Zeitung Esch - 05-2017 - DE

Mee 2017 Zeitung vun

WWW.LENK.LU

Viru mat Esch!

Bilanz 2011 bis 2017:

Vertrödelte Zeit, verpasste Chancen.

Säit 4

Schulen: Planlose Zerstückelung.

Säit 5

Umweltschutz: War da nicht was…?

Bald ist schon wieder eine Wahlperiode von 6 Jahren vorbei.

Was der Escher Schöffenrat in dieser Zeit geleistet hat, reicht bestenfalls für 3 Jahre. Immer noch warten fast die Hälfte der Schulkinder, die auf eine Betreuung angewiesen sind, auf ihren Platz in einer Maison relais. Immer noch sind viele Straßen in einem erbärmlichen Zustand, was besonders im Stadtzentrum kein gutes Aushängeschild für Esch ist. Immer noch fehlt es dringend an Wohnungen, und die Kauf- und Mietpreise steigen und steigen.

(Fortsetzung Seite 2)

Erfolgreiche linke Opposition. déi Lénk haben nicht nur kritisiert, sondern auch eigene Vorschläge und Initiativen auf den Tisch gelegt. (Siehe Seite 3) 1

Säit 5

Armut mit oder ohne Arbeit.

Bilanz 2011 bis 2017:

Vertrödelte Zeit, verpasste Chancen.

Die unendliche Geschichte (2) Nachdem das Café Diva jahrelang leer stand, kaufte die Gemeinde das Gebäude 2013, um auch hier Studentenwohnungen einzurichten. Der Start der Universität im Jahr 2015 verstrich; das Diva-Haus wurde quasi zum Symbol für Stillstand.

Die unendliche Geschichte (1) Schon Ende 2012 kaufte die Stadt Esch das Hotel Mercure in Al-Esch, um hier, mitten im Zentrum von Esch, 40 Studentenwohnungen einzurichten.

Die Eröffnung der Uni auf Belval wurde von 2014 auf 2015 verschoben. Doch dieser Aufschub verstrich ungenutzt, und auch für das zweite Universitätsjahr 2016-2017 waren die Wohnungen noch nicht fertig.

(Fortsetzung von Seite 1) ... Vor sechs Jahren präsentierte die LSAP-Gréng-Koalition einen recht ehrgeizigen Koalitionsvertrag.

Aber Papier ist bekanntlich geduldig. Leider stellen wir fest, dass die gewünschte Entwicklung nicht stattgefunden hat. Der Schöffenrat hat die Schulinfrastruktur nicht wesentlich verbessert, und immer noch wird kaum mehr als die Hälfte des Bedarfs an Kinderbetreuung abgedeckt.

In vielen wichtigen Bereichen wurden Verbesserungen versprochen. Der Schöffenrat wollte besondere Anstrengungen bei der Schulinfrastruktur, Kinderbetreuung und Jugendarbeit unternehmen. Auch im Bereich der Stadtentwicklung kündigte man herausragende Projekte an.

Viele Escher freuten sich vor sechs Jahren darauf, dass das Stadtzentrum und vor allem das Brillviertel erneuert werden sollte. Leider ist hier sehr wenig passiert und erst kürzlich - viel zu spät - legte der Schöffenrat erste Pläne für dieses Projekt vor.

Warum nicht gleich? déi Lénk kritisierten oft, dass man einen kaputten Fahrbahnbelag sofort erneuern muss, und keine 10 oder 20 Jahre warten darf, bis die Straße einmal komplett mit allen unterirdischen Leitungen und Kabeln renoviert wird. Nach jahrelanger Buckelpisten-Fahrt erhielt die Dicks-Straße zwischen Boulevard Kennedy und Alzette-Straße nun endlich einen neuen Teppich - 6 Monate vor den Wahlen.

Bitte in anderen Straßen wiederholen!

2

Eines der größten Probleme ist die Wohnungsnot. Nicht nur sozial schwache, sondern auch Menschen mit mittlerem Einkommen können sich kaum noch eine Wohnung leisten.

Hier wird der Schöffenrat seiner Verantwortung nicht gerecht. Er hat das Programm gemeindeeigener Mietwohnungen in den Nonnewisen zusammengestrichen und beschränkt sich auf den Verkauf von Eigentumswohnungen.

nicht mehr verwirklicht werden; die Koalitionsparteien bereiten damit bloß ihr Wahlprogramm vor.

Für 2017 sieht der aktuelle Schöffenrat in vielen Bereichen hauptsächlich Studien vor. So etwas macht man am Beginn einer Legislaturperiode und nicht am Ende.

Hier ist klar, dass all diese Vorhaben

Wenn Esch jedoch seine Entwicklung nicht selbst gestaltet, werden Andere dies übernehmen.

Ob dies dann im Interesse der Escher Einwohner geschieht, wagen wir zu bezweifeln.

Der aktuelle Schöffenrat hat keine Visionen und keinen Plan für die Entwicklung unserer Stadt. Ab und zu werden wenig ausgereifte Ideen in den Raum geworfen, ohne dass dahinter ein klares Konzept zu erkennen wäre. Auch der Gemeinderat wird vom Schöffenrat nicht in die Planung mit einbezogen.

Erfolgreiche linke Opposition. déi Lénk haben nicht nur kritisiert, sondern auch eigene Vorschläge und Initiativen auf den Tisch gelegt. So konnten wir aus der Opposition heraus wichtige Zeichen setzen und positive Veränderungen durchbringen.

Hier einige Beispiele:

„Kirchenfabriken”: Ohne die Stimmen der Gemeinderäte von déi Lénk gäbe es in Esch keine saubere Trennung von Kirche und Staat. Die LSAP war in dieser Frage komplett gespalten, bis hinein in den Schöffenrat.

Als erste Stadt Luxemburgs hat sich Esch schon 2014 auf Initiative von déi Lénk klar für einen Stopp der TTIP-Verhandlungen ausgesprochen, da dieses Freihandelsabkommen riskiert die Sozialstandards, Umweltschutzregeln und den Konsumentenschutz auszuhöhlen und direkte Auswirkungen auf die Gemeinden hat.

Nach Jahren des Ringens haben wir den Schöffenrat endlich überzeugt, das Lehrpersonal nicht mehr blind aufzuteilen, sondern nach einem sozialen Verteilungsschlüssel, der den Bedürfnissen der Kinder in den jeweiligen Schulen entspricht.

Teure Mieten: déi Lénk brachten eine Motion im Gemeinderat ein, um die Mietkommission wieder zu beleben, die bei Mietstreitigkeiten vermitteln soll. Ein Vermieter darf pro Jahr nicht mehr als 5% seiner investierten Summe an Miete kassieren. Der Schöffenrat ist nun aufgefordert, Mieter und Vermieter über ihre Rechte aufzuklären.

Nach heftiger und wiederholter Kritik von déi Lénk hat der Schöffenrat vor 4 Jahren seine Entscheidung von 2005, die Gewinnsteuern für Betriebe massiv zu senken, wieder rückgängig gemacht. Somit hat die Gemeinde wieder neuen finanziellen Spielraum für dringend notwendige Investitionen.

Beim Arbeiter-Kollektivvertrag der Südgemeinden hatte der Escher Personalschöffe einen krassen Sozialabbau ins Spiel gebracht. Déi Lénk haben dies in der Öffentlichkeit bekannt gemacht und scharf verurteilt, und im Gemeinderat darüber Rechenschaft verlangt. Nun wurde der Vertrag bis 2018 verlängert und die Abbaupläne vorerst ausgeklammert. Déi Lénk werden weiterhin wachsam bleiben...

Nachdem déi Lénk dies mehrmals im Gemeinderat gefordert haben, werden ab diesem Schuljahr für jedes Kind in seiner Grundschulzeit eine bis zwei Schulkolonien ermöglicht, so wie es in anderen Gemeinden schon jahrelang üblich ist.

3

Schulen: Planlose Zerstückelung.

Kinderbetreuung noch immer mangelhaft.

Laura Urbany: Für manche junge Familien, die sich um die Zukunft ihrer Kinder sorgen, ist das mangelnde Angebot in den „Maisons relais” ein Grund, Esch zu verlassen - oder gar nicht erst nach Esch zu ziehen.

Laurent Biltgen: Die Schulpolitik von LSAPGréng ist ein Fiasko, auch gemessen an ihren eigenen Ansprüchen aus dem Koalitionsvertrag. Dabei bräuchten gerade die Escher Kinder die besten Bedingungen, um Erfolg in der Schule zu haben.

Im Koalitionsvertrag von 2011 hatten LSAP und Déi Gréng eine flächendeckende Kinderbetreuung versprochen, mit einem Platz für jedes Kind.

Es wurden zwar einige neue Maisons relais eröffnet, aber weil die Escher Bevölkerung wächst ist der Bedarf nach wie vor bei weitem nicht gedeckt.

Knapp 30% der Escher Schulkinder werden in einer „Maison relais” betreut; der tatsächliche Bedarf liegt bei 50 bis 60%, Tendenz steigend.

Der Schöffenrat erklärte die Schulpolitik immer wieder zur Priorität und versprach 2011 im Koalitionsvertrag 3 neue Schulen: im Zentrum sowie in den Vierteln Neudorf und Hiel/Grenz. Davon wurden genau 0 (null) verwirklicht; die neue Zentralschule in Wobrécken ist erst in der Planung.

Anstatt der versprochenen Schulen wurden hastig mehrere provisorische „Annexen” errichtet, zum Teil an völlig ungeeigneten Standorten. So wurden die Schulen zerstückelt, anstatt ihre Einheit zu wahren, was ihre Arbeit im Sinne der Kinder unnötig erschwert.

AIS-Wohnungen für Escher!

Wohnungsnot: Esch muss bauen!

Geneviève Jadoul: Die Escher Gemeinde sollte schnellstens Kontakt mit der Agence immobilière sociale aufnehmen, damit die von ihr vermittelten Wohnungen auch an Leute gehen, die beim Escher Office social gemeldet sind.

Momentan vermietet die „Agence immobilière sociale” (AIS) an die 400 Wohnungen im ganzen Land, davon etwa 40 in Esch. Die Gemeinde Esch hat keine Konvention mit der AIS abgeschlossen; gut 50 andere Gemeinden haben dies jedoch getan. Die Sozialämter der konventionierten Gemeinden melden ihre wohnungssuchenden Leute bei der AIS, und diese vermittelt ihnen dann eine Wohnung. So kamen über 30 hilfsbedürftige Haushalte aus anderen Gemeinden nach Esch, und das Escher Sozialamt ist jetzt für sie zuständig.

Guy Kersch: Angesichts der großen Wohnungsnot muss die Gemeinde Verantwortung übernehmen und selbst Wohnungen bauen - nicht nur Eigentumswohnungen, sondern vor allem auch genügend Mietwohnungen.

Mehr Lehrstellen in Gemeindediensten!

Die Stadt Esch hat in den letzten 5 bis 10 Jahren ihre sozialen Mietwohnungen nur noch renoviert; es sind praktisch keine neuen mehr hinzu gekommen. Der soziale Wohnungsbau der Stadt in den „Nonnewisen” beschränkt sich auf Eigentumswohnungen für Leute, die beim Wohnungskauf Anrecht auf staatliche Hilfen haben. Solche Angebote sind nützlich, denn diese Menschen sind nicht gerade die Reichsten. Aber für viele Leute kommt ein Eigenheim gar nicht in Frage, weil sie weder das nötige Geld noch Garantien haben, um überhaupt einen Kredit von einer Bank zu bekommen.

Jacqueline Breuer: Die Gemeinde muss mehr Lehrstellen anbieten.

Oder ist es für junge Menschen etwa besser, jetzt gleich und ohne Ausbildung arbeitslos zu sein, als möglicherweise nach 3 Jahren – mit Diplom - eine neue Stelle zu suchen?

Jedes Jahr finden hunderte Jugendliche keine Lehrstelle. Mit über 1000 Beschäftigten ist die Stadt Esch ein wichtiger Arbeitgeber; sie muss daher auch viel mehr Ausbildungsplätze anbieten. Bisher hielt man das Angebot klein - mit dem widersinnigen Argument, dass man den Lehrjungen/Lehrmädchen nach der Ausbildung keine Einstellungsgarantie geben kann.

4

Umweltschutz: War da nicht was…?

6 Jahre ohne Stadtplanung sind genug.

Frank Jost: Esch braucht jetzt eine mutige Entwicklungspolitik, die urbane, verkehrstechnische, schulische, kulturelle, soziale und wirtschaftliche Aspekte mit bezahlbarem Wohnraum verbindet. Und vor allem: die Escher Bevölkerung muss bei der Stadtplanung mitreden, denn Esch gehört nicht Arcelor-Mittal sondern uns allen.

Claude Frentz: Südstroum gehört zu 100% der Escher Gemeinde.

Anstatt bloß Ökostrom an der Strombörse einzukaufen, muss unser Elektrizitätswerk endlich selbst in größerem Umfang erneuerbare Energie produzieren.

Seit längerer Zeit ist die Umwelt- und Energiepolitik in Esch eingeschlafen. Aus Naturschutzgründen hat die Umweltverwaltung den Bau eines Windrades auf dem Galgenberg verworfen, und auch direkt an der Autobahn A4 – wegen Lärmschutz! Auf ihren seltenen Sitzungen redet die Escher Umweltkommission über Sensibilisierungskampagnen und Umweltausstellungen. Eine gestalterische und vorausplanende Energie- und Umweltpolitik wird schmerzlich vermisst.

Die LSAP-déiGréng-Koalition hat nie zu einer Stadtplanungspolitik gefunden. So wird die Stadtplanung privatisiert, der Agora (Arcelor-Mittal und Staat) überlassen. Nun, wo die Brachen von Arbed-Esch-Schifflingen und Terre Rouge zu erschließen sind, rächt sich diese schlimme Unterlassung.

Und da möchte der Schöffenrat eine Seilbahn nach Belval bauen, entlang der Eisenbahn die schon in 4 Minuten nach Belval-Université fährt. Ein Schildbürgerstreich!

Studentisches Leben ermöglichen.

Esch 2022.

Line Wies: Auch die Stadt Esch muss das Ihre zur kulturellen und wirtschaftlichen Dynamik des Studentenlebens beitragen. Es braucht deutlich mehr als die aktuelle banale Konsumlandschaft auf Belval - vor allem Kultur- und Freizeitmöglichkeiten.

Marc Baum: In der Kultur liegt ein sehr großes Potential für unsere Stadt und ihre Einwohner.

Als Mitglied des Unterstützungskomitees «Esch 2022» setze ich mich mit aller Kraft dafür ein, dass dies ein solides Projekt wird: von den Menschen, für die Menschen.

Im September fallen die Würfel, ob Esch und die Minetteregion die 44.

Kulturhauptstadt Europas werden. Bis dahin wird unter Hochdruck an einem ehrgeizigen Projekt gearbeitet. Der Fokus wird dabei nicht auf kostspielige Events gelegt, sondern auf nachhaltige Initiativen, die das Bild der Stadt positiv verändern sollen. Kultur könnte so zum Hebel werden, mit dem Esch eine ganze Reihe seiner Schwächen resolut anpackt.

Die „Minette-Metropole” Esch erlebt zur Zeit ihren sozialen und ökonomischen Wandel. Auf dem Industriegebiet Esch/Belval stehen Hochöfen als nationales Kulturerbe neben modernen Gebäuden der neu etablierten Université du Luxembourg. Mittlerweile sind etwa 6000 Studenten und 1500 Angestellte in der „Unilu” aktiv. Es ist jetzt an der Zeit, dass der Fonds Belval der Universität die Verwaltung ihrer Infrastrukturen überlässt und der Entwicklung der studentischen Aktivitäten nicht länger im Wege steht.

Armut - mit oder ohne Arbeit.

Alain Sertic: Die tägliche Essensvergabe durch die „Stëmm vun der Strooss” ist ein weiteres Indiz dafür, dass in Esch viele Menschen in Existenznot sind. Sicherlich ist das nur die Spitze des Eisberges. Wenn die jetzige Politik so weitergeht, wird die soziale Kluft noch größer werden.

Die wachsenden sozialen Gegensätze sind in unserer Stadt nicht zu übersehen. Ende 2016 waren 1763 Escher Einwohner bei der ADEM als Arbeitssuchende eingetragen, 220 davon waren unter 25 Jahre alt. 590 Escher Einwohner bezogen Arbeitslosengeld. Die unzähligen Interim-Agenturen belegen, dass der Berg der prekären Arbeitsverhältnisse stetig wächst, und mit ihm das Geschäft mit den modernen Tagelöhnern. Die vielen InterimArbeiter und Mindestlohnempfänger riskieren, trotz Arbeit in Armut zu leben („working poor”) .

5

6

Eis Aarbecht, eis Rechter!

Fiona and Fabrice Nous sommes Fiona et Fabrice, deux amis d’enfance qui font de la musique ensemble, principalement des covers, et cela que avec l’ukulele et du chant.

Jaliya Band Jaliya est un groupe fondé en 2000 en Guinée. Il fait de la musique traditionnelle mandingue avec différents instruments. Le fondateur est Mohamed Soumah dit Anta.

Fehl - Tritt (MOSELPUNK / PUNKROCK) It was back in march 2005, on the Moselle-River, Luxembourg East coast, when this punk-rock band was founded. After 10 years, Fehl - Tritt still is an anti racist, anti fascist, anti sexist punk-rock band singing in 5 different languages. Fehltritt in German means something like a ‚fauxpas‘ in French or ‚lapse / slip‘ in English.

The idea behind this name was to show our society its own ‚fauxpas‘ via our songs. And till today, this idea is one of the main reasons why this band lives. http://fehl-tritt.org/

Ghost Vortex Alternative synth rock from Luxembourg

Exposer Exposer is a (Deathcore/Downtempo) band from Luxembourg founded in 2015.

This band wants to express all their sensations about life in a very heavy, powerfull and intense live experience. www.facebook.com/exposerband

Fir Natur Expressioun äus Lëtzebuerg, ob HipHop-artege Beats...

Musik déi zum Denken an Handele soll ureegen; fir Gerechtegkeet, fir eng fräiwierkend Entwécklung, fir d’Natur...

Packo Gualandris Packo Gualandris, born in Luxembourg, is one of the most innovative and forward-thinking DJs & producers on Luxembourg’s electronic dance music scene. Since 1999 he’s been spinning vinyls and is renowned for his long progressive DJ sets, covering only the highest quality productions from Minimal to Tech-House, from Electro to Techno, always full of surprises and never monotonic. Wherever Packo plays he transforms the crowd into a wildly energetic dancing bundle.

7

Eis Aarbecht, eis Rechter!