Le Peloton - Vuelta 13

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Vorwort Liebe User, liebe Manager, liebe Leser Es ist wieder so weit die Vuelta steht vor der Tür. Das bedeutet, dass wir die Tour hinter uns haben und sich langsam das Ende der Saison naht. Dies ist aber kein Grund zur Traurigkeit. Mit der Vuelta steht ein Rennen vor der Tür, welches das eine oder andere Spektakel bringen wird und ich kann Ihnen versprechen, Sie werden nicht zu kurz kommen. In diesem Jahr dürfen Sie sich über unzählige Bergankünfte freuen, bei denen sich die Favoriten gegenseitig bekämpfen werden. Dazu kommen viele hügelige Etappen und auch die Sprinter werden zwei, drei Chancen erhalten um einen Etappensieg herauszufahren. Doch zu den Etappen an sich können Sie weiter hinten im Heft mehr dazu erfahren. Im Rahmen dieser Ausgabe möchte ich erwähnen, dass wieder jederzeit neue Mitglieder für die Redaktion suchen. Bewerbungen können Sie an das Mädchen für alles (Orfeus) oder an den Chefredakteur (Maestro) richten. Gerne gesehen sind auch Gastbeiträge. Im Moment ist unsere Personaldecke ziemlich dünn und aufgrund von Ausfällen und Terminkollisionen können wir Ihnen leider keine volle Ausgabe präsentieren. Jedoch haben wir unser bestes gegeben um Ihnen ein optimales Produkt abzuliefern. Doch genug gejammert wir blicken vorwärts. In dieser Sache darf ich Ihnen in diesem Herbst oder Winter noch eine Sonderausgabe ankündigen. Sie dürfen darauf gespannt sein. Und nun wünsche ich Ihnen viel Vergnügen beim Lesen des le Peloton und man liest sich bald wieder.

Im Namen der Redaktion der Le Peloton

Oscar Orfeiro Sio Mädchen für Alles

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INHALTSVERZEICHNIS Vorwort

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Vuelta a Espana 2012

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Streckenvorstellung

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Favoritenvorstellung

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Schlusswort

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Vuelta a Espana 2012 Häufig im Schatten von Giro und Tour wollten die Vuelta-Organisatoren dies im Jahre 2012 mit einem spektakulären Kurs bekämpfen. Neun Bergankünfte standen auf dem Programm. Das sind 43% aller Etappen. Wahnsinn. Alles begann am 18.08. in Pamplona. Dort, wo normalerweise Stiere durch die Gassen rennen, fuhren heute die Radfahrer. Zusammen als Team galt es das 16,5 Kilometer lange Mannschaftszeitfahren so schnell wie möglich zu fahren. Am Ende schaffte die das Team Garmin am schnellsten, wodurch Michael Hepburn das erste Leadertrikot überstreifen durfte. Auf der zweiten Etappe mussten die Fahrer 181 Kilometer von Pamplona nach Viana überwinden. Dabei kam es im Massensprint zum Nationenduell. Zwei Spanier und zwei Italiener kämpften um den Sieg, bei dem schließlich Oscar Freire de Heimvorteil ausnutzte und Elia Viviani und Koldo Fernandez auf die Plätze verwies. Am dritten Vuelta-Tag ging es durchs Baskenland, wo kurz vor dem Ziel der Alto de Arrate zu überqueren war. Diese erste Standortbestimmung hatte bereits die Schlüsselfiguren dieser Spanien-Rundfahrt hervorgebracht, die auch fortan maßgeblich das Geschehen prägen sollten. Am 20.08. war es Bauke Mollema, der die Konkurrenten im Sprint besiegen konnte. Durch den Tagessieg und die Zeitbonifikationen übernahm er auch das rote Trikot. Im Kampf um den Gesamtsieg durfte man auch am vierten Tag nicht schlafen. Immerhin stand schon die erste Bergwertung auf dem Programm. Hier ließ sich „Purito“ Rodriguez die Butter nicht vom Brot nehmen und verwies den Gesamtführenden Mollema und den Kanadier Hesjedal auf die Plätze. Man mag es kaum glauben, aber der spätere Gesamtsieger hat hier doch schon 53 Sekunden verloren. Auf Etappe 5 ging es wieder etwas ruhiger zu und es kam zum Massensprint. Platz 2 und 3 kennen wir schon von der zweiten Etappe, lediglich der Sieger änderte sich. So gewann hier diesmal nicht Freire, sondern Hutarovich. Das Duell um den besten Sprinter war in Spanien ziemlich ausgeglichen und konnte nicht vorhergesagt werden, da so Leute wie Cavendish oder Greipel fehlten. Die zweite Bergankunft war mit 3,8 Kilometern zwar deutlich kürzer als jene zwei Tage zuvor, doch war es hinauf nach Fuerte del Rapitán deutlich steiler. Auch hier büßte der Gesamtsieger 2012 weitere Sekunden ein und lag schon 1.35 Minuten in der Gesamtwertung zurück. Dies zeigt aber auch, wie wichtig alle drei Wochen der Rundfahrt sind. Der Etappensieg ging abermals an einen Spanier. Mikel Nieve konnte sich erfolgreich gegen Bradley Wiggins durchsetzen. Auf Etappe 7 war es dann der diesjährige Zweite der Punktewertung des Giros, Elia Viviani, der sich nach zwei zweiten Plätzen nun endlich den Sieg sichern konnte und somit das Grüne Trikot übernahm. Den ersten Sieg durch eine Ausreißergruppe stellte dann Javier Moreno von Andalucia in Andorra dar. Er besiegte bei der dritten Bergankunft Vladimir Gusev im Sprint. Bauke Mollema hatte heute einen schlechten Tag und verlor über 1 ½ Minuten auf die anderen Favoriten. Das rote Trikot war er damit los. Neuer Träger war Ryder Hesjedal. Die neunte Etappe war dann im Profil etwas für die Klassikerspezialisten. Das sah man auch am Ergebnis. Die ersten sechs Fahrer, Cunego, Vanendert, Schleck, Cancellara, Boasson und Pozzato, spielen in der Gesamtwertung alle keine Rolle, fuhren heute aber auf den Tagessieg, denn sich dann Cunego sicherte. Auf Etappe 10 gab es bei der letztjährigen Spanienrundfahrt tatsächlich nochmal ein Sprint, der mit einem italienischen Doppelsieg durch Gavazzi und Viviani beendet wurde. Obligatorischer Dritter wurde Koldo Fernandez. 4


Die 11. Etappe lichtete etwas die vorderen Plätze der Gesamtwertung. Platz 1 und 2, in Namen: Ryder Hesjedal und Jakob Fuglsang, trennten schon 42 Sekunden. Contador folgte mit schon knapp 1.30 Rückstand. Der Tagessieg im hügeligen Zeitfahren ging auch an Ryder Hesjedal. Die 12. Etappe verlief fast komplett flach, erst auf den letzten zwei Kilometern kam es zur nächsten Bergankunft. Die Straße nach Mirador de Ézaro führte jedoch bei durchschnittlich 13 Prozent empor. Eine perfekte Ankunft für Rodriguez, der sich hier auch mit einem kleinen Abstand durchsetzen konnte. Der nächste Tag brachte mal wieder einen Sprint, bei dem das Podest mit drei „Oldies“ belegt wurde. Petacchi siegte vor Boonen und Freire. Die Klassementfahrer waren froh, dass sie es heute etwas ruhiger hatten, denn auf der 14. Etappe begann die intensivste Phase der Vuelta mit drei Hochgebirgsetappen am Stück. Die erste führte über ein kaum einmal flaches Profil mit vier Bergwertungen und am Ende auf den Puerto de Ancares (9,5 km à 8,1%) hinauf. Rodriguez und Contador waren hier abermals am Stärksten und Hesjedal verlor über eine Minute, aber noch nicht das Leadertrikot. Dies geschah erst einen Tag später, als er wieder über eine Minute auf Rodriguez und Contador verlor. Rodriguez übernahm damit rot. 13 Sekunden vor Contador. Der Tagessieg ging aber ein zweites Mal an die Ausreißer und ein weiteres Mal an einen Spanier. Haimar Zubeldia bewältigte die Etappe in der kürzesten Zeit und durfte sich zu Recht Tagessieger nennen. Nach dem Erfolgstag machte sich Rodriguez das Leben dann zu einfach und verlor heute den Gesamtsieg. Ein Ausreißergruppe mit Roche, Vanendert, Moreno, etc. machte sich früh auf den Weg und der Ire Roche konnte sich nicht nur den Etappensieg sichern, sondern auch die Gesamtführung. Genau 10 Minuten nahm er Joaquin Rodriguez heute ab. Eins dürfen wir hier vorwegnehmen. Die 1:53 Vorsprung verteidigte Roche dann bis zum Schluss. Nach dem Ruhetag ging es dann mit der vierten und vorletzten Bergankunft weiter. Rodriguez, mit viel Wut im Bauch, schaffte es aber nicht Roche weit genug abzuhängen und auch der Tagessieg ging nicht an ihn. Den holte sich der Portugiese Tiago Jose Pinto Machado. Auf Etappe 18 gab es dann mal wieder einen Massensprint. Hier gab es dann mal einen ganz neuen Etappensieger in Form von Edvald Boasson Hagen. Platz Zwei belegte mal wieder Elia Viviani vor Yauheni Hutarovich. Einen Tag später hatten dann die Spanier wieder Grund zum Jubeln. Oscar Freire, Joaquin Rojas und Joaquin Rodriguez machten den Dreifachsieg auf der ansteigenden Zielgerade perfekt. Die vorletzte Etappe, die neunte Bergankunft, bestimmte dann wieder Mikel Nieve, der sich den Tagessieg holte. Rodriguez erreichte Rang zwei und nahm Roche weitere 45 Sekunden ab. Doch das reichte am Ende nicht und am letzten Tag gab es einen Massensprint in Madrid, sodass sich Rodriguez 2012 mit dem zweiten Gesamtrang zufrieden geben musste. Den letzten Sprint gewann noch Tom Boonen vor Gavazzi und Freire. Zum Abschluss des Rückblickes auf die Vuelta 2012 haben wir ihnen noch die jeweiligen Wertungen kurz und knapp für sie.

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Gesamtwertung: 001. 107 002. 011 003. 134 004. 001 005. 133 006. 025 007. 021 008. 111 009. 076 010. 091

ROCHE Nicolas (OPQ) RODRÍGUEZ Joaquin (SKY) +0.19 INTXAUSTI Beñat (GRS) +1.32 CONTADOR Alberto (MOV) +3.14 HESJEDAL Ryder (GRS) +3.52 MOLLEMA Bauke (LIQ) +3.58 NIBALI Vincenzo (LIQ) +4.22 FUGLSANG Jakob (AST) +5.55 KISERLOVSKI Robert (KAT) +5.57 NIEVE Mikel (ACG) +9.15

Punktewertung: 01. 011 02. 114 03. 025 04. 059 05. 133

RODRÍGUEZ Joaquin (SKY) 182 FREIRE Oscar (AST) 131 MOLLEMA Bauke (LIQ) 128 VIVIANI Elia (EUC) 127 HESJEDAL Ryder (GRS) 119

Bergwertung: 01. 148 02. 088 03. 011 04. 089 05. 091

SCHLECK Andy (RAB) 61 TXURRUKA Amets (EUS) 60 RODRÍGUEZ Joaquin (SKY) 39 ZUBELDIA Haimar (EUS) 29 NIEVE Mikel (ACG) 26

Kombinationswertung: 01. 011 02. 001 03. 025 04. 091 05. 133

RODRÍGUEZ Joaquin (SKY) 6 CONTADOR Alberto (MOV) 21 MOLLEMA Bauke (LIQ) 24 NIEVE Mikel (ACG) 25 HESJEDAL Ryder (GRS) 28

Teamwertung: 01. 02. 03.

SKY PROCYCLING (SKY) TEAM GARMIN – SHARP (GRS) +11.15 OMEGA PHARMA – QUICK STEP (OPQ) +12.40

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Streckenvorstellung 1. Etappe (Vilanova de Arousa - Sanxenxo 27.4 Kilometer)

Die 68. Ausgabe der Vuelta beginnt mit einem Zeitfahren doch eben dieses darf man nicht als Prolog sehen. Mit 27 Kilometern ist die Strecke doch deutlich zu lang f端r einen Prolog. So wird wohl am Ende des Tages ein Zeitfahrspezialist das Rote Trikot erobern und nicht einer der vielen Prologspezialisten. Zu der geografischen Lage ist zu sagen, dass die Vuelta im Westen des Landes beginnt und der Start nicht weit entfernt ist von der portugiesischen Grenze. Wissen des Tages: Sanxenxo bedeutet Heiliger Genesius und benennt einen Schutzpatron der Stadt. 2. Etappe (Pontevedra - Baiona Alto Do Monte Da Groba 177.7 Kilometer)

Bereits auf der zweiten Etappe werden sich die Fahrer f端r die Gesamtwertung zeigen m端ssen. Es geht nach 166 nicht sehr anspruchsvollen Kilometer am Ende hoch ins Ziel zu der ersten Bergankunft. Der Alto do Monte da Groba, wir mit der 1. Kategorie gekennzeichnet, ist im Schnitt mit 5.6% zwar nicht extrem schwer aber immerhin geht es bis zu 10% steil den berghoch. Wissen des Tages: Der Sieger der Tour de France 2006, Oscar Pereiro Sio, ist in Pontevedra geboren. Nach seiner Radsportkarriere spielte er 2010 in der zweiten spanischen Liga als Profifussballer. 7


3. Etappe (Vigo - Mirador de Lobeira / Vilagarcia de Arousa 184.8 Kilometer)

Die heutige Etappe könnte man als die leichtere Version der zweiten Etappe bezeichnen. Das Profil während des Tages ist noch etwas einfacher gestaltet und in Richtung Ziel geht es zwar auch bergauf, aber nicht so lange wie am Vortag und deswegen ist die Einteilung in die 3. Kategorie durchaus gerechtfertigt. Jedoch besteht heute die Chance auf eine Windkante, denn die Fahrer machen kehrt auf der Illa de Arousa, welche über eine fast zwei Kilometer lange Brücke mit dem Festland verbunden ist. Wissen des Tages: Casimiro Marco del Pont (1777 in Vigo geboren) war von 1815-1818 der letzte Gouverneur von Chile. 4. Etappe (Lalina Estrada - Finisterra Etapa Fin del Mundo 189 Kilometer)

Die vierte Etappe ist im Vergleich zu Etappe zwei und drei nochmals eine etwas leichtere Version davon was die letzten Kilometer betrifft. Es geht etwas mehr als die letzten zwei Kilometer hoch und die reinen Sprinter werden es hier wohl schwer haben. Die Ziellinie liegt anschliessen in Fisterra "el Fin del Mundo" was so viel heisst wie "das Ende der Welt". Hoffen wir mal, dass auf dieser Etappe die Vuelta noch nicht für die Fahrer zu Ende ist. Wissen des Tages: Der Titel "das Ende der Welt" hat einen historischen Hintergrund. Lange Zeit wurde das Kap Fisterra für das westliche Ende der Welt gehalten und viele Geschichten und Legenden wurden darüber verfasst. 8


5. Etappe (Sober - Lago de Sanbria 174.3 Kilometer)

Die Vuelta verlässt Galizien und macht sich heute auf dem Weg zum Lago de Sanbria. Die heutige Etappe ist schon etwas hügeliger jedoch sind auch Chancen für die Sprinter vorhanden, da es eine wirkliche Knacknuss nicht auf dem Programm steht. Jedoch ist die Etappe vom Profil her auch für eine lange Flucht geeignet einer grösseren Gruppe, jedoch scheint es für diese Möglichkeit noch etwas zu früh in der Rundfahrt. Wissen des Tages: Der Lago de Sanbria liegt auf 997 Meter über Meeresspiegel und gilt als Gletschersee. Dazu befindet sich im See eine Insel mit 700m2 Fläche welche aber ohne Namen ist. 6. Etappe (GuiThulo - Caceres 175 Kilometer)

Die Chancen der Sprinter werden zunehmend besser und heute ist sicherlich eine Etappe zu absolvieren, die den Sprintern liegt. Am besten zeigt sich das wohl damit, dass es heute keine einzige Bergwertung zu absolvieren gibt und das die Fahrer zwischen Start und Ziel 440 Meter an Höhe verlieren. Die Etappe endet dann mit einem Schwenker rund um die monumentale Stadt von Caceres. Wissen des Tages: Bekanntester Sohn Caceres der Stadt ist Fernando Morientes. Er spielte unter anderem für Real Madrid, FC Liverpool, FC Valencia und Olympique Marseille. 9


7. Etappe (Almendralejo - Mairena de Aljarafe 205.9 Kilometer)

Tag für Tag nähern wir uns den entscheidenden Etappen der Vuelta doch zuvor steht mit der 7. Etappe noch ein Profil auf dem Programm, bei dem sich die Sprinter die Finger lecken. Auch heute haben die Organisatoren vor dem Ziel einen Schwenker eingebaut um das Land den Zuschauern zu präsentieren. So kommt man heute in den Genuss der Schönheiten der Provinz Sevilla. Wissen des Tages: Der heutige Zielort Mairena del Aljarafe ist mit 38'770 Einwohnern die sechstgrösste Stadt in der Provinz. Die grösste Stadt ist Sevilla mit 704'154 Einwohnern. 8. Etappe (Jerez de la Frontera - Estepona Alto Penas Blancas 166.6 Kilometer)

Heute müssen sich die Fahrer für die Gesamtwertung wieder zeigen denn es gibt eine erneute Bergankunft. Nach praktisch flachen 152 Kilometern wird sich der Alto de Peñas Blancas vor den Fahrern aufbauen. Im Schnitt 6.6% steil jedoch sind einzelne Passagen bis zu 12.5% steil. Die Fahrern absolvieren auf etwas mehr als 14 Kilometer fast 1000 Höhenmeter, denn es geht von praktisch null auf fast Tausend Meter. Das diese an den Berg wird wohl sein, dass er nach etwa 2.5 Kilometer abflacht bevor er dann nochmals richtig zuschlägt und am Ende wohl den einen oder anderen Sekunden oder sogar Minuten kosten wird. Wissen des Tages: Der Namenszusatz "de le Frontera" ist für die Region typisch, da Jerez lange umkämpftes Gebiet zwischen den Maurern und den Christen war. 10


9. Etappe (Antequera - Valdepenas de Jaen 163.7 Kilometer)

Die heutige Etappe sieht aus wie eine für die Gesamtwertung fast schon ungefährliche Etappe aber von den Radsport-Experten wird heute sicherlich ein heisses Finale erwartet. Die Steigung nach Valdepenas de Jaen auf dem letzten Kilometer wird heute einen Kampf der Favoriten bieten. Die Organisatoren versprechen ein Finale mit bis zu fast 30% Steigung. Heute gilt es also für die Favoriten aufmerksam zu sein um keine Zeit im Finale zu verlieren. Wissen des Tages: In Antequera befinden sich zwei Megalithanlagen aus der Zeit 3800 vor Christus und gehören zu den grössten Europas. 10. Etappe (Torredelcampo / Güejar Sierra Alto Hazallanas 186.8 Kilometer)

Die erste wirkliche Bergetappe in der diesjährigen Vuelta. Die Etappe beginnt ruhig, denn die ersten 150 Kilometer sind noch nicht extrem schwer aber dann geht es dann los. Als erstes steht der Alto de Monachil bietet auf 8.5 Kilometern eine durchschnittliche Steigung von 7.7%. Mit einer maximalen Steigug von 15% wartet in der Mitte des Anstieges eine Herausforderung auf die Fahrer. Nach der Abfahrt geht es dann in Richtung Ziel am Alto de Hazallanas. In den Statistikbüchern wird die Steigung mit durchschnittlich 5% aufgeführt und wirkt deshalb nicht so schwer wie die erste Steigung. Wer genauer hinsieht erkennt aber, dass es nach einer kleinen Abfahrt nach den ersten knapp 8.5 Kilometer des Anstiegs richtig hoch geht und dass bis zum Ziel die Steigungsprozent praktisch immer im zweistelligen Bereich zu finden sind. 11


Wissen des Tages: Die Stadt Granada, wo heute ein Zwischensprint ausgefahren wird, hat unter anderem eine Städtepartnerschaft mit Aix-en-Provence, wo in diesem Jahr die sechste Etappe der Tour de France ihr Ziel hatte. 11. Etappe (Tarazona - Tarazona 38.8 Kilometer)

Genau in der Mitte der diesjährigen Vuelta steht das zweite Zeitfahren auf dem Programm. Nach dem auf der ersten Etappe vom Profil her ein eher einfaches Zeitfahren auf dem Programm stand geht es heute ordentlich hoch. Vom Start aus geht es stetig berghoch und nach 18 Kilometer haben die Fahrer schon 600 Meter Höhenunterschied hinter sich gebracht. Das macht im Schnitt um die 3.4% Steigung aus, was nicht zu schwer scheint aber alleine im Kampf gegen die Uhr und den Wind sicherlich nicht einfach wird. Genau so wichtig werden dann die letzten gut 20 Kilometer sein, auf denen es praktisch immer etwas bergab geht. Wer diese beiden Elemente am besten verbinden kann wird heute die Etappe gewinnen. Wissen des Tages: In Tarazona findet traditionell zwischen dem 27. August und 1. September ein Fest statt, in dessen Mittelpunkt der Cipotegato (ein Possenreisser) steht. Dieser wird bei seinem Lauf durch die Strassen der Stadt von den umstehenden Leuten mit Tomaten beworfen. Dieser Lauf eröffnet die Fiesta der Stadt Tarazone, welche dem Schutzpatron San Atilano gewidmet ist.

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12. Etappe (Maella - Tarragona 164.2 Kilometer)

Nach zwei Tagen die im Zeichen des Kampfes um die Gesamtwertung standen geht es mit der 12. Etappe wieder in etwas flachere Gefilde. Die Chancen auf einen Sprint stehen bei diesem Profil natürlich nicht schlecht. Jedoch wird die Rennsituation mit elf Renntagen in den Beinen unberechenbar und heute scheint ein Ausreissersieg möglich. Wissen des Tages: Die Stadt Tarragona wurde vom 3. Mai 1811 bis am 28. Juni 1811 während den napoleonischen Kriege durch die Franzosen belagert. Schliesslich wurde die Stadt erstürmt und führten zu einem Massaker an der Stadtbevölkerung. 13. Etappe (Valls / Castelldefels 169 Kilometer)

Am Tag bevor die Vuelta die Pyrenäen erreicht, scheint sich nochmals eine Chance für die Sprinter zu ergeben. Doch heute könnte wie zu Beginn der Rundfahrt der Wind wieder ein Wörtchen mitreden und sollte dieser stark sein könnte sich der komplette Rennverlauf ändern. Als Höhepunkt des Tages darf man den Alto del Rat Penat ab Kilometer 114.8 bezeichnen. Auf 4.3 Kilometern bei durchschnittlich 10.6 Steigung dürfte der eine oder andere Sprinter ins Schwitzen kommen und vielleicht sogar den Anschluss zum Feld verlieren. Die Distanz ins Ziel nach der Bergwertung scheint aber mit 50 Kilometer lange genug um wieder ins Feld zurück zu kommen. Wissen des Tages: In Castelldefels gibt es einen Stadtviertel mit dem Namen El Poal in dem viele aktuelle und ehemalige Spieler des FC Barcelona wohnen. 13


14. Etappe (Baga / Andorra Collada de la Gallina 155.7 Kilometer)

Heute geht es nach Andorra in die Pyrenäen. Jedem sollte bei der Besichtigung des Profils klar werden, dass es zur Sache gehen wird. Highlight des Tages wird der diesjährige Cima Alberto Fernandez, der höchste Berg der Vuelta. Diese Wertung wird auf dem Port de Envalira auf 2410 Meter ausgetragen. Die Steigung ist sehr imposant denn es geht bei durchschnittlich 5.2% auf 26.7 Kilometern in Richtung Gipfel. Da könnte dem einen oder anderen Fahrer die Luft ausgehen. Weiter in Richtung Ziel folgenden dann zwei Bergwertungen der zweiten Kategorie die nach dem Port de Envalira für die Fahrer schon fast zur Erholung dienen werden. Nach einer weiteren kleinen Abfahrt geht es in die Schlusssteigung hinauf nach Collada de la Galline. Im Schnitt werden hier 8% Steigung notiert wobei der schwerste Teil mit 15% ungefähr in der Hälfte des Anstieges zu finden ist. Wissen des Tages: Auf der Nordanfahrt des heutiges Ziels gibt es eine Kirche mit dem Namen "Santuari de la Mare de Deu de Canolich". "Canolich "entstammt dem romanischen "canonhic" und bedeutet so viel wie "halt hier an!". Passend dazu steht neben der Kirche ein Hotel.

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15. Etappe (Andorra - Peyragudes 224.9 Kilometer)

So manch ein Fahrer wird einmal leer geschluckt haben, also er sah, dass die längste Etappe der diesjährigen Vuelta ausgerechnet in den schwierigen Pyrenäen ausgetragen wird. Dazu stehen heute gleich vier Bergwertungen der 1. Kategorie auf dem Programm und im gesamten geht es heute über 80 Kilometer bergauf. Wenn man nur die Steigungsprozente im Schnitt (Puerto del Canto 4.2%, Puerto de la Bonaigua 5.5%, Col du Port de Bales 6.2% und Peyragudes 4.7%) betrachtet kann man heute auf der Etappe nach Frankreich eine böses Erwachen erleben. Denn jede dieser Steigungen hat Abschnitte im zweistelligen Prozentbereich auf dem Programm. Dazu täuschen die Durchschnittzahlen enorm, denn auf jeder Steigung sind flache Teile oder sogar kleine Abfahrten zu finden. Wissen des Tages: Die Steigung nach Peyragudes wurde 2010 von der Route du Sud und 2012 von der Tour de France befahren. 16. Etappe (Graus - Sallent de Gallego Aramon Formigal 146.8 Kilometer)

Heute wartet die dritte Bergankunft am Stück auf die Fahrer. Das Profil ist jedoch zum Glück nicht so schwer wie gestern und dazu ist die Etappe auch deutlich kürzer. Auf den Schlussanstieg wird heute mit einem Berg der dritten und einem der zweiten 15


Kategorie vorbereitet. Nominell ist der Schlussanstieg 15.8 Kilometer lang aber bereits 30 Kilometer vor dem Ziel beginnt es immer mit ansteigendem Profil in Richtung Ziel zu gehen es gibt nur wenige Ruhephasen in diesem letzten Streckenabschnitt. Wissen des Tages: In Graus wurde im Rahmen der Reconquista (christliche Rückeroberung der iberischen Halbinsel) im Jahr 1063 der König von Aragon, Ramiro I. getötet. Er fiel in der Schlacht von Graus, als er versucht den Ort zu erobern. 17. Etappe (Calahorra - Burgos 189 Kilometer)

Nach den sehr schweren Etappen in den Bergen steht wieder eine Flachetappe auf dem Programm und Sprinter werden heute ihre Chance auf einen Sieg haben. Vom Profil her und der Lage ist es aber eine klassische Ausreisseretappe. Zum einen haben die Fahrer von den Bergen wohl schwere Beine, zum anderen geht es morgen schon wieder in Richtung der Berge. Zwar konnten sich die Fahrer am gestrigen Ruhetag etwas erholen aber es bleibt abzuwarten welches Team heute die Kapazitäten hat um gegen die Ausreisser zu kämpfen. Wissen des Tages: Calahorra, früher Calagurris genannt, wird erstmal 186 vor Christus geschichtlich erwähnt. Damals gab es eine Schlacht zwischen den Keltiberern (eine vermischte Gruppe aus Kelten und Iberern) und den Römern, welche die Römer für sich entscheiden konnten.

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18. Etappe (Burgos / Pena Cabarga 186.5 Kilometer)

Und wieder geht es bergauf. Mit einer weiteren Bergankunft geht es dem Ende der Rundfahrt in grossen Schritten entgegen. Auf dem Weg nach Pena Cabarga absolvieren die Fahrer drei Bergwertungen der dritten Kategorie und eine der zweiten Kategorie bevor es dann zum Schlussanstieg geht. Dieser ist dann mit 5.9 Kilometern vergleichsweise kurz wenn man sich die bisherigen Berge der Rundfahrt ansieht jedoch wird dieser Berg richtig hart. Im Schnitt stehen 9.2% Steigung auf dem Programm wobei kurz vor dem Ziel 20% Steigung auf die Fahrer wartet. Wer heute nicht in Form ist, wird an diesem Berg fast stehen, so viel darf gesagt sein. Wissen des Tages: Bekanntester Sohn der Stadt Burgos ist Juan Mata. Der Fussballprofi spielt beim FC Chelsea und wurde mit der Nationalmannschaft Welt- und Europameister. Zudem konnte er mit Chelsea die Champions- und Europa League gewinnen. 19. Etappe (S. Vicente Barquera - Oviedo Alto Naranco 181 Kilometer)

Es sollte keine Überraschung sein für die Leser dieser Streckenvorschau. Erneut endet die Etappe nach einem Anstieg und dies ist nicht die letzte Bergankunft. Wobei man heute die Ankunft durchaus auch als Bergankunft light bezeichnen darf, da das Ziel auf nur 580 Metern über mehr liegt. Jedoch ist das Finale nicht zu unterschätzen, 17


denn ab 50 Kilometern vor dem Ziel geht es immer bergab oder berghoch. Viel Zeit kann man heute nicht herausfahren und die Favoriten werden sich wohl auch zurückhalten bei der Aussicht auf Morgen, also scheinen die Chancen für einen Ausreissersieg sehr gut. Wissen des Tages: Die Stadt Oviedo wurde in seiner Geschichte zweimal schwer zerstört. Das erste Mal war 1521 durch eine Brandkatastrophe und das zweite Mal war 1934 bei Bergarbeiteraufständen und während des Spanischen Bürgerkrieges. 20. Etappe (Aviles - Alto de L'Angliru 142.2 Kilometer)

Alles oder nichts. Bei der letzten Bergankunft der Vuelta wird die Rundfahrt spätestens entschieden und sieht man sich das Profil an kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Doch bevor es zum Schlussanstieg hoch zum Alto de L'Angliru geht, darf der kurz vorher zu befahrende Alto de Cordal nicht vergessen werden. Mit einer Länge von 5.3 Kilometern nicht extrem lange, aber mit im Schnitt 9.6% wird der Fahrer auf den Schlussanstieg vorbereitet. Denn der darauf zu bewältigende Alto de L'Angliru, der 12.2 Kilometer lang ist, ist mit 10.2% im Schnitt nochmals eine Ecke steiler. Dazu erwartet die Fahrer ein Abschnitt mit einer Steigung vom 23.5%. Heute darf sich wohl jeder Fahrer der das Ziel auf 1557 Meter über Meer erreicht feiern lassen. Wissen des Tages: Die zweite Hälfte des Anstiegs zum Alto de L´Angliru war früher nur ein Viehweg und wurde eigens für die Vuelta asphaltiert. Um den Anstieg zu erklimmen werden wohl alle Fahrer eine spezielle Übersetzung wählen müssen, um unter anderem den Teil "Cuena les Cabres" (23.6%) befahren zu können.

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21. Etappe (Leganes - Madrid 109.6 Kilometer)

Was Paris für die Tour de France ist, ist Madrid für die Vuelta. Nach drei anstrengenden Wochen haben die Fahrer es zur letzten Etappe geschafft und werden heute die Fahrt nach Madrid geniessen können, bevor es am Ende nochmals schnell werden wird, denn die verbliebenen Sprinter wollen heute nochmals um den Sieg fahren und das Profil ist wie dafür geschaffen. Wissen des Tages: Das Wappen von Madrid zeigt einen Braunbären, der sich an einem Erdbeerbaum aufstützt. Man deutet diese Symbolik damit, dass der Baum den Klerus und der Bär den Adel darstellt, welche sich im Mittelalter das Land in und um Madrid aufgeteilt hatten.

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Favoritenvorschau Gesamtwertung Wie bei jeder Grand Tour geht es bei der Vuelta um den Gesamtsieg. Diesen wollen mehrere Fahrer für sich und deswegen wird ein heisser Kampf erwartet. Die Aufgebote der jeweiligen Teams versprechen eine spannende Rundfahrt mit einem heissen Kampf um die vordersten 10 Plätze. Natürlich gibt es einen Topfavoriten auf diese Rundfahrt und das ist Alberto Contador. Doch dahinter ist das Feld der Verfolger sehr dicht, allen voran Nairo Quintana und Roman Kreuziger. ***** Contador **** Quintana / Kreuziger *** Anton / D. Martin / Porte ** Fuglsang / Roche / Nibali / Monfort * Danielson / Pinot / Zubeldia / Klöden / Peraud

Punktewertung Bei so einer bergigen Rundfahrt wie der Vuelta wird es berechtigterweise sehr schwer für einen Sprinter diese Wertung zu gewinnen wie wir das zum Beispiel von der Tour kennen. Deswegen sehen wir hier in unserer Auflistung in erster Linie Kletterer und nur einen Sprinter. Dieser ist in der Form von John Degenkolb ein sehr zäher Sprinter, welcher auch im einen oder anderen schweren Finale zu Punkten kommen kann. *** Quintana ** Contador / Degenkolb * Roche / Anton / Nibali 20


Bergwertung Traditionell ist es schwer für die Bergwertung einen Favoriten zu benennen, doch wir versuchen für die diesjährige Vuelta Favoriten zu benennen. Sicherlich sind dazu Klassementfahrer zu benennen aber je nach Rennverlauf dürfte sich hier auf der eine oder andere Ausreisserkönig in die vorderen Ränge schieben. *** Voeckler ** Frank / Quintana * Sanchez / Kreuziger / Arroyo

Kombinationswertung Rein rechnerisch sollte man diese Wertung aus unseren vorherigen Prognosen ganz einfach ablesen können und so tun wir das auch. Grösster Favorit für diese Wertung wird den Topfavorit Contador sein, jedoch wird Quintana nicht zu weit hinter ihm landen. Ebenfalls gute Chancen werden wohl die weiteren Favoriten um Porte und Kreuziger haben. *** Contador ** Quintana / Kreuziger * Porte / Fuglsang / D. Martin

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Teamwertung Die Teamwertung ist jedes Jahr sehr wichtig f체r die Teams um ihren Sponsor zu pr채sentieren und auch in diesem Jahr wollen sicher mehrere Teams diese Wertung gewinnen. *** Cannondale ** Movistar / Sky * Euskaltel / Colombia / Omega Pharma Quickstep

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Schlusswort Liebe User, liebe Manager, liebe Leser Sie haben soeben auch unser drittes Sonderheft von Le Peloton gelesen. Wir haben wie gewohnt für sie versucht, sie bestmöglich auf die Vuelta vorzubereiten. Lassen sie uns mal ein bisschen zurückblicken auf das, was wir diese Saison alles gemeinsam erlebt haben. Einen spannenden Giro, eine dramatische Tour und nun kommt noch die Vuelta. Was kann sie uns bieten, was die anderen beiden Rennen nicht hatten? Schwer zu sagen, nur eins ist sicher, selbst Flachetappen enden bergauf, es dürfte noch nie irgendwo mehr Bergankünfte gegeben haben! Die Etappen haben wir ihnen ja vorgestellt, es ist einfach beeindruckend. Ich wünsche ihnen liebe Leser von Le Peloton, dass sie dank dieses Heftes bestens vorbereitet sind auf diese Schlachten am Berg und sie es einfach genießen können. Wir wollen ihnen hiermit auch schon mal Danke sagen, dass sie unsere Hefte gelesen haben und besonderen Dank an alle, die uns sogar mit Lob oder Verbesserungsvorschlägen ausgestattet haben. Eins ist nämlich sicher, ohne sie wären wir nichts und wir könnten unsere Redaktion schließen. Besonders schön ist es natürlich, dass der ein oder andere uns sogar weiter empfiehlt und unsere Leserschar von Heft zu Heft steigt. Hiermit können wir ihnen also versprechen, dass es weitere Hefte von uns geben wird, solange die Zeitung einen solchen Anklang findet. Wir sind froh und stolz solche Fachkundigen Leser zu haben, die den Radsport genauso lieben wie wir es tun. Nur durch diese Leidenschaft ist es möglich, dass alles so ist wie es ist. Ich verabschiede mich also ein weiteres Mal von ihnen in dem sicheren Wissen das sie schon sehr bald wieder von mir und uns lesen werden, es wird sicher nicht bis zum Mai 2014 dauern, so eine lange Pause wollen und werden wir gar nicht machen, weil wir ohne sie gar nicht können. Die Redaktion von Le Peloton bedankt sich trotzdem schon mal für ihre Mitarbeit für die Vorbereitung der drei Grand Tours, sonst wäre vieles gar nicht so möglich. Haben sie schöne drei Wochen!

Die Redaktion von Le Peloton, Maestro Chefredakteur

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