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BAUEN und WOHNEN

Klimafreundlich bauen

Klimaschutz ist zwischenzeitlich in aller Munde und viele machen sich Gedanken, was ihr Beitrag zur CO2- Vermeidung sein kann. Das beginnt beim Einkauf, bei der Fortbewegung und beim Reisen, hat aber auch mit der Art zu tun, wie wir wohnen, heizen und auch bauen. Beim Bauen werden große Mengen an Material und damit auch Energie bewegt und verarbeitet, was unterschiedliche Auswirkungen auf das Klima hat, die nicht immer auf den ersten Blick erkennbar sind. // Dipl.-Ing. Thomas Schilling

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Gebäudegröße

Elementar sowohl bei den Kosten wie bei der Klimarelevanz ist die Gebäudegröße in Bezug auf die Nutzeranzahl. Hatte der Durchschnittsbürger 1960 noch durchschnittlich ca. 19 m² Wohnfläche zur Verfügung sind es heute ca. 47 m², wie man beim statistischen Bundesamt nachlesen kann. Grund hierfür sind zum einen gestiegene Ansprüche an die Wohnverhältnisse und zum anderen die stetig sinkende Anzahl der Haushaltsgröße von der Großfamilie in Richtung Single-Haushalt. So kommen heute auf 1.000 Einwohner rund 507 Wohnungen, 40% aller Wohnungen in Deutschland sind Single-Haushalte, wobei v.a. Senioren häufig große Flächen belegen. Obwohl die Bevölkerung in Deutschland zwischen 1960 und heute nur um rund 10% gewachsen ist, finden sich allerorten ausufernde Baugebiete, die enorme Ressourcen verbrauchen. Auch wenn es hier und da auch aus Kostengründen einen Trend zu sogenannten Tiny Houses und in den Städten zu Mikroappartements, Wohnungssharing und Wohnen auf Zeit gibt, ist die allgemeine Entwicklung v.a. auf dem Land eher gegenläufig. Hier dominiert nach wie vor das Einfamilienhaus, das nach einer eher kurzen Zeit mit den Kindern am Ende wieder nur von 1-2 Personen bewohnt wird und häufig in einem Neubaugebiet liegt, für das man ein Auto benötigt.

Flexible Wohnungsnutzung

Auch Architekten und Stadtplaner haben erkannt, dass flexible Wohnstrukturen helfen könnten, Wohnungen nach Bedarf zu teilen, zusammen zu legen oder umzunutzen und damit Ressourcen zu sparen und gleichzeitig Gemeinschaft zu schaffen. Stichworte hierfür sind Mehrgenerationen-Wohnen, Bauherrengemeinschaften und sozial gemischte Quartiere. Dies betrifft aber v.a. den Geschosswohnungsbau in städtischen Gebieten, bei dem meist umfangreichere Planungen im Vorfeld erfolgen und gelegentlich auch behördliche Vorgaben für eine nachhaltige Flächennutzung bestehen. Bei Einfamili

enhäusern ist evtl. die zuschaltbare Einliegerwohnung ein Ansatz in diese Richtung, aber sicher noch lange nicht das Ende. Im Alter brachliegende Wohnflächen könnten bei richtiger Planung bzw. sinnvollen Umbaumaßnahmen in kleinere Teilflächen mit separaten Eingängen oder ggf. auch Wohngemeinschaften überführt werden. Das gesellschaftliche Bewusstsein für solche Themen wächst immerhin, und es werden immer mehr Neubauprojekte im städtischen Kontext vorgestellt, in denen dies berücksichtigt wird. In Zeiten der Kleinstfamilien wächst der Bedarf nach gemeinschaftlichen Angeboten und Nachbarschaftshilfe, was auch durch richtige Wohnbauplanung unterstützt werden kann.

Nachhaltigkeitssiegel

Abgesehen von diesen strukturellen Überlegungen unter dem Aspekt, „ein qualitätsvolles weniger kann oft mehr sein“ sind beim konkreten Bauen natürlich viele weitere Aspekte im Hinblick auf deren Klimarelevanz abzuwägen. Dies betrifft die Infrastruktur eines Wohngebietes, d.h. die Verkehrsanbindung, die Energieversorgung, die Nutzung von Flächen und deren Versiegelung, den Herstellungsprozess von Baustoffen und Gebäuden, die Wohnnutzung und schließlich irgendwann auch den Abbruch. Die Bewertungsmöglichkeiten sind vielfältig und Gegenstand fachlicher Diskussion.

Infrastruktur

Viele Städte und Gemeinden haben erkannt, dass für den Klimaschutz, aber auch für zukünftige Autarkie, eine eigene und nachhaltige Energieversorgung essentiell ist, weshalb immer mehr lokale Energienetze, gespeist durch Geothermie, Hackschnitzel, Sonnenkraft oder Blockheizkraftwerke an den Start gehen, die immer weitere Gebiete versorgen können. Im Großraum München betrifft dies sowohl die Fernwärme der Stadt, wie im Umland zahlreiche Gemeinden, die Wärme aus Geothermie und Hackschnitzel anbieten. Die hohen Investitionskosten solcher Netze werden durch den Anschluss vieler Haushalte relativiert und stellen für die Gesellschaft einen großen Mehrwert sowohl in ökologischer und finanzieller Hinsicht, wie in Bezug auf Unabhängigkeit und Stärkung regionaler Wirtschaftsstrukturen dar. Dies ist auch ein Grund, warum für den Anschluss an solche Netze hohe Fördergelder zur Verfügung stehen. Ergänzt werden können Nahwärmenetze durch Solarstrom, der auf den Dächern vieler Häuser kostengünstig produziert, in zwischenzeitlich erschwinglichen Batterien gespeichert und über ein intelligentes Stromnetz bedarfsgerecht verteilt werden kann. Hierzu, wie auch für die Windkraft sind jedoch auch leistungsfähige Stromtrassen erforderlich, ohne die die Energiewende nicht gelingen wird. Der Abschied von Öl und Gas ist eingeläutet, aber noch ein weiter Weg zu gehen.

Ein weiteres großes Thema ist die Verkehrsanbindung – die Erschließung neuer Bauflächen abseits von Zentren, Einkaufsmöglichkeiten, Schulen, Kindergärten und öffentlichem Nahverkehr produziert unnötigen Individualverkehr und stellt auch

für die Bewohner solcher „Schlafstädte“ einen erheblichen Nachteil dar, der durch richtige Bauleitplanung oft verhindert werden könnte.

Baustoffe

Wenn wir nun über einzelne Gebäude sprechen, ist neben dem Flächen- und Materialverbrauch, der je nach Bauweise unterschiedliche Herstellungsaufwand und später der Energiebedarf des Gebäudes zu berücksichtigen. Gesetzliche Vorgaben zum Energiebedarf bei der Herstellung gibt es bedauerlicherweise noch nicht, Vorgaben zum Energiebedarf im Betrieb dagegen seit 1977 mit der nach der Ölkrise eingeführten Wärmeschutzverordnung, die 2002 von der Energieeinsparverordnung (EnEV) abgelöst wurde. Aktuell ist das Gebäudeenergiegesetz (GEG) in Vorbereitung, das auf der EU-Gebäuderichtlinie von 2010 basiert und den Niedrigst energieStandard für Neubauten fordert, wenngleich bedauerlicher Weise keine größere Verschärfung der bisherigen Anforderungen vorgesehen ist.

fe-Verlag in Immenried bei Kissleg in Holzbauweise. Planung Thomas Schilling

Dennoch macht es Sinn, auch über die Klimarelevanz der Herstellung zu sprechen, wie es Nachhaltigkeitssiegel tun. Für die Produktion von Stahl, Glas und Zement oder das Brennen von Ziegeln fallen sehr große Energiemengen an, der Transport dieser schweren Baustoffe verbraucht weitere Energie. Der Holzbau ist dabei stark im Vorteil, da beim Wachstum von Holz CO2 gebunden und das Klima verbessert wird und die Verarbeitung von Holz und auch der Transport mit im Vergleich zu anderen Baustoffen äußerst geringem Energieaufwand erfolgt. Weitere Vorteile des Holzbaus sind ein hoher Vorfertigungsgrad und damit verkürzte Bauzeiten und von Haus aus sehr gute Dämmwerte, die auch im Betrieb trotz schlanker Querschnitte für weitere Energieeinsparung sorgen. Nicht ohne Grund werden beispielhafte Wohnprojekte in Holzbauweise öffentlich gefördert. Auch im Geschosswohnungsbau, in dem bis vor einiger Zeit Holz aus Gründen von Statik und Brandschutz nur untergeordnet zum Einsatz kam, ist zwischenzeitlich ein Umdenken erfolgt, so dass in aller Welt Wohngebäude auch oberhalb der Hochhausgrenze errichtet werden (z.B. HoHo Wien mit 24 Geschossen).

Grundsätzlich ist auch die Wiederverwertbarkeit von Holzbauten aufgrund der gefügten Bauteile im Vergleich zu anderen Baustoffen, die maximal ein „Downcycling“ z.B. in Form von Beton- und Ziegelbruch im Straßenbau erfahren, erheblich besser, wenn bei der Montage einige Regeln beachtet werden.

Aber auch andere Naturmaterialien wie Lehm und Stroh können bei regionaler Verwendung energiesparend eingesetzt werden, haben aber konstruktiv nicht die Bedeutung des Holzbaus, da Lehm zumindest in unseren Breiten meist nur als Putz oder in gewissem Umfang im Einfamilienhausbau zum Einsatz kommt und in sehr großen Mengen bei uns kaum zur Verfügung steht. Auch der Strohballenbau ist eine Ausnahmeerscheinung, die v.a. für kleinere Gebäude geeignet ist, bei denen die systembedingt sehr großen Wandstärken keine Rolle spielen.

Betriebsenergie

Wie erläutert werden seit längerem allmählich steigende Anforderungen gestellt an den Energiebedarf neuer Gebäude bzw. an Gebäude, bei denen in größerem Umfang Veränderungen durchgeführt werden. Diese Anforderungen beziehen sich auf die beheizte Fläche, was zwar für eine Vergleichbarkeit der Gebäude sorgt, jedoch außer Acht lässt, dass z.B. Wohnen einer 10-köpfigen Familie in einem schlecht gedämmten Altbau energiesparender sein kann, als das großzügige Passivhaus eines kinderlosen Ehepaares – ganz abgesehen von der Herstellungsenergie. Eine Nachrüstverpflichtung für den Bestand gibt es nach wie vor nicht, dafür jedoch v.a. durch die KfW erhebliche Fördergelder bei energetischen Sanierungen wie auch für überdurchschnittlich energiesparende Neubauten. Klimafreundlich bauen in Bezug auf die Betriebsenergie bedeutet neben der am besten geringen personenbezogenen Flächennutzung eine hochwärmedämmende Gebäudehülle und die Nutzung regenerativer Energiequellen für evtl. weiterhin benötigte Betriebsenergie. Dabei haben sich die durchschnittlichen Wärmedämmwerte z.B. von Altbauten aus den 1950er Jahren von ca. 1,5-2 W/m²K auf nur für Neubauten typische ca. 0,2 – 0,3 W/m²K, d.h. etwa um den Faktor 6 reduziert. Bei Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen im Bereich der Gebäudekonstruktion (Holzbau) und / oder Gebäudedämmung (Massivbau) kann auch der Ressourcenverbrauch bei diesen Verbesserungen gering gehalten werden. Durch effizientere Heizungen und eine verbesserte Luftdichtheit der Gebäude konnten im Gebäudebestand ebenso wie bei Neubauten weitere erhebliche Einsparungen erzielt werden.

Moderne klimafreundliche Gebäude verwenden keine fossile, sondern regenerative Energie, die im Idealfall übergeordnet über ein Nah- oder Fernwärmenetz bereit gestellt wird und ansonsten im oder am Objekt mittels Holz, Solarenergie oder ggf. Wärmepumpe, die bei Verwendung von selbst erzeugtem Strom ebenfalls sehr nachhaltig sein kann, erzeugt wird. Mittels einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung können die Lüftungswärmeverluste um bis zu 90% reduziert werden, so dass am Ende ein Plus-Energie-Haus möglich ist, das mehr Energie durch Sonnenkraft erzeugt, als es verbraucht. Der Aspekt, dass solche teilweise sehr komplexen haustechnischen Anlagen für die Herstellung ebenfalls erhebliche Ressourcen benötigen, was auch für eine Vielzahl von Dämmstoffen gilt, ist zwar richtig. Dennoch spielen alle diese technischen Hilfsmittel über einige Jahre und bei Dämmstoffen z.T. auch nur Monate ihre Herstellungsenergien durch Einsparungen im Betrieb wieder ein. ---------------------------------- Das Planungsbüro Schilling in München ist ein Architekturbüro mit Schwerpunkt ökologischem Wohnbau, Energieberatung und Baubiologie. Die Spezialisierung des Büros garantiert den Kunden eine hohe Kompetenz und Planungssicherheit. Dipl.-Ing. Thomas Schilling ist nicht nur planend tätig, sondern bietet auch ein umfangreiches Beratungsprogramm. Infos unter www.pb-schilling.de Telefon, 089 - 74747891

Einfamilienwohnhaus aus Vollholz im Salzkammergut Der Baustoff Holz hat es den drei naturverbundenen Brüdern angetan. Aufgewachsen in einer waldreichen Gegend des Salzkammerguts verbrachten Christoph, Matthias und Stefan Mösl schon als Kinder die meiste Zeit in den angrenzenden Wäldern. Wenig verwunderlich, dass die Passion zum Beruf wurde. Christoph, der Architekt, ist ausgebildeter Forstarbeiter. Stefan, Bausachverständiger und Spezialist für Bauabwicklung, absolvierte zuvor eine Ausbildung zum Zimmerer. Und Matthias, heute Statiker, begeistert sich für die Tischlerei.

Mit ihrem Unternehmen m3-ZT betreuen die drei Brüder als Ziviltechniker mit den Schwerpunkten Architektur, Statik und Bauabwicklung ganzheitliche und vor allem naturverbundene Bauprojekte. Beinahe logisch, dass sich die Büroräumlichkeiten in einem Biomasseheizwerk befinden, das von ihnen geplant und mit dem Holzbaupreis als herausragendes Beispiel für den Einsatz von Holz im gewerblichen Bereich ausgezeichnet wurde.

Für die Familie von Stefan Mösl, dem Bauherrn, stand daher von Beginn an fest: „Wohnen in der Natur und mit der Natur – Wir bauen ein Haus aus purem Holz“. Nach einer Werksbesichtigung bei holzius in S üdtirol mit umfangreicher Einführung in das Bausystem durch den Unternehmensgründer Herbert Niederfriniger war auch der ideale Partner dafür gefunden: „Die leim- und metallfreien Vollholzlemente von holzius bieten neben einer natürlichen und sehr hochwertigen Optik eine Reihe von konstruktiven Vorteilen“. Eine Gratleiste mit Kanten in Schwalbenschwanzform ist der patentierte Kern dieser einzigartigen Bauart. Dadurch wird Bauen mit Vollholzelementen ohne Leim und Metall in garantierter Formstabilität und dauerhafter Luftdichtheit ohne Einsatz von Folien möglich – und dies ohne sichtbare Verbindungsmittel. Die VollholzWände erreichen durch die Ausführung als mehrlagig stehender Block eine hohe Tragfähigkeit wodurch auch mehrgeschossige Gebäude setzungsfrei gebaut werden können. „holzius berücksichtigt bei seinen gänzlich leim- und metallfreien Vollholzelementen wirklich jeden Aspekt von Baubiologie und Nachhaltigkeit. Dazu zählt, dass keine Folien und keine Dampfsperren in den Wandelementen verbaut werden. Bauchemie sucht man überhaupt vergeblich, und bei der Herstellung der Elemente wird die natürliche Wachstumsrichung des Baumes berücksichtigt“, so der Architekt Christoph Mösl zum einzigartigen Bausystem und der Grundlage für ein gesundes Raumklima über viele Generationen.

Beim Einfamilienhaus in Abersee am Wolfgangsee in Salzburg wurden traditionelle Wohnformen und -elemente modern interpretiert und ins einundzwanzigste Jahrhundert übersetzt. Auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Bauen bedeutet für Stefan Mösl „den Einsatz vorhandener Ressourcen und wiederverwertbarer Baumaterialien, die Minimierung des Energieverbrauchs und das Bewahren der Umwelt“.

Neben ökologisch verantwortungsbewusstem Bauen sind die kreative Architektur, das passende Erscheinungsbild für die harmonische Integration in die umliegende Landschaft, innovative Raumkonzepte, und gesunde Materialien die Eckpunkte des Wohnhauses im Salzkammergut. Es entstand dabei in einem alpenländlichen Umfeld mit überwiegend traditionellen Bauweisen ein Einfamilienwohnhaus mit leim- und metallfreien Vollholzelementen. Dabei wurden nicht nur die Vollholzwände, sondern auch die Holzriegelwände wie auch die Deckenkonstruktionen vollkommen leimfrei hergestellt.

Ein gelungener Mix aus Satteldach-Baukörper und kubischen Bauteilen prägt das Haus nach Außen. Für die hinterlüftete, naturbelassene Fassade wurde eine Kombination von flächig eingesetzten Lärchenholzschindeln und einer sägerauen Lärchenholzschalung gewählt.

Das Wohnhaus weist inklusive Keller vier Ebenen auf. Auf den Keller aus Betonfertigteilen setzen das barrierefreie Erdgeschoss sowie Ober- und Dachgeschoss auf, deren Strukturen komplett aus Holzbauteilen bestehen. Auch für die Dämmungen wurde ausschließlich ökologisches Material verwendet: Zellulose für den Pfettendachstuhl und die Innenwände, eine leimfreie Holzfaserdämmung für die Fassade. Als Heizungssystem wurde im Erdgeschoss des Wohnhauses ein Kachelofen installiert. Dieser ermöglicht durch den Anschluss an den Pufferspeicher das Beheizen der gesamten Gebäudekubatur. Ergänzt wird das System durch eine Photovoltaikanlage, die unter anderem für Warmwasser, die Elektrogeräte und das Elektro-Auto eingesetzt wird.

Die Planung und Architektur folgte der Idee des generationsübergreifenden Wohnens und bietet Wohngenuss für jede Generation. Im Gegensatz zu früher ist jedoch heute das gemeinsame Leben unter einem Dach mit dem Wunsch nach individuellem Rückzug verbunden. Das fängt schon bei den Kindern an. Die Architektur in den Kinderzimmern lädt zum spielerischen Entdecken und sogar zum Klettern ein. Für die Eltern wurde ein exklusiver Rückzugsort geschaffen. Das Schlafzimmer mit eigenem Wellnessbereich begeistert mit einem traumhaften Ausblick durch das großzügige Eckfenster, das die Natur regelrecht in den Raum fließen lässt. Hochwertige Schreinermöbel fungieren bei der angeschlossenen Ankleide als Raumteiler und ersetzen eine fest verankerte Trennwand.

Bei der Planung musste neben der Vorgabe des Bauherrn, für ein höchstmögliches, gesundes Wohnklima ausschließlich natürliche Materialien zu verwenden, auch eine Erweiterung für ein Zweifamilienhaus berücksichtigt werden. Der zukünftige Zubau kann damit einfach, rasch und ohne Veränderungen am Bestand realisiert werden.

Christoph (Architekt), Matthias (Statiker) und Stefan Mösl (Bausachverständiger) verbrachten schon als Kinder die meiste Zeit in der freien Natur.

ZAHLEN UND FAKTEN Bauherr: Stefan Mösl Architektur, Statik, Bauabwicklung: m3-zt, Abersee Vollholzbau: holzius, Prad am Stilfserjoch Ausführungszeitraum komplett: 01/2017 – 07/2018 Ausführungszeitraum Vollholz-Rohbau: Montage in fünf Tagen Verbautes Rundholz: 260 fm Holzarten: Fichte, Lärche, Tanne, Eiche Gespeichertes CO2: 155 Tonnen

holzius Als Anbieter patentierter, leim- und metallfreier Vollholzelemente für Wohnhäuser gestartet, gehören auch fertige Gebäudehüllen für Mehrfamilienhäuser, öffentliche und gewerbliche Bauten aus Vollholz in baubiologischer Ausführung zum holzius-Angebot. „Wir wollen gesunde Wohnräume schaffen und intakte Lebensräume erhalten. Auf diese Art und Weise wollen wir Mensch und Natur zusammenbringen“, so Firmengründer Herbert Niederfriniger. holzius setzt sich für den Fortbestand einer intakten Natur, die Schonung von Ressourcen und eine lebenswerte Umgebung ein. Ziel ist es, die variantenreiche Vollholzbauweise mit werksseitig vorgefertigten Wand-, Decken- und Dachelementen auch in die Städte zu bringen und damit auch dort naturverbundenes Wohnen und Leben zu ermöglichen.

holzius GmbH Kiefernhainweg 96, I-39026 Prad am Stilfserjoch - Südtirol 0039 0473 618185, info@holzius.com, www.holzius.com Bilder: © holzius / Michael Liebert

Wir wollen gesunde Wohnräume schaffen und intakte Lebensräume erhalten. Auf diese Art und Weise Mensch und Natur zusammen zu bringen, ist unser gemeinsames Bestreben.

www.holzius.com

IHRE CLAYTECPARTNER IN DER REGION

Abbildung: Querschnitt einer Lehmbauplatte Anzeigen

Ökologischer Trockenbau mit Lehm

CLAYTEC hat in seiner mehr als 30jährigen Unternehmensgeschichte die traditionellen Lehmbaustoffe für das heutige Bauen verfügbar gemacht und perfektioniert. Angesichts des einmaligen Raumklimas ist der Baustoff Lehm in seiner positiven Bilanz mit keinem anderen zu vergleichen. Besonders dynamisch hat sich in den letzten Jahren der Trockenbau mit Lehmbauplatten entwickelt. Im modernen Holzbau und bei der Sanierung von historischen Bauten und Fachwerk ist Lehmtrockenbau ein immer wichtigeres Einsatzgebiet.

Die Verantwortung für Natur und Umwelt ist auch im Bausektor entscheidend. Energie- und ressourcensparende Bauweisen sind gefragt. Lehm und Holz erfüllen das Kriterium der Nachhaltigkeit perfekt. Lehm ist auf der Erde unbegrenzt verfügbar und die nachhaltige Holzwirtschaft entnimmt nicht mehr Holz als nachwächst. Die Kombination von Lehm und Holz ist nicht nur bautechnisch, sondern auch optisch überzeugend Innendämmung hat sich bei CLAYTEC der Trockenbau mit Holzfaserausbauplatten (HFA) entwickelt, eine preisgünstige Alternative, die den ökologischen Trockenbau für alle erschwinglich macht. Hier bieten sich CLAYTEC HFA N+F mit Nut und Feder und CLAYTEC HFA maxi im Gardemaß 125 x 187,5 cm an. Besonders die handliche 60 x 135 cm große CLAYTEC HFA N+F mit Nut und Feder eignet sich hervorragend für den Selbstausbau.

Gütter Naturbaustoffe Rosenheimer Straße 18 83512 Wasserburg Telefon: 0 80 71 - 13 03 www.guetter-naturbaustoffe.de

LebensArt GbR Erdinger Straße 45 85356 Freising Telefon: 0 81 61 - 88 71 37 www.lebensart-freising.de

Lehmbau Achtzehner Hofen 4 86971 Peiting / Birkland Telefon: 0 88 69 - 91 25 30 www.lehmundkalk.de

Seelos Wohnen & Leben Augsburger Straße 20 87672 Roßhaupten Telefon: 0 83 67 - 597 www.seelos-wohnen-leben.de

Reiner natürliches Bauen und Wohnen Bärndorf 3 94327 Bogen Telefon: 0 94 22 - 80 55 46 www.reiner-naturbau.de

BAUPROFI-PREISER natürlich.mehr. Weite Gasse 9 86150 Augsburg Telefon: 0821 - 228 126 00 www.bauprofi -preiser.de

Lehmbox® Gutermannstr. 19 86154 Augsburg Telefon: 08 21 - 228 125 99 www.lehmbox.shop

und harmonisch. Davon konnten sich die Besucher der Messe DACH+HOLZ überzeugen, dem Branchentreff für den Holzbau, der vom 28.-31. Januar in Stuttgart stattfand. AUSDIFFERENZIERTE BAUSYSTEME

CLAYTEC war dabei. Thema Nr. 1 auf dem Messestand war der LehmTrockenbau. In den letzten Jahren hat CLAYTEC ausdifferenzierte Bausysteme zur Marktreife gebracht. Klassiker sind die CLAYTEC Lehmbauplatte und die CLAYTEC Lehm-Trockenputzplatte, ein seit Jahrzehnten bewährter Naturbaustoff, stabil durch seine Schilfrohreinlage. Die LEMIX Lehmbauplatte schwer bringt viel Lehm ins Haus, mit allen positiven Auswirkungen für Speicherfähigkeit, Akustik und Raumklima. Aus der Erfahrung in der

Die Bewehrungslage auf den Platten wird mit einem speziell entwickelten Flachsgewebe und CLAYTEC Lehmklebeund Armierungsmörtel hergestellt, der auch bei dünnen Aufträgen eine enorm hohe Druckfestigkeit und Haftfestigkeit garantiert. Er ist Grundlage für CLAYTECLehm-Oberputz fein oder YOSIMA Lehm-Designputz. Bei guter Vorarbeit kann auch einfach mit dem CLAYFIXLehmanstrichsystem gestrichen werden. Alle Produktinformationen unter www.claytec.de instagram.com/ claytec_lehmbaustoffe Unsere Clayopatra-Ausführungsvideos:

Klimaschützende und wohngesunde Biodesign-Häuser Der Zukunft voraus

Inwieweit können wir unser Lebensumfeld und die Lebensqualität beeinflussen? Gelingt es uns, Verantwortung zu übernehmen, um das bestmögliche Wohl für unsere Kinder und nachkommenden Generationen sicherzustellen?

Unser Wohnumfeld spielt bei diesen Überlegungen eine elementare Rolle, da wir heutzutage einen Großteil des Tages in geschlossenen Räumen verbringen. Auch sollte hier der körperliche Regenerationsprozess stattfinden. Doch sind alle Gebäude bereits konzipiert, um nachhaltig, klimaschützend und vor allem gesund für Mensch und Natur zu sein?

Bereits vor Jahren hat das mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnete Holzhaus-Unternehmen Baufritz ein umfassendes Gesundheits-Konzept für dessen Bio-Designhäuser entwickelt, das dem heutigen Zeitgeist weit vorauseilt. Gebaut aus Materialien, die uns die Natur liefert, verfügen diese Zukunftshäuser über ein schadstoffgeprüftes Gesundheitsklima sowie vorbildliche Energieeffizienz. Als einzigem Hersteller gelang es Baufritz zudem die hohen Anfordungen der „weißen Plakette“ von VDB-Zert zu erfüllen – dem strengsten Prüfsiegel für Wohngesundheit in Europa. Das Gesundheitskonzept wird durch eine nachweislich äußerst wirkungsvolle StrahlenschutzEbene gegen Elektrosmog abgerundet. So schützt das Haus vor Belastungsfaktoren von Außen, trägt aktiv und langfristig zum Klimaschutz bei, denn der Holzanteil des Gebäudes beträgt 85 %. Dies sorgt für eine langfristige CO 2 -Reduktion von ca. 50 Tonnen. Lernen Sie die Firmenphilosophie „Gut für Mensch und Natur“ kennen. Die Architekturbroschüre des Unternehmens erhalten Sie kostenlos unter Telefon 08336 9000 oder unter www.baufritz-ds.de

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„ICH BAUE SO, WIE ICH LEBE. NATÜRLICH, NACHHALTIG UND ANSPRUCHSVOLL.“

NACHWEISLICH UNERREICHTE WOHNGESUNDHEIT UND PREISGEKRÖNTES DESIGN – DAS KANN NUR BAUFRITZ.

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Erfrischend anders, konsequent ökologisch Schweizer Naturkalk

Was ist Schweizer Naturkalk? Schweizer Naturkalk wird ganz anders produziert als Industriekalk. Biokalkfarben und Biokalkputze werden nach alter Schweizer Handwerkstradition aus Sumpfkalk hergestellt. Die Technik des “Sumpfens” von Kalk wurde schon vor tausenden Jahren in China und Ägypten entwickelt. Diese Technik hat in der Geschichte der Baukultur eine herausragende Rolle gespielt. Erst im Industriezeitalter wurde diese Technik verdrängt.

Bereits seit 1953 produziert der kleine Schweizer Ökohersteller HAGA Naturbaustoffe in echter Bio-Qualität. Naturkalk ganz ohne künstlichen Zuschlagstoff und mit extrem langer Reifezeit. Vor allem das macht den großen Unterschied bei Bio-Kalkfarbe und BioKalkputz aus. Die strahlende Helligkeit des Schweizer Bio-Kalks ist zudem unerreicht. So wie auch die Wirkung gegen Schimmel und feuchte Wände. Genauso wie der positive Einfluss auf das Raumklima. Schweizer Naturkalk wurde vom Fraunhofer Institut für Bauphysik (IBP) auf Reinheit geprüft. WERTBESTÄNDIGE FASSADEN

Algen, Pilze und Schmutz sind nach wenigen Jahren auf allen konventionell gestalteten Fassaden zu finden. Nicht so bei Fassaden aus Naturkalkputzen. Durch die hohe Diffusionsoffenheit und den guten Wasserhaushalt nimmt Naturkalkputz Feuchtigkeit auf und gibt sie später wieder ab. So wird Algen und Pilzen die Wachstumsgrundlage entzogen. Zudem ist Kalkputz antistatisch und zieht damit keine Schmutzpartikel an.

Fassaden aus Naturkalkputz zeichnen sich sogar durch einen gewissen Nanoeffekt aus. Winzige CalciumcarbonatKristalle bilden im Lauf der Zeit eine Art Nano-Oberflächenstruktur. Außerdem hat Calciumcarbonat die Eigenschaft, kleine Beschädigungen und Haarrisse zu überlagern und wieder zu verschließen. TRAUMSCHÖNE, SCHIMMELFREIE WÄNDE

Durch extrem hohe pH-Werte und den absoluten Reinheitsgrad beugt Schweizer Naturkalk auf natürliche Art optimal Schimmel vor. Ob puristisch kühl, erdig warm oder himmlisch leicht. Reine Naturkalkfarben und Naturkalkputze mit ihren sinnlichhaptischen Oberflächen und dem sanften Farbenspiel schaffen eine unvergleichliche, belebende Atmosphäre in Innen- und Außenbereichen. Maltechniken mit Naturkalk galten von der römischen Villa bis zu den venezianischen Palästen als die allerfeinsten Wandgestaltungs-Techniken. EXTREM LANGE REIFEZEIT ERFORDERLICH

Die Produktion von Naturkalk erfordert viel Zeit und Liebe fürs Detail. Außerdem kommt es dabei, wie bei gutem Wein oder Käse, vor allem auch auf die Reifung an. Bei HAGA beträgt die Reifezeit von Naturkalk mindestens ein Jahr und länger. Anspruchsvolle Gebäude wurden früher praktisch ausschließlich mit Naturkalk verputzt. Besonders wertvoller Naturkalk mit langer Reifezeit wurde deshalb früher Kirchenkalk genannt. HAGA verwendet genau diese alten Rezepturen für die Schweizer Naturkalkputze. Wer auf konsequent ökologische Bauprodukte Wert legt, ist hier gut bedient. Weitere Informationen gibt es auf www.haganatur.de. Foto: HAGA

Mit Naturkalk gegen Schimmel Wie Sie Wohnschimmel einfach vermeiden können

Weitere Infos erhalten Sie bei folgenden Fachpartnern:

Gesundbaumarkt GmbH NaturBauHaus Naturbau Ammersee

Preysingstrasse 15 81667 München Tel.: 089 481049

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www.gesundbaumarkt.de www.naturbaumarkt.de Gewerbegebiet 4 82399 Raisting Tel.: 08807 9491209 www.naturbauammersee.de

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www.naturalistraunstein.de Naturalis Wolfgang Schrag Gasstr. 8 83278 Traunstein Tel.: 0861 15652

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Egginger Naturbaustoffe GmbH Steinhiebl 2 94094 Malching Tel.: 08533 918980 www.eggingernaturbaustoffe.de

Das Brunthaler-BaumHaus bewahrt die natürliche Kraft 100-jähriger Bäume

Zu einem behaglichen Wohnklima im Holzhaus gehören nicht nur physikalische Parameter, wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftqualität, sondern auch eine subjektive Empfindung, die aus der Summe messbarer und nicht-messbarer Faktoren, sinnlicher und nicht-sinnlicher Wahrnehmung resultiert und dem Wohnraum seinen individuellen atmosphärischen Charakter verleiht.

Der Baum ist das Herz

Im Brunthaler-BaumHaus wird diese Atmosphäre durch eine qualitative wie auch konstruktive Natürlichkeit erzeugt. Aus Holz, das so ursprünglich ist, wie der Baum, weil jeder Balken natürlich gewachsen ist und nicht aus Brettern zusammengefügt wird. Jeder einzelne dieser Balken repräsentiert den Baum, aus dem er entstanden ist – von der Wurzel bis zur Spitze.

Aufrecht stehend wie der Baum zu kraftvollen Wänden verbaut entfaltet der natürlich gewachsene Balken seine ihm innewohnende Kraft des Baumes. Die messbaren physikalischen Aspekte liegen auf der Hand: maximale Tragfähigkeit bei geringstem Flächenbedarf, dauerhafte Maßhaltigkeit. Im Brandfall ist die Tragfähigkeit der aufrechten Konstruktion sogar länger als bei liegend verarbeiteten Bohlen und Balken. Nicht unbedingt messbar, aber subjektiv erfassbar, erlebbar, fühlbar sind hingegen charakterlichatmosphärische Aspekte. Der von den, reinstofflichen Balken umgebene Raum gewinnt an positiver Energie, ein natürliches „Kraftfeld“, möchte man es nennen, wie wir es aus der Ruhe des Waldes kennen, wo wir mithilfe sinnlichen und nicht-sinnlichen Wohlempfindens Entspannung und Belebung gleichermaßen finden.

Der Natur nahe bleiben

Je mehr die bauliche Konstruktion dem natürlichen Entstehen des Baustoffes entspricht, umso mehr von der natürlichen Energetik und Kraft des Baumes bleibt erhalten. Aufrecht stehend bedeutet deshalb „in Wuchsrichtung“ und nicht „auf dem Kopf“, senkrecht von unten nach oben strebend wie der Baum, steht der Balken in der Wand, die Kernseite – also, die Bauminnenseite – nach innen in den Raum gewandt.

Für diese natürliche Ausrichtung der stehenden Balken gibt es keine nachweisbaren statischen Gründe. Auch die Widerstandsfähigkeit des Materials oder die Beständigkeit der Konstruktion werden dadurch nicht noch besser. Es ist einfach das Wissen um die vollkommen wertschätzende Verwendung und Verarbeitung von Holz, welches ein unheimlich gutes Gefühl vermittelt. Ein Wohlempfinden, wie es auch die Wissenschaft von Menschen im Wald oder in der Nähe von Bäumen kennt, obschon sie noch keine fundierte Erklärung dafür gefunden hat.

Weitere Informationen zum Brunthaler-BaumHaus erhalten Sie unter www.brunthaler-baumhaus.de oder per Telefon +49 8543 62404-00.

www.brunthaler-baumhaus.de

Zwei Balken aus einem 100-jährigen Baum. Sonst nichts. Denn stehende Vollholzbalken sind die Grundlage für das Haus aus massivem, natürlichem Holz – für das BaumHaus eben.

Bauen mit Strohhalmen

Dass hier ein Leuchtturm-Projekt des ökologischen Bauens verwirklicht wurde, merkt man dem fünfstöckigen Neubau in Verden, einer 27.000-Einwohner-Stadt in Niedersachsen, nicht an. Gedeckte Farben; Fenster bis zum Boden; klar gegliederte, schnörkellose Fassade – auf den ersten Blick ein Bürogebäude, wie es in ähnlicher Form oft gebaut wird hierzulande. Nur die abgerundeten Ecken und das überkragende Flachdach fallen aus dem Rahmen des Gewohnten. Doch hinter dem unscheinbaren Äußeren, das sich im Vergleich zu den Hochglanzfassaden moderner Bürotürme aus Stahl, Glas und Beton bescheiden ausnimmt, verbirgt sich Innovatives. Denn der fünfstöckige Bau wurde fast zur Gänze aus Holz, Stroh und Lehm erbaut.

Das Gebäude wurde mit einer für Deutschland noch neuartigen Technik errichtet: dem Strohballenbau. Zwar ist der Keller konventionell mit Ziegeln gemauert und schließt mit einer Betondecke ab. Doch darüber ist alles anders. Das tragende Gerüst des gut 17 Meter hohen Bürohauses mit 1.800 Quadratmeter Nutzfläche bildet – ähnlich wie bei traditionellen Fachwerkhäusern – eine Holzkonstruktion aus mächtigen Ständern und Riegeln. Aus Holz bestehen auch die Decken zwischen den Geschossen, das Treppenhaus und der Fahrstuhlschacht. Die Innenwände wurden aus Holzständern konstruiert, mit Lehmplatten beplankt und mit Lehm verputzt. Die nichttragenden Teile der Außenwände dagegen bestehen aus gepresstem Stroh.

Fünf Geschosse aus Holz, Stroh und Lehm – bis zu diesem Zeitpunkt hatte das noch niemand gewagt. Entsprechend aufwendig sei die Baugenehmigung gewesen, erinnert sich der Lüneburger Architekt Dirk Scharmer, der das Haus entworfen hat. Insbesondere in Sachen Brandschutz habe man hohe Auflagen erfüllen müssen: „Wir mussten nachweisen, dass das Stroh im Brandfall mindestens 60 Minuten lang völlig unversehrt bleibt“, berichtet Scharmer. Deshalb sind die mit Pressstroh gefüllten Außenwände auf der Fassadenseite mit Kalkputz und auf der Raumseite mit Span- und Gipsfaserplatten gekapselt. Erst dieser Wandaufbau brachte die behördliche Einzelfallgenehmigung. Als das Gebäude im April 2015 nach zweijähriger Bauzeit eingeweiht wurde, war es europaweit das einzige Strohballenhaus mit mehr als drei Geschossen.

Die Idee, aus Strohballen Häuser zu bauen, ist schon über 150 Jahre alt. Sie stammt von Bauern in Nebraska, einem USBundesstaat, in dem es kaum Wald gibt, dafür jedoch schier unermessliche Weiten wogender Getreidefelder. Der Mangel an Holz beförderte die Suche nach alternativen Baumaterialien und die Erfindung der Strohballenpresse in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wies den Weg. Mit Hilfe der Presse verwandelte sich reichlich vorhandener Ernteabfall in stabile Blöcke, die sich wie riesige Ziegel übereinanderschichten ließen. Die Kombination aus tragendem Holzständerwerk mit Stroh als Wand- und Dämmstoff entwickelte sich allerdings erst in den 1930er Jahren, als man begann, auch zweigeschossige Strohballenhäuser zu errichten. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam die Technik des Strohballenbaus jedoch aus der Mode. Erst im Zuge der Ölpreiskrise Mitte der 1970er Jahre erlebte sie in Nordamerika einen neuerlichen Aufschwung.

Stroh, ein Abfallprodukt der Getreideernte, ist überall dort im Überfluss verfügbar, wo Landwirtschaft betrieben wird. Ein Fünftel des Strohs, das nach einer durchschnittlichen Ernte in Deutschland übrigbleibe. reiche für den Bau von rund 350.000 Einfamilienhäusern,

hat der Fachverband Strohballenbau (Fasba) errechnet. Ist Stroh somit ein Low-Tech-Baustoff, den Häuslebauer nur auf dem nächstgelegenen Acker aufzusammeln brauchen? Nicht ganz. Um als Baustoff zugelassen zu werden, müssen Strohhalme bestimmte Anforderungen erfüllen: „Sie sollten möglichst lang und unbeschädigt sein“, erläutert Fasba-Vorstand Harms. „Zu Ballen gepresst, müssen sie eine Rohdichte von etwa 100 Kilo pro Kubikmeter aufweisen.“ Am besten eigne sich Weizen und Roggen, sagt Harms: „Hafer dagegen ist zu weich.“ Mit lehmverputzten Strohwänden ist es problemlos möglich, die Kriterien des Passivhaus-Standards zu erfüllen. Als Passivhaus ist ein Gebäude definiert, das lediglich 15 Kilowattstunden (kWh) Heizwärme pro Quadratmeter und Jahr benötigt (zum Vergleich: der Wert liegt deutschlandweit bei durchschnittlich 160 kWh). Hinzu kommt eine ganze Handvoll raumklimatischer Qualitäten, die insbesondere in Verbindung mit Lehmputz ihre Wirkung entfalten. Denn Lehm nimmt überschüssige Luftfeuchtigkeit auf und gibt sie nach und nach wieder ab. Dadurch ist die Luftfeuchte im Raum immer perfekt ausbalanciert und es entsteht ein Raumklima, das der Mensch als behaglich empfindet. Zudem kann Stroh mit einer nahezu unschlagbaren Ökobilanz punkten, denn es ist klimaneutral, wächst Jahr für Jahr nach und für seine Transformation zum Baustoff wird lediglich etwas Dieseltreibstoff für Traktor und Ballenpresse benötigt.

Allerdings haben Strohhäuser eine bautechnische Achillesferse: „Stroh darf nicht nass werden, weder in der Bau- noch in der Nutzungsphase“, warnt Benjamin Krick, Architekt am Darmstädter Passivhaus-Institut, der über Stroh als Baustoff promoviert hat. „Sonst schimmelt‘s.“ Als Schutz gegen aufsteigende Bodenfeuchte und heftige Regengüsse brauchen Strohhäuser sozusagen hohe Stiefel und einen breitkrempigen Hut; also ein Fundament mit Feuchtigkeitssperre und ein Dach mit weitem Überstand. Die Wetterseite sollte zusätzlich mit einer Verschalung geschützt werden, empfiehlt Krick, der selbst in einem Strohhaus wohnt.

Und wie lange halten Strohhäuser? Das Haus Feuillette in Montargis / Frankreich, ein zweistöckiger Fachwerkbau mit Strohballen-Ausfachung, wurde 1921 fertiggestellt und ist bis heute bewohnt. „Es gibt kein Verfallsdatum“, sagt Architekt Dirk Scharmer. „In Nebraska habe ich über 100 Jahre alte, völlig intakte Strohwände gesehen, deren Halme noch immer goldgelb waren.“ Und anders als bei konventionellen Steinbauten, von denen am Ende ihrer Lebenszeit ein Haufen Schutt bleibt, der fachgerecht entsorgt werden muss, fügt sich ein Strohhaus, sollte es tatsächlich eines Tages baufällig werden, nahtlos in den natürlichen Kreislauf. Man kann es problemlos im Garten kompostieren. Hartmut Netz

Innovationen im Massivholzbau

Pionierarbeit leisten meist mittelständische Unternehmen, vor allem wenn es um ökologische Konstruktionen und innovativen Holzhausbau geht.

Zu diesen Manufakturen gehören auch die Sonnleitner Holzbauwerke aus Ortenburg. Die Holzbaufirma hat sich längst einen hervorragenden Namen gemacht, wie z. B. dem Klimawandsystem „TWINLIGNA“, einer patentierten, doppelwandigen Wandkonstruktion, entwickelt für sichtbare Massivholzfassaden.

Für Öko-Puristen kommt nur die einstoffliche Block-Variante in Frage, beidseitig mit Massivholzbohlen in Lärche oder Fichte ausgestattet, im Werk vorgefertigt, von hoher technischer Wertigkeit und in zwei Optik-Varianten erhältlich. Ungewöhnlich: Ein Hersteller mit zwei Klimawand-Konstruktionen und einer deutlichen Öko-Handschrift. „Wir heben uns ganz klar vom konstruktiven Einerlei anderer Hersteller ab und punkten somit durch zahlreiche Alleinstellungsmerkmale“, lautet die Strategie von Firmenchef Gotthard Sonnleitner.

So entwickelte Sonnleitner zusätzlich ein Klimawandsystem für verputzte Holzhausfassaden mit deutlichem Öko-Charakter – unverwechselbar und mit klarem Profil. Das Ergebnis heißt „MONOLIGNA“. Neu hierbei ist der einzigartige Klimakern aus mäanderförmig gefrästem Massivholz, welcher durch eingeschlossene, ruhende Luftschichten ein sehr günstiges, spezifisches Wärmespeichervermögen einen besonders guten U-Wert aufweist.

Als Dämmung werden Holzfasern verwendet, ein mehrschichtiger mineralischer Außenputz und Gipsbauplatte (innen) bilden den Abschluss.

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