FIRST STEPS Programmheft 2015

Preisverleihung 14. September 2015

FIRST STEPS ist eine Veranstaltung der Deutschen Filmakademie e.V. in Partnerschaft mit Mercedes-Benz, ProSiebenSat.1 TV Deutschland, Spiegel TV und UFA FICTION, produziert von der DFA Produktion GmbH.

FIRST STEPS ist eine Veranstaltung der Deutschen Filmakademie e.V. in Partnerschaft mit Mercedes-Benz, ProSiebenSat.1 TV Deutschland, Spiegel TV und UFA FICTION, produziert von der DFA Produktion GmbH.

Grußwort Schön, dass es auch in unserer Branche Menschen und Termine gibt, auf die Verlass ist.

Einer dieser Termine ist die Verleihung des größten deutschen Nachwuchspreises, des FIRST STEPS Awards. Und die Menschen sind neben dem Gründervater Nico Hofmann und der Programmchefin Andrea Hohnen die weiteren Partner und Unterstützer des Preises, von dem seit nunmehr 16 Jahren wichtige Impulse für die deutsche Film-, TV- und Werbelandschaft ausgehen: die Freunde von Mercedes-Benz oder ProSiebenSat.1, von Spiegel TV sowie UFA FICTION. Das ist Michael Ballhaus – und das sind als Partner und Veranstalter in Personalunion meine Kolleginnen und Kollegen von der Deutschen Filmakademie.

Hochkarätig besetzte Jurys hatten auch in diesem Jahr wieder die Wahl, bei der sie sich nicht quälen mussten, sondern angeregt, aufgeregt und inspiriert wurden. Persönlich freue ich mich sehr, dass unser großes gesellschaftspolitisches Thema bei einigen jungen Filmemacher/innen angekommen ist. Das neue Kino drückt sich augenscheinlich weniger um die erschreckenden Entwicklungen im Zusammenhang mit dem globalen Flüchtlingsproblem als mancher politisch Verantwortliche. Schön, dass auch auf unsere Kolleginnen und Kollegen aus dem Nachwuchs Verlass ist.

© Mathias Bothor Deutsche Filmakademie e.V.

Iris Berben Präsidentin der Deutschen Filmakademie e.V.

FIRST STEPS Award 2015 03

Abendprogramm Begrüßung Philipp Weinges, Deutsche Filmakademie Nico Hofmann, Initiator FIRST STEPS 1. Kurz- und Animationsfilm Preisübergabe: Nico Hofmann, UFA FICTION Juror: Christian Buß, Kulturredakteur Spiegel Online Sadakat Schuld um Schuld Inland Roadtrip Herman The German 2. Mittellanger Spielfilm Preisübergabe: Yvonne Weber, ProSiebenSat.1 Jurorin: Julia von Heinz, Regisseurin I Remember Die Ballade von Ella Plummhoff Liebling Alles wird gut Fremdkörper

3. Michael-Ballhaus-Preis Preisübergabe: Michael Bertl, Kameramann Jurorin: Anne Fabini, Filmeditorin Alles wird gut After Spring Comes Fall Die Böhms - Architektur einer Familie 4. Dokumentarfilm Preisübergabe: Steffen Haug, Spiegel TV Jurorin: Annekatrin Hendel, Regisseurin und Produzentin Am Kölnberg Coming And Going The Long Distance Familienbruchstück Hinter dem Schneesturm

5. NO FEAR Award Preisübergabe: Nina Eichinger Juror: Thomas Wöbke, Produzent The Long Distance Dr. Illegal After Spring Comes Fall 6. Werbefilm Preisübergabe: Bettina Haussmann, Mercedes-Benz Juror: Sven Kielgas, Agentur Serviceplan Walk With Me Perspektiven The Revolution Auster Feuchter Traum 7. FIRST STEPS Ehrenpreis Knut Elstermann

8. Abendfüllender Spielfilm Preisübergabe: Iris Berben, Deutsche Filmakademie Jurorin: Anna Brüggemann, Schauspielerin und Drehbuchautorin Streichelzoo Glutnester Schau mich nicht so an Ma Folie After Spring Comes Fall

Im Anschluss Party im Theaterfoyer FIRST STEPS Filmvorführung Mittwoch, 16. September, 20 Uhr Roadtrip (22 min, dt. m. engl. Ut) Streichelzoo (93 min, engl. m. dt. Ut) Filmkunst 66, Bleibtreustraße 12, 10623 Berlin Tickets: 8 EUR, erm. 7 EUR / Kasse: 030-882 17 53

FIRST STEPS Award 2015 05

Moderation Axel Ranisch ist Film- und Opernregisseur, Schauspieler, Drehbuchautor, Produzent und heute Abend auch Moderator.

Er wurde 1983 als dickes Kind zweier Leistungssportler in Berlin-Lichtenberg geboren. Mit 18 Jahren erkrankte er unheilbar am Virus Film. 2011 beendete er sein Regiestudium an der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg mit dem No-Budget-Spielfilm „Dicke Mädchen“ (geschätzte Produktionskosten: 517 Euro), der weltweit zahlreiche Preise gewann und für den FIRST STEPS Award nominiert war. Weitere Spielfilme folgten bald: „Ich fühl mich Disco“, „Reuber“, „Alki Alki“. Er war Mitautor der Rosa-von-Praunheim-Hommage „Rosakinder“ und Mitbegründer der Produktionsfirma „Sehr gute Filme“. Seit 2013 inszeniert er außerdem Opern und spielt in der TV-Krimireihe „Zorn“ mit.

Zu seinem Moderationsdebüt sagt er: „FIRST STEPS ist 'ne ganz schön große Nummer. Mein Herz bubbert vor Freude und Stolz, vor Neugier und Nervosität.

Dass ich meine geliebte Oma Ruth Bickelhaupt neben mir auf der Bühne weiß, beruhigt mich. Und mit unglaublichem Glück erfüllt mich, dass ich mit zwei Idolen meiner Kindheit (neben Beethoven und Rachmaninoff) durch den Abend führen darf: Françoise Cactus und Brezel Göring von Stereo Total!“ © Dennis Pauls

Musik In der Musik des deutsch-französischen Underground-Pop-Duos Stereo Stereo Total spiegeln sich genialer Dilettantismus aus Berlin und französisches „Je m’en fous“. Françoise Cactus und Brezel Göring treffen bewusst nicht den Geschmack der Mehrheit, das aber seit über 20 Jahren und auf allen fünf Kontinenten.

Mit der Gründung 1993 in Berlin haben sich Françoise (Schlagzeug und Gesang) und Brezel (Gitarre, Synthesizer, Samples) ihr eigenes facetten­ reiches und faszinierendes Universum geschaffen. Ihre charmanten und knappen Songs pendeln leichtfüßig zwischen den Stilen, von Punk, Rock’n’Roll und Rockabilly bis zu Disco, Elektro und Chanson.

Stereo Total kombinieren eine im positiven Sinne minimalistische Produktion mit Garagen-Underground, sind dabei zugleich authentisch, ironisch und effektiv, poppig und sogar (subversiv) politisch. Ihre Kompositionen beweisen die gleiche Treffsicherheit wie ihre Auswahl von skurrilen Coverversionen. Und ihre grandiosen Texte speisen sich aus einer deutsch-französischen und weiblich-männlichen Zweisprachigkeit. Soeben erschienen: Ihr 14. Album „Yéyé Existentialiste“ – eine Werkschau mit Hits von „Schön von hinten“ bis „Liebe zu dritt“. © Christoph Voy

FIRST STEPS Award 2015 07

Ehrenpreis Mit dem FIRST STEPS Ehrenpreis danken wir Knut Elstermann für das unermüdliche, mitreißende und wirklich einzigartige Engagement, mit dem der Filmjournalist, Autor und Moderator seit vielen Jahren gerade jungen Filmemacher/innen Gehör und Öffentlichkeit verschafft.

Der Regisseur Andreas Dresen sagt über ihn: „Im Allgemeinen äußern sich Kritiker über Regisseure und nicht umgekehrt. Aber Knut Elstermann nur als einen der besten, fundiertesten Filmjournalisten zu betrachten, wäre zu kurz gegriffen. Denn er ist gleichzeitig für mich und die meisten meiner Kollegen freundschaftlich-liebevoller Beobachter und Begleiter – und das über Jahre hinweg. Seine besondere Liebe gehörte dabei schon immer dem Nachwuchs. Seit Ende des Studiums Anfang der 90er ist er stets an meiner Seite gewesen. Respekt und Liebe waren dabei Grundsatz seiner kritischen Analyse. Er führt fundierte, analytische Gespräche, präsentiert die Filme und betrachtet unsere Arbeit mit kritischem, aber immer liebevollem Blick, nie geringschätzig.

Es ist so verführerisch für einen Kritiker, mit einer brillant-witzigen Formulierung die Arbeit von Jahren wirkungsvoll zu verreißen, um damit selbst zu erstrahlen. Knut Elstermann hingegen ist einer jener selten gewordenen

Menschen, die sich nicht eitel vor eine Sache stellen, sondern sie fördern, indem sie kritisch hinterfragen. Dieser menschlich wohlwollende Diskurs ist so selten geworden und gerade deswegen so nötig! Dafür hat er jeden Preis verdient, wirklich jeden!“ Knut Elstermann, geboren 1960 in Berlin, studierte Journalistik in Leipzig, arbeitete als Aufnahmeleiter im DDR-Fernsehen, in der Nachrichtenredak­ tion des Neuen Deutschland, schrieb für den DDR-„Filmspiegel“ und war bis 1991 Moderator beim Jugendradio DT 64. Seit 1992 arbeitet er für den rbb und den MDR als Moderator und Filmjournalist. Auf radioeins ­präsentiert er seit 1997 jeden Samstag die zweistündige Filmsendung „Zwölf Uhr mittags“ und bei der Berlinale jeden Tag den Berlinale Nighttalk. Seine Leidenschaft fürs Kino brachte ihm in der Branche den Bei­ namen „Kino King Knut“ ein. In Fernsehfeatures und Büchern ­beschäftigte er sich u.a. mit dem Kino in Israel und der DEFA. Sein Buch „Gerdas Schweigen“ wurde 2008 von Britta Wauer verfilmt.

© Anne Langert

FIRST STEPS Award 2015 09

Die Jurys

© Barbara Dietl

Spielfilmjury Martin Langer, Kameramann Julia von Heinz, Regisseurin Christian Buß, Kulturredakteur Spiegel Online Anna Brüggemann, Schauspielerin und Drehbuchautorin Thomas Wöbke, Produzent

© Barbara Dietl

Dokumentarfilmjury Arne Birkenstock, Produzent und Regisseur Annekatrin Hendel, Regisseurin und Produzentin Gerd Ruge, Journalist Anne Fabini, Filmeditorin Johann Feindt, Kameramann

© Barbara Dietl

Werbefilmjury Hans-Christian Schwingen, Markenchef Deutsche Telekom Oliver Hack, Geschäftsführer Markenfilm Sven Kielgas, Senior Advisor der Serviceplan Holding Rolf Schröter, Ressortleiter Marketing, W&V Simon Verhoeven, Regisseur

Kurz- und Animationsfilm

Kurz- und Animationsfilm 13

Herman The German

„Ich habe mich wie Bolle über die Nominierung gefreut und ich hoffe, dass ich auch in Zukunft mit Hilfe von staatlichen Subventionen Dinge in die Luft sprengen kann.“

Herman ist einer der erfahrensten Bombenentschärfer Deutschlands.

Nach einer ärztlichen Untersuchung erfährt er, dass er unter dem sehr seltenen Kahnawakesyndrom leidet und bei ihm die Emotion „Angst“ nicht mehr abgerufen werden kann. Um seinen Traumberuf nicht zu verlieren, ist er gezwungen, sämtliche Phobien der Welt auszuprobieren, um wieder „Angst“ empfinden zu können.

Jury: „Eine

kurzweilige Komödie, skurril, witzig und stilistisch auf hohem Niveau.“

Michael Binz Geboren 1987 in Köln-Ehrenfeld. Von 2008 bis 2014 Regiestudium an der KHM Köln. Sein Kurzfilm „Placebus“ zum Thema Alzheimer wurde 2011 vom Grimme-Institut in Marl ausgezeichnet. Sein Werbespot „Der Storyteller“ (zusammen mit Milan Kappen) gewann 2014 u.a. den Short Tiger der FFA und den Young Director Award in Cannes. Sein Abschlussfilm „Herman The German“ wurde u.a. mit dem Short Tiger Next Generation Award sowie dem Publikumspreis des Filmfestivals Max Ophüls Preis ausgezeichnet.

Herman The German Regie: Michael Binz, Kunsthochschule für Medien Köln

Kurz- und Animationsfilm 15

Inland Alina ist fünfzehn, als ihre Welt schlagartig durcheinander gerät.

Ihr Stiefvater wird verhaftet. Der Nigerianer soll mit Drogen gedealt haben – sagt zumindest die Polizei. Alina weiß, dass das nicht stimmt, doch der Skandal um ihren Stiefvater beendet Alinas Jugend. – Nach einer wahren Geschichte.

Jury: „Das Thema

Fremdenfeindlichkeit wird hier aus der Perspektive der Tochter erzählt, unprätentiös und glaubwürdig.“

Inland Regie: Piet Baumgartner, Zürcher Hochschule der Künste

„Fragen stellen statt Antworten geben / Politisches Kino machen / Haltung zeigen / Das Sentimentale als Schwäche betrachten.“

Piet Baumgartner Geboren 1984 in Bern, Schweiz. Maschinenzeichner, Journalismusstudium, TV-Reporter. Bachelorstudium im Fach Film und anschließendes Masterstudium in Spielfilmregie an der ZHdK Zürich. Sein Kurzspielfilm „Elite“ (2014) wurde mit dem Jurypreis des Landshuter Kurzfilmfestivals ausgezeichnet. „Alle Werden“ (2011) lief u.a. auf dem Festival del Film Locarno.

Kurz- und Animationsfilm 17

Roadtrip Julius ist schlaflos und beschließt zu verreisen: mit einem alten roten Motorrad, einfach weg und sehen was kommt! Doch irgendwas geht immer schief und Julius kommt einfach nicht vom Fleck. So dauern die schlaflosen Sommernächte an. Würde doch stattdessen endlich mal etwas Sinfonisches passieren! Zumindest ein durchgeknallter Rentner aus der Nachbarschaft und ein schönes Barmädchen machen das Warten etwas erträglicher, bis die Reise ja vielleicht irgendwann doch noch gelingt...

Eine gezeichnete Alltagsgeschichte über das Scheitern, die Tristesse Berlins und wasserdichte Socken.

Jury:

„Ein großartig illustrierter und ‚inszenierter‘ Animationsfilm, ein herrlich lakonisches Sommermärchen.“

Roadtrip Regie: Xaver Xylophon, Kunsthochschule Berlin Weißensee

„Die positive Resonanz auf meinen Animationsfilm hat mich bestärkt, endlich meinen Kindheitstraum anzugehen: einen ‚richtigen‘ Film, mit Kamera und Schauspielern.“

Xaver Xylophon Geboren 1985. Studium der Visuellen Kommunikation am London College of Communication und an der Kunsthochschule Berlin Weißensee. Als freischaffender Zeichner, Animator und Filmemacher realisiert er Projekte für die New York Times und die britische „National Society for the Prevention of Cruelty to Children“ (NSPCC), aber auch eigene Filme. Neben seinen Animationsfilmen „Bei Ebbe“ (2011) und „For Hire! – Bangalore Rickshaw“ (2011) widmet er sich auch Kurzspielfilmprojekten wie „Nach dem Regen“ (2013).

Kurz- und Animationsfilm 19

Sadakat „Fellini hat mal gesagt, dass jeder Film eine Reise ins Ungewisse ist.

Sehe ich genauso: Das Entdecken neuer Horizonte, das Suchen und Finden von Seelenverwandten.“

Istanbul 2014: Die Stimmung ist angespannt, auf den Straßen wird demonstriert, durch die Gesellschaft zieht sich zunehmend ein Riss. Asli, eine junge Röntgenassistentin, verhilft einem von der Polizei gesuchten Demonstranten zur Flucht. Sie und ihre Familie geraten daraufhin ins Visier der Exekutive, aber Asli weigert sich, mit der Polizei zu kooperieren.

Jury: „Mit

beeindruckendem Tempo und virtuosen Mitteln erzählt – großes Kino in 25 Minuten.“

Sadakat Regie: Ilker Çatak, Hamburg Media School

Ilker Çatak Geboren 1984 in Berlin, aufgewachsen in Istanbul. Studium der Film- und Fernsehregie an der Dekra Hochschule in Berlin. 2011 Autorenstipendiat des Bayerischen Rundfunks. Nebenher Werbefilmregisseur. 2012 bis 2014 Masterstudium Filmregie an der Hamburg Media School. Zu seinen Kurzfilmen gehören „Als Namibia eine Stadt war“ (2010), „Alte Schule“ (2013) und „Wo wir sind“ (2014), der mit dem Murnau-Kurzfilmpreis sowie dem Max Ophüls Preis ausgezeichnet wurde. „Sadakat“ wird 2015 mit einem Studenten-Oscar in der Kategorie „Ausländischer Film“ ausgezeichnet.

Kurz- und Animationsfilm 21

Schuld um Schuld „Ich möchte noch viele Filme machen, die etwas von der Gesellschaft, von unseren Werten und Normen sowie unserem Menschsein zeigen.“

Nach einem Überfall auf seinen Juwelierladen erschießt Konrad einen der fliehenden Täter. Die Aktion wird ihm als Notwehr angerechnet. Doch bald darauf muss er feststellen, dass ihm der zweite, entkommene Mann viel näher steht als gedacht. – Nach einer wahren Begebenheit.

Jury: „Der Film konzentriert sich auf das Duell,

das die beiden herausragenden Hauptdarsteller mit allen Mitteln austragen.“

Viviane Andereggen Geboren 1985 in Zürich, aufgewachsen in Ungarn und in der Schweiz.

Designstudium an der Kunsthochschule Basel. Anschließend Studium der Medienwissenschaften und Ethnologie an der Universität Basel. Arbeit als freie Fotografin und Videokünstlerin, Aufbau eines eigenen Theaters und Filmstudium an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg. Ab 2012 Regiestudium an der Hamburg Media School. Dort entstanden ihre Kurzfilme „Für Lotte“ (2013) und „Habib und der Hund“ (2013).

Schuld um Schuld Regie: Viviane Andereggen, Hamburg Media School

Mittellanger Spielfilm

Mittellanger Spielfilm 25

Alles wird gut „Ich schreibe gern meine eigenen Geschichten, will aber nicht zwanghaft ein Kino-Autorenfilmer werden.

Ich bin sehr offen für fremde Stoffe und spannende Fernsehprojekte.“

Ein Wochenend-Vater holt seine achtjährige Tochter Lea ab. Eigentlich ist alles wie immer. Doch nach und nach beschleicht sie das Gefühl, dass diesmal irgendetwas nicht stimmt.

Jury: „Der

Film entfaltet einen Sog aus Nähe und Spontaneität, aus Verzweiflung und Entschlossenheit, er bleibt dabei immer auf Augenhöhe mit dem Kind.“

Alles wird gut Regie: Patrick Vollrath, Filmakademie Wien

Patrick Vollrath Geboren 1985. Von 2005 bis 2008 Film and Video Training bei ARRI in München. Seit 2008 Bachelorstudium der Regie an der Filmakademie Wien. Er realisierte Musikvideos sowie preisgekrönte Werbespots und Kurzfilme, u.a. „Die Jacke“ (2014), „Hinter der Tür“ (2014), „Ketchup Kid“ (2013), „Sleeping Perv is world-famous for 5 minutes“ (2010). „Alles wird gut“ gewinnt 2015 einen Studenten-Oscar in der Kategorie „Ausländischer Film“.

Mittellanger Spielfilm 27

Die Ballade von Ella Plummhoff Während die Achtklässlerin Ella vor einer entscheidenden Matheaufgabe steht, die ihre Versetzung bestimmt, träumt sie sich in den vergangenen Sommer zurück: Liebeslektionen ihres grotesken Ballettlehrers, Nachhilfeunterricht von einer besserwisserischen Siebtklässlerin, ein erster Kuss und die ständig nervenden Eltern. Ein unterhaltsamer Einblick in das Frühlingserwachen der Ella Plummhoff.

Jury: „Ein

stilbewusst ausgestattetes Märchen, das seine eigenwilligen Protagonistinnen liebevoll durch die surreale Welt eines Teenagersommers begleitet.“

„Ich liebe es, genau zu beobachten, die Absurdität im Detail zu entdecken und den subjektiven Blick meiner Charaktere auf die Welt für andere erlebbar zu machen.“

Barbara Kronenberg Geboren 1980 in Bochum. Nach dem Abitur zunächst als Softwareentwicklerin tätig. Von 2005 bis 2009 Studium der Medienproduktion an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe, das sie mit dem Kurzfilm „nicht heute” abschloss. Von 2010 bis 2014 Studium an der KHM Köln mit Schwerpunkt Drehbuch und Regie. Neben Kurzfilmen realisierte sie dort zusammen mit Benjamin Moreno den Social Spot gegen Altersarmut „Kleine Wünsche“.

Die Ballade von Ella Plummhoff Regie: Barbara Kronenberg, Kunsthochschule für Medien Köln

Mittellanger Spielfilm 29

Fremdkörper Im Körper des 50-jährigen Spediteurs Wolfgang Kruber befindet sich eine fremde Niere. Das illegal erkaufte Lebensglück gerät ins Wanken, als ihn ein Erpresserbrief seines vermeintlichen Spenders nach Istanbul treibt.

Dort trifft er auf die junge Mutter Irina, die vorgibt, seine Spenderin zu sein.

Gemeinsam verbringen sie ein Wochenende zwischen Bankautomaten, Irinas einfacher Wohnung und düsteren Bars.

Jury: „Ein

Riesenthema, spannend erzählt, sehr gut fotografiert und inszeniert.“

„Ich möchte den Zuschauer ernst nehmen. Er soll etwas aus der Geschichte mitnehmen können, das sein Leben bereichert.“

Christian Werner Geboren in Thüringen. Studium der Visuellen Kommunikation an der Bauhaus Universität Weimar. Danach an verschiedenen Filmsets in Brasilien und Deutschland tätig, u.a. als Klappenschläger und Regieassistent.

Anschließend Fotoreisen durch Asien und Südamerika. Seit 2007 Studium der Filmregie an der Filmakademie Ludwigsburg mit Studienaufenthalten am Max Reinhardt Seminar, der UCLA Masterclass sowie Berlinale Talent Campus. Zu seinen Studienprojekten gehören der Dokumentarfilm „Hodsch & Ich“ (2012), der Spielfilm „Monika“ (2011) und der Kurzfilm „Kindeseile“ (2009).

Fremdkörper Regie: Christian Werner, Filmakademie Baden-Württemberg Ludwigsburg

Mittellanger Spielfilm 31

I Remember Die Freunde Josh und Ben verbringen ihre Ferien in einer abgelegenen Hütte an der rauen Pazifikküste Nordkaliforniens. Als die mysteriöse Elena das unbewohnte Haus am anderen Ende des Strandes bezieht, verlieben sich beide Jungs in sie. Es ist der Beginn einer Kette von Gefühlsverwirrungen, in deren Verlauf Josh und Ben zunehmend ihre Freundschaft aufs Spiel setzen. Die Ereignisse eskalieren und Josh bleibt, als einziger Zeuge dieses alles verändernden Sommers, alleine zurück.

Jury: „Die Liebe und ihr zerstörerisches

Potential, Rivalität und Eifersucht sind hier in ein großes flirrendes Kinoerlebnis übersetzt.“

„Ich freue mich riesig, nominiert zu sein! Dieses Projekt war eine spannende Herausforderung und intensive Erfahrung.“

Janna Ji Wonders Geboren in Mill Valley, Kalifornien und aufgewachsen am bayerischen Walchensee. Studium an der HFF München. Ihre Dokumentarfilme „Bling Bling“ (2010) über die Gangster-Rap-Szene in L.A. und „Kinder der Schlafviertel“ (2005) über Punks in Moskauer Vorstädten wurden mehrfach ausgezeichnet. Mit ihrer Band YA-HA! veröffentlichte Janna Ji Wonders das Debütalbum „Immer & Überall“.

I Remember Regie: Janna Ji Wonders, Hochschule für Fernsehen und Film München

Mittellanger Spielfilm 33

Liebling Tamaras Entscheidung, sich von ihrem Lebensgefährten Hans zu trennen, bedroht ein funktionierendes Familiengefüge. Hans kann das Haus nicht mehr halten und Tamaras geliebter Schwiegervater muss in ein Pflegeheim umziehen. Bei ihrem letzten gemeinsamen Wochenende kommen Wahrheiten und widersprüchliche Gefühle kompromisslos auf den Tisch.

Jury: „Beobachtend, nicht

wertend, zeigt der Film den Kraftakt einer Trennung. Lange stille Tableaus, konzentriertes Schauspiel.“

Liebling Regie: Sebastian Schmidl, Filmcollege Wien

„Ich möchte Geschichten erzählen, die berühren, aufwühlen und gleichzeitig unterhalten. Filme, die das Publikum noch lange nach der Vorstellung beschäftigen.“

Sebastian Schmidl Geboren 1986 in Wien. Von 2008 bis 2014 Drehbuch- und Regiestudium am Filmcollege Wien. Während des Studiums entstanden u.a. der Werbefilm „Lesen und Lesen lassen“ (2014) sowie der Kurzfilm „Wir einer“ (2010).

Michael-Ballhaus-Preis

Michael-Ballhaus-Preis 37

After Spring Comes Fall Nachdem ihr Stadtviertel vom Militär angegriffen und ihr Mann schwer verletzt wurde, flüchtet die junge Mina aus Syrien. In Berlin angekommen, beginnt sie, sich illegal ein neues Leben aufzubauen. Regelmäßig überweist sie Geld an ihre Familie, um die medizinische Behandlung ihres Mannes zu finanzieren. Der syrische Sicherheitsdienst folgt ihren Überweisungen, findet sie schließlich und zwingt sie, als Informantin zu arbeiten.

Mit der Zeit gewinnt Mina das Vertrauen der syrischen Oppositionellen und kann so wichtige Informationen über den syrischen Widerstand an ihre Führungsoffiziere weiterleiten.

Jury:

„Der Kameramann verzichtet bewusst auf Effekte und visuelle Opulenz, setzt dafür auf Licht, Beweglichkeit und große Nähe zur Protagonistin.“

„Spannende Geschichten mit starken Figuren visuell voranzutreiben und zu bereichern, das ist für mich persönliche Motivation und Inspiration.“

Johannes Waltermann Geboren 1986 in Köln. Lehre im Kameraverleih Ludwig Köln. Danach Kameraassistent bei Film- und Fernsehproduktionen. Von 2008 bis 2014 Kamerastudium an der Filmuniversität Babelsberg. In dieser Zeit Arbeiten sowohl im Spiel- als auch im Dokumentarfilmbereich, wie z.B. „Geliebt“ (2009, Regie: Jan Soldat), „Wüstland“ (2010, Regie: Felix Harmuth), „Schonzeit“ (2011, Regie: Robin Humboldt) und den ebenfalls für den FIRST STEPS Award 2015 nominierten Dokumentarfilm „Am Kölnberg“ (2014, Regie: Laurentia Genske, Robin Humboldt).

After Spring Comes Fall Kamera: Johannes Waltermann, Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF

Michael-Ballhaus-Preis 39

Alles wird gut Ein Wochenend-Vater holt seine achtjährige Tochter Lea ab. Eigentlich ist alles wie immer. Doch nach und nach beschleicht sie das Gefühl, dass diesmal irgendetwas nicht stimmt.

Jury: „Ein intelligenter und intuitiver Kamera-

mann begleitet zwei herausragende Darsteller, in langen beweglichen Sequenzen, mit einem Instinkt für Körpersprache und Mimik.“

Alles wird gut Kamera: Sebastian Thaler, Filmakademie Wien

„Ein Zitat von Krzysztof Kieslowski: ‚Es ist nicht wichtig, wo man die Kamera hinstellt, wichtig ist, wozu man sie aufstellt und was man damit erzählen möchte.‘“

Sebastian Thaler Geboren 1986 in Wien. Von 2008 bis 2013 Kamerastudium an der Film­ akademie Wien. Kamera u.a. für die kurzen und mittellangen Spielfilme „Songs Of Love“ (2008, Regie: Vanessa Gräfingholt), „Ein kleiner Augenblick des Glücks“ (2011, Regie: Thomas Mariz Helm), „Ketchup Kid“ (2013, Regie: Patrick Vollrath), „Wald der Echos“ (2015, Regie: Maria Luz Olivares Capelle). Arbeitet als Kameraassistent viel mit seinem Vater Wolfgang Thaler zusammen.

Michael-Ballhaus-Preis 41

Die Böhms – Architektur einer Familie Gottfried Böhm gilt als wichtigster Architekt Deutschlands und ist Patriarch einer Architektendynastie, zu der auch seine Söhne gehören. Mit herausragenden Großbauten gelingt es ihnen, aus dem Schatten des berühmten Vaters zu treten. Doch nicht nur die Krise der deutschen Baubranche schürt die Konkurrenz zwischen den Brüdern. Als ihre Mutter stirbt, auch Architektin und maßgebliche Inspirationsquelle, verliert die Familie ihr emotionales Zentrum. Hat die fragile Architektur des Familienbetriebs noch Zukunft? Ein intimes Portrait über die Komplexität und Untrennbarkeit von Leben, Liebe, Glaube und (Bau-)Kunst.

Jury:

„In langen ruhigen Bildern zeigt Raphael Beinder, wie Leben und Arbeit miteinander verschmelzen, schafft aber auch Raum für Andeutungen, welche Konflikte daraus resultieren.“

„Bisher habe ich vor allem Spielfilme gedreht, das ist mein erster langer Dokumentarfilm. Ich schätze beides und die damit verbundene Vielseitigkeit meiner Arbeit.“

Raphael Beinder Geboren 1978 in Kempten, Allgäu. Kamerastudium an der dffb Berlin. 2007 Stipendium von Kodak für die Budapest Cinematography Masterclass unter der Leitung von Elémer Ragályi und Vilmos Zsigmond. Führte u.a. Kamera für den Fernsehfilm „Die Klasse“ (2014, Regie: Ben von Grafenstein) sowie für die ausgezeichneten Kurzfilme „Zur Maloche“ (2006, Regie: Roberto Anjari-Rossi), „Mein Vater schläft“ (2006, Regie: Grzegorz Muskala), „Leben lassen“ (2010, Regie: Felix Charin), „Heimkommen“ (2011, Regie: Micah Magee).

Die Böhms – Architektur einer Familie Kamera: Raphael Beinder, Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin

Dokumentarfilm

Dokumentarfilm 45

Am Kölnberg „Guten Morgen, ihr Wichser!“ brüllt eine Frau vom Balkon eines Hochhauses. Ihr Ruf verhallt im Nebel... Am südlichen Rand von Köln ragt eine aus Hochhäusern bestehende Siedlung empor. Hier leben mehr als viertausend Männer, Frauen und Kinder aus über sechzig Nationen – ein Ort, wo Arbeitslosigkeit, Drogenkonsum und Prostitution zum täglichen Leben gehören. Zwei Jahre lang begleiten die Filmemacher vier Bewohner in ihrem Alltag mit ihren Wünschen und Träumen. Ein Einblick in eine Welt hinter den anonymen Zahlen und Stereotypen, die viele nur als sozialen Brennpunkt kennen.

Jury: „Die

Filmemacher zieht es nicht in die Ferne, sondern vor die eigene Haustür.

Sie beobachten neugierig und nah, aber respektvoll und ohne jemals voyeuristisch zu sein.“

„Als Filmemacher erhoffe ich mir eine Zukunft, in der ich die eigenen Herzensprojekte verwirklichen und davon leben kann.“

Robin Humboldt Geboren 1986 in Köln. Von 2007 bis 2014 Studium der Filmregie an der KHM Köln. Realisierte u.a. den Konzertfilm „Sendeschluss“ (2014) und die Kurzspielfilme „Schonzeit“ (2011) und „Halb elf“ (2010).

Am Kölnberg Regie: Robin Humboldt, Kunsthochschule für Medien Köln

Dokumentarfilm 47

Coming And Going „Ich hoffe, dass der Film auch in meinem Heimatland China gezeigt werden kann, vor allem in den Städten, in denen viele Wanderarbeiter leben.“

Was bedeutet „ein besseres Leben“ für die Menschen im ländlichen China? Was bewegt junge Menschen dazu, die Schule abzubrechen, Familie und Heimat zu verlassen, um in einer weit entfernten Stadt zu arbeiten? Zwei verwaiste Brüder aus einem Bergdorf suchen ihr Glück in modernen Städten, während die Nachbarskinder auf die Rückkehr ihres Vaters warten, der seit Jahren als Wanderarbeiter in der Stadt arbeitet.

Eine Coming-of-Age-Geschichte von chinesischen Landjungen zwischen Hoffnung und Träumen.

Tianlin Xu Jury:

„Durch den unvoreingenommenen Zugang der Regisseurin blicken wir mit Empathie auf die Jugendlichen und erleben ein außergewöhnlich nahes Bild von China.“

Coming And Going Regie: Tianlin Xu, Freie Einreichung

Geboren 1986 in Hangzhou, China. Nach dem Germanistikstudium an der Communication University of China folgt ein Jahr als Koordinatorin für verschiedene Kunst- und Kulturprojekte in Peking. Von 2010 bis 2012 Masterstudium im Fach „International Media Studies“ an der Deutsche Welle Akademie in Kooperation mit der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und der Universität Bonn. Seit 2009 freiberufliche Journalistin und Filmemacherin.

Sie realisierte u.a. die Dokumentarfilme „Maria – Portrait of a Romani Girl“ (2014), „Muyao. Wind“ (2012) und „Leben woanders“ (2010).

Dokumentarfilm 49

Familienbruchstück Einfühlsam, aber mit schonungsloser Genauigkeit rekonstruiert „Familienbruchstück“ die Erinnerungen einer Scheidungsfamilie. Auf der Suche nach den Trennungsgründen entwickelt sich eine intime Familiengeschichte, die in die Tiefen eines Beziehungsgeflechts eintaucht und sich dabei ganz auf die feinen, berührenden Monologe der Beteiligten verlässt. Ihre Erinnerungen werden durch Schauspieler lebendig. Sie erzählen die Geschichte der Trennung, als wäre es ihre eigene: ein Film im Film. Es entsteht die Chronik eines Familiendramas, die von den realen Protagonisten ergänzt und kommentiert wird.

Jury: „‚Warum

haben wir eigentlich früher nicht so miteinander geredet’, ruft uns der Film auf kunstvolle Weise entgegen und lässt Raum für den eigenen ‚Film im Kopf’.“

„Das Einzigartige im Alltäglichen aufspüren, unaufgeregt und mit Respekt. Das ist die Art des Filmemachens, die mich interessiert.“

Natalie Pfister Geboren 1975 in Baden, Schweiz. Ab 1998 Arbeit als Primarlehrerin. Von 2000 bis 2005 Studium der Sozialpolitik und Zeitgeschichte. Anschließend wissenschaftliche Mitarbeiterin. Es folgte das Filmstudium an der ZHdK Zürich. 2012 realisierte sie zusammen mit Frank Haller den Dokumentarfilm „Ménage à trois“.

Familienbruchstück Regie: Natalie Pfister, Zürcher Hochschule der Künste

Dokumentarfilm 51

Hinter dem Schneesturm In langen, oft intensiven Gesprächen mit seinem Großvater und einer Reise in die Ukraine, in der dieser als Wehrmachtssoldat stationiert war, widmet sich Levin Peter dem Ausheben und Nachspüren jener Erzählungen, die sich im hohen Alter zunehmend zur Heimsuchung wandeln.

Die Bilder von damals sind belichtete Schemen an den Orten von heute.

Es folgt ein Versuch des Freilegens, des Vergegenwärtigens und Aushaltens biographischer Anomalien. Am Ende dieses Prozesses werden beide einen veränderten Blick auf die Schliffe und Sprünge des Menschseins haben.

„Meine Arbeiten sollen dazu anstiften, ungewöhnliche Fragen an die eigene Lebenswirklichkeit zu stellen.“

Levin Peter Jury: „Ein

verstörender Film vom schwierigen Umgang mit unserem ‚braunen Erbe’, über den Versuch ein lang gehegtes Geheimnis zu lüften, über Verschweigen und Schuld.“

Geboren 1985 in Jena. Von 2008 bis 2015 Regiestudium an der Filmakademie Ludwigsburg. In dieser Zeit realisierte er die Dokumentarfilme „Ein Versprechen“ (2012), „Sonor“ (2010) und „Prestes Maia – Freiheit in Beton“ (2008).

Hinter dem Schneesturm Regie: Levin Peter, Filmakademie Baden-Württemberg Ludwigsburg

Dokumentarfilm 53

The Long Distance „Die Kraft von Geschichten: Every life writes a story, and every story can change a life.“

Eine kenianische Bäuerin und ein Kuhjunge wollen durch den Laufsport einen Weg aus der Armut finden. Sie hoffen, mithilfe eines deutschen Athletenmanagers an europäischen Marathonläufen teilzunehmen, auf deren Gewinn hohe Geldprämien stehen. Der Laufsport als Schlüssel zum Geld, der menschliche Schicksale zweier Kontinente miteinander verkettet. Doch die Reise ins vermeintliche Glück führt unvorhergesehen an die Grenzen menschlicher Leistungsfähigkeit. Wie weit lässt Hoffnung den Schmerz im Kampf gegen den eigenen Körper ertragen?

Daniel Sager Jury: „Eine

entlarvende Studie über gemeinsame Ziele und interkulturelle Abgründe, über Träume und Selbstausbeutung, Einzelschicksal und globales Geschäft.“

Geboren 1985 in Berlin, aufgewachsen in Moskau. Studium der Ethnologie und Philosophie in Leipzig. Danach Leiter des Kurzfilmfestivals „Junges Kino“ und Regiestudium an der Filmakademie Ludwigsburg mit Auslandsjahr an der Filmschule UCINE in Buenos Aires, Argentinien und der Drehbuch-Masterclass „Docu-Village“ in Haifa, Israel. In dieser Zeit entstanden u.a. die Dokumentarfilme „Licht und Schatten“ (2014), „Finistère“ (2013) und „Steppenwölfe“ (2011). Lebt und arbeitet als freier Autor, Regisseur, Journalist sowie Kameramann in Berlin.

The Long Distance Regie: Daniel Sager, Filmakademie Baden-Württemberg Ludwigsburg

NO FEAR Award

NO FEAR Award 57

After Spring Comes Fall Nachdem ihr Stadtviertel vom Militär angegriffen und ihr Mann schwer verletzt wurde, flüchtet die junge Mina aus Syrien. In Berlin angekommen, beginnt sie, sich illegal ein neues Leben aufzubauen. Regelmäßig überweist sie Geld an ihre Familie, um die medizinische Behandlung ihres Mannes zu finanzieren. Der syrische Sicherheitsdienst folgt ihren Überweisungen, findet sie schließlich und zwingt sie, als Informantin zu arbeiten.

Mit der Zeit gewinnt Mina das Vertrauen der syrischen Oppositionellen und kann so wichtige Informationen über den syrischen Widerstand an ihre Führungsoffiziere weiterleiten.

Jury:

„Ein aufwühlender Film, dem man weder die Mühen der Produktion ansieht noch sein geradezu skandalös niedriges Budget.“

„Wir haben lange gekämpft, um unsere Geschichte auf die Leinwand zu bringen. Wir hoffen sehr, einen Vertrieb zu finden, damit viele Menschen den Film sehen können.“

Ulrike Dorothea Schirmer Geboren 1987 in Berlin. Nach einer Ausbildung zur Kauffrau für audiovisuelle Medien folgte ab 2011 das Produktionsstudium an der Filmuniversität Babelsberg. In dieser Zeit betreute sie als Producerin die Projekte „Schach“ (2014, Regie: Peyman Ghalambor) und „Fräulein Gombert“ (2012, Regie: Andrea Cazzaniga) sowie als Produktionsleiterin u.a. die Kurzfilme „Mutter“ (2012) und „Firnis“ (2011) von Steffen Ohl.

After Spring Comes Fall Produktion: Ulrike Dorothea Schirmer, Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF

NO FEAR Award 59

Dr. Illegal „Ich wünsche mir von meiner Nominierung, dass wir eine positive Aufmerksamkeit für unser Projekt bekommen, damit es in Serie gehen kann.“

Omid will um jeden Preis als Arzt arbeiten, doch als Arzt wird er nicht zugelassen: Sein Führungszeugnis ist abgelaufen, und das iranische Regime wird dem politischen Flüchtling sicher kein neues ausstellen.

Omid beginnt Patienten im unmittelbaren Umfeld zu suchen: Seine ersten Fälle behandelt er illegal im Asylbewerberheim. Fällt er auf, droht seiner Familie die vorzeitige Abschiebung. Pilotfilm einer Arztserie, die in einem Asylbewerberheim spielt.

Jury: „Was

für eine tolle Idee: ein Thema, das uns alle bewegt, auf unterhaltsame Weise umzusetzen! Die Pilotfolge ist gedreht – mehr davon!“

Martin Rohé Geboren 1985 in Braunschweig. Seit 2009 Produktionsstudium an der Filmakademie Ludwigsburg im Bereich Produktion. Er produzierte den Spielfilm „Droge. Macht.“ (2015, Regie: Jan Galli) und den Dokumentarfilm „Sag mir, wo du stehst“ (2010, Regie: Anja Reiß).

Dr. Illegal Produktion: Martin Rohé, Filmakademie Baden-Württemberg Ludwigsburg

NO FEAR Award 61

The Long Distance Eine kenianische Bäuerin und ein Kuhjunge wollen durch den Laufsport einen Weg aus der Armut finden. Sie hoffen, mithilfe eines deutschen Athletenmanagers an europäischen Marathonläufen teilzunehmen, auf deren Gewinn hohe Geldprämien stehen. Der Laufsport als Schlüssel zum Geld, der menschliche Schicksale zweier Kontinente miteinander verkettet. Doch die Reise ins vermeintliche Glück führt unvorhergesehen an die Grenzen menschlicher Leistungsfähigkeit. Wie weit lässt Hoffnung den Schmerz im Kampf gegen den eigenen Körper ertragen?

„Ich möchte Leute erreichen und Geschichten erzählen, die Menschen bewegen.“

Simon Riedl Jury:

„Simon Riedl hat weder Strapazen noch Risiken gescheut und so einen Film ermöglicht, der eine ganz besondere Facette des globalen Ungleichgewichts beleuchtet.“

Geboren 1982. 2002 bis 2009 Studium der Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik und VWL in Halle/Saale. Gründung der Filmnetz UG, Organisation eines Filmfestivals und Produktion von Image- und Kurzfilmen, Musikvideos sowie Reportagen. 2010 bis 2015 Produktionsstudium mit Schwerpunkt Serienproduktion und Creative Producing an der Filmakademie Ludwigsburg mit Sommerkurs an der UCLA. Produzierte u.a. den Serienpiloten „Trennungstraining“ (2015, Regie: Mia Spengler) und den Kurzfilm „Hunde wie wir“ (2010, Regie: Anne Berrached), der für den Deutschen Kurzfilmpreis nominiert war.

The Long Distance Produktion: Simon Riedl, Filmakademie Baden-Württemberg Ludwigsburg

Werbefilm

Werbefilm 65

Auster (ITFS 2015) Abends im Restaurant. Ein kleiner Junge spielt ganz vertieft mit seinem Spielzeug. Der Kellner kommt, öffnet eine Servierhaube und siehe da – eine Auster. Widerlich! Das esse ich nicht! Zurück zu meinem Spielzeug.

Wäre da nicht die Auster und ihr Plan von der Weltherrschaft...

„Meine Motivation ist die Entwicklung von neuen und bemerkenswerten Animationsfilmen.“

Carl Krause Jury: „Der

Spot macht im wahrsten Sinne Appetit auf mehr!“

Geboren 1989 in Berlin. Seit 2012 Studium der Animation an der Filmakademie Ludwigsburg, dabei entstanden die Kurzfilme „Bus Stop“ (2014) und „#Beziehung gefällt mir“ (2013).

Dominik Stockhausen Geboren 1988 in Schwabach. Ab 2012 Studium Animation und Visual Effects an der Filmakademie Ludwigsburg, dort entstanden u.a. die Kurzspielfilme „Sonar“ (2014) und „Mecarnicum“ (2013).

„Am Film interessiert mich das Unmittelbare – die Möglichkeit, den Zuschauer auf einer emotionalen Ebene zu erreichen.“

Auster Regie: Carl Krause, Dominik Stockhausen, Filmakademie Baden-Württemberg Ludwigsburg

Werbefilm 67

Feuchter Traum (LBS) Ein heißer Sommertag im eigenen Garten: Knallige Sonnenschirme, bunte Wasserbälle und pinke Flamingos säumen dekorativ den Beckenrand.

Gut gebräunte und eingeölte Menschen genießen die Sonne. Sie räkeln sich am Pool, treiben Sport oder erfrischen sich im kühlen Nass. Der Champagner fließt, das Eis schmilzt und das Fleisch brutzelt – der feuchte Traum eines einfachen Mannes mit großen Visionen.

Jury: „Jede

Szene ist bis ins kleinste Detail perfekt inszeniert und an feuchtfröhlicher Skurrilität kaum zu übertreffen.“

„Mein Regiestudium war wie die erste Baugenehmigung für große Luftschlösser – und in meinem Kopf liegen noch Baupläne für eine ganze Stadt rum.“

Djawid Hakimyar Geboren 1981 in Hamburg. Seit 2004 Produktionsassistenz bei blm Filmproduktion, Hamburg, und Freelancer als Casting-Regisseur. Ab 2009 Studium an der Filmakademie Ludwigsburg. Es entstanden verschiedene Werbefilme unter seiner Regie, darunter „Fliegende Küken – Peta“ (2014), „Trottelgesicht – ver.di“ (2011), „Something To Hide (1976) – Perlweiss“ (2015).

Feuchter Traum Regie: Djawid Hakimyar, Filmakademie Baden-Württemberg Ludwigsburg

Werbefilm 69

Perspektiven (Social Spot) Im Alleingang schlägt sich ein schwer bewaffneter junger Kämpfer durch ein von mutierten Menschenwesen eingenommenes Gebäude. Er ist hier, um diese Wesen zu töten und die Menschheit vor ihnen zu schützen. Doch diese so heldenhaft anmutende Tat entpuppt sich nach und nach als die wirre Perspektive eines verzweifelten Jungen, der einen schrecklichen Amoklauf begeht.

Jury: „Bewusst

versetzt der Regisseur den Zuschauer in die Rolle des Beobachters UND in die des Täters. Ungeschönt und verstörend.“

„Für meinen Film hoffe ich, dass er gesehen, verstanden und akzeptiert wird, dass er die Zuschauer zum Nachdenken anregt.“

Johannes Kizler Geboren 1983 in Stuttgart. Von 2005 bis 2008 Ausbildung zum Fotografen.

Danach zwei Jahre freiberuflicher Fotograf für die Debeos Studios, Mercedes-Benz und andere Kunden. Seit 2009 Studium an der Filmakademie Ludwigsburg im Fachbereich Regie / Werbung. Zu seinem Werbefilmschaffen gehören u.a. die Spots „Ultimate Car – Mercedes-Benz“ (2014), „Circulight – Debeos“ (2012) und „The Press – Guinness“ (2012). 2013 realisierte er den Serienpiloten „Allein unter Irren“.

Perspektiven Regie: Johannes Kizler, Filmakademie Baden-Württemberg Ludwigsburg

Werbefilm 71

The Revolution (Agent Provocateur) Es tobt die Schlacht in Paris. Leidenschaftlich kämpfen die Revolutionäre für ihre Ideale. Mann gegen Mann. Monarchie gegen Demokratie. Unterdrückung gegen Freiheit. Doch inmitten dieser blutigen Szenerie geschieht etwas Wundersames. Die Männer werden sanftmütig. Sie legen ihre Waffen ab und blicken fassungslos in Richtung einer Frau, die engelsgleich durch Ihre Reihen wandelt – eine Fashion Revolution by Agent Provocateur.

„Mich motiviert die Kraft, die entsteht, wenn viele Menschen an etwas glauben und es letztlich möglich machen.“

Nico Kreis Jury: „Selten

wurde die entwaffnende Wirkung von Frauen so treffend inszeniert.“

Geboren 1988 in Nürnberg, arbeitete zunächst für Medien im Print- und Radiobereich. Anschließend Studium an der Bayerischen Akademie für Fernsehen in München. Von 2009 bis 2015 Produktionsstudium an der Filmakademie Ludwigsburg, ab 2011 mit Schwerpunkt Werbefilm. In dieser Zeit entstanden u.a. die Werbefilme „Erlkönig – Mercedes BRABUS“ (2015), „The Legend – Ferrari“ (2014) und „How It Feels – Maserati“ (2012). Gemeinsam mit Philip Töpfer ist er Geschäftsführer der MILCHSTRASSE Filmproduktion.

The Revolution Regie: Nico Kreis, Filmakademie Baden-Württemberg Ludwigsburg

Werbefilm 73

Walk With Me (New Balance)

„In ‚Walk With Me’ geht es um die ersten Schritte von zwei Liebenden – bei den FIRST STEPS Awards um die ersten Schritte von Filmemachern. Ein schöner Zufall!

Als „seine“ New Balance Schuhe „ihren“ New Balance Schuhen begegnen, beginnt eine leidenschaftliche Liebesgeschichte. Die vier erleben alles miteinander, bis sich ein anderes Paar Schuhe ihnen in den Weg stellt.

Jury: „(Be-)Rührende

Story, eingefangen in warmen Bildern, unterlegt mit perfekt passender Musik: pure Poesie!“

Ju Lee Geboren 1981 in München. Masterstudium in Filmwissenschaft an der Sorbonne in Paris. Ab 2004 Regiestudium an der HFF München und Teilnahme an der Werbe-Masterclass, wo u.a. die Microsoft/Intel-Spots „Slippers“ (2015), „Toast N’Egg“ (2015) und „Microsoft Naya Isso“ (2014) entstanden.

Walk With Me Regie: Ju Lee, Hochschule für Fernsehen und Film München

Abendf端llender Spielfilm

Abendfüllender Spielfilm 77

After Spring Comes Fall Nachdem ihr Stadtviertel vom Militär angegriffen und ihr Mann schwer verletzt wurde, flüchtet die junge Mina aus Syrien. In Berlin angekommen, beginnt sie, sich illegal ein neues Leben aufzubauen. Regelmäßig überweist sie Geld an ihre Familie, um die medizinische Behandlung ihres Mannes zu finanzieren. Der syrische Sicherheitsdienst folgt ihren Überweisungen, findet sie schließlich und zwingt sie, als Informantin zu arbeiten.

Mit der Zeit gewinnt Mina das Vertrauen der syrischen Oppositionellen und kann so wichtige Informationen über den syrischen Widerstand an ihre Führungsoffiziere weiterleiten.

Jury: „Das

Drama ist so dringlich wie das Flüchtlingsthema selbst, führt drastisch den Begriff ‚Parallelwelten’ vor Augen.“

„Ich möchte deutlich machen, welche universelle Bedeutung diese Erzählung von Unterdrückung, Verrat und Selbstbefreiung über ihre Aktualität hinaus besitzt.“

Daniel Carsenty Geboren 1982 in Frankfurt am Main. Ausbildung zum Fernsehjournalist in Köln. Ab 2006 Fotografiestudium an der Kunsthochschule HGB in Leipzig, 2007 Austauschprogramm des DAAD mit den Kunsthochschulen in Beirut, Damaskus und Amman. Anschließend erste Gruppenausstellung in Leipzig.

2008 Wechsel zum Regiestudium an die Filmuniversität Babelsberg und Teilnahme an der Documentary Master Class in Jenin, Palästina und Sderot, Israel. In dieser Zeit entstanden die Dokumentationen „Mein vierter Tod“ (2013), „Yom Assal Yom Bassal“ (2013) und „The Comfort Zone“ (2011) sowie der Kurzfilm „Yigal“.

After Spring Comes Fall Regie: Daniel Carsenty, Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF

Abendfüllender Spielfilm 79

Glutnester

„Ich möchte als Filmemacherin ­arbeiten. Dafür wünsche ich mir auch die Unterstützung der Filmförderer. Es wäre wunderbar, wenn man gute Leute für gute Arbeit angemessen bezahlen könnte.“

Die 15-jährige Jenny ist nach dem Tod ihres Vaters fast vollständig verstummt und stinksauer, als ihre trauernde Mutter beschließt, in ein Kaff an die Ostsee zu ziehen. Doch unter der gut gemeinten Fuchtel von Oma und Opa bekommt Jenny Einblicke in die örtlichen Missstände. Sie freundet sich mit dem ebenso wortkargen neunjährigen Joey an, dessen Familienverhältnisse Jenny zunehmend Sorgen bereiten. Zusammen beginnen sie mit den Jugendlichen aus der Gegend um die Häuser zu ziehen.

Jury: „Das

ist das große Wunder dieses Films: Eine unglaubliche, positive Energie geht von diesen Kindern aus – und ein Versprechen auf Zukunft.“

Katja Sambeth Geboren 1975 in Berlin. Nach dem Abitur mit dem Segelboot nach Amerika und Matrosin auf den Karibischen Inseln. Anschließend Reise durch die USA auf einem Pferd, Arbeit in einer Siebdruckerei, dreijähriger Aufenthalt in Paris, Arbeit in Bars und als Schauspielerin. Seit 2000 Regiestudium an der dffb Berlin, wo sie u.a. die Kurzfilme „Marichen“ (2009), „Numb“ (2002) und „Belt Buckle Noon“ (2001) realisierte.

Glutnester Regie: Katja Sambeth, Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin

Abendfüllender Spielfilm 81

Ma Folie Hanna liebt Yann und seine Lettres filmées – kurze, poetisch-essayistische, mit dem iPhone aufgenommene Filme, die er ihr schickt. Yann liebt Hanna, aber er vertraut ihr nicht. Er verlässt sie, doch lässt er sie nicht mehr allein. Die Lettres filmées werden zur Bedrohung. Hanna weiß nicht, wem sie noch vertrauen kann und beginnt sich selbst zu misstrauen.

Jury: „Ein

intelligent gebauter Psychothriller, der mit verschiedenen Ebenen und Spiegelungen spielt, ein Ringen um Wahrheit und Täuschung.“

Ma Folie Regie: Andrina Mracnikar, Filmakademie Wien

„Mich interessieren neue Formen, die die Entstehung von Erzählung und vermeintlichen Wahrheiten und somit auch das Filmemachen an sich reflektieren.“

Andrina Mracnikar Geboren 1981 in Hallein. Studium der Kunstgeschichte an der Universität Wien und Regiestudium an der AGRFT Ljubljana. Seit 2002 Studium in Regie sowie Buch und Dramaturgie an der Filmakademie Wien bei Michael Haneke und Walter Wippersberg. Dort realisierte sie u.a. die ausgezeichneten Dokumentarfilme „Der Kärntner spricht Deutsch“ (2006) und „Andri 1924-1944“ (2002) sowie den Spielfilm „Krankheit der Jugend“ (2007).

Abendfüllender Spielfilm 83

Schau mich nicht so an Hedi ist die neue Nachbarin von Iva, die ihre Tochter alleine großzieht. Sie beginnen eine Freundschaft, die intimer wird, bis sich Iva Hals über Kopf in Hedi verliebt. Plötzlich taucht Ivas Vater auf, von dem Hedi sich stark angezogen fühlt. Es scheint, dass für Hedi nur eine einzige Welt existiert: ihre eigene.

Jury: „Ein

über weite Strecken improvisierter Film, dessen zentrale Figur auf provozierende Weise mit Rollenerwartungen und Geschlechterklischees spielt.“

„Es ist gut ein freier Geist zu sein.

Das ist ein Instinkt, der noch nicht ausgestorben ist.“

Uisenma Borchu Geboren 1984 in Ulan Bator, Mongolei. 1989 kam sie mit ihren Eltern nach Deutschland. Von 2004 bis 2006 Studium Französisch und Geschichte an der Universität Mainz. Ab 2006 Studium Dokumentarfilmregie und Journalismus an der HFF München. In dieser Zeit entstanden die Kurzfilme „Khuyagaa“ (2013) und „Donne-moi plus“ (2008) sowie der Spielfilm „Himmel voller Geigen“ (2011).

Schau mich nicht so an Regie: Uisenma Borchu, Hochschule für Fernsehen und Film München

Abendfüllender Spielfilm 85

Streichelzoo Layla ist 17, im letzten Schuljahr und erwartet ein Kind. Als ihr ein Stipendium fürs College zugesprochen wird, entscheidet sie sich für eine Abtreibung. Doch im gottesfürchtigen Bundesstaat Texas kommt das nicht in Frage. So behält Layla das Baby im Bauch, jobbt neben der Schule zunächst in einem Callcenter, dann in einem Restaurant und geht sonntags mit der Großmutter in die Kirche. Das Porträt einer jungen Frau, die wie viele andere Jugendliche von dem Gefühl überwältigt wird, vom Leben in eine Richtung geschickt zu werden, die sie im Grunde nicht einschlagen will.

Jury:

„Die Filmemacherin kennt das, wovon sie erzählt – und sie weiß genau, wie und warum sie davon erzählen will.

Souverän integriert sie die Fiktion in das reale Umfeld.“

„Ich recherchiere viel. Die Filme, die ich mache, sind motiviert durch die Menschen und ihre Geschichten.“

Micah Magee Aufgewachsen in San Antonio, Texas. Dort arbeitete sie als Printjournalistin, Radioredakteurin und Festivaldirektorin des Cinematexas Filmfestivals, kam durch ein Fulbright Stipendium nach Deutschland und blieb für das Regiestudium an der dffb Berlin. Ihr Spielfilm „Heimkommen“ (2012) gewann den Deutschen Kurzfilmpreis in Gold. Zusammen mit Johan Carlsen leitet sie die Produktionsfirma MAKRORAMA und unterrichtet gelegentlich an der Harvard Summer School, der Umea Art Academy und der dffb.

Streichelzoo Regie: Micah Magee, Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin

Wir danken

unserer Förderung

unserem Sponsor

medienboard Berlin-Brandenburg GmbH

den Preisstiftern für den NO FEAR Award

Katja und Nina Eichinger sowie

den Preisstiftern für den Michael-Ballhaus-Preis

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Team Programmleitung Andrea Hohnen Produzentin Claudia Loewe Produktionskoordination Janina Schafft Film- und Nominiertenbetreuung Anne Ballschmieter Gästemanagement Caroline Riggert Praktikantin Merle Kreuzaler Regie Helmut Zanoskar Buch Jenni Zylka Filmausschnitte Wendy Maisel, Stefanie Saghri Opener & Zuspieler NO FEAR Award und Michael-Ballhaus-Preis Axel Ranisch Zuspieler Ehrenpreis Sascha Crone, Arnd von Rabenau (The Screeners) Screen Design Ilona Fritzsche, Stefanie Saghri Bühnenbild Knut Loewe Herstellungsleitung Carsten Lehmann (MBTV) Produktionsleitung Julia Haupt (MBTV) Aufnahmeleitung Sebastian Hinz, Chris Gruber, Stella Sophie Thieß (MBTV)

Koordination Zuspielerproduktion Daniel Schultheis (cine plus Media Service Berlin) Konfektionierung Gary Feuerhake Mischung Martin Grube Veranstaltungstechnik Jens Breetz (cine plus Media Project Berlin) Technische Leitung Dirk „Fatzo“ Müller, Paul Hansen Bühnen- und Dekobau Stefan J. Liebermann, Jürgen Taube (Metropolis Film- und Theaterausstatttung) Presse Marten Schumacher, Simone Rauchhaus (Schmidt Schumacher Presseagentur) Grafische Gestaltung Tack Design Koordination Party Anke Brandt, Nadine Gärtner Vielen Dank an das Team der Deutschen Filmakademie!

Impressum Herausgeber DFA Produktion GmbH Köthener Straße 44 10963 Berlin Claudia Loewe

Produktion Janina Schafft

Redaktion Andrea Hohnen (V.i.S.d.P.)

Druck Laserline

Texte Andrea Hohnen, Anne Ballschmieter, Caroline Riggert

Abdruck der Texte nur nach vorheriger Genehmigung und mit Quellennachweis DEUTSCHE FILMAKADEMIE / FIRST STEPS Award 2015 Diese Broschüre ist ein Produkt der Deutschen Filmakademie e.V., herausgegeben von der DFA Produktion GmbH.

Layout / Gestaltung Tack Design, Caroline Heinecke