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Technik
1, 2 G ebäudehülle aus Rochlitzer Porphyrtuff an Fassaden, Untersichten, Attika und als Splitschüttung auf den Flachdächern 2 Durchgang zum Pfarrhof vom viel befahrenen Martin-Luther-Ring. Die Schallschutzfester sind als Doppelfassade mit Prallscheibe ausgebildet. 3 – 6 Das Fensterkreuz in der Westfassade des Kirchenraums über dem Eingangsportal ist in das Höhenraster der Natursteinfassade integriert. 3 Fensterkreuz Schnitt Maßstab 1:20
1, 2 B uilding envelope: Rochlitz porphyritic tuff was used for the facades, soffits, roof parapet, and as grit on the flat roofs 2 Passageway to the presbytery from Martin Luther Ring, a busy street. For the double facade the soundproofed windows are equipped with a baffle plate. 3 –6 The cross window in the west facade of the church sanctuary above the entrance portal is integrated in the stone facade’s vertical grid 3 Cross window Section scale 1:20
Prof. Ansgar Schulz, geboren 1966 in Witten / Ruhr, studierte von 1985 bis 1992 Architektur an der RWTH Aachen und der ETSA de Madrid. Prof. Benedikt Schulz, geboren 1968 in Witten /Ruhr, studierte von 1988 bis 1994 Architektur an der RWTH Aachen und der UC de la Asunción / Paraguay. 1992 gründeten die Brüder das Büro Schulz und Schulz mit Sitz in Leipzig. Seit 2010 leiten sie gemeinsam den Lehrstuhl Bau konstruktion an der Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen der Technischen Universität Dortmund.
Prof. Ansgar Schulz, born 1966 in Witten/Ruhr, studied architecture from 1985 to 1992 at RWTH Aachen and ETSA de Madrid. Prof. Benedikt Schulz, born 1968 in Witten/Ruhr, studied architecture from 1988 to 1994 at RWTH Aachen and UC de la Asunción/Paraguay. In 1992 he and his brother founded Schulz und Schulz in Leipzig. Since 2010 they have headed the department of building construction and civil engineering at the architecture school, Technischen Universität Dortmund.
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schichtankern maximal möglichen Abstand von tragender Konstruktion und Vorsatzschale für die Wärmedämmung des Gebäudes zu aktivieren. Zudem erlauben die Materialeigenschaften des Schaumglases aus bauphysikalischer Sicht den Verzicht auf eine Hinterlüftung. Die 18 Millimeter dicke Ausgleichsschicht dient der Aufnahme von Toleranzen aus dem Rohbau und den Steinen der Vorsatzschale. Dehnfugen Die thermische Trennung von Natursteinfassade und Tragkonstruktion erfordert die Ausbildung von Dehnfugen innerhalb des Porphyrmauerwerks. Die Dehnfugen müssen alle 5 Meter vertikal und alle 4,08 Meter (Geschosshöhe im Raster) horizontal angeordnet werden. Um die konstruktiv notwendige Trennung gut in die Homogenität der Hülle und Aufmauerung des wilden Verbandes zu integrieren, ist die dauerelastische Dehnfuge mäandrierend ausgeführt und orientiert sich in der Optik (Fugenbreite, abgesandete Oberfläche) an den gemörtelten Lager- und Stoßfugen (Abb. 10, 11). Antigraffiti-Schutz Um das Mauerwerk vor Parolen und Schmierereien zu schützen, wurde die gesamte Erdgeschoss- und Sockelzone mit einer vollkommen transparenten, wasserdampfdurchlässigen Antigraffiti-Emulsion beschichtet, die die Farbwahrnehmung und Haptik der Natursteinfassade nicht beeinträchtigt.
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Natursteinattika mit offenen Fugen Die Prägnanz der geometrischen, homogenen Form resultiert aus wenigen präzise entwickelten Details, die gestalterisch reduziert sind und sich dem Ordnungssystem der Fassade unterordnen. Um die geschichtete Gebäudeskulptur konsequent weiterzudenken, ist die Ausbildung der Attika aus der normalen aufgehenden Steinschicht heraus mit einem massiven Abdeckstein entwickelt. Nur so gelingt die Überleitung zu den aufgehenden Fassaden von Kirchenraum und Kirchturm sowie zur fünften Fassade, dem Dach, die von den umliegenden Gebäuden