Mutig

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MUTIG

Das Magazin f端r Gr端nder und Betriebs端bernehmer im Handwerk

Gut vernetzt und gut beraten THEMEN, TIPPS U N D A N S P R E C H PA R T N E R

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Fotos: Heike Herbertz / Ingo Lammert

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ED I TO R I A L

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GRÜNDER

Fotos: Heike Herbertz / Ingo Lammert

MUTIGE B R AUCHT DAS L AN D

Wer ein handwerkliches Unternehmen gründet, braucht mehr als nur Geld – so wichtig das für den Anfang auch ist. Er oder sie braucht theoretisches Fachwissen und praktisches Können. Eine erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung und eine passgenaue Weiterbildung sind unabdingbare Grundlagen für eine zukunftsfähige Existenzgründung oder eine Betriebsübernahme. Dazu gehören natürlich auch entsprechende betriebswirtschaftliche Kenntnisse und ein klares Unternehmenskonzept. Information und Beratung für die Planung und Umsetzung ihrer Vorhaben bekommen Handwerksgründer bei ihrer Handwerkskammer. Ein gutes Netzwerk tut sein Übriges. Doch alles ist nichts ohne unternehmerischen Mut! Zu wissen, dass man scheitern kann, und es trotzdem zu wagen. Nicht zu wissen, ob man mit dem gut durchdachten Konzept wirklich erfolgreich sein wird, und sich dennoch auf den Weg zu machen. Wir brauchen für unsere Wirtschaft und Gesellschaft mutige Menschen, die klug (gut vorbereitet), engagiert (aus Liebe zum Beruf) und kreativ (zum Nutzen der Kunden) ihren Weg in die Selbstständigkeit gehen! Deshalb der Titel unseres Magazins: MUTIG. Auf 40 Seiten zeigen wir Ihnen viele Menschen, die den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt haben. Wir präsentieren die drängendsten Themen in aller Kürze, dafür mit praktischen Beispielen und direkten Links zu weiterführenden Informationen. Und wir zeigen Ihnen unsere Möglichkeiten, Sie zu unterstützen, die Ansprechpartner und das gute Netzwerk, das wir als Handwerkskammer mit unseren Verbänden im Kammerbezirk haben. Nutzen Sie die umfangreiche Erfahrung unserer Betriebsberaterinnen und Betriebsberater für Ihren zukünftigen Erfolg!

Andreas Ehlert Präsident

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Dr. Axel Fuhrmann Hauptgeschäftsführer

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MELDUNGEN

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MIT ANSAGE Bei der bundesweiten Gründerwoche werden jedes Jahr Workshops, Seminare, Planspiele, Wettbewerbe und viele weitere Veranstaltungen rund um das Thema berufliche Selbstständigkeit angeboten. Ziel sind eine neue Gründungskultur und ein freundlicheres Gründungsklima in Deutschland. Zu den Partnern der Gründerwoche gehören Hochschulen, Schulen, Kammern – zum Beispiel die Handwerkskammer Düsseldorf –, Gründungsinitiativen, Wirtschaftsförderungen und Unternehmen. gruenderwoche.de

PREISGEKRÖNT Erfolgreiche junge Unternehmen mit Mut, Ideenreichtum und Innovationskraft werden mit dem Gründerpreis NRW ausgezeichnet. R GRÜNDE Der Wettbewerb wird jedes Jahr W R N PREIS von der NRW.Bank und dem Wirtschaftsministerium des Landes NRW ausgelobt. Auch Bewerbungen von Handwerksunternehmen mit zukunftsweisenden Konzepten haben immer gute Chancen. Es winken Preisgelder in einem Gesamtwert von 20.000 Euro. gruenderpreis.nrw.de

BUCHTIPPS Andrea Mills: Benimm beim Kunden ist keine Glückssache: Tipps fürs junge Handwerk (2011) 14,80 Euro Norbert Nabenhauer: Ich kenn dich – darum kauf ich! Warum in der neuen Wirtschaft vor dem Geschäft die persönliche Beziehung steht (2011) 24,90 Euro Bernhard Köstler: Steuer 1 x 1 für Handwerksbetriebe; 3. Auflage, Band 1: Umsatzsteuer, Vorsteuer (2014) 19,90 Euro Zu bestellen im VH-Buchshop bei Bärbel Nass, Tel.: 0211/ 390 98-64 oder E-Mail: nass@verlagsanstalt-handwerk.de

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Beratung tut den Besten gut: 80 Prozent der Gründer, die ihr Vorhaben mit den Beratern der Handwerkskammer geplant haben, sind auch drei Jahre später noch ihr eigener Chef. Wer auf die Beratung verzichtet, ist mit großer Wahrscheinlichkeit (46 Prozent) nach drei Jahren weg vom Fenster.

E I N M A L I M JA H R : DER GIPFEL

J E D E RZ E I T: LINKTIPPS

Einmal im Jahr ist Gründergipfel in NRW. Dann gibt es einen ganzen Tag lang die Gelegenheit, sich rund um das Thema Selbstständigkeit zu informieren und beraten zu lassen. Die Experten der STARTERCENTER NRW, der Förderbanken KfW Bankengruppe und NRW.BANK sowie des Bundeswirtschaftsministeriums stehen für Gespräche rund um die Themen Existenzgründung und Unternehmenswachstum bereit. Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist nicht erforderlich, die Teilnahme ist kostenfrei. gruendergipfel.nrw.de

Kostenfreie Quellen für aktuelle Brancheninfos finden Sie unter hwk-duesseldorf.de/brancheninfos

Weiterführende Infos zu allen Themen dieses Magazins sind eingestellt auf hwk-duesseldorf.de/mutig

Das Neueste zum und für das Handwerk gibt es bei handwerksblatt.de

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Fotos: Sven Betz / Fotolia-picsfive / Manfred Grünwald / Monika Nonnenmacher

G E B A L LT E A K T I V I TÄT E N : G R Ü N D E R WO C H E


Fotos: Sven Betz / Fotolia-picsfive / Manfred Grünwald / Monika Nonnenmacher

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6 I N H A LT 2 0 15 | 1 6 4 Meldungen

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6 Gründe zum Gründen: Wir haben es geschafft! 8 Reportage: Ein Traum wird Wirklichkeit 10 Startercenter NRW: Starthilfe in die Selbstständigkeit 11 Formularserver NRW: Schreibkram einfach gelöst

38 IMPRESSUM: Mutig – Magazin für Gründer der Handwerkskammer Düsseldorf Herausgeber: Dr. Axel Fuhrmann, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Düsseldorf (verantwortlich) Inhaltliche Konzeption: Claudia Schulte (Leiterin Betriebsberatung der Handwerkskammer Düsseldorf) Redaktion: Kirsten Freund, Anne Kieserling, Brigitte Klefisch (Bildredaktion), Bernd Lorenz, Ulrike Lotze, Lars Otten Druckkoordination: Dagmar Bachem Verlag: Verlagsanstalt Handwerk GmbH Auf’m Tetelberg 7, 40221 Düsseldorf Foto Titel: Monika Nonnenmacher Gestaltung: designunit.de Druck: Druckhaus Cramer GmbH & Co. KG Hansaring 118, 48268 Greven

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12 Gründungsplaner: Schritt für Schritt zum Unternehmenskonzept 15 Einzigartig und unverwechselbar: Alleinstellungsmerkmale 20 Ein starkes Team: Die Betriebsberater der Handwerkskammer 22 Standort: Eine gute Wahl – die richtige Arbeitsstätte 24 Interview: So klappt’s auch mit Nachbarn und Behörden

26 Fördermittel: Hier gibt’s Geld für Gründer 28 Qualifikation: Zukunft kommt von Können 30 Teamwork – mein erster Mitarbeiter 31 Ausbildung: Sein Wissen weitergeben 32 Betriebsübernahme: Nachfolger dringend gesucht 36 Familie und Firma – das geht! 38 Gut vernetzt in die Selbstständigkeit 40 Test: Welcher Unternehmertyp sind Sie? 41 Anfrage Gründungsberatung 42 Anfrage Weiterbildung

Gender-Hinweis Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird in den Texten dieses Magazins meist die männliche Form verwendet. Frauen und Männer mögen sich von den Inhalten gleichermaßen angesprochen fühlen.

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GRÜNDE ZUM GRÜNDEN

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WIR

HABEN ES GESCHAFFT!

KISO HAIRLOUNGE Name: Janine Kirchmair Alter: 31 Beruf: Friseurmeisterin Ich bin selbstständig, weil ich meine eigene Unternehmensidee verwirklichen und den beruflichen Aufstieg selbst in die Hand nehmen kann. Ich bin selbstständig, obwohl mich immer ein finanzielles Risiko begleitet und meine soziale Absicherung von mir selbst getragen werden muss.

D A C H L AT T E

HOME OF FIRE

Name: Marc Peschel

Name: Richard Jones

Alter: 41

Alter: 36

Beruf: Dachdeckermeister & Industriekletterer

Beruf: Ofen- und Luftheizungsbauermeister

Ich bin selbstständig, weil ich die Vielseitigkeit und Verantwortung liebe. Ich mag den Umgang mit den Kunden genauso wie die Arbeit auf der Baustelle und ich finde es gut, wenn ich mein Wissen an die Lehrlinge weitergeben kann.

Ich bin selbstständig, weil ich als Geselle alles erreicht habe und ich gerne den nächsten Schritt gehen wollte, um im Leben weiterzukommen.

Ich nehme in Kauf, dass in Spitzenzeiten die Freizeit flöten geht. Aber der Spaß an der Arbeit entschädigt auch dafür. Außerdem haben wir Betrieb und Wohnung unter einem Dach, so dass ich meinen Sohn zum Beispiel morgens auch mal zum Kindergarten bringen kann.

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Ich bin selbstständig, obwohl es eine hohe Belastung für die Familie ist und mit einem hohen finanziellen Risiko verbunden ist.

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Fotos: Nico Hertgen / Ingo Lammert / Monika Nonnenmacher / Markus van Offern / Andreas Woitschützke

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Fotos: Nico Hertgen / Ingo Lammert / Monika Nonnenmacher / Markus van Offern / Andreas Woitschützke

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E L E KT ROT E C H N I K D I R K L EV E N

CAFÉ PURE FREUDE

Name: Dirk Leven

Name: Olga Lina Knoebel

Alter: 38

Alter: 40

Beruf: Elektrotechnikermeister

Beruf: Konditorin & Betriebswirtin

Ich habe es geschafft, weil ich seit meiner Kindheit mit dem Handwerk zu tun habe. Ich habe meinen Vater schon in den Schulferien auf der Baustelle unterstützt. Seine Erfahrung hat mir bei meinem Werdegang sehr geholfen. Heute nutze ich auch die Erfahrung aus dem Netzwerk von Jungunternehmern, um wichtige Entscheidungen im Bereich der Selbstständigkeit treffen zu können.

Ich bin selbstständig, weil ich eine genaue Vorstellung von dem habe, was und wie ich es produzieren möchte.

Ich nehme in Kauf, dass es ein ewiges Selbst und Ständig ist. Als junger Familienvater ist es nicht immer leicht, den Spagat zwischen Familie und Arbeit hinzubekommen.

Ich habe es geschafft, obwohl ich sehr lange und viele Umwege gebraucht habe, um die Vorstellung zu entwickeln und mich dann auch durchzuringen, sie umzusetzen.

AUGENOPTIK LUCKAS

HOLZVISIONEN

Name: Pia Kessler

Name: Tim Scholtes

Marco Pelzer

Alter: 43

Alter: 39

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Beruf: Augenoptikermeisterin

Beruf: Tischlermeister

Holztechniker

Ich bin selbstständig, weil ich gerne unabhängig bin und es verdammt viel Spaß macht.

Wir haben es geschafft, weil wir stetig und zuverlässig arbeiten. Jeden Monat schauen wir uns die Zahlen an, um festzustellen, ob wir auf dem richtigen Weg sind. Außerdem setzen wir uns am Jahresbeginn zusammen und legen unsere Ziele fest.

Ich bin selbstständig, obwohl ich zum Zeitpunkt der Betriebsnachfolge Single und alleinerziehend war und obwohl ich gerne angestellt war.

Wir sind selbstständig, obwohl es viel Arbeit ist.

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R E P O R TA G E

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G E S C H A F F T: Mit den richtigen Partnern ist die Betriebsgründung kein Sprung ins kalte Wasser. Malermeister Andre von Ostrowski hat es gewagt.

EI N TRAUM

WIRD WIRKLICHKEIT

„Die richtige Reihenfolge ist bei der Existenzgründung wichtig.“ Ulrich Engelhardt, Gründungslotse

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Die letzten Jahre hat Andre von Ostrowski neben seiner Tätigkeit als Malergeselle einen Hausmeisterservice betrieben. „Das reichte mir auf Dauer nicht.“ Also drückte er die Schulbank und lernte für die Meisterprüfung. Vor wenigen Monaten ist der 30-Jährige zum ersten Mal Papa geworden, hat nun Verantwortung als Familienvater. Jetzt will er sein eigenes Malerunternehmen gründen, in besseres Werkzeug investieren und einen Kundenstamm aufbauen. Wenn alles nach Plan läuft, möchte er einen Gesellen einstellen und vielleicht auch ausbilden.

D E R S E RV I C E I ST KO ST E N LO S Vom STARTERCENTER NRW bei der Handwerkskammer Düsseldorf hat der Gründer während der Meisterschule erfahren. Hierher kann jeder kommen, der sich selbstständig machen möchte. Gründungslotse Ulrich Engelhardt erklärt dem Malermeister, dass es wichtig ist, die eigene Geschäftsidee richtig zu durchdenken. Hierfür ist ein schriftliches Konzept sehr hilfreich. „Möchte man Fördermittel beantragen, ist ein Unternehmenskonzept sowieso unumgänglich“, weiß Engelhardt. (Wie man ein tolles Konzept schreibt, erfahren Sie ab Seite 12!) Auch die richtige Reihenfolge der Schritte in die Selbstständigkeit ist wichtig. Zum Beispiel muss man Förderanträge grundsätzlich vor der Anmeldung des Betriebes stellen. „Wenn dann alle Fragen zum Handwerksrecht, zur Namensgebung, zum Baurecht, zu Fördermitteln und zum Konzept beantwortet sind, helfe ich bei den Anmeldefor-

Fotos: Sven Betz / Monika Nonnenmacher

Der Meisterbrief ist noch druckfrisch. Erst vor wenigen Tagen hat Andre von Ostrowski die Prüfung bestanden. Jetzt sitzt der Malerund Lackierermeister im STARTERCENTER NRW der Handwerkskammer Düsseldorf bei Gründungslotse Ulrich Engelhardt. Am liebsten würde er sich noch heute in die Handwerksrolle eintragen lassen, das Gewerbe anmelden und loslegen. Doch der Jungunternehmer weiß, dass sein Erfolg auch von einer guten Planung in der Startphase abhängt. Er nimmt sich die Zeit für ein ausführliches Gespräch mit dem Berater.

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„Die Zeit für einen Besuch im Startercenter sollte sich jeder Gründer nehmen.“

Fotos: Sven Betz / Monika Nonnenmacher

Andre von Ostrowski, Malermeister

malitäten“, erklärt der Gründungslotse weiter. Es gibt eine Reihe von Pflichtanmeldungen, die Gründer erledigen müssen. Vom Eintrag in die Handwerksrolle über die Anmeldung beim Gewerbeamt, beim Finanzamt, bei der Rentenver-

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sicherung bis zur Berufsgenossenschaft. In NRW können die Gründer die meisten Schritte ganz bequem online über einen „Formularserver“ erledigen (siehe Seite 11). Auch Andre von Ostrowski hat seinen Betrieb inzwischen angemeldet.

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S TA R T E R C E N T E R N R W

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B E R AT U N G : Egal, ob die Existenzgründung schon im Detail geplant ist oder ob man sich noch unschlüssig ist, wohin die Reise gehen soll: Im STARTERCENTER NRW sind zukünftige Chefs und Chefinnen im Handwerk bestens aufgehoben.

S TA R T H I L F E

I N D I E S E L B S T S TÄ N D I G K E I T

E I N ST I E G : • Starterpaket mit vielen Basisinfos • Merkblätter • Checklisten • Planungstools • Branchenkennzahlen • Veranstaltungsangebote • Links und Ansprechpartner

SEMINARE: I N F O N AC H M I T TAG : • Was man grundsätzlich zur Gründung wissen muss. • Allgemeine Infos kompakt und verständlich aufbereitet. • 2x im Monat. Kostenlos. WO R KS H O P: • Wie man ein Gründungskonzept schreibt. • Gründungswissen intensiv, mit vielen Tipps und praktischen Anleitungen. • inkl. einer persönlichen StärkenSchwächen-Analyse. • 1x im Monat. Kostenpflichtig. Termine stehen im Internet oder fragen Sie einfach Ihren Gründungslotsen!

B E R AT U N G : • Individuelle Beratung zum Vorhaben • Klärung fachlicher, rechtlicher, technischer und betriebswirtschaftlicher Voraussetzungen • Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten • Rechtsformwahl • Standort • Umsatz- und Kostenplanung Die Beratung ist kostenlos! hwk-duesseldorf.de/gruendung

Ulrich Engelhardt, Gründungslotse Tel. 0211 8795-333 E-Mail startercenter@hwk-duesseldorf.de

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Fotos Seiten 10 bis 14: Monika Nonnenmacher

STARTERCENTER NRW bei der Handwerkskammer Düsseldorf

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FORMULARSERVER N RW

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SCHREIBKRAM

E I N FA C H G E L Ö S T

› !

Fotos Seiten 10 bis 14: Monika Nonnenmacher

Habe ich nicht gewusst, gilt nicht: Versäumte Anmeldeformalitäten können später hohe Kosten verursachen!

Was die wenigsten Gründer und ihre Berater wissen – alle erforderlichen Anmeldungen können inzwischen auf einer einzigen Internetplattform vorbereitet werden: mit dem „Formularserver NRW“. Der Formularserver führt Sie online durch alle Formulare, die Sie für die Anmeldung brauchen, je nach Tätigkeit und Betriebssitz. Von der Gewerbeanmeldung, über die Anmeldung bei der Be-

D I E VO RT E I L E :

SO GEHT’S:

✔ Alle Formulare und Merkblätter online abrufbar ✔ Beschränkung auf das Notwendige ✔ 24 Stunden geöffnet ✔ Beratungshotline

Zuerst muss sich der Gründer online anmelden. Die Anmeldung wird mit dem Namen des Gründers, einem frei wählbaren Login-Namen und einem Passwort registriert. Nach der Registrierung gibt man seine Daten in ein einziges Formular ein. Aus diesem heraus werden alle notwendigen Anmeldebögen erstellt. Diese Formulare braucht man nur noch auszudrucken, zu unterschreiben und an die Ämter zu verschicken.

DER LINK: Startercenter.nrw.de/gruendungsformalitaeten/formularservernrw.html

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rufsgenossenschaft, bei der Rentenversicherung bis zur Meldung bei der Agentur für Arbeit. Sogar der „Fragebogen zur steuerlichen Erfassung“ des Finanzamts ist hier hinterlegt. Das spart Zeit und Nerven. Wer Hilfe beim Ausfüllen der Formulare benötigt, kann sich natürlich telefonisch, per E-Mail oder persönlich an den Gründungslotsen im Startercenter der Handwerkskammer wenden.

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GRÜNDUNGSPLANER

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3. E I N S C H ÄT Z U N G VO N M A R K T, STA N D O RT U N D WETTBEWERB Informieren Sie sich darüber, was die anderen Betriebe in Ihrer Branche machen. Lesen Sie zum Beispiel einen Branchenbrief oder Betriebsvergleich! Wer sind die Wettbewerber in Ihrer Nähe?

1. GRÜN DERPROFI L Beschreiben Sie sich selbst, wie in einer Bewerbung als Unternehmer oder Unternehmerin: Welche Stärken haben Sie? Welche fachliche und kaufmännische Qualifikation zeichnet Sie aus? 2. G E S C H Ä F T S I D E E Schildern Sie Ihre Geschäftsidee ausführlich (Produkt/Dienstleistung/ Service). Welche Kundenzielgruppe(n) sprechen Sie an?

4. M A R K E T I N G ST R AT E G I E Beschreiben Sie, was Sie anders beziehungsweise besser als Ihre Mitbewerber machen! (Lesen Sie mehr dazu auf den Seiten 15–19). Wie wollen Sie Ihren Betrieb bekanntmachen?

SCHRITT

SCHRITT FÜR Z UM U N T E R N E H M E N S KO N Z E P T „Mit unserer Checkliste und dem kostenlosen Gründungsplaner können Sie Ihr Konzept leicht selbst erstellen.“ Ekkehard Arnold und André-A. Maaß, Betriebsberater der HWK Düsseldorf hwk-duesseldorf.de/gruendung

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Sie wissen, was Sie wollen: Einen neuen Betrieb gründen oder ein bestehendes Unternehmen übernehmen. Sie haben schon Aufträge in Aussicht und einen Firmensitz bereits ins Auge gefasst. Wozu also noch ein Unternehmenskonzept? Nun, ohne Konzept gibt es kein Geld. André-Alexander Maaß kennt noch einen besseren Grund: „Sie schreiben ein Unternehmenskonzept nicht nur, um

Fördermittel zu bekommen oder mit der Bank zu verhandeln. Das schriftliche Konzept ist Ihr Fahrplan für den erfolgreichen Schritt in die Selbstständigkeit“, betont der Gründungsexperte der Handwerkskammer Düsseldorf. „Daraus ergibt sich alles, was zu tun und zu bedenken ist.“ Und es ist gar nicht so schwer zu schreiben. Mit nur zwölf Schritten kommen Sie zu Ihrem eigenen Unternehmenskonzept.

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7. R ÄU M L I C H K E I T E N UND TECHNISCHE AU S STAT T U N G Klären Sie, ob Sie sich einen geeigneten Standort ausgesucht haben! (Lesen Sie mehr dazu auf Seite 22). Listen Sie auf, welche technische Ausstattung (Maschinen, Werkzeuge, Kfz, Büroausstattung) Sie für einen guten Start brauchen!

5 . O R G A N I S AT I O N S U N D M I TA R B E I T E RPLANUNG Überlegen Sie, wie viele Mitarbeiter Sie wann und für welche Tätigkeiten brauchen und welche Abläufe und Strukturen Sie vorgeben.

8. Z U K U N F T S AU S S I C H T E N Welche unternehmerischen Ziele haben Sie langfristig? Welche Chancen und Risiken sehen Sie für Ihr Vorhaben?

6. R E C H T S F O R M WA H L Lassen Sie sich beraten, welche Rechtsform für Ihr Vorhaben und Ihre Betriebsgröße geeignet ist.

Fortsetzung auf Seite 14 >

G U T E S KO N T R O L L I N ST R U M E N T RICHARD JON ES (36) hat Ende 2012 das Unternehmen „Home of Fire“ gegründet. Der Ofen- und Luftheizungsbauermeister beschäftigt mittlerweile zwei Mitarbeiter.

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„Ich habe mich beraten lassen, weil es ja schließlich das erste Unternehmenskonzept war, das ich geschrieben habe. Die Beratung hat mir sehr viel gebracht und mich unter anderem vor einem teuren Fehler bewahrt: Ich hatte bereits ein Ladenlokal angemietet und dann in der Beratung erfahren, dass ich dafür eine Nutzungsänderung beantragen muss. Hätte ich das versäumt, hätte ich mich strafbar gemacht. Außerdem hat mich mein Berater darauf aufmerksam gemacht, dass ich in der Kalkulation kein Gehalt für mich eingeplant hatte. Durch das Unternehmenskonzept habe ich ein wirklich gutes Kontrollinstrument für meinen Betrieb bekommen. Ich schaue auch heute noch mindestens einmal im Monat nach, ob die Zahlen stimmen oder ob ich gegensteuern muss. Nützlich war auch der Tipp, das Tool von der Handwerkskammer Düsseldorf für die Erstellung der Planungsrechnungen zu nutzen – das kann ich jedem Existenzgründer nur empfehlen.“

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GRÜNDUNGSPLANER

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11. R E N TA B I L I TÄT S PLANUNG Rechnen Sie aus: Welche laufenden Kosten werden Sie haben? Welche Umsätze brauchen Sie demnach, um Ihre Kosten und Ihre Lebenshaltung zu decken? 9. B E R E C H N U N G I H R E R M O N AT L I C H E N P R I VAT E N T N A H M E N Überlegen Sie sich: Wie viel Geld wollen und müssen Sie zum Leben haben?

12. L I Q U I D I TÄT S PLANUNG Damit Sie immer flüssig sind: Planen Sie die monatlichen Ein- und Auszahlungen Ihres Betriebs!

10. K A P I TA L B E DA R F UND FINANZIERUNG Schreiben Sie auf: Wie viel Geld brauchen Sie für Ihre Existenzgründung? Woher bekommen Sie es?

JA N I N E K I RC H M A I R (31) hat im April 2013 den Friseursalon „KISO Hairlounge“ gegründet. Sie beschäftigt zwei weitere Friseurmeisterinnen und bildet einen Auszubildenden aus.

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„Das Schreiben des Unternehmenskonzepts hat mir außerordentlich viele Einblicke in die Bedeutung betriebswirtschaftlicher Zahlen gegeben. Das war gut so, denn ich bin von Natur aus ein absolut praktisch orientierter Arbeitsmensch. Außerdem lag der Besuch der Meisterschule schon sieben Jahre zurück. Ich habe zwar schon immer unternehmerisch gedacht, brauchte mir als Angestellte jedoch keine Gedanken über Steuern und Rechnungswesen zu machen. Mit der Erstellung meines Unternehmenskonzepts habe ich gelernt vorausschauend zu planen – eine wichtige Voraussetzung, um erfolgreich zu sein. Geholfen hat mir auch die Überlegung, wie viel Zeit ich in meinem Betrieb wirklich produktiv mitarbeite. Ich vergleiche bis heute jeden Monat die Zahlen aus der betriebswirtschaftlichen Auswertung mit denen aus meinem Unternehmenskonzept. Dadurch habe ich eine sehr gute Kontrolle, ob ich als Unternehmerin auf dem richtigen Weg bin. Sehr nützlich dafür ist auch der regelmäßige Blick in einen Betriebsvergleich, um meine Ergebnisse mit denen der Branche vergleichen zu können. Heute finde ich es sehr spannend, die Theorie meines Unternehmenskonzepts in die Praxis umzusetzen.“

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Fotos: Monika Nonnenmacher / Markus van Offern

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M A R K E T I N G : Die Kunden von heute sind verwöhnt. Wer sie gewinnen und begeistern will, muss ihnen etwas Besonderes bieten. Alleinstellungsmerkmal heißt das Zauberwort.

EI NZIGARTIG

UND UNVERWECHSELBAR

Handwerksbetriebe gibt es wie Sand am Meer. „Warum soll sich der Kunde für mich entscheiden? Welche Vorteile hat er davon?“, diese Fragen müssen sich Gründer stellen, erklärt Sarah Eichhorn, Unternehmensberaterin bei der Handwerkskammer Düsseldorf. Das können ein besonderer Service oder die Persönlichkeit des Unternehmers, ein beMarketingsonderes Produkt, die Verpackung,

„Die tollste idee funktioniert nur, wenn sie zu Ihnen passt.“

AU S S E R G E WÖ H N L I C H E S KÖ N N E N

Sarah Eichhorn, Betriebsberaterin der HWK Düsseldorf

Fotos: Monika Nonnenmacher / Markus van Offern

der Standort oder der Vertrieb sein. Manchmal sind es ganz banale Dinge, die den eigenen Betrieb von der Masse unterscheiden. Im Marketing spricht man vom Alleinstellungsmerkmal. Einem Angebot, mit dem man sich ganz klar vom Wettbewerb abhebt. „Ganz wichtig ist, dass man authentisch ist“, betont Sarah Eichhorn. „Fragen Sie sich, worin Ihre Stärken liegen und wie Sie Ihre Zielgruppe begeistern können“, empfiehlt die Beraterin.

Wo ein Arbeitsgerüst zu aufwendig und zu teuer wäre oder eine Hebebühne zu klein, da kommt Marc Peschel ins Spiel. Als einer der wenigen Dachdeckermeister in Deutschland beherrscht der 41-Jährige das Industrieklettern. Er seilt sich ab vom Dom in Xanten, vom Düsseldorfer Kunstmuseum oder von Hochhäusern in der Rheinmetropole. Vor über 20 Jahren bekam er – damals noch als Hobby-Kletterer – den ersten Auftrag in luftigen Höhen. „Im Kölner Musical Dome habe ich die Scheinwerfer aufgehängt.“ Der Job gefiel dem Dachdeckermeister so gut, dass er 2004 die Zusatzqualifikation als Industriekletterer machte. Seine gesamte Werbung hat er heute auf diese Spezialisierung ausgerichtet. Außerdem investiert er im Schnitt 20 Tage pro Jahr allein in seine eigene Fortbildung, um für seine Kunden stets auf dem aktuellen Stand der Fachtechnik zu sein.

„Wir müssen nach außen mit Wissen glänzen, denn Freundlichkeit und Service setzt der Kunde voraus.“ Marc Peschel, Dachdeckermeister

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UNVERWECHSELBARER AU F T R I T T Sie sind süß, sie sind kunterbunt und jeder mag sie: Gummibärchen sind das Markenzeichen von Malermeister Theo Cörstges: In den Farben Rot, Gelb und Blau und mit einem winzigen Malerhütchen lachen die kleinen Gesellen von Firmenautos, Werbeflyern und Grußkarten des Meisterbetriebs. Gemeinsam mit einem Food-Fotografen, den Theo Cörstges bei der Handwerkskammer Düsseldorf kennengelernt hat, wurde das Gummibärchen-Motiv entwickelt. Heute zieht es sich wie ein roter Faden durch das Marketing. Kunden überrascht und begeistert der Malermeister außerdem mit roten Überziehschuhen, die er und seine Mitarbeiter so lange tragen, bis die Böden abgedeckt sind. In kleinen gelben Töpfchen hinterlässt er für die ersten Blessuren nach dem Möbelrücken Reste der Originalfarbmischung.

„Wir wollen nicht mit Rabatten werben, sondern mit einer humorvollen Werbung beim Kunden in Erinnerung bleiben.“

Fotos: Ingo Lammert

Theo Cörstges, Malermeister

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Übrigens: Die kreativsten Ideen finden Sie beim Blick über den Tellerrand. Schauen Sie auch, welche Trends die Zukunft bringt – für Ihre Kunden und Ihre Branche.

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„Wir entwickeln und bauen die Maschinen selbst und können deshalb auf jeden Kundenwunsch eingehen und alles aus einer Hand anbieten.“ Daniel Viehoever, Maschinenbauingenieur

Fotos: Ingo Lammert

E I N Z I G A RT I G E LÖ S U N G E N Beim Thema Kleben dachte man früher an Badezimmerhaken. „Heute ist das eine der zukunftsträchtigsten Verbindungstechniken“, sagt Daniel Viehoever (39), Juniorchef und Nachfolger im gleichnamigen Unternehmen. Egal ob Babywindel, Rasierergehäuse oder Fahrradspeiche: Wenn ein Kunde eine Sondermaschine benötigt, um Klebebänder zu bearbeiten und verarbeiten, dann wendet er sich an die Firma Viehoever. Ein großer Kunde ist die Automobilindustrie, wo heute zu 60 Prozent geklebt wird, was man früher verschraubt oder geschweißt hat. „Wir entwickeln und bauen die Maschinen selbst und können deshalb auf jeden Kundenwunsch eingehen und alles aus einer Hand anbieten“, sagt Daniel Viehoever. Er selbst ist Maschinenbauingenieur, sein Vater Handwerksmeister. Beide ergänzen sich ideal, um die Sonderlösungen zu finden und umzusetzen.

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„Jeder Schuh ist ein handgefertigtes Einzelstück und unterstreicht die Persönlichkeit meiner Kunden.“ Rolf Rainer, Schuhmachermeister

M A S S G E S C H N E I D E RT E S PRODUKT

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Fotos: Markus van Offern/privat

Rolf Rainer stellt ein Produkt her, das man an jeder Straßenecke und im Internet billig kaufen kann: Schuhe. Wie kann sich eine Maßschuh-Werkstatt in einer Kleinstadt gegen Deichmann, Zalando und Co. behaupten? „Mit extrem viel Liebe zum Material, zum Produkt und einer Portion Selbstbewusstsein“, sagt Rolf Rainer. Vor sechs Jahren hat er eine Maßschuhkollektion entworfen. Der Kunde kann seinen Schuh selbst konfigurieren – also das Leder, die Form und die Grundform –, produziert wird in Belgien. Rolf Rainer arbeitet mit fair produziertem Leder, das er von einer Gerberei in Italien zu einem, wie er sagt, „erschwinglichen Preis“ bezieht. „Wir stellen ein relativ teures Produkt her, aber wir kalkulieren so, dass wir nicht nur die exklusive Kundschaft erreichen, denn die allein ernährt das Handwerk nicht“, betont der Meister. Auch beim Marketing geht Rolf Rainer gerne neue Wege. Mit Ausstellungen im Geschäft oder Kooperationen mit Künstlern macht er von sich reden. „Das weckt Interesse bei den Medien.“

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MUTIGE P R E I S ST R AT E G I E Wer mit einer festen Vorstellung von Frisur und Farbe zu René Sellmer kommt, der kann gleich wieder gehen. Wer sich auf den Rat des Profis einlässt, der darf bleiben. Das stößt nicht bei jedem auf Begeisterung. „Wir schicken jede Woche auch ein bis zwei Kunden nach Hause“, sagt der Friseurmeister. Erst wenn es ans Bezahlen geht,

„Wir schicken jede Woche auch ein bis zwei Kunden nach Hause.“ René Sellmer, Friseurmeister

hat der Kunde wieder das Heft in der Hand. Er muss selbst entscheiden, was ihm die Dienstleistung wert war. Sprich: Er steckt in einen anonymen Umschlag, was er zahlen möchte. Mit seinem System des „Pay what you want“ kann René Sellmer die alleinerziehende Mutter genauso als Kundin gewinnen wie die Bankdirektorin. Abends wird Kasse gemacht. Dabei hat er auch schon mal einen Fünf-Euro-Schein und einen 500-Euro-Schein im Umschlag gefunden. Aber das sind die Ausnahmen. Für den Friseurmeister geht die Rechnung auf: Seit elf Jahren betreibt er seinen außergewöhnlichen Salon „EMMA hairrevolution“. Nachahmer gab es schon mehrere, aber das hat nicht immer geklappt. „Das kann man eben nicht spielen, das muss man leben.“

AU F E I N E N B L I C K :

Fotos: Markus van Offern/privat

• Jeder Gründer sollte sich folgende Fragen stellen: „Was ist das Besondere an meiner Geschäftsidee? Was mache ich anders als meine Mitbewerber?“ • Dieses sogenannte Alleinstellungsmerkmal kann nicht kopiert werden, sondern muss sich aus dem Charakter und den Stärken des Gründers entwickeln – es muss authentisch sein. • Alleinstellungsmerkmale können vielfältig sein: Service, Unternehmerperson, Produkt, Verpackung, Standort, Vertrieb, etc. ... Es muss nicht immer eine Innovation sein.

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• Wer seine Alleinstellungsmerkmale kennt und professionell kommuniziert, kann seine Dienstleistungen und Produkte besser verkaufen (Verkaufsargument). • Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Freundlichkeit werden vom Kunden vorausgesetzt und sind keine gesonderten Alleinstellungsmerkmale. • Das Alleinstellungsmerkmal sollte sich wie ein roter Faden durch Gründungskonzept und Werbung / Marketingstrategie des Unternehmens ziehen.

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D I E B E T R I E B S B E R AT E R

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E I N S TA R K E S

TEAM!

Claudia Schulte Abteilungsleiterin Betriebswirtschaft Ulrich Lippe Betriebsberater

Hubert Kersting Betriebsberater

F Ü R D I E B E T R I E B SW I RT S C H A F T L I C H E N THEMEN

Ingrid Czulkies Betriebsberaterin

Ekkehard Arnold Betriebsberater

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Sarah Eichhorn Betriebsberaterin

Gerd Fahrendorf Betriebsberater

Richard Thielen Betriebsberater

„Die Betriebsberatung wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages sowie vom Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen“

André-A. Maaß Betriebsberater

Patricia Weßeling Betriebsberaterin

Fotos: Ingo Lammert (1) / Monika Nonnenmacher (17)

Kai Hambüchen Betriebsberater

- Unternehmensplanung bei Gründung, Festigung, Wachstum und Nachfolge - Finanzierung und Fördermittel - Strategie und Marketing - Unternehmensführung - Mitarbeiterführung und Produktivität - Unternehmensanalyse und Prüfung der Kalkulationsgrundlagen - Krise und Sanierung - Betriebsbörse - Unternehmenswert und vieles mehr ...

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Claudia Schulte-Urlitzki Standortberaterin

F Ü R STA N D O RT F R AG E N

- Betriebsstandort und behördliche Auflagen - Bauordnung, Planungsrecht, Nutzungsbeschränkungen - Probleme mit Behörden und vieles mehr ... FÜR TECHNISCHE F R AG E N

- Betriebsstättenplanung und technische Normen - Arbeits- und Gesundheitsschutz - Betriebliche Energie- und Umweltfragen - Nachbarschaftsbeschwerden - Innovationen und gewerbliche Schutzrechte - Qualitätsmanagement und vieles mehr ...

D I E E R ST E A N L AU F ST E L L E

- Erstberatung rund um die Gründung - Gründungsvoraussetzungen - Anmeldeformalitäten - Infos, Tipps und Ansprechpartner

Dr. Evelin Denkhaus Technische Beraterin

Dr. Reinhold Bottin Technologieberater

Ulrich Engelhardt Gründungslotse

FÜR FORMGEBUNG UND DESIGN

- Erscheinungsbild der Firma - Außenauftritt, Logo - Geschäftsunterlagen und vieles mehr ...

FÜR AU S S E N W I RT S C H A F T

Fotos: Ingo Lammert (1) / Monika Nonnenmacher (17)

Dr. Volker Becker Abteilungsleiter Technik

- Chancen im Ausland: Märkte, Bedarf und Strategien - Arbeiten im Ausland: Bedingungen, Meldevorschriften, Steuern und Zölle und vieles mehr ... Uwe Müller-Biebel Abteilungsleiter Formgebung/Design

Marie-Theres Sobik Außenwirtschaftsberaterin

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hwk-duesseldorf.de/berater

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S TA N D O R T

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E I N E G U T E WA H L

„Die Berater prüfen die bauplanungsrechtlichen Voraussetzungen und die konkrete Standortsituation.“

Claudia Schulte-Urlitzki, Standortberaterin der HWK Düsseldorf

Ob Friseur oder Metallbauer – die Wahl des richtigen Standorts kann für den Erfolg eines Unternehmens entscheidend sein. Da geht es nicht nur darum, wo gerade etwas frei ist. Zur Standortbewertung gehört neben der Lage und den Kosten in erster Linie die Prüfung der richtigen Marktbedingungen für das Vorhaben wie z. B. Kundennähe, Kaufkraft und Wettbewerbsdichte. Was viele Gründer nicht im Blick haben, sind technische Anforderungen und behördliche Auflagen. Wenn der Miet- oder Kaufvertrag erst unterschrieben ist, kann das teuer werden.

A R B E I T S STÄT T E N R I C H T L I N I E N Wer Arbeitgeber oder Arbeitgeberin wird, übernimmt eine umfassende Verantwortung für die Beschäftigten. Dazu zählen auch Azubis, Praktikanten und Aushilfen. Es ist für Arbeits- und Gesundheitsschutz zu sorgen durch die richtige Betriebsorganisation und technische Prävention. Eine Reihe von Arbeitsstättenrichtlinien stellt umfangreiche Anforderungen an die Betriebsstätte, die im Nachhinein manchmal gar nicht oder nur mit hohem Kostenaufwand erfüllt werden können. Betroffen sind etwa

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die Ausstattung des Standortes mit Sozial- und Toilettenräumen, aber auch – sofern erforderlich – mit Umkleide-, Waschräumen und Duschen. Andere Beispiele sind der Tageslichtzutritt, Deckenhöhen, Fluchtwege oder die Belüftung. Kann die Betriebsstätte baulich nicht angepasst werden oder bietet sie nicht genügend Platz, kann später nicht nachgebessert werden.

BRANDSCHUTZ Viele handwerkliche Nutzungen stellen besondere Anforderungen an den Brandschutz. Kriterien sind Brandabschnitte, Brandmauern, Leitungsdurchführungen, Feuerwiderstandsklassen einzelner Bauteile. Oftmals ist nicht nur die Sicherheit des eigenen Betriebs betroffen (Diskothek oder Spielhalle grenzt an Kfz-Werkstatt). Nicht selten stellen sich die Betreiber der Nachbarbetriebe beim Vermieter gegen die Neuansiedlung des Handwerkers, weil sie für sich selber schärfere Kontrollen oder höhere Versicherungsprämien befürchten. Viele Hallen mit gewerblicher Vornutzung entsprechen nicht den Anforderungen. Dann zieht sich das Genehmigungsverfahren in die Länge, weil Gutachten ein-

W E R E I N G R U N D ST Ü C K K AU F T, S O L LT E D I E A LT L A ST E N P R Ü F E N U N D D I E F O LG E N D E N P U N K T E B E AC H T E N :

1. Risiko: Der Käufer ist verantwortlich, unabhängig davon, was er zur Situation beigetragen hat! Bei Schadensverdacht muss er das Grundstück untersuchen und im Zweifel sanieren lassen. 2. Zeitliche Planung: Einbeziehen in ihre Planung sollten Gründer immer: • die Bearbeitungsdauer der Behörden bis zur Genehmigung • die Zeiten für Auswahl, Abstimmung und Bearbeitung, z. B. von Architekten und Sachverständigen

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3. Prüfung der Vorbelastung eines Standortes: • Musste der Vorgängerbetrieb Auflagen erfüllen? • Hat die Behörde deren Nichterfüllung vielleicht geduldet? Gegenüber neuen Betrieben wird diese Duldung nicht bestehen bleiben! 4. Bindung durch Mietvertrag: • Niemals ohne eine gesicherte Nutzungsgenehmigung! • Im Zweifel sollten Gründer „Ausstiegsklauseln“ in den Vertrag aufnehmen oder dem Vermieter den Antrag auf Nutzungsgenehmigung übertragen.

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Fotos: Fotolia-contrastwerkstatt / Monika Nonnenmacher

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Fotos: Fotolia-contrastwerkstatt / Monika Nonnenmacher

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geholt oder Brandschutzkonzepte erstellt werden müssen. Folge: Kosten für Sachverständige und bauliche Maßnahmen, die vorab nicht einkalkuliert waren. Zum Beispiel führt die Lagerung von Autoreifen in einer Kfz-Werkstatt wegen der hohen Brandlast zu erhöhten Anforderungen. Ohne besondere Vorkehrungen ist das Betriebsgebäude weder genehmigungsfähig noch versicherbar.

MASCHINEN Werden Anlagen, Maschinen, Geräte vom Vornutzer übernommen, ist zu fragen: Sind diese noch mit den Arbeitsschutz-Anforderungen vereinbar?

AU F E I N E N B L I C K B AU R E C H T L I C H E K R I T E R I E N : Wer einen Betrieb mietet oder kauft, der bereits vorher gewerblich genutzt wurde, sollte sich fragen, ob er eine wesentliche Änderung der Nutzung plant. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn eine Bäckerei in eine Werkstatt umgewandelt werden soll. Ohne Prüfung von Unterlagen kann man das nicht unbedingt erkennen! Denn es kommt auf die genehmigte (!), nicht auf die tatsächliche Vornutzung an.

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ST E L L P L ÄT Z E : Eine wesentliche Nutzungsänderung führt zur Neubewertung des Stellplatzbedarfs. Zusätzliche Stellplätze müssen geschaffen oder durch eine Geldzahlung abgelöst werden. Eine Stellplatzablösung kann mehrere Tausend, in besonderen Lagen über 10.000 Euro kosten!

DA S S O L LT E M A N B E AC H T E N : Das Baurecht deckt nicht immer alles ab, bestimmte Tätigkeiten sind zusätzlichen Anforderungen unterworfen: • Sind umweltrechtliche Genehmigungen notwendig? Das gilt zum Beispiel für die Indirekteinleitung von Wasser aus einer Kfz-Werkstatt oder Wäscherei. • Bei Lagerung gefährlicher Stoffe: Dafür muss man separate Räume einplanen! • Für manche Tätigkeiten sind besondere Qualifikationsnachweise erforderlich, zusätzlich zum handwerklichen Berufsabschluss.

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S TA N D O R T

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I N T E R V I E W : Die wichtigsten Fragen zum Thema Standort und Baurecht beantworten die Betriebsberater Claudia Schulte-Urlitzki und Dr. Volker Becker.

SO KLAPPT’S

AUCH MIT NACHBARN UND BEHÖRDEN

Muss ich als Handwerker den Nachbarn fürchten? B E C K E R : Nachbarschaftsbeschwerden richten sich meist gegen Betriebe, die durch störende Gerüche oder Lärm auffallen. Dazu zählen auch die Geräusche des Liefer- und Kundenverkehrs. Aber auch ohne störende Auswirkungen können Betriebe baurechtlich illegal sein – weil die Genehmigung einfach fehlt oder wegen Mängeln nicht erteilt werden kann. Wenn die Behörde darauf aufmerksam wird, macht sie den Laden vielleicht dicht. Wie kann ich mich schützen? S C H U LT E - U R L I T Z K I : Ich muss den Betrieb bestandssicher machen. Das heißt, die baurechtliche Genehmigungsfähigkeit prüfen. Dann eine Baugenehmigung oder Nutzungsänderung erreichen, Bestandsschutz schaffen und Entwicklungsspielräume sichern. Wovon hängt die Zulässigkeit einer Nutzung ab? S C H U LT E - U R L I T Z K I : Es kommt immer auf mehrere Faktoren an, die bauplanungs-

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„Besondere Vorsicht ist bei Betrieben mit hoher Geruchsoder Lärmentwicklung geboten.“

Dr. Volker Becker, Abteilungsleiter Technik der HWK Düsseldorf

Muss ich mit Auflagen rechnen? B E C K E R : Behörden können eine Genehmigung mit Auflagen verbinden. Wenn erhebliche Auswirkungen auf die Nachbarschaft zu erwarten sind, kann sie schon im Genehmigungsverfahren Gutachten und technische Schutzmaßnahmen verlangen. Besserer Schallschutz und höhere Schornsteine kosten den Gründer dann zusätzliches Geld.

Fotos: Fotolia-goodluz / Monika Nonnenmacher

rechtlichen Vorgaben, die konkreten Tätigkeiten und Auswirkungen eines Betriebes sowie die Umgebungsnutzung am vorgesehenen Standort. Gerade in nicht beplanten Bereichen – häufig in Innenstadtlagen – muss sich ein Betrieb in die vorhandene Nutzungstruktur einfügen. Anwohner dürfen nur in engen Grenzen durch zum Beispiel Lärm oder Gerüche beeinträchtigt werden.

Bill Gates startete in einer Garage ... B E C K E R : ... was hier baurechtlich illegal gewesen wäre. Spätestens bei einer ersten Nachbarschaftsbeschwerde hätte man den Betrieb untersagt.

Welche Gründungsvorhaben sind betroffen? B E C K E R : Bestandssicherheit ist erst einmal ein Thema für jeden. Bestimmte Konstellationen führen aber zu besonderen Fragestellungen: Etwa die Übernahme oder Nachnutzung eines bestehenden Betriebes oder wenn ein Betrieb seine Nutzung erweitern will. Betroffen sind auch ein Neubau oder grundsätzlich Baumaßnahmen. Und wer private Räume zu gewerblichen Zwecken nutzen will, sollte

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Fotos: Fotolia-goodluz / Monika Nonnenmacher

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sich ebenfalls Gedanken machen. Besondere Vorsicht aber ist bei Betrieben mit hoher Geruchs- oder Lärmentwicklung geboten. Wie hilft die Handwerkskammer konkret? S C H U LT E - U R L I T Z K I : Die Berater prüfen die bauplanungsrechtlichen Voraussetzungen und die konkrete Standortsituation. Das setzt immer voraus, dass sie die Örtlichkeiten und Umstände des Einzelfalls kennenlernen. Sie helfen, den Betrieb so zu planen, dass alle zulässigen Grenzwerte einge-

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halten werden. Manchmal stellt sich aber auch heraus, dass ein Standort nicht realisierbar ist oder Kosten für zusätzliche technische Maßnahmen nicht tragbar sind. Dann ist es noch früh genug, sich nach einem neuen Standort umzusehen. Wenn aber erst mal der Mietvertrag unterschrieben ist, ist es vielleicht zu spät. Eine Gründung ist immer ein Prozess. Die Kammerberater können darin eine Lotsenfunktion übernehmen, gegenüber den Behörden vermitteln und bei Bedarf auf weitere Fachexperten verweisen.

Wie geht ein Gründer also richtig vor? B E C K E R : Vor allem sollte er sich klarmachen, dass die baurechtliche Absicherung wichtig ist. Ebenso wichtig ist eine realistische Vorstellung zum Zeitbedarf. Heute mieten und morgen anfangen geht meistens nicht. Wir empfehlen den Weg zu den Kammerberatern. So lässt sich vermeiden, dass es im Nachhinein böse Überraschungen gibt und teure Nachrüstungen erforderlich werden oder schlimmstenfalls eine Tätigkeit gar nicht aufgenommen werden darf.

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FÖRDERMITTEL

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F Ö R D E R M I T T E L : Unternehmensgründer können finanzielle Hilfe bekommen. Die vier interessantesten Förderungen:

HIER GIBT’S GELD

FÜR GRÜNDER

Gründungszuschuss Wenn Sie noch mindestens Anspruch auf 150 Tage Arbeitslosengeld I haben und wenigstens einen Tag arbeitslos waren, haben Sie die Chance, den Gründungszuschuss zu bekommen. Entscheidet die Arbeitsagentur zu Ihren Gunsten, erhalten Sie sechs Monate Gründungszuschuss in der Höhe des Arbeitslosengelds I plus 300 Euro für die soziale Absicherung. Erfolgreiche Gründer können diese 300 Euro weitere neun Monate bekommen.

Einstiegsgeld Bekommen Sie Arbeitslosengeld II? Dann können Sie Einstiegsgeld erhalten. Entscheidet die Arbeitsagentur zu Ihren Gunsten, gibt es diese finanzielle Unterstützung. Die Höhe und Dauer richtet sich nach Ihren Lebensumständen und wird maximal 24 Monate gezahlt. arbeitsagentur.de

FÖRDERMITTEL FÜ R HAN DWERKER

Meistergründungsprämie NRW Sind Sie Handwerksmeister? Dann können Sie die Meistergründungsprämie NRW vor der Betriebsgründung beantragen. Sie bekommen einen Zuschuss von derzeit 7.500 Euro. Dafür müssen Sie mindestens 25.000 Euro investieren (Frauen 20.000 Euro) und sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze schaffen. lgh.de Teilerlass Meister-BAföG-Darlehen Sie können bis zu zwei Drittel Ihres Meister-BAföG-Kredits erlassen bekommen. Dafür müssen Sie mindestens einen Mitarbeiter auf Dauer sozialversicherungspflichtig einstellen. kfw.de meister-bafoeg.info

„Seit es die Meistergründungsprämie gibt, haben wir in NRW knapp 17.000 Menschen und Gründungen gefördert und damit 70.000 Arbeitsplätze gesichert beziehungsweise geschaffen. Diese Zahlen verdeutlichen, wie erfolgreich dieses Instrument ist. Wir wissen natürlich auch: 7.500 Euro Förderzuschuss machen einen Gründer nicht reich, aber sie sind ein ganz wichtiger Baustein in der schwierigen Gründungsphase.“ Garrelt Duin, Minister für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk in NRW

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Fotos: Fotolia-R. Kneschke / Monika Nonnenmacher / StK NRW/ R. Sondermann

S Patricia Weßeling, Betriebsberaterin der HWK Düsseldorf

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„Wir helfen Ihnen dabei, die richtigen Fördermittel zu finden und zu beantragen!“

F Ö R D E R U N G F Ü R A R B E I T S LO S E

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Gründercoaching Deutschland Haben Sie Ihren Betrieb vor Kurzem gegründet, können Sie sich von einem freien Unternehmensberater coachen lassen. Der Berater muss bei der KfW-Bank registriert sein, dann können Sie einen Teil der Beratungskosten erstattet bekommen. Der Antrag ist unbedingt im Vorfeld zu stellen. startercenter.nrw.de

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Öffentliche Existenzgründungsdarlehen Wenn Sie wenig Eigenkapital haben, können Sie Unterstützung bei der KfW-Bank, NRW.Bank, der Kapitalbeteiligungsgesellschaft und Bürgschaftsbank NRW erhalten. Mit diesen Programmen ist meist eine Reduzierung des Haftungsrisikos für die Hausbank verbunden, so dass Sie dort keine weitere Sicherheit mehr stellen müssen. Die weiteren Vorteile öffentlicher Darlehen: • Sie müssen erst ein bis drei Jahre nach der Gründung mit der Rückzahlung beginnen, • der Zins ist niedriger als üblich, • Sonderkonditionen bei der Rückzahlung. Das passende Existenzgründungsdarlehen finden Sie in der Online-Förderdatenbank des Bundeswirtschaftsministeriums. foerderdatenbank.de

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Beratungsprogramm Wirtschaft Vor der Betriebsgründung können Sie sich von einem freien und qualifizierten Unternehmensberater Unterstützung holen. Er hilft Ihnen beim Schreiben, Verbessern und Überprüfen Ihres Unternehmenskonzepts. Wenn Sie vorher einen Antrag stellen, können Sie einen Zuschuss zu den Beratungskosten bekommen.

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B E R AT U N G S P R O G R A M M E

Bei diesem Förderprogramm ist ein Unternehmenskonzept nötig!

Fotos: Fotolia-R. Kneschke / Monika Nonnenmacher / StK NRW/ R. Sondermann

„Gerade für Existenzgründer sind Sicherheiten unverzichtbar, weil sie damit eine viel bessere Verhandlungsbasis gegenüber ihrer Hausbank haben. Wer nicht genügend Sicherheiten hat, kann dafür eine Bürgschaft nutzen. Die Bürgschaftsbank NRW garantiert gegenüber der Hausbank bis zu 80 Prozent des Kreditrisikos. Sie trägt insgesamt dazu bei, dass der angehende Unternehmer eine günstige Finanzierung bekommt.“ Manfred Thivessen, Geschäftsführer der Bürgschaftsbank NRW

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Q U A L I F I K AT I O N

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W E I T E R B I L D U N G : Mit oder ohne Meisterbrief: Wer erfolgreich starten will, sollte sein Handwerk beherrschen und noch einiges mehr.

ZUKUNFT

KOM MT VO N KÖ N N E N

Übrigens: Möglichkeiten zur fachlichen und unternehmerischen Weiterbildung finden Sie auf Seite 42.

Das Handwerk und der Meisterbrief – in den Köpfen der Verbraucher gehören diese beiden Begriffe immer noch untrennbar zusammen. Doch die Realität sieht längst anders aus. Um einen Betrieb führen zu dürfen, wird der Meistertitel in den meisten Gewerken nicht mehr verlangt. Auch in den zulassungspflichtigen Berufen gibt es viele Möglichkeiten. In der Meisterausbildung werden grundlegende Kenntnisse vermittelt, die Selbstständige gut gebrauchen können.

✔ ✔ ✔ ✔

Fachliches Können Kaufmännisches Wissen Rechtliche Grundlagen Arbeitspädagogik

( M E I ST E R-) Q UA L I F I K AT I O N I M HAN DWERK HAT VI ELE GESICHTER: In den zulassungspflichtigen Berufen können gründen: • Handwerksmeister/innen • Ingenieure/innen, Industriemeister/ innen oder Techniker/innen mit den entsprechenden Schwerpunkten • Auf Antrag: erfahrene Gesellen/Gesellinnen, wenn sie bereits eine Zeit lang in leitender Stellung in einem Handwerksbetrieb gearbeitet haben • Auf Antrag EU-Handwerker/innen mit entsprechenden Qualifikationen • In Ausnahmefällen auch Handwerker/ innen, die per Vergleichsprüfung die notwendige Qualifikation nachgewiesen haben.

Und darauf will manch einer nicht verzichten, auch wenn es gewerberechtlich nicht verlangt wird.

Es ist auch möglich, jemanden als Betriebsleiter/in mit der entsprechenden Qualifikation einzustellen.

die der Gesetzgeber für eine handwerkliche Unternehmung vorsieht, noch die geübte Praxis. Natürlich ist die erfolgreich abgelegte Meisterprüfung weiterhin der Königsweg zur Unternehmensgründung in den 41 zulassungspflichtigen Handwerken. Daneben aber gibt es eine Vielzahl von alternativen Wegen zum eigenen Unternehmen.

Das Handwerk will Qualität! Zum Wohle des Verbrauchers, zur Stärkung der Volkswirtschaft. Denn qualifizierte Unternehmensgründungen halten länger. Und das gilt für zulassungspflichtige und zulassungsfreie Handwerke und Gewerbe. Deshalb sagen wir voller Überzeugung: Handwerk ist Qualifizierung, oder es ist kein Handwerk!

Die Kritiker des Meisterbriefs glauben, dass man nur mit einer bestandenen Meisterprüfung ein zulassungspflichtiges handwerkliches Unternehmen führen könne. Das Handwerk habe mit der Meisterprüfung als Voraussetzung für die Gründung eines Unternehmens einen Schutzzaun errichtet, der letztlich wachstumsfeindlich sei und die Berufsfreiheit brutal einenge. Wer das sagt, hat die Qualifizierungskultur des Handwerks nicht verstanden oder will es nicht. Leider kennen diese Deregulierungsexperten weder die rechtlichen Vorgaben,

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Dr. Axel Fuhrmann, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Düsseldorf

Fotos: Heike Herbertz / Nico Hertgen / Ingo Lammert

DA S H A N DW E R K W I L L Q UA L I TÄT !

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Bestatter Christian Stotzka hat sich bewusst für die freiwillige Meisterausbildung entschieden. Anderthalb Jahre ist er dafür einmal im Monat für eine Woche vom Rheinland nach Unterfranken gefahren. Der Aufwand hat sich gelohnt – fachlich und werblich.

„Unsere Kunden sind beeindruckt, wenn sie den Meisterbrief bei uns im Besprechungsraum sehen. In einer Branche, in der sich jeder selbstständig machen kann, ist der Meisterbrief ein Prädikat und Alleinstellungsmerkmal.“

Der Vater von Daniel Viehoever ist Handwerksmeister. Er selbst hat sich für ein Studium entschieden. Als Maschinenbauingenieur will er das Unternehmen für Sondermaschinenbau in die Zukunft führen.

„Die Qualifikationen meines Vaters im Bereich der Elektrotechnik und Mechanik und mein Maschinenbaustudium ergänzen sich ideal. So können wir unseren Kunden individuelle Sonderlösungen aus einer Hand bieten.“

Fotos: Heike Herbertz / Nico Hertgen / Ingo Lammert

Auch gut qualifizierte Seiteneinsteiger sind im Handwerk willkommen. So wie Lars Michalski. Nach einer Ausbildung zum Industriekaufmann studierte er berufsbegleitend Betriebswirtschaft. Zuletzt war er angestellter Geschäftsführer im Automobilbereich und für 220 Mitarbeiter verantwortlich. Heute ist er Inhaber eines Gebäudereinigungsbetriebes mit 120 Mitarbeitern.

„Meine Ausbildung und das Studium waren eine gute Grundlage. Markt- und Branchenanalyse, Businessplan, das konnte ich alles selbst machen. Ein solches Unternehmen ohne dieses Know-how und meine Berufserfahrung zu führen, wäre für mich undenkbar.“

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M I TA R B E I T E R

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TEAMWORK

Irgendwann wächst auch dem besten Einzelkämpfer die Arbeit über den Kopf. Meistens ist das aber ein gutes Zeichen dafür,

VO R D E R S U C H E N AC H D E R R I C H T I G E N V E R STÄ R K U N G S O L LT E N U N T E R N E H M E R Ü B E R L E G E N : • Wie viel zusätzliche Arbeitskraft brauche ich? Vollzeit / Teilzeit / Minijob? ... dauerhaft oder vorübergehend?

Befristete / unbefristete Anstellung?

... für welche Tätigkeiten?

Handwerklich/ Büro?

... mit welchen Fähigkeiten?

Spezialist / Fachkraft/ Hilfskraft / Azubi?

• Welche Kosten bringt die Einstellung mit sich? ... Lohn/ Gehalt

Mit / ohne Tarifbindung?

... Nebenkosten

Sozialversicherung, Berufsgenossenschaft, Sozialkasse?

... Investitionen

Ausstattung des Arbeitsplatzes?

... sonstige Mehrkosten

z. B. Kfz, Strom, Buchhaltung?

• Wie viel Mehrumsatz brauche ich dann?

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Was bedeutet das für die Auftragsakquise?

dass das Geschäft brummt. Der richtige Zeitpunkt, über die Einstellung neuer Mitarbeiter nachzudenken! Wenn die Fragen des Infokastens links auf dieser Seite beantwortet sind, ergeben sich viele weitere Antworten automatisch: wo und wie Sie am besten suchen, welchen Arbeitsvertrag Sie brauchen und welche Formalitäten zu erledigen sind. Informationen und Beratung zu allen rechtlichen und tariflichen Fragen bekommen Sie bei der Handwerkskammer. Die besten Ansprechpartner in Sachen Tarif- und Arbeitsrecht sind die Juristen bei den jeweiligen Fachinnungen bzw. Kreishandwerkerschaften, denn sie können ihre Mitgliedsbetriebe bei Bedarf auch anwaltlich vertreten. Auch wenn es mal Probleme mit den Mitarbeitern gibt, stehen die Berater der Handwerkskammer und Innungen den Unternehmern mit Rat und Tat zur Seite. Ein ausführliches Merkblatt, Vertragsmuster und Ansprechpartner finden Sie im Internet. hwk-duesseldorf.de/mutig

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AUSBI LDUNG

WISSEN

SEIN WEITERGEBEN

Fotos: Fotolia-contrastwekstatt / Fotolia-Kurhan / privat

Sein Wissen an jüngere Menschen weiterzugeben, gehört im Handwerk einfach mit dazu, zumal sich der befürchtete Fachkräftemangel bereits jetzt widerspiegelt. „Zur Ausbildung ist jeder berechtigt, der persönlich und fachlich geeignet ist“, erklärt Ausbildungsberaterin Maike Münster. Diese Voraussetzungen sind beispielsweise durch eine Meisterprüfung in dem Handwerk erfüllt, in dem ausgebildet werden soll. Die betriebliche Voraussetzung ist ebenfalls ein wichtiges Kriterium. Bestehen zur Ausbildungsberechtigung und weiteren Themen Fragen, stehen die Ausbildungsberater der Handwerkskammer immer mit guten Ratschlägen zur Seite. Gerade bei dem ersten Auszubildenden gibt es erfahrungsgemäß viele Unklarheiten.

PRAKTIKUM HILFT „Wer ausbilden möchte, sollte sich im Vorfeld allerdings gut überlegen, ob er dafür die nötige Zeit und die nötigen

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Kapazitäten hat“, rät Maike Münster. Zu Anfang muss es nicht immer gleich ein Lehrvertrag sein. Seinen neuen Schützling über ein Praktikum zu rekrutieren, erspart manch große Enttäuschung. Um einen passenden Auszubildenden zu finden, gibt es verschiedene Möglichkeiten. „Wer längerfristig planen möchte, kann sich an eine Schule in der Umgebung wenden und Praktikumsplätze anbieten. Ansonsten wird man in der Lehrstellen- und Praktikumsbörse der Handwerkskammer fündig oder kann sich mit der Arbeitsagentur oder mit dem Jobcenter in Verbindung setzen“, zählt Maike Münster auf. Die Ausbildungsberatung der Handwerkskammer Düsseldorf ist telefonisch zu erreichen unter (0211) 87 95-632 oder per E-Mail unter ausbildungsberatung@ hwk-duesseldorf.de. Eine Übersicht von häufig gestellten Fragen zur Berufsausbildung hat die Handwerkskammer zudem im Internet bereitgestellt in der Rubrik „Ausbildung/Rat für Ausbilder“ unter hwk-duesseldorf.de

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„Es muss nicht gleich ein Lehrvertrag sein, man kann erst mal mit einem Praktikum starten.“ Maike Münster, Ausbildungsberaterin der HWK Düsseldorf

C H E C K L I ST E AU S B I L D U N G : D E N AU S B I L D U N G S B E G I N N VO R B E R E I T E N ✔ Vorlage ärztliche Untersuchungsbescheinigung (bei Minderjährigen) ✔ Steuer-Identifikationsnummer erfragen ✔ Anmeldung Krankenkasse und Sozialversicherung ✔ evtl. Anmeldung bei der Lohnausgleichskasse ✔ Bankverbindung erfragen ✔ evtl. Arbeitserlaubnis ✔ evtl. Kopie des Führerscheins ✔ evtl. Lärmuntersuchung ✔ Anmeldung bei der Berufsschule ✔ Anmeldung bei der Berufsgenossenschaft ✔ Ausbildungsvertrag abschließen ✔ Betrieblichen Ausbildungsplan erstellen ✔ Zusatzvereinbarung vorbereiten ✔ Mitarbeiter über neue Auszubildende informieren

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ÜBERNAHME

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Ü B E R N A H M E : Für junge Gesellen, Meister oder Betriebswirte, die sich selbstständig machen möchten, ist die Nachfolge eine echte Alternative.

NACH FOLGER

DRINGEND GESUCHT!

„Eine Unternehmensnachfolge ist eine echte Chance“, sagt Claudia Schulte, Leiterin der Betriebsberatung der Handwerkskammer Düsseldorf. Viele Tausend Handwerksunternehmen suchen jetzt geeignete und engagierte Nachfolger. „Oft sind das traditionsreiche Unternehmen mit gutem Ruf in der Stadt und der Region. Junge Leute denken vielleicht, dass eine Übernahme zu risikoreich ist, dabei ist das eine sehr gute Alternative zur Gründung.“

Z A H L E N , D I E M U T M AC H E N : Die Überlebensrate bei Unternehmensübernahmen ist deutlich höher als bei Existenzgründungen. Laut dem Institut für Mittelstandsforschung scheitern rund 50 Prozent aller Neugründungen in den ersten fünf Jahren. Die Hälfte der fortgeführten Unternehmen dagegen hat sich nach der Übernahme gut entwickelt und ihre wirtschaftliche Situation hat sich verbessert. Mehr als 80 Prozent haben Änderungen eingeführt, 60 Prozent nehmen eine Neuausrichtung vor.

VORTEI LE:

EVENTUELL SCHWIERIG:

• Bekanntheitsgrad und vorhandener Kundenstamm • Eingearbeitete Mitarbeiter, vorhandene Ausstattung, eingespielte Prozesse • Bestehende Beziehungen zu Lieferanten und Kreditgebern • Keine Anlaufphase • Wirtschaftlichkeit sichtbar anhand der vorhandenen Bilanzen

• Starke Prägung des Betriebs durch den Vorgänger • Akzeptanz von Kunden, Mitarbeitern, Geschäftspartnern • Veraltete Strategie • Investitionsstau • Bestehende Verpflichtungen und Haftungsfragen

✔ Die richtige Motivation und die unternehmerische Eignung. Nicht aus der Not heraus. ✔ Plan B im Blick. Handlungsalternativen Anstellung, Neugründung oder Übernahme gegeneinander abwägen. ✔ Objektivität in der Bewertung. Die Abschätzung des Unternehmenswertes sollte ein Externer vornehmen, der keinen der Beteiligten vertritt (zum Beispiel ein Kammerberater). ✔ Genügend Zeit. Die Übergabe kann sechs Monate bis drei Jahre dauern. ✔ Gute Einarbeitung. Übergeber und Übernehmer sollten bestenfalls eine gewisse Zeit zusammenarbeiten. ✔ Rückendeckung. Familiäre Unterstützung ist wichtiger als vieles andere.

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Fotos: Nico Hertgen

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„Meinem früheren Chef gefällt der Laden heute besser denn je.“ Pia Kessler, Augenoptik Luckas

Fotos: Nico Hertgen

NACH FOLGE MIT H I N DERN ISSEN U N D HAPPY EN D Pia Kessler hat sich ihren Traum verwirklicht. Sie ist Inhaberin von Augenoptik Luckas. Das Geschäft hat die 43-Jährige vor drei Jahren von ihrem ehemaligen Chef Eberhard Luckas (63) übernommen. Der Firmengründer ist heute neben zwei Gesellen und einer Auszubildenden als Augenoptikermeister bei Pia Kessler angestellt. In zwei Jahren wird er in den Ruhestand gehen. „Wir wollen mehr als Brillen verkaufen. Wir sind ein Laden mit Anspruch, der auf individuellen Service und aktuelles Fachwissen setzt. Wir haben uns auch auf Kontaktlinsen und Kunden mit Sehbehinderung spezialisiert“, sagt Pia Kessler selbstbewusst, während sie mit ihrem Dekorateur die neue Schaufenstergestaltung plant. Der Weg hierhin war steinig. Eigentlich sollte das Geschäft

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in der Familie bleiben. Doch als dies aus verschiedenen Gründen nicht gelang, fragte der Chef seine langjährige Mitarbeiterin. Mithilfe ihres Steuerberaters und dem Augenoptikerverband NRW bereitete sich die Meisterin ein Jahr lang intensiv auf die Übernahme vor. Nachdem die Finanzierung endlich geklärt war, gab es aber ernste Probleme im Team. Eine Mitarbeiterin konnte nicht akzeptieren, dass ihre Kollegin jetzt die neue Chefin ist. „Ich dachte, das geht freundschaftlich“, sagt Pia Kessler. Im dritten Jahr ihrer Selbstständigkeit musste sie dann die Kündigung aussprechen. Heute hat sie ein dynamisches und motiviertes Team an ihrer Seite, und dem „alten“ Inhaber gefällt sein Laden besser denn je.

Verzichten Sie nicht auf eigenen juristischen, steuerlichen und betriebswirtschaftlichen Expertenrat. Probleme tauchen auf bei mangelnder Vertragsgestaltung, unklarer Rollenverteilung und beim Verdrängen von familieninternen Konfliktfeldern.

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augenoptik-luckas.de

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ÜBERNAHME

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BETRIEBSBÖRSEN

H I L F E D U R C H D I E B E R AT E R

Wer einen bestehenden Handwerksbetrieb oder eine Beteiligung sucht, kann in der Betriebsbörse der Handwerkskammer Düsseldorf stöbern oder selbst eine Suchanzeige aufgeben. Gleichzeitig können dort Inhaber, die einen Nachfolger suchen, inserieren.

• Individuelle Beratung zum Nachfolgevorhaben • Klärung betriebswirtschaftlicher und rechtlicher Fragestellungen • Hilfestellung bei der Gestaltung des Unternehmenskonzepts • Einschätzung des Unternehmenswertes • Beratung zu den Finanzierungsmöglichkeiten • Unterstützung bei der Vorbereitung der Finanzierungsgespräche • Bereitstellung von Vertragsmustern und Merkblättern • Moderation des Nachfolgeprozesses

hwk-duesseldorf.de/betriebsboerse

Wer bundesweit suchen will, kann sich in der Unternehmensbörse der KfW umschauen. nexxt-change.org

Hubert Kersting hat unzählige Nachfolgeprozesse begleitet. „Jede Unternehmensnachfolge ist individuell. Man muss wissen, wo man hinwill, und bereit sein, Kompromisse zu machen. Den Nachfolgebetrieb aus dem Katalog gibt es nicht. Aber jeder Nachfolger kann das Unternehmen Schritt für Schritt nach seinen Vorstellungen ausrichten.“ Seine eigene Rolle beschreibt er als die eines Unterstützers und Moderators, der den gesamten Planungs- und Übergabeprozess von Übergeber und Übernehmer begleiten kann.

FR AGE N, DI E SICH NACH FOLGE R STE LLE N MÜSSE N: ✔ Ist das Vorhaben für mich finanzierbar? Kann ich eine Bank überzeugen, mich mit entsprechendem Fremdkapital zu unterstützen? ✔ Wie stark ist die Prägung des Betriebes durch meinen Vorgänger? ✔ Wie zeitgemäß ist das Unternehmenskonzept? ✔ Wie ist die technische Ausstattung des Betriebes?

Gibt es zusätzlich zum Kaufpreis in naher Zukunft Investitionsbedarf? ✔ Wie ist die Mitarbeiterstruktur? Alter, Qualifikation, Produktivität? ✔ Wie werthaltig sind für mich die bestehenden Kunden- und Lieferantenbeziehungen?

„Nutzen Sie unsere Erfahrung.“

✔ Welche langfristigen Verträge sind zu übernehmen? ✔ Welche Haftungsrisiken für betriebliche Verbindlichkeiten meines Vorgängers kann ich ausschließen? ✔ Welche Erträge kann ich zukünftig erzielen und reichen diese aus, um mir und meiner Familie das notwendige Einkommen zu sichern, die Darlehen zu tilgen und erforderliche Investitionen zu schultern?

Fotos: Nico Hertgen / Monika Nonnenmacher / Markus van Offern

betriebsberatung@hwk-duesseldorf.de

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„Immer ehrlich und fair miteinander sein.“ H I E R ST I M MT D I E C H E M I E Zwei, die sich gesucht und gefunden haben: Lars Michalski (Foto) und Alfi Akbari leiten gemeinsam die AS Glas- und Gebäudereinigungs-Service GmbH. In zwei oder drei Jahren soll Lars Michalski alleine das Ruder in der Hand halten. Der 40-jährige Betriebswirt, der zuletzt in der Automobilindustrie tätig war, wollte sich schon immer selbstständig machen und suchte lange über Betriebsbörsen ein Unternehmen in seiner Heimatstadt. Über Bekannte kam dann der Kontakt zustande. Innerhalb von einem halben Jahr wurden aus Fremden Freunde und gleichberechtigte Partner im Unternehmen. „Wir waren uns gleich sympathisch“, freut sich Alfi Akbari, der den Betrieb vor 25 Jahren alleine gegründet hat. Aus gesundheitlichen Gründen muss der Gebäudereinigermeister jetzt kürzertreten. Sein Unternehmen weiß er in guten Händen, die 120 Mitarbeiter haben eine gesicherte Zukunft und die Kunden können sich langsam an den neuen Geschäftsführer gewöhnen. Der Neue bringt frischen Wind in die Firma,

Lars Michalski, AS Glas- und Gebäudereinigungs-Service GmbH

hat das Logo und den Internetauftritt aufgepeppt, einen Azubi aus Spanien eingestellt und will auch seine Erfahrungen im Bereich der Personalentwicklung einbringen. Stets im Sinne des Firmengründers: „Immer ehrlich und fair miteinander sein.“ as-velbert.de

Fotos: Nico Hertgen / Monika Nonnenmacher / Markus van Offern

E S B L E I B T I N D E R FA M I L I E Tim Schwingenheuer hat das zahntechnische Labor Ergolab von seinem Vater Thomas übernommen. Es war ein nahtloser Übergang, denn der Zahntechnikermeister konnte sich in den letzten zehn Jahren ganz intensiv auf die Betriebsführung vorbereiten. Auch die Kunden und Geschäftspartner konnten sich langsam auf den Junior einstellen. Der hat viele Prozesse im Unternehmen verändert und den Betrieb von früher zehn auf mittlerweile 30 Mitarbeiter erweitert. Gemeinsam mit dem Betriebsberater von der Handwerkskammer Düsseldorf hat er ein finanzielles Konzept ausgearbeitet, dass dem Junior Spielraum lässt und die Rente des Seniorchefs absichert. „Mein Vater hatte keine Lust mehr auf die Verantwortung“, sagt Tim Schwingenheuer. „Ihm ist der Betrieb inzwischen zu groß.“ Thomas Schwingenheuer kommt aber noch tageweise zur Unterstützung in

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„Mein Vater lässt mir völlig freie Hand bei der Firmenleitung.“ Tim Schwingenheuer, zahntechnisches Labor Ergolab

den Betrieb. Seinem Sohn lässt er völlig freie Hand bei der Firmenleitung. ergolab-zahntechnik.de

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FA M I L I E

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FA M I L I E

U N D FI RM A – DAS GE HT!

Ein Unternehmen gründen und Familie, das können sich gute Führungskräfte heute immer weniger vorstellen. Sie denken dabei nicht nur an das finanzielle Risiko für die Familie. Auch die Sorge, als Unternehmer nicht genug Zeit für die Familie zu haben, treibt „Als Chef und Chefin Gründungswillige und ihre arbeiten Sie normalerPartner um. Im Zweifel entscheidet sich mancher geweise mehr Stunden als gen die Selbstständigkeit. Arbeitnehmer, aber in Aber: Gut geplant müssen der Regel können Sie Ihre sich Familie und UnternehArbeitszeiten aktiver men auch heute nicht ausund flexibler gestalten.“ schließen. Claudia Schulte, Abteilungsleiterin Betriebswirtschaft der HWK Düsseldorf

C H E C K L I ST E :

WA S M A N W I S S E N S O L LT E : • Mutterschutzfristen vor und nach der Geburt haben für selbstständige Frauen keine Bedeutung. Unternehmerinnen müssen oft bis zur Geburt arbeiten. • Sie sollten unbedingt einen Plan B haben, falls Sie durch Komplikationen früher im Betrieb ausfallen! • Mutterschaftsgeld wird allen Frauen gezahlt, die zum Beginn der Mutterschutzfrist in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert sind. Bei vielen Versicherungen muss dazu ein Wahltarif mit Krankengeld abgeschlossen werden. Frauen, die privat versichert sind, erhalten kein Mutterschaftsgeld. Ob sie trotzdem Leistungen bekommen, hängt vom jeweiligen Vertrag ab.

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• Auch Selbstständige haben Anrecht auf Elterngeld. Allerdings sind Antragstellung und Berechnung mühsamer als bei Angestellten. Dazu sollte man sich unbedingt beraten lassen und professionelle Hilfe zumindest durch den Steuerberater einholen. • Elterngeld und Gründungszuschuss sind kombinierbar, wenn die Arbeitszeitunter- und -obergrenzen eingehalten werden.

W E R U N T E R ST Ü T Z T: In Zusammenarbeit mit Competentia.NRW Düsseldorf bietet die Handwerkskammer eine Sprechstunde zum Thema an. Termine und Ansprechpartner gibt es bei: competentia.nrw.de hwk-duesseldorf.de/familie

Angehende Eltern, die selbstständig sind oder einen Betrieb gründen wollen, sollten folgende Fragen beantworten: ✔ Wer von uns kann wann aussetzen? ✔ Wie lange kommt der Betrieb ohne mich aus? ✔ Welche unternehmerischen Aufgaben kann/muss ich selbst erledigen? ✔ Wer kann mich bei welchen Aufgaben vertreten – auch im Notfall? ✔ Welche festen Kosten sind in der Zeit zu decken? ✔ Welches Mindesteinkommen müssen wir in dieser Zeit haben? ✔ Wie können wir finanzielle Lücken schließen? ✔ Wie muss mein Versicherungsschutz aussehen? ✔ Wen können wir in die Kinderbetreuung einbeziehen?

Fotos: Monika Nonnenmacher / Andreas Woitschützke

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„Das Elterngeld hat mir den Ausstieg auf Zeit erleichtert.“

Fotos: Monika Nonnenmacher / Andreas Woitschützke

Tim Scholtes, Tischlermeister

Tischlermeister Tim Scholtes (39) ist nach der Geburt seiner beiden Kinder in Elternzeit gegangen. „Ich habe schon bei meinem ersten Kind zwei Monate Elternzeit genommen, doch das war am Stück schwer umzusetzen. Meistens habe ich damals nur die Stunden am Arbeitstag redu-

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ziert oder habe einen Tag in der Woche freigenommen.“ Beim zweiten Kind hat sich der Geschäftsführer der Neusser Tischlerei „Holzvisionen“ komplett aus dem Betrieb herausgenommen: „Es war eine große Umstellung, das Handy abzuschalten und das ‚Baby Firma‘ loszulassen.“ Vorher hatte er natürlich die Sorge,

dadurch den einen oder anderen Kunden zu verlieren: „Das hat sich zum Glück als unbegründet herausgestellt. Mit der entsprechenden Planung konnte ich die Zeit genießen. Das Elterngeld hat mir zudem diesen Ausstieg auf Zeit erleichtert und finanziell ein bisschen den Rücken freigehalten.“

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NETZWERKE

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H A N DW E R KS K A M M E R Zielgruppe: Mitgliedsbetriebe der Handwerkskammer Düsseldorf Region: Regierungsbezirk Düsseldorf Motto: Bilden – Beraten – Betreuen

JUNIOREN D E S H A N DW E R KS

Mein direkter Nutzen: • Interessenvertretung für das Handwerk in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft • Betriebsberatung • Weiterbildung • Imagewerbung für das Handwerk • Schlichtungsstelle

Zielgruppe: Unternehmer/ innen und Führungskräfte zwischen 20 und 40 Jahren aus allen Handwerksberufen

Infos: hwk-duesseldorf.de

Region: Kammerbezirk, teils in kreisfreien Städten Motto: Ideen – Kontakte – Freundschaften Mein direkter Nutzen: • Weiterbildung zu Unternehmensführung, Persönlichkeitsentwicklung • gewerkeübergreifender Erfahrungsaustausch • Betriebsbesichtigungen • Landes- und bundesweite Vernetzung • Kontakte zu Handwerksvertretung und Politik • Trainings für den Ehrenamtsnachwuchs im Handwerk

GUT V

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Infos: junioren-des-handwerks.de Facebook: Junioren des Handwerks Düsseldorf

Foto: Manfred Grünwald

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INNUNGEN/ K R E I S H A N DW E R K E R S C H A F T E N Zielgruppe: Handwerksunternehmer/innen gleicher Berufsgruppe bzw. sich fachlich nahestehender Branchen Region: lokal, i. d. R. Stadt oder Landkreis unter dem Dach der Kreishandwerkerschaften sowie in Fachverbänden auf Landes- oder Bundesebene Motto: Wir machen den Unterschied – Innungsfachbetriebe Mein direkter Nutzen: • Informationen, Beratung und Weiterbildung zu aktuellen Entwicklungen im Gewerk (technisch, wirtschaftlich, rechtlich) • Rechtsberatung und Rechtsvertretung, insbesondere im Arbeits- und Tarifrecht, Inkassostellen • fachliche Interessenvertretung vor Ort und überregional • Erfahrungsaustausch unter Unternehmern gleicher Fachrichtung • überregionale Vernetzung • Versorgungswerk: berufsständische Altersversorgung • Berufsbildung, überbetriebliche Ausbildung, Lehrlingsprüfung Infos: hwk-duesseldorf.de/khnetz, kh-net.de, lfh-nrw.de

T VERNETZT

I N D I E S E L B ST STÄ N D I G K E I T B E T R I E B SW I RT E D E S H A N DW E R KS Zielgruppe: Absolventen der Weiterbildung „Betriebswirt des Handwerks“

U N T E R N E H M E R F R AU E N I M H A N DW E R K Zielgruppe: Unternehmerinnen, Teilhaberinnen, Ehefrauen, Partnerinnen oder Angestellte im eigenen bzw. Familienbetrieb. Region: lokal, i. d. R. Stadt oder Landkreis

Foto: Manfred Grünwald

Motto: Mehr Wissen – mehr Können – mehr Erfolg Mein direkter Nutzen: • Interessenvertretung der Unternehmerfrauen in der Öffentlichkeit und in der Handwerksorganisation • betriebswirtschaftliche und persönliche Weiterbildung für weibliche Führungskräfte • Erfahrungsaustausch • Landes- und bundesweite Vernetzung • Dialog mit Handwerksorganisation und Politik

Region: bundesweit Motto: Kompetenz und Bildung im Mittelstand Mein direkter Nutzen: • Weiterbildung und Erfahrungsaustausch • Beteiligung am handwerkspolitischen Geschehen • bundesweite Vernetzung • Kontakte zu Handwerksvertretung und Politik • Bildungsreisen Infos: betriebswirte-hwk.de

Infos: ufh-nrw.de

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T E ST

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WELCH ER

UNTERN EHMERTYP

SIND SIE?

Jeder Mensch hat einen persönlichen Stil bei der Bewältigung von Aufgaben, beim Treffen von Entscheidungen und beim Umgang mit anderen Menschen. Uns alle leiten sowohl bewusste als auch unbewusste Verhaltensmuster und Motive.

Die psychologische Forschung hat Methoden entwickelt, um Verhaltensweisen zu typisieren und die jeweiligen vermeintlichen Stärken und Schwächen darzustellen. Die Handwerkskammer Düsseldorf arbeitet mit der Analyse von Insights Discovery.

B E I W E LC H E R FA R B E W Ü R D E N S I E S I C H A M E H E ST E N E I N O R D N E N ?

AU F G A B E N B E ZO G E N

Gewissenhaft Präzise Hinterfragend Besonnen Beharrlich Methodisch Beherrscht Diszipliniert Strukturiert

Führe es durch! B E O B AC H T E R

D I R E K TO R

Mache es richtig!

Handle sofort!

KO OR DI NATOR

Distanziert Wettbewerbsorientiert Entschlossen Fordernd Dominant Willensstark Zielgerichtet Wortgewandt Durchsetzungsfähig

M OT I VATO R

Mache es ordentlich! Grafik: Copyright 1992–1999 Andrew Lothian, Insights. All Rights reserved

S AC H B E ZO G E N

REFORMER

Bring es in Schwung!

BEZIEHUNGS-

ERLEBNIS-

B E ZO G E N

Ungezwungen Aufmerksam Zuverlässig Rücksichtsvoll Ermutigend Loyal Beständig Gelassen Unaufdringlich

B E ZO G E N

I N S P I R ATO R

U N T E R ST Ü T Z E R

Handle diskret! B E R AT E R

Hole die Zustimmung anderer ein!

Lasst es uns zusammen tun!

Spontan Überzeugend Redegewandt Offen Kontaktfreudig Dynamisch Mitteilsam Unabhängig Entgegenkommend

U N D W E LC H E E I G E N S C H A F T E N O R D N E N S I E I H R E N K U N D E N U N D G E S C H Ä F T S PA RT N E R N Z U ?

Wollen Sie wissen, bei welchen Typen Sie mit welchen Stärken punkten? Und wer besonders auf welche Ihrer Schwächen reagiert? Dann machen Sie Ihren Unternehmer-Check bei uns. Die Auswertung ist kostenpflichtig, wird jedoch auch im Rahmen unseres Workshops „Existenzgründung“ angeboten.

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WWW.HW K-DUESS ELDORF.DE / BE RAT E N

Beratung tut den Besten gut! Betriebsberatung der Handwerkskammer Düsseldorf Georg-Schulhoff-Platz 1 40221 Düsseldorf

Tel. 0211 8795-331 Fax 0211 8795-324 betriebsberatung@hwk-duesseldorf.de

A N F R AG E STA RT E R C E N T E R / B E T R I E B S B E R AT U N G Ich möchte mich selbstständig machen … … und brauche Informationen / Beratung:

Die Beratung wird von Bund und Land gefördert und ist für Existenzgründer und Mitgliedsbetriebe kostenlos.

Ich möchte einen Betrieb übernehmen …

zu den handwerksrechtlichen Voraussetzungen zu den Gründungsformalitäten zur Erstellung eines Gründungskonzepts / einer Planungsrechnung zu Branchenkennzahlen für das -Handwerk zu den Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten zum Thema Kundengewinnung, Kundenbindung zur Standortwahl zur Einschätzung eines Übernahmebetriebes zur Vereinbarkeit von Familie und Selbstständigkeit zur Einstellung von Mitarbeitern zur Einstellung / Förderung von Auszubildenden zur Markterschließung im Ausland zu und bitte um eine Kontaktaufnahme durch einen Gründungslotsen oder Berater der Handwerkskammer Düsseldorf.

Name: Beruf: Telefon: E-Mail-Adresse: Ich bin damit einverstanden, dass die Handwerkskammer die oben genannten Angaben zum Zwecke der Information und Kontaktaufnahme erhebt, speichert und nutzt. Die Einwilligung kann jederzeit widerrufen werden. Datum, Unterschrift

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WWW.HW K-DUESS ELDORF.DE / AKADE M I E

Zukunft kommt von Können. Infocenter Akademie der Handwerkskammer Düsseldorf Georg-Schulhoff-Platz 1 40221 Düsseldorf

Tel. 0211 8795-423, -424 Fax 0211 8795-422 infocenter@hwk-duesseldorf.de

M A N L E R N T N I E AU S. Weiterbildung hilft gerade jungen Selbstständigen, ihre Rolle als Unternehmerinnen und Unternehmer zu festigen. VO N P R A K T I K E R N F Ü R P R A K T I K E R . Alle Kursinhalte sind genau auf das Handwerk zugeschnitten – betriebsnah und praxisorientiert. F I T F Ü R D I E Z U K U N F T. Eine kleine Auswahl für Selbstständige und solche, die es werden

wollen, haben wir hier:

Unser Seminarletter informiert Sie regelmäßig über aktuelle Kurse und Termine. hwk-duesseldorf.de/ newsletter

Rhetorik – souverän auftreten (Abendseminar) Corporate Design – rund um das Erscheinungsbild (Abendseminar) Das iPad im Handwerksunternehmen richtig nutzen (Tagesseminar) Crashkurs Buchführung (1 Woche ganztags) Steuerrecht aktuell (Abendseminar) Forderungsmanagement – was tun bei schlechter Zahlungsmoral der Kunden? (Abendseminar) Baurecht aktuell, VOB (2 Tage) Betriebliche Kommunikation, Mitarbeitergespräche führen (Abendseminar)

Das gesamte Angebot finden Sie auf unserer Internetseite hwk-duesseldorf.de/akademie Für weitere Informationen kreuzen Sie einfach oben an, was Sie interessiert, schneiden Sie die Seite aus und schicken Sie sie per Post, Fax oder E-Mail an die oben eingetragene Adresse. Name: Beruf: E-Mail-Adresse: Ich bin damit einverstanden, dass die Handwerkskammer die oben genannten Angaben zum Zwecke der Information und Kontaktaufnahme erhebt, speichert und nutzt. Die Einwilligung kann jederzeit widerrufen werden. Datum, Unterschrift: Existenzgründer/ innen und Unternehmer/ innen erhalten bei Buchung innerhalb drei Jahren nach Gründung oder Übernahme 25 % Nachlass auf die Teilnahmegebühr eines Seminars aus unserem Weiterbildungsprogramm Betriebswirtschaft.

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St i c h wo rt

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Foto: Monika Nonnenmacher

Handwerkskammer D端sseldorf

Georg-Schulhoff-Platz 1 40221 D端sseldorf Telefon 0211 8795-0 hwk-duesseldorf.de

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