50 Jahre DEMO

Page 59

I

wächst. Nicht zuletzt, weil der Stadtordnungsdienst mit der Gesellschaft ,,Neue Arbeit Magdeburg", die im Juni r999 schon r36 Sozialhilfeempfänger beschäftigt hat, gemeinsame Aktionen durchführt. Es tut sich etwas. Statt auf die ,,untätigen" Stadtväter zu schimpfen, greifen immer mehr Bürger zumTe-

lefon und melden illegale Müllhalden, Falschparker und Graffiti Sprayer. Die eigens zu diesem Zwecl< eingerichtete Hotline nahm in den ersten 8 Monaten

allein 4 9o7 Bürgerhinweise entgegen. Befürchtungen, dass Denunziation gefordert würde, erwiesen sich als überflüssig. Dagegen sehen die Verantwortlichen sich in dem Bemühen bestätigt, die Bürger fiir die Belange ihrer Stadt zu sensibilisieren, denn Veranrwortungsbewußtsein und Eigeninitiative beginnen im Kleinen. Nachdem diese erste Stufe des Stadtordnungsdienstes positive Resonanz erfuhr, sind weitere Zuständigkeitsüber-

Neue Frauen braucht das Land zischen Frauen-

Iministerium wurde ein bundesweit bislang einmaliges

Handlungsbereich der,,Ermittler" fallen wie ungesicherte Gebäude. Die Erfolge können sich sehen lassen.

Interesse am Konzept,,Magdeburger Stadtordnungsdienst" haben schon andere Kommunen bekundet.

L Stadt 5,4o

Magdeburg,

r

(o39r)

z7 69.

gen am Händchen fiihren und dadurch Hemmschwellen abbauen. Dabei sind sie an keine Vorschriften gebunden. |ede Politikerin entscheidet individuell, wie sie ihr Mentorinnenamt ausgestaltet und wie viel Zeit sie daftir aufbringt. In einem von Sabine Asgodom moderierten Workshop wurden jetzt die bisherigen Erfahrungen zusammengetragen. Manche junge Frau hat bei der I(ommunalwahl im Juni den Sprung in einen Gemeinderat schon im ersten An-

laufgeschafft, eine ist aufAnhieb Fraktionschefin in einem Verbandsgemeinderat geworden, eine andere bei der Urwahl gar Bürgermeisterin. Dabei definierte Frau Asgodom das von ihr in Deutschland salonfühig gemachte Wort Mentorin so: Es sei ein Mittel, neben

Mentorinnen-Projekt initiiert. Unter dem Motto ,,Mehr Frauen

in die Politik * Politi-

kerinnen ftirdern den

Nachwuchs" helfen

Netzwerken, neben I(oalitionen,,zu

Frauen unterschied'

schauen, wie ich in die Position komme,

politischer

in die ich kommen möchte, wo ich et-

Couleur der Konkurrenz aufdie Karriereleiter. Die rheinland-

was bewirken möchte".

Natürlich blieben auch Misserfolge nicht aus, die die jeweiligen Mentorinnen jedoch nicht so auslegen. Die Zeit

pPälzische Ministerin

für I(ultur, Jugend,

Familie und Frauen,

Gespräch. Notorische

tik, indem sie sie eine Zeitlang sozusa-

1.m rheinland-pfül-

licher

im

Schulschwänzer könnten ebenso in den

schiedlichen Altersgruppen in die Poli-

Politikerinnen fürdern weiblichen politischen Nachwuchs / Projekt der rheinland-pfälzischen Landesregierung. - Von Heidi Parade

I

tragungen

Frauen sind oft,Einzelkämpferinnentt, Männer sind,rNetzwerker{(.

Rose Götte (SPD) treibt es um, dass

Foto: Gloser

immer noch viel zu wenig Frauen den Weg in die Parlamente und kommunaIen Gremien finden. AufBürgermeister-

Cosmopolitan von der )ournalistin

und insbesondere auf Landratssesseln haben sie noch absoluten Seltenheitswert. Meinungsforscher wollen sogar herausgefunden haben, dass jetzt wieder weniger Frauen die Politik als Beruf ins IGlkül ziehen.

mit einem Etatansatz von z8 ooo Mark ein Mentorinnen-Projekt frir weibliche Greenhorns in der Politik auf den Weg gebracht. Das Ziel: In Schulen, Universitäten, über Frauenvereine und -ver-

Da muss gegengesteuert werden, sag-

te sich die Frauenministerin in Kurt Becks SPD/FDP-I(abinett und ließ sich von einer Idee aus ihrem Ministerium überzeugen. In Anlehnung an eine vor drei Jahren bei der Frauenzeitschrift Demokratische Gemeinde ro/99

Sa-

bine Asgodom gestartete Mentoring-Aktion ftir Frauen in der Wirtschaft hat sie

bis zur Kommunalwahl sei zu ktsrz gewesen, um das eine oder andere neue Gesicht bei den Wählerinnen und Wählern bekannter zu machen, so das Hauptargum ent. I etzt soll ein Netzwerk von Politikerinnen von der kommunalen über die Bundesebene bis hin zur Europaebene geschaffen werden. Als nächstes werden die Landtagswahl in zwei Iahren und weitere Urwahlen von Bürgermeistern anvisiert. Parteiübergreifend soll Ausschau nach qualifizierten Frau-

bände sowie durch die Gleichstellungsstellen sollen geeignete Frauen zur aktiven Teilnahme am politischen Leben er-

en gehalten werden, und diese sollen

mutigt werden. Erfahrene Politikerinnen aus Kommunal- bis Europapolitik fordern dabei den Einstieg von Frauen aus unter-

che Mitstreiter frühzeitig einzubinden.

dann auch zur lGndidarur bewogen werden. Dabei will man versuchen, männli-

)

Frauenministerium,

a

1o613r) 16z-o. 57


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.