Doldenhorn – Galletgrat Hochtour mit traumhafter Kulisse über dem Öschinensee Bei der Online-Tourenbesprechung einige Tage vor dem Start tobte ein gestandenes Unwetter über dem Raum Tübingen. Deshalb waren wir alle froh, dass Michael Groh beim letzten Wettercheck am Mittwoch grünes Licht gab und die Tour stattfinden konnte. Wir fuhren dann am Freitag zu sechst mit dem DAV-Bussle nach Kandersteg und waren vor Ort schwer begeistert von der atemberaubenden Bergkulisse. Die schneebedeckten Eisriesen von Blümlisalp-, Fründen- und Doldenhorn hinter dem türkisblauen Öschinensee waren wirklich beeindruckend anzuschauen. Die erste Etappe hoch zur Fründenhütte führte uns am Öschinensee vor-
Stärkung mit Suppe, Kuchen und Kaffee. Ein Buch mit heiteren und vertieften Betrachtungen über das Leben als Hüttenwart, das Bernhard, der aktuelle Hüttenwart der Fründenhütte, geschrieben hat, zauberte uns schließlich noch das ein oder andere Grinsen ins Gesicht. Unsere zwei Tourenführer Micha und Marcus erkundeten währenddessen noch den ersten Abschnitt der am nächsten Morgen bevorstehenden Tour. Über die Traverse eines Firnfeldes gelangt man in eine Felswand, welche es schräg nach oben bis zu einem Steinmann zu erklimmen gilt. Aus der Ferne sah dies erst einmal ziemlich steil und schwierig aus, aber nachdem unsere Vorhut bei ihrer Rückkehr guter Dinge über
Am nächsten Morgen um kurz vor 3 Uhr klingelte dann bereits der Wecker und nach einem kleinen Frühstück ging es um 4 Uhr schon los Richtung Grat. Im Schein der Stirnlampen legten wir die erste Etappe bis zum Steinmann voller Vorfreude zurück. Das Wetter war gut, es war angenehm mild und es war kaum windig. Auf Empfehlung unseres Hüttenwirts querten wir oben ab dem Steinmann dann ein Firnfeld bis zum Gletscher und stiegen von dort weiter auf. So umgingen wir glatte Felsplatten, welche schwer abzusichern, unangenehm zu gehen und am Morgen oft mit einer Eisschicht überzogen sind. Bald danach konnten wir die Stirnlampen löschen, die Sonne ging langsam auf und sorgte für ein spektakuläres Farbenspiel am Himmel. Es folgten die ersten Felspassagen in brüchigem, teilweise mit Schnee und Eis bedeckten Gestein, welche wir in zwei Dreierseilschaften, gewarnt von dem immer wieder hallenden Ruf „Achtung Stein“, meisterten. Anschließend erreichten wir den sogenannten Kettenturm. Hier war nun beherztes Zupacken und Sicherung von Standplatz zu Standplatz gefragt. Mit Steigeisen und dem Hochtourenrucksack war dies ein kräftezehrender Abschnitt.
Auf dem Firngrat
bei über die Fründenschnur, ein spektakulärer schmaler Steig durch eine Felswand hoch über dem See, hinauf zur SAC Hütte. Momentan ist dies der einzige Zustieg, da der Normalweg aufgrund eines drohenden Felssturzes im Bereich „Spitzer Stein“ bis auf weiteres gesperrt ist. Auf der Hütte angekommen gönnten wir Teilnehmer uns erst einmal eine
die Verhältnisse war, waren wir alle beruhigt. Am Abend genossen wir das gute Essen und lauschten den letzten Wetternews des netten Hüttenwirts. Bis zum Mittag war stabiles Wetter mit Sonne vorhergesagt und gegen Nachmittag sollte es zuziehen und Niederschlag geben. Das müsste uns eigentlich reichen, um gut über den Galletgrat zu kommen.
Danach erreichten wir den stellenweise sehr luftigen Firngrat. Dieser unterteilte sich in drei Firnfelder mit bis zu 45-50° Steilheit, welche durch kurze Felsaufschwünge unterbrochen waren. Steile Querungen und Aufschwünge wechselten sich ab und beste Firnverhältnisse erleichterten uns hier den Aufstieg, da es stellenweise recht steil und ausgesetzt war. Während einer kurzen Klettereinheit beim Felsaufschwung vor dem letzten Firnfeld passierte es dann. Einer der Teilnehmer verlor im Eifer des Gefechts seinen Eispickel, welcher hinunter rauschte, sich dort überschlug und dann aber „Gott sei Dank“ im Firn
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