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Küstenwanderungen

Auf der Insel gibt es mehrere Wanderwege, die typisch gotländische Szenerien bieten, wie unter anderem karge Küsten, Fischerdörfer, schattige Wiesen und Raukenfelder. Zieh also die Wanderschuhe an und begib dich hinaus in die Natur, um noch mehr von der Insel zu entdecken! Mit der richtigen Ausrüstung und Planung kannst du die Wanderwege das ganze Jahr über genießen.

Südlich von Visby, von Södra Hällarna bis zum militärischen Übungsgelände von Tofta, wird die Küste von steilen Klippen und Steinstränden dominiert.

Entlang der Steinküste erstrecken sich karge Landstriche und der Himmel über dem Meer wirkt nahezu unendlich.

Foto: Yolanta Birkhane

Die Steinküste

Die schöne Steinküste erstreckt sich von Bläse bis Ar auf Nordgotland. Auf Wanderungen trifft man unter anderem auf herrliche Kalksteinwege, Fischerdörfer und Kiesstrände. Unterwegs kann man beispielsweise im Kalkwerksmuseum von Bläse und dem fotogenen Fischerdorf Graustäde eine Rast einlegen.

Wanderweg Klintkustlinjen

An der Nordwestküste entsteht derzeit der Wanderweg „Klintkustlinjen“, ein Projekt der Provinzverwaltung auf Gotland. Der geplante Weg erstreckt sich über eine Länge von 50 Kilometern: von Brucebo und dem Vogelschutzgebiet Skansudde, am Själsöån vorbei, wo man im Spätherbst spielende Forellen beobachten kann, bis hinauf nach Kappelshamn. Unterwegs kommt man durch insgesamt zehn Naturschutzgebiete und abwechslungsreiche gotländische Landschaften.

Grogarnsberget

Auch eine Wanderung rund um Grogarnsberget, einen 30 Meter hohen Felsen im Osten Gotlands, ist empfehlenswert. Das Gebiet ist als Naturreservat ausgewiesen. Hier genießt man grandiose Ausblicke über die Insel und durchquert ein abwechslungsreiches Gelände mit Felsplatten und Alvarfeldern. Im Norden, an der Landzunge Grogarnshuvud, trifft man auf die Überreste der zweitgrößten Fluchtburg Gotlands, die vermutlich bereits in der Eisenzeit erbaut wurde. Auch ein Aufenthalt in dem schönen Fischerhafen Herrvik empfiehlt sich, wenn du schon einmal in der Nähe bist.

Ekstakusten

Einer der schönsten Küstenabschnitte Südgotlands ist auf vier Kilometern von Krüppelkiefern und malerischen Kiesstränden geprägt. Von hier aus kann man den Blick über die kleine und die große Karlsinsel schweifen lassen. Auf deiner Wanderung kommst du auch durch die Fischerdörfer Djupvik und Kronvall, die einen Besuch lohnen. An den Abenden spiegeln sich die farbenfrohen Sonnenuntergänge im Meer.

Norsta Auren liegt an der Nordostseite von Fårö und zeichnet sich durch einen langen Sandstrand mit wogenden Sanddünen und eine ruhige Umgebung aus. Wanderweg Klintkustlinjen Stenkusten (Die Steinküste)

Södra Hällarna –Ygne Der Pilgerweg

Ekstakusten Katthammarsvik – Ljugarn

Wandere an Gotlands 800 Kilometer langer Küste oder erkunde auf dem schönen Pilgerweg das Landesinnere! Ganz gleich, wofür du dich entscheidest, überall kannst du die gotländische Natur hautnah erleben.

Die kleine Kapelle bei St. Olofsholm ist eigentlich ein Lagerhaus, das 1835 erbaut wurde. An diesem Ort wurde auch die erste Holzkirche Gotlands errichtet. Im 13. Jahrhundert wurde an ihrer Stelle eine Steinkirche erbaut, von der auch heute noch Überreste am Boden erkennbar sind. Im Mittelalter unternahmen viele Gotländer Wallfahrten nach St. Olofsholm, vor allem am 29. Juli zur St.-Olaf-Messe. St. Olof war der besondere Schutzheilige der Gotländer.

Foto: Yolanta Birkhane

Der Pilgerweg

Pilgerwanderungen haben eine lange Tradition. Sie bieten die Möglichkeit, in ruhiger, friedvoller Umgebung zu wandern und sich dabei seinen Gedanken hinzugeben. Man könnte sagen, dass man auf der gesamten Wanderung zwei Ziele hat: den Ort, zu dem man rein physisch wandert, und der Ort, wohin die Gedanken im Innern wandern.

Der Pilgerweg auf Gotland verläuft traditionell von St. Olofsholm im Nordosten zu den Ruinen des Klosters Solberga in Visby. Der Weg entstand in den 1990er Jahren und bietet friedvolle, schöne und abwechslungsreiche Ausblicke. Die Wanderung dauert etwa zwei Tage und man kann sich aussuchen, wo man übernachten möchte. Auf der Wanderung trifft man auf Küstenlandschaften und Wiesen, vorgeschichtliche Stätten und einige der 92 mittelalterlichen Kirchen, die es auf der Insel gibt. „Im Verlauf der Reise kann man sich seinen Gedanken hingeben und die Ruhe genießen“, sagt Stellan Bergström, der Bistumspädagoge des Bistums Visby.

Er weißt darauf hin, dass jeder, der möchte, auf dem Weg wandern kann und dass es kostenlos ist. Karten und Informationsmaterial sind in der Bistumskanzlei, im Dom von Visby, in der Kapelle bei St. Olofsholm sowie in den Kirchen, die am Weg liegen, erhältlich. Man kann auch eine Karte und eine Broschüre von der Homepage des Bistums Visby (Schwedisch: Visby Stift) herunterladen. „Es gibt auch einen Pilgerpass, in dem man Felder mit den Stempeln der Kirchen, die am Weg liegen, abstempeln kann. Man kann den Weg ganzjährig wandern, aber Frühjahr, Sommer und Herbst sind natürlich vorzuziehen“, erklärt Stellan. Auf der gesamten Strecke sind Pfosten mit dem Pilgersymbol und dem Zeichen für Sehenswürdigkeiten aufgestellt. Der Name „St.-Olaf-Weg“ (Schwedisch: S:t Olavsleden) geht auf den norwegischen König Olav Haraldsson den Heiligen zurück, der laut mittelalterlichen Quellen Gotland mehrmals besucht hat. Er soll auf seiner Rückreise nach Norwegen auch in St. Olofsholm an Land gegangen sein.

Man kann keine Pilgerpakete buchen, sondern wählt selbst, wo man übernachten möchte. Stellan empfiehlt

deshalb, die Route im Voraus zu planen. Informiere dich über Übernachtungsmöglichkeiten und Verkehrsverbindungen zum Startpunkt und vom Zielort zurück. Man kann sich auch an das Verkehrsbüro auf Gotland wenden. Du musst auch Verpflegung für unterwegs dabei haben, ähnlich wie bei einer

Bergwanderung. Denk daran, eine Karte, warme Kleidung und gutes Schuhwerk einzupacken!

Wer kürzere Wanderungen vorzieht, kann sich eine Teilstrecke des St.-Olaf-Weges aussuchen und eine Tagestour unternehmen. Das Bistum Visby organisiert auch Wanderungen zu verschiedenen Themen. Informationen hierzu findest

du auf der Homepage des Bistums. „Wir haben noch weitere Wege, die man wandern kann. ‚Von Kirche zu Kirche‘ ist ein Beispiel für einen solchen Weg, der zwischen verschiedenen Kirchen auf der Insel verläuft. Diese Wege haben keinen offiziellen Status wie der St.-Olaf-

Weg, sind aber dennoch schön zu wandern. Aktuell ist mir nur bekannt, dass der Weg zwischen den Kirchen von Klinte und Fröjel und der zwischen der Klosterruine Roma und der Kirche von Dalhem in gutem Zustand sind und benutzt werden“, sagt Stellan Was ist eine Pilgerwanderung?

Pilgern bedeutet unterwegs zu sein. Wer wandert, hat ein inneres und ein äußeres Ziel. Es ist eine spirituelle Wanderung, die die betreffende Person durch ihr Inneres unternimmt, aber auch eine Wanderung, bei der man sich rein physisch von einem Ort zum anderen begibt. Wichtige Pilgerorte sind unter anderem Jerusalem, Rom und verschiedene Heiligengräber auf der ganzen Welt.