Bertel-Express 21

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Editorial „Das Lachen ist Amerikas wichtigstes Exportgut.“ Walt Disney

INHALTSVERZEICHNIS Comic: „Eiskalt erwischt“ Interview: Carlo Panaro Serien: Kleine Tierfreunde / Pfötchen & Co / Einfach Tierisch Bastelstübchen: Bei Herrn Düsentrieb daheim M.O.U.S.E. Sammlungen: Teil 16 Länderserie: Finnland Rezension: Walt Disney's Valentine's Classics Galerie: „Menace from the Grotto“

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IMPRESSUM Chefredakteur: Karsten Bracker Mitarbeit an dieser Ausgabe: David Bühring, Wolfgang Kern, André Milewski Design & Layout: Markus Ott, Karsten Bracker Cover: Idee & Zeichnung: Moriz Stangl Gestaltung: Markus Ott E­Mail: kontakt@bertel­express.de Adresse: www.bertel­express.de Redaktionsschluß: 13. Februar 2009 Bertel­Express wird herausgegeben von Primewebdesign.de, erscheint alle drei Monate als PDF­Datei und wird kostenlos über das Internet vertrieben. Alle Abbildungen, wenn nicht anders angegeben, © The Walt Disney Company der Texte © Bertel­Express und die jeweiligen Autoren

Die nächste Ausgabe erscheint am 9. Mai 2010 Redaktionsschluß dieser 22. Ausgabe ist der 3. Mai.

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Comic

Plot: Karsten Bracker, Script, Zeichnungen, Colorierung & Lettering: Anselm Hackenberg

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Interview

Carlo Panaro Geburtstag: 08.12.1962 Familienstand: ledig Wohnort: La Spezia (Italien) Übersetzung aus dem Italienischen: Wolfgang Kern Scans: inducks.org

1. Wie kamst Du zum Zeichnen und wann hast Du damit angefangen?

Es sind schon mehrere Jahre seit meinen Anfängen als Zeichner vergangen, mein erstes Script stammt immerhin aus dem Juni 1985. Damals wurde das „Topolino“ noch von Mondadori produziert. Schon als ziemlich kleines Kind, ich glaube mit fünf Jahren, liebte ich es, verschiedene Hefte mit Comics durchzublättern und diese dann mithilfe meiner Mutter zu lesen, zumeist waren es die mit Disney­Charakteren. Ab 1970 begann ich das „Topolino“ dann zu sammeln und habe mich in die Charaktere verliebt, die ich tausende, immer lustige, erfreuliche, mitreißende, einfach schöne Abenteuer erleben sah. Nachdem mit das Buchhalterdiplom verliehen wurde, habe ich die Mondadori­ Redaktion kontaktiert, um mich dort als Autor zu bewerben. Schon in meiner Kindheit habe ich viele Geschichten geschrieben und diese in kleinen Heftchen aufgeschrieben, die ich meiner Schwester schenkte. Mit ein bißchen Eifer konnte ich Qualitätssprünge machen und ein „wirklich wahrer Autor“ werden. Ich habe bereits 680 Geschichten verfaßt.

2. Wer ist dein Lieblingscharakter?

Donald, auch wenn Micky ganz knapp hinter ihm folgt. Micky regt mich besonders an, die Geschichten auf einem höheren Niveau zu schreiben, immer besetzt mit etwas mysteriösem oder etwas bösem. Donald hingegen ist mir sympathisch, weil er ein Verlierer ist, aber kämpft, um wieder etwas gutes zustande zu bringen. Er ist einer von uns, der Nachbar von nebenan mit seinen Schwächen und Fehlern, die dann wieder seine große Stärke und die Quelle der Menschlichkeit sind.

3. Hast Du einen persönlichen Lieblingszeichner?

Einer ist zu wenig. Ich würde drei davon auf meinem persönlichem Podium platzieren, und sie sind alle auf demselben Niveau: Barks, Gottfredson und Romano Scarpa.

4. Welcher Autor ist dir persönlich am liebsten?

Von den reinen Autoren wähle ich Guido Martina, den Begründer des Begriffes „Disney aus Italien”.

5. Ist Zeichnen für dich mehr als nur ein Beruf?

Das Schreiben ist eine sehr anstrengende Arbeit, mehr als die meisten Leute glauben. Einen interessanten Grundgedanken finden, darüber eine gute Handlung konstruieren, die Idee nochmals überprüfen, vielleicht den Mut haben, alles über den Haufen zu werfen und die Geschichte noch einmal von vorne zu schreiben...das sind die Arbeitsvorgänge, die sehr viel Zeit beanspruchen, eine große Mühe. Die gute Idee kommt, wenn du sie am wenigsten erwartest und wenn man gerade nicht die Zeit hat, sie zu bearbeiten, riskiert man, einige Details zu überdenken. Außerdem hat ein Autor im Gegensatz zum Zeichner das Risiko der Unverkäuflichkeit: Wenn ich ein Thema vorschlage, das ich angemessen finde, es aber abgewiesen wird, habe ich viel dran gearbeitet, vielleicht auch Wochen – umsonst. Das passiert nicht bei einer „normalen“ Antwort, darum ist das Schreiben meiner Meinung nach wirklich aufwändig, aber man akzeptiert das, wenn man die Leidenschaft für eine Arbeit wie diese besitzt.

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Interview

6. Liest Du selber Comics?

Ja, natürlich, wie jeder, der sich mit dieser Arbeit auseinandersetzt. Ein bißchen aus Leidenschaft, ein wenig wegen der Kenntnis meines Faches, meine Vorliebe liegt bei den lustigen Comics.

7. Als du noch ein Kind warst, hast du bereits Comics von Disney oder anderer Verlage gelesen?

Ja. Wie ich bereits erwähnt habe, verschlang ich als Kind Disneycomics, aber nicht nur diese. Zu dieser Zeit, ich meine Ende der 60er bis Anfang der 70er­Jahre, gab es in Italien viele Zeitschriften für Kinder, die heute, leider, alle ausgestorben sind! Ich beziehe mich da zum Beispiel auf verschiedene Publikationen des Verlages „Edizioni Bianconi“, wo auch Disney­Künstler mitarbeiteten. Ihr in Deutschland werdet sie nicht kennen, aber es waren Hefte, die so ähnlich wie „Popeye“ oder „Felix der Kater“ aufgebaut waren. Dann gab es noch „Il Corriere die Ragazzi“, „Il Corrierino die Piccoli Tiramolla“ ... viele Hefte sehr guter Qualität, die uns hervorragend unterhielten. Heute gibt es leider, abgesehen vom immergrünen „Topolino“, eine große Lücke im Felde der Comics für Kinder. So nebenbei, auch wegen der oben genannten Gründe, habe ich mit meinem Freund Luciano Gatto einige kurze Geschichten mit eigenen Charakteren realisiert (ihr findet sie auf Facebook). Im Moment sind es nur Vorschläge für den Verlagsredakteur, aber...warum nicht? Vielleicht gibt es sie ja mal auch auf Deutsch.

8. Hast du schon immer als Autor arbeiten wollen? Was hast du vorher gemacht? aus Donaldo 2009­03

Comicgeschichten zu schreiben war seit jeher meine Leidenschaft, mein Beruf ist auch der erste, den ich gemacht habe und was anderes will ich nicht mehr machen, es macht mir einfach zu viel Spaß.

9. Hast du bestimmte Gewohnheiten beim schreiben, wie Musik hören oder Kekse essen?

Nein, Nein, wenn ich schreibe, versuche ich mich absolut auf die Stille zu konzentrieren und im Gedanken in Entenhausen zu leben, neben den Charakteren, über die ich meine Geschichte schreibe.

10. Denkst du , dass die neuen italienischen Comics moderner sind als die anderer Länder?

Sofern wir die italienischen Comics im Allgemeinen betrachten, fehlen die Neuerungen in den letzten Jahren ein wenig – und ich denke, daß die wenigen guten Charaktere ein langes Leben haben könnten. Wenn ihr aber die neuen Vorschläge für Geschichten im „Topolino“ meint, würde ich sagen, daß sie mir als interessant und auf einem hohen Level produziert erscheinen.

11. Wie siehst du die Generation der alten amerikanischen Comiczeichner? Gut, wenn wir von den alten amerikanischen Comiczeichner sprechen, die bei Disney arbeiteten, habe ich nicht die Sorge, dass das Werk der Größten, wie Barks, Gottfred­ son oder Bill Walsh vergessen werden könnte. Ich denke, dass das, was sie erschaffen haben, unsterblich ist. Sie waren es und sie werden es immer sein, der echte Geist Disneys!

12. Experimentierst du oft an deinen Comics?

Ich sage euch, ich bin oft auf der Suche nach neuen Erzählarten. Manchmal ist es diese, in der du eine Geschichte erahnen kannst, durch die du dich dann an sie erinnerst und sie magst. Zum Beispiel, in “Topolino e il sole nel buio” („Sonne in der Nacht“ erschienen in LTB Sonderedition, Micky Maus Nr. 3), die Idee, die Geschichte den Vater (der gleiche Autor) dem Sohn erzählen zu lassen, hat mich sehr fasziniert.

aus Donald Duck 511

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Interview

13. Was magst du an deiner Arbeit besonders?

Eine richtige Banalität fällt mir nicht ein, aber das, was ich wirklich mag, ist das Schreiben der Geschichten.

14. Was sind deine Steckenpferde?

Ich höre Musik und oft verschiedene Radioprogramme, denn ich denke, dass das Radio die Fantasie mehr anregt als das Fernsehen… du hörst eine Stimme, die dich fragt: Was wird er machen, wie wird das Büro, in dem er arbeitet, ausschauen...? ...und in der schönen Jahreszeit misse ich nicht Spaziergänge und das Meer.

15. Gibt es eine Person, die du einmal treffen möchtest?

Ähm… Heute vermutlich nicht, ich war nie der große Fan der Kino­, Musik­, oder Sportstars. Vielleicht verwirrt euch meine Antwort ein bißchen, aber, ich hätte gerne Papst Johannes Paul II getroffen, einem Mann, der Menschlichkeit und Charisma ausstrahlte, der, wenn es nach mir geht, die Gegensätze zwischen den Menschen überwand. So ist er von vielen geliebt worden, auch von den Nicht­Gläubigen.

16. An welcher Geschichte arbeitest du zurzeit? Möchtest du uns ein paar Details verraten?

Gerne. Es handelt sich um “Zio Paperone e il nipote introvabile”, eine Geschichte die am Ende einer anderen hypothetischen Geschichte anfängt. Sie startet mit Donald, der, nach der x­ten Katastrophe, flieht und von Onkel Dagobert verfolgt wird. Dann aber, ohne auch nur Tick, Trick und Track Hinweise zu geben, wo er ist, verschwindet. So reisen der Onkel und die Neffen zu seiner Suche ab...

17. Möchtest du probieren deine Geschichten auch zu zeichnen?

Ich habe immer gerne gezeichnet. Manchmal mache ich auch eine Skizze, um zu zeigen, wie ich eine Karikatur, eine Übersicht, einen Charakter gerne hätte und lege es dem Skript bei, um dem Zeichner eine Idee zu geben, wie ich mir das so vorstelle. Leider bin ich aber nicht in der Lage, meine Geschichten zu zeichnen – aber vielleicht mache ich es einmal!

Kurz und Knapp: Ente oder Maus? Ente Kaffee oder Tee? Kaffee Klassik oder Rock? Rock Harter oder weicher Bleistift? Hart Donald oder Phantomias? Donald Gagstory oder Abenteuer? Gagstory Comic: Kunst oder Produkt? Kunst

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aus LTB 362


Serien

Kleine Tierfreunde/Pfötchen & Co./Einfach Tierisch VON KARSTEN BRACKER ...eines merkt man bei dem Titel dieses Arti­ kels sofort – Beständigkeit war und ist wohl nie eine Sache der „Disney­Tierzeitschriften“ gewesen, denn schon bevor man 1997 mit der ersten Ausgabe von Disneys kleine Tierfreun­ de begann, gab es Versuche, Magazine dieser Art zu etablieren, u.a. Tick, Trick und Track (Bericht in BE 7, 1980­1981), Winnie Puuh (1980­1982,1999) sowie Strolchi (1990­1992), aber irgendwie nagte inhaltlich immer der Zahn der Moderne an den Heften.

Im Januar 1997 startete also das erste Heft dieser „Serienserie“ mit der ungewöhnlichen Seitenzahl von 36, von denen dann immerhin die Hälfte auch Comics waren, bis auf wenige Ausnahmen aber recht langweilig und wohl mit dem Hintergrund, diese in Zeitschriften für Tierliebhaber im Alter von vier bis maxi­ mal zehn Jahren abgedruckt werden sollten. Ich besitze Heft 1/1998, was das die zweite Ausgabe der monatlich erscheinenden Serie mit einer Geschichte aus den Walt Disney's Comics and Stories­Heften ist (Strolchi), der Rest waren Comics aus Dänemark, in denen zumeist Simba die Hauptrolle spielte oder solchen aus Italien, entnommen aus der Serie Cip & Ciop.

...und bei dem Preis von 2,20 € hätte man ganze 73 Cent pro Comicseite berappen müs­ sen. Anfang 2003 bennante man sich dann ein zweites mal um, dieses Mal in Einfach Tie­ risch – so heißt das Magazin auch heute noch, momentan gibt es fünf bis sechs Seiten Comics pro Ausgabe, ein Plastik­Extra, Post­ karten und diverse Tier­ und Naturreportagen – seit kurzem erscheint das Heft alle zwei Monate und kostet 2,70 € ­ wem's gefällt...

Im Juli 2000 wurde dann das Konzept des Heftes über den Haufen geworfen und neben einer größeren Anzahl an Tierdokumentata­ tionen gab es nur noch sechs Seiten aus Itali­ en, was eigentlich so gut wie keinen zum Kauf eines Heftes für damals 3,90 DM ani­ mieren konnte, aber durch Beilagen wie Sam­ melkarten war es dennoch möglich, das ganze in Pfötchen & Co. zu retten, wobei man dann auf die überaus tolle Idee kam, den Comican­ teil zu halbieren, sodaß es in jeder Ausgabe bei drei Seiten „Hansi Hase“ (Brer Rabbit) blieb...

Nächstes Mal:

Die großen Klassiker

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Bastelstübchen

Bei Herrn Düsentrieb daheim VON DAVID BÜHRING Daniel Düsentrieb ist einer der wenigen Entenhausener Nebenfiguren, die es zu einer eigenen Heftreihe gebracht haben, auch wenn es in Deutschland nur eine Serie von Rätselheften war. Das ist auch kein Wunder: Bei ihm gesellt sich Jules Verne zur Schulphysik und ergeben Abenteuer epischen Ausmaßes ­ sogar so sehr, dass seine nachgebauten Erfindungen ganze Ausstellungen füllen. Doch ist Düsentrieb nicht nur ein simples Arbeitstier ­ auch er nimmt sich ab und zu Zeit, mit seinen Erfindungen Spaß zu haben. Düsentrieb ist nicht von Gier zerfressen und kann auch kostenfrei und völlig umsonst seine Erfindungen verschenken, selbst bei Auftragsarbeiten, bei denen er sich oft genug den Kundenwünschen beugen muss. Dieser Daniel hier wurde aus Fimo geformt, der Rest ist authentisches Holz und echter Draht. Dafür müsste kein Küchengerät dran glauben, sondern Micky­Maus­Magazin­Gimmicks reichten vollkommen aus. (Das ist auch das beste, was man aus ihnen machen kann!) Gerade bei den Details zeigte die Macherin des Raums ungeahnte Kreativität! Dem Ingeniör ist eben nichts zu schwör!

~ gemacht von Heidemarie Bühring ~

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M.O.U.S.E.

VON MANUEL SCHUMANN Nachdem zum Erscheinen der letzten Ausga­ ben zugegebenermaßen nichts Neues von der M.O.U.S.E. zu hören war und der Text des­ halb entfallen ist, gab es in letzter Zeit im­ merhin einen neuen Text. Und zwar wieder eine Zeitreise­Rezension, an der diesmal un­ sere Mitglieder hanze und Bertelchen gear­ beitet haben: Geplant ist für die nahe Zukunft ein längerer Artikel über die fantastische LTB­Serie „Es war einmal in Amerika“, in dem sich ver­ schiedene User mit einzelnen Aspekten der Saga beschäftigen werden. So stellen sich zum Beispiel die Fragen: Wie haben Micky und Goofys Vorfahren in die Geschichte von Amerika eingegriffen? Wie wurden die sozia­ len Verhältnisse und der „American Dream“ in der Saga beschrieben? Und wie sieht es mit der Darstellung der Ureinwohner aus?

Wer sich daran beteiligen, ist herzlich einge­ laden! Auch für neue Forschungsideen sind wir na­ türlich immer offen! Veränderungen gab es auch auf der personel­ len Ebene: Potti, der bisherige Leiter des M.O.U.S.E.­Forums, hat sein Amt aus Zeit­ gründen abgelegt – wir danken für die schö­ ne Zusammenarbeit! Neuer „MOUSE­Man“ ist der vielen sicherlich bekannte User uncle scrooge, der hoffentlich neuen Schwung in das Projekt bringen wird! Zwinkern Kommen wir nun aber zur letzten Umfrage, wo die Frage lautete: Wie ist eure Meinung zu der Serie "Ein Fall für Micky"? So sieht das Ergebnis aus:

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­ Es gibt keine besseren Maus­Comics! (6 Stimmen) ­ Eine tolle Serie! (9 Stimme) ­ Gefällt mir ziemlich gut (4 Stimmen) ­ Ja, ist schon ganz nett aber nix Überragen­ des (1 Stimme) Ein relativ eindeutiger Tenor also, negative Stimme gab es überhaupt nicht. Einige zählen „Ein Fall für Micky“ sogar zu den besten Maus­Geschichten, die überhaupt bisher er­ schienen sind – das hätte ich so nicht erwar­ tet... Wer das Umfrage­Ergebnis aber noch beein­ flussen will, kann das hier tun: http://forum.­ fieselschweif.de/thread­506.html Ansonsten war es das auch schon wieder für diese zwei Monate – haltet die Ohren steif!


Sammlungen

Teil 16 VON DANIEL WAGNER In dieser Ausgabe des Bertel­Express' darf ich meine Comicsammlung vorstellen. Ich sammle neben Disney­Comics auch noch sehr gerne Western, wie Blueberry oder Lucky Luke. Doch nun zu meinen Disney­ Comics. Alles begann mit Milch – mit Milch? Nun, wir erwarteten Besuch und hatten keine Milch mehr, um die Bratensoße zu kochen, deshalb sind wir noch schnell zum Aktiv­Markt gefahren, ich war damals 6 Jahre alt, um diese zu kaufen. Gerade an Tagen, wo man es sehr eilig hat passiert natürlich ein Missgeschick. Ich bin in den

wieder LTB, dieses wurde immer regelmäßiger, bis ich ab der Nummer 309 angefangen habe, die LTBs regelmäßig zu sammeln. Zwischenzeitlich wurden auch noch einige TGDDSHs erworben und auch mal die ein oder andere Micky Maus. Ostern 2009 bekam ich die Hall of Fame „Paul Murry“, meine erster Disney­Comic von der Ehapa Comic Collection. Vorher kaufte ich von diesem Verlag nur die Blueberry­ Comics, doch ab diesem Zeitpunkt war ich überzeugt, mir auch noch Disney­Comics zu besorgen. Ich sparte und arbeitete mein Geld

zahlreichen Gängen des Marktes Verloren gegangen... Eine sehr traurige Angelegenheit – zum Trost bekam ich das LTB 261, welches mein erstes und zu gleich mein erster Disney­ Comic war, somit Grundstein meiner Sammlung geworden ist. Ich habe dieses LTB geliebt und liebe es immer noch, es ist auch deshalb eines meiner Lieblings­LTBs. Zwischenzeitlich kaufte ich mir immer

zusammen, dass ich mir bald die nächste Hall of Fame kaufen konnte, und so wurde meine Sammlung immer größer. Nach kurzer Zeit nahm Rosas Meisterwerk Sein Leben seine Milliarden einen Platz in meiner Sammlung ein. Irgendwann entdeckte ich Carl Barks und fing an, Barks Comics and Stories zu sammeln. Diese Reihe hatte ich innerhalb eines halben Jahrs vollständig. Bei

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der Hall of Fame fehlen mir lediglich noch Band 2 und 12. Doch noch bevor ich diese Reihe vollständig hatte, kam ein anderes Ereignis dazwischen. Ich meldete mich in einem Disney­Comic­Forum an. Dort weiter ich dann mein Wissen über Comics aus, meine Sammlung wurde größer und größer und wurde zu dem, was sie jetzt ist. Zur Zeit besitze ich insgesamt 386 Comics, 296 sind davon Disney­Comics. Dabei habe ich 95 Hardcover­ oder ECC­Bände und 201 Hefte von Kiosk­Reihen, wie zum Beispiel das LTB, wovon ich 174 Exemplare habe und das TGDDSH, wo ich 13 Hefte besitze. Nun stelle ich meine besonderen Schätze meiner Sammlung vor: Dabei habe ich nichts Weltbewegendes oder unglaublich Wert­ volles, jedoch gibt es einige Comics, auf die ich besonders stolz bin. Dazu gehört selbstverständlich mein erstes LTB, außer­ dem habe ich die Softcover­Ausgabe von SLSM, die nun nicht mehr auf dem Mark ist. Insgesamt habe ich 2 Ausgaben von SLSM, wobei mir die Softcover­Ausgabe mehr Wert ist. Nun zu meiner Lieblingsreihe: Besonders schön finde ich das TGDDSH, dass ich seit dem letzten Jahr regelmäßig kaufe. Auch eine schöne Reihe ist ohne Zweifel die Hall of Fame­Reihe, schade finde ich ich nur, dass in letzter Zeit Rosa so oft wiederholt wird. Ein selbstverständlich toller Zeichner, doch mit der gesamten Veröffentlichung seines Werkes wird sicher auch diese Tolle Reihe ihr Ende nehmen. Mit Barks Onkel Dagobert bin ich allerdings nicht zufrieden, ein besonderer Mangel ist der fehlende redaktionelle Teil. Dennoch werde ich die Reihe aus dem Grunde der Vollständigkeit weiter sammeln. Da gefällt mir die Library schon besser, trotz ihres Preises. So, nun habe ich meine Sammlung vorgestellt und kann eigentlich nur noch eins sagen: Ich werde mir sicher noch weitere Comics kaufen und meine Sammlung erweitern – weil es einfach Spaß macht, denn Comics, besonders die von Disney, sind vielseitig, intelligent, lustig, spannend, beeindruckend, allgemein einfach nur Kunstwerke.


Länderserie

Finnland VON KARSTEN BRACKER Bereits 1931 wurden im „Land der 1000 Seen“ Micky­Maus­Zeitungscomics im Hel­ singin Sanomat (Helsinkische Zeitung) publi­ ziert und auch in anderen Blättern konnte man recht schnell die Werke der amerikani­

schen Künstler bestaunen, 1938 begannen ei­ nige Zeichner oder vielleicht sogar Zeitungs­ redakteure damit, für sich selber Comicstrips anzufertigen, so zum Beispiel dieser Strip aus dem Hufvudstadsbladet von 1938, im selben

Jahr brachte auch die sozialdemokratische Partei des Landes ähnliche Strips heraus – mit dem Krieg war allerdings erst einmal Schluß mit Disney und wie in Deutschland gab es erst ab 1951 neues aus den Staaten...

...und da dieses Aku Ankka im Dezember erschien, haben „wir“ den Finnen sogar etwas voraus, denn „unsere“ Nummer 1 erschien ja bekanntlich im September. Schon damals lief die Kooperation beider Länder wohl recht gut (ob das eine Folge der Beziehung zur Zeit des Dritten Reiches war, wage ich allerdings zu bezweifeln), denn vom „künstlerischen Inhalt“ sind die ersten Hefte identisch mit den unsrigen, die im selben Monat erschienen – heute hat ein Heft 36 Seiten und kostet dafür immerhin ganze 2,00 € (wobei der Anteil an Comics mit meist 31 oder 32 Seiten an Comics erstaunlich groß ist, womit die „Hauptserie“ des Landes somit vom Aufbau her an das Anders And Ekstra, welches monatlich erscheint, aus Dänemark – aber Finnland bietet noch viel mehr andere interessante Dinge, so wurde zum Beispiel von 1988 bis 2003 eine Taliaferro­ Tagesstrips­Gesamtausgabe der Jahre 1938 bis 1953 herausgegeben – wirklich selten in der Welt. Bekannt ist auch das Roope­setä, welches zuerst ein Pendant der 100­Seiter war, seit 1978 erscheint und uns heute maßgeblich ärgert, da so viele gute Casty­Geschichten für unsere Lustigen Taschenbücher geblockt werden. Nach dem Ende der restlichen Hundertseiter in Europa war die Leserschaft wohl so groß, daß man das Format weiterführte, wenn auch teilweise mit vierreihigen Sonntagsseiten, momentan kostet das Magazin 3,30 € und beherbergt neben einem relativ beachtlichen redaktionellem Teil die Comics, die zu schade für das Aku Ankan Taskukirja (das LTB) sind. Bis auf die klassischen serie, die es bei uns auch gibt, sind die meisten anderen Serien, vor allem die Hardcover durchweg nur für Sammler geeignet, denn selbst ein Rätselalbum für Kleinkinder ist mit sechs Euro wirklich zu teuer für eine Altersgruppe, die bei uns mit Heftchen wie Winnie Puuh & Co. bedient. Die Luxuseditionen – als solche kann man eigentlich alle Hardcover bezeichnen – kosten gerne mal 40 bis 70 Euro, obwohl man bei nur 150 bis 200 Seiten in Leinen gebunden schon gerne etwas weniger verlangen dürfte, aber wenn sich in einem Land mit nur fünf Millionen Einwohnern Abnehmer dafür finden lassen...

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Länderserie

Für Verwirrung sorgt bei mir unter anderem auch das Aku Ankan satasivuiset, wel­ ches ebenso wie das Roope­setä 100 Seiten an Umfang besitzt, ebenfalls ein Softco­ ver im selben Format ist, aber bis auf die Qualität des Papieres keine Unterschiede aufweist, allerdings ganze 6,50 € kostet. Lustigerweise gab es von 2005 bis 2006 wie in den Niederlanden auch eine Serie, die 50 Einseiter beinhielt, bei einem Preis von 4,90 € wohl bei uns unverkäuflich... ... und wer meint, er bräuchte ein LTB, welches doppelt so teuer ist wie unseres, ist in Finnland mit dem aktuellen Buch der Serie Aku Ankan aikakone auch hervorra­ gend aufgehoben, denn man bezahlt ganze 10 Taler für nur 288 Seiten im ganz nor­ malen Softcover­Format....

Kleiner Deutsch­Finnisch­Almanach Donald Duck – Aku Ankka Onkel Dagobert ­ Roope­setä Tick, Trick und Track – Tupu, Hupu und Lupu Daisy Duck – Lines Ankka Gustav Gans – Hannu Hanhi Oma Duck – Mummo Ankka Franz Gans – Hansu Dussel Duck – Touho Ankka Daniel Düsentrieb – Pelle Peloton Helferlein – Pikku apulainen Baptist – Juuso Klaas Klever – Kroisos Pennonen Gitta Gans – Riita Hanhi Kuno Knäul – Kuuno Kaakkuri Nelly – Kultu Kimallus Zorngiebel – Teppu Tulppu Phantomias – Taikaviitta Primus von Quack – Taavi Ankka Micky Maus – Mikki Hiiri Minni Maus – Minni Hiiri Mack und Muck – Mortti und Vertti Goofy – Hessu Kater Karlo – Musta Pekka Trudi ­ Hertta Gamma – Eka Vekara Atömchen – Atomiinus Fips ­ Pflip Das schwarze Phantom – Mustakaapu Klarabella Kuh – Heluna Rudi Roß – Polle Koninkaulus Kommissar Hunter – Poliisimestari Sisu Fähnlein Fieselschweif – Sudenpennut Entenhausen ­ Ankkakaupunki

Nächstes Mal:

Brasilien 12


Rezension

Walt Disney's Valentine's Classics VON ANDRÉ MILEWSKI Der zweite Band von „BOOM KIDS!“: Die­ ses Mal wurde der Fehler der falschen Papier­ wahl aus dem Weihnachtsband nicht noch mal begangen. Anstelle des doch recht dün­ nen Glanzpapiers, gibt es jetzt ein schönes Matt gestrichenes Papier, welches deutlich le­ serfreundlicher ist.

Auf 130 Seiten gibt es sechs Geschichten rund ums Thema Liebe. Die erste Geschichte des Bandes ist – um es gleich vorweg zu neh­ men – auch die Beste. Ein Klassiker vom „Mouse­Man“ Floyd Gottfredson aus dem Jahre 1941: „Love Trouble“. Die Geschichte erschien auch in deutscher Sprache schon einige Male, zuletzt in der Gottfredson Hall of Fame unter dem Titel „Der Rivale“. Die Liebeswirren zwischen Micky, Minnie, Monty & Millicent/Madelei­ ne (schöne Alliterationen) zu lesen, ist jedes Mal aufs Neue ein Vergnügen. Die zweite Geschichte ist ein Zehnseiter von Unca Carl „My Lucky Valentine“. Auf Deutsch etliche Male unter dem Titel „Der Eilbrief“ erschienen. Die Geschichte um den wackeren Postboten Donald, der durch nichts von seiner Pflicht abzubringen ist, gehört zwar nicht zu den Highlights aus Barks‘ Fun­ dus, aber eine gute Geschichte ist es allemal. Bei Geschichte numero drei handelt es sich um einen Scarpa: „Lights Fantastic“ (dt. „Onkel Dagobert ist ein Schatz“), leider kei­ ner der wirklich guten; Gitta hat wieder mal die Rolle der „Stalkerin“ zu spielen, Kuno Knäul wieder mal verrückte Geschäftsideen (Glühwürmchen), aber der Funke will bei

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der Geschichte nicht so recht überspringen. Die Geschichten vier und fünf, „Raven Mad“ & „Love‘s a gas“ sind zwei mittelmä­ ßige Gagstorys von Jippes und Taliaferro, die eigentlich nur als Füllmaterial dienen. (Bau­ jahr des 313 in 1952? Naja…) Die sechste und letzte Geschichte des Bandes „Marriage of the century“ kommt aus Bra­ silien und ist bisher in Deutschland unveröf­ fentlicht. Und das wird sie hoffentlich auch bleiben! Eine „Was­wäre­wenn“ Geschichte um die Hochzeit und das Zusammenleben von Donald & Daisy. Alles was man sich schon immer ausgemalt hat, aber niemals wirklich wissen wollte kommt hier zu Tage! Nett ist allerdings der Ort der Hochzeit, eine nette Kathedrale (auch Münster genannt), die einer Barks Geschichte entliehen ist („Das Münstermännchen“). Alles in allem ein Band, der von der Gott­ fredson und der Barks­Geschichte abgesehen keine wirklichen Highlights bietet. Positiv ist die verbesserte Aufmachung gegenüber dem Christmas Classics Band zu erwähnen.


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