Putzmörtelgruppen
Der mengenmäßige Hauptbestandteil sind die Zuschlagstoffe. In kleineren Mengen enthalten sind Bindemittel, die alles miteinander »verkleben« und für den Erhärtungsvorgang, die Erhärtungsart, verantwortlich sind; zu einem noch kleineren Teil Zusatzmittel (ZM) mit speziellen Eigenschaften. Tabelle 2 Zusammenstellung der wichtigsten Fassadenputze nach Mörtelgruppen/Bindemittel und bauphysikalischen Kenndaten. 1 Ein begrenzter Zementzusatz ist zulässig. 2 Häusliche Küchen und Bäder zählen nicht zu den Feuchträumen. 3 Für Außensockelputz auf Mauerwerk der Steinfestigkeitsklasse ≤ 6 darf Mörtel P III ausnahmsweise eine Mindestdruckfestigkeit von 5 N/m2 haben. Sie müssen die Anforderungen an wasserabweisende Putzsysteme erfüllen. w-Wert: Wasseraufnahme-Koeffizient μ-Wert: Wasserdampf-Diffusionswiderstandszahl sd-Wert: Diffusionsäquivalente Luftschichtdicke
Die meisten der Normen, sowohl die nationalen als auch die europäischen (DIN und EN), die hier zitiert werden, sind in der Regel für Neubauten gedacht.
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Bei alten Bauwerken hat sich über Jahrhunderte ein Feuchtegleichgewicht der Baustoffe eingestellt, das durch Austrocknungsmaßnahmen und hydrophobe Beschichtungen, durch Volumenverlust und
Putze mineralisch
Putze Putz im Sinne der Norm ist ein an Wänden und Decken ein- oder mehrlagig aufgetragener Belag bestimmter Dicke aus Putzmörteln (Beschichtungsstoffe als Oberputze sind auch möglich). Seine endgültigen Eigenschaften treten erst mit der Verfestigung am Baukörper ein.
Das herkömmliche Verhältnis von Sand zu Kalk beträgt schon seit der Antike in fast allen Rezepten in den unteren Schichten 3:1. In manchen Rezepturen bleibt dieses Verhältnis bis zum letzten Bewurf gleich. Andere Rezepte empfehlen, die letzten Schichten kalkreicher (feiner, weicher, d.h. sandärmer ) zu halten, etwa nach der alten Malerregel: fett auf mager. Bindemittelarme (magere) Mörtel sind wenig fest, sie sanden leicht ab. Bindemittelreichere (fette) Mörtel schwinden stark, was zur Bildung von Schwindrissen führen kann (eine Ausnahme sind Gipsmörtel, sie quellen und sind raumbeständig). Die mittlere Dicke von Putzen, die allgemeinen Anforderungen genügen, muss außen 20 mm (mind. 15 mm) und innen 15 mm (mind. 10 mm) betragen. Die Wahl der Putzmörtel, der Putzweisen und Putzaufbauten richtet sich nach dem Untergrund, der zu erwartenden Beanspruchung und der gewünschten Oberfläche.
Putze organisch / Beschichtungen
Als Mörtel wird ein Gemisch aus Bindemitteln, Zuschlägen (Korn) und Anmachwasser bezeichnet. Man unterteilt Mörtel je nach Anwendung in Putz- oder Mauermörtel. Es wird unterschieden: • nach dem Zustand: in Frischmörtel (der gebrauchsfertige, verarbeitbare Mörtel) und Festmörtel (der verfestigte Mörtel), • nach dem Ort der Herstellung: in Baustellenmörtel (der auf der Baustelle aus den Ausgangsstoffen gemischte Mörtel) und Werkmörtel (der im Werk gemischte Mörtel).
Auskristallisation von Salzen geschädigt werden könnte. Technische Eigenschaften der Putzmörtel • Das E-Modul des Putzes soll kleiner sein als das des Putzgrundes. • Für den Wasseraufnahmekoeffizienten soll ein Wert von ≤ 0,5 kg/m2h0.5 (wasserhemmend) gelten. • Bei der Haftzugfestigkeitsprüfung soll der Abriss im Putzgrund erfolgen oder die Haftzugfestigkeit βhz ≥ 0,1 N/mm2 betragen. • Die Druckfestigkeit βd des Putzes soll kleiner als die des Putzgrundes sein. Ausschlaggebend für die zu erzielende Festigkeit ist sowohl die Art des Bindemittels als auch das Verhältnis von Bindemittel zu Zuschlag (B/Z). Außenputze haben die Aufgabe, das Mauerwerk zu egalisieren, kleine Fugen zu verschließen (Winddichtigkeit) und eine das Gebäude vor Witterung schützende Schicht zu bilden. Sie dienen der Gestaltung und dem Schutz einer Fassade.
Putzmörtelgruppe PIa
Mörtelart Luftkalkmörtel
Art der Bindemittel Luftkalkteig oder Kalkhydrat
Zuschlag Sand
PIb
Wasserkalkmörtel
Wasserkalkteig
Sand
PIc
Mörtel mit hydraulischem Kalk
Hydraulischer Kalk
Sand
P II a
Mörtel mit hochhydraulischem Kalk bzw. Putz- und Mauerbinder
Hochhydraulischer Kalk oder Putz- und Mauerbinder
Sand
P II b
Kalkzementmörtel
Sand
P III a P III b P IV a
Zementmörtel mit Zusatz von Kalkhydrat Zementmörtel Gipsmörtel
Kalkteig oder Kalkhydrat und Zement Zement und Kalkhydrat Zement Stuckgips und Putzgips
Sand –
P IV b
Gipssandmörtel
Stuckgips und Putzgips
Sand
P IV c
Gipskalkmörtel
Sand
P IV d
Kalkgipsmörtel
PVa
Anhydritmörtel
Kalkteig oder Kalkhydrat und Stuckgips oder Putzgips Kalkteig oder Kalkhydrat und Stuckgips oder Putzgips Anhydritbinder
PVb
Anhydritkalkmörtel
Anhydritbinder und Kalkteig oder Kalkhydrat
Sand
Sand/Kies Stroh Häcksel organisch und mineralisch möglich
Lehmputz gemäß DIN 18 350 kombinierbar zu P I + P II P Org. 1 (Kunstharzputz)
Lehmmörtel
Tonanteil
alkalibeständig Beschichtungsstoff
Polymerisatharz
P Org. 2
Beschichtungsstoff
Sand
Sand Sand