DETAIL 6/2014 Bauen mit Beton · Concrete Construction · Béton · Calzestruzzo

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Technik

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zum Bodensee orientierte Nordwestfassade Grundriss EG  Maßstab  1:750 Grundriss 4. OG  Maßstab  1:750 zur Altstadt orientierte Südostfassade

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Foyer Café Atrium Ausstellungsräume Panoramaraum

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orthwestern facade facing Lake ­Constance N Ground floor plan scale 1:750 4th floor plan scale 1:750 Southeastern facade oriented towards historic city Foyer Café Atrium Exhibition spaces Panorama room

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doch mit deutlich sichtbaren Fugen hätten montiert werden müssen, für die Realisie­ rung der Fassade aus. Auch über eine ein­ schalige Ausführung der Außenwand in Dämmbeton wurde nachgedacht, jedoch ließen sich damit die geforderten Energie­ kennwerte nicht einhalten. Daher wurde schließlich eine zweischalige Fassadenkon­ struktion mit Kerndämmung gewählt, wobei die besondere Herausforderung darin be­ stand, die Sichtbetonwand mit den bis zu 4,5 cm hervorstehenden Blüten stehend zu schalen. Dadurch war die Entlüftung der Ausstülpungen erheblich schwieriger als bei einem liegenden Guss. Um ein perfektes Resultat zu erzielen, wurden verschiedenste Betonmischungen ausprobiert. Zum Einsatz

kam letztlich ein selbstverdichtender Beton mit einer sehr hohen Viskosität. Anhand der genau ausgearbeiteten Scha­ lungspläne wurde die Fassade schrittweise mit geschosshohen und bis zu 6 Meter brei­ ten Schaltafeln vor der Wärmedämmung ge­ gossen (Abb. P, Q). Dabei wurde der Beton langsam – um Blasen zu vermeiden – in die hochdruckfesten, vollkommen dichten Scha­ lungselemente gefüllt, die aufgrund der Be­ tonierabschnitte von bis3 zu 6 Metern Höhe einem enormen Innendruck standhalten mussten. Um ein farblich einheitliches Gesamtbild zu realisieren, war bei der Ausführung höchste 1 Sorgfalt und Präzision geboten. Insgesamt waren vier Firmen an der Ausführung der

Fassade beteiligt. Abschließend wurden die in regelmäßigen Abständen angeordneten Ankerlöcher retuschiert, bevor die gesamte Fassade hydrophobiert und mit einer Lasur überzogen wurde, die sie farblich mit dem Altbau verbindet. Obwohl man bei genauer Betrachtung die Ränder der einzelnen Schaltafeln und je­ weils eine Dehnfuge auf der Ost- und West­ seite erkennt, überzeugt der Gesamtein­ druck der Fassade sowohl durch die präzi­ se Ausführung als auch durch die gestal­te­ rische Idee. Die faszinierende Haptik der milli­metergenauen Abdrücke veranlasst die Besucher nah an die Fassade heranzutreten und macht auf diese Weise neugierig auf das Innere des Vorarlberg Museums.

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