’s most influential statesmen. The former minister of finance and retired general director of CreditanstaltBankverein (CA) is the managing partner of AIC-Androsch International Consulting. He also has shares in Salinen Austria, BAWAG P.S.K. and AT&S.

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Foto: AIC/Peter M. Mayr

Was bedeutet für Sie persönlich Sustainable Entrepreneurship (SE)? Und wie verankert ist das Prinzip der Sustainable Entrepreneurship heute bereits in den Köpfen der Menschen, aber vor allem im Handeln der Unternehmen?


wie es beispielsweise REWE mit der „Ja! Natürlich“ Linie getan hat. Aufgabe der Politik sollte es sein, diese Entwicklungen zu unterstützen, indem sie die entsprechenden Rahmenbedingungen bereitstellt.

Mit dem SEA zeichnet der Club of sustainable entrepreneurs – Verein für nachhaltiges Wirtschaften herausragende Projekte im Bereich Sustainable Entrepreneurship aus. Wie beurteilen Sie diese Initiative?

Sustainable development has an economic, environmentalpolitical and a social dimension and is one of the European Union’s general goals. Corporate social responsibility is vital for creating confidence in the market economy, opening up trade and globalisation. The EU should therefore strive – and is striving – to create an environment (as stated in the answer to the previous question) in which businesses find the framework conditions required to see sustainable entrepreneurship as an attractive, competitive strategic orientation.

Sie trägt dazu bei, Vorzeigeprojekte sichtbar zu machen und damit einerseits einen Anreiz zur Nachahmung zu setzen, und andererseits auch das Bewusstsein und die Anerkennung der Gesellschaft für diese Aktivitäten zu erhöhen. Bereits nach einem Jahr konnten viele prominente Fürsprecher gewonnen werden, was für die Qualität und die Notwendigkeit des SEA spricht. 

The Club of sustainable entrepreneurs – Verein für nachhaltiges Wirtschaften awards the SEA to projects that are outstanding examples of

Welche Rolle kann und soll die EU in der Weiterentwicklung von Sustainable Entrepreneurship übernehmen?

Nachhaltige Entwicklung hat eine wirtschaftliche, umweltpolitische und soziale Dimension und gehört zu den allgemeinen Zielen der Europäischen Union. Verantwortungsbewusstes Unternehmensverhalten ist entscheidend für den Aufbau von Vertrauen in die Marktwirtschaft, die Öffnung des Handels und die Globalisierung. Die EU sollte daher – und sie bemüht sich auch darum – entsprechend der zurvor erwähnten Aufgabe der Politik ein Umfeld schaffen, in dem die Wirtschaft die notwendigen Rahmenbedingungen vorfindet, um nachhaltiges Unternehmertum als attraktive, wettbewerbsfähige, strategische Ausrichtung zu erachten.

Hannes Androsch: „Nachhaltiges Wirtschaften ist das Ergebnis einer Wechselwirkung zwischen Gesellschaft und Wirtschaft“ Hannes Androsch: “Sustainable entrepreneurship is the result of an interaction between society and industry”

sustainable entrepreneurship. What do you think of this initiative?

It helps to create visibility for outstanding projects, thereby providing an incentive for others to follow suit and raising society’s awareness and recognition of these activities. In just one year the SEA managed to gain many renowned endorsers, which proves its quality and significance.  Succeed 06/12

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SEA

Verändern wir die Welt! Let’s change the world! Im Zentrum der Vision von Ashoka steht eine Welt, in der jeder ein „Changemaker“ ist. Eine Welt, in der sowohl jeder einzelne als auch Organisationen soziale Herausforderungen erkennen und aktiv in Angriff nehmen. At the core of Ashoka’s vision is a world where everyone is a changemaker – a world where all individuals and organisations are encouraged to have the confidence to recognise and actively address social challenges.

Systeme verändern

Franz Karl Prüller, Programme Director Social Development ERSTE Stiftung über die Rolle von Ashoka für soziale Innovation und Social Entrepreneurship: „Indem Ashoka wirklich herausragende und erfolgreiche Innovatoren und Systemveränderer aus dem sozialen Bereich auswählt 40

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n the past 30 years, Ashoka has driven the field of social inno vation by identifying and electing over 3,000 social entrepreneurs – so-called Ashoka Fellows – in more than 70 countries. Through an intensive process, Ashoka has built what is now the largest network of social entrepreneurs in the world. Social entrepreneurs are for Ashoka those individuals who, with the creativity, relentless attitude and mindset of a business entrepreneur, tackle and solve the most pressing social issues of our societies. Ashoka’s mission is to support Fellows in scaling their impact, expanding their reach beyond geographical or economic barriers and ultimately inspiring the rest of society to participate in the act of change-making. To fulfil its mission of ‘Everyone a Changemaker’, Ashoka has been collaborating with partners from institutions and from the business sector to find innovative ways of pushing the boundaries of social innovation. 3M, C-Quadrat and GREENoneTEC have recognised the results achieved by Ashoka’s

combined focus on entrepreneurship and innovation, and have been supporting Ashoka in establishing itself in Austria and reinforcing its presence in CEE. Working together across the region, the ERSTE Foundation and Ashoka have been able to identify new Fellows, to promote examples of social entrepreneurship and effective solutions. The Federation of Austrian Industries (Industriellenvereinigung – IV) and its Vienna branch have also been cooperating with Ashoka in a series of events. Changing systems

Franz Karl Prüller, programme director for social development at the ERSTE Foundation, on how Ashoka contributes to the field of social innovation and social entrepreneurship: “By carefully selecting and supporting truly outstanding and effective social innovators and systems changers, Ashoka continuously brings forward and enables people who – by their example as much as by their actions – do not just provide viable responses to social challenges but also inspire other

Fotos: Getty Images, Markus Schwarze, beigestellt

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n den letzten 30 Jahren war Ashoka die treibende Kraft im Bereich sozialer Innovationen. In über 70 Ländern wurden mehr als 3000 Social Entrepreneurs – sogenannte Ashoka Fellows – ausgewählt. Nach einem umfassenden Entwicklungsprozess schuf Ashoka das weltgrößte Netzwerk an Social Entrepreneurs. Social Entrepreneurs sind für Ashoka jene Personen, die mit der Kreativität, Zielstrebigkeit und Einstellung eines Unternehmers die dringendsten sozialen Probleme unserer Gesellschaft angehen und lösen. Ashoka hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Fellows dabei zu unterstützen, ihre Wirkung zu messen und ihre Reichweite über geografische oder ökonomische Grenzen hinweg auszudehnen. Außerdem soll der Rest der Gesellschaft motiviert werden, sich daran zu beteiligen und Veränderungen in Gang zu bringen. Um die Mission „Everyone a Changemaker“ zu erfüllen, kooperiert Ashoka mit Partnern aus Institutionen und aus der Wirtschaft. So sollen innovative Wege gefunden werden, soziale Innovation voranzutreiben. 3M, C-Quadrat und GREENoneTEC haben die Resultate aus Ashokas Fokus auf Entrepreneurship und Innovation erkannt und unterstützen die Organisation beim Aufbau in Österreich und beim Ausbau ihrer Präsenz in CEE. Die ERSTE Stiftung und Ashoka arbeiten in der Region zusammen und konnten einerseits neue Fellows und Beispiele für Social Entrepreneurship finden und andererseits effektive Lösungen fördern. Die Industriellenvereinigung und die Industriellenvereinigung Wien haben ebenfalls mit Ashoka bei einer Reihe von Anlässen zusammengearbeitet.


people. By building an elite of social innovators and practitioners, Ashoka significantly contributes to an overall favourable climate for social entrepreneurship that will hopefully lead to improved framework conditions and investor support – not just for Ashoka Fellows, but for social entrepreneurs and social businesses across the board. As a savings bank foundation, ERSTE Foundation is concerned with building up and providing financial services, products and solutions for social entrepreneurs and social businesses in the CEE region. To make our case effectively to private investors and public regulators, first-rate examples of social entrepreneurs are an essential element for making them interested in the development of support systems for social entrepreneurs and businesses.”

extremely well with the essence of the 3M brand – harnessing the chain reaction of new ideas, resulting in sustainable and ingenious solutions that help people succeed.” He goes on to name some examples of initiatives promoted by Ashoka that have made an impression on him: “I am very impressed by the work of Thorkil Sonne – changing the way society perceives autism by transforming it from a handicap to a competitive advantage. This mirrors our philosophy of focusing on strengths in the development of employees. I also see great relevance in the work of our Austrian Fellow Gerald Koller – teaching people to anticipate and manage risk, as well as to reflect upon their behaviour in order to understand how they can become responsible risk-takers.” Claudia Garuti/Ashoka 

Incentive for entrepreneurs Franz Karl Prüller, ERSTE Stiftung: „Ashoka trägt wesentlich zum günstigen Klima für Social Entrepreneurship bei“ Franz Karl Prüller, ERSTE Foundation: “Ashoka significantly contributes to an overall favourable climate for social entrepreneurship”

und unterstützt, fördert die Organisation laufend Menschen, die – sowohl durch ihr Beispiel als auch mit ihrem Handeln – nicht nur umsetzbare Lösungen für soziale Herausforderungen bieten, sondern auch andere inspirieren. Durch den Aufbau einer Elite von Innovatoren und Fachleuten trägt Ashoka wesentlich zu einem günstigen Klima für Social Entrepreneurship bei. Dieses führt hoffentlich zu besseren Rahmenbedingungen und Unterstützung durch Investoren, nicht nur für die Ashoka Fellows, sondern auch für Social Entrepreneurs und soziale Unternehmen im Allgemeinen. Als Sparkassenstiftung beschäftigt sich die ERSTE Foundation mit dem Aufbau und der Bereitstellung von Finanzdienstleistungen, -produkten und -lösungen für Social Entrepreneurs und soziale Unternehmen in der Region Zentral- und Osteuropa (CEE). Um bei privaten Investoren und öffentlichen Instanzen erfolgreich zu sein, sind hervorragende Beispiele für Social Entrepreneurs essenziell. So kann man ihr Interesse für die Entwicklung von Systemen zur Unterstützung von Social Entrepreneurs und sozialen Unternehmen wecken.“

Felix Thun-Hohenstein, managing director of 3M Austria, agrees: “I like several aspects of how Ashoka works – its global reach, the focus on encouraging entrepreneurship to solve social issues and the focus on measuring the results over time. This ensures the sustainable impact of our contribution. Ashoka fits

Felix Thun-Hohenstein, 3M: „Ashoka nutzt die Kettenreaktion neuer Ideen für nachhaltige und kluge Lösungen, die Menschen zum Erfolg führen“ Felix Thun-Hohenstein, 3M: “Ashoka harnesses the chain reaction of new ideas, resulting in sustainable and ingenious solutions that help people succeed”

Ansporn für Unternehmer

Felix Thun-Hohenstein, Managing Director 3M Austria, unterstreicht diese Meinung: „Mir gefallen verschiedene Aspekte der Arbeit von Ashoka – die weltweite Reichweite, der Fokus auf den Ansporn für Unternehmer, soziale Probleme zu lösen und auch auf der langfristigen Erfassung der Ergebnisse. Das stellt die nachhaltige Wirkung unseres Beitrags sicher. Ashoka passt perfekt zum Wesen der Marke 3M, denn es nutzt die Kettenreaktion neuer Ideen für nachhaltige und kluge Lösungen, die Menschen zum Erfolg führen.“ Und er nennt auch Beispiele aus der Zusammenarbeit mit Ashoka, die ihm imponiert haben: „Ich bin sehr beeindruckt von Thorkil Sonne, der die Wahrnehmung von Autismus in der Gesellschaft verändert. Er wandelt ihn von einem Handicap zu einem Wettbewerbsvorteil um. Genau das spiegelt unsere Philosophie wider – wir konzentrieren uns auf die Stärken in der Entwicklung von Mitarbeitern. Ich halte auch die Arbeit des österreichischen Fellows Gerald Koller für sehr bedeutend, nämlich Menschen beizubringen, Risiken zu erkennen und zu bewältigen. Außerdem sollen sie über ihr Verhalten nachdenken und dadurch erkennen, wie sie Risiken auf verantwortungsvolle Weise eingehen können.“ Claudia Garuti/Ashoka  Succeed 06/12

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markets & players MANAGERTALK

Motivierte Inder, pessimistische Franzosen Motivated Indians, pessimistic French Im weltweiten Vergleich sind Mitarbeiter in Indien am zufriedensten. Die Stimmung in Frankreichs Unternehmen ist gedämpft und Beschäftigte in Hongkong sind am wenigsten engagiert. Seit der ersten Erhebung der Zufriedenheit vor zwei Jahren ist der globale Engagementdurchschnitt jedoch gleich geblieben. In a global comparison, employees in India are the most satisfied; the atmosphere in French companies is muted; staff in Hong Kong are the least committed. Since the first survey of satisfaction two years ago the global engagement average has, however, remained the same.

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u diesem Ergebnis kam die Managementberatung Kienbaum im jährlich durchgeführten Engagement-Index 2012. Dazu hat Kienbaum gemeinsam mit ihrem Partner ORC International mehr als 9000 Mitarbeiter aus 19 Ländern befragt, und zwar aus Europa, Nord- und Südamerika, Asien und Australien. Bereits seit drei Jahren liegt Indien an der Spitze. Mit einem EngagementIndex von 78 % finden sich damit in den indischen Unternehmen die zufriedensten Mitarbeiter. Den zweiten Platz belegt Brasilien und auf dem dritten Rang findet sich die Türkei, die in diesem Jahr erstmals im Ranking vertreten ist. Der globale Engagementdurchschnitt liegt bei 56 % und ist damit seit der ersten Erhebung vor zwei Jahren praktisch gleich geblieben. Das Schlusslicht im Ranking bildet Hongkong: Der Engagementwert ist um 7 Prozentpunkte auf aktuell 43 % gesunken. In Frankreich ist die Stimmung gedämpft. Die Angst vor Reformen und bevorstehenden Sparmaßnahmen im Zuge der Eurokrise wirken sich auf den Engagementwert aus, der im Vergleich zum Vorjahr um 4 Prozentpunkte auf 49 % gesunken ist. „Frankreich ist innerhalb Europas wirtschaftlich längst nicht mehr so gut aufgestellt. Während andere starke Volkswirtschaften frühzeitig auf den Zug der Globalisierung aufgesprungen sind, haben französische Unternehmen ihre Standorte weitestgehend im Inland belassen. Vor dem Hintergrund der kritischen Situation französischer Automobilhersteller steigt allmählich das Bewusstsein der Unternehmen, sich langfristig globaler auszurichten“, erklärt Jan-Marek Pfau, Projektleiter der Studie, die Situation in Frankreich. Der Kienbaum Berater weiter: „Damit sinkt auch die Arbeitsplatzsicherheit französischer Arbeitnehmer bei einer ohnehin hohen Arbeitslosenquote von 10 %. Diese pessimistische Einstellung äußert sich in einem unterdurchschnittlichen Engagement der befragten französischen Mitarbeiter.“ 

T

his is the conclusion of the annual engagement index carried out by the management consultancy Kienbaum in 2012. For this, Kienbaum, together with its partner ORC International, interviewed more than 9,000 employees from 19 countries in Europe, North and South America, Asia and Australia. India has taken the top spot for the third year in a row. With an engagement index of 78%, the most satisfied employees can therefore be found in Indian companies. Second place goes to Brazil, while Turkey, which is represented in the ranking for the first time this year, is third. The global engagement average is 56%, thus it has remained more or less the same since the first survey two years ago. At the bottom of the table is Hong Kong: its engagement value has dropped by seven percentage points to 43% at present. The atmosphere in France is muted. The fear of reforms and the looming austerity measures in connection with the euro crisis have impacted on 42

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the engagement value, which has decreased by four percentage points from last year to 49%. “France no longer has a very strong economic position within Europe. While other strong national economies jumped on the bandwagon of globalisation early, French companies have for the most part kept their business locations within the country. Against the backdrop of the critical situation facing French automakers, companies are gradually realising that

Country

2012 Employee Engagement Index Score (EEI)

Jan-Marek Pfau Kienbaum Management Consultants GmbH

they need to orientate themselves globally in the long term,” says Jan-Marek Pfau, project manager of the study, explaining the situation in France. The Kienbaum consultant continues: “Therefore the job security of French employees is also on the decline, with an already high unemployment rate of 10%. This pessimistic outlook translates into a below-average engagement of the surveyed French employees.” 

2011 Employee Engagement Ranking Index Score Difference (EEI)

1

India

78

74

2

Brazil

63

64

3

Turkey

?

-

Trend Difference 4

1 -

1 1

4

Switzerland

62

63

5

China

60

67

3

7

6

USA

60

63

1

3

7

Canada

59

58

1

8

Germany

57

57

1

9

Russia

57

56

1

1

10

Australia

57

54

3

3

3

1

4

7

11

Netherlands

56

57

12

Italy

55

55

13

UK

55

48

14

Spain

52

53

15

Singapore

51

56

16

Sweden

?

-

17

France

49

53

18

Japan

45

41

19

Hong Kong

43

50

1 4

5

-

-

2

4

3

7

4

Quelle/ Source: Global Perspectives Survey 2012, Kienbaum Management Consultants GmbH

Foto: beigestellt

Text: Andrea Jindra


finance & UniCredit ist Best Cash Management-Bank UniCredit deemed best cash management bank

Chancen in Russland nützen Seizing opportunities in Russia

Marke Raiffeisen in der Slowakei The Raiffeisen brand in Slovakia

> UniCredit geht aus der Cash Management-Umfrage 2012 von Euromoney als „Best Cash Management-Bank“ in CEE hervor. In Zentral- und Osteuropa ist UniCredit die Nummer 1 und gehört in Italien und Deutschland zu den Top 3 unter den Anbietern von Cash Management-Diensten. Jean Pierre Mustier, Head of Corporate and Investment Banking in der UniCredit: „Cash Management gehört zu den zentralen Dienstleistungen für unsere internationalen Kunden mit grenzüberschreitender Geschäftstätigkeit. Wir werden uns auch in Zukunft auf die Verbesserung und Entwicklung unseres zentralen Kundenangebots konzentrieren.“

> Die Oesterreichische Entwicklungsbank finanziert Energieeffizienz-Maßnahmen in Russland. Dieser Markt verfügt über großes Potenzial und bietet daher entsprechende Chancen für österreichisches Knowhow. Dafür ist eine Kreditlinie über EUR 20 Mio. an die Bank Center-Invest vorgesehen. „Das Energiesparpotenzial in Russland ist enorm“, erklärt OeEB Vorstand Andrea Hagmann. Eine Studie der Weltbank zeige, dass jährlich 340 Mio. MWh Elektrizität, 240 Mrd. m3 Erdgas, 89 Mio. t Kohle und 43 Mio. t Rohöl eingespart werden könnten. Der CO2-Ausstoß könne damit deutlich gesenkt werden. Zudem müssten viele russische Betriebe nun rasch modernisieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

> Die Raiffeisen Bank International AG (RBI) führte in der Slowakei die Marke Raiffeisen ein. Damit führt die RBI nach der Tatra banka, die 1991 ihren Betrieb aufnahm, und der Ende 2010 gegründeten Internetbank ZUNO die dritte Bankenmarke in die Slowakei ein. Die erste Raiffeisen Filiale wurde Anfang November in Skalica, rund 90 km nördlich von Bratislava, eröffnet. Bis Jahresende sollen insgesamt rund 10 Filialen der Raiffeisen Bank in Betrieb sein. Die Raiffeisen Bank wird die erste Bank in der Slowakei sein, die mit einem Franchise-Modell arbeitet. Bei diesem Modell betreiben die Filialleiter, die in einem strengen Verfahren ausgewählt werden, ihre Zweigstellen mit einer Lizenz, die sie von der Raiffeisen Bank erwerben müssen.

> UniCredit emerges from the 2012 cash management survey conducted by Euromoney as Best Cash Management Bank in CEE. In central and eastern Europe, UniCredit is number one and came in among the top three for providers of cash management services in Italy and Germany. Jean Pierre Mustier, head of corporate and investment banking at UniCredit: “Cash management is one of our key services for international customers engaged in cross-border business transactions. We will continue to concentrate on developing and improving our central customer service offerings.”

> The OeEB (Development Bank of Austria) is providing funding for energy-efficiency measures in Russia. This market has enormous potential and offers numerous chances for Austrian expertise. The Russian bank Center Invest has been given a credit line of over EUR 20m. “There’s a huge potential in Russia for saving energy,” explains OeEB director Andrea Hagmann. A World Bank study has shown that each year 340m megawatt hours of electricity, 240bn cubic metres of natural gas, 89m tonnes of coal and 43m tonnes of crude oil could be saved. CO2 emissions could be decreased markedly. In addition, large numbers of Russian companies will have to undergo modernisation measures quickly in order to remain competitive.

> Raiffeisen Bank International AG (RBI) has introduced the Raiffeisen brand to Slovakia. This means that Raiffeisen is now operating its third bank brand in Slovakia, after Tatra banka, which it opened in 1991, and the internet bank ZUNO, launched at the end of 2010. The first Raiffeisen Bank branch was opened in Skalica, approximately 90km north of Bratislava, in November. By the end of the year the company plans to have around ten Raiffeisen Bank branches in operation. Raiffeisen Bank will be the first bank in Slovakia to use a franchise model. In this model, branch managers, who have been chosen according to a rigorous selection process, must earn a license from Raiffeisen in order to be able to operate a branch.

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finance&investment Bank Austria mit EUR 1,1 Mrd. Nettogewinn Bank Austria with EUR 1.1bn in net profits

> Die Bank Austria hat in den ersten neun Monaten 2012 einen Nettogewinn von EUR 1,1 Mrd. erzielt. Das Kreditvolumen stieg gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 3,9 % auf EUR 136,3 Mrd. Gleichzeitig wuchsen die Kundeneinlagen um 7,4 % auf EUR 110,8 Mrd. Der Kreditrisikoaufwand in Österreich und in CEE sank insgesamt um 13,4 % auf EUR 887 Mio. Allein die Banksteuern schlugen mit EUR 92,5 Mio. zu Buche. Vorstandsvorsitzender Willibald Cernko untermauerte erneut die Strategie des Instituts, einerseits Risiken weiter zu minimieren, und andererseits gezielte Investitionen „dort zu tätigen, wo das Wachstums- und das Ertragspotenzial am höchsten sind.“ > Bank Austria posted net profits of EUR 1.1bn in the first nine months of 2012. In comparison to the same period last year, its credit volume increased 3.9% to EUR 136.3bn. At the same time customer deposits grew by 7.4% to EUR 110.8bn. The provisioning charge dropped by a total of 13.4% in Austria and CEE to EUR 887m. Bank taxes alone made up EUR 92.5m. Managing director Willibald Cernko once again stressed the bank’s strategy of minimising risk on the one hand, and on the other mak­ ing targeted investments “where the growth and profit potential is highest”.

Erste Bank: mehr Mikrokredite

Erste Bank: More microloans

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urch zwei in Österreich erstmalig unterzeichnete Garantievereinbarungen zwischen dem Europäischen Investitionsfonds und der Erste Bank können ab sofort mehr Mikrokredite an Existenzgründer und Kleinunternehmen vergeben werden. Insgesamt wird die Erste Bank durch diese Unterstützung EUR 4 Mio. geförderte Kredite vergeben können. In Österreich ist das die erste Förderung unter dem europäischen Mikrofinanzierungsinstrument „Progress“, das von der Europäischen Kommission unterstützt und vom EIF verwaltet wird. Die Förderung im Rahmen von „Progress Microfinance“ richtet sich an Unternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitern und weniger als EUR 2 Mio. Bilanzsumme. Insgesamt können diese Unternehmen einen Mikrokredit in der Höhe von bis zu EUR 25.000 beantragen.

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wo guarantee agreements aimed at supporting micro-businesses and startups in Austria were signed by the European Investment Fund (EIF) and Erste Bank. In total, Erste Bank will be able to grant EUR 4m in new microloans. These transactions were signed under the European Progress Microfinance Facility (Progress Microfinance), funded by the European Commission and managed by the EIF. Progress Microfinance targets micro-entrepreneurs and micro-enterprises with fewer than ten employees and a balance sheet of less than EUR 2m. These companies can apply for a microloan of up to EUR 25,000. 44

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Schmidecker als Leaseurope Vorstand bestätigt Schmidecker re-elected as Leaseurope director

> Alexander Schmidecker, CEO der Raiffeisen-Leasing, wurde bei der Generalversammlung in Cannes als Mitglied des zwölfköpfigen Boards des europäischen Dachverbands Leaseurope (European Federation of Leasing Company Associations) bestätigt. Er repräsentiert damit weiterhin die Interessen des Verbandes Österreichischer Leasing-Gesellschaften sowie der Leasingverbände aus CEE auf paneuropäischer Ebene. > Alexander Schmidecker, CEO of Raiffeisen-Leasing, was re-elected as a member of the twelve-person board of Leaseurope (European Federation of Leasing Company Associations) at the last board meeting in Cannes. He will continue to represent the interests of the organisation of Austrian leasing associations as well as that of CEE on a Europe-wide level. Alexander Schmidecker setzt sich weiterhin für die Leasingbranche ein Alexander Schmidecker continues to lobby for the leasing industry

BAWAG P.S.K. INVEST mit neuer Leitung BAWAG P.S.K. INVEST has new management team

> Robert Kovar übernahm neben Alois Steinböck die Geschäftsführung der BAWAG P.S.K. INVEST GmbH, einer 100 %igen Tochtergesellschaft der BAWAG P.S.K. AG. Kovar folgt auf Peter Pavlicek, der das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen hat, und ist für die Bereiche Vertrieb und Kommunikation, Risikomanagement sowie Office & Reporting zuständig. Robert Kovar war vor seinem Wechsel zur BAWAG P.S.K. INVEST viele Jahre in Führungsfunktionen im Vertrieb der BAWAG P.S.K. AG tätig. Nachfolger von Kovar in seiner bisherigen Funktion als Bereichsleiter für Geschäftskunden und Freie Berufe wird Thomas Schevaracz-Helm, zuletzt Leiter der Vertriebsdirektion Wien Mitte. > Robert Kovar and Alois Steinböck are the new managers of BAWAG P.S.K. INVEST GmbH, a sole subsidiary of BAWAG P.S.K. AG. Kovar succeeds Peter Pavlicek, who stepped down from his post for personal reasons, and is now responsible for marketing & communication, risk management as well as office & reporting. Before joining BAWAG P.S.K. INVEST, Kovar spent many years in management in the BAWAG P.S.K. AG marketing department. Kovar’s successor as department head for corporate customers and freelancers is Thomas Schevaracz-Helm, who was previously head of the Wien Mitte office. Robert Kovar verfügt über langjährige Erfahrung im Vertrieb Robert Kovar has years of experience in marketing

Fotos: Getty Images, Weitwinkel.at, wildbild, Pez Hejduk, www.peterrigaud.com, Foto Wilke/mediendienst.com, beigestellt

Unternehmen können einen Mikrokredit bis zu EUR 25.000 beantragen Companies can apply for a microloan of up to EUR 25,000

CEO Willibald Cernko: „Investitionen dort tätigen, wo Wachstums- und Ertragspotenzial am höchsten sind“ CEO Willibald Cernko: “Make investments where the growth and profit potential is highest”


Erweiterter Partnerkreis bei Gutmann

Umstrukturierung bei Coface Austria

> Die Wiener Privatbank Gutmann erweitert den Kreis der am Unternehmen beteiligten Führungskräfte: Marcel Landesmann und Alfred Pasquali wurden zu Partnern ernannt. Mit Landesmann und Pasquali sind nun 15 Führungskräfte als Partner bzw. geschäftsführende Partner mit insgesamt 20 % an der Bank beteiligt. Mehrheitlich steht die Bank im Eigentum der Familie Kahane. Landesmann war zuletzt CEO der Bank Vontobel AG. Pasquali, seit 2011 Senior Kundenbetreuer und Prokurist bei Gutmann, kommt ursprünglich aus der Raiffeisen Zentralbank Gruppe, wo er vor allem im Bereich Investmentbanking für das Kapitalmarktfinanzierungsgeschäft zuständig war. > The Vienna-based private bank Gutmann has increased its number of partners by two: Marcel Landesmann and Alfred Pasquali. With Landesmann und Pasquali, Gutmann now has a total of 15 partners and managing partners with a total stake in the bank of 20%. The Kahane family holds a majority stake. Landesmann was previously CEO of Bank Vontobel AG. Pasquali, who has been senior client adviser and authorised representative of Gutmann, was originally with the Raiffeisen Banking Group, where he was responsible for capital market financing as part of Raiffeisen’s investment banking business.

> Die Repositionierung des internationalen Kreditversicherers Coface geht in die nächste Phase. Mit der Umwandlung der beiden österreichischen Aktiengesellschaften in eine Niederlassung ist Coface nun auch in Österreich laut eigenen Angaben bestens auf die „Solvency II“-Richtlinie der EU vorbereitet. Die beiden österreichischen Aktiengesellschaften des Konzerns – die Coface Austria Holding AG und die Coface Austria Kreditversicherung AG – werden verschmolzen und mit 1. November 2012 in eine Niederlassung der Konzernmutter Coface SA in Paris umgewandelt. Die Coface Austria Kreditversicherung Service GmbH bleibt als österreichische GmbH im alleinigen Eigentum der Coface SA erhalten. Oliver Krupitza, Coface Country Manager Austria: „Die Umwandlung von einer eigenständigen AG in die Niederlassung eines europäischen Konzerns ist für unser Unternehmen in Hinblick auf Solvency II ein sehr wichtiger Schritt. Dadurch sind wir in Bezug auf die Eigenmittel im internationalen Maßstab ausgestattet.“ > The repositioning of the international credit insurer Coface has entered its next phase. With the restructuring of both Austrian corporations into a single entity, Coface is now optimally prepared in Austria for the new Solvency II guidelines of the EU. Beginning on 1 November 2012, both of the company’s Austrian corporations – Coface Austria Holding AG and Coface Austria Kreditversicherung AG – were combined into a subsidiary of the mother company Coface SA in Paris. Coface Austria Kreditversicherung Service GmbH will remain as an Austrian corporation under the sole ownership of Coface SA. Oliver Krupitza, Coface country manager Austria: “The transforma­ tion from a self-sufficient AG to a subsidiary of a European corporation was an important step for our company in response to Solvency II. This equips us with enough capital to be in line with international standards.”

More partners at Gutmann

Mehrheitlich gehört die Bank der Familie Kahane The Kahane family holds a majority of the bank’s shares

Restructuring at Coface Austria

Oliver Krupitza, Coface Country Manager Austria Oliver Krupitza, Coface country manager (Austria)

hobex expandiert in Italien

hobex expands its operations in Italy > Die auf bargeldlosen Zahlungsverkehr spezialisierte hobex baut ihr Italien-Geschäft aus. Aufgrund starken Wachstums und des hohen Potenzials wurde vor kurzem eine eigene Tochtergesellschaft mit Sitz in Bozen gegründet. Mittlerweile hat hobex in Italien schon mehr als 1600 Kundenterminals installiert, an denen mit Bankomatoder Kreditkarte bezahlt werden kann. Der Anteil des Auslandsgeschäfts am Gesamtumsatz beträgt bereits 15 %. „Wir haben unseren Kundenstock in Italien kontinuierlich ausgebaut, mit der Eröffnung des eigenen Standortes können wir vor Ort noch präsenter sein“, meint Christian Erasim, Vorstandsvorsitzender der hobex AG mit Stammsitz in Salzburg, der auch die Italien-Tochter in Bozen leitet. Der Schwerpunkt liegt in den Tourismusregionen von den Dolomiten bis zur Adriaküste und der Toskana. Es gibt aber auch schon erste Terminals auf Sardinien. > The cashless payment specialist hobex is expanding its operations in Italy. Based on strong growth and great market potential, the company recently established a subsidiary in Bolzano. hobex now has more than 1,600 machines in operation in Italy, providing customers with cash card and credit card payment options. Revenue from operations outside of Austria has now reached 15%. “We have continuously expanded our customer base in Italy. In opening our own office, we’ll be able to be even more engaged in the area,” says Christian Erasim, managing director of hobex AG, who heads up the main office in Salzburg as well as the office in Italy. While the company has mainly concentrated its services in tourist areas from the Dolomites to the Adriatic Coast and Tuscany, it has now installed its first payment terminals in Sardinia as well.

Christian Erasim, Vorstandsvorsitzender der hobex AG Christian Erasim, managing director of hobex AG

„Die etwas andere Partnervermittlung.“

www.raiffeisen-gute-beziehungen.at


finance & investment Unternehmensfinanzierung Corporate Finance

„Sehr viel Geld im Markt“ “A lot of money in the market” Interview: Harald Hornacek

Karl Sevelda, stv. Vorstandsvorsitzender Raiffeisen Bank International, über die Auswirkungen einer drohenden Überregulierung, die zunehmende Kraft der Warschauer Börse sowie die Gefahr einer künstlich geschaffenen Kreditklemme. Karl Sevelda, vice-chairman of Raiffeisen Bank International, on the impact of an impending over-regulation, the increasing strength of the Warsaw Stock Exchange, as well as the danger of an artificially induced credit crunch.

Natürlich habe ich dafür ein gewisses Verständnis. Zweifellos gab es Verfehlungen. Diese lagen aber nicht im klassischen Bankgeschäft, dem wir uns in Österreich hauptsächlich widmen, sondern vor allem im Investmentbanking. Die wirklichen österreichischen Problemfälle wie die Hypo Alpe Adria oder die Investkredit haben andere Ursachen als die Finanzkrise. Aber man muss ganz klar sehen, dass die Politik derzeit die Banken im Visier hat. Die Banken halten auch als Sündenbock für vieles her, wofür sie wenig können. Diverse Parteitage oder Werbungen »Die Banken halvon Interessenvertretungen zeigen, ten derzeit als dass Banken-Bashing ganz oben auf Sündenbock für der politischen Agenda steht. Auch vieles her, wofür von der von mir sonst sehr geschätzten Finanzministerin würde ich mir sie wenig können« hier mehr Unterstützung erwarten. Immerhin haben wir als Banken »Banks are the eine Aufgabe, nämlich Wirtschaft scapegoat for a und Privatpersonen mit Krediten lot of things for zu versorgen. Diese Aufgabe müssen which they can und wollen wir auch erfüllen. Dazu hardly be held darf man aber nicht das Kind mit dem Bade ausschütten. Wir machen responsible« in Österreich ganz einfach gesagt Brot-und-Butter-Geschäfte. Wir bieten unseren Firmenkunden die gesamte Finanzierungspalette von der Exportfinanzierung über die klassische Investitionsfinanzierung bis zu Fremdwährungskrediten an, und natürlich auch Produkte wie Währungs- und Zinsabsicherung und Cash Management. Die österreichischen Banken, und insbesondere wir als RBI, waren Pioniere in Zentral- und Osteuropa. Wir haben dort der österreichischen Industrie und uns selbst neue Märkte eröffnet und unseren Beitrag zur europäischen Integration geleistet. Was wir machen, ist nicht mit dem vergleichbar, was die großen Hedgefonds oder Investmentbanken machen. Wir fühlen uns daher derzeit schlecht behandelt. Neben der zunehmenden Regulierung wird auch die Forderung nach einer Finanztransaktionssteuer von der Finanzindustrie kritisiert. Aber ist diese nicht nachvollziehbar? Immerhin werden täglich Billionen von Dollar rund um den Globus bewegt, ohne dass konkrete Transaktionen dahinterstehen.

Sie stellen völlig richtig fest „rund um den Globus“ – und da liegt auch das Problem. Die selektive Einführung der Finanztransaktionssteuer in nur einigen Ländern in Europa wird nicht zum gewünschten wirtschaftlichen Effekt führen, solange Investoren in andere Länder ausweichen können. Nichts ist so flüchtig wie Geld. Das muss man klar sagen. Die schlechte Entwicklung der Wiener Börse ist dafür der beste Beweis: Die Kapitalertragssteuer auf Kursgewinne hat – und davor haben wir immer 46

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You criticise the impending overregulation in the banking sector. But doesn’t it stand to reason that the finance sector – after the crises of the past years – should be under close scrutiny?

Of course I can understand this to a point. Without doubt there were mistakes – mind you, not in the classic banking business, to which we in Austria are foremost committed, but mainly in investment banking. The real Austrian calam­ ities like Hypo Alpe Adria and Investkredit were brought about by reasons unrelated to the finance crisis. But it’s obvious that politicians are targeting the banks at the moment. The banks are the scapegoat for a lot of things for which they can hardly be held responsible. Certain party conventions or interest lobbies have shown that bank bashing is at the top of the political agenda. I’d also expect more support from the finance minister, whom I generally hold in high esteem. After all, the banks have to provide businesses and individuals with loans, a task we must and also wish to fulfil. So it would be counterproductive to throw the baby out with the bathwater. In Austria we do – simply put – bread-and-butter business. We offer our corporate clients the complete finance package from export financing to classic investment financing to foreign currency credits and, of course, also products like currency and interest rate hedging and cash management. The Austrian banks, and especially Raiffeisen Bank International, were pioneers in central and eastern Europe. We opened markets for the Austrian industry and for ourselves and contributed towards the European

integration. What we do cannot be compared to what the big hedge funds and investment banks do. That’s why we feel unjustly treated at the moment. In addition to the increasing regulation, the finance industry also criticises the call for a financial transaction tax. But doesn’t it make sense? After all, trillions of dollars are moved around the globe without concrete transactions taking place.

When you say “around the globe”, you are absolutely right – and that’s exactly where the problem lies. The selective introduction of the financial transaction tax in only a few countries in Europe is not going to have the desired economic effect as long as investors can sidestep into other countries. Nothing is as transitory as money. That is a fact. The negative growth of the Vienna Stock Exchange is proof of this: the capital gains tax has put off potential investors – something we always warned of. With a financial transaction tax the Vienna Stock Exchange is in danger of going even further downhill, while the Polish prime minister Donald Tusk, on the other hand, wants to build up and considerably strengthen his country’s capital market. It is no accident that the Warsaw Stock Market is flying so high. Poland won’t be introducing a financial transaction tax in the foreseeable future and will therefore benefit from its special position. Investors, especially those from Anglo-Saxon countries, will invest where they find the most favourable conditions. So what are your actual demands?

I do see a need for regulation in those areas that involve speculation.

Foto: David Sailer

Sie kritisieren die drohende Überregulierung im Bankwesen. Aber ist es nicht verständlich, dass gerade der Finanzsektor nach den Krisen der letzten Jahre besonders stark unter Beobachtung steht?


Karl Sevelda: „Was wir machen, ist nicht mit dem vergleichbar, was die großen Hedgefonds oder Investmentbanken machen“ Karl Sevelda: “What we do cannot be compared to what the big hedge funds and investment banks do”

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finance & investment

gewarnt – potenzielle Investoren abgeschreckt. Mit einer Finanztransaktionssteuer droht die Wiener Börse noch weiter abzurutschen, während auf der anderen Seite in Polen Premier Donald Tusk den dortigen Kapitalmarkt aufbauen und deutlich stärken will. Der Höhenflug der Warschauer Börse kommt nicht von ungefähr. Polen wird sich bis auf weiteres nicht an der Finanztransaktionssteuer beteiligen und damit von seiner Sonderstellung profitieren. Die Investoren, vor allem aus dem angelsächsischen Raum, werden dort veranlagen, wo es für sie günstiger ist.

I am, for instance, all for a ban on shortselling. I am also in favour of an increase in banks’ equity ratios. And nothing speaks against an increase in the core tier I capital ratio to between 7% and 10%. The question is: In which time frame? This can’t be done in one or two years. This year the RBI Group alone has to pay a total of about EUR 170m in bank levies in Austria and CEE – the lion’s share of it in Austria and Hungary – and, therein lies the rub, irrespective of our profit. How are we supposed to achieve any substantial increase in equity? The money needs to be earned first of all; considering the present situation in the capital markets, it won’t be coming from external sources or only with great difficulty. And one should consider the regional conditions much more. Austria is not a country with a large number of multinational companies; we are a country of SMEs, not unlike many other countries in Europe. SMEs are the backbone of our national economy, they provide jobs and are ensured trading liquidity mostly by local financial institutions, ie Raiffeisen and Sparkasse banks. The financial market and the real economy cannot be seen as two

Was fordern Sie also konkret?

Ich sehe sehr wohl einen Regulierungsbedarf in jenen Bereichen, die unter Spekulation fallen. Ich bin zum Beispiel für ein Verbot der Leerverkäufe. Ich befürworte auch eine Erhöhung der Eigenkapitalquoten der Banken. Es spricht nichts dagegen, die harte Kernkapitalquote auf 7–10 % zu erhöhen. Die Frage ist nur: in welchem Zeitraum? Das geht nicht binnen ein oder zwei Jahren. Allein der RBI Konzern zahlt heuer insgesamt rund 170 Mio. Euro an Bankenabgaben in Österreich und CEE, den Löwenanteil davon in Österreich und Ungarn, wohlgemerkt ertragsunabhängig. Wie sollen wir da noch wesentliche Eigenkapitalstärkungen vornehmen? Das Geld muss ja erst verdient werden, von außen wird es bei der heutigen Situation auf den Kapitalmärkten nicht oder nur sehr schwer kommen können. Und man müsste die regionalen Gegebenheiten viel mehr berücksichtigen. Österreich ist kein Land der Konzerne. Wir sind ein KMU-Land, wie viele andere Länder Europas ebenfalls. Die KMU sind das Gerüst der heimischen Wirtschaft, sorgen für Beschäftigung und werden heute vor allem von den lokalen Finanzinstituten, also Raiffeisenbanken und Sparkassen, mit Liquidität versorgt. Finanzwirtschaft und Realwirtschaft sind auch nicht voneinander zu trennen. Diese Diskussion ärgert mich sehr. Die Banken sind Dienstleister für die produzierende Wirtschaft und somit eng mit der Realwirtschaft verknüpft. Gibt es die derzeit immer häufiger zitierte Kreditklemme?

Bei Raiffeisen und auch im österreichischen Bankenwesen an sich sehe ich derzeit noch keine Kreditklemme. Wir müssen aber aufpassen, dass wir nicht künstlich eine schaffen. Immer schärfere Regulative, und vor

Kreditentwicklung im Vergleich Credit development in comparison

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Kredite Eurozone (% p.a.) Loans eurozone (% pa) Quelle/SOURCE: OeNB, Eurostat

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Kredite Österreich gesamt (% p.a.) Total loans Austria (% pa)

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Is there such a thing as the credit crunch that is currently being cited more often than ever?

At Raiffeisen and also in the Austrian banking sector I don’t see a credit crunch as yet. We must take care, though, not to create one artificially. Ever harder regulations and, above all, higher equity ratios that have to be implemented in a very short time in a macro-economically stressed environment are a dangerous undertaking. But one must state clearly that the enterprises themselves are also taking a more cautious approach. Although the mood is by no means like in 2008 and 2009, companies are acting with great prudence, reducing their stocks and postponing investments. They react to declining demand, which means that there are also less credit demands. Do you see the need for further state-funded economic stimulus programmes?

Not obstructing the companies would be enough. A further decrease in red tape is vital. Tailor-made commercial education qualifications are required as well as more flexibility in the workplace. Citizens are smarter than they are generally given credit for. And the fact that 50% of our GDP is earned through exports proves how enormously important Austria’s competitiveness is and will be in the future. We have outstanding enterprises – SMEs as well as major companies – which we must support. Corporate bonds are the order of the day, it would seem. But the developments involving Alpine Bau, for instance, show that they also involve a certain degree of risk. But do you expect corporate bonds to increase anyway?

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separate entities, it really annoys me when people treat them as such. Banks are service providers for the producing economy and therefore closely linked to the real economy.

Raiffeisensektor Kredite (% p.a.) Loans Raiffeisen sector (% pa)

Yes, the mood in the corporate bond segment is now quite upbeat, albeit somewhat damped in Austria owing to the rumours surrounding ALPINE Bau. Credit financing has become more expensive because of higher refinancing costs, and more equity backing is required from the financing bank than was the case before the crisis. This of course affects the appeal of credit financing.


Man kann auch ohne Zimmerservice 24 Stunden am Tag bestens betreut werden. Schon bei seiner Gründung legte das Hotelunternehmen Steigenberger seinen Fokus auf bestes Service. Bis heute hat sich daran nichts geändert. Um jeden Gast in ganz Österreich optimal betreuen zu können, verlässt sich das Unternehmen auf die Serviceleistungen von T-Mobile. Dazu zählen rund um die Uhr Erreichbarkeit, persönliche Beratung und individuell angepasste Tarife. Mit T-Mobile als Partner macht so auch Area General Managerin Elisabeth Perwanger mehr aus ihrem Geschäft. www.t-mobile.at/business

Elisabeth Perwanger Area General Manager Austria

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allem sehr kurzfristig umzusetzende höhere Eigenkapitalquoten in einem gesamtwirtschaftlich angespannten Umfeld, sind hier ein gefährlicher Ansatz. Aber man muss klar sagen, dass auch bei den Unternehmen selbst die Vorsicht zunehmend überwiegt. Die Stimmung ist zwar nicht vergleichbar mit den Jahren 2008 und 2009, aber die Unternehmen ziehen sich warm an, bauen ihre Lager ab, verschieben Investitionen. Sie reagieren auf die rückläufige Nachfrage, und dadurch sinkt natürlich auch die Kreditnachfrage. Sehen Sie Notwendigkeiten für weitere staatliche Konjunkturprogramme?

Es reicht schon, die Unternehmen nicht zu behindern. Ein weiterer Bürokratieabbau ist dringend notwendig. KV-Abschlüsse mit Augenmaß sind gefordert, ebenso mehr Flexibilisierung in der Arbeitswelt. Der Bürger ist mündiger, als man glaubt. Und wenn wir heute mehr als 50 % unseres BIP im Export erwirtschaften, so wird deutlich, wie enorm wichtig die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs ist und noch sein wird. Wir haben herausragende Unternehmen – sowohl im KMU-Bereich wie auch im Segment der Großunternehmen –, die wir unterstützen müssen. Man hat den Eindruck, dass Corporate Bonds das Gebot der Stunde sind. Aber die Entwicklungen etwa um ALPINE Bau zeigen, dass auch hier ein Risiko besteht. Sehen Sie dennoch weitere Zuwächse bei Corporate Bonds?

Wie schätzen Sie die weitere Entwicklung in CEE ein?

CEE ist kein einheitlicher Wirtschaftsraum. Das erkennen mittlerweile auch die Ratingagenturen. Russland, Polen, Tschechien, die Slowakei – das sind alles sehr vielversprechende Länder. Aber auch im CEE-Raum müssen die Banken die Basel III-Regeln berücksichtigen. Dennoch sehe ich auch in den starken CEE-Ländern keine Kreditklemme. Auf der anderen Seite ist Ungarn seit einiger Zeit sehr schwierig, vor allem in politischer Hinsicht. Auch auf den Balkanländern stockt der Konvergenzprozess derzeit etwas. Ich setze aber beispielsweise große Stücke auf Rumänien. Wir glauben an dieses Land und sind dort sehr gut unterwegs. 

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But one thing is clear: there is a lot of money in the market just waiting to be invested. This is why corporate bonds are highly favoured by our major clients at the moment. Interest of 3% to 6% for five to seven years is attractive in the current environment. For smaller financing projects – and I speak here of amounts from about EUR 30m upwards – borrower’s note loans can also be a good alternative. They are structured according to German law and are increasingly used by enterprises with a turnover of more than EUR 300m because they are simpler and therefore also cheaper than bonds. How do you rate the further development in CEE?

CEE is not a single economic entity. This is a fact that the rating agencies have also come to realise. Russia, Poland, the Czech Republic, Slova-

„Es reicht schon, die Unternehmen nicht zu behindern“, fordert Karl Sevelda. „Dazu zählen Bürokratieabbau, KV-Abschlüsse mit Augenmaß und Flexibilisierung der Arbeitswelt“ “Not obstructing the companies would be enough,” says Karl Sevelda. “This includes a decrease in red tape, tailor-made commercial education qualifications as well as more flexibility in the workplace”

kia – these are all very promising countries. But the banks in CEE also have to observe the Basel III regulations. Still, I don’t foresee a credit crunch in the strong CEE countries. Hungary, on the other hand, has been very difficult for some time – especially in a political sense. And the convergence process in the Balkan countries is stagnating somewhat. But I do think highly of Romania. We believe in this country and are also doing well there. 

Attraktiv für Investoren

Attractive for investors

Der österreichische Corporate Bonds-Markt ist weiterhin sehr aktiv. Bis Mitte Oktober 2012 wurden 23 Transaktionen mit einem Gesamtvolumen von rund 5,37 Mrd. Euro erfolgreich platziert. Betrachtet man nur Anleihen, die speziell auf den österreichischen Retailmarkt abzielten, so ist das Volumen mit 2,47 Mrd. Euro bereits auf einem Allzeithoch. Der Großteil der Anleihen war speziell an das Retailpublikum gerichtet, auch nicht-österreichische Emittenten (Scholz und Otto aus Deutschland sowie Montana Tech aus der Schweiz) platzierten Anleihen am österreichischen Kapitalmarkt. Telekom Austria, ÖBB Infrastruktur, ASFINAG, OMV und voestalpine platzierten Benchmark Eurobonds. Retailanleihen wurden sowohl von etablierten Emittenten (u. a. Wienerberger, STRABAG, ALPINE, Conwert, IMMOFINANZ, Bore-alis, Andritz, SPAR, Egger, CROSS Industries, KELAG) als auch von Erstemittenten (Miba, Constantia Flexibles, Signa Prime) begeben.

The Austrian corporate bond market is still very active. Twenty-three transactions to the tune of about EUR 5.37bn had been placed successfully by mid-October 2012. If one considers only the bonds targeting the Austrian retail market, the volume of EUR 2.47bn is already an all-time high. The majority of bonds were specially directed at the retail public, and non-Austrian issuers (Scholz and Otto from Germany, Montana Tech from Switzerland) also placed bonds on the Austrian capital market. Telekom Austria, ÖBB Infrastruktur, ASFINAG, OMV and voest­ alpine placed benchmark euro bonds. Retail bonds were launched by established issuers (including Wienerberger, STRABAG, ALPINE, Conwert, IMMOFINANZ, Borealis, Andritz, SPAR, Egger, CROSS Industries and KELAG) as well as by first-time issuers (Miba, Constantia Flexibles, Signa Prime).

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Foto: David Sailer

Ja, bei Unternehmensanleihen ist die Stimmung derzeit äußerst positiv, wenn auch in Österreich aktuell durch die Gerüchte um ALPINE Bau ein wenig getrübt. Die Kreditfinanzierung wird aufgrund der gestiegenen Refinanzierungskosten teurer und es ist mehr Eigenkapitalunterlegung seitens der finanzierenden Bank erforderlich, als das vor der Krise der Fall war. Das hat natürlich Einfluss auf die Attraktivität der Kreditfinanzierung. Aber klar ist: Es gibt sehr viel Geld im Markt, das nach Veranlagung sucht. Daher sind Corporate Bonds derzeit bei unseren Großkunden sehr beliebt. Zinsen von 3–6 % auf 5 bis 7 Jahre sind im aktuellen Umfeld attraktiv. Für kleinere Finanzierungen, ich spreche da von Volumina ab ca. 30 Mio. Euro aufwärts, können aber auch Schuldscheindarlehen eine gute Alternative sein. Diese sind nach deutschem Recht gestaltet und werden verstärkt von Unternehmen ab einem Umsatz von 300 Mio. Euro in Anspruch genommen, da sie einfacher konzipiert und damit auch günstiger als Anleihen sind.


The premise of lasting values is excellence. Those who aspire to achieve more should not just go with the flow. They need a safe base on which to build their ideas. Our clients can put their trust in an excellent partner who stands out in a crowd. Through our ambitious work we were awarded „Best Private Bank in Central and Eastern Europe 2012”, by „The Banker“ magazine, and „Best Private Banking 2012 in Austria, Hungary and Romania“, by the „Euromoney“ magazine. Find more information about Erste Private Banking in Austria, Croatia, Czech Republic, Hungary, Romania, Slovakia here: www.ersteprivatebanking.com


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„Es gibt keine Kreditklemme“ “There is no credit crunch”

Ein Drittel der österreichischen Betriebe meint, dass die Kreditanforderungen der Banken strenger geworden sind One-third of Austrian companies believe that the loan requirements imposed by banks have become tougher

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Europa ist kein Kontinent der Konzerne: Rund 98 % aller Unternehmen sind Klein- und Mittelbetriebe. Der Zugang zu Finanzierungen wird künftig über das Schicksal dieser wichtigsten Arbeitgeber Europas entscheiden.

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ines vorweg: Selbst die größte Krise seit den 30er Jahren haben die europäischen Klein- und Mittelbetriebe verhältnismäßig gut gemeistert. Doch neue Daten und Fakten, die von der Europäischen Kommission vor kurzem anlässlich der „Europäischen KMU-Woche“ veröffentlicht wurden, zeigen ein nicht ungefährliches Bild. Denn die kleinen und mittleren Unternehmen Europas kämpfen weiterhin gegen die Krise. Allen schwierigen konjunkturellen Rahmenbedingungen zum Trotz konnten sie sich allerdings bisher auch diesmal gut verteidigen – und das hilft der gesamten europäischen Wirtschaft in hohem Maße. Denn mit fast 21 Mio. Firmen stellen KMU mehr als 98 % des gesamten Unternehmensbestands in Europa. Sie beschäftigen über 87 Mio. Arbeitnehmer; geschätzte 67 % der Gesamtbeschäftigung und 58 % der Bruttowertschöpfung entfallen auf KMU, wobei in der großen Gruppe der KMU Kleinstunternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten mit fast 93 Prozent dominieren. Insgesamt zeigen Studien der EU-Kommission, dass die europäischen KMU den Beschäftigungsstand in den letzten Jahren im Großen und Ganzen halten konnten. Doch die Lage bleibe angesichts der Unsicherheit für 2013 bedrohlich, sagen Experten. Gerade in Ländern wie Österreich nehmen die KMU eine besonders starke Rolle ein. Die Kernfrage ist daher: Wie werden sie sich in den nächsten Jahren entwickeln? Und: Wie einfach oder schwierig wird es für sie, künftig zu Finanzierungen zu gelangen? „Eine Kreditklemme gibt es in Österreich nicht“, betont Christoph Leitl. Der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) beruft sich auf das aktuelle WKO Bankenbarometer und damit darauf, wie heimische Unternehmen ihre Finanzierungssituation einschätzen. Demnach geben 86 % der befragten Betriebe an, keine Probleme beim Zugang zu Kreditfinanzierungen zu haben. Lediglich 26 % unterstellen der Bank ihres Vertrauens ein „eher vorsichtiges“ Kreditverhalten – der niedrigste Wert seit der erstmaligen Durchführung der Umfrage 2008. Steigendes Kreditvolumen

Ist Österreich bezüglich der Verfügbarkeit von Kreditmitteln gar eine Insel der Seligen in Europa? Zumindest bekräftigen das Zahlen der Österreichischen Nationalbank (OeNB): Während im Euroraum zwischen Anfang 2010 und August 2012 um 0,8 % weniger Unternehmenskredite vergeben worden sind, kam es in der Alpenrepublik zu einem Anstieg von 3,4 %. „Die Banken sind bereit, Kredite zu vergeben, und bei den Unternehmen ist das entsprechende Interesse dafür vorhanden“, zeigt sich OeNB Gouverneur Ewald Nowotny zufrieden. Gregor Deix, Leiter Firmenkunden und öffentliche Hand bei der Erste Group, erwartet, dass das Kreditvolumen im KMU-Bereich in seinem Haus 2012 leicht steigen wird. Im Vorjahr konnte sogar ein Anstieg von 6 % verzeichnet werden. Mit einer leichten Erhöhung rechnet man auch bei der Bank Austria. „Das Kreditvolumen ist auch in den letzten beiden Jahren jeweils leicht gestiegen“, sagt Rainer Hauser, Vorstand für Privatkunden, Klein- und Mittelbetriebe. Stark entwickelt sich das Kreditvolumen im laufenden Jahr bei der Oberbank: Frank Helmkamp, zuständig für Investor Relations, bestätigt allein im ersten Halbjahr einen Anstieg um 4,1 %.

Europe is no continent of corporations. On the contrary: about 98% of all European companies are small and medium-sized enterprises. In future, access to financing will decide the fate of the biggest employers in Europe.

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et’s get one thing straight: Europe’s small and medium sized enterprises (SMEs) managed to get through the worst crisis the world has seen since the 1930s relatively well. But some new facts and figures that were recently published by the European Commission during European SME Week don’t paint an entirely carefree picture: Europe’s SMEs are still struggling against the crisis. Still, despite the difficult framework conditions, they have been able to hold their ground pretty well – which greatly benefits the entire European economy. After all, almost 21 million businesses are SMEs, ie more than 98% of all the companies in Europe. They employ more than 87 million people. They are responsible for an estimated 67% of the overall employment and 58% of the gross value added, with the group of the smallest companies (less than 10 employees) constituting almost 93% of all SMEs. Studies carried out by the EU Commission have shown that, by and large, European SMEs were able to maintain their employment levels in the past few years. And yet, say experts, the situation remains precarious, owing to the uncertain outlook for 2013. In countries like Austria, SMEs play a particularly important role. So the question is: How will they develop in the next few years? And how difficult will it

be for them to get financing in the future? “There is no credit crunch in Austria,” Christoph Leitl, president of the Austrian Economic Chambers (WKO), stresses. He cites the WKO bank barometer, which is based on the assessment of Austrian companies regarding their financing situation. It states that 86% of the companies surveyed claim to have no problems getting credit financing. Only 26% say their banks are ‘rather cautious’ when it comes to granting credit – the lowest rate since the survey was first carried out in 2008. Increasing credit volume

Could Austria even be something like a credit oasis in Europe? The figures revealed by the Austrian National Bank (OeNB) seem to suggest it. Although there was a drop in corporate loans of 0.8% in the euro area between the beginning of 2010 and August 2012, Austria saw a rise of 3.4%. “The banks are willing to provide financing, and the corresponding interest on the part of companies is there,” says OeNB governor Ewald Nowotny, who is happy with the situation. Gregor OeNB Gouverneur Ewald Nowotny: „Banken sind bereit, Kredite zu vergeben, Unternehmen haben auch entsprechendes Interesse“ OeNB governor Ewald Nowotny: “The banks are willing to provide financing, and the corresponding interest on the part of companies is there”

Fotos: Getty Images, beigestellt

Strengere Anforderungen

Wie das WKO Bankenbarometer aufzeigt, ist ein Drittel der heimischen Betriebe der Meinung, dass die Kreditanforderungen der Banken strenger geworden sind. Dies entspricht einem Anstieg von 45 % gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Eine Verschärfung der Richtlinien für Unternehmenskredite bestätigt auch das aktuelle Ergebnis der vierteljährlichen Umfrage der OeNB unter den Kreditmanagern führender heimischer Banken. So hätten die Institute im dritten Quartal 2012 – wie bereits im zweiten Quartal – erneut ihre Richtlinien verschärft. Die Umfrageteilnehmer gehen im Übrigen davon aus, dass das auch im vierten Quartal der Succeed 06/12

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Rainer Hauser, Bank Austria: „Größere Investitionen werden mit großer Vorsicht strukturiert, projektiert und umgesetzt“ Rainer Hauser, Bank Austria: “Large investments are currently being structured, planned and implemented with the greatest caution”

Fall sein wird. Gründe dafür seien höhere Refinanzierungskosten und bilanzielle Restriktionen ebenso wie eine konjunkturbedingt geänderte Risikoeinschätzung. Herbert Messinger, Leiter des Bereichs Kommerzkunden bei der BAWAG P.S.K., erinnert daran, dass Banken ebenso wie ihre Kunden marktwirtschaftlich orientierte Unternehmen sind. „Um nachhaltig erfolgreich sein zu können, müssen wir uns laufend an die gegebenen Rahmenbedingungen anpassen, vor allem an die verschärften regulatorischen Auflagen und die Verteuerung des Rohstoffs Kapital.“ Konkret werde deshalb die Zusammenarbeit mit dem Kunden intensiviert, um „dem Risikobewusstsein beider Seiten verstärkt Rechnung zu tragen“. Die entscheidenden Finanzierungsparameter seien nach wie vor die Bonität des Kunden, Sicherheiten sowie die langfristige Unternehmensperspektive. Von einer „Intensivierung der Kundenberatung“ spricht man bei der Bank Austria. „Wir befassen uns frühzeitig mit den Themen und Projekten unserer Kunden und versuchen mit ihnen gemeinsam, maßgeschneiderte und vor allem intelligente Lösungsansätze zu erarbeiten“, sagt Hauser. Auch Deix räumt ein, dass man sich bei der Erste Group verstärkt die aktuelle und künftige Situation der Kunden anschauen müsse, da sich Märkte äußerst rasch verändern. „In manchen konjunktursensiblen Branchen kann es zu Rückschlägen kommen“, sagt er. Deshalb habe man auch gemeinsam mit der Wirtschaftskammer einen Stresstest für KMU entwickelt. Dabei handle es sich um ein einfach zu bedienendes Tool, das die Auswirkungen gewisser Risikoszenarien aufzeigen soll. Eine Herausforderung für die heimischen Banken stellen – wie bereits angedeutet – immer strengere Regulierungsmaßnahmen dar, zum Beispiel Basel III oder die neuen Eigenkapitalanforderungen der Europäischen Bankenaufsicht (EBA). „Sie bringen letztlich auch eine Verteuerung des Produktes Finanzierung mit sich“, so Thomas Brandstetter, Leiter Firmenkunden bei der HYPO NOE Landesbank. „Regulierungsmaßnahmen und Abgabenbelastungen müssen insgesamt fair und volkswirtschaftlich sinnvoll sein und dürfen die gesamte Branche auf längere Sicht nicht über Gebühr belasten“, richtet Hauser in diesem Zusammenhang einen dringenden Apell an die politischen Entscheidungsträger. Alternative zum Kredit gefragt

BAWAG P.S.K. Experte Messinger stellt angesichts der strenger gewordenen Regulierungsmaßnahmen eine Verteuerung von Unternehmensfinanzierungen in Aussicht. „Trotz höherer regulatorischer Auflagen erhebt die öffentliche Meinung den Anspruch auf günstige Finanzierungen unabhängig von den ökonomischen Rahmenbedingungen. Wie in jedem 54

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Frank Helmkamp, Oberbank: „Allein im ersten Halbjahr 2012 betrug unser Kreditwachstum 4,1 %“ Frank Helmkamp, Oberbank: “We had a rise of 4.1% in the first half of 2012 alone”

Deix, director of corporate banking and public sector at Erste Group, expects his bank’s credit volume in the SME sector to increase slightly in 2012. Last year even saw an increase of 6%. Bank Austria is also expecting a slight rise. “The credit volume also increased slightly in the past two years,” says Rainer Hauser, member of the board at Bank Austria and responsible for retail banking customers and SMEs. The credit volume at Oberbank under­went a strong development in this past year. Frank Helmkamp, in charge of investor relations, reports a rise of 4.1% in the first half of 2012 alone. Tougher requirements

The WKO bank barometer reveals that one-third of Austrian companies believe that the loan requirements imposed by banks have become tougher, which is 45% more than in last year’s survey. And the latest OeNB survey, which is carried out quarter-yearly, of credit managers at leading Austrian banks confirms that the guidelines for credit have been tightened. In the third quarter of 2012 the institutes again toughened their regulations, as already in the second quarter. And the survey participants expect the same to happen in the fourth quarter. The reasons given are higher refinancing costs and financial constraints, as well as an altered risk assessment influenced by the current economy.

Herbert Messinger, head of corporates at BAWAG P.S.K., calls to mind that banks – like their customers – are market-oriented companies: “In order to be successful in the long term, we need to continuously adapt to the given framework conditions, especially the tougher regulatory requirements and the rise in price of this raw material called capital.” In concrete terms, this means that customer relationships are being intensified, with the aim of “better coping with the risk awareness on both sides”. As Messinger says, the key financing parameters are still the creditworthiness of the customer, securities and a longterm business perspective. At Bank Austria, the name of the game is ‘intensification of customer care’. “We discuss our customers’ issues and projects at an early stage and together try to form tailored and, above all, intelligent solutions,” says Rainer Hauser. Gregor Deix concedes that the credit managers at Erste Group are looking more closely at the current and future situation of the clients, in view of the extremely fast-changing markets. “In some cyclical industries there may be setbacks,” he explains. Which is why a stress test for SMEs was developed together with the Austrian Economic Chambers. It is a simple tool that points up the effects of certain risk scenarios. As already mentioned, one of the challenges for Austrian banks is the

Fotos: Andy Bruckner, beigestellt

Gregor Deix, Erste Group: „Bei uns wird das Kreditvolumen im KMU-Bereich auch 2012 leicht steigen“ Gregor Deix, Erste Group: “Our bank’s credit volume in the SME sector will increase slightly in 2012”


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Zurückhaltend bei Investitionen

Während also grundsätzlich Kreditmittel vergeben werden, hält sich die Investitionsfreudigkeit der österreichischen KMU jedoch in Grenzen. „Bei Finanzierungen geht es stärker um Liquiditätsversorgung und Ersatzinvestitionen als um Erweiterungsinvestitionen, die oft verschoben werden“, meint Deix. In die gleiche Kerbe schlägt Hauser: „Größere Investitionen werden derzeit mit großer Vorsicht strukturiert, projektiert und umgesetzt.“ Das führe zu punktuellen Verschiebungen der Investitionen auf das kommende Jahr. Für WKO Präsident Leitl sind Garantien und Haftungen auf EU-Ebene eine Möglichkeit, um den Zugang zu Krediten zu erleichtern. Er empfiehlt daher die Einrichtung einer Garantieplattform. Bei einer Dotierung von nur 5 Mrd. Euro könnten durch eine Hebelwirkung von 1:10 EU-weit Kredite im Ausmaß von 50 Mrd. Euro bereitgestellt werden. Ein Schritt in diese Richtung wurde jüngst mit der Schaffung des Risk Sharing Instrument (RSI) durch die Europäische Kommission und die Europäische Investitionsbank-Gruppe gesetzt. Damit sollen die Risiken, die Banken bei der Kreditvergabe eingehen, zumindest teilweise abgesichert werden. Anfang Oktober wurde mit der Bank Austria als erstem Institut Europas eine Vereinbarung über die Absicherung von Ausleihungen von bis zu 120 Mio. Euro in den kommenden beiden Jahren getroffen. Weitere Vereinbarungen sollen folgen, bestätigt Máire Geoghegan-Quinn, Kommissarin für Forschung, Innovation und Wissenschaft. Für eine verstärkte Investitionstätigkeit spricht jedenfalls die Entwicklung der Kreditzinsen. „Die Zinsen im Kundengeschäft sind in Österreich auf dem tiefsten Stand seit Bestehen der Währungsunion und deutlich niedriger als in anderen Euroländern“, betont Nowotny. Konkret beträgt der Zinssatz für variabel verzinste Unternehmenskredite bis zu einer Höhe von 1 Mio. Euro sowie einer einjährigen Zinsbindungsfrist 2,2 %. Zum Vergleich: Am Höhepunkt der Finanz- und Wirtschaftskrise waren es noch 3 %. Nur 1,7 % werden wiederum für Kredite, die 1 Mio. Euro übersteigen, verrechnet. Für Nowotny haben österreichische Unternehmen damit einen nicht unwesentlichen Wettbewerbsvorteil. Patrick Baldia 

Thomas Brandstetter, HYPO NOE Landesbank: „Neue Vorschriften bringen eine Verteuerung des Produkts Finanzierung mit sich“ Thomas Brandstetter, HYPO NOE Landesbank: “New regulations result in an increased cost of financing”

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increasingly stringent regulatory measures such as Basel III or the new capital requirements imposed by the European Banking Authority (EBA). “Ultimately, they also result in an increased cost of financing,” says Thomas Brandstetter, head of corporate customers at HYPO NOE Landesbank. “Regulatory measures and tax burdens must, on the whole, be fair and strengthen the economy, and should not be unduly burdensome to the entire banking industry in the long run,” says Hauser, directing his entreaty at the political decision makers. In search of alternatives to loans

Herbert Messinger of BAWAG P.S.K. predicts an increase in the price of corporate lending in light of the tightened regulatory measures. “In spite of greater regulatory requirements, the general public demands cheap credit regardless of the economic conditions. Like in any processing enterprise, higher input costs are reflected in higher selling prices,” he says. One way of counteracting this development is through access to the capital market. “Minor emissions, SME bonds or new fund structures are an interesting alternative,” says Messinger. It is more vital than ever to not put all of one’s eggs in one basket. “We also draw our customers’ attention to alternatives to conventional loans,” says Deix, who includes subsidies here, which are gaining more and more significance. Other possibilities are leasing, factoring, venture capital and private equity. Deix summarises: “An ideal package doesn’t always consist entirely of conventional borrowed funds.” Caution when investing

Although credit resources are indeed available, Austrian SMEs are quite cautious when it comes to investing. “Financing is used more for liquidity supply and replacement investment than for capital expansion, which is often put on a back burner,” says Deix. Hauser takes the same line: “Large investments are currently being structured, planned and implemented with the greatest caution.” Which leads to the postponement of some investments until next year. WKO president Leitl sees the guarantees and liabilities at EU level as an opportunity to make

Herbert Messinger, BAWAG P.S.K.: „Mehr Zusammenarbeit mit Kunden, um Risikobewusstsein beider Seiten Rechnung zu tragen“ Herbert Messinger, BAWAG P.S.K.: “Closer cooperation with customers, with the aim of better coping with the risk awareness on both sides”

financing more accessible. He recommends establishing a guarantee platform. A leverage of 1:10 could take EUR 5bn and generate a credit volume in the range of EUR 50bn throughout the EU. A step in this direction was the European Commission and European Investment Bank’s recently launched Risk Sharing Instrument (RSI), which aims to hedge (at least in part) the risks that banks assume when lending. At the beginning of October, Bank Austria was the first European institute to sign a guarantee agreement to support lending of up to EUR 120m in the next two years. More agreements are to follow, confirms Máire Geoghegan-Quinn, EU commissioner for research, innovation and science. The development of the interest rates on credit speaks in favour of more investments. “The interest rates in customer business in Austria are at their lowest level since the formation of the European Monetary Union and are significantly lower than in other euro countries,” stresses Ewald Nowotny. In concrete terms, the interest rate on variable-interest corporate loans up to EUR 1m – with a one-year fixed interest period – is 2.2%. In comparison: at the peak of the financial and economic crisis it was still 3%. And only 1.7% interest is charged on credit of over EUR 1m. Nowotny sees this as quite a competitive advantage for Austrian companies. Patrick Baldia 

Fotos: Gerald Lechner, beigestellt

weiterverarbeitenden Betrieb spiegeln sich höhere Einstandskosten in höheren Verkaufspreisen wider“, sagt er. Eine Möglichkeit, dieser Entwicklung entgegenzutreten, stelle der Zugang zum Kapitalmarkt dar. „Kleinere Emissionen, Mittelstandsbonds bzw. gegebenenfalls neue Fondskonstruktionen sind eine interessante Alternative“, so Messinger. Denn es sei mehr als zuvor wichtig, auf einen Finanzierungsmix zu setzen. „Wir machen unsere Kunden auch auf Alternativen aufmerksam, die neben der klassischen Kreditfinanzierung bestehen“, sagt Deix. Dazu würden vor allem die immer wichtiger werdenden Förderungen zählen. Weitere Möglichkeiten seien Leasing, Factoring, Beteiligungskapital und Private Equity. Nachsatz: „Ein optimales Gesamtpaket besteht nicht immer zu 100 % aus klassischen Kreditmitteln.“


industry technology & Industrie erwartet gutes 2013 Industry expecting a good 2013

Andritz bleibt auf Kurs Andritz staying on track

REIWAG betreut mehr als 5,5 Mio. m2 REIWAG manages more than 5.5m square metres

> Der Bank Austria EinkaufsManagerIndex fiel im Oktober erneut, zeigte jedoch nur noch einen minimalen Rückgang um 0,3 auf 44,8 Punkte. Auftragseinbußen verursachen abermals eine Drosselung der Produktion und auch Beschäftigungsabbau. Die Ertragslage der Unternehmen werde durch stark steigende Einkaufspreise belastet. Mit einer Erholung der Industrie wird erst 2013 gerechnet, dann soll ein Wachstum von 3 % möglich sein. Insgesamt, so Bank Austria Chefvolkswirt Stefan Bruckbauer, sei eine Stabilisierung des Abwärtstrends erkennbar.

> Die Andritz Gruppe kann im 3. Quartal 2012 sowie in den ersten drei Quartalen 2012 eine solide Geschäftsentwicklung vorweisen. Im 3. Quartal 2012 betrug der Umsatz rund EUR 1,3 Mrd. (+ 8 % vs. Vorjahresquartal). Der Auftragseingang entwickelte sich im 3. Quartal 2012 sehr zufriedenstellend und lag nur geringfügig unter dem hohen Niveau des Vorjahresquartals, das einen Großauftrag im Geschäftsbereich Hydro in der Höhe von rund EUR 330 Mio. enthalten hatte. In den ersten drei Quartalen 2012 betrug der Auftragseingang rund EUR 3,8 Mrd. Das Konzernergebnis erhöhte sich in den ersten drei Quartalen 2012 um 11 % auf EUR 167,2 Mio.

> 2011 setzte die REIWAG Dienstleistungsgruppe ein Ausrufezeichen in Serbien: Mit der Gründung der ALWAG in Serbien (10 % REIWAG, 90 % Aling-Conel) wurde der Expansionskurs fortgesetzt. Und auch 2012 lief es für die Gruppe gut; das moderate Wachstum des komplett eigenkapitalfinanzierten Unternehmens konnte fortgesetzt werden. Derzeit betreut die Gruppe bereits insgesamt mehr als 5,5 Mio. m2 täglich.

> Bank Austria’s Purchasing Managers’ Index dropped again in October, albeit by only 0.3 points, settling at 44.8 points. Falling orders are again triggering production cutbacks and job losses. The earnings of companies are under pressure from a sharp rise in input price. Industry is not expected to recover before 2013, when growth of 3% should be possible. Stefan Bruckbauer, chief economist at Bank Austria, says that, on the whole, “the downward trend is starting to level off”.

> Andritz Group showed solid business development during the third quarter of 2012 and the first three quarters of 2012. In the third quarter of 2012, sales amounted to approx. EUR 1.3bn (an increase of 8% compared to Q3 2011). All business areas noted increases in sales in the third quarter of 2012, remaining only marginally below the high level of the reference period of the previous year, which had included a major order in the Hydro division in the range of EUR 330m. Incoming orders amounted to EUR 3.8bn in the first three quarters of 2012. The group’s income increased by 11% in this period, reaching EUR 167.2m.

> In 2011, REIWAG Facility Services made a splash in Serbia: By founding ALWAG in Serbia (10% REIWAG, 90% Aling-Conel), the company kept on its expansion course. And 2012 also went well for the group; the moderate growth of the all equity financed company was continued. Presently, the group manages more than 5.5m square metres daily.

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industry&technology Tech Forum 2012: Blick nach vorn

Tech Forum 2012: Looking ahead

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as Tech Forum 2012, organisiert von der Außenwirtschaft Austria, war ein großer Erfolg. Das Thema lautete: „Does Technology Shape the Future? The Power of Technology Foresight“. Vorträge zu Smart Cities, Technology Scouting, New Applications in the IT-World, Cars of the Future, Technology in Medicine und The Office of the Future zeigten, wo der Technologiezug hinfährt. Weiters wurde das SBI Programm vorgestellt: Durch den von der Außenwirtschaft Austria an Firmen weitergegebenen Zugriff auf die SBI Datenbank können Innovationen, Technologieentwicklungen und Trends jederzeit abgefragt werden. Dies kann österreichischen Firmen bei der strategischen Ausrichtung ihrer Unternehmen als Entscheidungsgrundlage dienen.

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Schwellenländer als Innovationstreiber

Neue Aufgaben für Vivatis

> Im Jahr 2012 werden Unternehmen weltweit USD 1,4 Bio. für F&E ausgeben – 5,2 % mehr als 2011. Dabei erlebt die globale F&E-Landschaft einen grundlegenden Strukturwandel: „Unternehmen aus Schwellenländern sind nicht mehr die verlängerte Werkbank der Industriestaaten, sondern investieren immer öfter in Forschungsprojekte und entwickeln eigene, wettbewerbsfähige Produkte“, erklärt Roland Falb, Partner von Roland Berger Strategy Consultants. Als größte Innovationstreiber gelten China und Indien mit einem Anteil von 20 % an den weltweiten F&E-Investitionen. Besonders erfolgreich ist hier die Entwicklung einfacher, kostengünstiger Produkte (Frugal Products) für das untere und mittlere Marktsegment. Um das große Innovationspotenzial der Schwellenländer nutzen zu können, sollten westliche Unternehmen die wesentlichen Wertschöpfungsaktivitäten vor Ort durchführen – von der Entwicklung über die Produktion bis hin zum Vertrieb. > In 2012 global R&D spending will amount to USD 1.4tr, ie 5.2% more than in 2011. And the R&D landscape is in a sea of change: “Companies from emerging markets are no longer the ‘extended workbench’ of the industrial countries, but are rather investing more and more in research projects and developing their own competitive products,” explains Roland Falb, partner at Roland Berger Strategy Consultants. China and India currently account for almost 20% of global R&D spending, making them the biggest drivers of innovation. The fastest-growing segment is the development of so-called frugal products, ie simple products priced for the low- to mid-range market segments. In order to fully utilise the great innovation potential of the emerging market, western companies should carry out their main activities in the countries themselves, from the development to production and through to distribution.

> Der Aufsichtsrat des Nahrungsmittelkonzerns Vivatis wählte Gerald Hackl zum neuen Vorstandsvorsitzenden. Er wechselt von der efko, deren Geschäftsführer er seit 2005 ist, mit Jahresbeginn 2013 in die Vivatis Holding AG und führt dort das bestehende Vorstandsteam an. Neuer Geschäftsführer der efko wird Klaus Hraby, der über langjährige Geschäftsführererfahrungen in der Lebensmittelindustrie verfügt. Die Raiffeisenlandesbank OÖ als Eigentümer der Vivatis und Mehrheitseigentümer der efko will die wichtigen Unternehmensbeteiligungen aus dem Lebensmittelbereich weiter stärken. „Vivatis und efko sind hervorragende Unternehmen mit tollen Marken und Produkten. Mit personellen Verstärkungen wollen wir sie noch intensiver als starke österreichische Lebensmittelunternehmen etablieren“, betont Raiffeisenlandesbank OÖ Generaldirektor Heinrich Schaller. > The supervisory board of the food producer Vivatis elected Gerald Hackl to be the new head of the holding board. He is leaving efko, where he was the managing director since 2005, and joining Vivatis Holding AG as of 2013. Klaus Hraby, who has years of experience in the food industry, will succeed Hackl at efko. The owner of Vivatis and majority shareholder of efko, Raiffeisenlandesbank OÖ, intends to strengthen the company’s most important business segments in the food sector. “Vivatis and efko are outstanding companies with excellent brands and products. The staff changes should serve to position them even better as strong Austrian food companies,” stresses Heinrich Schaller, managing director of Raiffeisenlandesbank OÖ.

Emerging markets driving innovation

2012 investieren die Unternehmen weltweit USD 1,4 Bio. in F&E In 2012 companies around the world invested USD 1.4tr in R&D

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Changes at the top of Vivatis

Gerald Hackl ist neuer Vorstandsvorsitzender bei Vivatis, Klaus Hraby neuer Geschäftsführer der efko Gerald Hackl is the new head of the holding board at Vivatis, and Klaus Hraby the new efko managing director

Fotos: Getty Images, Senna, beigestellt

Die SBI Datenbank bietet Überblick über Innovationen und Trends The SBI database provides an overview of innovations and trends

he Tech Forum 2012, organised by AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA, was a great success. This year’s theme was ‘Does Technology Shape the Future? The Power of Technology Foresight’. Guest speakers held talks on smart cities, technology scouting, new applications in the IT world, cars of the future, technology in medicine, and the office of the future, giving participants insight into where technology is going in the future. Also, the SBI (Stanford’s Strategic Business Insights) programme was presented: AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA grants companies access to the SBI database, where they can find innovations, technological developments and trends. This can help Austrian companies when they are faced with decisions regarding their strategic orientation.


Die lila Kuh hat einen neuen Stall

Palfinger baut Marinegeschäft aus

> Aus Kraft Foods wurde Mondele¯z International: Anfang Oktober nahm der weltweit führende Hersteller von Schokolade, Keksen, Kaugummi und Süßwaren den Betrieb unter neuem Namen auf. Nach der Abspaltung des nordamerikanischen Lebensmittelgeschäfts am 1. Oktober 2012 ändert das bislang unter Kraft Foods Inc. firmierende Unternehmen seinen Namen in Mondele¯z International, Inc. Der neue Firmenname ist eine Wortneuschöpfung, die für eine Welt voll köstlicher Produkte steht, kommentierte der Konzern. Mit einem Jahresumsatz von USD 13 Mrd. stammen übrigens 37 % des Geschäfts von Mondele¯z International aus Europa. > Kraft Foods is now Mondele¯z International: At the beginning of October the world’s leading producer of chocolate biscuits, chewing gum and sweets began trading under its new name. After completing the spin-off of its North American grocery business on 1 October 2012, the company previously known as Kraft Foods Inc. changed its name to Mondele¯z International, Inc. The new name is a neologism that stands for a “world of delicious products”, the group said. With USD 13bn in revenue, Europe represents 37% of the activity of Mondele¯z International.

> Die Palfinger Gruppe vereinbarte die Übernahme der norwegischen Bergen Group Dreggen AS, eines renommierten Herstellers von Marine- und Offshore-Kranen und Hebezeugen. Die Transaktion musste zu Redaktionsschluss noch behördlich genehmigt werden. „Dreggen ist gut positioniert und hat wie Palfinger einen hohen Anspruch an Qualität. Dieses Palfinger will die Bergen Unternehmen in unseren Konzern aufzunehmen, ist ein Group Dreggen AS Meilenstein für unser Marinegeschäft“, betont Herbert übernehmen Ortner, Vorstandsvorsitzender der Palfinger AG. Bergen Group PALFINGER is planning to take over Bergen Group Dreggen AS Dreggen AS (Dreggen) mit Sitz in Bergen, Norwegen, verfügt über 25-jährige Erfahrung im Marine- und Offshore-Bereich. In diesen Bereichen sieht Palfinger gute Wachstumschancen. > PALFINGER Group has agreed to take over Bergen Group Dreggen AS, a renowned Norwegian producer of marine and offshore cranes and lifting equipment. The transaction is still awaiting approval from the Competition Authorities in Norway. “Dreggen is well positioned and shares PALFINGER’s high quality demands. The incorporation of this company into our group marks a milestone for our marine business,” says Herbert Ortner, CEO of PALFINGER AG. Bergen Group Dreggen AS (Dreggen), headquartered in Bergen, has 25 years of experience in the market for marine and offshore cranes, two sectors in which Palfinger expects excellent growth opportunities.

The ‘Milka cow’ has a new stable

PALFINGER expands marine business

SHT weiter expansiv in der Slowakei SHT extending Slovak expansion drive Aus Kraft Foods wurde Mondele¯z International Kraft Foods is now called Mondele¯z International

ÖWD Gruppe strukturiert sich neu ÖWD Group restructuring

> Der Österreichische Wachdienst strukturiert seine Firmengruppe neu. Alle fünf Unternehmen werden künftig unter der Dachmarke „ÖWD Security & Services“ auf dem Markt auftreten. Neben klassischen Bewachungsdienstleistungen betreibt die Gruppe eine Reinigungsfirma, vertreibt Lösungen im Bereich Sicherheitstechnik, entwickelt Zeiterfassungs- sowie Zutrittssysteme und bietet einen Versicherungsservice. Mit 2500 Mitarbeitern und rund 15.000 Kunden erzielt die ÖWD Gruppe einen Jahresumsatz von über EUR 60 Mio. „Mit dem neuen Auftritt und dem einheitlichen Logo gelingt es, unsere umfangreichen Kompetenzen im Bereich Sicherheit und Facility Management unter einem gemeinsamen Dach zu bündeln“, so die Miteigentümer und Geschäftsführer Albert Hollweger sowie Clemens und Hans Georg Chwoyka. > ÖWD (Österreichischer Wachdienst), provider of security services, is restructuring the group. All five companies will present themselves under the umbrella brand of ÖWD Security & Services. In addition to regular manned security services, the group also operates a cleaning company, provides solutions for security technology, develops time tracking systems and access control systems and offers an insurance service. With its 2,500 employees and about 15,000 customers, ÖWD Group generates an annual turnover of more than EUR 60m. “With our new market presence and our single logo, we can bundle all our competences in the area of security and facility management under one roof,” say the owners and managing directors Albert Hollweger and Clemens and Hans Georg Chwoyka. Eigentümer von ÖWD (v.l.n.r.:): Albert Hollweger, Clemens Chwoyka, Hans Georg Chwoyka The owners of ÖWD (left to right): Albert Hollweger, Clemens Chwoyka, Hans Georg Chwoyka

> Die im Wiener Prime Markt notierte Frauenthal Gruppe setzt mit ihrer Sanitär- und Heizungstechniksparte (SHT) ihre Expansionsstrategie auf den internationalen Märkten fort. Nach der Übernahme von Technopoint im April wurde kürzlich der fünftgrößte Sanitärgroßhändler der Slowakei übernommen. Das Unternehmen Gama Myjava beschäftigt rund 90 Mitarbeiter. Als drittgrößter Anbieter bietet SHT Slovakia ihre Leistungen ab sofort flächendeckend im gesamten Nachbarland an. „Damit sind wir jetzt als größtes internationales Unternehmen die Nummer drei am slowakischen Markt“, betont Hans-Peter Moser, Vorstandsmitglied der Frauenthal Holding. > Vienna prime market listed Frauenthal Group’s wholesale plumbing supplies division (Sanitär- und Heizungstechnik – SHT) is powering ahead with its international expansion strategy. After acquiring Technopoint in April it is now acquiring the fifth-largest plumbing supplies wholesaler in Slovakia, Gama Myjava. The company has about 90 employees. As a result of the deal, SHT-Slovakia will move up to third place in its market and have a nationwide presence. “We are now the largest foreign player and the number three on the Slovak market,” said Frauenthal Holding executive board member Hans-Peter Moser. Auf Expansionskurs: Hans-Peter Moser, Vorstand Frauenthal Holding Pressing ahead with expansion: Hans-Peter Moser, member of the executive board, Frauenthal Holding AG

Baota gründet erste Niederlassung in Europa Baota establishes first branch in Europe

> Das 1997 gegründete und heute mit 15.000 Beschäftigten und 15 Standorten zweitgrößte private Unternehmen der chinesischen Erdöl/ Petrochemiebranche Baota eröffnete vor kurzem in Wien seinen ersten europäischen Standort. Baota erzeugt Petrochemikalien und Erdölolefinen und betreibt Erdölförderung sowie Handel mit Diesel, Flüssiggas und Erdgaskondensaten. Als Gründe für die Entscheidung zugunsten Wiens nennt Ningxia Mayer, Österreich-Repräsentantin von Baota, allen voran die Rolle Wiens bzw. Österreichs als Drehscheibe mit Baota ist einer der führenden historisch gewachsenem Osteuropa-Knowhow. Das Energiekonzerne Chinas seien Vorteile, die sich zunehmend auch chinesische Baota is one of China’s leading Unternehmen zunutze machen wollen. energy companies > Baota, the second-largest private company in China’s oil and petrochemical sector, recently opened its first European office in Vienna. Baota was founded in 1997 and today employs 15,000 people at 15 company locations. It produces petrochemicals and olefins and carries out oil exploration as well as trading with diesel, liquid gas and natural gas condensates. Ningxia Mayer, Boata representative in Austria, says that the decision in favour of Vienna was primarily made due to Vienna and Austria’s role as a business interface, with historically matured eastern European knowhow. These are advantages that Chinese firms also want to exploit. Succeed 06/12

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industry & technology

Der Himmel über den Alpen Flying high over the Alps Österreich verfügt über einen kleinen, aber feinen Luftfahrtcluster. Die Unternehmen liefern globalen Konzernen zu und entwickeln selbst leichte Flugzeuge und unbemannte Hubschrauber.

Flugzeuge Made in Austria: Maschinen von Diamond Aircraft werden heute vielseitig eingesetzt Aeroplanes made in Austria: Diamond Aircraft are versatile in their applications

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Austria has a small, but notable, aerospace cluster. These companies supply global corporations with components and also develop lightweight aircraft and unmanned helicopters.


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as Geschäft läuft rund in Oberösterreich. „Wir sind wirklich sehr gut unterwegs“, sagt Andrea Schachinger. Die Sprecherin des Flug zeugzulieferers FACC präsentiert denn auch sehenswerte Zahlen: Im aktuellen Geschäftsjahr 2011/2012 konnte FACC seine Umsätze um mehr als 30 % steigern, und zwar auf einen neuen Rekordwert von 355 Mio. Euro. Die Gründe dafür sieht Vorstandsvorsitzender Walter Stephan in einem ganzen Bündel von globalen Entwicklungen. Erstens gelten die Flugzeughersteller als sogenannte konjunkturelle Spätzykliker. Wenn sich also der Höhenflug der Automobilindustrie bereits abgeschwächt hat, kommt diese Branche erst in Schwung. Weiters sind nach einer langen Anlaufphase wichtige Baureihen großer Kunden von FACC voll angelaufen: der Airbus 380 und die Boeing 787. Dann konnten die beiden dominierenden Konzerne umfangreiche Bestellungen bei den neuesten Varianten ihrer Brot-und-Butter-Flugzeuge wie Airbus 320 und Boeing 737 verzeichnen. Und schließlich ist FACC auch bei weiteren Produzenten gut im Geschäft, nämlich in Russland, in Brasilien und in China. Das hat seine Gründe. FACC gehört seit November 2009 zum riesigen chinesischen Staatskonzern Aviation Industry Corporation of China mit 500.000 Mitarbeitern. Und dieser hat unter anderem einen selbst entwickelten Mittelstreckenjet, den C 919, im Programm. Für kleinere Flugzeuge hatte FACC bereits vor der Übernahme nach China geliefert. Vom Schnee in die Lüfte

FACC kommt eigentlich aus einer anderen Branche. Das Unternehmen war Ende der 1980er Jahre aus dem Skiproduzenten Fischer hervorgegangen. Damals erkannten die Eigentümer, dass es für die leichten, aber festen Kunststoff-Verbundwerkstoffe noch andere Anwendungen jenseits der Skipisten geben würde. FACC konzentrierte sich auf Komponenten und Subsysteme für Flugzeuge, sei es für Rumpf, Triebwerke oder Innenausbauten. Das Geschäft entwickelte sich gut, aber schon vor der globalen Finanzkrise war klar, dass die österreichischen Eigentümer den dafür notwendigen langen Atem nicht würden aufbringen können. Vorstandsvorsitzender Stephan: „Es gibt immer wieder Verzögerungen bei Flugzeugprojekten. Wir müssen als Systemlieferant vorfinanzieren und bekommen unser Geld erst bei Auslieferung der Flugzeuge. Das sind pro Projekt gleich einmal 200 Mio. Dollar.“ Jetzt sind diese Liquiditätsknappheiten Geschichte, die Zeichen stehen auf Expansion. Im Sommer erfolgte in Oberösterreich der Spatenstich zu einem neuen Technologieund Forschungszentrum. FACC Sprecherin Schachinger: „Hier werden insgesamt 500 hoch qualifizierte Mitarbeiter beschäftigt sein. Manche von ihnen kommen aus bestehenden Abteilungen, ein Gutteil wird aber auch neu eingestellt.“ In den nächsten Jahren sind auch ein Werk in China und ein Börsengang in Hongkong geplant.

Fotos: beigestellt

Starkes Ausrufezeichen

FACC ist wohl das Aushängeschild der österreichischen Luftfahrtbranche, aber längst nicht ihr einziges Unternehmen. Laut einer Untersuchung des Wiener Wirtschaftsministeriums sind in der Branche insgesamt 241 Unternehmen aktiv, und zwar mit 8600 Beschäftigten und einem Gesamtumsatz von 1,6 Mrd. Euro. Es ist eine heterogene Gruppe, einigen wenigen Großen steht eine Vielzahl von kleineren und mittleren Unternehmen gegenüber. Die Mehrheit kommt aus der klassischen Produktion, etwa ein Drittel sind Dienstleister. Die Forschungsquote liegt mit 13 % vergleichsweise sehr hoch. Als international bekannte Vertreter der Branche gelten etwa Schiebel, ein niederösterreichischer Hersteller von unbemannten Überwachungshubschraubern, der Spezialteileerzeuger Pankl Racing Systems aus der Steiermark oder der Wiener Neustädter Leichtflugzeugproduzent Diamond Aircraft. Schiebel gibt grundsätzlich keine Auskunft über Umsatz- und Produktionszahlen. Was man erfährt: Das Unternehmen, dessen erstes international erfolgreiches Produkt Minensuchgeräte waren, hat Fertigungen in Österreich und in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die Hubschrauber sind für vielfältige Einsätze geeignet – von der Verkehrsüberwachung bis zur Grenzsicherung, vom Überprüfen von Ölpipelines bis zur militärischen Aufklärung. Weil die Geräte auch bei hohem Seegang von Schiffen aus starten und auf ihnen wieder landen können, wurden sie bereits von zahlreichen

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usiness is buzzing in Upper Austria.“We are doing really well,” says Andrea Schachinger, spokesperson of the aircraft supplier FACC, who goes on to produce some impressive figures: in the current business year of 2011-2012, FACC was able to increase its turn­ over by more than 30%, reaching an all-time high of EUR 355m. CEO Walter Stephan sees a whole bundle of global developments as the reason behind this success. Firstly, the aerospace industry is generally regarded as a so-called late-cycle sector. This means that when the boom in the automotive industry is already on the decline, this sector is only just starting its ascent. Further, after a long startup phase, important series for major customers took off – namely, the Airbus 380 and the Boeing 787 – after which these two leading corporations noted a surge in orders for the latest versions of their basic aircraft, the Airbus 320 and Boeing 737. FACC also does a great deal of business with other producers in Russia, Brazil and China. Not without reason: In November 2009 FACC became part of Aviation Industry Corporation of China (AVIC), a state-owned Chinese giant with 500,000 employees. AVIC’s portfolio includes its own mid-range jet, the C 919, for which FACC will supply the interiors. Even before the takeover, FACC had already produced smaller aircraft for China. From the ski piste to the runway

FACC actually started off in an entirely different sector. At the end of the 1980s the company emerged from Fischer Ski after the owners had recognised that there were other applications for their light, but robust, fibre composites, apart from

skis. FACC dedicated itself to components and subsystems for aeroplanes, including fuselages, engines and cabin interiors. Business went well, but even before the global crisis hit, the Austrian owners knew that they would not be able to go it alone. CEO Stephan: “Delays can happen in airplane projects. As a supplier of systems, we have to put in money in advance, and only get paid when the finished aircraft are shipped. And that could be up to USD 200m per project.” Now that financial strain is no longer an issue, expansion is on the cards. This past summer, the cornerstone was laid for a new technology and research centre in Upper Austria. FACC spokesperson Schachinger: “There will be about 500 highly qualified employees here, some of whom will come from existing divisions, but most of whom will be new.” And a factory in China and a stock market launch in Hong Kong are also planned for the coming years. A kingpin

FACC may be the figurehead of the Austrian aviation industry, but it is not the only company. According to a survey carried out by the Vienna Chamber of Commerce, 241 companies are active in this sector, employing 8,600 people and generating a total turnover of EUR 1.6bn. It is a diverse group of companies, with a few large players and a great number of SMEs. Most of them operate in the area of conventional production, and about one-third are service providers. The research Die Hubschrauber von Schiebel sind weltweit gefragt, sowohl für zivile wie auch militärische Zwecke Schiebel’s helicopters are in demand around the world, for both civil and military uses

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industry & technology

Marineverwaltungen getestet. Zwischen den Kundensegmenten Zivil, Militär und Marine „ist weitgehend Gleichverteilung erreicht worden“, so Schiebel Sprecherin Andrea Blama. Eine ähnliche Balance gilt für die globale Aufteilung der Lieferungen zwischen Europa, Amerika und Asien. Luftfahrt als Ergänzung

Im Portfolio des steirischen Unternehmens Pankl Racing macht Aerospace derzeit zwar nur einen vergleichsweise kleinen Teil aus: Hauptsächlich stattet das 900-Mitarbeiter-Unternehmen die Teams der Formel 1 und anderer Rennklassen mit Hochleistungsteilen für Motoren, Getriebe und Fahrwerk aus. Doch ähnliche Eigenschaften brauchen auch jene Hubschrauberkomponenten, die Pankl an mehrere internationale Hersteller liefert, zum Beispiel Rotorwellen. Internationale Beachtung findet auch Diamond Aircraft. Das Unternehmen in Wiener Neustadt ist in mehreren Jahrzehnten zu einer kleinen Unternehmensgruppe gewachsen. Im Kern steht die Erzeugung von ein- und zweimotorigen Leichtflugzeugen; darüber hinaus entwickelt und fertigt man selbst dazu passende Kolben- und Wankelmotoren. Diamond Aircraft hat derzeit 1200 Mitarbeiter und konnte in den letzten Jahrzehnten insgesamt 3500 Flugzeuge bauen. Diese dienen Sportfliegern ebenso wie der US-Luftwaffe als erste kostengünstige Trainer für künftige Piloten. Bei den Motoren arbeitet man mit Steyr Engines zusammen bei der Entwicklung von Dieseltriebwerken, mit Siemens bei Hybridantrieben für Flugzeuge. Ebenfalls Motoren für Leichtflugzeuge baut seit 1975 die oberösterreichische BRP-Powertrain, ehemals Rotax. Die Fabrik gehört zur kanadischen Bombardier Gruppe und hat immerhin schon 170.000 in Österreich hergestellte Motoren verkauft. Viel kleinere Brötchen bäckt einstweilen noch Robert Breinl von qpunkt. Der Grazer Strömungstechniker arbeitet mit seiner Engineering-Firma vor allem für die Automobilindustrie. Aber auch das Fliegen hat es ihm angetan: So stellten seine Techniker auf der letzten Flugmesse ILA in Berlin ein Diamond-Flugzeug aus, das sie mit einer speziell entwickelten Klimaanlage und mit einer Innenraumheizung mittels stromdurchflossener Cockpitwände ausgestattet hatten. Diese Technologie eines heizbaren Lacks soll künftig auch größeren Flugzeugherstellern für die Enteisung ihrer Tragflächen angeboten werden. Reinhard Engel  62

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Aviation to boot

Aerospace is currently a comparatively small segment within the portfolio of the Styrian company Pankl Racing Systems. The company’s 900 staff mainly develop highperformance components for engines, drivetrains and chassis for Formula One and other racing classes. But helicopter components like rotor shafts require similar qualities and Pankl manufactures these for several international producers. Another company with a fine international reputation is Diamond Aircraft from Wiener Neustadt.

Diamond Aircraft grew into a small group of companies in the space of a few decades. Its core competence is the manufacture of lightweight single- and twin-engine aircraft, and it also makes the corresponding piston and rotary engines. Currently Diamond Aircraft has 1,200 people in its employ and has built a total of 3,500 aircraft since its founding. These aircraft are valued by amateurs as well as by the US air force as affordable aircraft for pilots in training. The company develops its diesel powertrains in collaboration with Steyr Engines, and is working on hybrid engines for aeroplanes together with Siemens. Another company that has been building engines for lightweight aircraft since 1975 is BRP-Powertrain, formerly Rotax, which belongs to the Canadian Bombardier Group. It has already sold no fewer than 170,000 engines made in Austria. Robert Breinl of qpunkt is still handling small fry at the moment. The fluid dynamics engineer from Graz and his engineering firm serve mainly automotive companies. But he also has aviation ambitions, and at this year’s ILA Berlin Air Show he presented a Diamond aeroplane that qpunkt had equipped with specially designed air-conditioning and with an interior heating system that works by means of a current flowing through the cockpit walls. The plan is to offer this heatable varnish technology to major airplane manufacturers, making iced wings a thing of the past. Reinhard Engel  Blick zum Nachbarn: AERO Vodochody ist das Top-Unternehmen des tschechischen Luftfahrtclusters Looking across the border: AERO Vodochody is the primary company in the Czech aviation cluster

Fotos: beigestellt

FACC gilt als Aushängeschild der österreichischen Luftfahrtbranche und ist bei großen Baureihen wie dem Airbus 380 und der Boeing 787 involviert FACC is the figurehead of the Austrian aerospace industry and is involved in major series such as the Airbus 380 and Boeing 787

quota, at 13%, is comparatively high. Three internationally renowned companies are Schiebel, a Lower Austrian producer of unmanned surveillance helicopters, Pankl Racing Systems, which manufactures engine and drivetrain components, and the lightweight aircraft manufacturer Diamond Aircraft based in Wiener Neustadt. Although Schiebel does not reveal any production and turnover figures on principle, what is known is that the company, whose first product to achieve international acclaim was a mine detector, has manufacturing facilities in Austria and in the United Arab Emirates. Schiebel’s unmanned helicopters can be used for a variety of applications – from traffic surveillance to border control, from inspection of oil pipelines to military reconnaissance. Because these Camcopters can take off from and land on ships, even in stormy weather, they have already been tested by a number of marine administrations. Schiebel spokesperson Andrea Blama says the distribution between the civil, military and marine applications is largely balanced, as is the volume delivered to Europe, America and Asia.


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Hobbyflieger und Weltmarkt From hobby pilots to the global market Die tschechische Luftfahrtbranche ist der österreichischen nicht unähnlich: Man produziert Sportflugzeuge, ist aber gleichzeitig in internationale Liefernetzwerke eingebunden. The Czech and the Austrian aviation industries are not all that different: The companies produce recreational aircraft and are connected to international supply networks.

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obert Breinl, fluid dynam ics engineer and founder of qpunkt in Graz, had Czech visitors at his booth at the aviation trade fair in Berlin, and explains that Czech producers are interested in his heating and air-conditioning systems for lightweight sports aircraft. And Alexandra Reisinger, spokesperson of the engine manufacturer BRPPowertrain, says the same thing: “We have customers worldwide, including aircraft manufacturers from the Czech Republic.”The experiences of these Austrian companies are hardly surprising, as a number of manufacturers of small and lightweight aircraft for the private market are located in and around Brno, which is also home to a University of Technology. “These aircraft are especially popular in the USA,” says an industry expert. “About 20 relatively small manufacturers build an estimated 400 aircraft each year.” But this is just the one side of the internationally oriented Czech

aerospace industry, as there are also companies that play in a whole other league. AERO Vodochody is the most significant company in the Czech aerospace cluster – and very successful at that. It generated more turnover in the first half of 2012 than in the entire previous year. Ladislav Šimek, CEO of AERO Vodochody: “We were able to acquire new orders and further diversified our portfolio.” But the overall success can’t even be put into numbers yet. Šimek: “These programmes run over a number of years. First an investment is necessary, and then the production gets started step by step.” AERO Vodochody, whose predecessor was responsible for the construction of thousands of standard ultrasound training aircraft for the entire Warsaw Pact, has undergone a dramatic structural change. The current model, the L-159, could only be delivered to the Czech air force. Other customers are more important, such as Sikorsky, a US company for whom entire helicopters are assembled. The company’s portfolio also includes cockpits for the Black Hawks. And it is collaborating with the Brazilian company Embraer on a new military transport aircraft. Then there are also smaller orders for Bombardier, Airbus, Saab and the Italian Alenia Aermacchi. Other relevant protagonists in the Czech aerospace industry are GE, which manufactures turboprop engines here, and Honeywell with a factory for engine components and its own large development company.  qpunkt Chef Robert Breinl: Großes Interesse an seinen Heizungen und Klimatisierungen für leichte Sportflugzeuge Robert Breinl, qpunkt boss: His heating and air-conditioning systems for lightweight sports planes are in demand

Foto: Reinhard Engel

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ie Tschechen hätten seinen Messestand in Berlin besucht, erzählt der Grazer Strömungstechniker und qpunkt Gründer Robert Breinl. Für seine Heizung und Klimatisierung leichter Sportflugzeuge interessieren sich auch Produzenten in Böhmen und Mähren. „Unter unseren weltweiten Kunden sind auch Flugzeughersteller in Tschechien“, berichtet Alexandra Reisinger, Sprecherin des Motorenbauers BRP-Powertrain. Die Erfahrungsberichte der Österreicher sind wenig verwunderlich, denn vor allem rund um Brünn mit seiner Technischen Universität findet sich eine Reihe von Herstellern kleiner und leichter Flugzeuge für den Privatmarkt. „Diese sind vor allem in den USA beliebt. Jährlich werden schätzungsweise an die 400 Stück bei rund 20 eher kleineren Herstellern gebaut“, so ein Branchenkenner. Doch dies ist nur die eine Seite der international ausgerichteten tschechischen Aerospace-Industrie, die auch Betriebe anderer Spielklassen hat. AERO Vodochody ist das wichtigste Unternehmen des tschechischen Luftfahrtclusters – und erfolgreich: Im ersten Halbjahr 2012 wurde bereits mehr Gewinn erzielt als im Gesamtjahr davor. AERO Vodochody Generaldirektor Ladislav Šimek: „Wir konnten neue Aufträge akquirieren und unser Portfolio weiter diversifizieren.“ Dabei bilde sich der gesamte Erfolg jetzt noch gar nicht in den Zahlen ab. Šimek: „Das sind langjährige Programme. Zuerst muss man investieren, dann läuft erst Schritt für Schritt die Produktion an.“ Das Unternehmen, dessen Vorgänger einst für den gesamten Warschauer Pakt tausende Standard-Unterschall-Schulflugzeuge herstellte, hat einen dramatischen Strukturwandel hinter sich. Vom aktuellen Modell, dem L-159, konnte man nur an die eigene Luftwaffe liefern. Wichtiger sind andere Kunden, etwa der US-Konzern Sikorsky, für den ganze Hubschrauber assembliert werden. Überdies baut man Cockpits für die „Black Hawks“. Mit der brasilianischen Embraer gibt es eine Zusammenarbeit bei einem neuen Militärtransporter. Und das Unternehmen arbeitet an kleineren Aufträgen für Bombardier, Airbus, Saab und die italienische Alenia. Weitere wichtige Akteure der Branche in Tschechien sind GE mit einem Werk für Turboprop-Triebwerke sowie Honeywell mit einer Fabrik für Triebwerksteile und einer eigenen, großen Entwicklungsfirma. Reinhard Engel 


BEST OF COMPANY

Projekte mit Symbolkraft Projects with symbolic significance

DI Thomas Jakoubek CEO WED as well as Manager and Company Spokesman of BAI

„2012 war für uns ein intensives Jahr. Zwei der drei großen Projekte konnten

“2012 was an intensive year for us.

ability, authentic architecture with

fertiggestellt werden, und 2013 folgt dann der DC Tower – insgesamt wurden

Two of the three big projects were

symbolic significance.

2 Mrd. Euro investiert.“ WED Vorstand und BAI Geschäftsführer DI Thomas

completed and the DC Tower will fol-

Jakoubek über die Erfolge 2012 und die kommenden Jahre.

low in 2013 – in total EUR 2bn will

you?

have

What is an interesting building for

Thomas

Jakoubek: One that not only functions

Jakoubek, the CEO of WED Wiener

economically and ecologically, but also

Gerasdorf. Hat Sie der Erfolg überrascht?

Entwicklungsgesellschaft and man-

its whole appearance – the aesthetic

Jakoubek: In dieser Intensität, ja. Wir haben derzeit im Schnitt 35.000 Besucher

aging director of BAI Bauträger Austria

impression. A building of a certain

am Tag und ich gehe davon aus, dass es bis Weihnachten nicht weniger werden.

Immobilien, on the successes of 2012

scale is entitled to have a symbolic

Kalkuliert haben wir mit der Hälfte an Kunden, aber der Erfolg zeigt uns, dass

and the coming years.

character.

157.482 Besucher an den ersten drei Tagen im G3 Shopping Resort

been

invested.”

Do you expect Wien Mitte to be as suc-

die zusätzlichen Investitionen richtig waren. Wir haben uns auch entschieden, ein halbes Jahr Verzögerung in Kauf zu nehmen, um das Projekt sukzessive

157,482 people came to the G3 Shop-

cessful as G3?

ping Resort Gerasdorf in the first three

Jakoubek: Proportionate to the square

days. Did the success surprise you?

metre, we’re already there. We have

Jakoubek: Wir wollten eine Shoppingwelt schaffen, die es in Österreich in dieser

Jakoubek: I didn’t expect it to this ex-

opened 50% of the shops and are al-

Form kaum gibt. Es war richtig, noch zusätzlich in Architektur zu investieren,

tent. To date we have an average of

ready recording a frequency corre-

denn die Besucher schwärmen vom Raumgefühl im G3. Dadurch verzeichnen

35,000 visitors a day, and And I assume

sponding to full occupancy. Alongside

wir auch eine hohe Verweildauer im Center selbst, und Shoppen muss losgelöst

that these figures will not decrease in

the architecture we have worked in-

vom Stress stattfinden.

the run up to Christmas. We expected

tensively with contemporary artists,

only half as many customers and this

such as Esther Stocker for the facade

Jakoubek: Das ist richtig. Eine Gewerbe-Immobilie muss natürlich effizient und

success shows us that we did well to put

and Louise Bourgeois. Louise Bour-

funktional sein. In den meisten Fällen kommt dann noch Architektur als Behüb-

in the extra investment. We also decided

geois unfortunately has passed away

schung dazu, aber die Projekte der WED und der BAI sind weit entfernt von einer

to accept a delay of half a year, in order

since, but her last sculpture was com-

08/15-Architektur. In Wien Mitte und beim G3 haben wir zusätzlich zweistellige

to successively improve the project.

missioned especially for Wien Mitte.

noch zu verbessern. Was wurde von den anderen Plänen noch vor dem Projektstart verändert?

Architektur ist Ihnen generell ein großes Anliegen.

Millionenbeträge in die Architektur investiert. Wir reden hier von architekto-

In what way did you change the plans

We want to get more out of our socio-

before the start of the project?

cultural responsibility than just as ar-

Jakoubek: We wanted to create a shop-

chitecture investors. We want to de-

Jakoubek: Nicht nur, dass sie wirtschaftlich und ökologisch funktioniert, sondern

ping world that is hard to find in such a

velop projects that enchant the public

auch das Gesamterscheinungsbild, der ästhetische Ausdruck. Eine Immobilie in

form in Austria. It was a good decision

and create a good atmosphere.

einer entsprechenden Größenordnung hat ein Anrecht auf Symbolcharakter.

to invest more money in the architec-

nischer Nachhaltigkeit und authentischer Architektur mit Symbolkraft. Was macht für Sie eine interessante Immobilie aus?

How would you describe the current

Erwarten Sie sich für Wien Mitte einen ähnlichen Erfolg wie für das G3?

ture, as visitors are raving about the

situation with the DC Tower?

Jakoubek: Umgelegt auf den Quadratmeter sind wir schon dort. Wir haben 50 %

feel of the building. As a result we are

Jakoubek: We recently had the top-

der Shops eröffnet und verzeichnen bereits eine Frequenz wie bei Vollvermie-

registering that people spend more

ping-out ceremony and the tower is

tung. Neben der Architektur haben wir intensiv zeitgenössische Künstler invol-

time in the centre itself and they can do

now the highest building in Austria, at

viert, wie Esther Stocker für die Fassade oder Louise Bourgeois. Louise Bour-

their shopping without stress.

a height of 220m. 50% of the building

geois ist leider schon verstorben, aber ihre letzte Statue entwickelte sie extra

Architecture is generally a big con-

is already in use and the inquiries are

für Wien Mitte. Wir wollen aus unserer soziokulturellen Verantwortung heraus

cern of yours.

rolling in. We will be able to open DC

mehr als Investoren-Architektur. Wir wollen Projekte entwickeln, die verzau-

Jakoubek: That’s right. A commercial

Tower 1 at the end of 2013.

bern und gute Stimmung schaffen.

property has to be efficient and func-

What are the next projects on the ho-

tional – in most cases architecture is

rizon?

Jakoubek: Wir haben vor kurzem die Dachgleiche erreicht und der Turm ist mit 220

then merely an afterthought to beau-

Jakoubek: Currently we have a volume

m jetzt das höchste Gebäude Österreichs. 50 % sind bereits verwertet, die Nachfra-

tify the building, but the WED and BAI

of around EUR 2bn in transfer for,

ge ist anhaltend gut und wir werden Ende 2013 den DC Tower 1 eröffnen können.

projects are a long way from standard

among others, large construction

issue architecture. For Wien Mitte and

projects such as the ÖBB headquarters

Jakoubek: Wir haben derzeit ein Volumen von rund 2 Mrd. Euro in Umsetzung, u. a.

G3 we invested an additional eight-

as well as the Wiener Wohnen head-

große Bauprojekte wie zum Beispiel die ÖBB Konzernzentrale und ein Baupro-

figure sum in the architecture. We are

quarters with an area of approximately

jekt mit rund 35.000 m2 für die Zentrale von Wiener Wohnen bei den Gasometern.

talking about architectural sustain-

35,000m2 next to the Gasometer.

Wie stellt sich die aktuelle Situation beim DC Tower dar?

Welche Projekte sind als nächstes geplant?


industry & technology

Von der Information zum Wissen

Derzeit verdoppelt sich das Datenaufkommen alle 14 Monate – auch dank sozialer Netzwerke, Smartphones und Tablets The rate at which data accumulates doubles every 14 months – not least thanks to the boom in social networks, smartphones and tablets

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Foto: Getty Images

From information to knowledge


Hinter dem Begriff „Big Data“ steht mehr als eine bloße Akkumulation von unzähligen Daten. Es geht darum, aus Informationen Wissen zu machen. Wer das nicht schaffe, werde künftig massive Nachteile im Wettbewerb haben, meinen Experten.

W

as bringen Informationen, die man nicht nützen kann? Sie bleiben totes Kapital und sind nutzlos. Wenn man aus Daten allerdings Wissen generiert, dann gewinnt man Marktvorteile. So könnte man, einfach gesagt, die Idee hinter Big Data und die damit verbundenen Lösungen beschreiben. Wichtig ist das deshalb, weil zwar immer mehr Daten haben, aber immer weniger wissen, was wir damit tun sollen. Derzeit verdoppelt sich das Datenaufkommen bereits etwa alle 14 Monate. Der Boom an sozialen Netzwerken, an Smartphones und Tablets verschärft die Situation zusätzlich. Der IT-Marktforscher Gartner prognostiziert für die in Unternehmen gespeicherte Datenmenge einen Anstieg von 800 % in den kommenden fünf Jahren. Eine Horrorvision oder eine Chance für gute Geschäfte? Wilfried Pruschak, Geschäftsführer der Raiffeisen Informatik, sieht in diesem Zusammenhang jedenfalls gute Zeiten auf sein Kerngeschäft zukommen: „Der Datenberg wächst und wächst. Knapp zwei Zettabyte an Informationen liegen laut einer Studie von it&t business weltweit auf den Festplatten. Das sind zwei Milliarden Gigabyte an Daten. Dieses explosionsartige Wachstum bei Daten führt zu einer Renaissance der Rechenzentren.“ Deshalb hat Raiffeisen Informatik im August 2012 mit dem Bau eines der leistungsfähigsten und sichersten Rechenzentren in Österreich begonnen. „Mit einer Systemraumfläche von rund 5000 m² und skalierbaren Leistungsangeboten auf Basis von virtualisierten Rechnerund Speichersystemen sind wir für das zukünftige hohe Datenaufkommen bestens gerüstet“, meint Pruschak. Daten deduplizieren

Andererseits wird derzeit in der Branche alles unternommen, um die Datenflut in den Griff zu bekommen. Martin Hammerschmid, Geschäftsführer EMC Austria: „Das Ziel von Unternehmen kann nicht sein, Datenmengen zu verhindern oder ihnen auszuweichen, sondern Big Data geschickt für sich zu nutzen. Dies zeigt sich auch am Investitionsvolumen in das digitale Universum und in Lösungen zur effektiveren Aufbereitung von Informationen, das 2011 um 50 % auf 4 Bio. US-Dollar gestiegen ist.“ EMC biete dazu die notwendige Technologie, um Data Scientists bei dieser Aufgabe zu unterstützen und Just-in-time-Analysen für riesige Datenmengen zu ermöglichen, erklärt Hammerschmid. So werden etwa dank intelligenter

Big data means more than just the accumulation of vast amounts of data. It is about turning informa­ tion into intelligence. And, according to the experts, companies that are unable to do this will soon be at a significant competitive disadvantage.

W

hat is the point of information that cannot be used? It represents idle capital and has no benefits. But if you can gener ate knowledge from it, then you can gain competitive advantage. In simple terms, this is the idea behind big data and the solutions related to it. It is important because, although we continue to collect more and more data, we don’t know what to do with it all. At present, the rate at which data accumulates doubles every 14 months. The boom in social networking and in the use of smartphones und tablets has further intensified this trend. IT market research firm Gartner forecasts that the amount of data stored by companies will grow by 800% over the next five years. A horrifying prospect – or an opportunity for good business? Wilfried Pruschak, managing director of Raiffeisen Informatik, sees good times ahead for his core business in this context. “The mountain Succeed 06/12

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industry & technology

Robert Graf, NetApp: „Praktisch niemand löscht Daten – diese dienen ja auch als wichtige Entscheidungsgrundlage“ Robert Graf, NetApp: “Hardly anyone deletes data; after all, it can provide an important basis for making decisions”

Martin Hammerschmid, EMC: „Nicht Datenmengen verhindern oder ihnen ausweichen, sondern Big Data geschickt nutzen“ Martin Hammerschmid, EMC: “Don’t pursue a strategy of preventing or avoiding the buildup of large amounts of data – instead, be smart and utilise big data”

Deduplizierung vorhandene Daten nicht zweimal abgelegt, wodurch das Volumen geringer gehalten werden kann. Auch NetApp verfolgt einen ähnlichen Ansatz. Robert Graf, Country Sales Manager Österreich: „Das Datenwachstum ist auch deshalb enorm, weil praktisch niemand Daten löscht. Die Daten dienen ja auch als wichtige Entscheidungsgrundlage.“ NetApp setzt daher auf ein Open Storage System, das stark auf Technologie und Standardisierung beruht. Im Rahmen von Unified Storage bedient eine App alle Datenbanken. „Es gibt nur eine Architektur, die für alle Unternehmensklassen geeignet ist“, betont Graf. „Das hat den großen Vorteil, dass die Unternehmen je nach Wachstum ihre Storage-Lösung ohne große Kosten anpassen können.“ Und das sei ein wichtiger Aspekt, so Graf: „Im Unternehmen wächst das Datenvolumen jährlich zwischen 30 und 100 %, je nach Branche. Es gibt immer mehr Daten, aber immer flachere IT-Budgets, die im Schnitt jährlich zwischen 4 und 6 % steigen.“ Daher komme intelligenten Lösungen – Graf spricht vom „Lego-Storage-System“ – zentrale Bedeutung zu. „Ein Mail, das an 100 Mitarbeiter versandt wird, wird in der Regel auch 100-mal abgespeichert. Wir finden gleiche Datenblöcke und können diese mit einer Urquelle verlinken“, beschreibt Graf. „Das spart enorme Mengen an Content-Bedarf und Speicherplatz.“ Das Prinzip der Datenkomprimierung ist den meisten Usern vom ZIP-Format her bekannt; heute wird das Konzept aber deutlich ausgeweitet. „Wir können Datenbanken klonen, ohne dafür Speicherplatz zu verschwenden“, beschreibt Graf. „Und alles wird in einer Box abgebildet.“

of data is growing and growing. Close to two zettabytes of information is stored on hard disks worldwide, according to a study by it&t business. That’s two billion gigabytes of data. This explosion in data volumes will lead to a renaissance for data centres.” This is why Raiffeisen Informatik started building one of Austria’s most high-powered, secure data centres in August 2012. “With floor space of around 5,000m² and virtualised computation and storage systems that deliver scalable performance packages, we are ideally equipped for the high rates of data accumulation of the future,” says Pruschak. Data deduplication

At the same time, the IT sector is making every effort to bring the deluge of data under control. Martin Hammerschmid, managing director of EMC Austria, comments:

»Es gibt immer mehr Daten, aber die IT-Budgets entwickeln sich deutlich flacher«

Chancen und Risiken

Dennoch bleibt in vielen Unternehmen die Frage, was eigentlich Big Data sei, nach wie vor offen. Wolfgang Kobek, Managing Director D/A/CH bei QlikTech: „Große Datenvolumen, hohe Komplexität und steigende Ansprüche an Daten in Echtzeit sind wichtige Aspekte in der Big Data-Diskussion. Dies sind jedoch keine neuen Herausforderungen. Die zentrale Herausforderung ist das Erschließen von Datenquellen jenseits von strukturierten Daten wie sie ERP-, CRM- und andere operative Transaktionssysteme liefern.“ Um das vorhandene Geschäftspotenzial voll auszuschöpfen, sei eine Analyse beider Arten von Daten – sowohl strukturierter als auch unstrukturierter – unerlässlich. „Dabei wird oft vergessen, dass die Herausforderungen genauso wie die erwarteten Erfolge überschätzt werden“, betont Kobek. Aber es gibt auch Bereiche, die derzeit noch zu selten genützt werden, weiß Georg Droschl, Product Marketing Manager Server Business Group Microsoft Österreich: „Viele Unternehmen haben sich bisher auf die innerhalb des Unternehmens gespeicherten relationalen Daten in Datenbanken konzentriert, zum Beispiel Umsatzdaten oder Kundendaten. 68

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“Companies cannot pursue a strategy of preventing or avoiding the buildup of large amounts of data. They need to be smart and utilise big data. This is shown by the large volume of investment in the digital world and into effective solutions for processing information, which grew by 50% in 2011, to USD 4bn.” EMC, as Hammerschmid explains, offers the technology that is needed to support data scientists in performing this task, enabling just-in-time analyses for large amounts of data. Thanks to intelligent deduplication, for example, existing data is not stored in

»Data carries on growing, while budgets continue to get leaner« space.” Most IT users are familiar with the principle of data compression from the zip format – but now, the concept is being dramatically expanded. “Today we can clone data­bases without wasting memory, and everything is in an image in one box,” explains Graf. Risks and opportunities

However, in many companies the question of what big data actually consists of is still open. According

Fotos: Foto Wilke, David Sailer, beigestellt

Wilfried Pruschak, Raiffeisen Informatik: „Explosionsartiges Wachstum bei Daten führt zu einer Renaissance der Rechenzentren“ Wilfried Pruschak, Raiffeisen Informatik: “The explosion in data volumes will lead to a renaissance for data centres”

two places, so the volume of data can be kept to a lower level. NetApp pursues a similar approach, as Robert Graf, country sales manager Austria, explains: “Data growth is enormous because hardly anyone deletes data. After all, data also provides an important basis for making decisions.” NetApp employs an open storage system, which is based strongly on technology and standardisation. Unified storage means that all data­ bases are operated via a single application. “There is only one architecture, and it’s suitable for all types of company. This has the great advantage that companies can adjust the storage they need according to their growth, without incurring major costs,” says Graf, pointing out that this is an important consideration: “The amount of data a company has grows by between 30% and 100% each year, depending on the business sector. Data carries on growing, while IT budgets continue to get leaner, increasing on average by 4% to 6% a year.” Therefore, intelligent solutions – Graf talks about “lego storage systems” – are of key importance.“An email that is sent to 100 employees will probably be saved 100 times over. We locate blocks of data that are the same and link them to a single source. This results in enormous savings in content requirements and storage


kinder lieben chemie

Den Nachwuchs für Chemie zu begeistern, ist wichtig für unser aller Zukunft. Darum haben wir in über 30 Ländern „Kids’ Labs“, in denen Kinder und Jugendliche Chemie und Wissenschaft spielerisch erleben können. Wenn junge Forscher und Reagenzgläser gut miteinander können, dann ist das Chemie, die verbindet. Von BASF. www.basf.com/chemistry


industry & technology

Georg Droschl, Microsoft: „Mit neuen Technologien können Unternehmen einfacher über andere Unternehmen lernen“ Georg Droschl, Microsoft: “Using new technologies, it is much easier for companies to find out more about other companies”

Mit neuen Technologien werden aber Daten, z. B. aus dem Internet, für das Unternehmen einfacher nutzbar, etwa um über andere Unternehmen zu lernen. Dort habe ich die Möglichkeit, viel früher zu sehen, was sich viel später in der Bonität auswirkt; oder im Marketing, um Opinion Leader zu identifizieren und so erfolgreich und schnell neue Produkte zu lancieren.“ Big Data nimmt in diesen Überlegungen eine wichtige Position ein und die BI-Plattform wird dahingehend weiterentwickelt. Martin Hammerschmid ergänzt: „Big Data entwickelt sich zu dem entscheidenden Differenzierungskriterium für Unternehmen. Neben neuen Technologien und Tools werden vor allem hochqualifizierte Mitarbeiter benötigt, die diese Daten analysieren, neue Muster erkennen und daraus Informationen und Wissen generieren.“ Big Data verlange damit auch nach einem neuen Berufsbild, das aus dem Datenwachstum kreativen Nutzen ziehen kann. Hammerschmid: „Der Data Scientist der Zukunft zeichnet sich neben statistischem Knowhow und Neugier vor allem durch Kreativität und durch visionäres und innovatives Denken aus.“ Auch Wilfried Pruschak hat die Leistungen der Raiffeisen Informatik konsequent ausgebaut: „Neben Outsourcing- und Cloud-Modellen bieten wir auch neue Instrumente wie In-Memory-Datenbanken oder Enterprise Content Management-Lösungen zur Bearbeitung der Datenmengen an.“ Und auch Branchenprimus IBM hat sich schon vor einiger Zeit dem Thema Big Data verschrieben. Die IBM-Plattform vereint konventionelle Technologien, die sich gut für strukturierte Routineaufgaben eignen, mit neuen Technologien, die auf hohe Geschwindigkeit und Flexibilität ausgerichtet sind und sich für die Ad-hoc-Datenuntersuchung, -erkennung und die unstrukturierte Analyse anbieten. Experten nicht überfordern

Allerdings, so Microsoft Manager Droschl, dürfe man das Thema Big Data-Experten technologisch auch nicht sinnlos überfrachten. „Für Endanwender in den Fachabteilungen ist es wichtig, in ihrer gewohnten und bekannten Umgebung Datenzugriff zu erhalten. Das kann aus Excel heraus geschehen oder auch als SharePoint.“ Dieser Ansatz, so Droschl, bewähre sich in der Praxis. Insgesamt, sagt auch Wolfgang Kobek, müsse man die Lösungen so einfach und praktikabel wie möglich machen: „Unser Ansatz ist, dass wir die Antworten auf jede neu aufkommende Frage in die Hände der Anwender legen.“ Und QlikTech Manager Kobek zitiert in diesem Zusammenhang einen Tipp des IT-Marktforschers Forrester: „Statt gleich ins kalte Wasser zu springen, rät Forrester Unternehmen, diese Zeit der Diskussion zu nutzen. Firmen tun gut daran, sich erst einmal eingehend zu informieren und sich vorzubereiten. IT und Business sollten gemeinsam die Daten identifizieren, die sich später für Echtzeitanalysen eigenen.“ Das sei der Weg, ein Unternehmen angemessen auf Big Data vorzubereiten – und so große Datenmengen effizient zu kapitalisieren. Harald Hornacek  70

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»Aus Daten kreativen Nutzen ziehen: Big Data erfordert ein neues Berufsbild« tomer data. But new technologies will make it easier for companies to use data from the internet, for example, to learn more about other companies. This allows you to see things that only have an effect on a company’s financial soundness much later. Or in marketing, to identify opinion leaders and to launch new products quickly and successfully.” Big data occupies an important position with regard to all of these considerations, and business intelligence platforms are being developed accordingly. Martin Hammerschmid clarifies: “Big data is becoming a decisive differentiating factor for businesses. As well as new technologies and tools, we need highly qualified people who can analyse such data, developing new models and generating information and knowledge.” This means that big data also demands a new occupational field that can extract creative uses from the growth of data, as Hammerschmid comments: “Alongside

statistical knowhow and curiosity, the data scientist of the future will be characterised by visionary and innovative thinking and, above all, by creativity.”Wilfried Pruschak has appropriately expanded the services offered by Raiffeisen Informatik: “We are offering new instruments such as in-memory databases and enterprise content management solutions for processing data, as well as the outsourcing and cloud models.” And industry giant IBM has dedicated resources to the big data topic for some time. The IBM big data platform combines conventional technologies, which are well suited to structured, routine tasks, with new, faster and more flexible technologies that provide for ad hoc data analysis and data recognition, as well as unstructured data analysis. Don’t overload the experts

Microsoft manager Droschl points out that expert staff shouldn’t be overloaded with big data technology. “It is important for the end users in specialist departments to be able to access data in the way they are used to and in a familiar environment. This could be in Excel format, or in SharePoint.” This approach, says Droschl, has proven

»Finding creative approaches for utilising data: Big Data requires a new occupational field« itself over time in practice. In the end, Wolfgang Kobek agrees, the solutions need to be as simple and practical as possible: “Our aim is to provide the user with the answer to every new question that arises.” And QlikTech manager Kobek cites a tip from IT market research firm Forrester: “Instead of jumping straight in at the deep end, Forrester advises companies to take the time for debate and discussion. Companies would do well to first become informed and to prepare. Businesses and the IT sector should work together to identify the data that will be suitable for real-time analysis.” This is how a company can prepare appropriately for big data – and to command large amounts of data. Harald Hornacek 

Fotos: Fotostudio Huger | Stephan Huger, beigestellt

Wolfgang Kobek, QlikTech: „Oft wird vergessen, dass die Herausforderungen genauso wie die erwarteten Erfolge überschätzt werden“ Wolfgang Kobek, QlikTech: “People often forget that the challenges are overestimated, just as much as the expected results”

to Wolfgang Kobek, managing director for Austria, Germany and Switzerland at QlikTech: “Large volumes of data, high complexity and increasing demand for realtime data are the key aspects of the big data discussion. But these are not new problems. The central challenge is to open up data sources beyond structured data such as ERP, CRM and other operational, transactional systems.” In order to fully exploit the existing business potential, analysis of both types of data, structured and unstructured, is essential. “And people often forget that the challenges are liable to be overestimated, just as much as the expected results,” says Kobek. There are also areas that are still being exploited too little, according to Georg Droschl, product marketing manager of Microsoft Austria’s server business group: “Up until now, many companies have focused on internal relational data stored in databases, such as revenue or cus-


law& taxation Schönherr expandiert in der Türkei Schönherr expands organisation in Turkey

Neues CMS Office in Barcelona New CMS office in Barcelona

PHHV ist Listing Partner der Wiener Börse PHHV becomes Vienna Stock Exchange listing partner

> Schönherr steht kurz vor der vollständigen Eingliederung der türkischen Rechtsanwaltskanzlei Türkog˘lu & Celepçi in die Schönherr Organisation. Seit 2007 arbeiten die beiden Kanzleien eng zusammen und kooperieren seit Herbst 2010 auch auf formeller Basis. Ende September beschlossen die Schönherr Partner die Fusion mit Türkog˘lu & Celepçi, welche mit 1. Februar 2013 wirksam wird. Die Fusion beinhaltet die vollständige Integration der 27 Mitarbeiter von Türkog˘lu & Celepçi, davon 19 Anwälte, in die Schönherr Organisation.

> CMS eröffnet ein neues Office in Barcelona und erweitert damit seine Marktpräsenz in Spanien, wo es bereits Niederlassungen in Madrid und Sevilla hat. Die Gesamtanzahl der CMS Standorte steigt damit auf 53. Katalonien ist eine der dynamischsten Regionen Spaniens, steht für ein Fünftel der nationalen Wirtschaft und 30 % der Exporte. Peter Huber, Managing Partner von CMS Reich-Rohrwig Hainz: „Spanien ist ein sehr wichtiges Land für CMS. Nachdem wir uns zu Beginn des Jahres um die portugiesische Sozietät CMS RPA vergrößert haben, ist die neue Niederlassung in Barcelona ein weiterer Schritt in der Expansionsstrategie von CMS für die Iberische Halbinsel.“

> PHHV Prochaska Heine Havranek Vavrovsky Rechtsanwälte ist seit kurzem Listing Partner der Wiener Börse. Listing Partner sind von der Wiener Börse empfohlene Kapitalmarktspezialisten, wie Investmentbanken, Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte, die Unternehmen bei ihrem Börsengang am Finanzplatz Wien begleiten. „Es freut uns sehr, dass wir als Listing Partner der Wiener Börse aufgenommen wurden und dass unsere umfassende Expertise im Bereich Kapitalmarkttransaktionen durch diese Empfehlung besondere Anerkennung findet“, sagt Rainer Kaspar, Partner bei PHHV.

> Schönherr recently completed the full integration of Turkish law firm Türkog˘lu & Celepçi into its organisation. The two firms have worked together closely since 2007, and entered into a formal cooperation in 2010. At the end of September 2012, Schönherr partners concluded the merger with Türkog˘lu & Celepçi, which will take effect on 1 Februar 2013. The merger includes the integration of Türkog˘lu & Celepçi’s 27 staff, of which 19 are lawyers, into Schönherr’s organisational structure.

> CMS has opened a new office in Barcelona, expanding its presence in Spain, where it already has branches in Madrid and Seville. The addition increases the number of CMS office locations to 53. Catalonia is one of Spain’s most dynamic regions, generating 20% of the country’s GDP and 30% of exports. Peter Huber, managing partner of CMS Reich-Rohrwig Hainz commented: “Spain is a very important market for CMS. Following our expansion in Portugal with the Portuguese firm CMS RPA at the beginning of the year, the new office in Barcelona is another step forward in our strategy for the Iberian peninsula.”

> PHHV Prochaska Heine Havranek Vavrovsky Rechtsanwälte has recently become a listing partner for the Vienna Stock Exhange. Listing partners are capital market specialists, such as investment banks, auditors and law firms, that are recommended by the stock exchange to assist companies with their flotation in Vienna. “We are very pleased that we have been made a listing partner of the Vienna Stock Exchange, and that our extensive expertise in capital market transactions has received this special form of recognition,” says Rainer Kaspar, partner at PHHV.

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law&taxation Saint-Gobain auf Expansionskurs Saint-Gobain expanding

Baker & McKenzie begleitet WEB Anleihenprogramm Baker & McKenzie advises on WEB bond issue

B

aker & McKenzie Diwok Hermann Petsche hat WEB Wind energie AG, einen der führenden österreichischen Ökostromproduzenten, bei dessen neuem Anleiheemissionsprogramm begleitet. Dem Angebotsprogramm von WEB Windenergie AG, unter dem diverse endfällige und Annuitätenanleihen begeben werden sollen, liegt einer der ersten Wertpapierprospekte unter dem seit 1. Juli 2012 geltenden neuen Prospektregime zugrunde. „Für unsere Mandantin konnten wir bei einer der ersten Prospektbilligungen unter dem neuen Prospektregime dabei sein. Der am 4. Oktober gebilligte Wertpapierprospekt ist überhaupt erst der zweite der von der Finanzmarktaufsicht unter dem neuen Regime gebilligten Basisprospekte“, betont Philipp Spatz, Partner im Corporate Team von Baker & McKenzie Wien und Leiter der österreichischen Kapitalmarktpraxis.

B

aker & McKenzie Diwok Hermann Petsche has assisted WEB Windenergie AG, a leading Austrian renewable energy producer, on a new bond issue programme. The new WEB Windenergie AG bond programme, which will involve issuing a combination of bullet and annuity bonds, is one of the first to be subject to new prospectus rules that came into effect on 1 July 2012. “We have been able to prepare one of the first prospectuses under the new rules for our client. The prospectus was approved on 4 October, making it only the second to be accepted by the Financial Market Authority under the new rules,” said Philipp Spatz, partner in the corporate team at Baker & McKenzie Vienna and head of their capital markets practice.

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Christoph Mager, Partner DLA Piper Wien Christoph Mager, partner at DLA Piper Vienna

CHSH: erfolgreicher ACRON Deal

CHSH provides support for successful ACRON deal > Cerha Hempel Spiegelfeld Hlawati begleitete die ACRON Gruppe im öffentlichen Bieterverfahren der ÖBB Immobilienmanagement GmbH rund um den Erwerb der erst kürzlich fertiggestellten Gewerbeimmobilie Wien Westbahnhof A3 in der BahnhofCity Wien West. Die Schweizer ACRON Gruppe ist eine auf den Sachwert Immobilien spezialisierte Investmentgesellschaft und tritt nun erstmals in den österreichischen Immobilienmarkt ein. ACRON vertraute im Bereich Corporate, M&A auf Albert Birkner und Christian Thaler. Das Real Estate & Construction-Team von Cerha Hempel Spiegelfeld Hlawati bestand aus Johannes Aehrenthal, Manfred Ton, Peter Vcelouch und Mark Krenn. Der öffentlich-rechtliche Bereich wurde von Stefan Huber betreut, für Finance zeichnete Johannes Buchinger verantwortlich. > Cerha Hempel Spiegelfeld Hlawati (CHSH) supported the ACRON Group in the open bidding process run by ÖBB Immobilienmanagement GmbH for the acquisition of the recently completed Wien Westbahnhof A3 commercial property at BahnhofCity Wien West. The Swiss ACRON Group is a specialist real estate investment company and this represents their first entry into the Austrian market. ACRON relied on advice from Albert Birkner and Christian Thaler from CHSH’s corporate/M&A practice. The real estate & construction team from CHSH was composed of Johannes Aehrenthal, Manfred Ton, Peter Vcelouch and Mark Krenn. Stefan Huber provided public sector expertise, while Johannes Buchinger was responsible for finance.

Teamwork: Mark Krenn, Manfred Ton, Albert Birkner, Peter Vcelouch, Stefan Huber, Christian Thaler, Johannes Buchinger, Johannes Aehrenthal

Fotos: Getty Images, Beat Ernst, annarauchenberger.com / Anna Rauchenberger, A.Zechmeister, beigestellt

Der neue Wertpapierprospekt hat wegeweisenden Charakter The new bond prospectus is leading where others will follow

> Ein Anwaltsteam der DLA Piper Büros in Wien, Moskau und Frankfurt hat Saint-Gobain beim Erwerb von 25,1 % der Anteile an der ZAO Isoroc in Russland, einem Unternehmen der österreichischen Isoroc Holding AG, beraten. ZAO Isoroc ist ein Marktführer in Russland im Bereich Dämmstoffe, insbesondere für Mineralwolle. Christoph Mager, Partner und Leiter der Corporate, M&A Praxis in Wien: „Bei dieser Transaktion konnten wir unsere Stärke als globale Anwaltskanzlei perfekt für unseren Klienten Saint-Gobain einsetzen. Durch eigene Büros in allen transaktionsrelevanten Ländern, in diesem Fall natürlich insbesondere auch durch unser sehr starkes russisches Team, konnten wir Saint-Gobain grenzüberschreitend und nahtlos bei der erfolgreichen Umsetzung dieser Transaktion unterstützen.“ > A legal team drawn from DLA Piper’s Vienna, Moscow and Frankfurt offices advised Saint-Gobain on the acquisition of a 25.1% stake in the Russian company ZAO Isoroc, a subsidiary of the Austrian corporation Isoroc Holding AG. ZAO Isoroc is a market leader in Russia in insulation materials, in particular mineral wool. Christoph Mager, partner and head of corporate/M&A at DLA Piper in Vienna, commented: “This transaction gave us a perfect opportunity to exploit our strengths as a global law firm for our client Saint-Gobain. With our own offices in each country relevant to the deal, and especially in this case thanks to our very strong team in Russia, we were able to support Saint-Gobain seamlessly across national borders to sucessfully conclude the transaction.”


Gleiss Lutz berät Syngenta bei Devgen Übernahme

> Der internationale schweizerische Agrochemiekonzern Syngenta beabsichtigt, über seine Tochter Syngenta Crop Protection AG ein Übernahmeangebot für die belgische Agro-BiotechGesellschaft Devgen N.V. abzugeben. Das Übernahmeangebot ist freiwillig und noch an gewisse Bedingungen gebunden. Gleiss Lutz hat Syngenta bei der geplanten Übernahme im Hinblick auf kartellrechtliche und allgemeine Transaktionselemente beraten. > Syngenta Crop Protection AG, a subsidiary of the Swiss international agrochemical group Syngenta, has submitted an offer for the Belgian agro-biotech company Devgen N.V. The voluntary takeover bid is still subject to fulfillment of certain conditions. Gleiss Lutz advised Syngenta on the planned acquisition with regard to competition law and on various elements of the deal.

• Arbeitsrechtsexperte Stephan Nitzl übernimmt die Leitung der Employment, Pension & Benefits Gruppe bei DLA Piper Weiss-Tessbach. • Vergaberechtsexpertin Irene Mayr verstärkt ab sofort als Anwältin den Public Law Desk von Dorda Brugger Jordis. • Karriereschritte bei Wolf Theiss: Roland Marko wird Counsel, Claudia Chiper, Katharina Kitzberger, Christopher Nahler und Felix Prechtl werden Senior Associates. • Die auf internationale Schiedsgerichtsbarkeit und Investitionsschutz spezialisierte Kanzlei Konrad & Partners hat Philipp Peters zum Partner ernannt. Vier weitere Associates ergänzen das Team: Katharina Sax, Agata Wolinska und Martin Hackl in Wien und Kristina Kragujevska in Skopje. • Gábor Czike wurde zum Leiter der CMS Gruppe Immobilien und Bau in CEE ernannt. • Caroline Schmiegelo verstärkt das Vergabe rechtsteam bei Siemer – Siegl – Füreder & Partner.

Gleiss Lutz advises Syngenta on Devgen acquisition

Gleiss Lutz und Syngenta: Gemeinsam zum Erfolg Gleiss Lutz and Syngenta: United on the way to success

Auszeichnungen am laufenden Band

Anwälte in Bewegung

The accolades keep on coming

> Schöne Erfolge für österreichische Kanzleien: In der Ausgabe 2013 des Branchenguides IFLR 1000 – The Guide to the World’s Leading Financial Law Firms wurde Binder Grösswang in den Bereichen Banking, Mergers and Acquisitions und Capital Markets erneut unter den führenden Kanzleien in Österreich gerankt. Schönherr wurde vom renommierten britischen Magazin The Lawyer als „Law Firm of the Year: Austria“ ausgezeichnet. Und im Rahmen der Verleihung der internationalen M&A Advisor Awards durch M&A Advisor wurde Freshfields Bruckhaus Deringer für die Beratung der Sberbank beim Kauf der Volksbank International in der Kategorie „Financial Services Deal of the Year“ ausgezeichnet. > Austrian legal firms have some good reasons to celebrate. In the 2013 edition of IFLR 1000 – The Guide to the World’s Leading Financial Law Firms, Binder Grösswang was once again named one of the leading firms in Austria in the Banking, Mergers and Acquisitions and Capital Markets categories. Schönherr was applauded by the respected British magazine The Lawyer, being named its Law Firm of the Year: Austria. And in the international M&A Adviser Awards, Freshfields Bruckhaus Deringer received the prize for Financial Services Deal of the Year, for their work supporting Sberbank on its acquisition of Volksbank International. Schöne Erfolge für österreichische Kanzleien Sweet success for Austria’s law firms

Brandl &Talos: Kooperation CQR Payment Group und MasterCard

Brandl & Talos: Cooperation between CQR Payment Group and MasterCard

> MasterCard und die CQR Payment Group gehen eine strategische Partnerschaft im stark wachsenden Prepaid-Bereich ein. Die CQR Payment Group ist ein weltweit führender Anbieter von Zahlungslösungen aller Art. Alleine im Vorjahr hat CQR für ihre Kunden Transaktionen im Ausmaß von EUR 2,5 Mrd. abgewickelt. Im Prepaid-Bereich verfügt die Gruppe über umfassende Erfahrung und Kompetenz. Das Marktvolumen für Prepaid-Lösungen in Europa soll nach einer aktuellen Studie bereits 2017 bei EUR 149 Mrd. liegen. „Wir sind stolz darauf, dass wir CQR bei dieser strategisch wichtigen Kooperation beraten konnten. Unsere Erfahrung bei internationalen Vertragsverhandlungen hat uns geholfen, hier auch unter enormem Zeitdruck auf eine gemeinsame Lösung hinzuarbeiten“, freut sich Christopher Schrank, Partner bei Brandl &Talos. > MasterCard and CQR Payment Group have struck a strategic partnership in the fast-growing prepaid segment. CQR Payment Group is among the world’s leading providers of payment solutions of all kinds. Last year alone, CQR processed transactions amounting to EUR 2.5bn for its clients. And the group has extensive experience and expertise in the prepaid segment. According to a recent study, the prepaid market in Europe will swell to a volume of EUR 149bn by 2017. “We are proud to have advised CQR on this important strategic cooperation. Our experience in international contract negotiations meant that in this as in other cases, we were able to come to a mutual agreement under considerable time pressure,” announced Christopher Schrank, partner at Brandl & Talos. Christopher Schrank, Partner bei Brandl & Talos Christopher Schrank, partner at Brandl & Talos

Stephan Nitzl, Irene Mayr, Gábor Czike, Caroline Schmiegelow

Lawyers on the move • Labour law expert Stephan Nitzl has taken over man agement of the employment, pension & benefits group at DLA Piper Weiss-Tessbach • Irene Mayr, an expert in procurement law, has joined the public law desk at Dorda Brugger Jordis • Moving up the ladder at Wolf Theiss: Roland Marko is to become counsel; Claudia Chiper, Katharina Kitzberger, Christopher Nahler and Felix Prechtl will be senior associates • Konrad & Partners, specialised in international arbitration and investment protection, has made Philipp Peters a partner in the firm. In addition, four new associates will be added to their teams: Katharina Sax, Agata Wolinska and Martin Hackl in Vienna, and Kristina Kragujevska in Skopje • Gábor Czike has been appointed head of the CMS real estate & construction sector group in CEE • Caroline Schmiegelow has joined the pro­curement­ team at Siemer - Siegl - Füreder & Partner

Avancieren bei Wolf Theiss: Roland Marko, Katharina Kitzberger, Felix Prechtl, Claudia Chiper, Christopher Nahler Moving up at Wolf Theiss: Roland Marko, Katharina Kitzberger, Felix Prechtl, Claudia Chiper, Christopher Nahler

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law & taxation

CEE: M&A Insider CEE: M&A insiders

Foto: Getty Images

Der M&A-Markt hat sich wieder erholt, sagen Experten. Dieser Trend sollte sich auch 2013 fortsetzen The M&A market is recovering, experts say, predicting that the trend will continue through 2013

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Wenn man an M&A denkt und Wien als Tor zu CEE oder SEE betrachtet, dann liegt man sicher nicht falsch. Beschäftigen sich doch von der österreichischen Hauptstadt aus zahlreiche große Rechtsanwaltskanzleien intensiv mit dem Thema.

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bwohl die Finanzkrise in aller Munde ist, scheint sich der M&A Markt in CEE und SEE soweit beruhigt zu haben. Laut Partner Willibald Plesser war 2011 für Freshfields Bruckhaus Deringer ein besonders gutes Jahr. Die Kanzlei mit Sitz in unmittelbarer Nähe zum Stephansdom hat dieses Jahr insbesondere bei Großtransaktionen gepunktet. „So haben wir neben der Sberbank Transaktion – Vertretung der Sberbank beim Erwerb von zehn CEE-Banken von der Volksbanken Gruppe – an einer Reihe von Milliardentransaktionen gearbeitet. Für die Sberbank Transaktion haben wir 2012 den Advocatus Preis in Österreich und internationale Preise, wie etwa einen Toprang beim FT Innovative Lawyers Award, bekommen. Offenbar sind große Investitionen und Umstrukturierungen in Osteuropa im Gange, von denen ein guter Teil zu uns kommt“, erklärt Plesser. „Der M&A Markt hat 2011 die Erwartungen unserer Kanzlei voll und ganz erfüllt“, sagt auch Gerhard Hermann, Partner Baker & McKenzie in Wien. „Allerdings haben wir sehr stark von unserer Verankerung bei strategischen Investoren in Regionen, die nicht krisengeschüttelt sind, profitiert.“ Ähnliches zu berichten hat auch Alexander Popp, Partner bei Schönherr Rechtsanwälte. Für seine Kanzlei war der CEE M&A-Markt 2011 überraschend gut. „Das zeigen die offiziellen M&A-Statistiken, wenn man sich die Anzahl und die Transaktionswerte der Deals ansieht. Allerdings sollte man CEE nie pauschal betrachten – in manchen Ländern der Region lief es besser, in anderen schlechter“, analysiert er. Das M&A-Team für CEE von Schönherr besteht aus etwa 120 Juristen. Auch die Anwälte von Dorda Brugger Jordis sehen wieder Anfragen vor allem in Bulgarien, Russland, den postjugoslawischen Ländern und vereinzelt auch im Baltikum, besonders in den Bereichen Energie und Infrastruktur. Partner Martin Brodey: „Die im Jahr 2011 an den CEE M&A-Markt gestellten Erwartungen waren bedingt durch die Finanzkrise nicht allzu hoch. Nach einer krisenbedingten Stagnation der internationalen M&A-Aktivitäten im CEE-Raum zeichnete sich ab 2011 eine leichte Erholung des Marktes ab, die sich heuer fortgesetzt hat.“ Ungarn bleibt schwierig

Raimund Cancola, Partner bei Taylor Wessing, sieht den Markt differenzierter: „Während 2011 aufgrund der makroökonomischen Rahmenbedingungen (Stichwort: Euro- und Schuldenkrise) auch mit Hinblick auf die M&A-Aktivitäten durchaus herausfordernd war, gab es in den einzelnen Ländern doch erhebliche Unterschiede, sodass eigentlich nicht von einem einheitlichen CEE-Markt gesprochen werden kann.“ Er sieht einen drastischen Rückgang der M&A-Aktivität in Ungarn; dafür aber sogar eine Ausweitung der Aktivitäten in Polen – in Übereinstimmung mit der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung. Insgesamt lasse sich ein Trend zu krisengetriebenen („distressed“) Transaktionen beobachten. Hans-Ulrich Theobald, Rechtsanwalt und Partner bei Rödl Partner in Prag, kann das nur bestätigen: „Grundsätzlich ist die M&A-Aktivität in den Staaten der Visegrád-Gruppe mit Ausnahme von Ungarn durchaus zufriedenstellend; in Südosteuropa, der Ukraine und auch den baltischen Staaten halten sich Investoren gegenwärtig dagegen eher zurück.“ Auch Edith Hlawati, Managing Partner bei Cerha Hempel Spiegelfeld Hlawati, sieht den M&A-Markt in Ungarn eher negativ: „Nicht zuletzt durch die neuen Banksteuern werden ausländische Investoren weggedrängt.“ Zur Frage nach der allgemeinen Lage in CEE ergänzt sie: „Ich glaube, das kann man nur generell beantworten. Aus unserer Sicht hat sich der M&A-Markt eigentlich laut Erwartung entwickelt, wobei man dazu sagen muss, dass seit 2008 die Erwartungen nicht sehr hoch gewesen sind.“

Those who think of Vienna as the gateway to CEE and SEE for M&As are definitely not mistaken: from their headquarters in the Austrian capital, numerous large law firms work out the finite details of M&As on a daily basis.

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ven though everyone is still talking about the financial crisis, the M&A market in CEE and SEE seems to have gotten back into swing. According to Willibald Plesser, partner at Freshfields Bruckhaus Deringer, 2011 was a particularly good year. The law firm, located in close proximity to St Stephen’s Cathedral, was able to pull in several large transactions. “For our Sberbank transaction (counselling Sberbank in their acquisition of ten CEE banks from the Volksbanken Group), we won the Advocatus prize in Austria as well as an FT Innovative Lawyers Award, but we also worked on a number of transactions worth billions. It appears that large investments and restructurings are underway in eastern Europe, and a significant portion of those seem to be coming to us,” explains Plesser. “The M&A market definitely fulfilled our firm’s expectations in 2011 too,” says Gerhard Hermann, partner at Baker & McKenzie in Vienna. “But we were able to profit greatly from our strong presence with strategic investors in regions that are not hard hit by the financial crisis.” Other law offices are reporting similar developments. Alexander Popp, partner at Schönherr Attorneys at Law, notes that the 2011 CEE M&A market was surprisingly good. “Even if you’re looking at the official M&A statistics, the number of deals and the transaction volumes say a lot. But you can never look at CEE as a unified whole – in some countries in the region things were better and in others worse,” he summarises. Schönherr’s M&A team for CEE comprises approximately 120 jurists. The lawyers at Dorda Brugger Jordis are also receiving inquiries once again from Bulgaria, Russia, post-Yugoslavian countries but also occasionally also from the Baltic countries, especially those dealing with energy and infrastructure. “The expectations we had for the

CEE M&A market in 2011,” says partner Martin Brodey, “weren’t particularly high, certainly because of the financial crisis. But after the stagnation brought on by the crisis, international M&A activities in CEE turned out to be slowly on the mend, and this year the upward trend has continued.” Hungary remains difficult

Raimund Cancola, partner at Taylor Wessing, takes a more differentiated approach to the market: “Even though 2011 was a big challenge in the M&A sector because of the macroeconomic conditions (read: euro crisis and debt crisis), there were huge differences in individual countries, making it nearly impossible to speak of a unified CEE market.” He is seeing a drastic decline in M&A activity in Hungary, but an increase in Poland – in line with the general development of the Polish economy. On the whole, there’s an observable trend toward crisis-based distressed transactions. Hans-Ulrich Theobald, attorney and partner at Rödl Partner in Prague, offers confirmation: “M&A activity in the Visegrád countries, with the exception of Hungary, is definitely living up to expectations; in southeastern Europe, Ukraine and the Baltic countries, however, investors seem to be holding back.” Edith Hlawati, managing partner at Cerha Hempel Spiegelfeld Hlawati, sees negative developments on the M&A market in Hungary: “One of the main reasons that foreign investors are staying away is certainly the new banking taxes.” As far as the general situation in CEE is concerned, she adds: “I think that question can only be answered broadly. From our perspective, the M&A market has largely developed along the lines of our predictions. However, you do have to remember that since 2008 the expectations haven’t been very high.” Cautious expectations

The prognoses from M&A insiders about CEE becoming more of a buyer’s or a seller’s market can be pretty interesting. Hans-Ulrich Succeed 06/12

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Gerhard Hermann, Baker & McKenzie: „Der M&A-Markt hat 2011 die Erwartungen unserer Kanzlei voll und ganz erfüllt“ Gerhard Hermann, Baker & McKenzie: “The M&A market more than fulfilled our firm’s expectations in 2011”

Willibald Plesser, Freshfields: „Große Investitionen und Umstrukturierungen in Osteuropa im Gange, von denen ein guter Teil zu uns kommt“ Willibald Plesser, Freshfields: “Large investments and restructurings are underway in eastern Europe; many of these are handled by us”

Verhaltene Erwartungen

Möchte man von den M&A-Insidern eine Prognose für die Entwicklung der CEE-Märkte Richtung Verkäufer- oder Käufermarkt erhalten, so sind die Meinungen sehr interessant. Hans-Ulrich Theobald: „Infolge der großen Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Europäischen Union und des Euro erwarten wir in der absehbaren Zukunft grundsätzlich eher einen Käufermarkt. Sicherlich kann es im Einzelfall, z. B. infolge einer gegen den Trend verlaufenden deutlich positiven Wirtschaftsentwicklung eines Zielunternehmens, auch zu Situationen kommen, in denen der Verkäufer eine stärkere Verhandlungsposition innehat. Dies lässt sich jedoch nach unserer Ansicht nicht verallgemeinern.“ Dieter Spranz, Partner bei Wolf Theiss, sieht ebenfalls keinen allgemeinen Trend: „Die Entwicklung wird stark von der Branche und den einzelnen Ländern bzw. Märkten abhängen. Manche Branchen haben in den letzten Jahren hohe Bewertungen beibehalten und werden das voraussichtlich auch weiter tun, wie etwa Healthcare, IT und andere nicht-zyklische Bereiche.“ Er erläutert weiter, dass wir uns in einem Umfeld mit geringem organischem Wachstum befinden würden, weshalb für Unternehmen Wachstum durch M&A auf der Hand liege. „Auch das niedrige Zinsniveau spricht für Investitionen in Risikokapital, womit die Nachfrage auf Käuferseite steigt. Andererseits erreichen viele Unternehmer der ersten Generation ein fortgeschrittenes Lebensalter und müssen sich Nachfolgethemen stellen, was ebenso wie der Ablauf der Fondslaufzeiten der zwischen 2000 und 2010 aktiven Private Equity-Fonds Transaktionen auf den Markt bringen wird.“ Willibald Plesser erweitert aus seiner Sicht: „Bei Freshfields Bruckhaus Deringer beraten wir sowohl Investoren bei Neuakquisitionen, darunter auch Fonds und Private Equity-Häuser, aber auch Verkäufer, die sich aus ganz unterschiedlichen Gründen aus Osteuropa zurückziehen, z. B. Banken oder auch Energieunternehmen.“ Auch Martin Brodey, Experte bei Dorda Brugger Jordis, sieht keinen wirklich erkennbaren Trend in Richtung Verkäufer- oder Käufermarkt, weil es kein einheitliches Transaktionsgefüge gibt, sondern vielmehr die Umstände des Einzelfalls das Kräfteverhältnis zwischen Verkäufer und Käufer stark prägen: „Wenn sich in der Branche herumspricht, dass ein bestimmtes Unternehmen aufgrund wirtschaftlicher Rahmenbedingungen unter Verkaufsdruck steht, ergibt sich ein Käufermarkt, in dem die Kaufinteressenten die Verkaufsbedingungen leichter beeinflussen können. Umgekehrt sehen wir bei strategischen Akquisitionen, insbesondere bei 76

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Theobald: “Because of the high level of uncertainty about the direction in which the European Union and the euro will develop, we’re expecting it to be more of a seller’s market in the near future. Of course, you’re going to see isolated cases – like when a particular company bucks the negative trend and completely beats expectations – where sellers are going to be in a stronger position going into the negotiations. But this isn’t something we feel that you can generalise.” Dieter Spranz, partner at Wolf Theiss, also doesn’t see anything close to a general trend emerging: “The development is

going to be strongly dependent on the branch and on the individual countries or markets. Many sectors like healthcare, IT and other non-cyclical industries have been able to maintain high levels of activity over the last several years and will most likely continue to do so.” He explains further that we are in an area with little organic growth, which makes the step for companies toward growth through M&A a logical one. “The low interest rates are also a reason to invest in risk capital, increasing demand on the side of the buyer. But on the other hand, lots of ‘first-generation’ entrepreneurs are getting on in years and have to be thinking about who’s going to take over the business for them, which is going to be bringing transactions to the market just like the maturing of investments by private equity funds from 2000 to 2010.” Willibald Plesser adds his own view of the situation: “At Freshfields Bruckhaus Deringer we

Martin Brodey, Dorda Brugger Jordis: „Krisenbedingter Stagnation der internationalen M&A-Aktivitäten folgte ab 2011 eine leichte Erholung des Marktes“ Martin Brodey, Dorda Brugger Jordis: “After the stagnation brought on by the crisis, international M&A activities in 2011 were slowly on the mend”

Raimund Cancola, Taylor Wessing: „Insgesamt lässt sich ein Trend zu krisengetriebenen (distressed) Transaktionen beobachten“ Raimund Cancola, Taylor Wessing: “On the whole, there’s an observable trend toward crisis-based distressed transactions”

Fotos: David Sailer, beigestellt

Alexander Popp, Schönherr: „Man sollte CEE nie pauschal betrachten – in manchen Ländern der Region lief es besser, in anderen schlechter“ Alexander Popp, Schönherr: “You can never look at CEE as a unified whole – in some countries in the region things were better and in others worse”


breiter angelegten Verkaufsverfahren (Tenders), gute Möglichkeiten für die Verkäuferseite, sich mit ihren Vorstellungen durchzusetzen.“ Ronald Frankl von Lansky, Ganzger & Partner meint zur Entwicklung: „Im Energiebereich konnte bereits in der Vergangenheit beobachtet werden, dass sehr viel gekauft wird – Tendenz steigend! Im Industriesektor gibt es hingegen mehr Unternehmensverkäufe.“ Als Grund dafür nennt er einerseits zunehmende Liquiditätsschwierigkeiten der Unternehmen, andererseits viele Anfragen von Verkäufern, die ihr Unternehmen altersbedingt veräußern möchten. Als weiterer M&A-Markt für Verkäufer bieten sich laut Frankl vor allem auch Kaufmöglichkeiten im Rahmen von »Verkäufer wolUmschuldungsverfahren (Chapter 11 len vermeiden, Procedures) an. dass ein unterDer Rechtsanwalt und Partner schriebener Deal bei Fellner, Wratzfeld und Partner, noch vor Closing Markus Fellner, nimmt an, dass es sich im nächsten Jahr in CEE um scheitern kann« einen verkäuferfreundlichen Markt handeln wird, wobei dies von der jeweiligen Branche abhängen wird (der Automobilzuliefermarkt beispielsweise wird ein Käufermarkt bleiben). „Generell ist in CEE zu beobachten, dass die Durchführung von M&ATransaktionen immer professioneller wird und dass der Bedarf an neuem Kapital steigen wird, was für Private Equity Fonds neue Chancen bietet und einige Börsengänge zur Folge haben dürfte. Ob das Niveau von 2011 erreicht werden wird, kann schwer vorhergesagt werden, da der Zugang zu Fremdkapital nicht einfacher werden wird.“ Trends im Markt

Raimund Cancola, der neben den „klassischen“ Streitpunkten, wie etwa der Kaufpreisformel sowie den betraglichen und inhaltlichen

counsel investors, including funds and private equity groups, during new acquisitions, but also sellers, like banks or energy companies, who are leaving eastern Europe for all sorts of different reasons.” Martin Brodey from Dorda Brugger Jordis also doesn’t see any kind of clearly definable trend in the direction of a buyer’s or seller’s market, simply because there’s no unified pattern to the transactions; instead, there are particular conditions that determine the power relationship between buyer and seller in individual transactions: “If word gets around that a certain company

»Sellers want to make sure that signed deals don’t crash and burn before closing« might have to sell because of the market conditions, a buyer’s market will develop in which the potential buyers can fairly easily influence the

terms of purchase. But we also see the reverse with strategic acquisitions, in particular with tenders, where there’s a good chance that the buyer will come out on top and be able to determine the conditions of the deal.” Of the developments, Ronald Frankl of Lansky, Ganzger & Partner says that “in the energy sector, we saw in the past that there was a lot of buying going on – with no end in sight. But in the industrial sector there were a lot more companies being sold.”The reason he gives for this development is twofold: on the one hand, companies are having liquidity problems; but on the other hand, there seem to be numerous queries from companies that want to sell out because their heads are retiring. Another M&A market for sellers, according to Frankl, are sales that take place as part of a bankruptcy process (Chapter 11 proceedings). Markus Fellner, attorney and partner at Fellner, Wratzfeld & Partner, surmises that a sellerfriendly market will develop next

herzklopfen Juristische Fachkenntnis wohnt im Kopf. Doch in unseren Herzen glüht etwas ebenso Wichtiges: Spirit. Leidenschaft. Juristische Fachkenntnis im Kopf. Doch in unseren Herzen glüht herauszuholen. etwas ebenso Das Wichtiges: Spirit. Und der unstillbare Drang,wohnt für unsere Klienten weiter zu denken und mehr nennen wir:Leidenschaft. Lawyering. Und der unstillbare Drang, für unsere Klienten weiter zu denken und mehr herauszuholen. Das nennen wir: Lawyering.

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Hans-Ulrich Theobald, Rödl & Partner: „M&A Aktivität in den Staaten der Visegrád-Gruppe mit Ausnahme von Ungarn durchaus zufriedenstellend“ Hans-Ulrich Theobald, Rödl & Partner: “M&A activity in Visegrád countries, with the exception of Hungary, is definitely living up to expectations”

Edith Hlawati, CHSH: „In Ungarn werden nicht zuletzt durch die neuen Banksteuern ausländische Investoren weggedrängt“ Edith Hlawati, CHSH: “One of the main reasons that foreign investors are staying away from Hungary is certainly the new banking taxes”

Beschränkungen der Gewährleistungen, auch die Aufnahme von Regelungen für den Fall sogenannter wesentliche nachteiliger Änderungen nennt, stellt Veränderungen im Markt fest: „Eine neuere Entwicklung infolge der Unsicherheiten betreffend den Fortbestand des Euros bzw. das Ausscheiden einzelner Länder aus der Gemeinschaftswährung, ist, dass nun auch vermehrt Regelungen für Zahlungen in Fremdwährungen bzw. die Einführung neuer Währungen in einzelnen Ländern, »Besonders die getroffen werden.“ Allerdings ergänzt Markus Fellner, Due Diligence der gemeinsam mit Paul Luiki ein wird künftig Team aus fünf Rechtsanwälten und noch viel acht Konzipienten führt: „Financial sorgfältiger Market MACs sind dennoch noch durchgeführt nicht so stark verbreitet, wie man annehmen könnte. Kaufpreisanpas- werden müssen« sungsklauseln finden sich häufig, »Due diligence in doch auch sogenannte Fixpreiskonparticular will zepte oder Locked Box-Mechanisneed to be DONE men sind nach wie vor verbreitet.“ Ein Trend ist sicher die AbsicheMORE THOROUGHLY rung der „Deal Certainty“. „Verin the future« käufer wollen vermeiden, dass ein unterschriebener Deal noch vor Closing scheitern kann; sei es, weil der Käufer keine Akquisitionsfinanzierung erlangen kann, weil eine Genehmigung nicht erteilt wird usw.“, betont M&A-Experte Alexander Popp. „Interessanterweise ist die US-Praxis eher ,buyer-friendly‘, während die europäische Praxis eher zur Deal Certainty tendiert“, so Popp weiter. „In den USA ist weiters ein klarer Trend zu Kaufpreisanpassungen bei M&A-Verträgen zu beobachten. In Europa ist dieser Trend schwächer ausgeprägt.“ Auch Escrow-Mechanismen (Treuhandstrukturen) bei Kaufpreiszahlungen werden immer beliebter, weil sie sowohl für Käufer als auch Verkäufer Sicherheit bieten. „Bei einer Escrow-Struktur zahlt der Käufer den Kaupreis an einen sogenannten Escrow-Agenten, der üblicherweise beim Closing (Transaktionsabschluss) einen Teil des Kaufpreises an den Verkäufer weitergibt und den Rest auf einem Escrow-Konto zurückbehält, falls Gewährleistungszusagen schlagend werden“, erklärt Roland Frankl. 78

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Dieter Spranz, Wolf Theiss: „Das niedrige Zinsniveau spricht für Investitionen in Risikokapital, womit die Nachfrage auf Käuferseite steigt“ Dieter Spranz, Wolf Theiss: “The low interest rates are also a reason to invest in risk capital, increasing demand on the side of the buyer”

Ronald Frankl, Lansky, Ganzger & Partner: „Im Energiebereich konnte bereits in der Vergangenheit beobachtet werden, dass sehr viel gekauft wird“ Ronald Frankl, Lansky, Ganzger & Partner: “In the energy sector, we saw in the past that there was a lot of buying going on”

year in CEE, but that it will depend on the sector (the market for automotive suppliers will continue to be a buyer’s market).“In general, we’re seeing that M&A transactions are increasingly being executed in an extremely professional manner, and the need for new capital is going to rise, which could offer new opportunities for private equity funds, and we could see some IPOs come out of this. It’s difficult to say whether we’ll be able to hit 2011 levels, because borrowed capital isn’t going to get any easier to come by.”

of five attorneys and eight trainees, adds: “Financial market MACs aren’t as widely used as one might think. Purchase price adjustment clauses are common, but fixed price concepts and locked box mechanisms are still pretty ubiquitous.” There is however a trend toward shoring up the transaction through deal certainty.“Sellers want to make sure that a signed agreement doesn’t crash and burn before closing because the buyer isn’t granted the financing he needs for the deal or because he doesn’t get the authorisation he needed to get,” explains M&A expert Alexander Popp. “Interestingly enough, the practice in the US is pretty buyer friendly, whereas in Europe sellers tend to want deal certainty,” says Popp. “In the US you also see a trend toward purchase price adjustments in M&A contracts. In Europe, not so much.” And escrow mechanisms to handle the monetary transactions are becoming more popular because they offer security for both the buyer and the seller. “In an escrow arrangement, the buyer pays the purchase price to an escrow agent, who then normally passes part of the money on to the seller during the closing and keeps the rest in an escrow account in case liabilities need to be met,” states Roland Frankl.

Trends in the market

Raimund Cancola, who, in addition to ‘traditional’ contentious issues such as the purchase price formula, and limitations of warranties in terms of sums and contents, also cites the introduction of regulations governing so-called material adverse changes, has observed a shift in the market: “There is a new development taking place as a response to the uncertainty about the future of the euro and whether certain countries may exit the common currency and that is that countries are enacting new rules for payments in foreign currencies and for the introduction of new currencies in individual countries.” But Markus Fellner, who along with Paul Luiki heads up a team

Fotos: David Sailer, www.freewilly.at, beigestellt

law & taxation


Gerhard Hermann adds: “A par­ ticularly sensitive area that is usually a source of intense negotiation is clauses that can lead to an adjustment in the purchase price. In difficult and uncertain economic times, buyers feel the need to spread the risk of negative market or business developments between signing and closing between themselves and the sellers by using MAC clauses.” Examining more carefully

Markus Fellner, Fellner, Wratzfeld & Partner: „Generell ist in CEE zu beobachten, dass die Durchführung von M&ATransaktionen immer professioneller wird“ Markus Fellner, Fellner, Wratzfeld & Partner: “In general, we’re seeing that M&A transactions are increasingly being executed in an extremely professional manner”

Paul Luiki, Fellner, Wratzfeld & Partner: „Kaufpreisanpassungsklauseln finden sich häufig, aber auch Fixpreiskonzepte sind nach wie vor verbreitet“ Paul Luiki, Fellner, Wratzfeld & Partner: “Purchase price adjustment clauses are common, but fixed price concepts are still pretty ubiquitous”

Und Gerhard Hermann ergänzt: „Besonders heikel – und deswegen stark verhandelt – sind Klauseln, die zu Kaufpreisanpassungen führen können. Insbesondere in wirtschaftlich turbulenten und unsicheren Zeiten steigt käuferseitig das Bedürfnis, die Risiken negativer Markt- oder Geschäftsentwicklungen im Zeitraum zwischen Vertragsunterzeichnung (Signing) und Vollzug (Closing) zwischen Verkäufer und Käufer mithilfe von MAC-Klauseln angemessen zu verteilen.“ Sorgfältiger prüfen

Für Edith Hlawati ist auch der Bereich Insolvenzen in Zukunft genauer zu betrachten, und besonders die „Due Diligence“ wird viel sorgfältiger durchgeführt werden müssen: „Es ist ein zögerlicher Zugang, nicht wie man früher oft gesagt hat: ,Wir gehen jetzt in den Markt und kaufen uns den Marktanteil.‘ Es ist jetzt ein sehr langes Abwiegen, ob man in den Markt geht, ob es sich auszahlt und was passieren kann. Bei den Klauseln sind natürlich die Material Adverse Change-Regeln ein Thema, aber auch die Überregulierungen auf europäischer oder nationaler Ebene. Es hilft auch nicht, wenn z. B. Kartellverfahren sechs Monate dauern; in diesem Zeitraum kann sich im Markt einiges ändern.“ Dass die größte Herausforderung weiterhin in der wirtschaftlichen Stabilisierung der Europäischen Union und in der Aufrechterhaltung eines funktionierenden Bankensektors liegt, steht für Martin Brodey fest: „Wenn es der EU gelingt, die Krise zu überwinden, stellt die weitere Harmonisierung und Integration dieses großen Marktes auch die größte Chance für ein sicheres und stabiles wirtschaftliches Umfeld dar, von dem alle Unternehmen profitieren können.“ Wenn man weiters die Größe und das hohe Niveau der M&AAbteilungen der Rechtsanwaltskanzleien betrachtet, so ist es nicht verwunderlich, dass einige der ganz großen CEE-Deals über in Österreich ansässige Kanzleien durchgeführt werden.Auch die traditionelle Verbundenheit der Länder erleichtert häufig die Verhandlungen. Dieses erfolgreiche Engagement in Osteuropa und das besondere Verständnis wird Österreich gegenüber nicht-europäischen Investoren weiterhin den guten Ruf als Tor zum Osten sichern. 

In the future, Edith Hlawati finds, bankruptcy proceedings will need to be looked at more closely, and due diligence in particular will need to be done more thoroughly: “People are now much more cautious entering a market, not like back when they just said, ‘let’s just enter the market and buy us the market share’. Options have to be weighed: Do you enter a market? Is it worth it? What might happen? Material adverse change clauses are definitely an issue, but also overregulation at the national and European level. It’s not very helpful when it takes six

months to get antitrust authorisation for a merger – in six months the market can change a lot.” For Martin Brodey, the greatest challenge will continue to be stabilising the economy of the European Union and making sure the banking sector has the money it needs to function properly: “If the EU is successful in weathering this crisis, then there will be an excellent opportunity to harmonise and integrate this giant market and create a stable and secure economic framework in which all companies stand to profit.” Looking at the size and the level of expertise of the M&A departments at the law firms, it’s not surprising that many of the biggest CEE deals are done through firms with offices in Austria. The long-standing connections to eastern Europe often make negotiations easier. Successful dealings in eastern Europe and the special understanding that the law firms bring to the table continue to secure Austria’s reputation among non-European investors as the gateway to the east. Walter J Sieberer 


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Aus dem Schatten ins Licht Out of the shadows Vor einigen Jahren noch war das Vergaberecht eine relativ spröde Materie für eine Handvoll Enthusiasten. Heute hat sich daraus ein Rechtsgebiet entwickelt, das immer mehr an Bedeutung gewinnt. Manche österreichische Anwälte gelten in dieser Disziplin als echte Meister ihres Fachs.

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Several years ago public procurement law was still seen as a comparatively dry subject suitable only for a couple of enthusiasts. Today it has developed into a branch of law whose relevance is constantly increasing. Some Austrian lawyers are considered true masters of this discipline.


Fotos: Getty Images, David Sailer

„Interdisziplinäre Materie“ Wer in jungen Jahren als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Präsidenten des Verfassungsgerichtshofs arbeitet, bekommt natürlich einiges mit. Bei Stephan Denk, Rechtsanwalt bei Freshfields, war es jedenfalls so: „Ich komme eigentlich aus dem öffentlichen Bereich und war Mitarbeiter bei Professor Korinek am Verfassungsgerichtshof“, erzählt Denk. „Zu dieser Zeit war das Vergaberecht noch eine ziemlich unbearbeitete Materie. Erst mit dem EU-Beitritt Österreichs kam Schwung hinein.“ Zum Vergaberecht selbst kam er im Zuge seiner Studienzeit eher zufällig: „Ich war Professor Korinek zur Prüfung zugeteilt. Er war damals der einzige, der Vergaberecht prüfte; es hat mich sofort interessiert“, meint Denk. Und so war Denk ganz vorne mit dabei, als das EU-Recht in Österreich Platz griff und damit eine Verbindung zwischen innerstaatlichen Normen und europäischem Recht geschaffen wurde. Heute betreut er zahlreiche Klienten aus dem Bereich der öffentlichen Hand, aber immer wieder auch auf Bieterseite. Und er ist nach wie vor ganz vorne mit dabei, wenn Änderungen im Vergaberecht eintreten. „Seit 1. April gibt es ein neues Vergaberecht für Militär- und Sicherheitsbeschaffungen“, erklärt Denk. „Im militärischen Beschaffungsbereich waren gerade unsere deutschen Kanzleikollegen immer an vorderster Front, weshalb wir hier auch viel Knowhow haben.“ Nicht nur das österreichische Bundesheer ist davon betroffen, sondern auch beispielsweise Flughäfen, die als sogenannte Sektorenauftraggeber sensible Beschaffungen durchführen. „Das Vergaberecht ist eine interdisziplinäre Materie. Beschaffungsvorgänge gerade im Infrastrukturbereich sind oft extrem komplex und letzten Endes geht es häufig auch um enorme öffentliche Mittel, die bewegt werden“, beschreibt Denk. Er sieht das Vergaberecht auch „als Steuerungsinstrument des Staates in Richtung Anti-Korruptionsrecht.“ In diesem Zusammenhang weist er auch auf die derzeitige Erarbeitung neuer EU-Vergaberichtlinien hin, die in Österreich voraussichtlich ab 2014 umgesetzt werden. „Hier zeigen sich sehr klare Anti-Korruptionselemente“, meint Denk. „Man plant aber auch, die erwiesene mangelnde Leistung eines Bieters aus Vorprojekten künftig mehr als bisher in die Entscheidung einbeziehen zu können. Das ist derzeit noch nicht der Fall. Künftig soll eine schlechte Performance bei einer neuerlichen Bewerbung um einen öffentlichen Auftrag berücksichtigt werden können, auch wenn ein Anbieter der eigentliche Bestbieter wäre. Hier darf man gespannt sein, wie der Gesetzgeber dies ausgestaltet.“ All das zeige, dass das Vergaberecht „eine sehr lebendige Materie ist“, wie Denk anmerkt. Es ist aber auch eine sehr umfassende Angelegenheit: Allein der Vertrag für ein größeres Infrastrukturprojekt kann schon mal mehrere 100 Seiten umfassen. Und künftig werden auch Themen wie Green Procurement oder die Stärkung von Innovation mehr Beachtung in den Vergabeverfahren finden, weiß der Experte. „Derzeit sind die Verfahren eher unflexibel geregelt. In Zukunft soll sich ein Bieter auch verstärkt mit alternativen Vorschlägen präsentieren können. Dazu soll es im Wege des Verhandlungsverfahrens und einer neuen Innovationspartnerschaft Möglichkeiten der Diskussion geben“, erläutert Denk. Der Bassist und leidenschaftliche Drummer findet in der Musik die ideale Entspannung zu seinem Tagesjob. „Wenn Sie Mozart genau hören, merken Sie, dass da ganz schön Beat drinnen sein kann“, lächelt der 40-jährige Anwalt, der natürlich auch auf dem Konzert von Bruce Springsteen im Sommer in Wien war. Und dort hat Denk, der mit einer Kanadierin verheiratet ist („wir haben uns in Peru auf dem Inka-Trail kennengerlernt!“), genauso wie auch die anderen rund 50.000 Fans The River schmerzlich vermisst. Diesen Klassiker spielt er dann eben abends daheim in Ruhe nach.

Stephan Denk, Freshfields

“An interdisciplinary field” You certainly learn a lot if you are on the president of the constitutional court’s research staff at a young age. In any case, this is how it was for Stephan Denk, lawyer at Freshfields: “I started out in the public sector and worked for Professor Korinek at the constitutional court,” Denk says. “Back then, public procurement law was a rather unexplored matter.” It wasn’t until Austria’s EU accession that things began to get moving.” He arrived at public procurement law by coincidence during his studies. “I was assigned to take an exam with Professor Korinek, who was the only professor to lecture on public procurement law back then; and the topic immediately piqued my interest,” Denk explains. And this is why Denk was at the front line when EU law gained currency, bridging national law and European law. Today he advises numerous clients from public administration, but also bidders. And he is also at the forefront when there are amendments. “New defence and security procurement regulations came into force on 1 April,” Denk explains. “Our German colleagues at the firm have always been at the front line in the field of military procurement, which is why we possess a great deal of expertise in this area.” Not only the Austrian army is

affected by this law, but also, for instance, airports, who make sensitive purchases as private sector purchasers. “Procurement law is an interdisciplinary field. Procurement processes for infrastructure are often extremely complex, and in the end the transactions often involve an enormous amount of public funds,” Denk says. He sees public procurement law as a “controlling instrument of the government towards the anti-corruption law.” In this context, he also refers to the only new EU procurement directive that is currently being developed, and which is expected to be adopted by Austria as of 2014. “It contains distinct anti-corruption elements,” says Denk. “But it is also considered to give more weight to any flawed performance a tenderer has been proven to have provided in previous projects. This is a thing that is presently not done yet. In future, a tenderer’s flawed performance will be taken into account in a public procurement process, even if his offer is the best. It will be interesting to see how the legislator will develop the appropriate laws. All this shows that procurement law is a very dynamic discipline.” But it is also a vast field: the contract for a larger infrastructure project can comprise several hundred pages. And in future, the expert says, issues such as green procurement or innovation will be taken into account more strongly in procurement processes. “Currently, regulations for processes are relatively inflexible. In future, it should be possible for tenderers to present alternative proposals. To this end, there will be the possiblity to discuss them during the negotiation process and as part of a new innovation partnership.” For the bass player and passionate drummer music is the perfect way to unwind after a day at work. “If you really listen closely to Mozart, you will realise that it’s got quite a lot of beat,” smiles the 40-year-old lawyer, who went to the Bruce Springsteen concert in Vienna this summer with his Canadian wife (“We met in Peru on the Inca Trail”). Like the rest of the roughly 50,000 fans he sadly missed The River. But he makes up for that by playing it in the evenings in the comfort of his own home. Succeed 06/12

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law & taxation

„Interessante Querschnittsmaterie“

“Interesting multidisciplinary field”

Der erste Kontakt mit dem Vergaberecht war „eher langweilig und trocken“, lächelt Ralf D. Pock, wenn er an seine Zeit an der Universität zurückdenkt. Doch aus der anfänglichen Distanz wurde später eine Leidenschaft, die er mit seinem Partner Gunter Estermann durchaus teilt. Die beiden Anwälte trafen sich, als sie noch bei anderen Kanzleien tätig waren, und beschlossen, sich selbstständig zu machen. 2007 starteten sie mit ihrer eigenen Kanzlei. „Ich wollte immer selbstständig sein und meinen eigenen Weg gehen“, betont Estermann. Die Spezialisierung mit der eigenen Kanzlei auf das Vergaberecht lag nahe: „Wir hatten beide langjährige Erfahrung und einige große Mandanten in diesem Bereich. Das war eine gute Basis, die sich äußerst positiv weiterentwickelt hat“, so Pock. Heute sind beide hauptsächlich beratend und begleitend tätig, und zwar sowohl für die öffentliche Hand bei der Abwicklung großer Ausschreibungen als auch für Unternehmen, die sich als Bieter um öffentliche Aufträge bewerben. „Das Vergaberecht umfasst viele Bereiche, die ineinandergreifen“, beschreibt Estermann. „Es ist eine interessante und ausgesprochene Querschnittsmaterie, die nicht nur juristisches Fachwissen erfordert, sondern auch viel technisches und wirtschaftliches Verständnis.“ Das Vergaberecht betrifft heute zudem sehr viele verschiedene Branchen, weil es eigentlich keine Beschaffungsgegenstände gibt, die von der öffentlichen Hand nicht benötigt werden und daher auch auszuschreiben sind. Die Tätigkeit der Kanzlei bezieht sich schwerpunktmäßig auf Planungsleistungen von Ziviltechnikern, auf Bauprojekte, IT und IKT sowie auf den Gesundheitsbereich. So betreut Estermann Pock aktuell beispielsweise die Planungsausschreibung des AKH Linz oder den Umbau des LKH Feldkirch. Die Kanzlei ist bewusst schlank aufgestellt. „Wir legen größten Wert auf direkten Kontakt mit unseren Klienten“, sagt Estermann. Das sei deshalb so bedeutend, weil Vergabeprozesse häufig in die Vergangenheit zurückreichende „Vorgaben und Ziele haben, die man berücksichtigen muss. Zusätzlich müssen nahezu immer sensible Entscheidungen getroffen werden, die eine möglichst intensive Einbindung des jeweiligen Partners erfordern und nicht an auszubildende Juristen delegiert werden sollten“, so Pock. Seit einiger Zeit stellen die beiden Experten aber durchaus auch Veränderungen im Markt bei der eigentlichen Auftragsabwicklung fest. „Die bisherige Bereitschaft öffentlicher Auftraggeber, inhaltlich berechtigten Nachforderungen der Auftragnehmer nachzugeben, nimmt immer mehr ab“, sagt Pock. „Die formalistische Ebene, solche Nachforderungen abzulehnen, dominiert heute sehr stark.“ Daher, so Estermann, komme die Durchsetzung oder Abwehr von Auftragnehmerforderungen immer mehr in juristische Hände. Und hier sieht die Kanzlei auch eine weitere wesentliche Kompetenz. Privat legen die beiden Anwälte viel Wert auf Sportlichkeit: Gunter Estermann ist „theoretisch Fechter“, wie er schmunzelnd anmerkt, und hat früher sogar auf Turnieren gefochten. Und Ralf Pock legt in seiner Freizeit gerne Kilometer auf dem Rad oder beim Laufen zurück. Wichtig ist beiden übrigens auch eine möglichst gesunde Work Life Balance. Denn die Anwälte sind nicht nur Unternehmer, sondern auch Familienväter – und legen Wert darauf, ihre Kinder groß werden zu sehen.

His first contact with public procurement law was “rather boring and dry”, says Ralf D Pock with a smile as he thinks back to his time at university. But what began with a slightly distant attitude later became a passion that he shares with his partner Gunter Estermann. The two lawyers met when they were still working at other law firms and decided to start their own business in 2007. “I always wanted to be self-employed and go my own way,” Estermann explains. The decision to focus on public procurement law in their law firm was the logical choice: “We both had many years of experience and several large clients in this field; that was a good basis that has grown since then,” says Pock. Today both of them predominantly work in an advisory and assisting capacity for the public sector during the processing of large tenders and for companies that apply as bidders for public tenders. “Public procurement law comprises many interconnected fields,” describes Estermann. “It is an interesting and highly multidisciplinary field that also requires a lot of technical knowledge and a good understanding of economics.” Moreover, public procurement law currently affects many different sectors, because there are no goods or services that

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Gunter Estermann, Ralf D. Pock, Estermann Pock Rechtsanwälte Gunter Estermann and Ralf D Pock, Estermann Pock law firm

Foto: David Sailer

the public sector does not require and that are therefore not put up for tender. The activities of the law firm concentrate mainly on the planning work of civil engineers, construction projects, IT and ICT as well as the healthcare sector. For instance, Estermann Pock is presently assisting with the planning tender of the Linz general hospital as well as the renovation of the Feldkirch provincial hospital. The law firm is kept lean on purpose. “We attach great importance to direct contact with our clients,” says Estermann. This is of great significance because tender processes must often take into account conditions and targets that date back to the past. “Furthermore,” Pock adds,“delicate decisions almost always have to be made, which requires an intense involvement of the respective partner and should not be delegated to trainee lawyers.” For some time, however, both experts have been noticing changes in the market regarding the actual order processing.“The willingness of public clients to give in to contractors’ supplementary claims that are legitimate in content is dwindling,” says Pock. “The formalistic level of rejecting such supplementary claims is very dominant at present.” For this reason, according to Estermann, the enforcing or defence of contractors’ demands are increasingly being handled by legal experts. And here the law firm also sees a further significant area of competence. In their private lives, both lawyers are enthusiastic about sports: Gunter Estermann is a fencer – “in theory”, as he remarks with a grin – and has even competed in tournaments in the past. And Ralf Pock loves to clock up miles in his spare time – whether on his bicycle or running. Incidentally, both of them wish to have the best possible work-life balance. Because the lawyers are not only entrepreneurs but also family men, they attach great importance to seeing their children grow up.


ideas4you

„Ortsumfahrungen sind im Kommen“ Schon vor dem EU-Beitritt Österreichs war Martin Oder in Brüssel tätig. Und das hat den heutigen Partner von Haslinger/Nagele & Partner sehr früh auch mit dem Vergaberecht in Kontakt gebracht. „Ich habe mich damals bereits auf Kartell- und Vergaberecht spezialisiert, ebenso auf EU-Recht, Energie- und Beihilfenrecht“, sagt Oder, der in dieser Zeit auch die Strukturen in Brüssel sehr gut kennenlernte. Somit blickt der Anwalt auf eine fast schon 20-jährige Kenntnis des Vergaberechts zurück. „Damals war ich einer der ersten in Österreich“, lächelt Oder. „An der Universität wurde diese Materie ja nicht gelehrt. Und in der Praxis war es auch nicht wirklich nötig: Man schrieb damals öffentliche Aufträge nach der ÖNORM A 2050 aus.“ Doch das hat sich dann rasch geändert. Und Martin Oder ging zurück nach Wien – in eine noch junge Kanzlei. Mehr als zehn Jahre ist Oder, Jahrgang 1965, nun bereits bei Haslinger/ Nagele. Oder hat das stetige Wachstum der Sozietät mitgeformt. „Wir haben heute in Wien rund 25 Mitarbeiter, davon zwei Drittel Juristen und juristische Mitarbeiter“, betont Oder. „Damit haben wir doch eine gewisse Größe erreicht.“ Oder hat die Weiterentwicklung des Vergaberechts immer aktiv verfolgt. „Es war früher ein Gesetz für den Auftraggeber“, erklärt Oder. „Dann hat sich sicherlich einiges zugunsten der Auftragnehmer verändert. In den letzten Jahren ist aber auch viel mehr Formalismus eingekehrt – und dieser wiederum hat den Rechtsschutz erschwert.“ Gerade deshalb sieht sich Oder mit verstärktem Interesse seiner Klienten konfrontiert. Über die Jahre betrachtet, hat er ungefähr zu gleichen Teilen für Auftraggeber und Auftragnehmer gearbeitet. Zuletzt hat Oder die Ausschreibung der Altlastensanierung der voestalpine Kokerei in Linz betreut. Hier wurde – obwohl die voestalpine ein

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“Local bypasses are on the rise” Even before Austria’s entry into the EU, Martin Oder was active in Brussels. That brought the current partners at Haslinger/Nagele & Partner into contact with public procurement law very early on. “Back then I was already specialised in antitrust law and public procurement law, likewise EU, energy and state aid laws,” says Oder, who also came to know the Brussels structures very well during this time. Consequently, he can look back on a knowledge of public procurement law spanning almost 20 years.“At the time I was one of the first in Austria,” smiles Oder. “This material wasn’t taught at the university. And it also wasn’t really necessary in practice; one used to invite tenders based on ÖNORM A 2050.” However, that changed rapidly. And Martin Oder headed back to Vienna, to chambers that were still in their infancy. Oder, born in 1965, has now been with Haslinger Nagele for more than ten years. He has certainly had an important hand in shaping the steady growth of the partnership. “Today in Vienna we have about 25 employees, of whom two-thirds are lawyers and paralegals,” Oder points out. “This means we have reached a certain size.” Oder was also often actively engaged with the further development of public procurement law.“Previously the law served mainly principals,” explains Oder. “Later, this definitely changed in favour of the contractor. But over the past few years more formalism has appeared, and this has made legal protection more difficult.” Precisely because of this, Oder sees himself confronted with the increased interests of his clients. Viewed over time, he has worked for principals and contractors in approximately equal share. Most recently he handled the invitation to tender for the contaminated site remediation at the voestalpine coking plant in Linz. Although voestalpine is a private client, a public invitation to tender is being offered here, as subsidies have been requested. Oder handled

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privater Auftraggeber ist – eine öffentliche Ausschreibung gemacht, weil Fördermittel beantragt wurden. Oder hat dieses Projekt, das mit 150 Mio. Euro auf zumindest zwölf Jahre angesetzt ist, von der Erstellung des Konzepts über die Unterlagen bis zur Vergabe komplett betreut. Solche Aufgaben, ist Oder überzeugt, werden künftig an Bedeutung gewinnen: „Altlastensanierung kostet sehr viel Geld, und wenn man an die Fördertöpfe herankommen will, sind öffentliche Ausschreibungen notwendig.“ Ebenfalls sehr aktiv ist der Anwalt im Bereich PPP (Public Privat Partnership). Oder ist Berater der OECD bei der Entwicklung von PPP-Gesetzen, vor allem in Ländern Zentral- und Südosteuropas. Und in Österreich hat er beispielsweise an der Ausschreibung für das PPP-Projekt Autobahn A5 für die ASFINAG federführend mitgewirkt – ein 800 Mio. Euro-Projekt! Derzeit ist Oder u. a. bei dem PPP-Projekt Umfahrung Mistelbach (nördliches NÖ) für ein Bieterkonsortium engagiert. „Ortsumfahrungen sind im Kommen“, lächelt Oder. Und ein Ministerium berät er aktuell bei der Umsetzung und Vergabe eines PPP-Projekts im Hochbau. Als Experte für das Vergaberecht stellt Martin Oder eine zunehmende Verschärfung der Gesetzeslage fest. Und manchmal geht es ihm auch zu langsam voran, etwa bei der Schaffung der Voraussetzungen für Infrastrukturvorhaben. „Umweltverträglichkeitsprüfungen und Genehmigungsverfahren dauern nach wie vor sehr lange“, weiß Oder. „Gerade bei großen und wichtigen Infrastrukturvorhaben – etwa im Verkehrs- und Energiebereich – wäre eine Beschleunigung wünschenswert.“ Beim Laufen, Schitourengehen und Radfahren findet der Vater eines Sohnes und einer Tochter den nötigen Ausgleich. Und weil er auch Zeit mit seiner Familie verbringen will, wird er mitunter „zwangsläufig zum Nachtarbeiter“. Denn gerade bei öffentlichen Ausschreibungen ist die Reaktionsgeschwindigkeit immer wieder ganz entscheidend.

the entire project, from the concept, the documentation, to the award of the contract, which is made up of EUR 150m over 12 years at least. In the future, such assignments will gain in significance. Oder: “Remediation of contaminated sites costs a lot of money and if you want to be eligible for subsidies, public invitations to tender are vital.” The attorney is also active in the field of PPP (Public Private Partnership). Oder is adviser to the OECD on the development of PPP laws, particularly in the central and southeast European countries. In Austria he led, for example, the tendering process for the PPP project A5 motorway for ASFINAG (Autobahn

Auf der Jagd nach Fairness

In pursuit of fairness

„Durch Österreichs EU-Beitritt kam eine starke Dynamik in die Materie des Vergaberechts“, blickt Michael Breitenfeld, Senior Partner bei Siemer Siegl - Füreder & Partner (SSFP), zurück. Wozu der Anwalt durchaus seinen Beitrag leistete. Ein Klient wollte wegen eines nicht erhaltenen Auftrages den Rechtsweg beschreiten. Breitenfeld verfolgte die Causa bis zum Verfassungs- und Europäischen Gerichtshof und erreichte letzten Endes eine Novelle des österreichischen Vergaberechts. Denn bis dahin war es so, dass selbst bei einem Erfolg vor den Nachprüfungsbehörden der Bieter nichts davon hatte, da die Zuschlagsentscheidung und die Erteilung eines öffentlichen Auftrages ein zusammenhängender Akt waren. War die Entscheidung vergaberechtswidrig, konnte der Zuschlag trotzdem nicht widerrufen werden. „Diese Novelle hat das geändert und damit eine wesentliche Erleichterung für die Praxis gebracht“, meint Breitenfeld. Was ihn am Vergaberecht so fasziniert? „Man führt ein Projekt von der Vision und der Idee bis zur Umsetzung durch. Das geht nur im Team und nur mit ausgezeichnetem Projektmanagement“, beschreibt Breitenfeld, der Doyen unter den österreichischen Vergaberechtsexperten, die komplexe Materie. Immerhin rund 40 Mrd. Euro werden jährlich in Österreich

“Austria’s EU accession brought great momentum to the area of public procurement law,” recalls Michael Breitenfeld, senior partner at Siemer - Siegl - Füreder & Partner (SSFP). And the lawyer certainly had a part in that. One of his clients wanted to take legal action after he was not granted a contract. Breitenfeld took the case right up to the constitutional court and the European Court of Justice – and ultimately effected an amendment in Austrian public procurement law. Up until then, even if a bidder proved his case before the reviewing authorities, it was no use to him, as the contract award decision and

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and Highway Financing Corporation) – an EUR 800m project! Currently, among other things, Oder is involved in the PPP project Mistelbach bypass (Lower Austria) on behalf of a consortium of bidders. “Local bypasses are on the rise,” he says with a grin. And currently he is providing advice to a ministry in the realisation and procurement procedure for a structural engineering PPP project. As an expert in public procurement law, Martin Oder observes an increased tightening of the legal framework. But sometimes he finds it is moving forward too slowly, for example when it comes to creating the conditions for infrastructure projects. “Environmental impact assessments and licencing procedures still take a long time; right now, for large and important infrastructure projects in, for example, the traffic and energy sector, an acceleration of the process would be desirable.” The father of a son and a daughter finds the necessary life balance through running, ski touring and cycling. And because he also wants to spend time with his family, he sometimes becomes, unavoidably, a night worker. When it comes to public invitations to tender, time and again a quick response is critical.

Martin Oder, Partner bei Haslinger/ Nagele & Partner Rechtsanwälte

the issue of the contract was one and the same act. If the decision was unlawful according to public procurement law, the contract could still not be repealed. “This amendment changed that, thereby simplifying the practical application significantly,” says Breitenfeld. What is so fascinating about public procurement law? “You take a project from its conception and idea to its realisation. That can only work in a team and only with excellent project management,” says Breitenfeld, a luminary in his field in Austria, explaining this complex subject matter. Each year about EUR 40bn in contracts are

Fotos: David Sailer

Martin Oder, partner at Haslinger/Nagele & Partner Rechtsanwälte


Michael Breitenfeld, Senior Partner Siemer - Siegl - Füreder & Partner Rechtsanwälte (SSFP) Michael Breitenfeld, senior partner at Siemer - Siegl - Füreder & Partner Rechtsanwälte (SSFP)

von öffentlichen Auftraggebern ausgeschrieben. „Es geht dabei darum, den Wunsch des EU-Rechts nach einem freien und lauteren Wettbewerb umzusetzen“, meint Breitenfeld. Trotz dieser enormen Summen gibt es in der Praxis gar nicht so viele Probleme, wie man annehmen würde. „Wir haben in Österreich nach Grobschätzungen jährlich rund 4000 bis 6000 Vergabeverfahren“, rechnet Breitenfeld vor; „und wir haben dabei lediglich rund 150 Nachprüfungsverfahren auf Bundesebene und ebenso viele auf Landesebene. Das System hat sich also grundsätzlich bewährt.“ Das Vergaberecht selbst ist sehr formalistisch ausgeprägt. Die Teilnahme an einem Nachprüfungsverfahren kostet Geld. „Zum einen sind die Gebühren ziemlich hoch, zum anderen muss man sich aufgrund der Komplexität der Materie eines Anwalts bedienen, wobei es trotz Obsiegens keine Kostenersatzpflicht des Gegners für die Rechtsberatungskosten gibt“, meint Breitenfeld. Es ist dennoch schade, dass viele Unternehmen, vor allem KMU, Abstand von Vergabeverfahren nehmen, obwohl gerade diese Chancen bei öffentlichen Ausschreibungen hätten. „Wichtig ist die richtige Vorbereitung“, betont Breitenfeld, der mit seiner Kanzlei vor allem im Bereich Infrastruktur sehr erfolgreich ist. So stehe bei großen Bauprojekten derzeit der klare Wunsch der Auftraggeber, mögliche Kostenexplosionen einzudämmen, im Vordergrund. Breitenfeld sieht in diesem Zusammenhang auch eine stärkere Bedeutung von „Anti-ClaimManagement“: „Bei den nachträglichen Kosten – aufgrund ungenauer Ausschreibungen oder eines später entstandenen Mehraufwandes – kam es oft zu Budgetüberschreitungen. Hier wollen die Auftraggeber den Hebel ansetzen und durch Verschärfung von Bestimmungen in den Ausschreibungen Mehrkosten vermeiden.“ Das schärft auf der anderen Seite erneut den im Vergaberecht stark ausgeprägten Formalismus. „Kleinste Fehler können dazu führen, dass man aus einem Vergabeverfahren ausgeschlossen wird“, warnt der Vergaberechtsexperte. „Daher gewinnt das Thema Ausschreibungsberatung für alle Beteiligten immer mehr an Bedeutung.“ Die EU will die Vergabeverfahren durch den stärkeren Einsatz von elektronischen Medien vereinfachen. Das ändert freilich nur bedingt etwas an der gesamten Komplexität, denn das Vergaberecht hat seine Wurzeln im Baurecht und ist daher sehr bautechnisch orientiert. Heute müssen aber auch Bereiche wie IT, Dienstleistungen oder etwa Medikamente bzw. Gesundheit nach dem einheitlichen Schema behandelt werden. Das macht es kompliziert. Doch genau das scheint den Anwalt, der in fünfter Generation Jurist ist, so zu reizen. „Ich habe seit jeher einen ausgeprägten Wunsch nach Fairness“, betont Breitenfeld; „und das, gepaart mit der Lust zur Problemlösung, macht für mich das Vergaberecht so reizvoll.“ Seine Freizeit verbringt der vielbeschäftigte Anwalt gerne bei schönen Klängen im Wiener Musikverein oder bei schönem Wetter im Garten seines Seehauses – und noch viel öfter auf der Pirsch: Breitenfeld ist ein leidenschaftlicher Jäger. 

put out to tender by public awarding authorities in Austria. “It’s all about implementing EU law’s idea of free and fair competition,” he stresses. Despite the enormous sums of money at stake, there are in practice not as many problems as one might expect. “In Austria we have an estimated 4,000 to 6,000 tendering procedures each year,” Breitenfeld points out, “and only about 150 review proceedings at a federal level and the same number at the provincial level. So the system has basically proven successful.” Public procurement law as a whole is very formalistic, and review proceedings cost money. “For one thing, the fees are quite high; and then the complexity of the subject matter also makes it essential to contract a lawyer, and even in case of a win, one’s opponent is not required to reimburse the costs of legal counsel,” Breitenfeld explains. Still, it’s a pity that many companies – especially SMEs – steer clear of public procurement procuedures, even though they are the ones who stand the largest chance of success in public tenders. “The right preparation is essential,” stresses Breitenfeld, who is very successful with his firm, especially in the infrastructure sector. The contracting authorities in major construction projects are primarily interested in minimising the possibility of a cost explosion. Relating to this, Breitenfeld also sees anti-claim management becoming ever more important: “Follow-up costs – owing to unspecific tenders or additional expenses that arise in the course of a project – have

often caused budget overruns. This is where contracting authorities want to swing in and prevent additional costs by tightening the provisions.” This, on the other hand, again adds to the existing formalism in public procurement law. “Even the smallest mistake can result in exclusion from procurement procedures,” the procurement expert warns. “That’s why tender advice is becoming more and more relevant for everyone involved.” The EU plans to simplify procedures for the award of contracts through the increased use of electronic media. This will, of course, only have a slight effect on the complexity of the whole, as public procurement law is rooted in construction law and therefore highly technical. But nowadays, sectors such as IT, services or pharmaceuticals/healthcare must also be handled in accordance with the one single system, which makes it complicated. But this is precisely what seems to fascinate the fifth-generation jurist. “I have always had a very strong yearning for fairness,” Breitenfeld recalls. “This, in combination with my love of problem-solving, is what makes public procurement law so appealing to me.” The busy lawyer likes to spend what little free time he has either visiting concerts in Vienna’s Musikverein, or enjoying sunny weather in the garden of his lake house, or – and this is even more likely – hunting, as this is a passion of his. 

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newsfacts & Europa der Kontraste Europe – place of contrasts

Telekom Austria Group steigert Gewinn Telekom Austria Group increases profits

EU will Cloud Computing forcieren EU wants to promote cloud computing

> Gemessen an den durchschnittlichen Konsumausgaben der privaten Haushalte in verschiedenen Ländern zeigen sich nach wie vor eklatante Wohlstandsunterschiede in Europa, so eine Studie von RegioData Research. Verfügt beispielsweise ein Haushalt in Österreich im Schnitt über circa EUR 36.000 im Jahr, so stehen einem bulgarischen Haushalt nur EUR 5500 zur Verfügung. Noch weniger haben die Haushalte in dem Nicht-EU-Land Ukraine, nämlich nur EUR 3800. Dem westeuropäischen Niveau am nächsten kommen die slowenischen Haushalte mit rund EUR 20.500 jährlich. Das entspricht beinahe dem Wert der Konsumausgaben in Portugal.

> Die Telekom Austria Group konnte in den ersten neun Monaten des Jahres 2012 den Nettogewinn deutlich steigern: Nach EUR 68,7 Mio. im Vergleichszeitraum des Vorjahres betrug er per Ende September EUR 180,1 Mio. Das operative Ergebnis (EBIT) wuchs von EUR 208,8 Mio. in den ersten drei Quartalen 2011 auf EUR 388,1 Mio. im Vergleichszeitraum 2012 an. Diese Steigerungen des Ertrags sind vor allem auf Kosteneinsparungen und den gesunkenen Aufwand für Restrukturierungsmaßnahmen zurückzuführen. Der Druck durch die Kosten- und Konjunktursituation am Markt sowie durch regulatorische Maßnahmen bleibe aber bestehen.

> Die neue Strategie der Europäischen Kommission zur „Freisetzung des Cloud Computing-Potenzials in Europa“ sieht Maßnahmen vor, die bis 2020 einen Nettonutzen von 2,5 Mio. neuen Arbeitsplätzen in Europa und eine jährliche Steigerung des BIP der EU in Höhe von EUR 160 Mrd. (ca. 1 %) bewirken sollen. Die Strategie soll dem beschleunigten und verstärkten Einsatz des Cloud Computing in allen Bereichen der Wirtschaft dienen, meint das EU-Büro der WKO. Die echten volkswirtschaftlichen Vorteile könnten allerdings nach Einschätzung der Kommission erst bei einem breiten Einsatz von Cloud-Lösungen durch Unternehmen und den öffentlichen Sektor zum Tragen kommen.

> Comparing the average puchasing power of private households in different countries, it is evident that there are still glaring differences in prosperity in Eu­ rope, according to a study by RegioData Research. While, for instance, house­ holds in Austria each have an average EUR 36,000 at their disposal each year, Bulgarian households have only EUR 5,500. Households in the non-EU state Ukraine have even less, namely EUR 3,800. Slovenian households come closest to west European levels – with around EUR 20,500 per year. This is almost as much as the figure for consumer expenditure in Portugal.

> In the first nine months of 2012, the Telekom Austria Group was able to increase its net profit considerably: After posting EUR 68.7m in the same period last year, it achieved EUR 180.1m by the end of September this year. The operating result (EBIT) grew from EUR 208.8m in the first three quarters of 2011 to EUR 388.1m for the same period in 2012. This increase in profit can be attributed largely to cost savings and a decreased expenditure on restructuring measures. There is, however, still pressure resulting from the cost and economic situation in the market as well as from regulatory measures.

> The new strategy of the European Commission to utilise the potential of cloud computing in Europe in­cludes measures that are expected to create 2.5 million new jobs in Europe by 2020 and to result in an annual increase in the EU’s GDP of EUR 160bn (approx. 1%). The strategy is intended to contribute towards an accelerated and increased use of cloud computing in all sectors of business, according to the EU office of the Austrian Federal Economic Chamber. However, the Commission believes that the real economic benefits will only be felt if cloud solutions are implemented on a large scale by companies and the public sector.

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communications &IT Dieses Arbeiten ist Vergangenheit: Mobile Arbeitsformen nehmen zu Working like this is a thing of the past: Mobile working is on the rise

Heberling zum Honorarprofessor ernannt Heberling named honorary professor

> Conrad Heberling, Vorstandsvorsitzender des DAF Deutsches Anleger Fernsehen, wurde an der Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) Konrad Wolf (Potsdam-Babelsberg) zum Honorarprofessor ernannt. Heberling ist seit August 2012 DAF Vorstandsvorsitzender und lehrt an der HFF die Fächer Marketing und Marktforschung im Fernsehen. > Conrad Heberling, president and CEO of DAF Deutsches Anleger Fernsehen, has been named honorary professor at Konrad Wolf University of Film and Television (Potsdam-Babelsberg). Heberling was appointed president of DAF in August 2012 and teaches marketing and market research in television at the university.

Ausgezeichnet: Prof. Conrad Heberling (links) mit Prof. Dieter Wiedemann Honoured: Prof Conrad Heberling (left) with Prof Dieter Wiedemann

IBM erweitert PureData System Familie

Immer weniger Büroflächen Decreasing office space > Laut dem neuen Workplace of the Future Report von Citrix Systems sieht der Arbeitsplatz der Zukunft so aus: ein Mitarbeiter, vier Endgeräte, zwei Drittel Schreibtisch. Mobiles Arbeiten und „Bring your own device“ (BYOD) würden den Alltag kennzeichnen. Daher würden Unternehmen bis 2020, so die Citrix, ihre Büroflächen weltweit um rund 14 % reduzieren. Im weltweiten Durschnitt werde es nur noch 6,7 Schreibtische für 10 Mitarbeiter geben. Die Zahl verschiedener Endgeräte, mit denen Arbeitnehmer täglich auf das Firmennetz zugreifen, bleibe dagegen gleich: Bereits heute sind es im Schnitt 4,35 unterschiedliche Devices vom PC bis zum Smartphone. Wolfgang Traunfellner, Country Manager Austria Citrix Systems: „Mobile Arbeitsformen und Work Shifting sind Trends, die nicht nur global, sondern auch in Österreich stark im Aufstieg sind.“ Während heute 24 % aller Unternehmen weltweit mobile Arbeitsmodelle voll angenommen haben, werden es 2014 schon 83 % sein. > According to the new Workplace of the Future report from Citrix Systems, the future looks like this: one employee, four terminals, two-thirds of a desk. Mobile working and ‘bring your own device’ (BYOD) are becoming a part of everyday life. As a result, Citrix says companies will be reducing their office space by around 14% by 2020. As a global average there will be only 6.7 desks per 10 employees. The number of the various terminals and devices used daily by workers to access the company network will remain the same: today on average 4.35 per person, from PCs to smartphones. Wolfgang Traunfellner, country manager of Austria Citrix Systems, says: “Mobile forms of working and work shifting are very much increasing trends, not just globally but in Austria too.” Today 24% of all worldwide businesses have embraced mobile working models; by 2014 it will be 83%. 88

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> IBM PureData System erweitert die IBM PureSystems Produktfamilie aus leistungsfähigen „Expert Integrated Systems“. Die neue Lösung ist für Datenverwaltung und Datenanalyse – auch größter Datenmengen – optimiert. Sie vereinfacht und steigert die Effizienz unternehmensweit eingesetzter Datensysteme. Damit werden Kosten und Komplexität reduziert und gleichzeitig eine schnellere Implementierung der Infrastruktur und Verwaltung von Applikationen ermöglicht. „IT-Systeme müssen in Zukunft noch größere Datenmengen als heute in Echtzeit verarbeiten. Im Zuge dessen werden sich Geschäftsprozesse fundamental verändern“, sagt Sabine Fleischmann, Software Group Director IBM Österreich. > IBM PureData System is expanding the IBM PureSystems product family with high-capacity Expert Integrated Systems. The new solution is optimised for data management and analysis, even with large quantities of data. It simplifies and increases the efficiency of company-wide implemented data systems. As a result, costs and complexity are reduced, and it also makes a faster implementation of application infrastructure and administration possible. “In the future IT systems must be able to work, in real time, with even larger quantities of data than they do currently – during the course of which business processes will change immensely,” says Sabine Fleischmann, software group director at IBM Austria. „Geschäftsprozesse werden sich fundamental verändern“, sagt Sabine Fleischmann, IBM Österreich “Business processes will change immensely,” says Sabine Fleischmann of IBM Austria

Fotos: Getty Images, Quadriga Communication GmbH, IBM / Mike Ranz, beigestellt

IBM expands PureData System family


T-Mobile Austria: Preiskampf durch die Marge

Social Media, nein danke!

> T-Mobile Austria verzeichnete im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2012 einen Umsatz von EUR 219 Mio. – im Vergleich zu EUR 234 Mio. im selben Quartal des Vorjahres. Das bereinigte EBITDA lag bei EUR 65 Mio. (vs. EUR 69 Mio.). Trotz des intensiven Wettbewerbs konnte die Kundenanzahl von 3,934 Mio. im dritten Quartal 2011 auf 4,076 Mio. im dritten Quartal 2012 ausgebaut werden. „Unser Ziel ist es, den Rückgang der letzten Jahre zu stoppen, um unsere Investitionstätigkeit in Österreich weiter bestätigen zu können“, erklärt Andreas Bierwirth, CEO T-Mobile Austria. Er sagt aber auch: „Die Telekombranche braucht einen Neustart.“ Das wachsende Datenvolumen erfordere neue Preiskonzepte, um nötige Investitionen in den Netzausbau abzusichern. > In the third quarter of 2012 T-Mobile Austria showed a turnover of EUR 219m, in comparison to EUR 234m in the same quarter of the previous year. The net EBITDA lay at EUR 65m (as opposed to EUR 69m). Despite intensive competition, the number of customers rose from 3,934 million in the third quarter of 2011 to 4,076 million in the third quarter of 2012. “Our goal is to stop the decline of the previous years, in order to be able to further confirm our investment activity in Austria,” explains Andreas Bierwirth, CEO of T-Mobile Austria. He also says, however, that the “telecommunications industry needs a new start”. The growing data volumes demand new price concepts, in order to secure the necessary investments in network expansion.

> Die Grayling Pulse Studie zeigt, dass Markterwartung und Führungskräfteverhalten nicht immer konform gehen müssen. Während alle Welt vom Boom der sozialen Netzwerke spricht, sind nur rund 23 % der CEOs dort auch aktiv und schreiben Blogs und Tweets. Twitter, Facebook & Co sind darüber hinaus zumeist kein integrativer Bestandteil der kommunikativen Gesamtstrategie. Mehr als 70 % der Unternehmen weltweit verfügen über eine Strategie für ihre Kommunikationsaktivitäten in diversen Onlinekanälen. 22 % der Befragten sagen, es gebe keine Onlinestrategie. > The Grayling PULSE Report shows that market expectation and management behaviour do not always go together. Whilst the whole world is talking about the social network boom, only around 23% of CEOs have a digital strategy and write blogs or tweets. Twitter, Facebook & co are not, on the whole, an integrated part of the general communications strategy. More than 70% of businesses worldwide have a strategy for their communications activities through online channels. 22% of those questioned said there was no online strategy.

T-Mobile Austria: Price war to the margins

Social media? No, thanks!

Andreas Bierwirth, T-Mobile Austria: „Die Telekombranche braucht einen Neustart“ Andreas Bierwirth, T-Mobile Austria: “The telecommunications industry needs a new start”

Das iPad schlägt sie alle The iPad beats all

> Eine aktuelle Umfrage von GfK zur Tablet-Nutzung in Österreich zeigt: Bereits zwei Drittel der Tablet-Haushalte in Österreich haben ein iPad in Verwendung. Damit besteht ein deutlicher Abstand zur Konkurrenz. Über ein Tablet von Samsung verfügen 18 % der Befragten. Die restlichen 18 % entfallen in Summe auf Hersteller wie Acer, Asus, Lenovo oder Medion (Hofer). Drei Viertel verwenden die Tablets ausschließlich oder hauptsächlich privat. Lediglich für 4 % steht die berufliche Nutzung überwiegend im Vordergrund. > A recent survey from GfK about the use of tablets in Austria shows that 66% of all tablet-using households in the country have an iPad in use, leaving its competitors far behind. 18% of those questioned use a Samsung tablet. The other 18% are split between manufacturers such as Acer, Asus, Lenovo or Medion (Hofer). 75% use tablets exclusively or mainly for private use. Use for work activities as the primary function is only applicable to 4% of respondants. Bereits zwei Drittel der Tablet-Haushalte in Österreich haben ein iPad in Verwendung 66% of all tablet-using households in the country already have an iPad in use

EMC übernimmt Silver Tail Systems EMC takes over Silver Tail Systems

> EMC wird das bisher in Privatbesitz befindliche Unternehmen Silver Tail Systems übernehmen. Silver Tail Systems ist auf die Echtzeitanalyse von Websessions und Verhaltensanalyse spezialisiert, um Cyberangriffe zu erkennen und abzuwehren. Nach Abschluss der Übernahme wird Silver Tail Systems Teil der RSA Security Division bei EMC. Die Technologie von Silver Tail Systems soll künftig die RSA Lösung „Identity Protection and Verification (IPV)“ sowie weitere Sicherheitslösungen von RSA für den Unternehmenseinsatz ergänzen. > EMC is taking over Silver Tail Systems, which was up till now in private ownership. Silver Tail Systems specialises in behavioural analysis and the real-time analysis of web sessions, in order to recognise and defend against cyber attacks. After completion of the takeover, Silver Tail Systems will become a part of the RSA Security Division at EMC. In future, the technology from Silver Tail Systems will complement the RSA solution Identity Protection and Verification (IPV), as well as other security solutions for business use. Noch mehr Sicherheit: Silver Tail Systems Teil der RSA Security Division bei EMC Even greater security: Silver Tail Systems to become part of EMC’s RSA Security Division

Nur rund 23 % der CEOs schreiben Blogs und Tweets Only about 23% of CEOs write blogs and tweets

Fujitsu: Großauftrag im Raiffeisen Bankensektor Fujitsu: Large order in the Raiffeisen banking sector

> Fujitsu Technology Solutions schloss unlängst mit dem Raiffeisen Bankensektor in Österreich einen Rahmenvertrag über die Erneuerung aller PCs und Monitore sowie der dezentralen Server ab. Die Laufzeit beträgt zwei Jahre. Der Lieferumfang umfasst mehr als 12.000 PCs, rund 2000 Monitore sowie ca. 1000 Server. Damit startet Raiffeisen eine groß angelegte Erneuerung seiner IT-Infrastruktur. Mit diesem Projekt geht Raiffeisen auch neue Wege: Erstmals erfolgte eine gemeinsame und einheitliche Beschaffung für alle Teile des Raffeisen Bankensektors in Österreich. > Fujitsu Technology Solutions recently finalised an outline contract with Raiffeisen Banking for the renewal of all PCs and monitors, as well as the central server. The contract period is two years, the shipment comprises more than 12,000 PCs, around 2,000 monitors and 1,000 servers. With this, Raiffeisen is investing greatly in a renewal of its IT infrastructure. This project takes Raiffeisen along new paths, it is the first instance of a combined and unified procurement for all parts of the Raiffeisen banking sector in Austria.

Fujitsu: Erstmals gemeinsame und einheitliche Beschaffung des ganzen Raffeisen Bankensektors Fujitsu: First instance of a combined and unified procurement for all parts of the Raiffeisen banking sector

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travel &transportation

Luftfahrtsektor immer bedeutender Aviation sector increasingly important > Der österreichische Luftfahrtsektor erwirtschaftet mit insgesamt 75.000 Beschäftigten rund EUR 4,6 Mrd. oder 1,7 % des BIP. Bis 2030 soll sich die Nachfrage nach Luftverkehrsleistungen verdoppeln. Das ist das Ergebnis einer Analyse des Beratungsunternehmens Oxford Economics im Auftrag der IATA (International Air Transport Association). Airlines, Flughäfen und Bodeninfrastruktur sowie Zulieferer schaffen in Österreich unter Hinzurechnung ihrer Bedeutung für den Tourismus etwa 75.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze und eine Wertschöpfung. Die Luftfahrtbranche und ihre Beschäftigten liefern jährlich – ohne die 2011 eingeführte Luftverkehrsabgabe – rund EUR 1,6 Mrd. an Steuern und Sozialabgaben an den Fiskus ab. Der Luftverkehr beförderte 2011 von, nach und in Österreich jährlich 25,8 Millionen Passagiere. Damit sind die Passagierzahlen seit dem Jahr 2000 um über 60 % gestiegen. Die Steigerung bei der Luftfracht war im gleichen Zeitraum mit rund 80 % noch höher. Insgesamt wurden 2010 rund 250.000 t Fracht befördert. Die europäische Flugsicherheitsorganisation Eurocontrol prognostiziert eine Verdoppelung der Nachfrage nach Luftverkehrsdienstleistungen bis 2030 (im Vergleich zu 2007). > With altogether 75,000 employees, the Austrian aviation sector (including airlines, airports and ground infrastructure as well as suppliers) generates around EUR 4.6bn or 1.7% of GDP, taking into account its significance for the tourism industry. The demand for air transport services is expected to double by 2030. This is the conclusion of an analysis done by the consulting firm Oxford Economics for the IATA (International Air Transport Association). Excluding the air travel levy introduced in 2011, the aviation sector and its employees pay around EUR 1.6bn in taxes and social security contributions to the revenue service every year. In 2011, 25.8 million passengers were transported from, to and in Austria by air. Thus the passenger numbers have increased by more than 60% since the year 2000. The increase in air freight over the same period was even higher at around 80%. In total, around 250,000t of freight were transported in 2010. The European air safety organisation Eurocontrol predicts that the demand for air transport services will double by 2030 (compared to 2007). 90

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China acquires stake in Heathrow

> Der chinesische Staatsfonds China Investment Corporation (CIC) bleibt bei seiner Expansionsstrategie und beteiligt sich am Londoner Flughafen Heathrow. CIC übernimmt über eine Tochter einen Anteil von 10 %. Der Wert beläuft sich auf umgerechnet EUR 560 Mio. CIC erwirbt einen Anteil von 5,72 % an der HeathrowHoldinggesellschaft FGP Topco vom spanischen Infrastrukturkonzern Ferrovial, die restlichen Anteile kommen von weiteren FGP Topco Aktionären. Allerdings hatte CIC laut Handelsblatt 2011 ein schwaches Jahr mit einem Minus von 4,3 % bei den Anlagen im Ausland. Es war das schlechteste Ergebnis seit Aufbau des in Peking ansässigen Staatsfonds 2007. > The Chinese sovereign wealth fund China Investment Corporation (CIC) is sticking to its expansion strategy and acquiring a stake in London’s Heathrow airport. CIC is buying a 10% share via a subsidiary. The investment value amounts to EUR 560m. CIC is acquiring a share of 5.72% in the Heathrow holding company FGP Topco from the Spanish infrastructure company Ferrovial; the remainder of the shares come from other FGP Topco shareholders. According to Handelsblatt, however, CIC had a poor year in 2011 with a minus of 4.3% for its assets abroad. It was the weakest result since the establishment of the sovereign wealth fund, which is based in Peking, in 2007.

Die CIC beteiligt sich am Londoner Flughafen Heathrow mit 10 % CIC is acquiring a 10% stake in London’s Heathrow airport

Fotos: Getty Images, Flughafen Wien, beigestellt

Gute Aussichten: Bis 2030 soll sich die Nachfrage nach Luftverkehrsleistungen verdoppeln A good outlook: The demand for air transport services will double by 2030

China beteiligt sich an Heathrow


Voller Sound im Audi A3 Sportback

DB Schenker weiterhin auf Erfolgsspur

> Exzellente Klangerlebnisse in der Kompaktklasse: Das neue Bang & Olufsen Sound System für den Audi A3 Sportback sorgt für bisher ungeahnten Hörgenuss. Kein Wunder, verfügt doch jeder der 14 Aktivlautsprecher über einen eigenen Verstärkerkanal. Mit einer Gesamtleistung von 705 W holt das System das Beste aus jeder Art von Musik heraus. In Verbindung mit dem MMI Navigation plus ist die Wiedergabe von 5.1 Surround Sound im Audi A3 Sportback möglich. > A fat sound in the compact class: The new Bang & Olufsen sound system for the Audi A3 Sportback provides hitherto undreamt-of auditory pleasures. No wonder, given that each of the 14 active speakers has its own amplifier channel. With a total output of 705W, the system brings out the best in all kinds of music. In connection with the MMI Navigation plus, 5.1 surround sound can be enjoyed in the Audi A3 Sportback.

> SY Systems Technologies, ein führender Hersteller von Kabelsträngen, setzt auf die Logistikkompetenz von DB Schenker in Rumänien. SY Systems Technologies beliefert das Werk des Automobilherstellers Ford in Krajowa im Südwesten Rumäniens. Dort wird seit September dieses Jahres das neue Modell Ford DB Schenker blickt auf eine lange Tradition B-Max produziert. in der Automobilindustrie zurück DB Schenker stellt DB Schenker has years of experience in the SY Systems Technoautomotive industry logies in Krajowa die gesamte Lagerinfrastruktur zur Verfügung. > SY Systems Technologies, a leading manufacturer of wiring harnesses, puts its faith in the logistic competence of DB Schenker in Romania. SY Systems Technologies supplies the plant of the automaker Ford in Craiova in southwest Romania. There, the new model Ford B-Max has been produced since September of this year. DB Schenker is making its entire warehouse infrastructure in Craiova available to SY Systems Technologies.

Super sound in the Audi A3 Sportback

DB Schenker stays on the road to success

Russische Eisenbahn feierte 175. Geburtstag Russian railway celebrates 175th anniversary

Bang & Olufsen sorgt im neuen Audi A3 Sportback für unerhörten Genuss Bang & Olufsen is providing the sound for the new Audi A3 Sportback

Hrazdira wird COO bei Quehenberger Logistics Hrazdira takes over as COO at Quehenberger Logistics

> Zwei COO steuern zukünftig das operative Gesamtgeschäft bei Quehenberger Logistics. Klaus Hrazdira übernimmt ab 1. Jänner 2013 gemeinsam mit Christian Braunstein die Führung der operativen Einheiten von Quehenberger Logistics. Hrazdira hat als COO die Verantwortung für die Region Deutschland und Osteuropa, für das unternehmensübergreifende Produktmanagement von Kontraktlogistik sowie für die Luft- und Seefracht. Braunstein, Geschäftsführer von Quehenberger Logistics, führt in Zukunft als COO die Region Österreich, Italien und Spanien sowie das Produktmanagement für Transportmanagement (FTL/LTL) und Netzwerklogistik. > In future, two COOs will be at the helm of the entire operational business at Quehenberger Logistics. Together with Christian Braunstein, Klaus Hrazdira will be taking over the management of the operational units of Quehenberger Logistics from 1 January 2013. As COO, Hrazdira will be responsible for the regions of Germany and eastern Europe as well as for the company-wide product management of contract logistics and also sea and air freight. Braunstein, managing director of Quehenberger Logistics, will, as COO, be in charge of Austria, Italy and Spain as well as the product management for transport management (FTL/LTL) and for network logistics. Klaus Hrazdira übernimmt gemeinsam mit Christian Braunstein die Führung Klaus Hrazdira (photo) and Christian Braunstein are taking over the management of Quehenberger’s operational units

> Am 30. Oktober 1837 fand die feierliche Eröffnung der ersten russischen Masseneisenbahn statt. Sankt Petersburg und Tsarskoje Selo (das heutige Puschkin, Anm.) wurden durch eine Einspurbahn verbunden. Nach entsprechender Annahme des Erlasses von Kaiser Nikolaus I. im April 1836 wurde kurz darauf mit dem Bau der Eisenbahn begonnen. Im November 1836 fanden bereits erste Probefahrten statt. Mit dem Aufbau der Eisenbahn von Sankt Petersburg bis Pawlowsk wurden Wirtschaft und Lebensweise in Russland maßgeblich verändert. > The ceremonial opening of the first Russian railway service for mass transportation was held on 30 October 1837. St Petersburg and Tsarskoye Selo (today called Pushkin) were connected by a single-track line. Soon after the acceptance of a decree by Emperor Nicholas I in April 1836, construction of the railway began. First trial runs already took place in November 1836. The development of the railway from St Petersburg to Pavlovsk had a huge impact on trade and the way of life in Russia.

Als die Räder laufen lernten: Am 30. Oktober 1837 wurde die russische Eisenbahn eröffnet Setting the wheels in motion: The Russian Railway was opened on 30 October 1837

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training &education Die Augen helfen beim Denken Eyes assist in thinking

Die Bewegungen der Augen fördern den Informationsfluss zwischen den beiden Gehirnhälften Eye movements stimulate the exchange of information between the hemispheres of the brain

> Die Bewegungen unserer Augen haben eine direkte Auswirkung auf die Denkfähigkeit. Ein Forscherteam des Queens College in New York hat herausgefunden: Je schwieriger eine Aufgabe ist, desto mehr Augenbewegungen können nachgewiesen werden. Weiters zeigte sich in den Versuchen, dass bei längerem Nachdenken die schnellen Augenbewegungen häufiger auftraten. Demnach fördern schnelle Bewegungen der Augen den Informationsfluss zwischen beiden Gehirnhälften. Eine Versuchsgruppe, der es nicht erlaubt war, die Augen zu bewegen, hatte deutlich mehr Schwierigkeiten, die gestellte Aufgabe zu lösen. > Our eye movements have a direct effect on our cognitive ability. A team of scientists at New York’s Queens College found out that the more difficult the task at hand, the higher the number of eye movements. Further, the studies showed that longer thought processes resulted in a higher frequency of rapid eye movements. This goes to show that fast eye move­ ments stimulate the exchange of information between the hemispheres of the brain. Test subjects who were not allowed to move their eyes had much greater difficulty in solving the tasks set them.

Zeitungsverlag im Kongressgeschäft

Coaching ist meistgenützte Methode

> Im deutschen Kongressmarkt gibt es einen neuen Anbieter aus dem Verlagsgeschäft: die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Mit dem neuen Frankfurter Allgemeinen Forum (FAF) will der Verlag zukünftig Seminare und Konferenzen für Entscheidungsträger und Führungskräfte aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik anbieten. Dabei sollen die Themenfelder Wirtschaft, Politik, Finanzen, Industrie, Informationstechnologie, Personal, Gesundheit und Gesellschaft abgedeckt werden. Das FAF bildet damit die dritte Säule im Eventgeschäft neben der im Februar dieses Jahres gegründeten Frankfurter Allgemeine Business School (FABS) und dem F.A.Z.-Institut. > Germany’s conference market has a new player from the publishing industry: Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ). With its new Frankfurter Allgemeine Forum (FAF), the publisher plans to offer seminars and conferences for decision-makers and leaders from the areas of industry, science and politics, with topics ranging from economy, politics, finance and industry to information technology, workforce, health and society. FAF forms the third pillar in FAZ’s event business, along with the Frankfurter Allgemeine Business School (FABS), which was founded in February this year, and the FAZ-Institut.

> Coaching ist die beliebteste Weiterbildungsmethode. Zu diesem Ergebnis kam die Umfrage Trainingsmethoden 2012 des Magazins managerSeminare, an der sich 187 Weiterbildungsanbieter aus Deutschland beteiligten. Im ersten Jahr der Durchführung der Untersuchung 2008 lag Der Trend in der Weiterbildung geht immer mehr das Format Coaching weg von klassischen Trainings, hin zum Coaching noch auf dem fünften The trend in further education is away from traditional Rang. Den Erfolg des training formats and towards coaching Formats sehen die Studienautoren vor allem in dem Trend zu individuellen Formen der Weiterbildung. Demnach geht die Entwicklung immer mehr weg von Trainingsformaten von der Stange und hin zu maßgeschneiderten Angeboten. Unter die Bezeichnung Coaching fallen reflexive Einzel-, Gruppen oder Teamberatungsverfahren. > Coaching is the most popular method of further education, a recent survey carried out by the magazine managerSeminare with the participation of 187 German further education providers showed. When the survey was done for the first time in 2008 coaching came in 5th. The authors of the study believe that the success of the coaching format can be attributed mainly to the trend towards individual forms of further education. ‘Offthe-peg’ training formats are losing significance, while tailor-made offers are seeing an increase in demand. The term ‘coaching’ includes reflexive individual, group and team consulting programmes.

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung ist ein neuer Anbieter im deutschen Kongressgeschäft The newspaper Frankfurter Allgemeine Zeitung is a new provider on Germany’s conference market

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Coaching is the most-used method

Fotos: Getty Images, Matthias Silveri, Universität Wien, beigestellt

Newspaper publisher in the conference industry


Auszeichnung für beste Personalentwicklung

Mobiles Lernen liegt im Trend

> Mit dem KNEWLEDGE Staatspreis zur Förderung und Entwicklung des lebensbegleitenden Lernens zeichnet das österreichische Wirtschaftsministerium alle zwei Jahre Profit- und NonProfit-Unternehmen aus, die eine besonders engagierte und innovative Personalentwicklung haben. Dieses Jahr ging der Staatspreis in der Kategorie über 500 Mitarbeiter an die Kastner Großhandels GmbH; in der Kategorie 101 bis 500 Mitarbeiter an die s Bausparkasse und in der Kategorie bis 100 Mitarbeiter an das Technische Büro Ing. Bernhard Hammer. > The KNEWLEDGE state award for the promotion and development of life-long learning is awarded biannually to for-profit and not-for-profit companies that distinguish themselves through their particularly engaged and innovative HR development. This year the prize, which is awarded by the Austrian Ministry of Economy, went to Kastner Grosshandels GmbH in the 500+ staff category, to s Bausparkasse in the 100–500 staff category, and to Bernhard Hammer engineering office in the under-100 staff category.

> Mobile Learning wird in Zukunft eine zentrale Rolle in der Weiterbildung spielen. Diese Entwicklung zeigt die vor kurzem veröffentlichte Trendstudie MMB Learning Delphi 2012 auf. Demnach gaben 82 % der Befragten an, dass Apps und andere Formen des mobilen Lernens zukünftig kommerziell sehr erfolgreich sein werden. Beim Blended Learning, einer Mischform aus Präsenztraining und digitalen Elementen, waren nur 73 % der Befragten vom kommerziellen Erfolg überzeugt. Wenig Bedeutung für das mobile Lernen wurde den sozialen Netzwerken wie Facebook (nur 22 %) und Micro Blogging-Diensten wie Twitter (nur 5 %) zugeschrieben. > In future mobile learning will play a key role in further education. This is the conclusion recently reached in a trend study called MMB Learning Delphi 2012. The study revealed that 82% of the participants believe that apps and other forms of mobile learning will have great commercial success in the future. As far as blended learning goes, a mixture between face-to-face training and digital elements, only 73% were convinced of its commercial potential. Social networks – eg Facebook (only 22%) and micro-blogging services such as Twitter (only 5%) – were expected to have little significance for mobile learning in the future.

Award for best HR development

Der KNEWLEDGE Staatspreis zeichnet Unternehmen mit innovativer Personalentwicklung aus The KNEWLEDGE state award distinguishes companies with innovative HR development programmes

E-Learning-Riese nun auch in Österreich E-learning giant now also in Austria

> Der Weltmarktführer für Lernplattformen, Saba aus Kalifornien, ist nun auch in Österreich vertreten. Der Hersteller für Lernlösungen, Webducation, wird als regionaler Partner in der D-A-CH-Region die Unified Learning Management Suite von Saba vertreiben, implementieren und betreuen. Weltweit nützen 31 Millionen User aus 2100 Organisationen in 32 Sprachen die Lernplattformen von Saba. Mit der Unified Learning Management Suite soll der rasche und nachhaltige Lernerfolg durch die nahtlose Integration von Lernszenarien, Lerninhalten und Zertifizierungen ermöglicht werden. > Saba, the California-based world leader for learning platforms, is now also present in Austria. Webducation, a producer of learning solutions, will act as Saba’s regional partner in the German-speaking countries and be responsible for the sale, installation and maintenance of Saba’s Unified Learning Management Suite. 31 million users from 2,100 organisations worldwide use Saba learning platforms in 32 languages. The Unified Learning Management Suite promises quick and long-term learning success through its seamless integration of learning scenarios, content and certifications. Die E-Learning-Lösungen versprechen rasche Lernerfolge durch nahtlose Integration von Lerninhalten E-learning solutions promise speedy learning successes through seamless content integration

Uni Wien auf Platz 160 im QS-Ranking Vienna’s uni 160th in QS ranking

> Laut dem QS World University Ranking ist die Universität Wien die beste Universität in Österreich. In der jährlich durchgeführten Studie werden die Hochschulen weltweit bewertet. Dabei werden die Forschungsleistung sowie der Anteil internationaler Studenten und Forscher berücksichtigt und eine Umfrage unter Akademikern über die Reputation der Universität gemacht. Unter den 700 untersuchten Hochschulen belegt die Universität Wien den Platz 160. Auf dem ersten Platz findet sich das MIT (Massachusetts Institut of Technology) vor der University of Cambridge und der Harvard University. > The University of Vienna is the best university in Austria, according to QS World University Rankings, which evaluate tertiary institutions around the globe each year. QS takes the academic reputation, the proportion of international students and faculty into consideration, and surveys academics regarding the universities’ reputations. The University of Vienna came in 160th of the 700 surveyed institutions. The top spots are held by MIT (Massachusetts Institute of Technology), University of Cambridge and Harvard University. Die Universität Wien wurde als beste Universität in Österreich bewertet vom QS World University Ranking University of Vienna was found by QS World University Rankings to be the best university in Austria

Mobile learning on the up and up

Mobiles Lernen und Apps werden in Zukunft in der Weiterbildung sehr erfolgreich eingesetzt Mobile learning and apps will play a large role in further education in the future

Neues Bachelorstudium an der MODUL University

New bachelor programme at MODUL University > Die Privatuniversität MODUL University Vienna bietet ab September 2013 erstmals ein wirtschaftswissenschaftliches Bachelorstudium an. Der neue Bachelor of Science in International Management erweitert damit das bestehende Studienportfolio mit Schwerpunkt Tourismus. Im Zentrum des Studiums steht die interdisziplinäre Vermittlung von zeitgemäßen Management- und Führungskompetenzen. Das Lehrprogramm ist eingebettet in ein multikulturelles und stark auf Internationalität ausgerichtetes Umfeld. Die Lehrveranstaltungen werden in englischer Sprache abgehalten und bereiten die Absolventen auf internationale Managementkarrieren vor. > The private university MODUL University Vienna will be offering its first bachelor programme in economics from September 2013 onwards. The new Bachelor of Science in International Management complements the existing portfolio that has a tourism focus. The programme aims to impart up-to-date management and leadership skills in an interdisciplinary manner. It is strongly influenced by its highly multicultural and internationally oriented environment. The courses will be held in English and will prepare the graduates for an international career in management.

Karl Wöber, Rektor der MODUL University Vienna, stellt das neue wirtschaftswissenschaftliche Bachelorstudium vor Karl Wöber, dean of MODUL University Vienna, presents the new Bachelor of Science in International Management

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destination

48 Stunden in Moskau 48 hours in Moscow

Diese Stadt zieht an: Jährlich kommen bereits rund vier Millionen Touristen nach Moskau An alluring city: Around four million tourists visit Moscow each year

Moskau ist eine Weltstadt der Kontraste: auf der einen Seite purer Luxus, auf der anderen blanke Armut. Hier der moderne westliche Einfluss, dort das Ländliche. Neben alten, restaurierten Palästen und Kirchen finden sich postmoderne Wolkenkratzer wie im Geschäftsviertel Moskwa City. Trotzdem oder genau deswegen: Moskau sollte man gesehen haben. Moscow is a global city of contrasts: on the one hand, pure luxury; on the other, outright poverty; in one area, the modern western influence, and in another, the rural. Postmodern skyscrapers such as Moscow City are found alongside old restored palaces and churches. In spite of this, or maybe even because of it, Moscow is a city not to be missed.

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aut Forbes Liste zählt sie zu den teuersten Städten der Welt: Moskau – eine Metropole, in der die Unterschiede nicht größer sein könnten. Und trotzdem verzaubert sie jährlich rund vier Millionen Touristen mit ihrem Charme. Seit Juli 2012 beherbergt sie mit der Eingemeindung zweier Verwaltungsbezirke mehr als 15 Millionen Menschen auf einer Fläche von 2550 km2, wovon 40 % der neuen Mittelschicht angehören. Acht Fernbahnhöfe, drei internationale Flug- und drei Binnenhäfen machen die Stadt am namensgebenden Fluss Moskwa zum wichtigsten Verkehrsknotenpunkt. Zu den bedeutendsten Wirtschaftszweigen zählen Industrie, Finanzdienstleistungen, Handel, IT- und Kommunikationstechnik sowie Gastronomie. Und auch kulturell hat Moskau einiges zu bieten: Seine schöne wie tragische Geschichte, wovon zahlreiche Museen zeugen, imposante Baudenkmäler wie den Kreml, Sitz des Präsidenten, und den Roten Platz, die seit 1990 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen; und u. a. das Bolschoi-Theater mit seiner Ballettschule und deren international gefeierten Artisten.

Fotos: Getty Images, Mauritius Images

A

ccording to Forbes, Moscow is one of the most expensive cities in the world – a metropolis in which differences could not be starker. And despite this, its charms beguile around 4 million tourists annually. With the merger of two administrative districts in July 2012 the city is now home to more than 15 million people across an area of 2,550km2, of which 40% belong to the new middle class. Eight intercity railway stations, three international airports and three domestic ports make the city on the Moskva River, from which it takes its name, a most important transport interchange. Industry, financial services, trade, IT and communications technology and gastronomy count as the most significant economic sectors. In terms of culture, too, Moscow has much to offer; its beautiful but tragic history, to which numerous museums attest; imposing historic monuments such as the presidential seat, the Kremlin; Red Square, which has been a UNESCO Cultural Heritage site since 1990, the Bolshoi Theatre with its ballet school and its internationally celebrated artists, and much, much more.

Sightseeing

Geheimtipp: Stalins Bunker im Kalten Krieg Museum Hot tip: Stalin’s bunker in the Cold War Museum > Abseits der ohnehin bekannten Sightseeing-Punkte wie dem Roten Platz, der Basilius-Kathedrale oder dem Kreml gibt es einen echten Geheimtipp: den imposanten Bunker Stalins, 65 m unter der Erde. Er erstreckt sich auf einer Fläche von 7000 m2 und erinnert eher an einen Palast als an einen Bunker. Das interaktive Museum, dessen Eingang neben dem (seit 2009 geschlossenen) Tscherkisowksi Markt sehr unscheinbar wirkt, beherbergt außerdem auch einen Konferenzsaal, ein Restaurant und eine Karaokebar. Stalins Bunkermuseum: 5-y Kotelnitscheski pereulok 11, www.bunker42.com > Aside from the well-known sightseeing points like Red Square, St Basil’s Cathedral and the Kremlin, there is another must-see: Stalin’s imposing bunker, 65m underground. It stretches across 7,000m2 and is reminiscent of a palace rather than a bunker. The interactive museum, with an inconspicuous entrance near (the now closed down) Cherkizovsky Market, contains a restaurant and a karaoke bar in addition to a conference room. Stalin’s Bunker Museum: 5-y Kotelnichesky pereulok 11, www.bunker42.com

Eigentlich Palast und dennoch ein Bunker, und das 65 m unter der Erde Both palace and bunker – 65m underground

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destination

Eat & Drink

Café Pushkin Café Pushkin > In einem barocken Herrenhaus beheimatet, bietet das mehrfach ausgezeichnete Café Pushkin traditionell russische Küche auf gehobenem Niveau. Hier trifft sich die russische High Society zum 5-Sterne-Mittag- oder Abendessen ebenso wie wohlhabende Touristen. Probieren Sie Boeuf Stroganoff nach Art des Hauses oder gebackenen Sterlet mit Kaviarsauce. Die Gäste des 3-stöckigen Restaurants loben den exzellenten Service, das Interieur im Empirestil und die bezaubernde Musik des Streichquartetts. Café Pushkin: Twerskoi bul’var 26a, www.cafe-pushkin.ru > Housed in a stately baroque mansion, the multiple award winning Café Puschkin offers traditional Russian dishes of the highest quality. Here, both the Russian A-list and well-heeled tourists meet for a 5-star lunch or evening meal. Try the house’s Beef Stroganoff or baked sterlet with caviar sauce. The guests of the three-storey restaurant extol the excellent service, the empire-style interior and the captivating music of the string quartet. Café Pushkin: Tverskoy boulevard 26a, www.cafe-pushkin.ru

HOTEL

Hotel Baltschug Kempinski Moskau Hotel Baltschug Kempinski Moscow > In diesem 5-Sterne-Hotel erwartet Sie neben edlen Zimmern und Suiten auch ein traumhafter Ausblick auf den Kreml, den Roten Platz und die Basilius-Kathedrale. Und obwohl sich dieses Luxushotel mitten im Moskauer Geschehen befindet, können Sie sich hier bedenkenlos dem Lärm und der Hektik entziehen. Entspannen Sie bei einem leckeren Cocktail in der Lobby Bar, genießen Sie ihr exquisites Dinner im hauseigenen Baltschug Grillrestaurant, entdecken Sie im Café Kranzler köstliche Desserts und reisen Sie im Weinzimmer durch die Welt seltener Weine. Hotel Baltschug Kempinski Moskau: Ul. Balchug 1, T +7 495 287 2000, info.baltschug@kempinski.com, www.kempinski.com > In this 5-star hotel you can expect not only kingly rooms and suites, but also a wonderful view of the Kremlin, Red Square and St Basil’s Cathedral. And although this luxury hotel lies in the middle of busy Moscow, it allows you to withdraw completely from the hubbub of the city. Relax with a delicious cocktail in the lobby bar, enjoy an exquisite meal at the in-house Baltschug Grill Restaurant, discover the delectable desserts in Café Kranzler and discover rare wines in the wine room. Hotel Baltschug Kempinski Moscow: Ul. Balchug 1, T +7 495 287 2000, info.baltschug@kempinski.com, www.kempinski.com

Nightlife

Bolschoi-Theater Bolshoi Theatre > Ganz klar zu den Moskauer Must-sees gehört neben dem Kreml auch eine Ballettaufführung im BolschoiTheater. Es wurde von 2005 bis 2011 umfassend renoviert, fasst 1800 Zuschauer und zählt zu den bekanntesten Opern- und Balletthäusern der Welt. Dessen Tänzer, Schauspieler, Sänger und Musiker gehören ebenfalls zu den besten weltweit. An der Ballettschule des Bolschoi-Theaters wurde z. B. auch die Solotänzerin Karina Sarkissova, die derzeit in Österreich lebt, ausgebildet. Bolschoi-Theater: Teatralnaja pl 1, T +7 (495) 455 5555, sales@bolshoi.ru, www.bolshoi.ru > Without a doubt one of Moscow’s must-sees is a ballet performance at the Bolshoi Theatre. The building was extensively renovated between 2005 and 2011, can accommodate an audience of 1,800 and is one of the most famous ballet and opera houses in the world. Its dancers, actors, singers and musicians are also among the best in the world. Principal dancer Karina Sarkissova, who currently lives in Austria, studied at the ballet school of the Bolshoi Theatre. Bolshoi Theatre: Teatralnaya pl 1, T +7 (495) 455 5555, sales@bolshoi.ru, www.bolshoi.ru

Shopping

Shoppingparadies für den kleinen und großen Geldbeutel > Luxusshopping und Marktschlenderei gehen in Moskau Hand in Hand. In den großen, prächtigen Einkaufszentren GUM (Roter Platz 3) und TSUM (2 Petrovka) finden Sie zahlreiche westliche Marken- und Luxusdesigner, wie auch in der Einkaufspassage Petrowskij (10 Petrovka). Die Shoppingmeilen Novyi Arbat und Twerskaja laden ebenfalls zum Flanieren ein. Der Ismailowskij Park bietet dagegen einen beliebten Kunstund Flohmarkt. Begehrte Mitbringsel: Wodka, Kaviar und Matroschkas. www.gum.ru, www.tsum.ru, www.passazh-v.ru > Luxury shopping and strolling through markets goes hand in hand in Moscow. In the magnificent GUM (Red Square) and TSUM (2 Petrowka) shopping centres you can find numerous western brands and luxury designers, likewise in the Petrovsky shopping passage (10 Petrowka). The Novy Arbat shopping mile and Tverskaya are similarly enticing for a stroll. Ismailovsky Park is home to a popular art and flea market. The perfect souvenirs are vodka, caviar and matryoshka dolls. www.gum.ru, www.tsum.ru, www.passazh-v.ru Bianca Baumgartner

Destination Info > Austrian Airlines fliegen bis zu dreimal täglich von Wien nach Moskau. Nähere Informationen unter www.austrian.com > Austrian Airlines operates up to three flights a day between Vienna and Moscow. For further information visit www.austrian.com

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Fotos: Getty Images, Mauritius Images, beigestellt

Shopping paradise for large and small wallets


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special

Links und rechts der Donau On both sides of the Danube Ein Ausflug mit dem Opel Zafira Tourer in die Wachau, das vielleicht schönste Fleckchen Erde entlang der Donau – sagen zumindest die Niederösterreicher.

Blick von oben: Der Opel Zafira Tourer thront über den Windungen der Donau A stunning view: The Opel Zafira Tourer overlooks the Danube’s winding path

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We tested the Opel Zafira Tourer on a day trip to Wachau, the perhaps most beautiful region along the Danube. The people of Lower Austria say so, anyway.


V

on Wien aus ist es mit so einem komfortablen Automobil wie dem neuen Opel Zafira Tourer wirklich nur ein Katzensprung. Die Donauuferautobahn (A22) und dann die Stockerauer Schnellstraße (S5) sind zügig durchmessen und nach knapp 80 km ist auch schon Krems an der Donau in Sicht; und mit ihm der Beginn der herrlichen Wachau, die heute zu Recht zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Außerhalb von Krems, nämlich weiter Richtung Dürnstein mit der weltbekannten blau-weißen Kirche, wären an sich stellenweise 100 km/h auf der Landstraße erlaubt. Der Opel Zafira Tourer, der mit einem bärenstarken 2 l-Dieselmotor mit 165 PS Leistung und einem kurz abgestuften Sechsganggetriebe ausgerüstet ist, würde dieses Tempo aus dem Stand in weniger als 10 sec. erreichen. Aber das passt irgendwie nicht so recht in diese Landschaft. Die schroffen Felsen, die sehr steilen Hänge, die dennoch da und dort Weinstöcke tragen, die vielen Kurven und Bögen und der breite – und hier gar nicht so langsam fließende – Donaustrom laden doch mehr zum Schauen, Staunen und zum entspannten Dahinrollen ein. Der Berg ruft

Weißenkirchen wird, abseits der Bundesstraße, im Schritttempo durchmessen – und dann kommt eine Art „Pflichtumweg“. Der Abstecher führt Richtung Seiberer, auf dem früher legendäre Bergrennen stattfanden. Die engen Serpentinen werden vom Fahrwerk und der direkten Lenkung souverän bewältigt, dem Motor würde man hier auch die sieben möglichen Insassen nicht anmerken. Wer vor der unmittelbaren Auffahrt auf den Seiberer einfach wieder umdreht und nach Weißenkirchen zurückfährt, wird alle seine Passagiere auf einer Plattform oberhalb des Ortes ausladen und sie damit alle mit einer grandiosen Aussicht auf das Donautal belohnen. Von hier bis weiter nach Südwesten – Spitz und noch weiter – locken nicht nur Gasthäuser und Buschenschanken, die Gegend hat auch eine erstaunliche Dichte an ausgezeichneten und haubengekrönten Restaurants aufzuweisen. Nicht wenige haben eine Terrasse mit direktem Donaublick. Wein und Obst pur

Für alle Arten von örtlichem Ab-Hof-Verkauf (Wein, Brände, Obst usw.) ist der Opel Zafira Tourer natürlich das ideale Transportmittel. Neben den beiden Donaubrücken in Melk und Mautern gibt es für Autofahrer noch zwei weitere Möglichkeiten, die Donau zu überqueren. Der Opel Van passt bestens auf die Rollfähre zwischen Spitz und Arnsdorf, und auch auf jene, die zwischen Weißenkirchen und St. Lorenzen „rollt“. Links und rechts der Donau ist die Wachau ein einzigartiges Gebiet. Während das linksseitige Ufer stärker touristisch erschlossen ist, finden sich auf der rechten Seite ursprüngliche, verträumte Dörfer und urige Heurige. Der Opel Zafira Tourer bringt die Ausflugsgesellschaft leichtfüßig nach Rossatz, wo der mit Abstand beste Ausblick auf Dürnstein am anderen Ufer geboten wird.

Fotos: beigestellt

Leben im Auto

Der außerordentlich geräumige (Außenlänge: knapp 4,7 m) und im Design sehr dynamische Opel Zafira Tourer lädt dann zur Heimfahrt bzw. fährt beinahe von selber. Zahlreiche Assistenzsysteme erleichtern nämlich dem Fahrer seine Aufgaben ungemein. In der zweiten Reihe machen es sich die Passagiere nach Gutdünken gemütlich: Hier sind nun serienmäßig statt einer Bank drei Einzelsitze. Wenn der mittlere nicht verwendet wird, lässt er sich zu zwei bequemen Armlehnen umfunktionieren. Übrigens: Nach ECE-Norm verbraucht der Opel Zafira Tourer mit dem EcoFLEX-Paket, u. a. StartStopp serienmäßig, übrigens gerade einmal 4,7 l/100 km. Das ist in der Praxis durchaus erzielbar. Damit sollten sich mit einer Tankfüllung also einige Ausflüge ausgehen. Christian Vavra 

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tarting from Vienna in a com­­ fortable car like the new Opel Zafira Tourer, it is really just a stone’s throw away. We zip along the A22 motorway (the so-called Donauufer Autobahn) and then the S5 (Stockerau expressway) – and after just 80km Krems an der Donau comes into view. This town constitutes the beginning of the magnificent Wachau valley, a region that has deservedly been included in the UNESCO World Cultural Heritage list. Leaving Krems behind us and taking the provincial road to Dürnstein, with its world-famous bluewhite church, we would sometimes be allowed to drive up to 100km/h. The Opel Zafira Tourer with its powerful 2l diesel motor, 165hp and fitted with a fast and smooth six-speed gearbox would accelerate from 0 to 100 in less than 10 seconds. But that would just be inappropriate in this landscape. We much prefer driving at a low speed so that we can marvel at the rugged cliffs, the steep slopes – which are covered in vineyards here and there – the many curves and bends as well as the wide (and quite fastflowing) Danube. The call of the mountain

We pass through Weissenkirchen, which is located off the provincial main road, at a walking pace – and then we take a mandatory detour to Seiberer mountain, where the legendary mountain rallye used to take place. Chassis and direct steering easily cope with the narrow hairpins; the motor doesn’t struggle at all and would even cope easily with the seven passengers for which the car is approved. Whoever turns around just before the final climb

up Seiberer mountain and returns to Weissenkirchen can stop at a platform above the village and present his passengers with a spectacular view of the Danube valley. From here on to the southwest (Spitz and further) there are not only inns and traditional wine taverns (Buschenschanken) to tempt us, but also a surprising number of superb, award-winning gourmet restaurants. Some of them have a terrace with a direct view of the Danube. Wine and fruit

The Opel Zafira Tourer is naturally ideal for transporting all sorts of wine, spirits and fruit purchased at local farmhouse shops. Apart from the two bridges at Melk and Mautern, there are two other possibilities to cross the Danube. The Opel van fits perfectly onto the cable ferry between Spitz and Arnsdorf as well as the one between Weissenkirchen and St Lorenzen. Both sides of the Danube are a unique region: while the left bank is more developed in terms of tourism, the right side offers quaint, authentic villages and rustic wine taverns. The comfortable Opel Zafira Tourer takes us to Rossatz, where we enjoy the best view by far of Dürnstein on the opposite side of the Danube. The interior

The Opel Zafira Tourer is extremely spacious (length about 4.7m) and has a streamlined design. It almost feels as if it is driving us home by itself. Numerous assistance systems make the driver’s job a piece of cake. The comfortable second row consists of three individual seats instead of a bench. If the middle seat is not being used, it can be converted into two comfortable armrests. And lastly: according to the ECE standard, the fuel consumption of the Opel Zafira Tourer with the EcoFLEX package (start-stop as standard equipment, etc) is just 4,7l/100km. And that should be possible in practice. Which means one full tank should suffice for a number of day trips. Christian Vavra  Im Inneren herrscht gediegene Atmosphäre, die man durchaus von höheren Klassen kennt The interior is extremely comfortable and can certainly hold its own against higher vehicle classes

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T N IN G E B N IO T A V JEDE INNO . N E K N A D E G N E IN E L K MIT EINEM

Heft 20 – September 2012 /

EUR 9,50

ltur

> Magazin für Innovationsku

n Unternehmenserfolg

kultur und nachhaltige

Magazin für Innovations

novationspraxis

> Impulse für Ihre tägliche In

d Strategien

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> Forum für Innovatoren un

Henning Kagermann ist Präsident von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften.

Im Innovationsstau

mobilität noch im Weg steht

Was der Etablierung der Elektro

NFT

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Der Patentsammler Josef Bille hat über 100 Patente

Hinterm Horizont

entwickelt

Warum die Zukunft der Luftfahrt

68

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ungewiss ist

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: 0 69 / 75 91 - 32 05 | E-M

| Jennifer Maurer | Tel. ANAGER im F.A.Z-Institut

Grafik: © iStock

FOKUS: MOBILITÄT DER ZUKU


lifestyle luxury & Gespart wird anderswo

David gegen Goliath

Gewinnträchtiges Ranking

> Die Luxusindustrie scheint von den weltweiten Finanzeskapaden nicht nachhaltig berührt zu werden. Der Schweizer Konzern Richemont etwa profitiert von der gestiegenen Nachfrage nach erlesenen Zeitmessern und wertvollen Pretiosen. In den ersten fünf Monaten des Geschäftsjahres 2012/2013 freut man sich über ein Umsatzplus von 23 %. Vor allem in touristisch stark frequentierten Regionen wurden die Erwartungen übertroffen. Asiatische Urlauber beleben die Wirtschaft in Europa. Aber auch in Amerika und Japan wird gerne in teure Accessoires investiert.

> Produktpiraterie ist alles andere als ein Kavaliersdelikt, und dennoch ist dem dreisten Kopieren sehr schwer beizukommen. Immer öfter ist nun ein Richtungswechsel bemerkbar. Kleine Produzenten begehren auf, die das Abkupfern durch bekannte Nobelhersteller nicht mehr hinnehmen wollen. Chanel beispielsweise musste World Tricot EUR 200.000 Entschädigung bezahlen, weil die Imitation einer Strickweste aufgedeckt wurde. Calvin Klein liegt mit dem kanadischen Sportbekleidungshersteller Lululemon Athletica gerichtlich im Clinch.

> Alljährlich wird die Listung der bekanntesten Marken durch das USUnternehmen Interbrand heißersehnt. Coca-Cola ist noch an der Spitze, aber Apple holt immer mehr auf. Die größten Aufsteiger zum Vorjahresranking sind Apple mit 129 % und Amazon mit einem Plus von 46 %. Blackberry, Goldman Sachs und Nokia mussten Verluste hinnehmen. Google überholte Microsoft. Neueinsteiger Facebook landete auf Platz 69. Österreichische Marken sind bisher nicht vertreten.

Savings being made elsewhere

> The luxury industry appears not to have been enduringly affected by the global turmoil. The Swiss company Richemont has been profiting from an increased number of enquiries about exquisite timekeepers and valuable jewellery. In the first five months of the 20122013 financial year Richemont noted an increased turnover of 23%. Above all, in regions strongly frequented by tourists, the expectations have been exceeded. Asian holiday-makers are reinvigorating the European economy. In America and Japan, too, they are happily investing in expensive accessories.

David vs Goliath

> Product piracy is anything but a trivial offence, and yet very difficult to tackle. But there seems to be a change of direction, as more and more cases show. Small producers hope that they will no longer have to tolerate copying from well-known upscale manufacturers. Chanel, for example, had to pay World Tricot EUR 200,000 in damages when their knitted vest imitation was exposed. Calvin Klein is currently embroiled in a legal battle with the Canadian sportswear manufacturer Lululemon Athletica.

Prestigious ranking

> Every year the listing of the most famous brands compiled by the US firm Interbrand is eagerly awaited. Coca-Cola is still at the forefront, but Apple is catching up. The fastest climbers are Apple with 129% and Amazon up 46% on last year. Blackberry, Goldman Sachs and Nokia had to accept losses. Google overtook Microsoft. New entrant Facebook landed in 69th place. There are as yet no Austrian brands on the list.

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lifestyle&luxury Swarovski bringt BondGirl zum Strahlen Swarovski brings sparkle to Bond Girl

> Nicht nur auf der Leinwand macht Bérénice Marlohe eine gute Figur. Die französische Aktrice verkörpert die elegante Rock’n’RollAttitüde der neuen Swarovski Kollektion „Kingdom of Jewels“. Kreativdirektorin Nathalie Colin: „Bérénice Marlohe ist schön und intelligent. Sie schöpft aus ihrer multikulturellen Herkunft eine einzigartige Identität. Sie strahlt selbstbewusste, feminine Anmut und wahre Liebenswürdigkeit aus.“ Ideal als Testimonial für Halskette „Serena“ – eines der Prunkstücke mit Rutheniumakzenten und Kristallchatons in Dreiecksfassung mit halbrundem Kristallpavé in Rubinrot und Grau. > Bérénice Marlohe doesn’t only cut a fine figure on the silver screen. The French actress embodies the elegant rock’n’roll atti­tude of the new Swarovski collection called Kingdom of Jewels. Crea­tive director Nathalie Colin: “Bérénice Marlohe is beautiful and intelligent, and with her multicultural background creates a unique identity. She radiates selfconfidence, feminine grace and true lovability.” Ideal as a testimonial for the Serena necklace, one of the centrepieces with ruthenium accents, crystal chatons in a tri­­angular fitting with semicircular crystal pavé beads in ruby red and grey.

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Herrschaftliches Almchalet Stately chalet

Geschenkidee für Hedonisten

Gift ideas for hedonists

> Handwerkliche Perfektion und bleibende Werte sind die Antriebsmotoren im Familienunternehmen Ermenegildo Zegna. Die Aallederhandschuhe mit Farbverlauf der aktuellen Winterkollektion sind außergewöhnlich und von der Ästhetik des italienischen Luxusproduzenten geprägt, der das Thema Männermode immer wieder spannend interpretiert. > Artisan perfection and enduring value are the driving forces in the family-run company Ermenegildo Zegna. The eel leather gloves in the current winter colours are unusual and characterised by the aesthetic of the Italian luxury manufacturer, who never ceases to surprise us with his interpretations of menswear.

Exquisites Origami Exquisite origami

Fotos: beigestellt

> Das Must-have der Saison stammt von Veuve Cliquot und ist eine Innovation, die originell und nachhaltig ist. Designer Mathias van Walle hat den ersten ausfaltbaren Champagnerkühler im Taschenformat entwickelt. „Clicq’Up“ kann dank spezieller Beschichtung einige Male mit Wasser oder Eis gefüllt werden. > This season’s must-have comes from Veuve Cliquot and is an original and unique creation. Designer Mathias van Walle has developed the first fold-out champagne cooler in bag format. Thanks to a special lining, Clicq’Up can be filled with water or ice several times.

> Landhaus, Luxus, Ruhe und Abenteuer auf einem Fleck findet man in Pernegg auf der Hofalm. Auf 1200 m Seehöhe kann man steirische Schmankerln im Almsalon verspeisen, im Hot Pot relaxen und die Aussicht auf Koralm, Schöckl, Röthelstein und Hochlantsch genießen. Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Urlaubsdomizil im 18. Jahrhundert. Heute darf man sich auf modernen Komfort freuen. > A country house, luxury, peace and adventure can all be found in one place in Pernegg on the Hofalm. At 1,200m above sea level, one can try Styrian delicacies in the parlour, relax in the ‘Hot Pot’ and enjoy the view over the Koralm, Schöckl, Röthelstein and Hochlantsch mountains. The first documented mention of the holiday resort was in the 18th century. Today it offers the best in modern comforts.

Luxuriöse Tiersofas Luxurious pet sofas

> Wer Vierbeiner und gleichzeitig exklusives Design und Interieur liebt, muss ab sofort keine Abstriche mehr in puncto Hunde- und Katzenkörbchen machen. Die österreichische Architektin und Neo-Designerin Ursula Knappl präsentiert „petiture“. Ein hochwertig verarbeitetes Sofa erhältlich in drei Größen mit Farbvarianten, die jeder geschmackvoll eingerichteten Wohnung gerecht werden. Austauschbare Auflagen sorgen für Abwechslung. > Whoever is equally fond of their four-legged friends and of exclusive design and interiors should no longer be selling themselves short with dog and cat baskets. The Austrian architect and neo-designer Ursula Knappl presents ‘petiture’, a high-quality, perfectly crafted sofa, available in three sizes, in various colours, suitable for every tastefully furnished apartment. Interchangeable covers provide the desired variety.

Fashion & Funktion Fashion and function

> Innovatives Handwerk gepaart mit skandinavischem Spirit und „grünen Gedanken“ ist die Formel für das Label J.Lindeberg. Seit 1997 werden Modekollektionen und Premium Sportswear designt, die von Stockholm aus die Welt erobern. Die aktuelle Kampagne wurde von Peter Lindbergh geshootet. Der frisch renovierte Store in Kitzbühel wurde pünktlich vor Saisonstart wiedereröffnet. > Innovative handwork paired with Scandinavian spirit and the green idea: that is the formula of the J Lindeberg label. Fashion collections and premium sportswear have been designed here since 1997, making their way from Stockholm out to the world. The current campaign was shot by Peter Lindebergh, and the freshly renovated store in Kitzbühel was re-opened in time for the start of the season.

Trachtenschmuck mit Tradition

Traditional Austrian jewellery > Seit 1895 Franz Josef Halder sein Unternehmen gegründet hat, sind viele Jagdsaisonen verstrichen. Die Designs der Gold- und Silberschmiede sind aber weiterhin für die Weltmarktführerschaft des Juweliergeschäfts in der Reitschulgasse 4 verantwortlich. Katharina Sturzeis widmet sich seit 1989 mit zeitgemäßen und ausgefallenen Jagd- und Trachtenpretiosen, aber auch Skulpturen und Taschen, individuellen Wünschen. > Since Franz Josef Halder founded his company in 1895, many hunting seasons have come and gone. But the designs of the gold and silver smiths continue to ensure the global market leadership of the jewellery firm at number 4 Reitschulgasse. Katharina Sturzeis has dedicated herself since 1989 to fulfilling individual wishes with contemporary and unusual hunting and Trachten jewellery, as well as sculptures and bags.

Strahlende Wintersonne Radiant winter sun

> Mühlbauer hat mehr als Hüte zu bieten. Mit dem Concept-Store und den modeaffinen Scouts Mirjana Djotunovic und Sara Seewald werden die besten Teile hipper Labels wie Margiela, Vivienne Westwood und Sofie D’Hoore aufgespürt. Understatement mit einem Schuss Avantgarde, Brit-Chic und Sexyness sind die Kriterien, die auch dieses Kleid der belgischen Designerin mit Bravour erfüllt. > Mühlbauer has more to offer than hats. The fashion scouts Mirjana Djotunovic and Sara Seewald track down the best items of hip labels such as Margiela, Vivienne Westwood and Sofie D’Hoore to be showcased in the concept store. Understatement with a pinch of avantgarde, Brit chic and sexiness are the criteria, which this dress by the Belgian designer clearly fulfills.

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lifestyle & luxury

Die Liebe zur Aviatik For the love of aviation

„Instruments for Professionals“ ist der Slogan, der untrennbar mit Breitling verbunden ist. Tatsächlich schwören unzählige Piloten auf die präzisen Zeitmesser der Schweizer Manufaktur. Aber auch sonst dreht sich bei Breitling vieles ums Fliegen.

The slogan ‘Instruments for Professionals’ is inseparable from Breitling. As a matter of fact, numerous pilots swear by these Swiss precision chronographs. But a lot of other things at Breitling revolve around flying.

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omentan sind drei außergewöhnliche Abordnungen in Asien unterwegs: das Breitling Jet Team – übrigens die größte zivile Patrouille weltweit –, die Breitling Wingwalkers – die auf antiken Doppeldeckern Akrobatik zum Besten geben – und „Jetman“ Yves Rossy – Profipilot und Erfinder, der im feuerfesten Overall und mit körpernahen Hightech-Flügeln die Grenzen der Aviatik testet. Im Rahmen der Dragon Tour 2012 war das erste Ziel Zhuhai, um pünktlich zur Airshow in der Provinz Guangdong zu landen. Vom französischen Dijon führt die Route über Osteuropa, Sibirien und die Mongolei nach China. Breitling Flugdirektor Nigel Lamb, der seit 1996 im Team ist, freut sich auf die Tour: „Die Menschen in China sind fasziniert und erwarten unsere Flugspektakel mit Begeisterung. Wir organisieren 2013 eine Reihe aufsehenerregender Events.“ Des einen Freud, des anderen Leid. Denn in Europa werden die Flugspezialisten erst im Frühjahr 2014 wieder zu sehen sein. „Es ist aufregend, neue Länder zu erforschen und unsere Kunststücke neuen Menschen vorstellen zu können. Wir werden mit neuen Erfahrungen zurückkehren“, tröstet sich Jet Team Leader Jacques Bothelin über die hierzulande verpasste Saison hinweg. Qualität zählt

Glücklicherweise bleiben genügend exklusive Präzisionszeitmesser zurück, um Flugbegeisterten die Wartezeit zu überbrücken. Breitling hat sich seit der Gründung 1884 einen Ruf erarbeitet, der vor allem im Bereich der Chronografen unantastbar ist. Die moderne Manufaktur, schlicht Chronometrie genannt, die in den sanften Hügeln von La Chaux-de-Fonds 104 Succeed 06/12

urrently there are three extraordinary delegations travelling around Asia: the Breitling Jet Team (the largest civilian aerobatics team in the world), the Breitling Wingwalkers (two acrobats perched on the wings of antique biplanes) and Yves “Jetman” Rossy (professional pilot and inventor who tests the boundaries of aviation in flameproof overalls and high-tech wings). The first stop on the Dragon Tour 2012 was the Zhuhai Airshow in the Guangdong province in China. The route runs from Dijon in France across eastern Europe, Siberia and Mongolia to China. Breitling Aviation director Nigel Lamb, who’s been on the team since 1996, is thrilled about the tour: “There is such an incredible fascination and enthusiasm for aviation in China. We’re looking into keeping the Breitling Jet Team

in Asia for 2013 and organising a series of tours in the region.” It looks like Europe will have to wait until 2014 to see the aeronautics specialists again. “It will be exciting to explore new countries and display to new crowds. We’ll be back with some great experiences to relay,” says Jet Team leader Jacques Bothelin of the season away from Europe. Quality matters

Fortunately, enough precision timepieces will remain in Europe to pass the time for fans of aviation. Since its inception in 1884, Breitling has established a reputation for its chronographs that is second to none. Its modern manufacturing facility – simply referred to as the Chronometrie – overlooking the rolling hills of La Chaux-de-Fonds is a building of matchless beauty. Decorating the outside of the building is exquisite

Fotos: 2012 Katsuhiko TOKUNAGA/DACT, INC., all rights reserved, beigestellt

Das Breitling Jet Team zeigt im Rahmen der Dragon Tour 2012 sein außergewöhnliches aviatisches Können On the Dragon Tour 2012, the Breitling Jet Team offers a spectacular display of aviation mastery


thront, ist eine Produktionsstätte, die ihresgleichen sucht. Außen viel Holz und Glas sowie edler italienischer Stein, der unverkennbar mit der Corporate Identity weltweit verwoben ist; innen höchstentwickelte Technologie, etwa eine Klimasteuerung, die für stete 23° C und eine Luftfeuchtigkeit von 40 % sorgt. Anlagen, die mehr Staubfreiheit garantieren, als in Spitälern erreicht werden kann und die die Luft alle paar Stunden komplett erneuern. Technisch messbare Werte, die dem Menschen und vor allem dem Uhrenbau guttun. Hinzu kommen unternehmerische Werte, wie die Bewahrung der Unabhängigkeit seit 125 Jahren und die Auferlegung höchster Qualitätsprinzipien. So kommt es, dass jeder Besitzer einer Breitling sicher sein kann, dass diese nach vorheriger eingehender Prüfung mit einem der höchsten Siegel der Branche versehen ist, und zwar dem COSC-Zertifikat. 100 % Swiss made ist ein weiterer Beweis für die verwurzelte Tradition des Hauses. Seit 2002 werden hauseigene Kaliber produziert und eine fünfjährige Garantie gewährleistet. Erstmals wurden sie 2009 im Rahmen der Baselworld mit dem Chronomat B01 der Öffentlichkeit präsentiert. First Class am Handgelenk

Technische Funktionen sowie sportliche und ästhetische Anforderungen spielen in der Entwicklung eine bedeutende Rolle. Auch der aktuelle Transocean Chronograph Unitime, der 24 Zeitzonen ständig und simultan anzeigt, erfüllt diese Kriterien. Den Mechanismus, der beim Zeitzonenwechsel durch Drehen der Krone sämtliche Anzeigen korrigiert, hat man sich patentieren lassen. Das Herz des Universalzeit-Chronografen ist das Kaliber 05. Das mit einer Erdkugel verzierte Zifferblatt, die in mehreren Sprachen erhältliche Städtelünette und über 70 Stunden Gangreserve rüsten für Langstreckenflüge in jedwede Richtung. Präzise Punktlandung

Das mittlerweile in fünfter Generation geführte Unternehmen ist heute auf dem neuesten Stand der Technik. So können 346 mitunter mikroskopisch kleine Teilchen zu einem Kaliber zusammengesetzt werden. Aktuell beherbergen bereits rund 25 % der ausgelieferten Uhren ein Inhouse-Kaliber.

Italian stone that is unmistakably interwoven with Breitling’s corporate identity, along with abundant wood and glass. Hidden in the inside is cutting-edge technology like an air-conditioning unit that ensures a steady 23°C and relative humidity of 40%, as well as a system that guarantees less dust than in hospital complexes and replaces the air in the building completely every few hours. These are measurable values that are good for the workers and for the watches. But they are supplemented by entrepreneurial values such as 125 years of independence and the adherence to rigorous principles of quality. Each and every Breitling watch owner can be sure that his or her watch has received the highest seal of approval in the watchmaking trade following a thorough examination: COSC certification. 100% Swiss made is further proof of Breitling’s deeply rooted tradition. Since 2002, the company has produced its own calibres, for which it provides a fiveyear guarantee. These were first presented to the public at Baselworld in 2009 in the Chronomat B01.

Jean-Paul Girardin, Vizepräsident Breitling: „In den nächsten Jahren planen wir die Steigerung der Inhouse-Kaliber auf 50 % der Gesamtproduktion“ Jean-Paul Girardin, Breitling vicepresident: “Over the next several years, we plan to increase the inhouse production of calibres to 50% of the total”

First class on your wrist

Technical features as well as athletic and aesthetic specifications have played an important role in the

Johns Wahl

John’s choice

John Travolta hat sich neben der Schauspielerei der Fliegerei verschrieben. Der Pilot und Hangar-Besitzer liebt hochpräzise Aeronautikmessgeräte und beweist als Breitling Testimonial bereits zum achten Mal, welchen „Instruments for Professionals“ er vertraut. In der aktuellen Kampagne posiert er mit einem legendären automatischen Chronografen, und zwar dem Navitimer. Das ist genau die Uhr, die mit ihrem berühmten Aviatikrechenschieber und dem Breitling Manufakturkaliber 01 berühmt wurde. Damit hat sich Travolta neben über 6000 absolvierten Flugstunden und acht Zulassungen für verschiedene Flugzeugtypen einen weiteren Kindheitstraum erfüllt.

In addition to acting, John Travolta is committed to flying. As a pilot and hangar owner, Travolta loves high-precision measuring instruments and has shown in his eighth year as Breitling Ambassador which ‘Instruments for Professionals’ he puts his trust in. In the new ad campaign, he is seen posing with the legendary Navitimer automatic chronograph, the watch that was made famous by its aviation slide rule and its Manufacture Breit­ ling Caliber 01. In wearing the Navitimer, Travolta has fulfilled yet another of his childhood dreams to go with over 6,000 hours of flight to his credit and certification on eight different types of aircraft.

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lifestyle & luxury

Die neue Breitling Boutique in Wien bietet das größte Sortiment der mechanischen Luxus-Chronografen von Breitling und Breitling for Bentley in Österreich The new Breitling boutique in Vienna offers Austria’s largest assortment of mechanical luxury chronographs from Breitling and Breitling for Bentley

„Diesen Wert wollen wir in den nächsten Jahren auf 50 % steigern. Bis 2012 ist es uns gelungen, insgesamt 90.000 Kaliber in absoluter Eigenregie zu konstruieren“, freut sich Vizepräsident Jean-Paul Girardin. Der hohe Qualitätslevel ist auch dadurch zu halten, dass bereits vor der Endkontrolle ständig Tests durchgeführt werden. Das bewährte System, jede Einzelkomponente vorab zu prüfen, wurde aus der Flugindustrie übernommen. Beim Maschinenpark leistet man sich millionenteure Prototypen, die nicht selten auf Interesse anderer Unternehmen der Uhrenbranche stoßen. Es macht sich bezahlt, dass man schon frühzeitig am Aufschwung der Lufttransporte und Langstreckenflüge interessiert war. Und dass man immer wieder auf Pioniere der Luftfahrt gesetzt hat. Michaela Hocek 

development of Breitling’s watches. The Transocean Chronograph Unitime, which shows 24 time zones simultaneously, fulfils these criteria perfectly. The mechanism that corrects each of the displays when the crown is turned is protected by a patent. The heart of the universal time chronograph is the B05 calibre. With a globe decorating the centre of its face, a bezel containing the names of 24 cities available in several languages and a power reserve of over 70 hours, the watch is armed for long-haul flights in all directions. Precision landing

Today, the fifth-generation company is at the forefront of new

technology. This enables 346 parts, some of them microscopic in size, to be assembled into a calibre. At present, approximately 25% of the watches that leave the facility contain a calibre manufactured in-house. “We want to increase this number to 50% in the next several years. Up to 2012 we’ve been able to produce a total of 90,000 calibres on our own,” says vice-president Jean-Paul Girardin enthusiastically. Breitling maintains a high level of quality by carrying out tests constantly, well before the final check. The system of testing out each individual component in advance was taken from the aviation industry. Among the diverse machinery owned by Breitling are prototypes worth millions of euros, which frequently attract the curiosity of other watchmakers. It has proved valuable to have been interested in the development of air transport and long-range flight. And to have continually supported the pioneers of aviation. Michaela Hocek 

Wer denkt, dass Superman nicht real existiert, kennt Yves Rossy nicht. Der 53-jährige Pilot und Erfinder sprengt als „Jetman“ mit außergewöhnlichen Flugabenteuern immer wieder den Rahmen der Fantasie. Sein maßgefertigtes Fluggerät mit Karbonflügeln bescherte ihm bereits Formationsflüge mit der Breitling Douglas DC-3, einem Vintage-Flieger der 1940er Jahre, Ausflüge über Rio de Janeiro, den Grand Canyon und den Ärmelkanal. Der Kontrast aus vergangener und fortgeschrittener Technologie ist immer wieder ein Erlebnis. Auch für adrenalinerprobte Jet Team-Piloten wie Nigel Lamb, der sich gemeinsam mit Rossy und der Spitfire MH434 einige Höhenmeter über den Erdboden erhob.

High-flying act Those who don’t believe in Superman haven’t met Yves Rossy. The 53-yearold pilot-inventor consistently pushes the boundaries of the human imagination with his incredible adventures in flight as Jetman. His tailor-made flying machine with carbon-fibre wings has made it possible for him to fly in formation over Rio de Janeiro, the Grand Canyon and the English Channel with Breitling’s Douglas DC-3, a vintage plane from the 1940s. The contrast between past and present technology is a continuous source of excitement – even for adrenaline junkies in the Jet Team like Nigel Lamb, who flew in a Spitfire MH434 with Rossy just a few metres above the ground.

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Fotos: Alain ERNOULT-ERNOULT.COM, Marie-Dominique Schenk/www.jetman.com, Breitling/Modellfoto

Flugspektakel


IS BUSINESS.

ist Wirtschaft.

IS INVESTMENT. ist Geldanlage.

IS INDUSTRY. ist Industrie.

IS LIFESTYLE. ist Lebensstil.

IS REAL ESTATE. ist Immobilien.

IS LAW.

ist Gesetz.

will be published every two months and will also be available from well stocked news agents for EUR 3.80. erscheint alle zwei Monate und ist auch im gut sortierten Zeitschriftenhandel um EUR 3,80 erhältlich.

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home &office Nachhaltigkeit schon bei der Entwicklung Focus on sustainability from the outset

Status quo am Budapester Büromarkt

Chancen für Industrie-Immobilien

> Die Sun Offices in Bukarest, ein Gebäude der österreichischen S IMMO AG, wurden mit einem Green BuildingZertifikat von BREEAM ausgezeichnet. Damit ist eine weitere Immobilie des Unternehmens durch ein international anerkanntes Rating zertifiziert. „Wir legen bei unseren Entwicklungsprojekten bereits in der Planung großen Wert darauf, dass Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt werden“, kommentiert Vorstandsmitglied Friedrich Wachernig.

> In Ungarn ist das Investitionsvolumen in kommerzielle Immobilien im ersten Halbjahr 2012 auf unter EUR 100 Mio. gesunken und damit um gut zwei Drittel niedriger als im Vergleichszeitraum 2011. „Von 2000 bis 2010 gab es in Budapest einen Boom beim Bau von modernen Büroflächen mit einer Verdreifachung des Bürobestandes“, so Reinhard Madlencnik, Head of Real Estate Bank Austria. „Allerdings wurde die Neubauproduktion im Jahr 2011 auf knapp 90.000 m2 reduziert. Auch 2012 ist erneut ein deutlicher Rückgang auf 20.000 m2 an neuer Bürofläche zu erwarten.“ Für antizyklische Investitionen bestünden aber große Chancen in Ungarn.

> Die Investitionen in Industrie-Immobilien blieben in CEE überraschend stabil, so der Industrial Market View von CBRE. „Die erhöhte Investmentaktivität in Industrie-Immobilien in der Region CEE wird derzeit durch ein relativ niedriges Mietniveau in Kombination mit einem attraktiven Renditeabstand im Vergleich zu Westeuropa angetrieben“, weiß Andreas Ridder, Geschäftsführer CBRE Österreich. So bewerten einige Investoren Core-Lagen in der Region CEE als preiswerte Alternative zu Deutschland oder Österreich. Ridder: „Die begrenzte Verfügbarkeit solcher Produkte bietet für Projektentwickler und Asset-Manager spannende Möglichkeiten.“

> Yet another property developed by the Austrian S IMMO AG has received an internationally recognised certification: the Sun Offices in Bucharest were award­ed a green building certificate from BREEAM. “Even in the planning stage of our development projects, we place a great deal of emphasis on ensur­ ing that sustainability aspects are taken into account,” says Friedrich Wachernig, member of the management board.

Status quo on Budapest’s office market

> In the first half of 2012 the investment volume in commercial properties in Hungary decreased to under EUR 100m, ie about two-thirds lower on 2011. “There was a boom in modern office space in Budapest between 2000 and 2010 that saw the available office space tripling,” says Reinhard Madlencnik, head of real estate at Bank Austria. “But the construction of new space receded in 2011, with about 90,000m2 being built. And in 2012 we expect it to drop again to 20,000m2.” He does, however, believe that there are good prospects for anti-cyclical investments in Hungary.

Good outlook for industrial properties

> Investments in industrial real estate are surprisingly stable in CEE, according to the Industrial Market View by CBRE. “Presently, a relatively low rent level in combination with a yield gap that is attractive compared to western Europe is driving the increase in investment activity in industrial properties,” explains Andreas Ridder, chairman of CBRE Austria. Many investors regard core locations in the CEE region as affordable alternatives to Germany and Austria. Ridder: “The limit­ ed availability of such products provides project developers and asset managers with exciting possibilities.”

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home&office Baumit verstärkt Engagement in der Ukraine Direkt gegenüber dem Warschauer Kulturpalast steht das Hotel InterContinental als architektonisches Landmark The Hotel InterContinental is an architectural landmark exactly opposite the Palace of Culture and Science in Warsaw

Baumit reinforces presence in Ukraine

> Im Bezirk Brovary, 25 km von der Hauptstadt Kiew entfernt, wurde das erste Baumit Trockenmörtelwerk der Ukraine eröffnet. Robert Schmid, Geschäftsführer der Baumit Beteiligungen GmbH: „Heute werden die osteuropäischen Märkte von den sogenannten Analysten als kritisch betrachtet, und sie sind auch schwierig. Faktum ist aber, dass in Osteuropa viele fleißige und aufstrebende Menschen leben, die einmal so gut leben wollen, wie wir das in Österreich dürfen. Deshalb bleiben wir Osteuropa treu und investieren weiter.“ Als Familienunternehmen müsse die Gruppe eben nicht nur auf kurzfristige Ergebnisse schauen. > Baumit has opened its first Ukrainian dry mortar plant in the Brovary region, 25km from Kiev. Robert Schmid, managing director of Baumit Beteiligungen GmbH: “Nowadays the east European markets are regarded critically by the so-called analysts, and they are indeed difficult. But the fact remains that there are a lot of hardworking, ambitious people in eastern Europe who strive to achieve a similar standard of living like we have in Austria. That’s why we stay true to eastern Europe and continue to invest there.” Schmid stresses that, as a family company, the group has to look beyond short-term profits. Das neue Werk ist in der Lage, die Region um Kiew logistisch optimal zu versorgen The new plant is able to provide the best logistics for the region around Kiev

Landmark sold

Refurbishments von polnischen Einkaufszentren

D

> Rund ein Drittel der polnischen Shoppingcenterflächen sind älter als 10 Jahre und benötigen ein Refurbishment. Aber auch bei neueren Einkaufszentren sind Verbesserungen im Gange: Oft werden Center mit Leerstand eröffnet, sodass Optimierungen, teilweise auch sehr früh, überlebensnotwendig sind. Rechnet man innerstädtische Kaufhäuser weg, stammen die „ältesten“ Einkaufszentren Polens aus den 1990er Jahren. Rund 20 % des Gesamtbestandes von 6,7 Mio. Quadratmetern Shoppingcenterflächen sind bis oder im Jahr 2000 entstanden. Nicht alle dieser Einkaufszentren sind sanierungsbedürftig, aber auch nicht alle der neuen Shoppingcenter funktionieren tadellos. Experten schätzen, dass rund ein Drittel der polnischen Einkaufszentren einen Optimierungsbedarf haben. > About one-third of Poland’s shopping centre space is ten years and older and in need of refurbishment. But there are also improvements underway in newer malls. Shopping centres are often opened with vacancies, so that enhancements – sometimes at an extremely early stage – are a matter of survival. If we leave the inner city malls out of account, Poland’s oldest shopping centres were built in the 1990s; about 20% of the country’s entire shopping centre space, which totals 6.7m square metres, originated in or before the year 2000. Although not all of these shopping centres are in need of renova­ tion, not all of the new ones are perfectly functional either. Experts suspect that about one-third of Poland’s shopping centres need to be optimised.

ie Warimpex Finanz- und Beteiligungs AG und UBM Realitätenentwicklung AG trennen sich von einem ihrer spektakulären Hotels. Das InterContinental in Warschau wurde an den WestInvest InterSelect, einen offenen Immobilienfonds des deutschen DekaBank Konzerns, verkauft. Warimpex und UBM haben die Core-Immobilie gemeinsam entwickelt und waren zuletzt zu jeweils 50 % an dem Fünf-Sterne-Hotel beteiligt. Um auch in den nächsten Jahren von der sehr positiven Entwicklung des Hotels profitieren zu können, mieten die beiden Unternehmen das Hotel zu einer Fixpacht zurück und werden es so bis 2027 unter der Marke InterContinental weiter betreiben. „Der erfolgreiche Abschluss ist als positives Signal von den Transaktionsmärkten zu werten und bestätigt einmal mehr unser Vertrauen in den polnischen Markt“, so Franz Jurkowitsch, CEO von Warimpex.

W

arimpex Finanz- und Beteiligungs AG and UBM Realitäten entwicklung AG are selling one of their spectacular hotels. The five-star InterContinental in Warsaw is being acquired by WestInvest InterSelect, a retail real estate fund belonging to Germany’s DekaBank. Warimpex and UBM jointly developed this core property and each owned 50%. In order to profit from the very positive development of the hotel in the coming years, Warimpex and UBM will be leasing the hotel back under a fixed agreement and will run the hotel under the brand InterContinental until 2027. “This successful deal is a positive signal from the transaction markets and confirms, yet again, our confidence in the Polish market,” says Franz Jurkowitsch, CEO of Warimpex. 110 Succeed 06/12

Refurbishments of Polish shopping centres

Rund 20 % der Shoppingcenter in Polen sind vor dem Jahr 2000 entstanden About 20% of Poland’s shopping centres were built before the year 2000

Fotos: Getty Images, Andreas Nenninger, Christian Wachter, FMTG, beigestellt

Wahrzeichen verkauft


Auf Öko-Resort folgt Stadthotel

Neue Shoppinggalaxie am Bosporus

> Im Mai eröffnete FMTG – Falkensteiner Michaeler Tourism Group das neue Resort Punta Skala direkt am Meer. Vorstandsvorsitzender Otmar Michaeler: „Auf der Ferienhalbinsel Punta Skala haben wir zusammen mit internationalen Experten ein komplexes System integriert, das den ökologischen Fußabdruck einer solchen touristischen Anlage langfristig minimiert.“ Eine naturverträgliche Bauweise stand bei der Konzeption im Vordergrund. Die Wasseraufbereitungsanlage sorgt für das Wasser, das auf der Ferienhalbinsel zum täglichen Gebrauch benötigt wird, und erzeugt Energie für Heizung oder Kühlung. Zudem gibt es eine vollbiologische Kläranlage für einen schonenden Umgang mit der Umwelt. Im November eröffnete das Unternehmen bereits das nächste Hotel. Das Falkensteiner Hotel Belgrade zielt in erster Linie auf Geschäftsreisende und Kongresstouristen in der serbischen Hauptstadt ab. > In May FMTG – Falkensteiner Michaeler Tourism Group opened its new coastal resort, Punta Skala. CEO Otmar Michaeler: “Together with experts we integrated a complex system on the Punta Skala holiday peninsula that minimises the ecological footprint of such tourist resorts in the long term.” An environment-friendly type of construction always had priority during the creation of the concept. The water treatment system provides the water needed on the holiday peninsula for daily use and gen­ erates energy for heating and air-conditioning. There is also a fully biological sewage treatment plant for the sake of the environment. In November the company already opened its next hotel. Falkensteiner’s Hotel Belgrade targets primarily business travellers and congress tourists in the Serbian capital.

> Mit einer Gesamtmietfläche von ca. 100.000 m2, 250 Shops inklusive angeschlossenem Bauhaus Markt und Real Hypermarkt sowie ca. 4000 Parkplätzen zählt der Marmara Park zu einem der größten Einkaufszentren der Türkei. Als Investor des EUR 220 Mio.-Projektes ist ein geschlossener Immobilienfonds der DWS mit 50 % am Shoppingcenter beteiligt. Die DWS gehört zur Das Design des Shoppingcenters greift Deutschen Bank Gruppe. Die durchgehend das Thema „Galaxie“ auf übrigen 50 % verbleiben im und ist bereits das 11. türkische Center im Besitz der ECE/Familie Otto. Management der ECE Alexander Otto, CEO der ECE: The design of the shopping centre is charac­ „Mit dem Marmara Park in terised by the ‘galaxy’ theme and is already the Istanbul setzen wir unsere 11th Turkish centre managed by ECE Expansion in dem wachsenden Markt Türkei fort. Mit der einmaligen Kombination aus Galaxiekonzept und hervorragendem Mietermix setzen wir erneut Maßstäbe.“ Das Einkaufscenter liegt in Beylikdüzü-Esenyurt, einem der am schnellsten wachsenden Regionen Istanbuls. > With an overall leasable area of approx. 100,000m2, 250 shops including the en­ closed Bauhaus market and a Real hypermarket, Marmara Park is one of the largest shopping centres in Turkey. The closed real estate fund of DWS as investor of the EUR 220m project holds 50% of the shopping centre. DWS belongs to the Deutsche Bank Group. The remaining 50 % are owned by ECE / the Otto family. Alexander Otto, CEO of ECE: “With the Marmara Park in Istanbul we are continuing our expansion in the growing Turkish market. We are once again setting standards with the unique combination of a galaxy concept and an excellent tenant mix.” The shopping centre is located in Beylikdüzü-Esenyurt, one of the fastest-growing parts of Istanbul.

After eco resort, now city hotel

New shopping galaxy in Istanbul

In der starken regionalen Wirtschaftsmetropole Belgrad ist der Hotelmarkt unterrepräsentiert The hotel market is underrepresented in the strong regional commercial capital Belgrade

Exklusives Eigentum – im Herzen von Wien!

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home & office

Wohnen ist Emotion Apartments are an emotional thing

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as „Gschwandner“ ist seine Lieblingsimmobilie – eigentlich das „Grand Etablissement Gschwandner“, das als eine der leben digsten Vergnügungsstätten um die Jahrhundertwende in die Geschichte der Wiener Vorstadt einging. Jetzt soll das „Gschwandner“ in Wien Hernals wieder seiner ursprünglichen kulturellen und gesellschaftlichen Bestimmung zugeführt werden. „Wir haben das Etablissement gekauft, um es wiederzubeleben. Es ist kein kommerzielles Projekt, sondern Leidenschaft“, sagt Daniel Jelitzka. Damit will er der Stadt Wien „für all die Jahre, die ich hier arbeite und verdient habe, etwas zurückgeben.“ Etwas für die Allgemeinheit, wiewohl er weiß, dass Kultur auch die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen verbinden kann. Jelitzka und sein Partner Reza Akhavan tragen zu je 50 % das außergewöhnliche Projekt. Das war bei JP Immobilien schon von Beginn an so. Wobei Jelitzkas Anfänge ganz woanders lagen. Eigentlich hat der Grazer Jus studiert, und ein Freund hatte ihn damals auf das Zusatzstudium „Immobilienökonomie“ in Frankfurt aufmerksam gemacht (in Österreich gab es ähnliche Studien Anfang der 90er Jahre noch nicht). „Ich hatte keine Affinität zu Immobilien und wollte einen klassischen juristischen Beruf ausüben, aber

He is selling the currently most expensive apartments on the Austrian market in the heart of Vienna, although he originally wanted to be a lawyer. Fortunately, Daniel Jelitzka of JP Immobilien changed his mind.

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is favourite property is the so-called Gschwandner – formerly known as the ‘Grand Etablissement Gschwandner’, which went down in history as one of Vienna’s most lively nightclubs around the turn of the century. Now the Gschwandner, located in the Hernals district, is to be revived and its original cultural and social designation restored. “We bought the nightclub with the aim of reviving it. This isn’t a commercial project, but pure passion,” says Daniel Jelitzka. And with this project he wishes to give something back to the City of Vienna – “for all the years I’ve been working and making

a living here” – and to create something for the general public, because he believes that culture can connect even the most diverse people. Jelitzka and Reza Akhavan, his business partner, each have a 50% share in the project, a custom they have maintained at JP Immobilien since the very beginning. But Jelitzka’s career actually began in a different field. He was studying law in his hometown of Graz in the early 90s when a friend told him about a postgraduate degree called real estate economics in Frankfurt (there was nothing comparable in Austria back then). “I wasn’t drawn to real estate and just wanted to have a regular job in the legal sector, but after two days in Frankfurt I knew: real estate is for me!” He had another pivotal experience during a spell in New York. He was paying USD 1,200 for a dingy apartment, but was only earning USD 800 in his position as a trainee, which meant he had to cough up an extra USD 400 each month. Then an acquaintance who was looking for accommodation came and moved in with him at a monthly rent of USD 1,000. “That was fine by him as he knew how expensive apartments were and was glad to be paying so little. But for me, I was suddenly left with USD 600 to spare.” That was still before his Frankfurt days.

Aus drei Wohnungen, die Daniel Jelitzka und sein Partner Reza Akhavan anfangs kauften, ist ein ansehnliches Unternehmen geworden What started off with the purchase of three flats became a sizable real estate firm owned by Daniel Jelitzka and his partner, Reza Akhavan

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Fotos: Clemens Bednar, Familienarchiv Ulrike Stadler

Er verkauft die derzeit teuersten Wohnungen Österreichs in der Wiener City, obwohl er eigentlich Jurist werden wollte. Gut, dass sich Daniel Jelitzka, JP Immobilien, anders entschieden hat.


Das „Grand Etablissement Gschwandner“ war eine beliebte Vergnügungsstätte. Jetzt wird es von JPI revitalisiert The Grand Etablissement Gschwandner was a popular entertainment venue. Now JPI is revitalising it

nach zwei Tagen in Frankfurt habe ich gewusst: Immobilien sind meines.“ Noch ein weiteres Schlüsselerlebnis hatte er in Bezug auf Immobilien, und zwar während eines Aufenthaltes in New York. 1200 US-Dollar kostete das schlechte Appartement, in dem er wohnte. 800 Dollar verdiente er als Volontär und 400 Dollar musste er pro Monat draufzahlen; bis ein Bekannter kam, der selbst ein Zimmer suchte und um 1000 Dollar im Monat als Untermieter einzog. „Für meinen Freund war das völlig okay, da er wusste, was ein Appartement kostete, und er war froh, so günstig wohnen zu können. Für mich blieben aber plötzlich 600 Dollar zum Leben über.“ Das war aber noch vor der „Frankfurter Zeit“. Der Anfang war nicht einfach

In einer österreichischen Wirtschaftszeitung fand er dann die Top Ten der österreichischen Immobilienfonds. „Ich wählte das damals kleinste Unternehmen, um mich zu bewerben, da ich der Meinung war, es sei dynamisch und man könne am meisten machen und lernen.“ So rief er bei der Immofinanz an – und bekam prompt eine Absage. Jelitzka irritierte das nicht und er meldete sich immer wieder bei der Assistentin des Vorstands Elfriede Sladek. Sie wurde übrigens die erste Mitarbeiterin nach der Gründung der ersten Gesellschaft der JP Immobilien Gruppe. Schließlich meldete sich die Immofinanz bei ihm, und zwar mit der Bitte, in „eineinhalb Stunden im Büro vorbeizukommen.“ Jelitzka, der damals noch in Graz wohnte, gelang das Kunststück mit seinem alten VW Polo mit nur dreiminütiger Verspätung. Nach einem kurzen Vorstellungsgespräch war er eingestellt, übersiedelte nach Wien und begann unter den beiden damaligen Vorständen Michael Mitterdorfer und Karl Petrikovics seine Karriere. „Zweieinhalb Jahre war ich bei der Constantia Privatbank. Ich habe die ersten beiden Jahre nur gearbeitet, gegessen und geschlafen. Das Schönste war damals die Triester Straße stadtauswärts – da habe ich gewusst, es geht in die Heimat nach Graz.“ Es war eine lehrreiche Zeit, in der „ich alles aufgesogen habe wie ein Schwamm.“ Aber nicht nur das Wissen über Immobilien hat er sich angeeignet. Auch sein Vorgesetzter Michael Mitterdorfer hat ihn geprägt. „Ein toller Mensch, ein fairer Geschäftsmann mit Handschlagqualität, der mit jedem Gegenüber auf einer Ebene sachlich sprechen kann. Man kann mit jedem Menschen mit Respekt und Anstand sprechen. Das ist eine meiner Stärken, die ich von meinem Vater habe. Um Erfolg zu haben, ist es wichtig, dass man zu seinem Wort steht und dass man paktfähig ist.“

No smooth sailing in the beginning

When he found a list of the top ten Austrian real estate funds in an Austrian business newspaper, he chose what was the smallest company at the time to apply for a job, as he “believed it would be dynamic and offer the best opportunity to do things and learn.” So he contacted IMMOFINANZ – and was promptly turned down. But that didn’t discourage Daniel Jelitzka in the slightest, and he kept calling Elfriede Sladek, the assistant to the board, who was later to become the first employee of the newly founded JP Immobilien Group. In the end, IMMOFINANZ did return his calls, asking him to “come by the office in one and a half hours”. Jelitzka, who was still living in Graz at the time, made the impossible possible when he managed to get to Vienna in his old VW Polo and arrive only three minutes late for the appointment. After a brief interview he got the job, moved to Vienna and launched his career under Michael Mitterdorfer and Karl Petrikovics, the members of the executive board at the time. “I worked at Constantia Privatbank for two and a half years. For the first two years all I did was work, eat and sleep. The best thing in those days was heading out of the city on Triester

Strasse – that’s when I knew I was on my way home to Graz.” It was an educational period, in which he “absorbed everything like a sponge”. But he didn’t only gain real estate expertise. His superior, Michael Mitterdorfer, also had a formative influence on him. “He’s a wonderful person, a fair businessman whose word is his bond and who has a down-to-earth way of talking to others and treating them as equals. It is possible to speak respectfully and civilly with all people. That is one of the strengths I inherited from my father. In order to be successful, it is vital to keep one’s word and stick to agreements.” In 1995 Jelitzka met his associate Reza Akhavan and, from that day onwards, they were “a team, as business partners and as friends”. Their first project involved three apartments that they purchased jointly – with an agreement signed on a napkin, stating that “if there is a certain amount left after these three flats are sold, we pledge to found a company”. And so JP Immobilien came into being, with Akhavan and Jelitzka each holding a 50% share in everything. The three flats were followed by an apartment building that got a new top floor and a new building in its enormous courtyard. It wasn’t only the massive credit totalling some EUR 2m that was new to the fledgling business executive: “I was used to working night and day, and all of a sudden we had only one project. When the architect said he’d need three weeks to make a preliminary draft, I didn’t know what to do with myself.” So the two partners promptly decided to take a holiday. During their break in Turkey they worked out all the details of the project and then “did it exactly like we’d discussed on our holiday”. Gut feeling and hard facts

Jelitzka and Akhavan have always made decisions democratically and in keeping with one simple guiding principle: 50% gut feeling and Succeed 06/12 113


home & office

Bauch und Kalkulation

Entscheidungen treffen Jelitzka und Akhavan damals wie heute demokratisch nach einem einfachen Grundprinzip: 50 % Bauch und 50 % Kalkulation. „Es muss immer eine Mischung aus beidem sein, das haben wir bei jedem Projekt so gemacht. Es gibt zwar immer wieder Gespräche und Überzeugungsarbeit untereinander, aber wir sind immer gut gefahren.“ Nie würde der Immobilienprofi eine Immobilie kaufen, in der er nicht selber gerne wohnen würde. Fürs Wohnen, so Jelitzka, brauche man eine hohe emotionale Intelligenz, denn mit Wohnungen werden auch sehr viele Emotionen verkauft. Durch die zahlreichen Bauträgerobjekte und die Maklertätigkeit im Unternehmen werden alle Segmente des Wohnens abgedeckt. So folgten auch „Serviced Appartements“, Luxuswohnungen und Hotels wie das 25hours oder – aktuell – das Hotel „The Guest House“ gegenüber der Albertina. Hotels sind für Jelitzka überhaupt die „emotionalste Form des Wohnens. Ein Hotelzimmer ist nichts anderes als die effizienteste Form einer Wohnung. Entweder du fühlst dich wohl oder nicht.“ Teuer wohnen in Wien

Mit einem Nischensegment ist JP Immobilien derzeit in den Medien sehr präsent, und zwar mit den teuersten Wohnungen Wiens. Die beiden Luxuswohnungen in der Wiener City im Palais Principe sind für 14,2 Mio. und 11,2 Mio. Euro zu haben – mit einem Quadratmeterpreis zwischen 25.000 und 27.500 Euro! Das Ende der Fahnenstange sieht Jelitzka aber damit noch nicht erreicht: „Wien ist weitaus unterbewertet.“ Käufer, die mit Preisen in anderen Metropolen vertraut sind, wissen, dass Wien im Vergleich günstig ist. Daher erwartet Jelitzka auch, dass die Preise in den nächsten fünf Jahren im Topsegment noch auf 30.000 Euro/m2 anziehen werden. So wie Wien in diesem Punkt internationaler geworden ist, so international und professionell ist für Daniel Jelitzka auch die heimische Immobilienbranche geworden. Was er jedoch zusehends vermisst, ist eine gewisse Handschlagqualität: „Vertrag kommt von vertragen.“ Walter Senk  114 Succeed 06/12

50% hard facts. “It always has to be a mixture of these two things. We’ve adhered to it in all our projects. Although there is often some

»Um Erfolg zu haben, ist es wichtig, dass man zu seinem Wort steht und dass man paktfähig ist« discussing and persuading to be done, we’ve always carried it off.” Jelitzka would never buy a property he wouldn’t like to live in himself. He believes that the residential business requires great emotional intelligence, as selling apartments also means selling emotions. The company’s many development projects and estate agent activities involve all segments of real estate. They include serviced apartments, luxury flats and hotels such as the 25hours and The Guest House, a new hotel across the street from the Albertina Museum. For Jelitzka, hotels are the “most emotional form of accommodation”. He explains: “A hotel room is nothing other that the most efficient form of an apartment. Either you feel at home or you don’t.” Expensive living in Vienna

JP Immobilien is currently gaining a lot of media attention owing to one particular niche segment:

Vienna’s most expensive flats. The two luxury flats in Vienna’s Palais Principe can be purchased for EUR 14.2m and EUR 11.2m respectively – the price per square metre being between EUR 25,000 and EUR 27,500! But Jelitzka doesn’t expect it to end there: “Vienna is seriously underpriced.” Buyers who are familiar with the prices in other major cities know that Vienna is cheap by

»In order to be successful, it is vital to keep one’s word and stick to agreements« comparison. That is why the real estate expert expects the prices in the premium segment to reach EUR 30,000 in the next five years. Just as Vienna has become more cosmopolitan in this regard, so has the Austrian real estate industry become more international and professional, says Daniel Jelitzka. Still, what is lacking in his eyes is the integrity of a handshake: “The word agreement comes from agreeing.” Walter Senk  Mit dem Palais Principe geht Daniel Jelitzka ganz neue Wege im Luxussegment With Palais Principe, Daniel Jelitzka is opening up a whole new dimension of luxury

Foto: beigestellt

1995 lernte Jelitzka dann seinen Geschäftspartner Reza Akhavan kennen und seitdem „sind wir wirtschaftlich und freundschaftlich ein Team.“ Das erste Projekt waren drei Eigentumswohnungen, die gemeinsam gekauft wurden – mit einer Vereinbarung, die auf einer Serviette fixiert wurde: „Wenn nach der Abwicklung der drei Wohnungen ein gewisses Ergebnis überbleibt, dann verpflichten wir uns, eine Firma zu gründen.“ So entstand die heutige JP Immobilien Gruppe, und Akhavan und Jelitzka sind an allem 50:50 beteiligt. Nach den Wohnungen folgte ein Zinshaus, dem ein Dachgeschoß aufgesetzt wurde und in dessen riesigem Hof noch ein Neubau entstand. Nicht nur die gewaltige Kreditsumme von rund 2 Mio. Euro war für den Neo-Geschäftsführer neu: „Ich war es gewohnt, Tag und Nacht zu arbeiten und plötzlich hatten wir nur ein Projekt. Nachdem der Architekt meinte, er brauche drei Wochen für einen Vorentwurf, wusste ich nicht, was ich mit meiner Zeit anfangen sollte.“ Daher fuhren die beiden Geschäftspartner kurzerhand gemeinsam zwei Wochen auf Urlaub. In der Türkei besprachen sie alle Einzelheiten des Projekts und „haben es dann auch genauso durchgezogen, wie wir es im Urlaub besprochen hatten.“


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Long-Term Housing Financing Subsidised Residential Project Vienna/Austria Lenders: UniCredit Bank Austria AG and Country of Vienna

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GASTKommentar GUEST CommentARY

Geniale Grenzgänge Brilliantly pushing the limits Von der Ethik und Moral in der Wirtschaft – illustriert am Wirken des Grenzgängers, Entdeckers und Forschers Ernest Shackleton. Ethics and morality in business, as illustrated by the legacy of the explorer, boundary pusher and researcher Ernest Shackleton.

Auch Helden können umkehren

Es war ein genialer Grenzgang im ewigen Eis: die Nimrod-Expedition (1907–09). Ernest Shackleton plante, der erste Mensch am Südpol zu sein. Am 9. Januar 1909 beschloss der Weltmarktführer in Eis, Schnee und Entlegenheit, denkbar knapp vor dem Ziel umzukehren. Die Rückreise mit seinen Begleitern geriet bei minus 52 °C zu einem Rennen gegen den Tod. Shackleton schaffte das Unmögliche und kehrte als Held nach England zurück. Einfach genial, umzukehren, selbst als er nur noch 97 (geografische) Meilen vom Pol entfernt war. Was lernen heutige Führungskräfte aus dieser Situation? Zunächst einmal: Es gibt Parallelen zwischen polarhistorischen und aktuellen ökonomischen Krisen. Geld und Zeit, Nahrung und Ausrüstung, Wissen und erfahrene Teilnehmer waren schon immer knapp. Zugleich wurden die Krisenmanagement- und Leadership-Eigenschaften besonders gefordert. Keine andere Expedition war jemals dermaßen isoliert und am Limit unterwegs. Nie wieder. Doch Shackleton hat sich den „Luxus“ von Ethik und Moral geleistet. Am Limit – und überlebt

Shackleton hat uns vorgezeigt, wie man am Limit handelt und überlebt. Er blickte der Wahrheit ins Auge und machte sich und seinen Männern nichts vor. In schwierigsten Zeiten und mit dem Rücken zur Wand hat er nie ein Menschenleben verloren. Sein Verhalten, die Menschen über die Zielerreichung zu stellen, scheint auch aus heutiger Sicht ethischen und moralischen Bewertungen standzuhalten. Das fasziniert und macht ihn zeitlos interessant. Manchen Akteuren in der Wirtschaft ist das Bewusstsein für das Wesentliche abhanden gekommen: Es fehlt die Erkenntnis, dass nicht alles, was nicht verboten ist, im Umkehrschluss erlaubt ist. Die europäische oder gar weltweite Zusammenarbeit misslingt. Die globalisierte Gesellschaft macht uns aktuell zu Nachbarn, aber nachhaltig nicht zu Geschwistern. Die Folgen der Krise

1. Unser Wirtschaftssystem am Limit Der Kapitalismus hat uns vorangebracht, aber auch an den Rand. Man müsste einfach wissen, wie weit man zu weit gehen kann. Dort, wo alle sind, ist nichts zu holen. Dort ist nur die tote Mitte. Ähnliche Unternehmen 116 Succeed 06/12

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uppose you were an undis puted pioneer and driver of innovation – unassailable and elite. Regardless of whether economically or in terms of polar history. And in this elevated position, you say to yourself, that’s far enough. In doing so, you prove that you are above wanting to have it all. Enough is enough! What a wonderful thought – especially in times like these. Even heroes can turn back

The Nimrod expedition (1907–09) to the Antarctic was a brilliant example of pushing boundaries. Ernest Shackleton had planned

»Der Kapitalismus hat uns vorangebracht, aber auch an den Rand« to be the first man to reach the South Pole. On 9 January 1909 the global market leader in ice, snow and remoteness decided to turn back within close reach of his destination. The return journey with his companions, at temperatures as low as minus 52ºC, became a race against death. Shackle­ton made the impossible possible and returned to England a hero. Turning around just 97 nautical miles from the pole was a stroke of inspiration. What can today’s managers learn from this situation? For a start, there are parallels between polar history and the current economic crisis. Money and time, nutrition and equipment, knowledge and experienced participants were always scarce. At the same time, crisis management and leadership attributes were all the more

important. No other expedition had ever been that isolated or faced as much adversity. And never again since then. Despite this, Shackleton afforded himself the ‘luxury’ of ethics and morality. Close to breaking point – and a happy end

Shackleton demonstrated how to act when you’re close to breaking point – and survive. He faced the truth and was honest with both himself and his men. Even in the toughest times and when it seemed there was no way out, he kept his team alive. His principle of putting people before his goal, even from today’s view of ethical and moral benchmarks, seems to maintain its position. That is what fascinates us and makes him interesting to this day. Some economic players have lost their sense of what really

»Capitalism has taken us forward, but also to the brink« matters; they haven’t realised that just because something is not forbidden doesn’t necessarily mean it is allowed. The European – not to mention the global – cooperation is failing. The globalised society turns us into neighbours, but not to lasting brothers and sisters. The results of the crisis

1. Our economic system is at its limits Capitalism has taken us forward, but also to the brink. It would be good to know how far is too far. The ground where everyone is standing is barren; it is just the dead centre. Similar businesses

Foto: w. Zopf

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tellen Sie sich vor, Sie sind unumstrittener Vorreiter und Innova tionstreiber – unangreifbar und elitär. Egal ob wirtschaftlich oder polarhistorisch. Und in so einer überragenden Position sagen Sie sich, es reicht. Ihre Souveränität ist es, nicht alles auszuspielen. Genug ist genug! Welch schöner Gedanke – gerade in Zeiten wie diesen.


Peter Baumgartner speaker & author

haben ähnliche Mitarbeiter mit ähnlichen Ideen und Produkten bei ähnlichen Preisen und Qualitäten. Wer dazugehört, wird es künftig schwer haben. 2. Unsere Gesellschaft am Limit Es ist absurd, sogenannte wirtschaftliche Entscheidungen nur auf die Wirtschaft zu beziehen. Die gesellschaftlichen Auswirkungen sind offensichtlich. Der Weg zurück in die Mitte der Gesellschaft ist lang. Doch die einen sind dafür, die anderen sind dagegen und die Dritten wissen es noch nicht. Das Ergebnis ist eine Gesellschaft, die darauf wartet, dass ihr im Fallen Flügel wachsen. 3. Desillusionierte Geldwerte Noch stützt die Geldillusion das System, doch eigentlich ist Geld nichts außer Zahlenkolonnen oder bedrucktes Papier. Der Glaube an die Geldwerte kann schwinden, wenn sich immer mehr fragen, wer soll jemals diese Schulden zurückzahlen? Würde die Bevölkerung das Geldsystem verstehen, hätten wir eine Revolution noch vor dem Morgengrauen. 4. Führen wird nie mehr so sein, wie es einmal war Regierungen hinterließen, im europäischen Gedanken verhaftet, ein wirtschaftspolitisches Vakuum, das die Märkte gekonnt für sich nutzten und das uns alle in ein Dilemma führte. Unbestritten strengen sich viele an, doch letztlich zählen nur Ergebnisse. Wir werden nicht zwingend an dem gemessen, wodurch unsere Krise ausgelöst wird, sondern vielmehr daran, wie wir mit Krisen umgehen! 5. Ethik und Moral ein knappes Gut Zu oft wurden bislang und werden aktuell moralische Limits nach unten durchbrochen. Wir brauchen ohne Zweifel zumindest eine Minimalethik: vor allem niemandem zu schaden. Das ist wenig und viel zugleich. Gewinnstreben ist legitim, aber nur unter Berücksichtigung wesentlicher Fragen: Wie werden die Gewinne erzielt? Wie werden sie verteilt? Entsteht Schaden für Dritte? Wir sollten uns aktuell mit einem Ansatz beschäftigen: Können wir gewinnen und andere daran teilhaben lassen? Wer führt, gewinnt

Krisenmanagement gelingt mit Bodenhaftung, Augenmaß und Zuversicht! Es ist intelligent, Shackleton als Vorbild aus vergangener Zeit ein Mandat für unsere Zukunft zu erteilen. Grundvoraussetzung für das erfolgreiche Handeln in Krisen sind belastbare Aussagen. Denn, die Wahrheit ist kein Kompromiss. In Führungspositionen sind zudem nur jene Menschen interessant, die wie Shackleton Charisma und Courage haben. Denn wer führt, gewinnt! Wo immer wir hingehen. Was immer wir tun. Wie auch immer. Wir Menschen wollen definitiv Hoffnung haben und nicht irgendein Krisengeschrei. Das Genie geht glatt durch die Wand. Auch, wenn es dazu 97 Meilen vor dem Pol umdreht.  Der Autor Peter Baumgartner, Wirtschaftsingenieur und Dipl.-Pädagoge, ist Speaker & Autor, u. a. Geniale Grenzgänge – Limits in der Wirtschaft und am Ende der Welt. www.peterbaumgartner.at

have similar employees with similar ideas and products at similar prices and quality. Whoever falls into this group will have a hard time in the future. 2. Our society is at its limits It is absurd to base so-called economic decisions merely on the economy. The societal ramifications are obvious. The path back to the core of society is a long one. But while one is in favour, the other is against and the third hasn’t made up his mind. The result is a society waiting for its wings to grow while it is falling headlong to the ground. 3. Disaffected monetary values Even now the money illusion is supporting the system, although money is nothing more than columns of figures or printed paper. Faith in monetary values can shrink if and when more and more start to ask themselves, who is going to pay back this debt? If the general population understood the financial system, we would have a revolution before dawn tomorrow. 4. Leadership will never again be what it once was As a result of clinging to the European ideal, governments left behind a political and economic vacuum, which the market skillfully used for itself and led us all into this dilemma. Indisputably, there are many people trying to get us out of this, but only results count in the end. We are not measured by what triggered the crisis, but rather by how we deal with it! 5. Ethics and morality – a rare commodity Too often in the past and present moral limits have bottomed out. Without doubt, at the very least, we need a modicum of morality with the primary principle of not

causing anyone harm. That is a small and a great principle in equal measure. It makes sense to aim for profit, but only having taken certain fundamental questions into consideration: How will the profits be achieved? How will they be distributed? Will third parties be harmed? Currently, we should be thinking about one issue: Can we make profit and let others have a part in it? Leaders are winners

Crisis management succeeds with a down-to-earth attitude, a sense of proportion and optimism! It is wise to use Shackleton as a model from the past to grant a mandate for our future. Sound information is a basic condition for navigating successfully through crises; after all, the truth is not a compromise. The only people with potential in management positions are those that possess the same the courage and charisma as Shackleton. Leaders are winners! Wherever we are heading. Whatever we do. However we do it. We humans want hope and not just clamour against the crisis. Genius does not concern itself with boundaries. Even when it has to turn back just 97 miles from the Pole.  The author Peter Baumgartner, industrial engineer and pedagogue, is a speaker and author of titles including Geniale Grenzgänge – Limits in der Wirtschaft und am Ende der Welt (Ingeniously Pushing the Boundaries – Limits in the Economy and at the End of the World). www.peterbaumgartner.at

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24000 8900m =1

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EUR

Made in Vienna. Successful in CEE. Rund 24.000 MitarbeiterInnen sind in den Tochterunternehmen der VIG für Kunden und Geschäftspartner in 24 Ländern im Einsatz. Gemeinsam haben sie im vergangenen Jahr 8,9 Milliarden Euro Prämienvolumen erwirtschaftet – ein Zeichen des hohen Vertrauens unserer Kunden. So sorgen interne und externe Zahlen für die Stabilität der VIG, der Nummer 1 in CEE. Made in Vienna. Successful in CEE. Around 24,000 employees are serving customers and business partners in VIG subsidiaries in 24 countries. Together we achieved a profit of 8.9 billion euros in the past year – a sign of the absolute trust our clients place in us. The internal and external numbers ensure the stability of VIG, the number 1 in CEE.

www.vig.com


ausblick 2013

outlook 2013

Große SUCCEED Opinionleader-Umfrage SUCCEED’s big opinion leader survey Erwartungen, Befürchtungen und Hoffnungen für das Jahr 2013 Chancen für Österreichs (Export-)Wirtschaft Weiterhin Glaube an die Märkte in CEE Expectations, fears and hopes for 2013 Opportunities for Austria’s (export) industry Continued confidence in the CEE markets

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Ausblick 2013 / Outlook 2013

Opinionleader-Umfrage Opinion leader survey

Frage 1: Was sind 2013 aus Ihrer Sicht die größten wirtschaftlichen Herausforderungen, aber auch die größten Chancen? Question 1: In your view, what will be the greatest economic challenges in 2013? And where do you see the best opportunities?

„Stabilisierung wird uns etwas kosten.“ “Pay the price for stabilisation”

„Wettbewerbsfähigkeit ausbauen“ “Expand competitiveness”

1 Ich bin doch sehr angenehm überrascht, wie die Politik vor allem in Europa es geschafft hat, die unglaublich schwierigen Herausforderungen der letzten Jahre zu meistern und trotz massiver Turbulenzen ein „Kentern des Bootes“ verhindert hat. Obwohl nicht davon auszugehen ist, dass nun schon alle Hürden genommen sind, bin ich aufgrund dieser Erfahrung auch für das kommende Jahr sehr zuversichtlich. Ich denke aber, dass wir den Preis für die Stabilisierung mit empfindlichen Preiserhöhungen in sämtlichen Lebensbereichen werden zahlen müssen, was den sozialen Frieden strapazieren könnte. 2 Nachdem keine Anzeichen dafür sprechen, dass das zuletzt überaus starke Interesse an Wohnimmobilieninvestitionen abrupt abreißen wird, können wir davon ausgehen, dass auch 2013 ein sehr interessantes Geschäftsjahr wird. Bei allem Optimismus denke ich allerdings nicht, dass sich die enorme Preisrallye der letzten 24 Monate, vor allem in der Wiener Innenstadt, 2013 mit diesem Tempo fortsetzen wird. Beruflich strebe ich 2013, wie in all den Jahren zuvor, an, zu den geschätztesten Maklern des Landes zu zählen. Ich werde aber wie bereits heuer mehr Aufmerksamkeit meiner Familie und meinen drei Kindern, aber auch mir selbst schenken.

1 Im Jahr 2013 wird Kroatien EUMitgliedsland, womit die kroatische Wirtschaft und damit auch die berufliche Erwachsenenbildung angekurbelt werden sollen. In der Türkei stehen Änderungen im Bildungsbereich an. WIFI Turkey wird von der geplanten Annäherung an das österreichische duale System in der berufsbezogenen Erwachsenenbildung profitieren. In Rumänien ist Ende 2011 ein Gesetz zur Einführung der Lehrlingsausbildung im Betrieb in Kraft getreten. Auch in Tschechien wird wegen eines Mangels an qualifizierten Fachkräften an einer Änderung des Bildungssystems gearbeitet. Österreichische Unternehmen greifen vermehrt auf das Angebot von WIFI International zurück, ihre MitarbeiterInnen länderübergreifend Anton Aufner, Leiter WIFI International zu schulen, um sie auf dem gleichen Anton Aufner, head of WIFI International Level zu qualifizieren und damit ihre Wettbewerbsfähigkeit auszubauen. 2 In den 11 CEE/SEE-Ländern, in denen WIFI Partnerinstitute bestehen, werden FacharbeiterInnen vermehrt nachgefragt. So werden in Bosnien-Herzegowina, Bulgarien und Albanien vermehrt Schweißfachkräfte geschult bzw. wird das Thema Ausbildung von fehlenden Baufachkräften in Kroatien in einer Bauakademie umgesetzt. In der Türkei und in China werden neben Schweißern Metallfachkräfte sowie Mechatronik- und Industrieanlagentechnik-Fachkräfte benötigt. 2013 liegt demnach der Schwerpunkt auf technischen Trainings und internationalen Kooperationen, vor allem in den GUS-Staaten und im arabischen Raum.

1 I am very pleasantly surprised at how politics, particularly in Europe, has managed to cope with the unbelievably difficult challenges of the last years and, despite massive turbulence, has prevented the boat from capsizing. Although it would be wrong to assume that all hurdles have already been overcome, on the basis of this experience I am also full of confidence for the coming year. I think, however, that we will literally have to pay the price for stabilisation with considerable price rises in all areas, which will strain the social peace. 2 Since there is nothing to indicate that the recent strong interest in property investments will suddenly stop, we can assume that 2013 will also be a very interesting business year. Even with all this optimism, I don’t think that the enormous price rally of the last 24 months, particularly in the Vienna city centre, will continue at this speed. Professionally, in 2013, as in all years previously, I aim to be among the most valued agents in the country. But I will also give more attention to my family and three children, and to myself as well. Margarita AlexandrovaFetscher, RE/MAX Elite Donau-City-Immobilien Fetscher & Partner KG Margarita AlexandrovaFetscher, RE/MAX Elite Donau-City-Immobilien Fetscher & Partner KG

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1 In 2013 Croatia will become a EU member country, meaning that the Croatian economy and with it occupational adult education will be stimulated. In Turkey changes in the educational field are in the offing. WIFI Turkey will benefit from the planned orientation towards the Austrian dual system in occupational adult education. At the end of 2011 Romania enacted a law for the introduction of apprentice training in the workplace. And in the Czech Republic, owing to a shortage of skilled labour, changes in the education system are in progress. Austrian enterprises increasingly use WIFI International’s offer of transnational schooling for their employees in order to qualify them at the same level and so to expand their competitiveness. 2 Skilled labour is increasingly in demand in the 11 CEE/SEE countries in which WIFI partner institutions exist. In Bosnia-Herzegovina, Bulgaria and Albania, for instance, more and more welders are being trained, and the shortage of construction workers in Croatia is alleviated through training in a building academy. In addition to welders, Turkey and China are in need of skilled metal workers as well as mechatronics and industrial plant technology experts. In 2013 the focus is therefore on technical training and international cooperation, especially in the CIS states and in Arab countries.

Fotos: Foto Wilke, www.studiohuger.at, beigestellt

Frage 2: Wie sehen Ihre unternehmerischen und persönlichen Ziele für 2013 aus? Question 2: What are your business objectives and your personal goals for 2013?


„Kraft und Mut sind gefordert“ “Strength and courage are required”

„Weitere Harmonisierung der EU“ “Increasing EU harmonisation”

1 Das kommende Jahr wird zeigen, ob die Weltwirtschaft den Double Dip, dessen Gefahr aus meiner Sicht noch nicht gebannt ist, wird vermeiden können oder nicht. Es wird essenziell, dass nicht nur Unternehmen ihre Restrukturierungsprozesse fortführen, sondern auch ganz besonders die öffentlichen Haushalte. Ich wünsche der Politik die Kraft und den Mut, ohne kurzfristiges Schielen auf Wählerstimmen echte Reformen umzusetzen und Einsparungspotenziale, z. B. in der Verwaltung, zu nutzen. Die weitere Erhöhung einer der (ohnehin schon) höchsten Abgabenquoten Europas kann keine Lösung sein. Größte Aufmerksamkeit ist auf die Stabilisierung des Euro und die Vermeidung einer stark steigenden Inflation zu richten. Für uns alle wird es auch sehr wichtig sein, uns trotz mancher Wolken am Himmel mit Zuversicht und Tatkraft aktiv an der Lösung der Aufgaben zu beteiligen. 2 Ganz wesentlich werden für uns folgende drei Faktoren sein: Erstens der weitere Ausbau der Führungsebenen innerhalb der ÖRAG Gruppe, denn gerade im Dienstleistungsbereich ist es essenziell, hoch motivierte und äußert qualifizierte Persönlichkeiten in Führungspositionen zu haben. Zweitens steht der Ausbau unserer Aktivitäten in Deutschland im Rahmen der „Deutsche Realitäten GmbH“ im Mittelpunkt. Drittens begleiten wir bei unserer Vermittlungstätigkeit 2013 wieder zwei Großkunden beim Verkauf namhafter Investitionsobjekte. Der Erfolg dieser Transaktionen ist uns ein besonderes Anliegen. Mein persönliches Ziel ist es, trotz eines ausgefüllten Terminkalenders ab und zu innezuhalten und für einen Moment bewusst und dankbar wahrzunehmen, in welchem schönen Umfeld wir hier in unserem Land leben dürfen. Leider ganz im Gegensatz zu vielen anderen Orten auf der Welt.

1 Aus makroökonomischer Sicht liegt die größte Herausforderung weiterhin in der wirtschaftlichen Stabilisierung der Europäischen Union und in der Aufrechterhaltung eines funktionierenden Bankensektors. Wenn es der EU gelingt, die Krise zu überwinden, stellt die weitere Harmonisierung und Integration dieses großen Marktes auch Martin Brodey, Managing die größte Chance für Partner Dorda Brugger Jordis ein sicheres und stabiles Martin Brodey, managing partner wirtschaftliches Umfeld at Dorda Brugger Jordis dar, von dem alle Unternehmen profitieren können. Die Chancen für unsere Kanzlei liegen in der Vielfalt der rechtlichen Anforderungen in allen wirtschaftsrechtlich relevanten Bereichen, die dazu führen, dass eine Full Service-Kanzlei wie Dorda Brugger Jordis krisenunabhängig eine stabile Auftragslage aufweisen kann. 2 Als M&A-Partner: die Betreuung interessanter internationaler Projekte und M&A-Transaktionen in einem beratungsintensiven und rechtlich herausfordernden Umfeld. Als einer der Managing Partner unserer Kanzlei: dazu beizutragen, dass der Erfolgskurs unserer Kanzlei mit ausgewogenen und ausgelasteten Teams und einem guten inneren Zusammenhalt weiter besteht. Persönlich: die Balance zwischen beruflichem und privatem Engagement pflegen und den Augenblick (er)leben.

1 The coming year will show us whether the global economy can avoid the double-dip recession or not – a threat that, to my eyes, has not yet been averted. It will be essential that not only businesses continue with their restructuring processes, but in particular the public authorities. I wish politicians the strength and courage to implement genuine reforms and to utilise savings potential (eg in the administration) without a short-term eye towards votes. A further increase in one of the (already) highest tax and contribution ratios in Europe is not the solution. Huge attention should be placed on the stabilisation of the euro and the avoidance of fast-rising inflation. For all of us it will be very important to confidently and actively engage in finding solutions to these issues, despite the clouds in the sky. 2 The following three factors are truly fundamental for us: Firstly, the further development of management tiers within the ÖRAG group. Currently, in the field of service provision it is vital to have highly motivated and exceptionally qualified personnel in management positions. Secondly, the development of our activities in Germany, in the context of Deutsche Realitäten GmbH.And finally, in 2013, through our brokerage operations, we are again accompanying two big clients in their purchase of considerable investments. The success of these transactions is very important to us. My personal goal is, despite my busy calendar, to take a moment now and then to appreciate, consciously and gratefully, what a wonderful country we live in – unfortunately, quite the opposite from many parts of the world. Stefan Brezovich, Vorstand ÖRAG Österreichische Realitäten AG Stefan Brezovich, member of the executive board at ÖRAG Österreichische Realitäten AG

1 In macroeconomic terms, the biggest challenge lies in the economic stabilisation of the European Union and in the maintenance of a functioning banking sector. If the EU succeeds in overcoming the crisis, the increased harmonisation and integration of this huge market also presents the opportunity for a secure and stable economic environment, from which all companies can benefit. The opportunities for our firm lie in the multitude of legal requirements in all economically relevant fields, which means that a full-service chancellery like Dorda Brugger Jordis can maintain a stable order situation, irrespective of the crisis. 2 As an M&A partner: the supervision of interesting international projects and M&A transactions in an environment that is both legally challenging and requires intensive consulting support. As one of the managing partners of our chambers: to ensure that our road to success continues to comprise balanced and busy teams and a good internal team spirit. Personally: to maintain the balance between professional and private engagements and to live in and really experience the moment. Succeed 06/12 121


Ausblick 2013 / Outlook 2013

Opinionleader-Umfrage Opinion leader survey

Frage 1: Was sind 2013 aus Ihrer Sicht die größten wirtschaftlichen Herausforderungen, aber auch die größten Chancen? Question 1: In your view, what will be the greatest economic challenges in 2013? And where do you see the best opportunities? Frage 2: Wie sehen Ihre unternehmerischen und persönlichen Ziele für 2013 aus? Question 2: What are your business objectives and your personal goals for 2013?

1 Die Überwindung der Eurokrise sowie die Stabilisierung der Konjunktur werden für den gesamten EU-Raum und auch für Österreich zwei der größten Herausforderungen sein. In Österreich sind nach dem Wahljahr 2013 vermutlich neue Steuerbelastungen zu befürchten. Der Wettbewerb in der Wirtschaftstreuhänderbranche mit verwandten Branchen wird stärker werden und uns zusätzlich fordern. 2 Das erfolgsorientierte Wachstum in Österreich und in CEE sowie unsere Marktführerschaft im Bereich Real Estate gilt es 2013 fortzusetzen. Zusätzlich streben wir eine starke Positionierung in neuen Geschäftsfeldern und Branchen an. Persönlich möchte ich mich auf meine Kernaufgaben fokussieren und durch ein optimiertes Zeitmanagement eine bessere Vereinbarkeit von Beruflichem und Privatem erreichen.

1 Overcoming the euro crisis and stabilising the economy will be one of the greatest challenges for the entire EU region as well as for Austria. There is reason to expect new tax burdens in Austria after the election year of 2013. Competitiveness between chartered

accountants and tax consultants and related sectors will be an additional challenge. 2 In 2013 we aim to continue our results-oriented growth in Austria and CEE as well as our market leadership in the real estate sector. Further, we want to achieve a strong position in new business fields and sectors. I personally want to focus on my core task and to achieve a better work-life balance through optimised time management.

Leopold Brunner, Partner TPA Horwath Österreich Leopold Brunner, partner at TPA Horwath Austria

„Balance finden“ “Finding a balance”

„Innovations- und Entwicklungsleistungen steigern“ “Increasing innovation and development performances”

1 Die große Herausforderung – aber nicht nur für 2013, sondern generell in den kommenden Jahren – wird wohl sein, die Balance zu finden zwischen Vorsicht und Mut, zwischen Sparen und Investieren. Unternehmerisches Geschick wird mehr denn je gefragt sein. 2 Die Krise selbst ist auch gleichzeitig eine Chance, jene Prozesse, Strukturen und Systeme zu verändern, die nicht gesund sind. Nach unserer internationalen Fusion 2012 gilt es, 2013 die Potenziale, die sich für uns weltweit ergeben, zu heben und gleichzeitig mit aller Vorsicht und Mut neue Märkte in CEE/SEE zu erschließen. 1 The big challenge – not just for 2013, but generally in the coming years – will definitely be to find a balance between cautiousness and boldness, between saving and investing. Business aptitude will be in greater demand than ever. 2 The crisis itself is also simultaneously a chance to change any processes, structures and systems that are not healthy at the moment. After our international merger in 2012, our aim for 2013 is to exploit the potential that arises for us worldwide, and also to access new markets in CEE/ SEE with both prudence and courage.

1 Für zukünftige Herausforderungen bieten wir innovative Produkte und Lösungen an, unter anderem in den Bereichen nachhaltiger Stromerzeugung, verlustarmer Stromübertragung und Verteilung, Smart Grids und Smart Buildings, Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge, Effizienzsteigerung industrieller Anlagen und Optimierung des Energieverbrauchs, Leitsysteme und Softwarelösungen für Industrieunternehmen und Energieversorger, Energieeffizienz in Data Centern sowie Lifecycle- und zunehmend auch Remote Services. 2 Wir möchten uns aufbauend auf einer erfreulicherweise hohen Kundenzufriedenheit weiter verbessern, um unseren Kunden im Hinblick auf zukünftige Anforderungen und technische Entwicklungen ein noch attraktiveres Angebot bieten zu können. ABB möchte deshalb die Innovations- und Entwicklungsleistungen weiter steigern, um unsere Position als eines der führenden Unternehmen in der Energie- und Automationstechnik weiter auszubauen.

Raimund Cancola, Managing Partner Taylor Wessing e|n|w|c Attorneys at Law Raimund Cancola, managing partner at Taylor Wessing e|n|w|c Attorneys at Law

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1 For future challenges we offer innovative products and solutions. These include, in the field of energy generation, low-loss energy transfer and distribution; smart grids and smart buildings; charging infrastructure for electric vehicles; increased energy efficiency for industrial plants and optimisation of energy use, control system and software solutions for industrial businesses and energy providers; energy efficiency in data centres such as lifecycle and, increasingly, remote services. 2 We would like to further improve our already high client satisfaction ratings, in order to be able to present our customers with an even better offer in respect to future requirements and technological developments. ABB would therefore like to increase the innovation and development performances as well, in order to build on our position as one of the leading companies in the field of energy and automation technology. Franz Chalupecky, Vorsitzender des Vorstandes ABB AG Österreich Franz Chalupecky, chair of the board of managing directors at ABB AG Austria

Fotos: Julia Müller-Maenher, Christian Houdek, beigestellt

„Erfolgsorientiertes Wachstum fortsetzen“ “Continuing our results-oriented growth”


„Vertrauen in Europa wird wieder wachsen“ “Trust in Europe will grow again”

„Stimulierende Aktionen gefragt“ “Stimulating action is called for”

1 Makroökonomisch hat weiterhin die Stabilisierung des Euroraumes hohe Priorität. Damit verbunden sind große Themen wie die enorm hohe Arbeitslosigkeit in Südeuropa sowie die Einführung der Finanztransaktionssteuer, für die es kürzlich grünes Licht aus Brüssel gab. Ich bin grundsätzlich optimistisch, dass das Vertrauen in den europäischen Markt wieder wächst. Bernhard Denk, Geschäftsführer 2 Die größte Herausforde- Mercedes-Benz Österreich rung für Mercedes-Benz in Bernhard Denk, managing director of Österreich wird sein, mit re- Mercedes-Benz Austria lativ wenig wirtschaftlichem Rückenwind die Zulassungen und den Marktanteil zu steigern. Dank unseres sich soeben verjüngenden Produktportfolios mit tollen, wegweisenden Modellen haben wir aber die besten Voraussetzungen, unsere ehrgeizigen Ziele zusammen mit unseren Vertriebspartnern zu erreichen.

1 Das unterdurchschnittliche Wachstum der Weltwirtschaft und die verbreitete Arbeitslosigkeit, insbesondere die Einschätzung des IMF, dass etwa ein Drittel aller Arbeitslosen jünger als 25 Jahre sei, verlangen nach stimulierenden Aktionen der Regierungen und Notenbanken, ohne damit die Bemühungen der finanziellen Konsolidierung in den Industrieländern zu gefährden und deutlich erhöhte Inflation zuzulassen. 2 Ziel 2013 ist es, die UBS in Österreich weiterhin erfolgreich zu entwickeln. In einer anspruchsvollen Zeit ist kompetente und nachhaltige Beratung unser Unterscheidungsmerkmal. Als idealer Partner für unsere Kunden geben wir ein Leistungsversprechen ab, und zwar erstklassige Anlageberatung und Investmentlösungen für deren Vermögen. Persönlich steht für mich die Balance zwischen Aufgabe und Familie im Fokus.

1 The stabilisation of the euro area still has a high priority in terms of the macroeconomy. Linked together with it are important subjects such as the enormously high rate of unemployment in southern Europe, as well as the introduction of a financial transaction tax, for which the green light was very recently given in Brussels. I am generally optimistic that trust in the European market will start to grow again. 2 The biggest challenge for Mercedes-Benz in Austria will be to increase, with relatively little tailwind, the authorisations and the market share. Thanks to our rejuventated product portfolios with excellent, groundbreaking models, we have the best conditions to achieve our ambitious goals together with our business partners.

1 Below-average growth in the global economy and widespread unemployment, in particular the IMF estimation that around one-third of all unemployed are younger than 25, calls for stimulating action from governments and central banks, whilst not endangering the efforts towards financial consolidation in the industrialised nations or leading to an excessive rise in inflation. 2 The goal for 2013 is to further develop UBS in Austria. In challenging times our distinguishing feature is the provision of competent and enduring advice. As the ideal partner for our customers we make the following service pledge: firstclass investment consulting and solutions for your capital. Personally, my focus is on reaching a balance between business and family.

Wolfgang Eisl, Managing Director UBS Österreich Wolfgang Eisl, managing director of UBS Austria

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Wohin soll‘s gehen? Partnerregion

Internationale Messe für Urlaub, Reisen und Freizeit

Partnerland

10. – 13. Jänner 2013 Messe Wien

Do. 10-19 Uhr, Fr.-So. 10-18 Uhr Uh

Ticket gilt auch für

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Ausblick 2013 / Outlook 2013

Opinionleader-Umfrage Opinion leader survey

Frage 1: Was sind 2013 aus Ihrer Sicht die größten wirtschaftlichen Herausforderungen, aber auch die größten Chancen? Question 1: In your view, what will be the greatest economic challenges in 2013? And where do you see the best opportunities? Frage 2: Wie sehen Ihre unternehmerischen und persönlichen Ziele für 2013 aus? Question 2: What are your business objectives and your personal goals for 2013?

1 Ich rechne damit, dass die allgegenwärtige Krise endlich auch die Immobilienpreise in Südosteuropa nach unten drückt. Gerade in Kroatien würde ein realistisches Preisniveau in Kombination mit dem EU-Beitritt Mitte 2013 für eine größere Attraktivität des Marktes sorgen. 2 Ich möchte 2013 die Marktposition unserer lokalen Anwaltsbüros in Slowenien und Kroatien weiter stärken und damit dafür sorgen, dass unsere lokalen Partner und Mitarbeiter weiterhin in die interessantesten Beratungsmandate eingebunden sind.

1 I believe that the omnipresent crisis is finally pushing the property prices down in southeastern Europe. In Croatia a realistic price level in combination with the upcoming EU

entry in mid-2013would make the market more attractive. 2 In 2013 I would like to strengthen the market position of our offices in Slovenia and Croatia, and in doing so, ensure than our local partners and employees are involved in our most interesting advisory mandates.

Gregor Famira, Partner von CMS Reich-Rohrwig Hainz Gregor Famira, partner at CMS Reich-Rohrwig Hainz

„Weiterer Ausbau des Netzwerks“ “Further develop our network”

„Verlässlicher Partner sein“ “Being a reliable partner”

1 Es werden in den kommenden Monaten keine allzu großen wirtschaftlichen Veränderungen in den wichtigsten Regionen der Welt erwartet. In Europa geht man aufgrund der anhaltenden Eurokrise von einem wirtschaftlichen Verharren auf niedrigem Niveau aus. Für uns bedeutet das, die richtige Strategie in Zeiten der Unsicherheit zu wählen. Zudem stehen wir auch vor einer anderen Herausforderung: Wir eröffnen Anfang 2013 unsere neuen Kanzleiräumlichkeiten in der Biberstraße 5 im 1. Bezirk. Damit wird die Kanzlei LPG nach vielen Jahren, an denen wir auf mehreren Standorten verteilt waren, wieder unter einem Dach vereint sein. Wir freuen uns auf eine erfolgreiche Zukunft am neuen Standort. 2 Wir planen einen weiteren Ausbau unseres Netzwerkes in China und der Türkei. Wir wollen unseren Mandanten damit die Möglichkeit geben, auch in diesen Ländern uneingeschränkt geschäftlich tätig zu werden bzw. rechtliche Beratung vor Ort in Anspruch zu nehmen, stets mit einem kompetenten Partner an ihrer Seite, dem sie vertrauen können.

1 Auf europäischer Ebene brauchen wir dringend Maßnahmen, um das Vertrauen in Euro und EU zu stärken. Das OMT-Programm der EZB war ein Schritt in die richtige Richtung, ebenso die Einigung auf eine gemeinsame europäische Bankenaufsicht. Auf nationaler Ebene führt kein Weg am konsequenten Schuldenabbau, und damit an Strukturreformen in der Verwaltung, im Gesundheits- und im Sozialbereich, vorbei. 2 Die Oberbank wird auch 2013 Franz Gasselsberger, ein verlässlicher Partner für ihre Generaldirektor Oberbank AG Kunden sein und sie ungebrochen Franz Gasselsberger, general mit Finanzierungen versorgen. Eine director of Oberbank AG Kreditklemme gibt es bei uns nicht! Daneben wollen wir weiter expandieren und – ganz gegen den allgemeinen Trend – Filialen gründen, vor allem im Wachstumsmarkt Nummer 1, nämlich in Wien. Persönlich habe ich in erster Linie sportliche Ziele, unter anderem beim Linz Marathon im April 2013.

1 No major economic changes are to be expected in the world’s most important regions in the coming months. In Europe we are starting from a persistent lowlevel economy as a result of the ongoing euro crisis. For us that means choosing the correct strategies in times of uncertainty. We face other challenges too: at the start of 2013 we are opening our new office at number 5 Biberstrasse in the 1st district of Vienna. With this move, our chambers will once again be under one roof, after many years spread across different locations. We are looking forward to a successful future in our new home. 2 We are planning to further develop our network in China and Turkey. We want to give our clients the opportunity to be active in these countries, without restrictions; to be able to receive local legal advice on demand, always with a capable partner at their side whom they can trust. Gerald Ganzger, Partner Lansky, Ganzger & Partner Rechtsanwälte (LGP) Gerald Ganzger, partner at Lansky, Ganzger & Partner Attorneys (LGP)

124 Succeed 06/12 04/11

1 On a European level we urgently need measures to strengthen trust in the euro and the EU. The OMT programme of the ECB was a step in the right direction, likewise the agreement to implement a unified Euopean banking supervision. On a national level there is no getting around debt reduction and, with it, a structural reform in the administration, health and social fields. 2 Oberbank will continue to be a reliable partner for its customers in 2013 and provide them with financing – there’s no credit crunch with us! Alongside this, we want to expand further and – in direct comparison to the general trend – establish new branches, above all in the number one growth market, Vienna. For me personally, in the first instance I have sporting aims, among others to compete in the Linz marathon in April 2013.

Fotos: David Sailer, Smetana, www.freewilly.at

„Marktposition weiter stärken“ “Further strengthen our market postion”


Raiffeisen Informatik – Die Nummer Eins der österreichischen IT-Dienstleister Raiffeisen Informatik – Austria’s number one IT service provider

Dir. Mag. Wilfried Pruschak, Geschäftsführer Raiffeisen Informatik

Raiffeisen Informatik bietet seit über 40 Jahren professionelle IT-Dienstleistungen für Großkunden im In- und Ausland an. Das Unternehmen ist für den IT-Betrieb der erfolgreichsten Bankengruppe und anderer Top-Unternehmen Österreichs verantwortlich und stellt somit täglich seine hohe Kompetenz und Expertise zur Verfügung. Das Angebot von 100%iger Sicherheit bzw. Verfügbarkeit ist ausschlaggebend für den großen Erfolg des erfahrenen Rechenzentrumsbetreibers. Mit einem Umsatz von rund 1,4 Mrd. Euro und 2800 Mitarbeitern in 30 Ländern bleibt der Raiffeisen Informatik Konzern nach der Telekom Austria Group führendes Unternehmen in der IKT Branche. Unangefochtene Nummer Eins ist Raiffeisen Informatik im Bereich der größten IT-Dienstleister des Landes. Dies wird durch das jährliche Ranking der Österreichischen Zeitung Computerwelt bestätigt, welches als wichtiger Performanceindikator für Wirtschaftstreibende gilt und bereits zum 20. Mal eine Rangliste der größten Unternehmen der IT-Branche erhoben hat.

Promotion

Generell wird der Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien immer wichtiger und bestimmt heutzutage den Geschäftsablauf der meisten Unternehmen. Daher werden laut Gartner auch die Ausgaben in diesem Bereich im Jahr 2012 weltweit auf mehr als 2,91 Billionen Euro anwachsen. Die Angebotspalette von Raiffeisen Informatik entspricht diesem steigenden Nachfragebedarf und reicht von Software Lizenzmanagement über hochverfügbaren IT-Betrieb und umfangreiche Cloud Services bis hin zur kompletten Arbeitsplatzbetreuung (IT Operations, Outsourcing, Client Management, Security Services, IT Consulting, Output Services und Software). Durch die immer stärkere Fokussierung auf die Informationsund Kommunikationstechnologie steigt auch das Datenvolumen rasant an, bis 2015 wird sich die weltweit vorhandene Datenmenge sogar versiebenfachen. Um für diese zukünftige technologische Herausforderung gerüstet zu sein, errichtet Raiffeisen Informatik derzeit ein neues Data Center, welches mit seiner hochmodernen und mehrfach gespiegelten Infrastruktur eines der leistungsfähigsten und sichersten Rechenzentren in Österreich sein wird.

For over 40 years Raiffeisen Informatik has been offering professional IT services for corporate customers at home and abroad. The company is responsible for the IT operations of some of the most successful banking groups and top businesses in Austria, providing its considerable competence and expertise daily. The offer of 100% security and availability is crucial for the big success of the expert computing centre operators. With a turnover of around EUR 1.4bn and 2,800 employees in 30 countries, the Raiffeisen Informatik Group remains one of the leading concerns in the ICT field, after the Telekom Austria Group. In the area of the biggest IT service providers in Austria, Raiffeisen Informatik is the undisputed number one. This is confirmed by the Austrian magazine Computerwelt in its annual ranking, which is useful as an important performance indicator for businesses. Computerwelt has been compiling this ranking list of the biggest companies in the IT industry for the last 20 years. Overall, the application of information and communications technologies is becoming increasingly important and determines the business processes of most companies. Therefore the expenditure in this area in 2012 will increase worldwide to more than

Professionalität, Erfahrung und Sicherheit sind die wesentlichen Voraussetzungen für erfolgreiches IT-Management. Dass wir über diese Kompetenzen verfügen, spiegelt sich in unserem Unternehmenswachstum und dem Vertrauen von großen österreichischen Kunden wie z. B. der Post oder der ASFINAG wieder. Professionalism, experience and security are the main prerequisites for successful IT management. The fact that we have these competences is reflected in the growth of our company and the trust put in us by major Austrian clients such as the postal services and ASFINAG.

EUR 2.91tr. The range on offer from Raiffeisen Informatik corresponds to this increasing demand and ranges from software licence management, high availability IT operations and extensive cloud services through to complete workplace support (IT operations, outsourcing, client management, security services, IT consulting, output services and software). As a result of the increasing focus on information and communications technology, the volume of data is also rapidly rising; by 2015 the data volumes existing globally will have increased seven-fold. In order to be prepared for this future technological challenge, Raiffeisen Informatik is currently building a new data center with a highly modern and multiple mirrored infrastructure, making one of the safest and most efficient computing centres in Austria.


Ausblick 2013 / Outlook 2013

Opinionleader-Umfrage Opinion leader survey

Frage 1: Was sind 2013 aus Ihrer Sicht die größten wirtschaftlichen Herausforderungen, aber auch die größten Chancen? Question 1: In your view, what will be the greatest economic challenges in 2013? And where do you see the best opportunities? Frage 2: Wie sehen Ihre unternehmerischen und persönlichen Ziele für 2013 aus? Question 2: What are your business objectives and your personal goals for 2013? „Internationale Luxustrends interpretieren“ “Interpreting international luxury trends”

„Sprunghafter Anstieg von Beratungsbedarf“ “Momentous increase in need for advice”

1 Aus der Perspektive des Wiener Innenstadt-Juweliers gilt es, die internationalen Trends der Luxusbranche zu interpretieren und diese mit eigenen Visionen in Wien umzusetzen. Das Werben um die frei verfügbaren Finanzen ist schon längst nicht mehr auf die eigene Branche begrenzt. Vielmehr geht es darum, dem Kunden eine einzigartige Einkaufserlebniswelt zu bieten. Neben der „Selbstverständlichkeit“ von internationalen Luxusmarken kommt das individuelle, sehr emotional besetzte Thema des Sich-wohl-Fühlens hinzu. Aus unserer Sicht hat diese Art von Luxuseinkaufserlebnis mit Wohlfühlatmosphäre u. a. mit großzügiger, heutiger Architektur in bester Lage zu tun. 2 Es bedarf einer hohen organisatorischen und wirtschaftlichen Investition sowie unternehmerischer Voraussicht, solche Trends im eigenen Unternehmen umzusetzen. Der vor wenigen Jahren begonnene Wandel in unserer traditionellen Branche ist eine große Herausforderung und eine große Chance zugleich. Dieser Wandel wird sich 2013 noch weiter intensivieren.

1 Herausforderung und Chance zugleich ist die zunehmende staatliche (Über-)Regulierung. Wir registrieren hier einen sprunghaften Anstieg im Beratungsbedarf mit zwei gegensätzlichen Entwicklungen: Einerseits wird das Spezialwissen von Experten mit Branchen- oder sonstigem Spezial-Knowhow gezielt nachgefragt, andererseits steigt der Bedarf an Standardisierung bei regulären, etablierten Abläufen. 2 Mit neuen und innovativen Produkten/Services passen wir uns stetig an die sich wandelnden Geschäftsprozesse unserer Klienten an. Neben der guten, persönlichen Betreuung langjähriger Klienten wollen wir mit diesen Produkten all jene überzeugen, die ein prinzipielles Interesse an einer Geschäftsbeziehung mit uns haben und die diese Leistungen in Zukunft brauchen. Auszeichnungen wie „Tax Firm of the Year“ oder „Career’s Best Recruiter“ zeigen uns zudem, dass wir bei Beratung und als Arbeitgeber auf dem richtigen Weg sind. Diese Erfolge wollen wir weiterhin bestätigen.

Hermann Gmeiner-Wagner, Geschäftsführer Juwelier Wagner Hermann Gmeiner-Wagner, managing director of Wagner Jewellers

126 Succeed 06/12

Bernhard Gröhs, Managing Partner Deloitte Österreich Bernhard Gröhs, managing partner of Deloitte Austria

1 The increasing state (over-)regulation is a challenge and an opportunity at the same time – we have noted a momentous increase in the need for advice with two contrasting developments: on the one hand, there is a demand for experts with specific industry knowledge or other knowhow; on the other hand, there is an increasing need for standardisation of regular established procedures. 2 With new and innovative products/services, we constantly adapt to the changing business processes of our clients. Apart from taking good, personalised care of longstanding clients, we want to convince all those who are generally interested in a business relationship with us and will need our services in the future. Awards like Tax Firm of the Year or Career’s Best Recruiter show that we are on the right track concerning advice and as an employer. We want to continue in this vein in the future.

Fotos: Regine Hendrich, beigestellt

1 From the perspective of the Vienna city centre jewellers it is important to interpret the international trends in the luxury industry and to implement these with their own vision in Vienna. The race for disposable funds no longer only takes place within one’s own sector. It is much more about being able to offer the customer a unique shopping experience. Alongside the implicitness of international luxury brands is the individual, emotionally engaged aspect of wellbeing. From our point of view, this type of luxury shopping experience has to do with an atmosphere of wellbeing, for example with modern, lavish architecture in the best locations. 2 It requires a high organisational and economic investment, as well as business foresight in order to implement such trends in one’s own company. The change, which began a few years ago, in our traditional fields is a big challenge and, at the same time, a big opportunity, which will be further intensified in 2013.


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Ausblick 2013 / Outlook 2013

Opinionleader-Umfrage Opinion leader survey

Frage 1: Was sind 2013 aus Ihrer Sicht die größten wirtschaftlichen Herausforderungen, aber auch die größten Chancen? Question 1: In your view, what will be the greatest economic challenges in 2013? And where do you see the best opportunities? Frage 2: Wie sehen Ihre unternehmerischen und persönlichen Ziele für 2013 aus? Question 2: What are your business objectives and your personal goals for 2013? „Unternehmen vorausschauend ausrichten“ “Align the business with foresight”

„Demografie und Technologie nützen“ “Using demographics and technology”

1 Um auch zukünftig erfolgreich am Markt zu agieren, ist es wesentlich, den Markt laufend zu analysieren und das Unternehmen vorausschauend darauf auszurichten. Daher haben wir vor kurzem die Task Force STRABAG 2013ff gegründet, welche die Möglichkeiten zur künftigen organisatorischen und strategischen Aufstellung des STRABAG Konzerns evaluiert. Dies ist mir persönlich besonders wichtig, damit ich bei meiner Pensionierung im Jahr 2014 einen schlanken, effizienten und weiter gesunden Konzern an meinen Nachfolger übergeben kann. 2 Weitere wichtige Faktoren zur Sicherung des langfristigen Fortbestandes eines Bauunternehmens sind die Anhebung der internen Wertschöpfung, die noch stärkere Ausrichtung am Kunden und die Gewinnung technisch ausgebildeter Mitarbeiter.

1 Die Staatsschuldenkrise in Europa, die Abschwächung des Wirtschaftswachstums in China und der in den USA nach der Wahl erforderliche Konsolidierungskurs führen zu Unsicherheit und Volatilität in der globalen und europäischen Wirtschaft. Für die Unternehmen bedeutet das, strategische Entscheidungen unter hoher Unsicherheit treffen zu müssen. Defensivstrategien sind die Folge, das heißt, Konsolidierung und Kostensenkung werden bei vielen Unternehmen stark im Vordergrund stehen. Chancen liegen vor allem in der Nutzung demografischer Veränderungen und technologischer Entwicklungen. Beispielsweise werden in den Bereichen Gesundheit, Qualitätstourismus und erneuerbare Energien überdurchschnittliche Wachstumsraten erzielbar sein. 2 Wir wollen unseren Kunden helfen, die richtigen strategischen Entscheidungen zu treffen und die Umsetzung dieser Entscheidungen in Markterfolge zu sichern. Dazu werden wir unser Service-Portfolio in Richtung der Wachstumsbereiche und in Richtung Geschäftsoptimierung weiterentwickeln. Darüber hinaus ist es unser Ziel, unsere Marktposition weiter auszubauen und schneller als der Markt zu wachsen.

1 In order to also operate successfully in the future market, it is imperative to continually analyse the market and to align the business with foresight. With this in mind we recently established the STRABAG 2013 Task Force, which evaluates these possiblities for future organisational and strategic deployment in the STRABAG concern. This is particularly important for me personally, so that I can pass over a lean, efficient and healthier company to my successor when I retire in 2014. 2 Other important factors for securing the long-term survival of a construction firm are the increase of internal added value, an even stronger focus on clients and on recruiting employees with technical training. 128 Succeed 06/12

Florian Haslauer, Geschäftsführer A.T. Kearney Österreich Florian Haslauer, managing director of AT Kearney Austria

Fotos: beigestellt

Hans Peter Haselsteiner, Vorsitzender des Vorstandes STRABAG SE Hans Peter Haselsteiner, CEO of STRABAG SE

1 The sovereign debt crisis in Europe, the weakening of economic growth in China and the consolidation course that will follow the US elections all lead to uncertainty and volatility in the European and global economy. For businesses this means that strategic decisions have to be made in uncertain conditions. The result is defensive strategies. Consolidation and cost cutting are, for many companies, in the foreground. Opportunities lie mostly in the use of demographic changes and technological development. For example, in the fields of health, quality tourism and renewable energy, an above-average growth rate will be achievable. 2 We want to help our clients to find the right strategy and to secure the implementation of these decisions with market success. In addition, we will further develop our service portfolio in the growth areas and in the direction of business optimisation. Above all, our aim is to build upon our market position and to grow faster than the market.


Piloten ist nichts verboten Flightdecksystems Wien lässt Flugfans mit einem Airbus A320 abheben. Für 159 Euro pilotieren Sie eine Stunde lang einen A320 Airbus – vom Start bis zur Landung.

Der erste Airbus-Flugsimulator Europas mit voll ausgestatteter Kabine steht jetzt in Wien

Realistisches Fluggefühl im Hightech-Simulator mit eigener Kabine für bis zu 30 Passagiere.

Nach dem Start in Wien durchbrechen wir auf rund 3000 m die Wolkendecke und genießen den sonnigen Morgen. Langsam löst sich der Griff vom Sidestick – so wird die moderne Steuerung im Airbus A320 genannt – und wir übergeben an unseren elektronischen Kollegen, den Autopiloten. In der Kabine gehen die Anschnallzeichen aus und unser kurzer Flug nimmt Kurs auf New York, wo wir in ca. 40 Minuten landen werden. Alles wie im echten Flugzeug. Auf dem rechten Sitz hat mit First Officer Markus Benesch sogar ein echter Austrian Pilot Platz genommen. Bis jetzt. Denn wir befinden uns mitten im 3. Wiener Gemeindebezirk im brandneuen Airbus A320-Simulator von Flightdecksystems Wien. Der hochmoderne Simulator kommt so nahe an die Realität heran, dass sogar waschechte Piloten ihn nützen, um ihre Kenntnisse zu perfektionieren und Verfahren zu trainieren. Kein Wunder. Immerhin bietet das technische Wunderwerk nicht nur eine Auswahl von 24.000 Flughäfen auf der ganzen Welt, sondern auch eine echte Airbus-Kabine, in der es sich unsere Mitreisenden gemütlich machen können. Fotorealistische Ausblicke aus den Kabinenfenstern natürlich inklusive und als Erinnerung an diesen Flug erhält jeder Gast eine DVD auf der „sein“ Flug aufgezeichnet wurde. Promotion

Abheben mit echten Airbus-Piloten

Dass der Flug im „echten“ Airbus A320 nur bedingt etwas mit dem zu tun hat, was man am heimischen Flugsimulator schon einige hundert Mal erprobt hat, wird schnell klar. Beim Briefing vor jedem Flug weisen einen echte Airbus-Piloten in die Feinheiten des Rückgrats

der Austrian und Lufthansa Mittelstreckenflotte ein. Sie begleiten die Neo-Piloten auch durch den ganzen Flugverlauf und sorgen für ein „happy landing“. Wie schwierig der Flug wird, kann sich der Pilot in Command selbst aussuchen: Technikausfälle und tückisches Wetter können ebenso simuliert werden wie unendliche Warteschleifen über London Heathrow. Ein einzigartiges Erlebnis, das man natürlich nicht nur alleine genießen kann. Firmenveranstaltungen und Events

Der Airbus-Simulator von Flightdecksystems Wien eignet sich auch hervorragend für gemeinsame Höhenflüge mit Kollegen und Freunden oder auch Firmenevents. Ob als Event, Incentive oder FlightnightSeminar gebucht – Flightdecksystems verspricht die individuelle Gestaltung eines exklusiven Abends. Und schließlich muss niemand auf erstklassiges Service verzichten, denn nicht nur in der Kabine ist für kurzweilige Unterhaltung gesorgt.

Anfragen für Events & Gruppenbuchungen Standort: Rochusgasse 35, 1030 Wien Telefon: +43 664 4116017 Email: flightdecksystems@chello.at Weiterführende Informationen auch unter: www.flightdecksystems.at


Ausblick 2013 / Outlook 2013

Opinionleader-Umfrage Opinion leader survey

Frage 1: Was sind 2013 aus Ihrer Sicht die größten wirtschaftlichen Herausforderungen, aber auch die größten Chancen? Question 1: In your view, what will be the greatest economic challenges in 2013? And where do you see the best opportunities? Frage 2: Wie sehen Ihre unternehmerischen und persönlichen Ziele für 2013 aus? Question 2: What are your business objectives and your personal goals for 2013? „Neue Zielwege“ “New ways to reach our goals”

„Potenziale voll ausschöpfen“ “Utilise our full potential”

1 Zurzeit ist die wirtschaftliche Lage anspruchsvoll. REWE International AG geht es aber gut – wir sind auf dem richtigen Weg und wachsen stärker als der Markt. Den Wünschen der Kunden, die immer hybrider werden, zu begegnen, ist unsere Aufgabe der Gegenwart und Zukunft. Gesellschaftliche Veränderungen – Stichwort Alterspyramide und Flexibilisierung – eröffnen uns weiters neue Möglichkeiten. 2 Die genannten Veränderungen zeigen uns neue Zielwege auf, z. B. im ConvenienceBereich, bei alternativen Vertriebsformaten wie Onlineshops oder Tankstellenmärkten. Generell wird unser Fokus auch 2013 weiter gerichtet sein auf Qualität, Preiswürdigkeit, Einkaufserlebnisse mit gut ausgebildeten Mitarbeitern sowie auf die Forcierung unseres Nachhaltigkeitsprogramms.

1 Die wirtschaftliche Situation wird sich in den nächsten Jahren bestenfalls seitwärts entwickeln. Durch unsere Zuständigkeit für den Cluster CEE profitieren wir weiterhin von Investitionsnotwendigkeiten bei der Infrastruktur genauso wie in der Industrie und Energie. Die größte Herausforderung sehe ich in der notwendigen Suche nach Möglichkeiten, den real vorhandenen Investitionsbedarf in der Region CEE mit praktikablen und finanzierbaren Lösungen in Einklang zu bringen. 2 In einer Situation, die von vielen Unsicherheiten geprägt ist, wollen wir weiterhin unsere Potenziale voll ausschöpfen. Gelingen wird uns das durch innovative Produkte und Serviceangebote, die einen Mehrwert an Verfügbarkeit, Leistung und Effizienz bringen, und mit Hilfe kreativer Finanzierungslösungen. Wir wollen als integrierter Technologiekonzern noch näher an unsere Kunden heranrücken und speziell im Bereich Energieeffizienz und Smart CityLösungen unsere Innovationskraft zum Einsatz bringen.

1 The economic situation is presently very challenging. But REWE International AG is doing well – we are on the right track and are growing faster than the market. Our endeavour now and in the future is to meet the needs of our customers, which are becoming more and more hybrid. Changes in society – cue ‘population pyramid’ and ‘greater flexibility’ – also open up new opportunities. 2 The aforementioned changes show us new ways to reach our goals; for instance, in the convenience segment, with alternative distribution formats such as online shops or filling station shops. In general, our focus in 2013 will remain on quality, low prices, shopping experiences with well-trained employees, as well as on pushing our sustainability programme.

Frank Hensel, Vorstandsvorsitzender REWE International AG Frank Hensel, chairman of the board at REWE International AG

„Stabiler Euro sorgt für Wirtschaftserholung“ “A stable euro is the foundation for economic recovery”

1 Stabilising the euro must surely be the most important item on the agenda in 2013. But it is vital to ensure that the new tax laws – which can naturally be justified with the euro crisis – do not lead to a capital drain from Austria or create other conditions that could impede the economy. A stable euro will be the foundation for a speedy economic recovery. 2 My objective is to keep running the Baker & McKenzie corporate M&A division as successfully as before. Gerhard Hermann, Partner Baker & McKenzie Diwok Hermann Petsche Rechtsanwälte Gerhard Hermann, partner at Baker & McKenzie
 Diwok Hermann Petsche law firm

130 Succeed 06/12

Wolfgang Hesoun, Generaldirektor Siemens AG Österreich Wolfgang Hesoun, director general of Siemens Austria

1 Over the next few years the economic situation will develop sideways at best. As we are responsible for the CEE cluster, we will continue to benefit from necessary investments in infrastructure, as well as in industry and energy. The biggest challenge I can see is in the necessary search for ways of bringing the actually existing need for investments in the CEE region in harmony with practicable solutions that can be financed. 2 In a situation that is characterised by many uncertainties, we want to continue utilising our full potential. We will succeed by offering innovative products and services that deliver added value in terms of availability, performance and efficiency, and with the help of creative financing solutions. As an integrated technology enterprise, we want to move even closer to our clients and, especially in the areas energy efficiency and smart city solutions, exploit our innovative strength.

Fotos: Harald Humml, Rita Newman, beigestellt

1 Volkswirtschaftlich ist im Jahr 2013 sicherlich die Stabilisierung des Euros im Vordergrund. Dabei ist darauf zu achten, dass die sich mit der Eurokrise rechtfertigende Steuergesetzgebung nicht zu einer Kapitalflucht aus Österreich führt oder sonstige wirtschaftshemmende Rahmenbedingungen schafft. Auf der Basis eines stabilen Euros wird sich die Wirtschaftslage schnell erholen. 2 Die Baker & McKenzie Corporate M&A Praxis wie bisher konsequent erfolgreich weiterführen.


„Kunden suchen Stabilität“ “Customers look for stability”

„Chancen nützen hat Priorität“ “The priority is to make the most of opportunities”

1 Die größte Herausforderung für die politischen Entscheidungsträger besteht darin, eine überbordende Staatsverschuldung und eine zunehmende Arbeitslosigkeit zielgerichtet in den Griff zu bekommen und sich nicht durch populistische Motive leiten zu lassen. Es gibt aber auch sehr positive Entwicklungen, da die Unternehmen unter schwierigsten Rahmenbedingungen gezeigt haben, wie aktives Krisenmanagement funktioniert. Beteiligungen an Unternehmen dieser Qualität bieten sehr große Chancen. 2 Die Finanzbranche durchlebt den stärksten Strukturwandel seit Jahrzehnten. In Phasen des Umbruchs suchen Kunden Stabilität. Diese Stabilität zeichnet uns aus, weil unsere Kunden uns als Eigentümer der Bank und als unternehmerischem Partner auf Augenhöhe vertrauen. Persönlich wünsche ich mir definitiv Gesundheit und die Energie, dem negativen Lamentieren positiv entgegenzuwirken. Eine gute Golfrunde und der Meistertitel für meine Lieblingsfußballmannschaft könnten unheimlich zu meinem Glück beitragen.

1 Ich schätze die Entwicklung des IT-Marktes für 2013 anhand der erkennbaren Konjunkturabschwächung zurückhaltend ein. T-Systems wird sich im nächsten Jahr auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren, was eine solide Umsatzentwicklung bringen wird. Selbstverständlich muss aber ein innovatives Unternehmen auch in neuen Bahnen denken. Chancen durch sich bietende neue Geschäftsmodelle in Bereichen wie Smart Mobility, E-Health oder Cloud Computing zu ergreifen, hat 2013 höchste Priorität. 2 T-Systems wird in Österreich den erfolgreichen Weg der letzten Jahre fortsetzen. Spezielles Augenmerk möchte ich 2013 auf die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer erfolgreichen Kundenbeziehungen legen sowie auf unsere Etablierung als innovativer Partner für Unternehmen aus den Wachstumsmärkten Gesundheit und Energie. Das Entwicklungs- und Innovationspotenzial innerhalb von T-Systems soll verstärkt für Lösungen im Machine to MachineMarkt eingesetzt werden. 1 I am cautiously assessing the development of the 2013 IT market on the basis of the recognisable economic downturn. In the coming year, T-Systems will concentrate on its core capabilities, which will bring a solid turnover development. It goes without saying that an innovative company must also think in new ways. For 2013 the top priorities are to make the most of the opportunities offered in new business models in fields such as smart mobility, e-health and cloud computing. 2 T-Systems in Austria will continue on the successful path of the previous years. I want to place special attention in 2013 on the continued development of our successful customer relationships, as well as on our establishment as an innovative partner for businesses from the growth markets of health and energy. The development and innovation potential within T-Systems for solutions in the machine-to-machine market should be increasingly implemented.

Manfred Huber, Vorstand Euram Bank AG Manfred Huber, director of Euram Bank AG

1 The biggest challenge for political decision makers involves taking in hand an excessive national debt and rising jobless rate, and not allowing themselves to be led by populist motivations. There are however positive developments, which companies have displayed under the toughest conditions, such as how active crisis management really works. Investing in companies with these qualities offers very big opportunities. 2 The finance industry is living through the most severe structural changes in decades. During phases of upheaval customers look for stability. This stability is significant for us because our clients trust us, as holders of the bank and as equal business partners. Personally, I wish for good health and the energy to push positively against the negative lamentations. A good round of golf and my football team winning the championship would also greatly lift my spirits.

Martin Katzer, MBA, Vorsitzender der Geschäftsführung T-Systems Austria GesmbH Martin Katzer, MBA, chairman of the management board at T-Systems Austria GesmbH

Succeed 06/12 131


Ausblick 2013 / Outlook 2013

Opinionleader-Umfrage Opinion leader survey

Frage 1: Was sind 2013 aus Ihrer Sicht die größten wirtschaftlichen Herausforderungen, aber auch die größten Chancen? Question 1: In your view, what will be the greatest economic challenges in 2013? And where do you see the best opportunities?

„Aufgaben gemeinsam bewältigen“ “Tackle tasks in a joint effort“

„Innovation und Outsourcing als Sparmaßnahme“ “Innovation and outsourcing as austerity measures”

1 Auf europäischer Ebene sehe ich die Jugendarbeitslosigkeit und die Neuregulierung der Finanzmärkte als die wichtigsten Herausforderungen. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir diese Aufgaben in der EU nur gemeinsam bewältigen können. Das bietet gleichzeitig die große Chance, dass die EU-Mitgliedsländer stärker zusammenwachsen und in Zukunft abgestimmter vorgehen. 2 Nächstes Jahr stellen wir zwei innovative Projekte fertig: Die Campus Lodge in der Nähe der neuen Wirtschaftsuniversität ist eine Wohnanlage neuen Stils, die ganz auf die Bedürfnisse der dort Studierenden zugeschnitten ist. Und in der Ausstellungsstraße in Wien-Leopoldstadt errichten wir unser erstes Hotelprojekt mit 360 Zimmern, das von der deutschen Motel One Gruppe betrieben wird. Als persönliches Ziel wünsche ich mir Gesundheit für meine Familie und mich.

1 Es existiert eine neue Gefahr der Abschwächung der Wirtschaftsentwicklung. Massive Sparmaßnahmen der EU-Länder gefährden Aufträge von öffentlichen Projekten. Dies resultiert in zusätzlichem negativem Wachstum. Eine weitere Herausforderung ist die wirtschaftliche Schwäche der Euroländer Griechenland, Irland, Italien, Portugal und Spanien sowie von Nicht-Euroländern wie Rumänien, Ungarn oder dem Beitrittskandidaten Kroatien. Die geringeren Budgets führen zur Nutzung von mehr Standards und resultieren zugleich in weniger länderspezifischen Anforderungen. Innovationen und Outsourcing von Dienstleistungen können als Sparmaßnahmen genutzt werden. 2 Wir wollen die gute Entwicklung in der Türkei, in Russland und auch in Polen nutzen. Ein verstärkter Fokus liegt auf neuen Innovationen, aber vor allem auch bei der Umsetzung bereits verfügbarer Technologien und Anwendungen. Wir setzen auf Wachstum trotz Wirtschaftsberuhigung; dabei nutzen wir auch Potenziale in anderen kleineren Ländern in CEE. Ziele sind weiterhin nachhaltige Sparmaßnahmen, ein gutes Team und besondere Kundenorientierung.

1 As far as Europe goes, I regard youth unemployment and the reregulation of the financial markets as the most significant challenges. I am convinced that these tasks require a joint effort of all EU members. At the same time this offers a great opportunity for the member states to become more integrated and to proceed in a more coordinated manner in future. 2 Next year we will complete two innovative projects. The Campus Lodge close to the new University of Economics and Business is a residential building of a new kind, tailored fully to the needs of the students. And in Ausstellungsstrasse in the Leopoldstadt district of Vienna we are building our first hotel project with 360 rooms, which will be run by the German Motel One Group. My personal goal is good health for my family and myself. Hermann Klein, Geschäftsführer IG Immobilien Hermann Klein, managing director of IG Immobilien

„Kompetente Lösungsvorschläge“ “Competent solution recommendations” 1 Bewältigung der Finanzkrise durch Vertrauen in kompetente Lösungsvorschläge. 2 Bau und Vermarktung von 7 Luxusappartements in Wien auf der Hohen Warte und 4 Weinhauerhäusern in Altsievering. Mallorcas Luxushäuser und Appartements direkt vom Developer mit Meerblick in Österreich vermarkten. 1 Handling the financial crisis through trust in competent solution recommendations. 2 Construction and marketing of seven luxury apartments in Vienna at Hohe Warte and four vintner houses in Altsievering. Majorca’s luxury houses and apartments marketed direct from developers with a sea view. Eggert Koch, Geschäftsführer Dr. Koch Traumrealitäten Eggert Koch, managing director of Dr Koch Traumrealitäten

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1 There is a new danger in the weakening of economic development. Massive austerity measures by EU states are threatening the orders of public projects. This results in additional negative growth. A further challenge is the economic weakness of euro states such as Greece, Ireland, Italy, Portugal and Spain as well as of non-euro states such as Romania, Hungary and the membership candidate Croatia. The low budgets lead to the utilisation of more standards and, at the same time, result in less country-specific demands. Innovation and outsourcing of services can be used as austerity measures. 2 We want to take advantage of the good development in Turkey, in Russia and also in Poland. We place more attention on new innovations – but also above all on the implementation of already available technologies and applications. We put our faith in growth, despite the economic slowdown; here, we also utilise the potential in other small countries in CEE. The goals are, as before, sustainable austerity measures, a good team and individual customer orientation.

Hanns-Thomas Kopf, Chief Executive Officer Central and Eastern Europe Atos Hanns-Thomas Kopf, CEO Central and Eastern Europe Atos

Fotos: Foto Wilke, Foto Haidner, beigestellt

Frage 2: Wie sehen Ihre unternehmerischen und persönlichen Ziele für 2013 aus? Question 2: What are your business objectives and your personal goals for 2013?


„Stärker in die Welt hinausgehen“ “Go out increasingly into the world”

„Strukturelle Reformen nötig“ “Structural reforms necessary”

1 Jeder Wirtschaftseinbruch eröffnet auch neue Chancen. Meine Empfehlung an Österreichs Unternehmen lautet daher, stärker in die Welt hinauszugehen, denn der Export ist DIE Zukunftschance für unsere Unternehmen. Gleichzeitig wird so das Risiko besser verteilt, wenn es in einzelnen Regionen zu Konjunktureinbrüchen kommt. Die kommenden Monate sollten aber auch proaktiv dazu genützt werden, um nachzudenken und zu hinterfragen, ob wir unser Wirtschaftsmodell nicht da oder dort nachjustieren müssen. Kritisch zu reflektieren und die Weichen für eine positive Zukunft zu stellen, zeichnet einen modernen Menschen aus. Ich bin überzeugt, dass die Weichen vielmehr in Richtung Nachhaltigkeit und verantwortungsvolles Handeln gestellt werden müssen, wollen wir die Herausforderungen bewältigen. 2 Wir wollen 2013 noch mehr Firmen ermutigen, dass sie ihre Position in den Exportmärkten ausbauen und den Schritt in neue Märkte wagen. Denn nachdem sich der Rauch gelegt hat, werden diejenigen aus der Krise gestärkt hervortreten, die aktiv eine Internationalisierungsstrategie verfolgt haben. Aufgrund der großen Bedeutung des Exports als wichtigster Konjunkturmotor für unsere Volkswirtschaft setzt sich die Außenwirtschaft Austria für eine Fortführung der Exportoffensive „Go International“ – eine Förderinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend sowie der WKÖ zur Unterstützung des Exports in Österreich – ab April 2013 ein. Mein persönliches Credo lautet: „Mache alles, was du tust, mit Begeisterung.“ Das ist nicht nur ein Prinzip, nach dem ich handle, sondern sollte auch für jeden Exporteur eine nützliche Anleitung sein. Wer das beherzigt, wird auf lange Sicht privat und beruflich erfolgreich sein.

1 In Europa sind strukturelle Reformen erforderlich, um die Wettbewerbsfähigkeit wieder herzustellen und ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu erreichen. Die Initiativen der EZB sind willkommen, denn sie geben der Politik eine Atempause, um Reformen umzusetzen. Chancen für Anleger bietet in diesem Umfeld ein Portfolio aus Fonds, das hochwertige Unternehmens- und Staatsanleihen mit Hochzinsanleihen kombiniert und zusätzlich auf Dividendentitel sowie Aktien aus Schwellenländern setzt. 2 Fidelity Worldwide Investment ist dabei, von Österreich aus die Nachbarmärkte in der Slowakei, in Tschechien und in Ungarn zu erschließen. Ab sofort sind dort Aktienund Anleihefonds von Fidelity erhältlich. Die östlichen EU-Staaten bergen für Vermögensverwalter aufgrund des wachsenden Wohlstands der Bevölkerung großes Potenzial. Persönlich steht bei mir 2013 im Vordergrund, den unternehmerischen Erfolg mit meinen persönlichen Zielen im Gleichgewicht zu halten.

1 Every economic slump also opens up new opportunities. My recommendation to Austrian companies is therefore to go out increasingly into the world – because export is the opportunity of the future for our companies. At the same time, this distributes risk better in case of economic slumps in individual regions. However, the coming months should also be used proactively to think about and question whether we should not tweak our economic model slightly here or there. Considering things very carefully and opening the way for a positive future are characteristics of modern human beings. I am convinced that the way forward lies much more in the direction of sustainability and responsible actions if we want to overcome the challenges. 2 We want to encourage more companies to expand their position in the export markets and to venture into new markets in 2013. Because after the dust has settled, companies that have actively pursued a strategy of internationalisation will emerge stronger from the crisis. Because exports is the most important engine for our national economy, the Austrian Office for Foreign Trade supports a continuation of the export programme ‘go international’ – an initiative promoted by the Federal Ministry for the Economy, Family and Youth as well as by the Austrian Federal Economic Chamber to boost Austrian exports – from April 2013. My personal motto is: Put enthusiasm into everything you do. This is not only my guiding principle, but should also be a useful tip for all exporters. Whoever follows this advice will be successful both personally and professionally in the long term.

Walter Koren, Leiter Außenwirtschaft Austria Walter Koren, head of the Austrian Office for Foreign Trade

Adam Lessing, Head of Austria and Eastern Europe Fidelity International Adam Lessing, head of Austria and Eastern Europe at Fidelity International

1 Europe needs structural reforms to regain its competitiveness and achieve sustainable economic growth. The ECB initiatives are welcome because they give policy makers the chance to realise reforms. A portfolio of funds that combines excellent corporate and government bonds with high-yield bonds and also focuses on dividend-bearing securities as well as emerging market equities offers investors opportunities in this climate. 2 Fidelity Worldwide Investment is presently entering the neighbouring markets of Slovakia, the Czech Republic and Hungary from its Austria location. As of now, equity and bond funds of Fidelity are available there. The eastern EU states have great potential for asset managers because of the increasing prosperity of the population. In 2013 it is important for me to balance entrepreneurial success with my personal goals. Succeed 06/12 133


Ausblick 2013 / Outlook 2013

Opinionleader-Umfrage Opinion leader survey

Frage 1: Was sind 2013 aus Ihrer Sicht die größten wirtschaftlichen Herausforderungen, aber auch die größten Chancen? Question 1: In your view, what will be the greatest economic challenges in 2013? And where do you see the best opportunities? Frage 2: Wie sehen Ihre unternehmerischen und persönlichen Ziele für 2013 aus? Question 2: What are your business objectives and your personal goals for 2013? „Blindflug richtig managen“ “Successfully deal with not knowing”

„Neue Form der Arbeit und Unterhaltung“ “New form of working and communicating”

1 Die größte Herausforderung im Jahr 2013 wird sein, den Blindflug zu managen, sich also auf den Umstand einzustellen, dass die Entwicklung fundamentaler Parameter nicht mehr vorhersehbar ist. Wird es den Euro weiterhin geben? Wenn nein: Welche Auswirkungen hat das? Kann eine wiederholte Krise des Finanzsystems nochmal von der öffentlichen Hand aufgefangen werden? Wenn ja: zu welchem Preis? Kommt die Inflation oder kommt sie nicht etc. Die größte Chance besteht darin, den Blindflug richtig zu managen. 2 Flexibilität erhöhen und auch in schwierigsten Zeiten gute Stimmung verbreiten.

1 Gesamtwirtschaftlich stellt sich Europa auch 2013 einer Reihe an Herausforderungen, an welchen schon heute gearbeitet wird. Auch der IT-Markt ist vielschichtig: So wächst laut IDC das klassische PC-Geschäft auch in den nächsten Jahren mit rund 4 % weiter. Es gibt aber weitaus dynamischere Bereiche, etwa die der mobilen Geräte. Mit Windows 8 wollen wir bei Smartphones und Tablets noch viel stärker wachsen. Ein absoluter Wachstumstrend ist Cloud Computing. Seit über 15 Jahren liefert Microsoft mit Hotmail, Messenger, Xbox Live oder Windows Update bereits derartige Services und bietet mit Public Cloud-Diensten wie SkyDrive, Skype, Office 365 und dem Plattformservice Azure oder dem Private CloudAngebot ein integriertes Serviceportfolio für Unternehmen und Privatpersonen. 2 2013 wird für Microsoft eine neue Ära. Wir befinden uns im größten Launch-Jahr unserer Firmengeschichte. Mit Windows 8 und Windows Phone 8 bringen wir viele neue Geräte und eine ganz neue Form der Arbeit und Unterhaltung auf den Markt. Das neue Office ist bereits auf Cloud Computing abgestimmt und wird sich mit Touch, Mouse oder Keyboard auf allen Geräteformen exzellent bedienen lassen. Unsere Windows 8 Apps erschließen sowohl im geschäftlichen als auch im privaten Bereich ein vollkommen neues Ökosystem.

Thomas Lutz, Mitglied der Geschäftsleitung, PR & Public Affairs Microsoft Österreich Thomas Lutz, member of the management team, PR & Public Affairs, Microsoft Austria

1 Macroeconomically, Europe is facing a number of challenges in 2013, some of which are already being tackled. The IT market is also multi-layered: according to IDC, the classic PC business will continue to grow by around 4% in the coming years. There are, however, more dynamic areas, like mobile devices. With Windows 8 we want to grow even more with smartphones and tablets. An absolute growth trend is cloud computing. For more than 15 years Microsoft has delivered services of this sort with Hotmail, Messenger, Xbox Live and Windows Update. With public cloud services such as SkyDrive, Skype, Office 365 and the private cloud offer and platform service Azure, it offers an integrated service portfolio for businesses and private individuals. 2 2013 will be a new era for Microsoft – it will be the biggest launch year in our history. With Windows 8 and Windows Phone 8 we are bringing many new devices and a completely new form of working and communicating on to the market. The new Office is already synchronised with cloud computing and will run perfectly with touch, mouse or keyboard on all devices. Our Windows 8 apps will unlock an entirely new ecosystem for businesses as well as for private individuals. Christoph Lindinger, Managing Partner Schönherr Rechtsanwälte Christoph Lindinger, managing partner at Schönherr law firm

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Fotos: Ernst Kainerstorfer, beigestellt

1 The greatest challenge in 2013 will be to cope with being ‘in the dark’, that is to say, dealing with simply not knowing how fundamental parameters will develop. Will the euro stay? If not, what will the consequences be? Can another financial crisis again be contained by public funds? And if so: at what cost? Is inflation imminent or not? And so on and so forth … The greatest opportunity lies in successfully manouevring through the dark. 2 Increase flexibility and spread a good mood also in the most difficult times.


86 Lehrstellen

49 Jugendliche suchen eine Lehrstelle im Bezirk Freistadt.

340.000 Betten sind im Bezirk Freistadt in Oberösterreich offen.

stehen den Touristen in Tirol zu Verfügung.

21.287 Hektar unverbautes Bauland gibt es in Niederösterreich.

60.500 Ausländer leben in Kärnten.

25 Prozent davon sind Deutsche.

Klare Fakten aus den Bundesländern. Klare Entscheidung. Infos und Abo-Bestellung unter 01/514 14 DW 79 oder www.wirtschaftsblatt.at/abo

wirtschaftsblatt.at

/wiblatt


Ausblick 2013 / Outlook 2013

Opinionleader-Umfrage Opinion leader survey

Frage 1: Was sind 2013 aus Ihrer Sicht die größten wirtschaftlichen Herausforderungen, aber auch die größten Chancen? Question 1: In your view, what will be the greatest economic challenges in 2013? And where do you see the best opportunities? Frage 2: Wie sehen Ihre unternehmerischen und persönlichen Ziele für 2013 aus? Question 2: What are your business objectives and your personal goals for 2013?

1 Die Eurozonenkrise wird uns 2013 zwar weiter beschäftigen, ist gleichzeitig aber auch eine Chance für Europa. Unternehmerisches Denken und Agieren bleibt gefragt, um die sich bietenden Chancen rechtzeitig zu nutzen. 2 Wir werden trotz der schwierigen Rahmenbedingungen weiterhin aktiv Projekte finanzieren. Unsere Kunden werden bei uns auch im nächsten Jahr durch ein ausgezeichnetes Team unterstützt. Mein Ziel für 2013: zufriedene Kunden als Garantie für nachhaltigen Erfolg! 1 The eurozone crisis will keep us occupied into 2013, but it is also a chance for Europe. Thinking and acting entrepreneurially is required to be able to seize the opportunities at the right time. 2 Despite the difficult conditions, we will continue to finance active projects. An excellent team will support our customers next year. My goal for 2013: contented customers as a guarantee for long-term success!

„Potenziale der Klienten erkennen“ “Identify potential of clients” 1 Die letzten Jahre waren – weltwirtschaftlich betrachtet – von Instabilität und Unsicherheit geprägt. Das Zeitalter der großen Wirtschaftswachstumsraten ist zumindest in Europa, aber auch global, wohl endgültig vorbei. Wir müssen unser Wirtschaftssystem an diese geänderten Rahmenbedingungen anpassen. Darin liegt einerseits eine große Herausforderung, andererseits sehe ich darin auch die Chance, neue Wertmaßstäbe für den Wohlstand von Ländern und Regionen zu definieren. 2 Unser wichtigstes Ziel besteht auch 2013 darin, durch unsere Dienstleistungen die Potenziale unserer Klienten zu erkennen und zu fördern. Wir werden uns auch im kommenden Jahr wieder bestmöglich für unsere Klienten engagieren – aus Überzeugung und mit Enthusiasmus. 1 The past few years were, in terms of the global economy, marked by instability and uncertainty. In Europe at least but also worldwide, the days of big economic growth rates are gone. We need to adapt our economic system to the changes in conditions. This poses a big challenge, but I also see the opportunity to define new measures of value for the prosperity of countries and regions. 2 Our most important goal for 2013 is to identify and advance the potential of our clients through our services. In the coming year we will engage ourselves for our clients as best we possibly can, with conviction and enthusiasm.

Helmut Maukner, Country Managing Partner Ernst & Young Österreich Helmut Maukner, country managing partner at Ernst & Young Austria

„Diversifikationsstrategie leben“ “Apply our diversification strategy” 1 Ich bleibe Optimist. Trotz der schwierigen Konjunkturlage gibt es mittelfristig genug weltweite Nachfrage nach den Produkten, die unsere Unternehmen anbieten. Eine Herausforderung sind die zuletzt gedämpften Investitionen. Dem wirken wir mit Zuschüssen, zinsgünstigen Krediten und Haftungen für investierende Firmen entgegen. Zusätzlich starten wir 2013 eine Jungunternehmeroffensive, um den Risikokapitalmarkt zu beleben. 2 Ich wünsche mir für 2013, dass unsere Wirtschaft auch das zwölfte Jahr in Folge schneller wächst als die Eurozone und dass wir bei der Beschäftigung weiter zur Europaspitze zählen. Besonders wichtig ist, dass wir unsere Diversifikationsstrategie auch in Zukunft auf allen Ebenen leben. Die Erschließung neuer Wachstumsmärkte außerhalb Europas macht Österreichs Wirtschaft krisenfester und wachstumsstärker. 1 I remain an optimist. Despite the tricky economic climate, in the medium term there are enough global inquiries about products offered by our companies. The recently subdued investments are a challenge. We are counteracting this trend with grants, low-interest credit and guarantees for investing firms. In addition, in 2013 we are launching a campaign for young entrepreneurs with the aim of invigorating the risk-capital market. 2 For 2013 I hope that our economy will, for the twelfth year in a row, grow more quickly than the eurozone and that we will continue to be at the forefront of Europe in terms of employment figures. It is especially important that we continue to apply our diversification strategy at all levels. Entering new growth markets outside Europe makes Austria’s economy more crisis resistant and facilitates stronger growth.

Reinhard Madlencnik, Head of Real Estate Bank Austria Reinhard Madlencnik, head of real estate at Bank Austria

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Reinhold Mitterlehner, Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend Reinhold Mitterlehner, Federal Minister for Economy, Family and Youth

Fotos: Andi Bruckner, beigestellt

„Unternehmerisch denken und agieren“ “Thinking and acting entrepreneurially”


„Weiterhin verlässlicher Finanzierungspartner“ “Remain a reliable financing partner”

„Großes Potenzial in Asien und den USA“ “Great potential in Asia and USA”

1 Auch wenn die 2012 in die Wege geleiteten Maßnahmen die ersten Schritte darstellen, wird vor allem die Europäische Union noch viele weitere Schritte gehen müssen, um in Hinblick auf die Stabilität der Eurozone wieder Vertrauen der Kapitalmärkte zu generieren. Wie 2012 wird uns das wirtschaftliche und politische Umfeld in Europa vor Herausforderungen stellen, die aber sicherlich auch Chancen bieten werden. Hier ist auch die Politik sehr stark gefordert, den Grat zwischen notwendiger Regulierung und Freiraum für die wirtschaftlichen Akteure – und das betrifft nicht nur die Banken – sehr sorgfältig und überlegt zu gehen und weder in die eine noch in die andere Richtung über das Ziel hinauszuschießen. 2 Wie schon 2012 werden wir als VTB Bank (Austria) AG weiterhin unsere Stellung als verlässlicher Finanzierungspartner ausbauen und stärken – sowohl für unsere Kunden als auch als Kooperationspartner für die anderen Banken.

1 Einige Schwellenländer haben sich politisch und wirtschaftlich mit einer unheimlichen Dynamik zu globalen Playern entwickelt. Diese Dynamik müssen die Länder 2013 bewahren. Auch für Europa wird 2013 eine politische und wirtschaftliche Herausforderung. Aufgrund des negativen Sentiments beschließt die Politik laufend neue Gesetze, die einen starken Einfluss auf die Finanzbranche haben. Diese Stimmung zu überwinden ist eine Herausforderung, denn sonst könnten dem Anleger gute Gelegenheiten Oliver Prock, CEO/CIO Salus Alpha Capital mit viel Potenzial entgehen. Oliver Prock, CEO/CIO of Salus Alpha Capital 2 Für die Zukunft planen wir eine Ausweitung in den asiatischen und den US-Markt. Hier steckt für uns noch großes Potenzial. Persönlich liegt mir sehr am Herzen, dass wir 2013 weiter so erfolgreich bleiben, damit wir unsere Charity-Projekte ausbauen können. Uns ist es sehr wichtig, einen positiven Beitrag für die Gesellschaft und die Umwelt zu leisten, indem wir unseren Erfolg teilen.

1 Although the measures initiated in 2012 are the first steps, the European Union in particular will still need to take many more steps to rebuild the confidence of the capital markets in the stability of the eurozone. Just like in 2012, the economic and political climate in Europe will pose challenges that will certainly also offer opportunities. Here the policy makers are called upon to place much care and thought into walking the thin line between the necessary regulation and freedom for the economic players (and this does not apply only to banks), and not to go too far in one or the other direction. 2 As in 2012, VTB Bank (Austria) AG will further expand and strengthen its position as a reliable financing partner – for our clients and as a cooperation partner for other banks.

1 Several emerging markets have developed into global players – both politically and economically – at an incredible pace. These countries need to maintain this pace in the coming year. 2013 will also be a political and economic challenge for Europe. The general negative mood compels politicians to constantly pass new laws that have a strong influence on the financial sector. Overcoming this mood is a challenge, otherwise investors may miss out on good opportunities with a lot of potential. 2 In future, we plan to expand to the Asian and US markets. There is still a lot of potential there for us. Personally, it is very important to me that we continue to be so successful in 2013, so that we can expand our charity projects. It means a great deal to us to make a positive contribution towards society and the environment by sharing our success.

Christian Müllner, Vorstandsmitglied VTB Bank (Austria) AG Christian Müllner, member of the executive board at VTB Bank (Austria) AG

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Ausblick 2013 / Outlook 2013

Opinionleader-Umfrage Opinion leader survey

Frage 1: Was sind 2013 aus Ihrer Sicht die größten wirtschaftlichen Herausforderungen, aber auch die größten Chancen? Question 1: In your view, what will be the greatest economic challenges in 2013? And where do you see the best opportunities?

„IT-Branche ist wichtiger Impulsgeber.“ “The IT sector is an important driver”

„Sanierung der Staatshaushalte vorantreiben“ “Restructure state budgets”

1 Die Entwicklung des IT-Marktes 2012 war bedingt durch das verhaltene Wirtschaftsklima eher zurückhaltend. Die reduzierte Investitionsbereitschaft des Finanzsektors und der öffentlichen Hand sowie der massive Fachkräftemangel führten zu einem eher verhaltenen Wachstum von 1,47 %. 2013 wird der Markt wieder anziehen. Während das prognostizierte Wirtschaftswachstum in Österreich rund 1,7 % beträgt, wird in der IT-Branche laut IDC-Studie von einem Wachstum von 3,12 % ausgegangen. Die IT-Branche ist somit ein wichtiger Impulsgeber für die Wirtschaft. Sie stabilisiert nicht nur die Konjunktur, sondern gibt auch dem Arbeitsmarkt zusätzliche Impulse, da massiv Fachkräfte gesucht und eingestellt werden. 2 Als führendes IT-Unternehmen in Österreich mit einem Umsatz von EUR 1,4 Mrd. 2012 rechnet Raiffeisen Informatik auch für 2013 wieder mit einer positiven Geschäftsentwicklung und steigenden Umsatzzahlen. Als wesentlicher Treiber fungieren vor allem die Themen Outsourcing, Big Data, Cloud oder Mobility, die den Markt und dessen Geschäftsmodelle wesentlich verändern werden. Meine persönlichen Ziele 2013 sind die erfolgreiche Weiterentwicklung von Raiffeisen Informatik und die Beibehaltung einer ausgeglichenen Work-Life-Balance. In der spärlichen Freizeit, die mir bleibt, versuche ich, mich sportlich zu betätigen.

1 Es muss alles dafür getan werden, weltweit die Staatsverschuldung in den Griff zu bekommen und die Sanierung der Haushalte voranzutreiben. Jeder Unternehmer weiß, dass hohe Schulden in der Krise anfällig machen. Gerade die international tätigen Familienunternehmen haben Liquiditätsreserven gebildet. Die meisten sind besser gerüstet denn je und viele nutzen die Krise für die internationale Expansion. Das wirtschaftliche Umfeld bietet sehr attraktive Möglichkeiten für strategisches Wachstum. 2 Wir haben uns Christian Rödl, Vorsitzender der ehrgeizige Wachs- Geschäftsleitung Rödl & Partner tumsziele gesetzt. In Christian Rödl, chairman of the management einigen Ländern, ins- board at Rödl & Partner besondere in Asien und Lateinamerika, wollen wir unsere Präsenz verstärken. Aber auch in Deutschland sind wir dabei, unsere Magnetstandorte in den wichtigsten Wirtschaftsmetropolen weiter auszubauen. Persönlich stelle ich an mich den Anspruch, sportlich fit und geistig vielseitig interessiert zu bleiben und jede freie Minute meiner Familie zu widmen.

1 The development of the IT market in 2012 was on the weak side, owing to the subdued economic climate. The financial and public sector’s reduced willingness to invest, together with the massive lack of qualified employees, led to a rather moderate growth of 1.47%. In 2013 the market will pick up speed again. While the growth outlook for Austria is estimated at about 1.7%, IDC predicts 3.12% in the IT sector. This makes the IT sector an important economic driver. Not only does it stabilise the economy, but it also strengthens the labour market with its massive search for and recruitment of qualified personnel. 2 As the leading IT company in Austria, with EUR 1.4bn in turnover in 2012, Raiffeisen Informatik again expects business to develop well and revenue to increase. The key drivers that will drastically change the market and its business models are mainly outsourcing, big data, cloud and mobility. My personal goals for 2013 are to continue the positive development of Raiffeisen Informatik and maintain a healthy work-life balance. I will dedicate the little free time that remains to sports. Wilfried Pruschak, Geschäftsführer Raiffeisen Informatik Wilfried Pruschak, managing director of Raiffeisen Informatik

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1 It’s all hands on deck to get a grip on public debt around the world, and to push forward the restructuring of state budgets. Every entrepreneur knows that high debt during a crisis makes one vulnerable. Internationally active family businesses have built up liquidity reserves. Most of them are better equipped than ever; many are taking advantage of the crisis to expand internationally. The economic environment offers very attractive possibilities for strategic growth. 2 We have set ourselves ambitious growth targets. We want to strengthen our presence in several countries, particularly in Asia and Latin America. But we are also busy expanding our main locations in the most important commercial centres in Germany. Personally, my goal is to remain physically fit and mentally interested in a wide variety of things, while spending every free moment with my family.

Fotos: Franz Pfluegl, Rödl & Partner, beigestellt

Frage 2: Wie sehen Ihre unternehmerischen und persönlichen Ziele für 2013 aus? Question 2: What are your business objectives and your personal goals for 2013?


„Strategische Fokussierung auf Kerngeschäft“ “Strategic focus on core business” 1 Als international aufgestelltes Unternehmen kann man sich den globalen wirtschaftlichen Trends nicht vollständig entziehen. Die OMV ist aber dank strategischer Fokussierung auf ihr Kerngeschäft sehr gut aufgestellt. Uns bietet das weiterhin die Chance, vor allem dort zu investieren, wo sich der Mitteleinsatz besonders lohnt. Für Europa und die Währungsunion wird das kommende Jahr neuerlich spannend. Die OMV hat dank konservativer Finanzierungspolitik und der zuletzt erfolgten Anleiheemission im Umfang von EUR 1,5 Mrd. ausreichend Spielraum. 2 Die angesprochenen Investitionen fließen bei uns vor allem in den Bereich Exploration & Produktion. Ziel der OMV ist es, im Zeitraum 2012 bis 2014 jährlich rund EUR 2,4 Mrd. netto – also ohne Zukäufe – zu investieren. Gleichzeitig werden wir das Tankstellen- und Raffineriegeschäft noch effizienter machen. Im Bereich Gas & Power arbeiten wir an der weiteren Integration. Das heißt, dass wir im Gasgeschäft entlang der gesamten Wertschöpfungskette, und zwar von der Förderung bis zur Verstromung, eine wichtige Rolle für den Endkunden spielen wollen.

1 As an internationally positioned business, we can never completely disconnect from the global economic trends. But thanks to a strategic focus on our core business, OMV is very well positioned. This allows us to invest where it is particularly worthwhile. The coming year will again be an interesting one

for Europe and the Monetary Union. OMV has a plentiful EUR 1.5bn clearance, thanks to our conservative financial policy and recent bond flotation. 2 Our aforementioned investments go mostly into exploration and production. The goal of OMV between 2012 and 2014 is to invest, without additional purchases, around EUR 2.4bn net. At the same time, the filling station and refinery business will be made more efficient. We are working on further integration in the field of gas and power. That means we want to play an important role in the gas industry along the entire value chain, from extraction to the energy supply for the end customers.

Gerhard Roiss, Generaldirektor OMV Gerhard Roiss, general director of OMV

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Ausblick 2013 / Outlook 2013

Opinionleader-Umfrage Opinion leader survey

Frage 1: Was sind 2013 aus Ihrer Sicht die größten wirtschaftlichen Herausforderungen, aber auch die größten Chancen? Question 1: In your view, what will be the greatest economic challenges in 2013? And where do you see the best opportunities? Frage 2: Wie sehen Ihre unternehmerischen und persönlichen Ziele für 2013 aus? Question 2: What are your business objectives and your personal goals for 2013? „Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit“ “Secure our competitive capability”

„Druck bringt Chancen“ “Pressure creates opportunities”

1 • Nachhaltigkeit und Stärkung der Präsenz Österreichs im internationalen Standortwett bewerb der internationalen Organisationen • Sicherung der Planbarkeit der rechtlichen und steuerrechtlichen Rahmenbedingungen • Integration Österreichs in die internationalen Maßstäbe der Beratungsdienstleistungen 2 • Weitere Fokussierung der Beratung inter national tätiger Unternehmen • Ausweitung des Dienstleistungsangebots im Sinne des One-Stop-Shops • Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit durch qualifizierte und motivierte Mitarbeiter

1 2013 wird weiterhin von der Krise im Euroraum geprägt sein. Die Chance liegt im Druck, dadurch ernsthafte Strukturreformen in Europa politisch durchsetzen zu können und damit am Ende wettbewerbsstark aus der Krise zu kommen. 2 Wir wollen trotz rezessiver Stimmungslage unser Ergebnis in der Ansiedlung internationaler Unternehmen halten.

1 • Sustainability and strengthening of Austria’s international competitiveness with regard to seats of international organisations • Securing forecast reliability of legal and fiscal guidelines • The integration of Austria into the interna tional consulting services standards 2 • Further focus on guiding internationally active businesses • Expansion of our service provider offers to wards being a one-stop shop • Securing our competitive capability through qualified and motivated employees

1 2013 will still be characterised by the continued crisis in the eurozone. The opportunity lies in the pressure on politics to push through serious structural reforms in Europe, helping us to emerge out of the crisis stronger than before. 2 Despite a recessive mood, we want to maintain our result in the settlement of international enterprises.

René Siegl, Geschäftsführer Austrian Business Agency René Siegl, managing director of Austrian Business Agency

„Ich bin optimistisch“ “I’m optimistic”

1 I’m optimistic. In 2013 we’ll finally find our way out of the debt crisis, from which the EU will arise stronger both economically and socially. 2 As one of the leading law firms operating throughout central Europe, CHSH will continue to optimise its range of legal services in order to offer clients reliable conditions for the next economic upswing. Franz Schweiger, Partner BF Consulting Wirtschaftsprüfungs-GmbH Franz Schweiger, partner at BF Consulting Wirtschaftsprüfungs-GmbH

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Benedikt Spiegelfeld, Senior Partner CHSH Cerha Hempel Spiegelfeld Hlawati Benedikt Spiegelfeld, senior partner at CHSH Cerha Hempel Spiegelfeld Hlawati

Fotos: Jeff Mangione, beigestellt

1 Ich bin optimistisch. 2013 wird der Weg zur endgültigen Lösung der Schuldenkrise gefunden, aus welcher die EU wirtschaftlich und sozial gestärkt hervorgehen wird. 2 CHSH als eine der führenden, in ganz Mitteleuropa tätigen Rechtsanwaltskanzleien wird das Angebot an juristischer Dienstleistung weiter optimieren, um ihren Klienten verlässliche Bedingungen für den nächsten Konjunkturaufschwung zur Verfügung stellen zu können.


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Ausblick 2013 / Outlook 2013

Opinionleader-Umfrage Opinion leader survey

Frage 1: Was sind 2013 aus Ihrer Sicht die größten wirtschaftlichen Herausforderungen, aber auch die größten Chancen? Question 1: In your view, what will be the greatest economic challenges in 2013? And where do you see the best opportunities?

„Holistische Beratung bieten“ “Provide holistic advice”

„Quadratur des Kreises schaffen“ “Square the circle“

1 Die größte Herausforderung wird es sein, sich den geänderten Marktverhältnissen und dem sich weiter verändernden Umfeld laufend anzupassen und – als beratender Dienstleister – vor allem die Bedürfnisse der Kunden im Fokus zu behalten. Die größte Chance besteht in konträren Investitionen in Knowhow und Technologie, die sich vor allem dann besonders lohnen, wenn die Wirtschaft nicht in eine Depression oder Stagnation verfällt. 2 Im Vordergrund steht das Ziel, die derzeit neu ausgerichteten Strategien, die daraus erwachsenden Stärken und die teilweise noch gar nicht im Detail bekannten Risiken unserer primären Kundenschichten genau zu verstehen und gemeinsam mit ihnen an Lösungsansätzen zu arbeiten. Es wird sehr darauf ankommen, uns als echte Partner und vertrauensvolle holistische Berater weit jenseits der bloßen Rechtsberatung zu positionieren. Das verlangt von uns mehr lernen, mehr können und mehr vermitteln.

1 Die Banken werden auch 2013 die Quadratur des Kreises schaffen müssen: Einerseits ausreichend Kredite zur Verfügung stellen, damit der Wirtschaftsmotor am Laufen bleibt, und andererseits die hohen Eigenkapitalvorschriften erfüllen und die zahlreichen Sondersteuern zahlen, die man uns auferlegt. Als RBI haben wir nur deshalb so gute Voraussetzungen, diesen enormen Kraftakt abermals zu meistern, weil wir in Herbert Stepic, Vorstandsden richtigen Märk- vorsitzender Raiffeisen Bank ten mit den richtigen International AG (RBI) Produkten vertreten Herbert Stepic, CEO of Raiffeisen sind und ausgezeichne- Bank International AG (RBI) te Mitarbeiter haben. 2 Das Bankgeschäft durchläuft gerade die größten Änderungen der letzten Jahrzehnte. Mein persönliches Ziel ist es, die RBI so aufzustellen, dass wir alle Anforderungen möglichst problemlos meistern und für unsere Kunden weiterhin ein attraktiver Partner bleiben. Dabei gilt es aber auch, Entwicklungen zu antizipieren und unpopuläre Maßnahmen umzusetzen. Das alles ist eine Riesenherausforderung, auch für jemanden wie mich, der schon knapp 40 Jahre im Geschäft ist.

1 The biggest challenge will be to continually adapt to the changed market conditions and the ever-changing market environment and – as a provider of advisory services – to keep focusing on the needs of the clients. The greatest opportunity is to be found in contrarian investments in knowhow and technology, which are particularly worthwhile if the economy does not lapse into a depression or stagnation. 2 A top priority is the goal to fully understand the newly oriented strategies, the strengths that arise from them and the not yet fully known risks of our primary levels of customers and to work at finding solutions together with them. It will be of paramount importance to position ourselves as a true partner and as a trustworthy holistic adviser providing much more than only legal advice. This requires more learning, more ability and more mediation from us.

Erik Steger, Partner und Sprecher des Management Boards Wolf Theiss Erik Steger, partner and management board spokesman at Wolf Theiss

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1 In 2013 the banks will still need to square the circle: on the one hand, to provide sufficient credit to keep the economy running, and on the other hand, to comply with the high capital regulations and pay the many special taxes that are imposed on us. RBI is in a good position to again master this enormous task for the simple reason that we are represented in the right markets with the right products and have excellent personnel. 2 The banking sector is presently experiencing the greatest changes it has seen in decades. My personal goal is to put RBI in a position to master all challenges without major problems and remain an attractive partner for our clients. Which, however, also means anticipating developments and implementing unpopular courses of action. All this is an enormous challenge – even for me, who has been in the business for almost 40 years.

Fotos: Fotografie ENØVY - Elisabeth Novy, Häusler, Kurt Keinrath, www.bigshot.at/ Christian Jungwirth, beigestellt

Frage 2: Wie sehen Ihre unternehmerischen und persönlichen Ziele für 2013 aus? Question 2: What are your business objectives and your personal goals for 2013?


„Weichen für langfristig positive Zukunft stellen“ “Setting the course for a lastingly positive future”

„Weltweites Finanzsystem auf Schiene bringen“ “Bring the worldwide financial system back on track”

1 Die größte Herausforderung ist nach wie vor die glaubwürdige Lösung der politischen Eurokrise. Das wird uns noch länger beschäftigen. Derzeit koppelt sich Österreich mit seiner Wirtschaftsentwicklung zwar leicht von der restlichen Eurozone ab, allerdings kann man erst dann aufatmen, wenn es eine Gesamtlösung für die Eurozone gibt. Die größten Chancen bestehen darin, dass Österreich und Zentraleuropa die aussichtsreichsten Wachstumsbereiche in Europa sein werden und dass wir jetzt bewusst die Weichen für eine langfristig positive Zukunft Europas stellen. 2 Die Kunden werden immer flexibler, daher werden wir es auch. Die Filialen bleiben wichtiger Bestandteil, aber darüber hinaus müssen Basis-Bankgeschäfte auch in der Hosentasche in Form von APPs Platz haben. Wir wollen dem Wunsch, Bankgeschäfte rund um die Uhr und einfach zu erledigen, verstärkt nachkommen. Das geht nur, wenn wir uns in den Kundenalltag mit neuen Services und Angeboten integrieren. Multi-Channel ist kein Schlagwort, sondern die vom Kunden geforderte Realität.

1 Die größte Herausforderung ist es, das weltweite Finanzsystem nach den Jahren des Umbruchs durch Redimensionierung und Neuausrichtung so auf Schiene zu bekommen, dass es der Realwirtschaft wieder dienen kann. Wenn dies gelingt, werden wesentliche Energien wieder in Richtung produktiver Aktivitäten umgesteuert und dies könnte der Anfang eines kräftigen und nachhaltigen Wirtschaftsaufschwungs sein. 2 Die Bank wird 2012 aller Voraussicht nach das beste Ergebnis seit Übernahme durch die neuen Eigentümer Ende 2009 erzielen. Wir wollen 2013 so weit als möglich daran anschließen. Für die Formulierung der persönlichen Ziele nehme ich mir mit meiner Familie noch bis zum Silvesterabend Zeit.

1 The greatest challenge remains the trustworthy solution of the political euro crisis, a topic that will still be around for a while. Although Austria is presently overtaking the rest of the eurozone slightly with its economic development, we will only be able to breathe easily when there is an overall solution for the entire eurozone. The biggest opportunities can be found in the fact that Austria and central Europe will become the most promising growth regions in Europe and that we are now consciously setting the course for an enduringly positive future in Europe. 2 Customers are becoming more and more flexible, so we are following their example. Although our brick and mortar branches remain a vital aspect, customers also want their basic banking business in their pockets in form of apps. Being able to do banking business around the clock quickly and easily is a wish we strive to fulfil. This is only possible if we merge into the daily life of our customers with new services and offers. ‘Multichannel’ is not a catch phrase, but a reality demanded by customers.

Thomas Uher, Vorstandssprecher Erste Bank Oesterreich Thomas Uher, spokesman for the management board of Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG

Helmut Urban, Vorstand Semper Constantia Privatbank AG Helmut Urban, board member at Semper Constantia Privatbank AG

1 The biggest challenge will be, after years of upheaval, to bring the worldwide financial system back on track by means of redimensioning and new orientation in such a way that it can once again serve the real economy. If this is achieved, significant energies will again be re-routed towards productive activities and this could be the beginning of a strong and sustainable economic upturn. 2 In all probability, our bank will post its best result in 2012 since our takeover by new owners at the end of 2009, and we want to achieve a similarly good result as far as possible in 2013. As for personal goals, I will take the time to formulate them with my family by New Year’s Eve.

„Appetit der Investoren steigt.“ “Investors are getting hungry” 1 2013 wird voraussichtlich im Zeichen eines Konjunkturabschwungs stehen. Andererseits sehen wir aber gleichzeitig eine Erholung am Kapitalmarkt: Das Risiko scheint ausreichend eingepreist zu sein, die Investoren gewinnen langsam wieder an Appetit. 2 Unser erklärtes Ziel ist es, auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten weiterhin so hohe Erträge zu erwirtschaften. Die Basis dafür liegt in der hohen Qualität und der breiten Streuung unseres Portfolios. Wir sind zuversichtlich, dass wir die operativen Erfolge der letzten Quartale auch 2013 fortsetzen können. 1 2013 will most likely see an economic downturn. But at the same time there will be a recovery on the capital market, as the risk seems to be sufficiently under control and investors are starting to get hungry again. 2 It is our declared goal to continue generating high returns, also in economically challenging times, based on the high quality and broad diversification of our portfolio. We are confident that we can follow up on the operational successes of the past quarters in 2013. Ernst Vejdovszky, Vorstand der S IMMO AG Ernst Vejdovszky, member of the board of S IMMO AG

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Ausblick 2013 / Outlook 2013

Opinionleader-Umfrage Opinion leader survey

Frage 1: Was sind 2013 aus Ihrer Sicht die größten wirtschaftlichen Herausforderungen, aber auch die größten Chancen? Question 1: In your view, what will be the greatest economic challenges in 2013? And where do you see the best opportunities? Frage 2: Wie sehen Ihre unternehmerischen und persönlichen Ziele für 2013 aus? Question 2: What are your business objectives and your personal goals for 2013? „Führungsposition in Kernmärkten halten“ “Hold leading position in core markets”

„Führungskräfte für die Zukunft aufbauen“ “Develop executives for the future”

1 Seit Beginn der globalen Finanzkrise hat sich die Risikobereitschaft bei Investitionen in neue Immobilien- und Infrastrukturprojekte deutlich eingebremst. Diese Phase der langsameren Entwicklung wird sich auch nächstes Jahr fortsetzen. Projekte werden viel genauer auf ihre Realisierbarkeit, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit geprüft. Das birgt zugleich die Chance für ein dauerhaft gesundes Wachstum. 2 Als Erste Group Immorent möchten wir in unseren Kernmärkten Zentral- und Osteuropas die Position als führender Immobilienfinanzierer halten. Das Wachstumspotenzial in dieser Region ist nach wie vor besser als in Westeuropa. Sobald sich die globale Wirtschaft stabilisiert, werden Firmen bei ihren Investitionsentscheidungen CEE wieder bevorzugen. Persönlich versuche ich, mehr Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen.

1 Aus globaler Sicht ist die breite Aufstellung unseres Unternehmens Starwood Hotels & Resorts – neun Marken von Luxus bis Mittelklasse, 1200 Hotels, 100 Länder – ein Vorteil, um wirtschaftliche Schwankungen in Krisenbereichen ausgleichen zu können. Die Stabilisierung der Weltwirtschaft wird für die kommenden Jahre die größte Herausforderung sein. 2 Acht neue Hotels entstehen allein in Ost- und Zentraleuropa; wir platzieren mit aloft und W neue Marken. Ziel ist es, weiterhin Talent Scout zu sein und Führungskräfte für die Zukunft aufzubauen. Nach meiner persönlichen Marathon-Bestzeit 2012 in Berlin werde ich 2013 wieder einen neuen Lauf in Angriff nehmen. Ich habe mir ein neues Heim in Wien gekauft und freue mich, weiterhin in dieser Stadt leben zu dürfen.

Richard Wilkinson, Vorstand der Erste Group Immorent AG Richard Wilkinson, chairman of the board at Erste Group Immorent AG

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1 From a global perspective, the broad setup of our company, Starwood Hotels & Resorts, with nine brands ranging from luxury to mid-range and 1,200 hotels in 100 countries, is an advantage when it comes to offsetting economic fluctuations in crisis regions. The stabilisation of the world economy will be the biggest challenge in the next few years. 2 Eight new hotels are taking shape in eastern and central Europe alone; we are launching new brands called aloft and W. The objective is to remain a talent scout and to develop the executives of the future. After achieving a personal best time for the 2012 marathon in Berlin, I will be taking part again in 2013. I have bought myself a new house in Vienna and feel privileged to live in this city.

„Produkte erfolgreich managen“ “Manage products well” 1 Die Schuldenkrise und das extrem niedrige Zinsniveau bleiben für die Anleger und damit für uns die größte Herausforderung. Wir nutzen aber die Chance mit erfolgreichen gemanagten Produkten wie Investmentfonds und Vermögensverwaltung, um am Markt zu reüssieren. So ist zum Beispiel das für die Kunden der Schoellerbank verwaltete Vermögen heuer schon von EUR 7,4 Mrd. auf nunmehr EUR 8,4 Mrd. gestiegen. 2 Unternehmerisch wollen wir auch 2013 unser erfreuliches Wachstum erfolgreich fortschreiben. Persönlich ist und wird auch 2013 meine Familie eine Quelle der Franz Witt-Dörring, VorstandsFreude und Energie für mich sein.

vorsitzender Schoellerbank AG Franz Witt-Dörring, president of the managing board at Schoellerbank AG

1 The debt crisis and the extremely low interest rate level remain the greatest challenge for investors and, accordingly, for us. But we are using this opportunity to succeed on the market with well-managed products such as investment funds and asset management. The assets we manage for our clients have already climbed from EUR 7.4bn to EUR 8.4bn this year. 2 From a business perspective, we want to continue growing as well as before. In terms of my private life, my family will remain a source of joy and energy in 2013.

Fotos: Markus Wache/Lichtstark.com, Markus Wache, beigestellt

1 Since the onset of the global financial crisis, the willingness to take risks with investments in new real estate and infrastructure projects has decreased considerably. This phase of slower development will also continue next year. Projects are now scrutinised as to their viability, economic efficiency and sustainability. At the same time, this delivers an opportunity for lasting, healthy growth. 2 As Erste Group Immorent, we want to hold onto our position as the leading real estate financier in our core markets of central and eastern Europe. The growth potential in this region continues to exceed that of western Europe. As soon as the world economy becomes stable, companies will once again give preference to CEE in their investment decisions. Personally, my goal is to spend more time with my family and friends.

Thomas Willms, Senior Vice President und Regionaldirektor Starwood Hotels & Resorts CEE Thomas Willms, senior vice-president and regional director of Starwood Hotels & Resorts CEE


„Stärkung der EU fördern“ “Contribute towards strengthening the EU”

„Weiterhin solide Entwicklung der Finanzmärkte“ “The financial markets will continue their solid growth”

1 Die größte wirtschaftliche Herausforderung 2013 ist zugleich unsere größte Chance: Sie liegt in unserer zielgerichteten Verfolgung der Unternehmensstärken. Auf der einen Seite ist es unser erklärtes Ziel, Verantwortungsbewusstsein in einem sensiblen Branchenumfeld zu leben, während wir auf der anderen Seite mittels exzellenter Marktkenntnisse auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zu rechtzeitigem Handeln in der Lage sind. Die Dynamik der weltweiten Glücksspielindustrie stellt uns mit der raschen technologischen Weiterentwicklung permanent vor neue Herausforderungen. Es ist meine volle Überzeugung, dass wir für diese Herausforderungen mit unseren mehr als 19.000 bestens qualifizierten Mitarbeitern hervorragend gerüstet sind. 2 Unser unternehmerisches Ziel 2013 ist es weiterhin, auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten rechtzeitig kostensenkende Maßnahmen einzuleiten, Standorte zu optimieren und antizyklisch in neue Geschäftsmöglichkeiten zu investieren. Mein persönliches Ziel 2013 ist die kontinuierliche Förderung der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion. Als Europas größter integrierter Glücksspielkonzern hat es sich Novomatic zu einem großen Anliegen gemacht, die Stärkung der Europäischen Union zu fördern und als europäisches Unternehmen vorbildlich zu denken und zu handeln. Ich bin davon überzeugt – wie dies auch schon Robert Menasse in seinem Essay Der Europäische Landbote so treffend beschreiben hat –, dass die EU die Nationalstaaten überwinden und zu einer neuen Form der Demokratie auf europäischer Ebene finden muss.

1 Das weltweite Wachstum hat zwar 2012 einen Dämpfer erfahren, die Stimmung sollte sich 2013 aber aufhellen. Wir gehen im nächsten Jahr von einer Stabilisierung der Konjunktur im Euroraum sowie von einer steigenden US-Nachfrage aus. Die Finanzmärkte haben heuer eine solide Entwicklung gezeigt. Aktuell gehen wir davon aus, dass dieser Trend anhalten wird. Deshalb bekräftigen wir weiterhin unsere Über- Robert Zadrazil, Bank Austria gewichtung bei Aktien Vorstand Private Banking und Unternehmensan- Robert Zadrazil, board member leihen. responsible for private banking at 2 Unsere Division Priva- Bank Austria te Banking (Bank Austria Private Banking & Schoellerbank) ist in Österreich mit 19 % Marktanteil klarer Marktführer. Diese Wachstumsstory werden wir dank unseres bewährten und am Markt einzigartigen 360°-Beratungsansatzes auch 2013 fortschreiben können. Darüber hinaus sehe ich großes Wachstumspotenzial innerhalb der Bank Austria bei unseren Firmenkunden, die noch nicht Private Banking-Kunden sind. Aufgrund unserer Struktur und internationalen Expertise können wir maßgeschneidert beraten, sowohl was die privaten als auch die unternehmerischen Ziele unserer Kunden betrifft. 

1 The biggest challenge of 2013 is at the same time our greatest opportunity: it lies in focusing on the company’s strengths. On the one hand, it is our declared goal to exercise responsibility in the sensitive environment of our sector, but on the other hand, thanks to our excellent market expertise, we are capable of acting in a timely fashion even in challenging economic times. The dynamic of the global gaming industry, with its rapid technological developments, keeps confronting us with new challenges. I am convinced that, with our 19,000 skilled employees, we are perfectly equipped to face these challenges. 2 Our business goal for 2013 is to introduce cost-reducing measures in good time, even in difficult economic times, to optimise our facilities and to make anti-cyclical investments in new business opportunities. My personal goal for 2013 is to continue promoting the European Economic and Monetary Union. As Europe’s leading integrated gaming company, Novomatic wants to contribute towards strengthening the European Union and to think and act in an exemplary manner as a European company. I am certain, as Robert Menasse wrote so succinctly in his essay Der Europäische Landbote, that the EU must go beyond the national states and find a new form of democracy at the European level. Franz Wohlfahrt, CEO Novomatic Group of Companies Franz Wohlfahrt, CEO of Novomatic Group of Companies

1 Although global growth was dealt a blow in 2012, the mood should lighten somewhat in 2013. We expect the economy in the euro area to become more stable next year and the US demand to increase. The financial markets recorded solid growth this year and it looks like this trend will continue. That is why we are sticking to our overweight in shares and corporate bonds. 2 With a 19% market share, our private banking division (Bank Austria Private Banking & Schoellerbank) is the clear market leader in Austria. Thanks to our 360° advisory approach, which is tried and tested and unique on the market, we will be able to continue this growth story in 2013. Moreover, I see a lot of growth potential within Bank Austria in those corporate customers who are not yet private banking customers. Our structure and our international expertise allow us to provide custom advice with regard to both the private and the corporate objectives of our customers.  Succeed 06/12 145


In other words

Jasmin Soravia Bei ihr geht es (fast) immer um Immobilien: Jasmin Soravia, Regionalleiterin für Österreich bei der Conwert Immobilien Invest SE, wollte eigentlich Bauingenieurin werden und liebt Reisen – am besten um die ganze Welt. Her life revolves around real estate: Jasmin Soravia, regional manager for Austria at Conwert Immobilien Invest SE, originally wanted to be a civil engineer and loves to travel – her dream would be a world trip. Was war Ihr allererster Berufswunsch?

What was your very first career aspiration?

Da mein Vater als Kind mein größtes Vorbild war, wollte ich wie er Bauingenieur werden.

My father was my biggest role model, so I also wanted to be a civil engineer.

Mit wie vielen Stunden Schlaf kommen Sie aus?

How many hours of sleep do you get by on?

Maximal fünf Stunden pro Nacht.

Five hours a night, at the most.

Thema des letzten Tischgesprächs?

What was the last topic you discussed over dinner?

Ich befürchte, es ging wieder mal um Immobilien …

I suspect it was about real estate … as usual.

Beeindruckendste Erfahrung im letzten Urlaub?

Kurzfristig wirklich abschalten zu können.

What experience impressed you most on your last holiday?

Lieblingsgericht in welchem Lieblingslokal?

Really and truly being able to mellow out for a while.

Vorspeisen in der Albertina Passage in Wien.

Your favourite dish in your favourite eatery?

Der in ihren Augen bedeutendste Mensch in der Geschichte?

The starters at the Albertina Passage in Vienna.

Es gibt viele Persönlichkeiten, die in ihren Bereichen Großes vollbracht haben. Gandhi, Goethe, Einstein und der Dalai Lama sind nur einige der vielen, die dieser Welt Wichtiges und Schönes gegeben haben.

There are many people who achieved great things in their respective fields. Gandhi, Goethe, Einstein and the Dalai Lama are but a few who gave the world important and beautiful gifts.

Das würde ich gerne können …?

Is there something you would like to be able to do?

Obwohl ich aus einem Bundesland komme, dem nachgesagt wird, dass bereits zwei Personen genügen, um einen Gesangsverein zu gründen, ist mir leider ein Talent versagt geblieben: das Singen!

I may come from a province where it is said that two people suffice to found a singing society, but I’m afraid I was last in line when a certain talent was being handed out: singing!

Schätzen Sie sich selbst als ersetzbar ein?

It is the job of a good manager to create structures and build up employees in such a way as to make him- or herself replaceable. Otherwise you’ve done something wrong.

Was würden Sie noch gerne erleben?

Is there something you would still like to do or experience in life?

Eine ausgedehnte Weltreise.

An extensive trip around the world.

Die größte Ausgabe in den letzten 12 Monaten?

Your biggest expense in the last 12 months?

Ein Wochenendtrip ins Piemont.

A mini-break in Piedmont.

Geheimnis für Erfolg?

What’s the secret to your success?

Sich selber treu zu bleiben!

Stay true to yourself!

Meine Mutter würde heute über mich sagen …?

What would your mother say about you today?

„Sie arbeitet zu viel und schaut zu wenig auf sich!“

“She works too much and doesn’t take good care of herself!”

Womit haben Sie das letzte Mal jemandem eine Freude gemacht?

How did you last make someone else happy?

Meinen Eltern, als ich endlich wieder einmal Zeit gefunden habe, für ein verlängertes Wochenende nach Hause zu fahren. Das „zweite Leben“ – was wollen Sie nach Ihrer Management-Karriere tun?

Zuerst einmal richtig ausschlafen, viel reisen und vielleicht sogar wieder studieren. Womit macht man Ihnen Freude?

Mit lieben Menschen einen gemütlichen Abend bei gutem Essen und gutem Wein zu verbringen, ist mir immer eine der größten Freuden. 146 Succeed 06/12

Do you see yourself as irreplaceable?

I made my parents happy by finding the time to go home for a long weekend for the first time in quite a while. Your ‘second life’ – what would you like to do after your management career ends?

First of all, I would sleep late, travel a lot and maybe even go to university again. How can someone make you happy?

One of my greatest joys is spending a relaxing evening with dear friends, enjoying good food and good wine.

Foto: Erwin Wimmer

Die Aufgabe einer guten Führungskraft ist es, Strukturen zu schaffen und Mitarbeiter so aufzubauen, dass man ersetzbar sein kann. Sonst hat man etwas falsch gemacht.

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