Die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V. (DGAP) forscht und berät zu den aktuellen Themen und Trends der deutschen Außenpolitik.
Als unabhängige, überparteiliche und gemeinnützige Experten- und Mitgliederorganisation prägt sie seit 70 Jahren die außenpolitische Debatte in Deutschland und trägt zur internationalen Vermittlung deutscher Politik bei.
Jahresbericht 2024/2025
VORWORT & BERICHT DES DIREKTORS
4 Vorwort des Präsidenten Dr. Thomas Enders
5 Bericht des Direktors Thomas Kleine-Brockhoff
6 DYNAMIKEN & DIALOGE: HIGHLIGHTS 2024/2025
8 Krieg, KI, kollektive Sicherheit
9 Geökonomie in Krisenzeiten
10 Klimadiplomatie für die Zeitenwende
11 Migration als außenpolitische Aufgabe
12 Mitglieder und Regionalforen
13 INTERNATIONALE POLITIK
ANHANG: MENSCHEN, MITTEL, MISSION
14 Gremien & Struktur
16 Das Team DGAP
18 Mitgliederstatistik & Regionalforen
20 Die Förderer der DGAP
21 Mitglieder & Unterstützer des Fördererkreises DGAP
22 Finanzbericht 2024
26 Impressum und Bildnachweise
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder und Freunde der DGAP,
wir befinden uns in einem sicherheitspolitischen Epochenbruch. Die neue Bundesregierung muss sich dieser Realität stellen – ohne Illusionen und ohne weitere Zeit zu verlieren. Es geht nicht nur um die Modernisierung der Bundeswehr oder um höhere Verteidigungsausgaben. Es geht um die grundlegende Frage, ob Deutschland und Europa in der Lage sein werden, sich in einer Welt machtpolitischer Konfrontation zu behaupten.
Während Russlands Krieg gegen die Ukraine andauert, sehen sich die Europäer mit einer neuen strategischen Unzuverlässigkeit der USA konfrontiert. Hinzu kommt die Notwendigkeit, im Großmächtewettbewerb nicht zwischen die Fronten zu geraten, technologische und wirtschaftliche Abhängigkeiten zu reduzieren, Cyberangriffe abzuwehren, aber auch Bedrohungen wie dem Klimawandel zu begegnen: All dies zeigt, dass unsere Sicherheit auf vielen Ebenen herausgefordert wird und zwingt uns, diese neu zu denken.
„EUROPA MUSS SICH SELBST SCHÜTZEN KÖNNEN“
unsere Expertise zu Technologie, China, Klima und transatlantischen Beziehungen sowie internationale Partnerschaften im vergangenen Jahr gestärkt und unser Profil ausgebaut. Auch sicherheitspolitisch stellt sich die DGAP neu auf: Mit Dr. Patrick Keller übernimmt ab August 2025 ein erfahrener Impulsgeber aus Politik und Sicherheitsstrategie die Leitung des Zentrums für Sicherheit und Verteidigung. Gemeinsam mit einem neu aufgestellten Team wird er die Arbeit zur Zeitenwende vertiefen und neue Akzente setzen.
Tom Enders Präsident
Die DGAP hat diese Entwicklungen frühzeitig adressiert – durch Forschung, Publikationen, öffentliche Debatten und vertrauliche Hintergrundgespräche. Unsere Arbeit zielt darauf ab, die politische Entscheidungsfähigkeit zu unterstützen und sicherheitspolitische Optionen aufzuzeigen.
Mit dem Antritt von Thomas KleineBrockhoff als Direktor im Herbst 2024 hat die DGAP ihren strategischen Fokus geschärft und sich inhaltlich klarer ausgerichtet. Wir haben
Wir freuen uns sehr über die steigenden Mitgliederzahlen – auch und gerade bei der jüngeren Generation. Die hohe Nachfrage nach unserer Expertise ist Ausdruck des Vertrauens, das Politik, Medien, Wirtschaft und Zivilgesellschaft unserer Institution entgegenbringen.
Wir wissen: Die kommenden Jahre werden entscheidend dafür sein, ob Deutschland und Europa ihre sicherheitspolitische Handlungsfähigkeit zurückgewinnen. Unsere Aufgabe als DGAP ist es, diesen Prozess konstruktiv und kritisch zu begleiten.
Ich danke Ihnen, unseren Mitgliedern, Fördernden und Partnern, für Ihre anhaltende Unterstützung und Verbundenheit. Gemeinsam wollen wir eine zukunftsgewandte außenpolitische Debatte gestalten, die Orientierung gibt – faktenbasiert, strategisch, unabhängig.
Mit besten Grüßen
Ihr Tom Enders Präsident der DGAP
Die DGAP im Epochenbruch
Selten war der Wandel der internationalen Ordnung so greifbar wie heute. Spätestens seit der russischen Vollinvasion der Ukraine im Februar 2022 musste klar sein, dass es einem revisionistischen, aggressiven Russland nicht nur um die Auslöschung der Ukraine als unabhängigen Staat geht, sondern um die Neuordnung des europäischen Kontinents. Noch vor wenigen Jahren konnte man sich damit beruhigen, dass die NATO stabil und einig dem russischen Expansionismus gegenüberstand.
Durch die Amtsführung des neuen US-Präsidenten Donald Trump hat sich alles verändert. Zu beobachten ist eine radikale, mit der ersten Amtszeit Trumps schwer vergleichbare amerikanische Außenpolitik. Zusätzlich zur russischen Bedrohung sind die Bundesrepublik und ganz Europa mit einem US-Präsidenten konfrontiert, der ein Rapprochement mit Russland organisieren möchte und Russland zunächst einen Frieden zulasten der Ukraine und Europas als Morgengabe anzubieten schien.
Obwohl Trump erratisch erscheinen mag, liegt seinem Vorgehen ein recht kohärentes Weltbild zugrunde: Eine Skepsis gegenüber internationaler Zusammenarbeit und eine Denkweise, die nicht Freund und Feind, sondern allein stark und schwach kennt. Trump, der sich im Wahlkampf noch als friedliebender Isolationist inszenierte, tritt nun als aggressiver, auf Gebietsgewinne zielender Imperialist auf, der das Konzept von Einflusszonen überzeugender findet als die völkerrechtlich grundierte Idee von der territorialen Integrität der Staaten. Obwohl Teile seiner Politik vorhersehbar waren, überraschte doch die systemstürzende Konsequenz seines Denkens
und Handelns sowie der Wunsch, nach rund 80 Jahren Nachkriegsordnung quasi im Alleingang einen Epochenbruch zu erzwingen.
In dieser verstörenden Weltlage feiert die DGAP 2025 ihren 70. Geburtstag. Ich durfte die Führung dieses traditionsreichen Think Tanks also in einer Zeit übernehmen, in der unsere Expertise dringender benötigt wird denn je.
Auf den Epochenbruch reagiert die DGAP im Jubiläumsjahr mit zahlreichen Initiativen: Das Zentrum für Sicherheit und Verteidigung wird strukturell und finanziell neu aufgestellt. Die nähere Begründung für diese Kraftanstrengung ergibt sich aus der politischen Lage. Ebenso naheliegend ist die Gründung des Karl Kaiser Forums für Strategische Fragen, das im Herbst 2025 startet und Ideen für eine Periode strategischer Offenheit debattieren soll.
Die Antwort auf viele der großen Fragen heißt für die Bundesrepublik einmal mehr Europa. Ohne die enge Partnerschaft mit den Nachbarn auf dem Kontinent kann es für Deutschland keine Sicherheit und keine Prosperität geben. Deshalb wird Ziel der DGAP sein, das Alfred Oppenheim-Zentrum für europäische Zukunftsfragen mit neuem Konzept und Leitung auszustatten, um diesen Herausforderungen gerecht werden zu können.
Im Jubiläumsjahr besser aufgestellt und verjüngt – das Durchschnittsalter unserer Neumitglieder beträgt 29 Jahre – geht die DGAP in eine Phase politischer Unsicherheit, in der sie zeigen muss, dass es gut ist, wenn außenpolitische Expertise nicht allein in einem Ministerium versammelt ist.
Thomas Kleine-Brockhoff Otto Wolff-Direktor der DGAP
Ein disruptiver US-Präsident, eine vorgezogene Bundestagswahl und die Eskalation geopolitischer Rivalitäten: Die Wucht globaler Umbrüche spiegelte sich auch 2024/25 in der Vielfalt unserer Arbeit wider. In zahlreichen Publikationen und Debatten hat die DGAP diese Entwicklungen eingeordnet – stets im Dialog mit der Politik, Zivilgesellschaft und engagierten Mitgliedern. Themen und Highlights aus einem bewegten Jahr.
Von transatlantischen Erschütterungen und dem Ende traditioneller Allianzen über neue Bündnisse und andauernde Konflikte bis zu technologischem Wettbewerb und Klimawandel – die Dynamik globaler Entwicklungen hat zuletzt rasant zugenommen. In den USA hat die Ära Trump 2.0 bisherige Gewissheiten jäh beendet. Der US-Präsident setzt mit Zöllen auf Konfrontation, auch gegenüber Verbündeten. Seine Ukraine-Politik signalisiert eine neue Nähe zu Russland – ein Bruch mit bisherigen Sicherheitsgarantien für Europa. Parallel spitzt sich der Systemkonflikt zwischen Washington und Peking zu. In Deutschland fiel die Ampelregierung, Friedrich Merz führt nun eine Große Koalition an. Ein von CDU/CSU, SPD und Grünen beschlossenes Sondervermögen soll sicherheitspolitisch neue Maßstäbe setzen. Diese und viele weitere Entwicklungen bedürfen außenpolitischer Einordnung. Im Juli 2024 wurde laut dem EU-Klimawandeldienst Copernicus der heißeste Tag seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gemessen. Die Migrationsaußenpolitik wird unter anderem auch deshalb nicht nur sachlicher geführt, sondern neu eingeordnet werden müssen. Hinzu kommen Herausforderungen rund um KI und die Abwehr von
Cyberangriffen. Was Europas technologischen Fortschritt angeht, ist die Reduzierung von Abhängigkeiten gegenüber China eine Frage von wirtschaftlicher sowie sicherheitspolitischer Souveränität. Dies heißt auch: Allianzen schmieden, mehr Verantwortung übernehmen.
Der Komplexität dieser Fragen sind die Expertinnen und Experten der DGAP teils vorausschauend, teils rückblickend, dabei stets faktenbasiert und unabhängig mit fundierten Analysen begegnet. Ziel war es, Handlungsoptionen für die Politik abzuleiten. So etwa in folgenden Publikationsreihen, die disziplinübergreifend innerhalb des Forschungsinstituts entstanden sind: „Deutschland Global: Die Wahl für klare außenpolitische Ziele #btw2025 “ analysierte die zentralen Themenfelder, die die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik in den kommenden Jahren prägen würden, und zeigte Perspektiven auf. In „Weichenstellung für die transatlantischen Beziehungen“ wurden Wahlausgangsszenarien der US-Wahl 2024 und deren Folgen für die transatlantischen Beziehungen untersucht. Der Bericht „Die ersten 90 Tage Trump 2.0“ zog nach drei Monaten eine Bilanz der amtierenden Regierung.
2024/25 gelang es der DGAP erneut, diverse Zielgruppen wirkungsvoll über verschiedene Kommunikationskanäle zu erreichen. Hochkarätige Gäste aus dem In- und Ausland haben für Debatten ihren Weg zu uns gefunden, junge Mitglieder konnten an originellen Formaten teilnehmen. Wir konnten uns über rund 200 Fachpublikationen, 230 Events, Studiengruppen und Hintergrundgespräche sowie 77.000 Follower:innen und Abonnent:innen auf unseren Social-Media-Kanälen inklusive Youtube freuen. Dort hatten unsere Videos ganze 300.000 Views! Im Januar 2024 haben wir den TikTok-Kanal „aussenpolitiktok“ gelauncht. Das Ziel: einer jungen Zielgruppe kurz vor der Bundestagswahl Außenpolitik näherzubringen und Desinformationen im Netz entgegenzutreten. Die Reaktionen zeigen: mit Erfolg. Im Folgenden finden Sie eine Auswahl an Highlights aus den Forschungszentren, Mitglieder- und Regionalforen sowie der Zeitschrift Internationale Politik (IP).
KRIEG, KI, KOLLEKTIVE SICHERHEIT
Konventionell, zivil, technologisch – Europa muss seine Sicherheit auf vielen Ebenen dringend stärken. Wie dies gelingen kann, haben verschiedene Fachbereiche unseres Hauses analysiert und konkrete Handlungsoptionen für eine resiliente europäische Sicherheitsarchitektur entworfen.
Der Umgang mit Russlands Aggression war und bleibt Kernthema des Zentrums für Osteuropa, Russland und Zentralasien. So mahnt dessen Leiter Stefan Meister in seinem Memo „Waffenstillstand in der Ukraine: Wer Frieden will, muss Voraussetzungen dafür schaffen“, dass ein Waffenstillstand nur mit der Rückkehr zu einer regelbasierten Ordnung und Einhaltung internationalen Rechts einhergehen könne. Unter seiner Regie entstand zudem die DGAP-Reihe „Changing Regional Orders“. Diese untersucht, wie Russlands Krieg die Ordnung in der Region verändert und wie die EU auf diese Dynamiken reagieren und ihre Erweiterungs- und Nachbarschaftspolitik anpassen sollte.
Disziplinübergreifend wurde beim Thema Sicherheit klar, dass Europa mehr Verantwortung übernehmen und zusammenhalten muss. Dazu gehört auch, dass die kommende Bundesregierung bereits bestehende Allianzen –darunter die transatlantischen und deutschfranzösischen Beziehungen – überprüft, neu
belebt und gezielt um neue erweitert. USA-Expertin Rachel Tausendfreund betont in ihrer „90 Tage Trump 2.0“-Analyse, dass Trump im Gegensatz zu früheren US-Präsidenten keine kohärente Strategie verfolgen werde und die neue Bundesregierung dementsprechend entschlossen und zugleich flexibel handeln müsse. Und auch FrankreichExperte Jacob Ross warnt in seiner Publikation „Deutschfranzösische Führung für ein souveränes Europa“ davor, dass das europäische Einigungsprojekt in Gefahr sei. Gelinge es Europa nicht, verteidigungspolitisch souveräner zu werden, werde die Integrationsbereitschaft im Inneren und die Attraktivität der EU nach außen weiter erodieren. Vor dem Hintergrund der geopolitischen Verschiebungen und des andauernden Krieges gegen die Ukraine lag ein besonderer Fokus auf der Zukunft nuklearer Abschreckung und der gesellschaftlichen Resilienz Deutschlands. In seiner gleichnamigen Publikation stellt NATO-Experte Karl-Heinz Kamp mit Blick auf die Amtsübernahme durch Trump die Kernfrage: „What if ... die USA den Nuklearschirm über Europa aufkündigen?“ Seine Antwort: Auch wenn dies unwahrscheinlich scheine, müsse Europa strategisch vorsorgen – politisch wie militärisch. Dabei reicht der Aspekt Sicherheit über militärische Aufrüstung hinaus. In der Analyse „Gesamtverteidigung: Annäherung an den Ernstfall“ nimmt Hans-Peter Bartels, Interims-Leiter des Zentrums und früherer Wehrbeauftragter des Bundestages, die deutsche Sicherheitslage in den Blick. Seine Botschaft: Eine Regierung, die für vorausschauende Sicherheitsvorsorge wirbt, findet Rückhalt in der Bevölkerung. Ein Thema, das auch die FrankreichExperten Nicolas Téterchen und Elias Ricken des Alfred von Oppenheim-Zentrums für Europäische Zukunftsfragen in ihrer Publikation „Zeitenwende – auch in der zivilen Verteidigung“ aufgreifen. Sie fordern von Deutschland nicht nur militärische Resilienz, sondern auch ein gesamtgesellschaftliches Krisenbewusstsein. Als Vorbilder könnten Frankreich und Schweden dienen, die bereits entsprechende Maßnahmen anwenden.
Sicherheitspolitik ist dabei längst auch eine technologische Frage: Bei der medial stark beachteten Paneldiskussion „Putins hybrider Krieg gegen Deutschland“ erklärte BND-Präsident Bruno Kahl, wie hybride Bedrohungen aus Russland gezielt Desinformation und Destabilisierung in westlichen Gesellschaften anstreben. Im
General Carsten Breuer, Thomas Kleine-Brockhoff, Hans-Peter Bartels und Aylin Matlé über Deutschlands strategische Anpassungsfähigkeit.
Memo „Gegen Chinas und Russlands Cyberaggressionen ist Cyberabwehr nicht genug“ plädiert Cyberexperte Valentin Weber für eine diplomatisch-geoökonomisch orientierte Abschreckungsstrategie im digitalen Raum. Wie Deutschland seine Position in der PostQuanten-Kryptographie verbessern kann, erklären er und Maria Pericàs Riera in ihrem Policy Brief. Wie geopolitisch umkämpft der digitale Raum ist, zeigt Alena Epifanova in ihrem Memo zum Stopp der US-Auslandshilfen und den Folgen für die weltweite Internetfreiheit.
Auch Katja Muñoz, Expertin für Digitalpolitik, KI und Einfluss im Netz, hat sich mit den Chancen und Herausforderungen von Technologie befasst. Im Memo „Das KI-Momentum ergreifen“ beschreibt sie, wie Deutschland zum Treiber des technologischen Gravitationszentrums Europas werden könnte. Ihr IP-Beitrag „Das KI-Dilemma“ analysiert die Frage, wie KI dem Menschen dient – und nicht umgekehrt. Hochrangig besetzt war eine DGAP-Diskussion mit dem Generalinspekteur der Bundeswehr, General Carsten Breuer. Gemeinsam mit DGAP-Direktor Thomas Kleine-Brockhoff, Nicole Kleeb von der Jungen DGAP, NATO-Expertin Aylin Matlé und Hans-Peter Bartels analysierte er die sicherheitspolitischen Herausforderungen Deutschlands. Carsten Breuer erläuterte, warum Putins Regime Europas größte Bedrohung ist und Deutschland sich dem neuen Tempo der Sicherheitspolitik anpassen muss.
HÖHEPUNKTE 2024/2025
MEMOREIHE: US-PRÄSIDENTSCHAFTSWAHL
GEOÖKONOMIE IN KRISENZEITEN
Das geopolitische Umfeld, in dem wir leben, ist durch zunehmende geoökonomische Rivalitäten, Fragmentierung und Misstrauen zwischen den Ländern gekennzeichnet. Der Schwerpunkt Geoökonomie untersucht, wie Handels-, Technologie-, Finanz- oder Energiepolitik als Mittel zur Erreichung strategischer Ziele eingesetzt werden. Denn: Damit Europa international mitspielen kann, muss es die Regeln der neuen internationalen Ordnung nicht nur kennen, sondern mitgestalten.
In den letzten zwölf Monaten stand somit vor allem eine Frage im Zentrum: Wie bleibt Europa in einer zunehmend fragmentierten Welt wirtschaftlich souverän? In einem Beitrag für die Zeitschrift Internationale Politik warnt
In der Memo-Reihe „Weichenstellung für die transatlantischen Beziehungen“ erörterten DGAP-Expertinnen und -Experten im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahl 2024 die Wahlausgangsszenarien und deren Folgen für die transatlantischen Beziehungen. Dabei wiesen sie disziplinübergreifend darauf hin: Ob Trump 2.0 oder Biden bzw. Harris, Deutschland und Europa müssten sich darauf vorbereiten, eigenständiger zu werden, neue Allianzen zu schmieden und Vorkehrungen für eine nachhaltige Partnerschaft zu stellen.
Indiens Außenminister Dr. S. Jaishankar bei der DGAP: Im Gespräch mit Kira Vinke und Claudia Schmucker warb er für eine engere deutsch-indische Zusammenarbeit in Sicherheit, Wirtschaft und Klima.
Claudia Schmucker, Leiterin des Zentrums, vor der destruktiven Wirkung der US-Zollpolitik unter Donald Trump. Sie meint: Die EU sollte mit einer Allianz demokratischer Mittelmächte für einen regelbasierten Welthandel eintreten. Schon zuvor hatte sie in ihrer Analyse „EU Trade Policy Must Focus on Market Openness and New Partnerships“ die Notwendigkeit neuer strategischer Allianzen betont. Mit Blick auf Deutschlands außenwirtschaftliche Rolle fordert Yuka Kobayashi, British Academy Global Innovation Fellow im Team, eine integrierte außenpolitische Strategie. Wie die funktionieren kann, erklärt sie in ihrem Memo „'Global Germany' in einer fragmentierten und vernetzten Welt“: Wirtschaft und Sicherheit, so lautet ihre These, müssten gemeinsam gedacht werden – mit einer globalen Perspektive, die nicht an Europas Grenzen endet. Auch Research Fellow Filip Medunić argumentiert für mehr außenwirtschaftliche Souveränität: In seinem Papier „Wirtschaftssicherheit in Zeiten geopolitischer Spannungen“ plädiert er für pragmatische Maßnahmen wie effektive Exportkontrollen, gezielte Investitionsprüfungen und die Einrichtung eines nationalen Gremiums für Wirtschaftssicherheit.
HÖHEPUNKTE 2024/2025
KARL KAISER ZUM 90. GEBURTSTAG
30 Jahre prägte Karl Kaiser als Direktor unser Haus und machte es zur führenden außenpolitischen Denkfabrik im Land. Zu seinem 90. Geburtstag ehrte ihn die DGAP mit der Festschrift „Wege in die Zukunft“ und der Gründung des Karl Kaiser Forums für deutsche und europäische Zukunftsfragen.
Festschrift zum 90. Geburtstag
Vizekanzler Robert Habeck sprach bei der DGAP über die grüne Industriepolitik der EU – im Spannungsfeld von Wettbewerbsfähigkeit, Dekarbonisierung und Polarisierung.
KLIMADIPLOMATIE FÜR DIE ZEITENWENDE
Ob sicherheitspolitisch, gesellschaftlich oder geoökonomisch: Die Dimensionen des Klimawandels sind vielfältig, ihre Folgen global zu spüren. Umso wichtiger ist es, dass das Team des Zentrums für Klima und Außenpolitik an verschiedenen Schnittstellen forscht und den internationalen Austausch fördert – ob vor Ort bei der Weltklimakonferenz in Aserbaidschan (COP29), in Indien oder in den USA.
Im Jahr 2024/25 begleitete das Klimateam dementsprechend zentrale außenpolitische Debatten. Bei der DGAP-Veranstaltung „Die grüne Industriepolitik der EU am Scheideweg“ diskutierte Leiterin Kira Vinke mit dem damaligen Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck und weiteren Gästen über die Zukunft einer nachhaltigen europäischen Industriepolitik. Auch bei einem Side-Event der COP29 in Baku zeigte das Klimateam Präsenz. Dort sprach u.a. Abdullah Fahimi über Fragen globaler Klimagerechtigkeit sowie Schäden und ihre Finanzierung.
Zudem veröffentlichte das Zentrum zahlreiche Policy Briefs: In „Energiepolitik zwischen Krieg und Frieden: Eckpunkte einer europäischen Energiesicherheitsstrategie“ entwickeln Tim Bosch, Loyle Campbell, Kira Vinke und Sabrina Schulz Lösungen für eine europäische Energieversorgung. Mit „Ein Signal für multilaterale Kooperation: Gemeinschaftsprojekt Ecological Impact Fund“ setzt Thomas Pogge, Associate Fellow und Leitner-Professor an der Yale University, Impulse für die Förderung grüner Technologien im globalen Süden. Der Policy Brief „Fachkräfte für die Zukunft: Wie Deutschland Klimawandel und Migration strategisch begegnen kann“ von Mechthild Becker, Hannes Einsporn, Tobias Stolz und Kira Vinke beleuchtet, wie die Einwanderung „grüner“ Fachkräfte aus klimarisikobehafteten Regionen die deutsche Wirtschaft sowie die Nachhaltigkeitstransformation unterstützen kann.
MIGRATION ALS AUSSEN POLITISCHE AUFGABE
Migration prägt nationale Debatten und internationale Beziehungen gleichermaßen. Das Team des Zentrums für Migration forscht intensiv an zentralen Schnittstellen von Migration, Asyl und Flucht. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Analyse von Migrationszusammenarbeit mit anderen Ländern und auf dem Begleiten und Formen aktueller Politiken.
So haben Victoria Rietig, Leiterin des Zentrums, und Isabelle Schäfer mit der Publikation „Deutschlands Migrationspolitik nach der Wahl: Kompromisse für die Koalitionsverhandlungen“ eine Analyse mit konkreten Handlungsoptionen vorgelegt, die in Kreisen politischer Verantwortlicher großes Gehör gefunden hat. Das Migrationsteam der DGAP hat zudem regelmäßig deutsche Regierungsstellen und Politiker beraten und als Erklärer deutscher Migrationspolitiken im Ausland gedient. Als gefragte Gesprächspartnerinnen für einschlägige Leitmedien in Deutschland und Europa haben die Expertinnen des Teams immer wieder Entwicklungen analysiert und Optionen für die Politik diskutiert – vom Verhältnis mit der Türkei über Zurückweisungen an deutschen Grenzen bis hin zu Mythen in der Migrationszusammenarbeit.
Wie relevant diese Fragen sind, zeigt sich an vielen gut besuchten Events. So diskutierte Sophie Meiners beim DGAP Morning Briefing „What to Expect from Germany’s New Migra-
MEMOREIHE:
tion Agreements“ mit Team-Kollegin Svenja Niederfranke in einem Panel über Erwartungen und realistische Effekte von Deutschlands Migrationsabkommen.
Das Zentrum für Migration dient auch als Ort des Austauschs. So rief es das neue Format „DGAP Migration After Work“ ins Leben, um Akteure aus Wissenschaft und Praxis, die zu Migration aus verschiedenen Perspektiven arbeiten, in einem informellen Rahmen zusammenzubringen. Mit dieser niedrigschwelligen Veranstaltungsreihe, die nach dem Prinzip „Bring a colleague or friend“ regelmäßig eine breite Vielfalt von Sektoren und Personen erreicht – von hochrangigen Entscheidern bis hin zu Berufseinsteigern –, hat die DGAP eine Lücke in den bisherigen Angeboten in Berlin getroffen.
#BTW2025 DEUTSCHLAND GLOBAL
Die vorgezogene Bundestagswahl im März 2025 fiel in eine der unklarsten außen- und sicherheitspolitischen Lagen der Nachkriegszeit – geprägt von globalen Machtverschiebungen, dem Zerfall internationaler Institutionen und wachsender Großmächterivalität. Auch Deutschland muss seine Rolle neu definieren. In der Memo-Reihe analysierten DGAP-Expert:innen vor der #BTW2025 diese Herausforderungen, formulierten Empfehlungen für die neue Bundesregierung und gestalteten die außenpolitische Debatte mit. BTW-Memoreihe auf dgap.org
„Migration After Work“: DGAP als Treffpunkt der Berliner MigrationsCommunity mit großer Resonanz aus Politik und Diplomatie.
Die DGAP in der Öffentlichkeit
200
Fachpublikationen
Follower und Abonnenten auf Social Media
300.000
Views auf Youtube
230
Fachkonferenzen und Mitgliederveranstaltungen
50 Videos auf TikTok
Links: Im Stadion Rot-Weiß Essen diskutierten wir Migration. Unten: Side-Event der Jungen DGAP bei der MSC 2025.
MITGLIEDER UND REGIONALFOREN
Auch 2024/2025 konnten wir unseren Mitgliedern exklusive Veranstaltungen bieten. Darunter eine Studienreise nach Rumänien und Moldau, bei der neben Begegnungen mit Vertretern und Vertreterinnen aus Politik und Wirtschaft auch Kulturhighlights auf dem Programm standen. Im Rahmen des Oceancamp-Bildungsprojekts hatten Mitglieder der Jungen DGAP die Gelegenheit, an Bord eines Katamarans mehr über internationale Meerespolitik und Umweltschutz zu erfahren. Bei der Münchner Sicherheitskonferenz 2025 richtete die Junge DGAP das gut besuchte Side-Event „Mind the Gap“ zur Kluft zwischen jugendlichen Bedrohungswahrnehmungen und politischen Narrativen aus. Das von der NATO geförderte Projekt „Gaming und Außenpolitik“ hat den Dialog zwischen der Gaming-Community und Expert:innen für Sicherheitspolitik angestoßen. Der jüngste Jahrgang des Jungen DGAP Fellowship-Programms widmete sich dem Thema „Data Science trifft Außenpolitik“: In sechs Monaten intensiver Arbeit setzten vier Studierende spannende Daten-Projekte um.
Von großer Bedeutung ist der Einsatz unserer Mitglieder und Ehrenamtlichen in den Regionalforen, die unsere Arbeit deutschlandweit vorantreiben. So brachte etwa Lenka Heimöller im Regionalforum NRW/Düsseldorf Gäste für eine erste Bilanz der Amtszeit Trump 2.0 zusammen. Das Regionalforum Hansestädte unter Edzard Schmidt-Jortzig begrüßte im 20. Außenpolitischen Salon Oleksii Makeiev , Außerordentlicher und Bevollmächtigter Botschafter der Ukraine. Ein großes Dankeschön an alle Ehrenamtlichen für ihren Einsatz und ihre Zeit!
Aylin Matlé und Rolf Nikel eröffnen mit Offizieren des Lehrgangs an der Offiziersschule des Heeres Dresden das sicherheitspolitische Jahr im Regionalforum Sachsen.
„DIE IP-REDAKTION SETZT AUF ANALYTISCHE TIEFE, KLARE HALTUNG UND EINE PRÄZISE THEMENWAHL”
Die Internationale Politik hat 2024/25 ihre Rolle als Kompass in einer unübersichtlichen außenpolitischen Lage ausbauen können. Geholfen haben dabei analytische Tiefe, eine klare Haltung und eine präzise Themenwahl –mit Schwerpunkten etwa in der strategischen Neujustierung Europas, den geopolitischen Folgen der US-Wahl, der sicherheitspolitischen Lage im Nahen Osten oder dem Umgang mit China. Hervorzuheben ist das erstmals gedruckte englischsprachige IPQ-Special zur Münchner Sicherheitskonferenz 2025. Mehrere Ausgaben der IP haben am Kiosk für die Zeitschrift Rekord-Absätze erreicht, über das steigende Interesse an Geopolitik und Strategie, an nur vermeintlich fernen Ländern und tiefem Kontext freut sich die Redaktion sehr. Mit dem Podcast Pod und die Welt haben wir 2024 ein neues Format etabliert. Die konzentrierten Gespräche unseres außenpolitischen Updates (Co-Host: Katharina Peetz) haben mit wechselnden Gästen vor Augen geführt, wie konkret sich internationale Politik auf den Alltag der Hörerschaft auswirkt. Die Zahlen belegen den Erfolg: Die zwei Staffeln des Podcasts wurden insgesamt 180.000 Mal abgespielt.
Neben dem zweiwöchigen Newsletter erweitern die gut besuchten Webtalks der IP und des IPQ das publizistische Spektrum. Unser erfolgreichstes Live-Event war ein Gespräch mit Claudia Major, Carlo Masala und Jörg Lau über außenpolitischen Jargon in Krisenzeiten – Anlass war das Erscheinen von Laus Buch „Worte, die die Welt beherrschen“, hervorgegangen aus seiner IP-Kolumne „In 80 Phrasen um die Welt“.
Martin Bialecki, Chefredakteur
Ob als Sonderausgabe zur Münchner Sicherheitskonferenz, im Podcast oder auf der Bühne: IP und IPQ schaffen Räume für außenpolitischen Austausch – international, meinungsstark und nah am Zeitgeschehen.
ANHANG: MENSCHEN, MITTEL, MISSION
Gremien & Struktur
Stand: 30. April 2025
VORSTAND
Dr. Thomas Enders
Präsident
Rolf Nikel
Vizepräsident
Georg Graf Waldersee
Schatzmeister
Jutta Freifrau von Falkenhausen
Syndika
Carsten Berger
Prof. Dr. Veronika Grimm
Geraldine Schroeder
Dr. Benno Schwarz
Prof. Dr. Daniela Schwarzer
EX OFFICIO MITGLIEDER DES VORSTANDS
Thomas Kleine-Brockhoff
Otto Wolff-Direktor der DGAP
Martin Bialecki
Chefredakteur Zeitschrift
Internationale Politik
Dr. Monika Lüke
Verwaltungsdirektorin
PRÄSIDIUM
Niels Annen
Dr. Stefanie Babst
Susanne Baumann
Elmar Brok
Henri de Castries
Deborah Düring
Katrin Gaertner
Prof. Dr. Timothy Garton Ash
Eric Gujer
Gregor Gysi
Stefan Haid
Jürgen Hardt
Christiane Hoffmann
Prof. Dr. Wolfgang Ischinger
Dr. Christian Jacobs
Eckart von Klaeden
Annegret Kramp-Karrenbauer
Alexander Graf Lambsdorff
Dr. Joachim Lang
Dr. Anja Langenbucher
Ulrich Lechte
Prof. Dr. Franz Mayer
David McAllister
Claudia Nemat
Dr. Hannah Neumann
Christopher Freiherr von Oppenheim
Dr. Kristi Raik
Prof. Dr. Mikkel Vedby Rasmussen
Prof. Dr. Thomas Risse
Dr. Norbert Röttgen
Herbert J. Scheidt
Dr. Nils Schmid
Dr. Constanze Stelzenmüller
Dr. Nathalie Tocci
Prof. Dr. Christoph Trebesch
Dr. Johann Wadephul
Prof. Dr. Natasha Wunsch
EHRENMITGLIEDER
Dr. Arend Oetker
Ehrenpräsident
Dr. Ursula Braun †
Dr. Klaus von Dohnanyi
Prof. Dr. Dr. h.c. Karl Kaiser
Prof. Dr. Rita Süssmuth
Prof. h.c. Günter Verheugen
GESELLSCHA
DGAP E.V.
Mitgliederversammlung
FÖRDERERKREIS DER DGAP E.V.
Zur effektiven Unterstützung der DGAP schlossen sich bereits 1955 zahlreiche Unternehmen, Institutionen, Stiftungen und Verbände in einem eigenen gemeinnützigen Verein zusammen, dem Fördererkreis der DGAP e.V.
Geschäftsführender Vorstand
Dr. Thomas Enders Vorsitzender
Thomas Kleine-Brockhoff Stellvertretende Vorsitzende
Georg Graf Waldersee
DGAP CONSULTING GMBH
Die DGAP Consulting GmbH wurde im September 2011 als Tochtergesellschaft des Fördererkreises der DGAP e.V. gegründet. Die DGAP Consulting GmbH verfolgt das Ziel, durch ihre Geschäftstätigkeit Überschüsse zu erwirtschaften, die über den Fördererkreis langfristig wieder der DGAP zur Finanzierung ihrer gemeinnützigen Arbeit zufließen.
Geschäftsführung
Dr. Monika Lüke
Mark Winkler
STIFTUNG DER DGAP FÜR AUSWÄRTIGE POLITIK
Um die DGAP auf Dauer als unabhängige Akteurin und Impulsgeberin für die außenpolitische Diskussion zu erhalten, wurde 2010 die Stiftung der DGAP für Auswärtige Politik eingerichtet.
Stellvertretende Direktorin des Forschungsinstituts
Niklas Hintermayer*
ALFRED VON OPPENHEIM-ZENTRUM FÜR EUROPÄISCHE ZUKUNFTSFRAGEN
Claudia Schmucker
Interim Zentrumsleiterin
Dr. Roderick Parkes*
Jacob Ross
Ole Spillner
Leonie Stamm
Julian Stöckle*
Dr. Benjamin Tallis*
Nicolas Téterchen
Dr. Dominik Tolksdorf*
SENIOR ASSOCIATE FELLOWS
Dr. Cornelius Adebahr
Dr. Georgios Kolliarakis
Rainer Rudolph
ASSOCIATE FELLOWS
Serafine Dinkel
Julian Müller-Kaler
Theresia Töglhofer
Anna Hauschild
Jannik Hartmann
ZENTRUM FÜR GEOPOLITIK, GEOÖKONOMIE UND TECHNOLOGIE
Dr. Claudia Schmucker
Zentrumsleiterin, Leiterin der Studiengruppen
Dr. Michael Laha
Filip Medunic
Dr. Katja Muñoz
Dr. Tim Rühlig*
Oscar Shao*
Sławomir Sierakowski
Rachel Tausendfreund
Dr. Valentin Weber
Maria Pericàs Riera
SENIOR ASSOCIATE FELLOWS
Kerstin Müller
Shahin Vallée
ASSOCIATE FELLOWS
Tobias Bergner
Prof. Dr. Andreas Goldthau
Dr. David Hagebölling
Benjamin Hilgenstock
Kim B. Olsen
Prof. Dr. Detlef Nolte
Moritz Rudolf
Manouchehr Shamsrizi
Sebastian de Quant
ZENTRUM FÜR MIGRATION
Victoria Rietig
Zentrumsleiterin
Mai-Linh Ho Dac
Sophie Meiners
Svenja Niederfranke
Dr. Isabelle Schäfer
SENIOR ASSOCIATE FELLOWS
Prof. Dr. Matthias Lücke
ASSOCIATE FELLOWS
Alia Fakhry
Miriam Hess
Dr. Marie Walter-Franke
ZENTRUM FÜR OSTEUROPA, RUSSLAND UND ZENTRALASIEN
Dr. Stefan Meister
Zentrumsleiter
Dr. Mario Baumann
Philipp Dietrich*
Alena Epifanova
Judith Heckenthaler*
Ricarda Nierhaus
Milan Nič
Anastasia Pociumban
Frauke Seebass*
Hanna Thiele
Katja Wall
Nikola Xaviereff-Weckwerth
SENIOR ASSOCIATE FELLOWS
Dr. András Rácz
Prof. Dr. Angela Stent
Josef Janning
ASSOCIATE FELLOWS
Dr. Fabian Burkhardt
Dr. David Jalilvand
Wilfried Jilge
Dr. Karl-Heinz Kamp
ZENTRUM FÜR KLIMA UND AUSSENPOLITIK
Dr. Kira Vinke
Zentrumsleiterin
Mechthild Becker
Tim Bosch
Sima Bulut
Loyle Campbell
Dr. Abdullah Fahimi
Dr. Stefan Liersch
Anna Sperber
Tobias Stolz
Stefanie Wesch
SENIOR ASSOCIATE FELLOW
Prof. Dr. Hans Joachim
Schellnhuber
ASSOCIATE FELLOW
Dr. Kai Kornhuber
Dr. Sabrina Schulz
ZENTRUM FÜR SICHERHEIT UND VERTEIDIGUNG
Hans-Peter Bartels
Interim Zentrumsleiter
Hanna Gers
Dr. Aylin Matlé
Dr. Christian Mölling*
Marco Schäfer*
Florence Schimmel*
SENIOR ASSOCIATE FELLOW
Heinrich Brauß
ASSOCIATE FELLOWS
Prof. Dr. Helmut Aust
Alexander Ritzmann
Stefan Scheller
Jacob Schrot
Torben Schütz
ANHANG: MENSCHEN, MITTEL, MISSION
Mitgliederstatistik & Regionalforen
IHRE ANSPRECHPARTNERINNEN UND ANSPRECHPARTNER
Stand: 28. März 2025
Rolf Nikel, Vizepräsident
BAWÜ → 181 MITGLIEDER
Karoline Gil
Vorsitzende
Markus Schmidt
Vorsitzender
Prof. Dr.
Wolfgang Schuster
Vorsitzender
JUNGE DGAP
Iven Schwerdtfeger
Vorsitzender
Thomas Zhou, Vorsitzender
BRÜSSEL → 32 MITGLIEDER
Prof. Dr.
Michael Köhler
Vorsitzender
Oliver Mersmann
stellv. Vorsitzender
Carsten Berger
stellv. Vorsitzender
FRANKFURT → 201 MITGLIEDER
Christoph Kehr-von Plettenberg
Vorsitzender
JUNGE DGAP
Charlotte Krische Vorsitzende
Jonathan Lessing Vorsitzender
Jasmin Macha Vorsitzende
HANSESTÄDTE
→ 209 MITGLIEDER
Dr. Edzard
Schmidt-Jortzig Vorsitzender
Bennet Woyciniuk
stellv. Vorsitzender
Johannes Brak stellv. Vorsitzender
JUNGE DGAP
Lina Grob
Vorsitzende
Leena Harmuth Vorsitzende
MÜNCHEN → 370 MITGLIEDER
Dr. Benno Schwarz
Vorsitzender
JUNGE DGAP
Natalia Müller
Vorsitzende
Svenja Bounin
Vorsitzende
NRW → 440 MITGLIEDER
Lenka Heimöller Vorsitzende
NRW/Düsseldorf
Boris Aaron Rothe Vorsitzender
NRW/Köln
Oliver Wittke
Vorsitzender
NRW/Ruhrgebiet
JUNGE DGAP
Marcel Aksoy Vorsitzender
Gregorios Kudunelis Vorsitzender
Xenia Schröder Vorsitzende
SACHSEN → 68 MITGLIEDER
Dr. Marc Uhlarz
Vorsitzender
JUNGE DGAP
Matti Otten Vorsitzender
Florian Schulz
Vorsitzender
HAUPTSTADTFORUM BERLIN → 1.307 PERSÖNLICHE MITGLIEDER
JUNGE DGAP
Alma Gretenkord
Vorsitzende
Sena Staufer
Vorsitzende
Dr. Joseph Verbovszky
Vorsitzender
JUNGE DGAP VORSTAND
Svenja Bounin
Regionalforen
Christian Gerl Partnerschaften & Förderprogramme
Nicole Kleeb Vorsitz
Laurent Weißenberger
Stv. Vorsitz, Austausch & AG
Weiter wachsen, jünger werden
Im Jahr 2024 verzeichnete die DGAP ein starkes Mitgliederwachstum: Mit 414 Neuzugängen stieg die Gesamtzahl auf knapp 2.900. Der Altersdurchschnitt sank auf 46 Jahre – ein Ergebnis gezielter Nachwuchsarbeit. Besonders dynamisch entwickelte sich die Junge DGAP: Sie gewann 325 neue Mitglieder, davon 244 Studierende. Damit stellt sie mehr als drei Viertel aller Neuzugänge. Das Durchschnittsalter der jungen Mitglieder liegt bei 27 Jahren. Die Zahlen zeigen: Die DGAP spricht mit ihren Formaten, Regionalforen und Programmen gezielt neue Zielgruppen an und verankert außenpolitisches Engagement zunehmend auch in der jungen Generation.
Mitglieder
Junge DGAP Entwicklung Neumitglieder
Anzahl Neumitglieder
Durchschnittsalter davon
DGAP Entwicklung Mitglieder
Gesamtmitglieder
Neumitglieder pro Jahr
Durchschnittsalter
3.011
Mitglieder zählt die DGAP zum Stichtag 31.12.2024
ANHANG: MENSCHEN, MITTEL, MISSION
Vielen Dank
Stand: Zahlungseingänge: 1.1.2024–31.12.2024
FÖRDERER DER DGAP
250.000 EURO UND MEHR
• Auswärtiges Amt
• Bill and Melinda Gates Foundation
• Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ)
• Open Society Foundation
• Stiftung Mercator GmbH
• Stiftungsfonds für Umweltökonomie und Nachhaltigkeit GmbH (SUN)
100.000 – 249.999 EURO
• Climate Imperative Foundation
• Harald und Gertrud Kühnen Stiftung
• KORTE Stiftung
• Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)
• Otto Wolff Stiftung
• Robert Bosch Stiftung GmbH
25.000 – 99.999 EURO
• Alfred Freiherr von Oppenheim Stiftung
• Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH (GIZ)
• Dr. Ursula und Dr. Dieter Braun-Stiftung
• European Climate Foundation
• Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit (SdpZ)
10.000 – 24.999 EURO
• Europäische Investitionsbank
• NATO BIS 9.999 EURO
• Bertelsmann Stiftung
• Herzog Franz von Bayern
Drittmittelfinanzierte Projektarbeit des Forschungsinstituts 2024 (ohne institutionell geförderte Beratungsschwerpunkte)
Ordnung & Governance in Osteuropa, Russland & Zentralasien
1 9 %
Klima & Außenpolitik
Sonderveranstaltungen
Zukunft Europas
Migration
Geopolitik, Geoökonomie, Technologie
% 1 1 %
Sicherheit & Verteidigung
MITGLIEDER & UNTERSTÜTZER DES FÖRDERERKREISES DGAP
• Airbus Defence and Space GmbH
• BASF SE
• Bayer AG
• Bertelsmann SE & Co. KGaA
• BMW AG
• BP Europe SE
• Bundesverband der Deutschen Industrie e. V. (BDI)
• Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH (GIZ)
• Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK)
• Deutsche Lufthansa AG
• Deutsche Telekom AG
• Dr. Arend Oetker
• Dr. Arend Oetker Holding GmbH & CO. KG
• Dr. Benno Schwarz
• Dr. Thomas Enders
• Egon Zehnder International GmbH
• ENGIE Deutschland AG
• Ernst&Young GmbH
• Eurojet Turbo GmbH
• Evonik Industries AG
• goetzpartners Holding AG
• Goldmann Sachs Gives gGmbH
• Google Germany GmbH
• Helsing GmbH
• Jutta Freifrau von Falkenhausen
• KfW Bankengruppe
• KORTE Stiftung
• KWS Saat SE
• Linde GmbH
• Media Consulta International Holding AG
• Mercedes-Benz Group AG
• Oracle Deutschland B. V. & Co. KG
• Otto GmbH & Co. KG
• Peter Jungen Holding GmbH
• Peter Klöckner-Stiftung
• Philip Morris GmbH
• Prof. Dr. Karl Kaiser
• Robert Bosch GmbH
• Rolls-Royce Deutschland Ltd. & Co. KG
• Schubert & Salzer GmbH
• SAP SE
• Siemens AG
• Siemens Energy Global GmbH & Co.KG
• Siemens Healthineers AG
• SMS Holding GmbH
• Trumpf SE & Co. KG
• TSBC GmbH
• VINCORION Advanced Systems AG
• Volkswagen AG
„DIESE BREITE FINANZIELLE BASIS SICHERT IHRE UNABHÄNGIGKEIT UND IHREN GEMEINNÜTZIGEN AUFTRAG.“
Seit sieben Jahrzehnten begleitet die DGAP politische Entscheidungsträgerinnen und -träger als verlässliche Partnerin – möglich gemacht durch die anhaltende Unterstützung ihrer Mitglieder, institutionelle Fördermittel des Auswärtigen Amts sowie Zuwendungen von Stiftungen, Botschaften, Verbänden, internationalen Unternehmen und engagierten Privatpersonen. Diese breite finanzielle Basis sichert ihre Unabhängigkeit und ihren gemeinnützigen Auftrag.
All dies bildet das Fundament für die Unabhängigkeit und Gemeinnützigkeit der DGAP. Trotz dieses starken Netzwerks steht die DGAP jährlich vor neuen finanziellen Anforderungen. Um ihre inhaltlich und strategisch anspruchsvollen Vorhaben umzusetzen, nutzt sie ein vielfältiges Finanzierungskonzept und wirbt fortlaufend zusätzliche Mittel ein, um ihre Arbeit langfristig abzusichern.
Monika Lüke, Verwaltungsdirektorin
ANHANG: MENSCHEN, MITTEL, MISSION
Finanzbericht 2024
Stand: 31. Dezember 2024 | TEUR = Abkürzung für 1.000 Euro
Die DGAP kann mit Blick auf das Jahr 2024 auch in finanzieller Hinsicht auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken.
Für das Geschäftsjahr weist die DGAP einen Jahresüberschuss in Höhe von TEUR 18 (i. Vj. Jahresfehlbetrag TEUR 11) aus. Den Erträgen in Höhe von TEUR 8.488 (i. Vj. TEUR 8.889) stehen Aufwendungen in Höhe von TEUR 8.466 (i. Vj. TEUR 8.889) gegenüber. Die Erträge setzen sich aus folgenden Komponenten zusammen:
1. Erträge aus Mitgliedsbeiträgen TEUR 409 (i.Vj. TEUR 429)
Die Mitgliederbasis des Vereins konnte im Jahr 2024 ausgebaut werden. Insgesamt hat der Verein 414 neue Mitglieder gewonnen. Die mit Abstand meisten Neumitglieder sind der Altersklasse zwischen 20 und 30 Jahren zuzuordnen, das Durchschnittsalter der Neumitglieder 2024 liegt bei 29 Jahren. Dem gegenüber standen 213 Austritte. Am Ende des Jahres 2024 verzeichnet die DGAP insgesamt 3.011 Mitglieder. Aufgrund des anteilig hohen Zuwachses bei den Mitgliedschaften mit geringerem Beitrag sind die Erträge aus Mitgliedsbeiträgen im Vergleich zum Vorjahr trotz der positiven Entwicklung des Mitgliederbestandes um TEUR 20 auf TEUR 409 gesunken (i.Vj. TEUR 429).
2. Zuwendungen aus Mitteln des Fördererkreises der DGAP TEUR 2.061 (i. Vj. TEUR 2.316)
Mit TEUR 2.061 decken die Zuwendungen aus Mitteln des Fördererkreises der DGAP zu 24 % die Tätigkeiten der DGAP. In diesen Zuwendungen sind TEUR 723 zweckgebundene Mittel zur Unterstützung der Forschungstätigkeit der DGAP enthalten. Nach Auslaufen einer mehrjährigen internationalen Förderzusage zugunsten des Fördererkreises zur Unterstützung der Arbeit der DGAP sind Zuwendungen aus Mitteln des Fördererkreises um TEUR 255 auf TEUR 2.061 gesunken.
3. Erträge aus Projektmitteln TEUR 2.972 (i. Vj. TEUR 3.544)
Im Vergleich zum Vorjahr sind die Erträge aus Projektmitteln um TEUR 572 auf TEUR 2.972 gesunken. Der
Rückgang ist insbesondere auf ausgelaufene Projektförderungen in den Zentren „Zukunft Europa/AOZ“ sowie „Sicherheit und Verteidigung“ zurückzuführen. Mit TEUR 2.972 tragen die Projekterträge zu 35 % zum Etat des Jahres 2024 der DGAP bei.
4. Erträge aus der Institutionellen Förderung des Auswärtigen Amtes (Erträge außerhalb des Projektgeschäfts): TEUR 1.876 (i. Vj. TEUR 1.641)
Mit TEUR 1.876 deckt die Institutionelle Förderung der DGAP durch das Auswärtige Amt zu etwa 22 % die Kerntätigkeiten der DGAP.
5. Umsatzerlöse TEUR 656 (i.Vj. TEUR 532)
Die Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 656 umfassen 8 % der Gesamterträge der DGAP im Jahr 2024 und beinhalten im Wesentlichen die Verkaufserlöse für die Zeitschrift Internationale Politik.
6. Sonstige Erträge TEUR 515 (i.Vj. TEUR 427)
Die sonstigen Erträge beinhalten im Wesentlichen Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und Erträge aus der Auflösung von Sonderposten für Zuschüsse.
Den Erträgen stehen als Aufwendungen im Wesentlichen der Personalaufwand und sonstige Aufwendungen gegenüber:
Der Personalaufwand umfasst rund 70 % der Gesamtaufwendungen der DGAP. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Personalaufwand um TEUR 409 auf TEUR 5.927 (i.Vj. TEUR 6.336) reduziert. Diese Reduzierung ist im Wesentlichen auf den verringerten Personalstand im Forschungsinstitut infolge von ausgelaufenen Projekten zurückzuführen.
Für die Forschungstätigkeit in den Zentren wurden im Jahr 2024 Mittel in Höhe von insgesamt TEUR 3.682 verwendet.
9. 10. 11. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen Sonstige Aufwendungen Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -212.298,61 -1.941.473,69 -3.628,75 -259.773,00 -1.931.833,95
15.
16.
Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss – einschließlich Anhang und Lagebericht – ist von der BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk vom 30.05.2025 versehen worden.
ANHANG: MENSCHEN, MITTEL, MISSION
Finanzbericht 2024
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände Entgeltlich erworbene Software 19,50 114.435,50
II. 1. 2
3. Sachanlagen Grundstücke mit Geschäftsbauten Betriebs- und Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
II. 1. 2. 3. 4. 5. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Forderungen aus Beiträgen Forderungen aus der Abwicklung von Projekten Forderungen aus der Abwicklung Baubescheid Sonstige Vermögensgegenstände
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 1.083.144,80 1.241.754,84 5.338.318,64 4.822.735,36
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 50.147,28 61.022,57 AKTIVA GESAMT 12.370.027,97 11.347.224,80
A. EIGENKAPITAL
I. II. Vereinskapital Ergebnisvortrag
B. SONDERPOSTEN
1. Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens
1.696.568,66 1.678.747,93
C. 1. 2. RÜCKSTELLUNGEN
Steuerrückstellungen Sonstige Rückstellungen
D. 1. 2. 3. 4. 5. VERBINDLICHKEITEN
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten aus der Abwicklung von Projekten Verbindlichkeiten aus der Abwicklung Baubescheid Sonstige Verbindlichkeiten – davon aus Steuern EUR 180.637,22 (Vj. EUR 122.250,91) – davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 6.305,37 (Vj. EUR 2.649,06) 6.776,67 93.519,25 4.968.957,05 208.725,07 223.409,24 0,00 97.233,96 3.269.783,03 906.445,74 167.622,32 5.501.387,28 4.441.085,05
E. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR AUSWÄRTIGE POLITIK E.V.
Rauchstraße 17/18 | 10787 Berlin
Präsident: Dr. Thomas Enders info@dgap.org +49 30 25 42 31-0 Vereinsregisternummer: VR 20658 Nz www.dgap.org www.internationalepolitik.de www.ip-quarterly.com