Le Peloton - Giro 2013

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Das Sonderheft zum Giro d’Italia! Das Informationszentrum des Radsports liegt hier. Der Giro d’Italia geht in seine 96. Austragung. Trotz vieler dunkler Stunden im Radsport, wie zum Beispiel die ganzen Dopingfälle oder die leider zahlreichen Tode, begeistert der Radsport noch Tausende, gar Millionen Fans seit über 100 Jahren. Dieses Sonderheft ist eines der einzigartigsten der Welt, da es nirgends zu finden ist, lediglich bei uns und das ganz alleine für euch. Wer wird der neue Titelträger des Giro´s? Die Antwort(en) darauf gibt es bei uns zwar noch nicht. Jedoch bieten wir Ihnen einen Einblick dazu, wer es denn sein könnte und wer hier Außenseiterrollen einnimmt. Letztes Jahr hießen die Titelträger in der Gesamtwertung Nibali (für Liquigas), in der Bergwertung - Barredo (für AG2R), in der Sprintwertung war es Farrar (für AG2R), van Garderen in der Nachwuchswertung (für Europcar) und Liquigas in der Teamwertung. Doch die Frage ist: Dürfen diese Fahrer überhaupt wieder auf Titelverteidigung gehen? Es wird auf jeden Fall genug Fahrer geben die diese Plätze übernehmen wollen. Wir dürfen gespannt sein. Dieses Sonderheft macht sie fit für den Giro. Und nicht nur das. Wir liefern Ihnen auch einen Rückblick auf die aktuelle Saison und gar auf dem letztjährigen Giro. Sie haben sich wieder für dieses einzigartige Original entschieden und dafür bedanken wir uns bei Ihnen. Deshalb wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Lesen. Viel Freude bei dem bevorstehenden Giro und auch bei der restlichen Saison.

Hirschi Hirschi Stellv. Chefredakteur

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Inhaltsverzeichnis

Editorial Interview zum Sieg 2012 Giro 2012 Saisonrevue 2013 Streckenvorstellung Teamvorstellung Managerinterviews Favoritencheck Schlusswort

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Liquigas zum letzten Jahr befragt Zur 96. Auflage des Giro d’Italia haben wir mit dem Manager vom Letztjahres Sieger Vincenzo Nibali, Steven gesprochen. Unser Reporter maestro war für uns vor Ort und nun dürfen wir Ihnen dieses Interview präsentieren. Maestro: Herr Steven, spürt man als Team des Vorjahressiegers besonderen Druck? Steven: Erstmal schönen guten Abend. Das Team trägt sicherlich etwas Druck auf ihren Schultern aufgrund des Vorjahresssieges. Aber sollte man diesen Druck nicht überbewerten. Wir sagen zwar klipp und klar, dass unser Ziel die Titelverteidigung ist. Wir haben eine sehr starke Mannschaft für unseren Kapitän Vincenzo Nibali bereitgestellt, der sich nicht nur physisch sondern auch mental in den letzten Jahren hervorragend entwickelt hat. Für Nibali ist es sicherlich ein Ansporn, die Leistung des Vorjahres zu wiederholen und es allen Kritikern zu beweisen. Diese haben ja mehrmals verlauten lassen, es sei eine Alltagsfliege gewesen, Nibali in „rosa“ zu sehen. Auch für unser Team mit Betreuer stab, Teamchef, etc. ist es eine große Möglichkeit, uns vor aller Welt zu präsentieren. Alle sind hoch motiviert und fokussiert auf den Giro d‘Italia, der unser klares Saisonziel Nummer eins sein wird. Wir wollen unserem Team, besonders unserem Kapitän natürlich so viel Druck wie möglich abnehmen. Allerdings ist dies ziemlich leicht gesagt bei den heißblütigen Tifosi und den Gazetten, die ihre Italiener selbstverständlich ganz oben sehen wollen. In wie weit sich die Sportler selbst Druck machen, kann ich von meiner Seite nicht beurteilen. maestro: Streben sie die Titelverteidigung an? Steven: Wir haben uns als Ziel den Gesamtsieg bei unserer Rundfahrt gesetzt, somit wollen wir unbedingt den Titel verteidigen. Mit Contador und Froome sind natürlich zwei sehr sehr starke Bergfahrer in der Startliste eingeschrieben, die selbst natürlich glänzen wollen. Allerdings haben wir den Heimvorteil und kennen die Anstiege natürlich aus dem Effeff. Unser Kapitän hat ein sehr starkes Team zur Seite gestellt bekommen, das ihn zur Titelverteidigung tragen soll. maestro: Haben sie noch weitere Ziele während der Rundfahrt? Steven: Wir haben mit Carlos Betancourt noch einen sehr talentierten Fahrer für das Maglia Rosa. Sollte Betancourt gut im Rennen liegen, können wir gegen Ende des Giros darüber sprechen. Je nachdem wie das Rennen läuft, ist die Mannschaftswertung noch interessant. Nibali‘s Edelhelfer Rigoberto Uran hat sich selbst die TOP 12 als Ziel gesetzt, das er erreichen möchte. Allerdings haben wir grundsätzlich alles der Titelverteidigung untergeordnet. maestro: Wenn sie wählen könnten zwischen dem Giro Sieg oder dem bei der Tour, was würden sie wählen? Steven: Diese Frage beantwortet sich leicht. Als Italienisches Team steht der Giro natürlich über allem! Der Toursieg ist sicherlich etwas sehr besonderes, aber vor heimischem Publikum ist die Atmosphäre beeindruckend und die Erwartungshaltung besonders groß. maestro: Ist der Giro für sie das Highlight der Saison als Italienisches Team? Steven: Der Giro ist selbstverständlich unser Highlight der Saison. Wir können uns glänzend vor unseren Fans präsentieren und wollen den Fans ein Spektakel bieten. Vor allem die letzte Woche mit der Königsetappe und der Überfahrt des Stiefser Joch sind wichtige Etappen für unsere Mannschaft. 4


maestro: Welche Teams und Fahrer werden neben ihrer Mannschaft die prägenden Figuren des Giros werden? Steven: Zu erst sind hier wohl die Teams Sky und Movistar zu nennen. Die britische Mannschaft will mit Froome und Rodriguez sicherlich um den Gesamtsieg mitfahren. Die spanische Equipe um Topstar Contador wird fast ausschließlich mit Bergfahrern an den Start gehen, sodass der spanische Profi natürlich auch um den Sieg kämpfen will. Das Team Lampre wird mit Basso und Scarponi an den Start gehen, diese zählen auch zu den stärksten Rundfahrern im Feld. Mir ist leider sonst noch nicht die ganze Startliste bekannt, allerdings ist uns zu Ohren gekommen, dass auch Tejay van Garderen am Start in Neapel stehen wird. Beim Sprinterfeld muss ich allerdings passen. maestro: Was gefällt ihnen besonders am Land Italien? Steven: Der Gardasee. Dieser ist sehr zu empfehlen und ich konnte bisher keinen Urlaub dorthin bereuen. Des Weiteren sind für einen Sportler die Dolomiten im Südtirol sehr interessant. Anstieg um Anstieg möchte bewältigt werden und die Aussichten sind sagenhaft. Auf der kulturellen Seite sind Rom und Mailand zu empfehlen, allerdings war ich selbst noch nicht dort. Vom Essen bevorzuge ich selbstverständlich die italienische Pizza aus dem Holzsteinofen und ein Eis oder Tiramisu zum Nachtisch. (lächelt) maestro: Wie groß ist beim Giro ihr Team neben den Fahrern? Steven: Wir reisen in 3 Busen an. Die Frauen der Fahrer werden wieder mitreisen, um ihre Männer zu Höchstleistungen zu treiben und besonders zu motivieren. Es hat letztes Jahr sehr gut geklappt, warum soll es dieses Jahr nicht klappen. Neben den Frauen reisen wir mit Betreuer, Masseure, Physiotherapeuten und zwei Köchen. Wir haben alles bestens organisiert, um das Team optimal zu unterstützen. maestro: Sind sie ein ruhiger Manager oder ein emotionaler? Steven: Ich würde sagen eine Mischungen zwischen ruhig und emotional. In kritischen Phasen muss ein Manager die Ruhe bewahren, während man in emotionalen Phasen die Fahrer motivieren muss. Liegt einer unserer Fahrer solo kurz vor dem Ziel ein paar Sekunden vor dem Feld wäre eine ruhige Ansprache sicherlich unangebracht. Dagegen ist diese nach einem verkorksten Rennen oder Etappe definitiv angebracht. So ist eine Mischung aus meiner Sicht das Optimale. maestro: Was wollten sie ihren Mitmenschen schon immer mal sagen? Steven: Ich als Manager bin schon seit fast über drei Jahre in der Sim und ich muss sagen sie gefällt mir immer noch sehr sehr gut. Die Admins haben schwierige Zeiten mit viel Arbeit und Leidenschaft diese Phasen überbrückt und die Sim in eine sehr gute Bahn gelenkt. So möchte ich hier ein riesengroßes Lob an das momentane Adminteam und die ausgeschiedenen Admins aussprechen.

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Giro d’Italia 2012 Nachdem der Giro d‘ Italia 2011 vom Spanier Alberto Contador dominiert wurde, wollten die Italiener nun endlich wieder einen Sieg bei der heimischen großen Rundfahrt. Der Giro 2012 begann in Dänemark, genauer gesagt in Herning mit einem Einzelzeitfahren über 8,7 Kilometer. Vincenzo Nibali war hier der Nutznießer, der schon über 30 Sekunden auf die anderen Favoriten herausfahren konnte. Er wurde allerdings nur 13. Träger des ersten Maglia Rosa und zugleich Etappensieger wurde der junge Tejay Van Garderen in den Farben Europcars. Auf der zweiten Etappe ging es dann Rund um Herning. Es gab eine fünfköpfige Spitzengruppe, aus der Ponzi als erster Träger des Bergtrikots entsprang. Die Etappe in Dänemark bei der eigentlich Italienischen Rundfahrt wurde dann mit 4 Italienern in den Top5 beendet. Bennati feierte den zweiten Tagessieg für Europcar vor Petacchi und Guardini. Farrar durchbrach die Italienische Wand als Vierter vor Chicchi. Auch der dritte Tag der Italienrundfahrt 2012 fand noch in Dänemark statt. Hier war es diesmal kein Europcar Fahrer der siegen konnte, sondern Matthew Goss. Farrar und Chicchi komplettierten das Podium. Nach diesen drei Etappen stand schon der erste Ruhetag an. Dieser wurde genutzt um durch halb Europa wieder nach Italien zu reisen. In Verona ging es dort dann mit einem Teamzeitfahren über 33.2 Kilometer weiter. Hier konnten dann auch wieder die Italiener zuschlagen. Liquigas setzte sich damals, um Kapitän Vincenzo Nibali, sieben Sekunden vor Radioshack und neun Sekunden vor Europcar durch. Das Leadertrikot blieb somit noch auf den Schultern von Tejay Van Garderen. Auf der fünften Etappe war es dann wieder ein Massensprint, der den Tagessieger entschied, allerdings sorgte eine Windkante dafür, dass der bisherige Leader Van Garderen sein Rosa Trikot verlor. Von nun an war Larsson der Mann mit dem Platz an der Sonne. Der Tagessieg ging an Alessandro Petacchi vor Farrar und Boonen. Auf Etappe 6 kam dann wieder etwas Abwechslung in diese Rundfahrt, denn die Ausreißer konnten sich zum ersten Mal vor dem Feld behaupten. Lastras gewann am heutigen Tage vor Dall’ Antonia und Battaglin. Larsson behielt allerdings das Rosa Trikot. Ab Etappe 7 ging es dann auch in die Berge. Eine Bergwertung unterwegs, sowie ein 15 Kilometer langer Schlussanstieg standen auf dem Programm. Die Favoriten merkten aber, dass sie heute noch keine Zeit gut machen können und so war es Visconti, der den Tagessieg holen konnte. Ab hier übernahm allerdings Nibali das Führungstrikot und gab es bis zum Ende nicht mehr her. Am nächsten Tag ging es dann hügelig weiter, allerdings waren die Anstiege wieder etwas kürzer. Die Ausreißer konnten hier ein zweites Mal zuschlagen. Herrada siegte vor Feillu und Possoni. Auch die Etappe darauf konnten Flüchtlinge gewinnen. Gatto war es, der am letzten Anstieg attackierte und auch den Tagessieg in Frosinone feierte. Favilli und Ballan komplettierten das komplett Italienische Podium. Einen Tag später war erstmal nicht die aktuelle Etappe von Bedeutung. An diesem Tag stieg Robbie McEwen vom Rad und beendete seine große Radsportkarriere. Auf der darauffolgenden Etappe gab es am Ende einen knackigen Anstieg, welcher von Pozzovivo am schnellsten erklommen wurde. Hier kristallisierten sich dann die Favoriten, welche in Topform waren, von den anderen ab. Eine Entscheidung ist allerdings noch längst nicht gefallen. Auch auf der folgenden Etappe war dies nicht der Fall. Zwar war die Etappe von Assisi nach Montecatini Terme mit 255 Kilometern die längste, aber durch das flache Profil nicht 6


unbedingt die schwierigste. Das Feld ließ es heute gemütlicher angehen und Geraint Thomas war der Schnellste Mann der Ausreißer. Auf Etappe 12 mussten dann wieder die Favoriten aufpassen, denn es mussten 4 Berge, bzw. Berg lein bezwungen werden. Eine sehr gefährliche Gruppe bestimmte hier das Geschehen und Altmeister Vinokourov gewann aus dieser vor Barredo und Moreno. Die nächste Etappe wollten dann aber wieder die Sprinter unter sich ausmachen und so kam es auch. Farrar gewann vor den Italienern Guardini und Petacchi. Das war auch deren letzte Chance, denn nun ging es ins Hochgebirge. Der erste 2000er des Giros wurde auf Etappe 14 überwunden. Dies als Schlussanstieg. Ein zäher Kampf war es heute, zumal man mittlerweile 10 Tage in Folge im Sattel saß. Überraschen konnte dann der Pole Niemiec, der sich zwei Sekunden vor Scarponi, Basso und den anderen Favoriten durchsetzen konnte. Etappe 15 war dann eine dieser Etappen auf der man(n) eine Rundfahrt zwar nicht gewinnen, aber zumindest verlieren konnte. Die Ausreißer schlugen in Namen von Arroyo ein weiteres Mal zu, doch auch die Favoriten konnten sich distanzieren, bzw. verloren Zeit. Die nächste Etappe nach Pfalzen ging dann ständig bergan. Allerdings mit wenigen Steigungsprozenten, doch ein kleiner Anstieg am Ende erbrachte Gasparotto den Tagessieg. Die Favoriten warteten dann lieber auf Etappe 17. Es ging über 4 Berge mit den Kategorien 2 und 1 und eine ziemlich knifflige Abfahrt zum Ziel. Doch die Favoriten interessierten sich letztes Jahr nicht sonderlich für Etappensiege, denn mit Betancourt konnte sich abermals ein Flüchtling vor dem Feld halten. Dies ziemlich deutlich, denn Nibali war der erste der Favoriten, der mit 3 Minuten 34 Sekunden erst folgte, aber einige Zeit auf die Mitkonkurrenten gut machen konnte. Für die Favoriten folgte Tags drauf eigentlich ein Ruhetag, denn man rollte nur mit ins Ziel. Hier siegte dann Farrar im Sprint vor Boonen und Nizzolo. Zwei schwere Etappen sollten nun vor dem finalen Zeitfahren in Mailand folgen. Auf der 19. Etappe war es vorerst der Kampf um das Bergtrikot, der zu bestaunen war, doch auch die Favoriten wollten nun noch einen Etappensieg. Basso gelang dies auch vor Scarponi und Cobo. Nibali verlor über eine Minute, sollte aber das Leadertrikot behalten. Die vorletzte Etappe stellte dann die Königsetappe dar. Es ging über 218 Kilometer und etliche Höhenmeter hinauf zum Dach des Giros auf den Passo dello Stelvio auf 2757 Meter. Es wurde für die Fahrer eine sehr lange und zähe Etappe, aus welcher Schlussendlich Scarponi als Sieger hervorging. Nibali schaffte es sein Leadertrikot zu behalten und sollte dies auch im Zeitfahren behalten, welches er als dritter beendete. Der Sieger der letzten Etappe war Richie Porte, der sich vor Larsson behaupten konnte. Zum Abschluss haben wir ihnen hier noch die Top 5 der Gesamtwertung des letzten Jahres, sowie alle Gewinner der anderen Wertungen vorbereitet:

1. 2. 3. 4. 5.

Gesamtwertung 2012: Nibali LIQ Scarponi LAM Basso MOV Leipheimer EUC Menchov UNA

1‘59 2‘46 4‘10 5‘15

Bergwertung: Sprintwertung: Nachwuchswertung: Teamwertung:

Barredo ALM Farrar ALM VanGarderen EUC Liquigas

90 Pkt. 137 Pkt.

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Saisonrevue 2013 Die Saison 2013 begann mit dem ersten und einzigen Rennen auf Afrikanischen Boden. Fünf Tage lang fuhren die Fahrer durch Gabun und am Ende konnte sich der Italiener Marco Marcato (COF) um 7 Sekunden vor Lieuwe Westra (ARG) und Fumiyuki Beppu (RNT) durchsetzen. In Argentinien bei der Tour De San Luis betrug der Abstand zwischen Rang 1 und 2 am Ende ebenfalls sieben Sekunden. Nach sieben Etappen setzte sich der Spanier Alberto Contador (MOV) hauchdünn vor Christopher Froome (SKY) und abermals Lieuwe Westra (ARG) durch. Hier herrschten schon fast Umstände einer Grand Tour. Parallel zur Tour De San Luis fand in Australien das erste Pro Tour Rennen der Saison statt. Die Tour Down Under stand auf dem Programm und nach 6 Tagen in der Hitze Australiens ging Alejandro Valverde (MOV) als Sieger wieder ins Flugzeug. Zweiter wurde der Norweger Edvald Boasson Hagen (IAM) mit einem Rückstand von, raten Sie mal, sieben Sekunden. Nicolas Roche komplettierte das Podium. Das Etoile de Besseges läutete dann auch die Radsportsaison in Europa ein. Nach 5 Tagen durch Frankreich setzte sich Marciej Bodnar (CCC) vor Ramunas Navardauskas (RNT) und Pim Ligthart (ARG) durch. Im Januar gab es dann nicht mehr zu sehen. Mit dem GP Costa degli Etruschi stand nun endlich auch das erste Eintagesrennen auf dem Programm. Im Massensprint siegte hier Ben Swift (CEF) vor Marcel Kittel (APP) und Kris Boeckmans (LTB). Bei der Tour of Qatar war dann Spannung ohne Ende geboten. Auf der letzten Etappe konnten sich zwei Ausreißer durchsetzen um am Ende beide zeitgleich mit dem jungen Peter Sagan (BLA) in der Gesamtwertung zu stehen. Nach Zehntelsekunden allerdings schaffte es Sagan noch knapp, sich vor Raymond Kreder (ARG) und Dirk Müller (NAE) zu behaupten. Bei der anschließenden Mittelmeer-Rundfahrt konnte Lieuwe Westra (ARG) ein weiteres Mal zeigen, dass er früh in der Saison schon richtig fit war. Er konnte die Rundfahrt zwei Sekunden vor Thomas Löfkvist (CEF) und 37 Sekunden vor Johann Tschopp (NAE) gewinnen. Bei der Trofeo Laigueglia traten dann die Klassikerspezialisten wieder in den Vordergrund. Filippo Pozzato (BAR) konnte sich in einem Zwei-Mann-Sprint vor Joaquin Rodriguez durchsetzen. In der Verfolger gruppe war es Nicolas Roche (SKY), welcher sich das letzte Plätzchen auf dem Podium sichern konnte. Parallel dazu sicherte sich ebenfalls ein Italiener bei der Tour du Haut Var-matin den Sieg. Sacha Modolo (RNT) gewann vor Sebastien Turgot (ALM) und Marcus Burghardt (SKY). In Portugal bei der Volta ao Algarve gab es hingegen wieder ein Wimpernschlagfinale. Nach 4 Tagen konnte sich wieder Lieuwe Westra (ARG) durchsetzen. Mit 0,2 Sekunden konnte er sich vor Fabian Cancellara (AST) halten. Alejandro Valverde komplettierte das Podest als dritter. Im Oman wurde zu dieser Zeit die Tour of Oman ausgetragen. Hier konnte sich Frederik Kessiakoff (COF) um eine Sekunde vor Rinaldo Nocentini (CEF) und Vincenzo Nibali (CAN) durchsetzen. Bei der ersten spanischen Rundfahrt, der Ruta del Sol, behaupteten auch die Spanier ihr Revier. Vier Spanier unter den ersten fünf des Gesamtklassements. Lediglich Bauke Mollema (CAN) konnte sich als Zweiter hinter Joaquin Rodriguez (SKY) und vor Samuel Sanchez (MOV) in die spanische Armada drängen. Die bis dato längste Rundfahrt der Saison, der Tour de Langkawi über 10 Tage, konnte der Usbeke Sergey Lagutin (IAM) für sich entscheiden. Er verwies Johann Tschopp (NAE) und Frantisek Rabon (AST) auf die weiteren Ränge.

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Mit dem Omloop Het Nieuwsblad begann nun auch die Kopfsteinklassikersaison. Gleich beim ersten Auftritt von Astana feierte Tom Boonen (AST) einen dominanten Sieg vor Teamkollege Fabian Cancellara (AST) und dem Belgier Johan Van Summeren (LTB). Insgesamt fuhren sechs Belgier unter die ersten acht. Der GP Citta di Lugano war dann wieder was für die Ardennenklassiker-Fahrer. Rinaldo Nocentini (CEF) setzte sich hier vor Andrey Kashechkin (AST) und Christopher Froome (SKY) durch. Beinahe hätte Tom Boonen (AST) beim Kuurne – Brussel – Kuurne seinen zweiten Sieg innerhalb zwei Tagen gefeiert, aber Allan Davis (TST) konnte sich auf den letzten Metern im Sprint noch vorbeidrängen. Kris Boeckmans (LTB) gelang dies nicht, sodass er auf Rang 3 blieb. Beim Clasica de Almeria waren die Sprinter wieder an der Reihe und Ben Swift (CEF) konnte einen weiteren Sieg feiern. Er setzte sich vor Adam Blythe (SKY) und Gianni Meersman (TSV) durch. Beim nächsten belgischen Klassiker, dem Le Samyn, bewiesen die Belgier erneut ihre Dominanz bei Kopfsteinpflasterrennen. Mit Johann Van Summeren (LTB) auf Platz eins, Nick Nuyens (SKY) auf zwei, Tom Boonen (AST) auf drei und Kristof Goddaert (TST) auf vier konnten die Belgier einen Vierfach Erfolg einfahren. Der März ging dann rasant weiter. Bei den 3 Tagen von West-Flandern setzte sich Fabian Cancellara (AST) vor Alessandro Ballan (SKY) und Stijn Devolder (TST) durch. Die großen Kopfsteinpflaster konnten für die Spezialisten kommen, doch zuerst waren noch andere Rennen zu bestreiten. Die Vuelta Ciclista a Murcia wurde dann von Peter Sagan bestimmt, der sich vor Dries Devenyns und Paul Martens durchsetzte. Während in Italien Phillipe Gilbert (BLA) bei der Strade Bianche einen sicheren Sieg vor Rinaldo Nocentini (CEF) und Simon Gerrans (SKY) feierte, startete in Frankreich das zweite Pro Tour Rennen. Bei Paris – Nice konnte sich Alejandro Valverde (MOV) einen weiteren Sieg sichern. Lokalmatador Sylvain Chavanel (COF) folgte noch vor Christopher Froome (SKY). Bei der Gegenrundfahrt dazu, Tirreno – Adriatico, kam der Lokalmatador nur auf Rang 3. Vincenzo Nibali (CAN) fuhr einfach langsamer als Samuel Sanchez (MOV) und Bradley Wiggins (SKY). Ein anderer Italiener machte es dann beim Nokere – Koerse besser. Giacomo Nizzolo (BLA) feierte seinen ersten Klassikersieg diese Saison und Verwies dabei Allan Davis (TST) und Johan Van Summeren (LTB) auf die weiteren Ränge. In Italien am Lago Maggiore war es Paul Martens (AST), der sich vor Pierrick Fedrigo (CEF) und Filippo Pozzato (BAR) durchsetzen konnte. Das Handzame Classic entschied Kris Boeckmans (LTB) dann vor Valentin Iglinsky (AST) und Kenny De Haes (TSV) für sich. Am selben Tag beim Classique Loire Atlantique war es der junge Kanadier David Veilleux (BAR), welcher am Ende die meiste Kraft hatte. Michal Golas (AST) und Davy Commeyne (LTB) folgten dahinter. Beim längsten Eintagesrennen der Saison, bei Milano – Sanremo waren es dann die Italiener, die das meiste Stehvermögen und die besten Abfahrkünste hatten. Vincenzo Nibali (CAN) setzte sich vor Fabian Cancellara (AST) und Filippo Pozzato (BAR) durch. Die beiden letztgenannten hatten dann bei den Kopfsteinklassikern noch das ein oder andere Duell gegeneinander. Davor folgte aber unter anderem noch Cholet – Pays der Loire, welches Sylvain Chavanel (COF) vor Michal Golas (AST) und Luca Paolini (CEF) gewinnen konnte. 9


Die Volta Ciclista a Catalunya wurde von einer Ausreißergruppe am ersten Tag geprägt, welche sich einen riesen Vorsprung erarbeitete, sodass manche Fahrer sich bis am Ende vorne halten konnten. Damiano Caruso (CJR) war einer der Nutznießer, der die Gesamtwertung am Ende für sich entscheiden konnte. Jelle Vanendert (CAN) und Amets Txurruka (EUS) folgten, ebenfalls als frühe Ausreißer, auf Platz zwei, bzw. drei. Beim Quer durch Flandern trafen dann Filippo Pozzato (BAR) und Fabian Cancellara (AST) wieder aufeinander. Diesmal setzte sich der Italiener durch, allerdings reichte es ihm nur zu Rang vier. Das Podest belegte ganz oben Tom Boonen (AST), gefolgt von Thor Hushovd (MOV) und Gerald Ciolek (TSV). In Frankreich konnte sich das junge französische Talent Thibaut Pinot (OPQ) seinen ersten Rundfahrtssieg 2013 sichern. Er verwies beim Criterium International Rein Taaramae und Chris Horner auf die weiteren Ränge. Doch dann waren es wieder Fabian Cancellara (AST) und Filippo Pozzato (BAR), die sich duellierten. Bei Gent – Wevelgem verloren sie allerdings Peter Sagan (CAN) aus den Augen, der sich dann den Sieg vor dem Italiener und dem Schweizer feiern konnte. Wie heißt es doch so schön? Wenn zwei sich streiten freut sich der dritte. Zu Gent – Wevelgem passt der Spruch perfekt. Die Settimana Internazionale ist dann wieder von den Rundfahrern bestimmt wurden. Der Portugiese Rui Alberto Faria Da Costa (CAN) brauchte für die gesamte Rundfahrt am kürzesten und durfte sich somit Gesamtsieger nennen. Thomas Löfkvist (CEF) brauchte zwölf Sekunden mehr, Jonathan Tiernan – Locke ganze 18 Sekunden mehr. Bei der Volta Limburg Classic war es der Belgier Gert Dockx (LTB), der sich vor Paul Martens (AST) und Enrico Gasparotto (RLT) behaupten konnte. Bei den 3 Tagen von De Panne hatte dann Fabian Cancellara (AST) wieder Grund zum Jubeln. Er sicherte sich den Gesamtsieg vor Allessandro Ballan (SKY) und Niki Terpstra (BLA). Der Sieg bei der Route Adelie de Vitre ging auch in das Haus Astana. Borut Bozic (AST) bezwang Edvald Boasson Hagen (IAM) und Filippo Pozzato (BAR) im finalen Sprint. Nun fieberte alles auf das nächste Monument hin, doch zuerst gab es noch den GP Miguel Indurain. Enrico Gasparotto (RLT) feierte den Sieg vor Roman Kreuziger (CAN) und Maxim Iglinsky (AST). Am letzten Tag im März freute sich die Radsportwelt nun auf die Ronde van Vlaanderen. Das Team Blanco hatte am Ende des Tages allen Grund zur Freude, denn Peter Sagan (BLA) gewann das Monument in Belgien. Es folgten mit Tom Boonen (AST) und Greg Van Avermaet (OPQ) zwei Belgier, bevor sich Filippo Pozzato (BAR) als vierter vor dem nächsten Belgier, Johan Van Summeren (LTB) platzierte. Der März endete mit einem Pro Tour Rennen, der April begann so. Die Vuelta Ciclista al Pais Vasco brachte nicht nur schönes Wetter in den Radsportzirkus, sondern auch spannende Kämpfe, die Samy Sanchez (MOV) am Ende für sich gewinnen konnte. Roman Kreuziger (CAN) und Tejay Van Garderen (OPQ) waren die ersten Geschlagenen. Beim Scheldeprijs war es dann Gerald Ciolek (TSV), welcher sich vor Joaquin Rojas (BLA) und Ben Swift (CEF) über den Zielstrich werfen konnte. Ben Swift (CEF) erreichte einen Tag später beim Grand Prix Pino Cerami erneut den dritten Rang. Hier musste er sich von Grega Bole (AST) und Gaetan Bille (OPQ) bezwingen lassen. Bei der Sarthe Rundfahrt zeigte sich dann wieder mal der Nationalfaktor. In Frankreich erreichten drei Franzosen die Top vier. Alexandre Geniez (CAN) setzte sich vor Jonathan Hivert (FDJ) und Cameron Meyer (TSV) durch. Dritter Franzose, auf Rang vier im Ziel, war Damien Gaudin (FDJ).

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Ein Astana Doppelpodest gab es bei der Hölle des Nordens. Fabian Cancellara (AST) ließ die Konkurrenten im Staub stehen. Juan Antonio Flecha (EUS) kam dort noch als bester heraus, gefolgt von Tom Boonen (AST). Einen Tag später ging es wieder in Paris los, allerdings lag der Zielort nun in Camembert. Bevor dort allerdings Käse gegessen wurde, besiegte Thomas De Gendt (VCD) all seine Konkurrenten. Steven Caethoven (LTB) und Geoffroy Lequatre (COF) gaben noch am Meisten Resistenz, konnten aber auch nichts mehr ausrichten. Nun kam wieder die Zeit des Phillipe Gilbert (BLA). Beim Pfeil von Brabant zeigte er, dass er wieder heiß auf das Ardennen-Triple ist und düpierte die Konkurrenz. Pierrick Fedrigo (CEF) und Xavier Florencio (TST) konnten ihm noch am längsten folgen. Bei der Tour du Finistere trat nur ein Team an. Vacansoleil bekam trotzdem alle Punkte für die Rangliste gutgeschrieben. Die anderen Teams konzentrierten sich wohl auf die Vuelta a Castilla y Leon. Der Franzose Pierre Rolland (CAN) machte alles richtig und konnte Alberto Contador (MOV) und Mauro Santambrogio (LAM), sowie alle anderen Fahrer schlagen. Wie beim Pfeil von Brabant schon angedeutet konnte Phillipe Gilbert (BLA) seine Form und sein Können nutzen um das Amstel Gold Race zu gewinnen. Er bezwang im finalen Sprint Joaquin Rodriguez (SKY), sowie Alejandro Valverde (MOV). Bei der Vorbereitungsrundfahrt auf dem Giro, dem Giro del Trentino, zeigte Vincenzo Nibali (CAN), dass er ganz heiß auf den Giro ist. Er verwies Alberto Contador (MOV) und Rinaldo Nocentini (CEF) auf die weiteren Plätze. Beim Fleche Wallone war es ein altbekannter, der sich den Sieg sicherte. Sollte Phillipe Gilbert das Ardennen – Triple tatsächlich wiederholen können? Sieg beim Amstel Gold Race, nun beim Fleche Wallone, doch was war mit Lüttich – Bastogne – Lüttich? Konnte er das auch gewinnen? Nein. Ihm blieb nur der fünfte Platz. Den Sieg sicherte sich der ehemalige Olympiasieger Samuel Sanchez Gonzales (MOV) vor Vincenzo Nibali (CAN) und Daniel Martin (OPQ). Nach den Klassikern fanden bis zum Redaktionsschluss noch drei Rennen statt. Bei der Türkei Rundfahrt konnte sich Jonathan Hivert (FDJ) vor Steven Kruijswijk (ARG) und Frederik Kessiakoff (COF) durchsetzen. In der Schweiz, beim letzten PT Rennen vor dem Giro besiegte Alberto Contador (MOV) seine Konkurrenten Vincenzo Nibali (CAN) und Tejay Van Garderen (OPQ). In der Toskana fand dann noch der Giro della Toscana statt. Hier hieß der Sieger Daniel Martin (OPQ). Auf Rang zwei erreichte Stijn Vandenbergh (LTB) das Ziel, eher Elia Viviani (BAR) den Sprint einer größeren Gruppe gewann.

11 Überzeugendes Frühjahr von Fabian Cancellara (AST)


Wir haben nun viele Namen und Teams häufig gehört und das spiegelt sich auch in der Weltrangliste wieder. Nach Lüttich – Bastogne – Lüttich sehen die Weltranglisten wie folgt aus. WRL EINZEL 1 CANCELLARA Fabian 2 VALVERDE BELMONTE Alejandro 3 GILBERT Philippe 4 SAGAN Peter 5 BOONEN Tom 6 SANCHEZ GONZALEZ Samuel 7 NIBALI Vincenzo 8 POZZATO Filippo 9 VAN AVERMAET Greg 10 DE GENDT Thomas

(AST) (MOV) (RAB) (RAB) (AST) (MOV) (LIQ) (BAR) (OPQ) (VCD)

WRL TEAM 1. Astana 2. Sky 3. Movistar 4. Blanco 5. Cannadonale 6. OmeghaPharma-QuickStep 7. Topsport 8. Ceramica 9. Cofidis 10. Lotto-Belisol

1484 Punkte 1229 Punkte 1109,4 Punkte 1101,4 Punkte 1098 Punkte 1023,2 Punkte 945,8 Punkte 874 Punkte 873 Punkte 690 Punkte

4903 Punkte 4625,8 Punkte 4336 Punkte 4029,2 Punkte 3871,4 Punkte 3278,6 Punkte 2545 Punkte 2216,6 Punkte 1990 Punkte 1913,8 Punkte

Fabian Cancellara & Astana haben das Frühjahr dominiert. Jedoch wird der weitere Saisonverlauf für sie Recht schwierig.

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Streckenvorstellung 1. Etappe (Neapel-Neapel, 156km):

Die heutige Etappe besteht aus einem 15,6km langen Rundkurs durch die drittgrößte Stadt Italiens, Neapel. Dieser Rundkurs wird zehn Mal durchfahren. In der Heimat vom SSC Neapel, dem Klub von Diego Maradonna oder Edinson Cavani, müssen die Sprinter, die diese Etappe gewinnen wollen, vor allem mit zwei Problemen klar kommen. Als erstes müssen sie mit dem Posillipo zu Recht kommen. Diese Hügelkette aus Puffstein ist zwar nicht sonderlich steil, doch für manchen Sprinter wird sie beim zehnten Mal schon einige Probleme aufweisen. Auch die Passagen auf der „Via Coroglio“ und der „Via Posillipo“ können Probleme bereiten. Denn diese beiden Teilstücke führen direkt am Meer entlang und hier kann durch teilweise sehr böigen Wind schnell einmal eine Windkante entstehen und das Feld teilen. Doch wenn man all diese Probleme überstanden hat und auf die Zielpassage in Neapel einbiegt, werden wahrscheinlich die Sprinter, wie zum Beispiel der Deutsche John Degenkolb vom Team Sky, die größten Siegchancen haben.

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2. Etappe (Ischia-Forio 17,4km MZF):

Die heutige 2. Etappe ist ein Mannschaftszeitfahren auf der Insel Ischia im Golf von Neapel. Sie ist 17,4 km lang und nicht allzu schwer. Wie bei jedem Mannschaftszeitfahren kommt es heute wieder darauf an, welches Team es schafft, die perfekte Mischung aus starken Zeitfahrern und starker Teamarbeit zu finden. Auch der Wind ist wieder auf der Insel, wo Kaninchenzucht und Weinanbau zu den Hauptwirtschaftfeldern gehören, natürlich nicht zu vernachlässigen. Wer sich am Ende im Zielort, dem Ort der unter dem Schutz des Heiligen Veits steht, sich freuen darf, ist offen, doch zu Favoriten gehören, wie immer, Sky, Cannondale und OmeghaPharma QuickStep. Aber beim Mannschaftszeitfahren kann immer mal ein Überraschungsteam gewinnen!

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3. Etappe (Sorrento-Marina di Ascea, 212km) :

Heute wird es zum ersten Mal leicht bergig. Die Etappe startet in Sorrent auf der Halbinsel von Sorrent. Diese liegt in der Nähe der berühmten italienischen Insel Capri. Nur 5km trennen diese beiden Städte. Vom Profil her ist diese Strecke nicht allzu schwer, doch wenn vorne Tempo gemacht wird, könnten doch einige Sprinter abfallen, so könnten dann eher die bergfesteren Sprinter die Nase vorne haben. Auch der Wind wird wie bei jeder der ersten Etappen vielleicht wieder eine Rolle spielen. Für mögliche Schlussattacken stellen der San Mauro Cilento und der Sella di Cantona die beiden besten Möglichkeiten dar, um das Feld zu sprengen.

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4. Etappe Policastro Bussentino – Serra San Bruno (244,0 km)

Die heutige 4. Etappe beginnt heute in dem kleinen italienischen Dorf Policastro an dem gleichnamigen See. Die Strecke ist relativ flach, doch am Ende folgt doch ein relativ starker Anstieg mit bis zu 6% Steigung. Heute wird es wahrscheinlich noch keinen Angriff auf die Gesamtwertung geben, doch die reinen Sprinter werden wahrscheinlich auch wenige Chancen haben. Bergfeste Sprinter oder AusreiĂ&#x;er am Croce Ferrata werden heute wahrscheinlich das Rennen machen.

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5. Etappe (Cosenza-Matera 199km)

Die f端nfte Etappe ist wieder eine Sprintetappe. Nur 2 Bergwertungen der vierten Kategorie machen diese Etappe nicht besonders anspruchsvoll. Ein kurzer Anstieg 5km vor dem Ziel k旦nnte aber doch Raum f端r Attacken geben und dort dann einer Gruppe Platz geben, nach vorne zu kommen. Ansonsten wird die Etappe wahrscheinlich im Sprint enden, wo wieder die 端blichen Favoriten vorne sein werden.

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6 . Etappe (Mola di Bari-Margherita di Savoia 169 km)

Die heutige Etappe beginnt in der Kleinstadt Mola di Bari, durchquert aber bald schon die apulische Hauptstadt Bari. In der Heimat von Antonio und Ivan Fanelli, sowie dem Fußballspieler Antonio Cassano werden die Radfahrer den beiden großen Kirchen San Sabino und San Nicola nur wenig Beachtung schenken. Beim Namen des Zielortes wird man wohl zu erst an das Gute italienische Essen denken. Doch die Bürgermeisterin dieser Stadt ist wohl in großen Teilen Italiens bekannt, denn Gabriella Carlucci ist außerdem noch TV-Moderatorin und war eine glühende Anhängerin von Silvio Berlusconi, bis sie sich 2011 von ihm abwandte und so sein Ende als Premierminister beschleunigte. Sportlich wird diese Etappe wohl nicht viel Spannung aufbieten, denn heute werden wohl wieder die Sprinter das Rennen machen.

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7. Etappe : Marina di San Salvo – Pescara (177,0 km)

Die heutige Etappe beginnt in dem kleinen Örtchen Marina di San Salvo. Heute steht wieder eine etwas bergigere Etappe an, bei der aber wohl keine Attacke aufs Gesamtklassement zu erwarten ist, da sich die Favoriten für das morgige Zeitfahren schonen. Die heutige Etappe ist eher etwas für die bergfesteren Sprinter oder eine Ausreißergruppe hätte auch wohl Chancen auf ein Durchkommen. 4 Bergwertungen machen diese Etappe für Ausreißer zusätzlich attraktiv. Die Etappe endet in der Partnerstadt von Neapel und Miami, Pescara. 2001 fand hier der Prolog des Giros statt.

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8. Etappe: ( Gabicce Mare – Saltara (Villa de Balì) 54,8 km, EZF)

Heute findet das erste Einzelzeitfahren statt. Hier wird zum ersten Mal die Spreu sich vom Weizen trennen. Das Zeitfahren ist mit fast 55km sehr lang und hier kann man sehr viel Zeit verlieren, wenn man sich seine Kräfte nicht gut einteilt. Vor allem der Schlussanstieg (siehe Bild unten rechts) hat es dann nach 50 gefahren Kilometern noch einmal in sich. Er zeigt am Ende noch einmal eine Steigung von über 10% im Durchschnitt! Heute werden sich die Favoriten wie Froome, Nibali oder Contador zum ersten Mal zeigen!

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9. Etappe: (Sansepolcro – Firenze 170,0 km)

Gestern ein Zeitfahren, morgen eine Bergetappe, heute ist die Zeit für Überraschungen! Favoriten, die Zeit im Zeitfahren verloren haben, werden erst morgen versuchen diese wieder gut zu machen. Deswegen wird es heute eher Bewegung in der Bergwertung geben. Eine Bergwertung der ersten Kategorie und eine der zweiten machen diese Etappe so spannend. Heute wird eine Ausreißergruppe von Beginn oder eine spätere Ausreißergruppe wahrscheinlich die Nase vorne haben! Ein Solo Sieg ist aber auch denkbar mit einer Attacke am letzten Anstieg bei Fiesole. Enden wird die Etappe in der Hauptstadt der Toskana, Florenz. Die Stadt ist für seine lange Geschichte, seine schönen Kirchen, sowie seinen Fußballverein bekannt. Auch ist dies die Heimat der Medicis oder des ehemaligen Radprofis Francesco Casagrande.

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10 . Etappe: Cordenons – Altopiano del Montasio (167,0 km)

Heute wird es zum ersten Mal richtig steil! Heute endet die Etappe in einem Anstieg, der in der Spitze bis zu 20% steil ist. Am Anfang ist es lange Zeit sehr flach, doch am Ende kommen drei Anstiege, wo am Ende nur die besten vorne sein werden. Als erstes kommt der 10km lange Anstieg Cason di Lanza, der durchschnittliche Steigungen von über 10% auf einer Länge von 10km inne hat! Nach einer längeren Abfahrt geht es dann sofort in den 20km langen Schlussanstieg, wo Fahrer, die im Zeitfahren Zeit verloren haben, heute wahrscheinlich offensiv fahren werden und versuchen diese Zeit wieder gut zu machen. Mein Favorit heute ist deswegen der Spanier Joaquin Rodriguez vom Team Sky.

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11. Etappe Tarvisio (Cave del Predil) – Vajon (Erto e Casso) 182,0 km) Die heutige Etappe hat es nach der gestrigen Etappe auch noch in sich. Zwar ist der

Zielanstieg nicht allzu schwer. Aber ein Berg der 2. Kategorie und eine ansteigende Zielgerade am Tag nach einer Bergankunft werden schon für eine spannende Etappe sorgen. Der Ausgang der Etappe ist offen, denn die Favoriten für die Gesamtwertung werden sich nach der gestrigen Etappe wohl eher schonen und die Sprinter sehen morgen und übermorgen eher ihre Chancen. Also werden wohl Ausreißer den Sieg unter sich ausmachen.

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12. Etappe: Longarone – Treviso 134,0 km)

Heute haben mal wieder die reinen Sprinter eine Chance auf den Etappensieg. Dadurch dass heute auch nur 2 Bergwertungen der vierten Kategorie ausgefahren werden, ist die Etappe auch nicht sonderlich interessant für Ausreißer und die Sprinterteams werden leichtes Spiel haben. In der Heimat eines der besten Volleyballteams der Welt, Sisley Volley Treviso, werden dann wohl Degenkolb, Viviani und Co. Um den Sieg streiten!

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13. Etappe: Busseto (Roncole Verdi) – Cherasco 254,0 km

Auch heute haben wieder die Sprinter eine Siegchance. Die Etappe heute beginnt in der Nähe des italienischen Fußballmeisters aus Turin in Busseto, der Heimat von Giuseppe Verdi und endet in der Nähe von Parma. Auch die lombardische Hauptstadt Mailand wird man wohl aus der Ferne sehen. Sportlich gesehen werden heute wieder die Sprinter eine gute Chance haben, wenn nicht Fahrer an den Anstiegen Alba und Tre Cuni starke Attacken setzen und dort das Feld teilen oder gar ganz weg kommen. Im Zielort kann sich dann der Sieger vielleicht einen Wein aus dem bekannten Weingebiet Dolcetto d’Alba genießen, einem Wein mit DOC-Status.

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14 . Etappe: Cervere – Bardonecchia (Jafferau) 168,0 km

Heute ist der Auftakt zu einem Bergankunft-Duo. Der Zielort ist ein eher für seinen Wintersport bekannten Ort in den Cottischen Alpen an der italienisch-französischen Grenze, Bardonecchia. Die heutige Etappe ist durch zwei Berge gekennzeichnet. Zuerst wird der fast 20km lange Anstieg hoch zum Sestriere gefahren, der aber noch nicht allzu steil ist. Der Zielanstieg hat es dagegen in sich. Eine durchschnittliche Steigung von 9% auf einer Länge von 8km, nach so einer Kraft zehrenden Etappe, muss erst einmal von allen Favoriten bezwungen werden. Heute werden die Favoriten aber wahrscheinlich noch nicht 100% geben, weil sie auch von der morgen stattfindenden zweiten Bergetappe wissen.

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15. Etappe: Cesana Torinese – Col du Galibier (FRA) 149,0 km

Heute findet die zweite schwere Bergetappe nacheinander statt. Diese ist noch schwerer als die gestrige Etappe und es wird noch einmal wahrscheinlich eine große Veränderung in der Gesamtwertung geben. Zuerst wird es im italienischen Teil dieser Etappe einen über 25 km langen Anstieg geben, der in der Spitze bis zu 10% steil ist. Danach wird die französische Grenze überfahren und dort werden zwei harte Anstiege überfahren. Zuerst geht es 11km lang hoch zum Col du Telegraphe, ohne große Ruhepausen geht es dann in den wieder fast 20km langen Anstieg hoch zum Col du Galibier. Aber heute kann man sich fast voll und ganz auspowern, da am morgigen Tag ein Ruhetag ansteht, bevor es in die entscheidende Phase geht!

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16. Etappe: Valloire (FRA) – Ivrea 238,0 km

Heute verlassen wir wieder Frankreich und wenden uns Italien zu. Die heutige Etappe wird wahrscheinlich an dem Anstieg diesem kurzen, aber bis zu 13% steilen Anstieg können entweder durch Tempoverschärfungen die Sprinter abgehängt werden oder durch Attacken eine Gruppe nach vorne kommen, die dann den Etappensieg untereinander ausmacht. Im französischen Teil der Etappe wird noch eine Bergwertung der ersten Kategorie ausgefahren, die die Etappe für Ausreißer interessant machen könnte.

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17 . Etappe: Caravaggio – Vicenza 214,0 km

Die heutige Etappe ähnelt der gestrigen, nur der schwere Anstieg am Anfang fehlt. Deswegen werden die reinen Sprinter wahrscheinlich mehr Chancen haben als gestern. Doch auch heute wird eine 5km langer Anstieg den Sprintern das Leben schwer machen, doch die meisten Sprinter werden nach einer eher leichten Etappe noch genug Körner haben. Die Frage ist, wie viele Leute die Teams für die Nachführarbeit abstellen werden oder ob sie eher ihre Fahrer für die Bergetappen schonen. Dann hätten heute wieder Ausreißer eine gute Chance. Ob wohl Emanuele Sella den Sieg in seiner Heimatstadt holen wird? Auch Marco Canola von Bardiani wird dies versuchen.

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18 . Etappe: Mori – Polsa 20,6 km EZF

Heute ist der Auftakt der drei Entscheidungstage, an denen die Gesamtwertung noch einmal durchgeschüttelt wird. Heute wird der beste Allrounder gesucht. Nur wer seine Bergqualitäten mit denen im Zeitfahren kombinieren kann, wird hier vorne sein! Nach einem kurzen flachen Auftakt, mit nur einer Steigung von 1% geht es in den ersten steileren Teil mit einer Steigung von 6%. Nach einem kurzen Flachstück folgt dann das entscheidende Stück mit einer Steigung von bis zu 10%! Heute muss man seine Kräfte noch einmal perfekt einteilen. Die Favoriten für heute sind wieder einmal Nibali und Froome. Heute kann man viel Zeit gewinnen, aber auch eine Menge Zeit verlieren. Schlechte Zeitfahrer, wie Rodriguez, müssen in den nächsten 2 Tagen diesen Rückstand wieder aufholen.

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19 . Etappe: Ponte di Legno – Val Martello/Martelltal 139,0 km

Heute wird es noch einmal richtig hart! Drei Berge, die mindestens Bergwertungen der ersten Kategorie sind, mĂźssen heute passiert werden! Diese drei Steigungen sind alle fast 20km lang und alle in der Spitze Steigungen von Ăźber 10%! Die heutige Etappe ist zwar nicht so steil, wie die morgige, aber durch die langen Anstiege, ist sie die schwerste!

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20. Etappe: Silandro/Schlanders – Tre Cime di Lavaredo (Auronzo di Cadore) 203,0 km

Heute wird es noch einmal sehr steil! 4 Bergwertungen der zweiten und ersten Kategorie begleiten die Etappe, bevor es zum bis zu 18% steilen Schlussanstieg geht. Heute also noch einmal der steilste Schlussanstieg. Hier muss der Führende der Gesamtwertung noch einmal zeigen, dass er würdig ist den Giro d‘Italia zu gewinnen!

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21 . Etappe: Riese Pio X – Brescia (197,0 km)

Heute darf endlich gefeiert werden! Nach drei Wochen voller Anstrengungen und Mühen dürfen sich heute die Sieger der Bergwertung und der Gesamtwertung schon am Anfang der Etappe feiern, der Sieger der Punktewertung wird vielleicht auch erst auf der Zielgerade in Brescia ermittelt werden. Der Zielort ist heute die Heimat der beiden ehemaligen Radprofis Marco Velo und Nicola Loda, sowie der Skifahrerin Daniela Merighetti und dem ehemaligen Fußballprofi Daniele Bonera.

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Teamvorstellung Cannondale Pro Cycling Team Der Star des Teams

Natürlich ist der Titelverteidiger auch im diesen Jahr am Start. Der 28-jährige hat seine Stärken am Berg und im Zeitfahren, da ist so eine Rundfahrt natürlich perfekt für ihn.

Der Jungstar

Er ist wohl das größte Talent, wenn es um Rundfahrten geht. Der gerade einmal erst 23Jährige hat schon einige Rundfahrten gewonnen, hier Beim Giro wird er aber meistens Für Nibali fahren.

Columbia-Power

Er ist wohl der stärkste Kolumbianer. Bei Etappen, wo Nibali bei den Favoriten bleibt, kann er wohl seine Stärke ausnutzen und sich den Sieg holen.

Der Rest des Teams Neben den dreien hat das Team noch zwei weitere sehr starke Eisen im Feuer. Peter Velits könnte in fast jedem anderen Team als Kapitän fahren, nur bei der starken Konkurrenz muss er wohl zurückstecken. Bei Etappen, wo er frei fahren darf, kann er wohl auch einiges erreichen. Für das Zeitfahren hat das Team noch Castroviejo dabei. Sarmiento, Betancourt und Amador werden an den Bergen starke Helfer sein. 34


Sky Procycling Der Star des Teams

Der englisch-südamerikanische Superstar will bei dieser Rundfahrt den Sieg holen! Wie Nibali liegen seine Stärken in den Bergen, aber auch im Zeitfahren. Zusammen mit Contador werden die drei wohl um den Sieg kämpfen!

Der spanische Kletterer

Bei allen anderen Teams wäre er Kapitän, nur gegen Froome muss er Zurückstecken. Seine Schwäche im Zeitfahren gleicht er oft in den Bergen wieder aus.

Der deutsche Sprinter

Er ist der große Favorit auf die Punktewertung, bei allen Sprints Ist er immer vorne zu erwarten.

Der Rest des Teams An den Bergen werden Rodriguez und Froome von Slagter, Cataldo und De Greef unterstützt. Niemiec und Puccio sind auf den etwas schwereren Etappen, die aber nicht für Froome und Rodriguez gefahren werden, immer gefährlich. 35


Blanco Pro Cycling Der Star des Teams

Der Italiener will hier das rote Trikot gewinnen. Er ist wohl einer der größten Konkurrenten von Degenkolb. Vor allem durch den guten Zug und ohne Fahrer für die Gesamtwertung will sich Blanco auf die Punktewertung konzentrieren.

Der Anfahrer

Der 28-jährige wird beim Team Blanco wohl der letzte Anfahrer für Nizzolo sein. Er selbst hat auch schon in dieser Saison viele Podest plätze geholt!

Der Hügelsprinter

Der zweite Italiener, der in diesem Team bei Sprints vorne sein kann. Er wird wohl auf dem hügeligeren Terrain weit vorne landen!

Der Rest des Teams Der Rest des Teams ist auf Helferaufgaben oder für Ausreißergruppen gedacht. Neben dem einzigen Italiener Bertazzo, stehen noch Bellemakers, Jodts, Reus, Steels und Vermeltfoort am Start.

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Movistar Team Der Star des Teams

Der 30-jährige ist der dritte Topfavorit auf die Gesamtwertung. Nach einem Jahr Dopingsperre kommt er nun wieder stark zurück. Im letzten Jahr konnte er schon auf Platz 4 der Vuelta holen. In diesem Jahr will er schon beim Giro aufs Podium!

Der Co-Kapitän Der Spanier wechselte kurz vor dem Giro noch vom Team Sky zu Movistar. Hier denkt er bessere Chancen zu haben beim Giro in die Top 10 zu fahren.

Der Oldstar Der einzige Italiener im Team will in Diesem Jahr noch eine große Rolle Als Helfer von Contador an den Bergen spielen.

Der Rest des Teams Das ganze Team ist auf Contador eingestellt. Alle Fahrer sollen sich für Contador hinhalten und in entweder in den Bergen oder im Teamzeitfahren Contador nach vorne zu bringen!

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Vacansoleil – DCM PRO Cycling Team Der Star des Teams Der 26-jährige hat im letzten Jahr einen 14. Platz beim Giro geschafft. Doch in diesem Jahr will er noch weiter nach vorne, er will die Top 10 knacken! Er hat seine Stärken im Zeitfahren, dort konnte er im letzten Jahr einmal die Top 10 knacken. Auch auf der letzten Etappe konnte er 5. Werden.

Der Kletterspezialist Der weißrussische Zeitfahrmeister hat seine Stärken aber vor allem an den Bergen. Dort kann er regelmäßig Höchstleistungen bringen und ist so dort ein wichtiger Helfer, der auch selbst viel erreichen kann.

Der Sprinter

Er ist die große Sprinthoffnung im Team Vacansoleil. Er soll bei allen Sprintankünften weit nach vorne sprinten und den Favoriten ein Bein stellen.

Der Rest des Teams Für Feillu hat man noch zwei starke Leute als Sprintanfahrer dabei. Einerseits soll es Michel Kreder sein, der ihn als letzter Anfahrer unterstützen soll, andererseits soll Lodewyck dort helfen. Pauwels ist ein starker Helfer an den Bergen, Van Emden im Zeitfahren. Preidler soll auf hügeligerem Terrain vorne landen.

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Euskaltel-Euskadi Der Star des Teams Der 32-jährige Sprinter aus Argentinien ist wohl der stärkste Fahrer aus dem spanischen Team. Seit dieser Saison nimmt das spanische Team auch nicht spanische Fahrer auf und deswegen ist auch Haedo im Team. In Spanien hat er zuletzt mit einem Podestplatz bei der Vuelta a Castilla y Leon aufhorchen lassen.

Der Slowene

Der Slowene im Team Euskaltel soll dem Team auf hügeligerem Terrain helfen.

Der Spanier Eigentlich ist ein Spanier bei Euskaltel nicht erwähnenswert, doch dieses Mal sind nur 5 Spanier dabei. Er ist davon der stärkste und kann entweder etwas in der Gesamtwertung oder in der Bergwertung erreichen.

Der Rest des Teams Novikov ist die Hoffnung an den Bergen, er soll dort für die eine oder andere Überraschung sorgen. Pantano auf etwas hügeligeren Terrain und Camano und Co. In Ausreißergruppen.

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Lampre-Merida Der Star des Teams Der 34-jährige ist die zweitgrößte Hoffnung der Italiener in der Gesamtwertung. Er hat seine Stärke klar an den Bergen, was er jüngst bei der Tour de Romandie unter Beweis stellte, wo er sich nur knapp Contador geschlagen geben musste und auf Platz 2 landete.

Der Oldstar

Der 35-jährige Bergspezialist will hier Einerseits Scarponi unterstützen und andererseits selbst etwas in der Gesamtwertung erreichen.

Der Kletterspezialist

Bei Cunego gilt das gleiche wie für Basso. Er wird wohl die Nr. 2 im Team sein und auch eigene Freiheiten bekommen.

Der Rest des Teams Auch das restliche Team ist für die Berge eingestellt. Mit Aru hat man wohl das größte italienische Talent. Dazu kommen noch Sella, Agnoli und Rabottini. Malori hat eher seine Stärken im Zeitfahren.

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Bardiani Valvole – CSF Inox Pro Team

Der Star des Teams Der 23-jährige Sprinter will hier das Sprinttrikot. Er ist wohl der größte Konkurrent von John Degenkolb. Er hat in dieser Saison schon oft aufhorchen lassen und zuletzt mit einem 1. Platz beim Giro della Toscana sein können gezeigt.

Der Oldstar Der 39-jährige hat seine Stärken am Berg. Seit Jahren ist er an Bergen vorne dabei. Doch in diesem Jahr hat er beim Giro schon über40 Renntage auf dem Buckel und seine Form ist wahrscheinlich nicht mehr gut.

Der Afrikaner

Er ist der erste Afrikaner, der bei einer Grand Tour startet. Seine Stärken Liegen im Zeitfahren.

Der Rest des Teams Bardiani ist wohl das Team mit dem größten multinationalen Anteil. Sie verfügen nämlich noch neben einem Afrikaner über einem Brasilianer im Team. Außerdem noch über 5 Italiener, die in ihrer Heimat sich offensiv zeigen werden.

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Ceramica Flaminia-Fondriest Der Star des Teams

Der italienische Sprinter will hier bei den Sprints vorne landen. Er hat zuletzt bei der Türkei-Rundfahrt mit mehreren Top 10 Platzierungen auf sich aufmerksam gemacht.

Der Hügelsprinter

Der Italiener hat vor allem bei hügeligeren Etappen große Chancen, will aber auch in der Gesamtwertung etwas reißen.

Der Allrounder

Er kann alles, bei Sprints kann er vorne landen, auch bei etwas mehr Hügeln, an Bergen hat er aber wohl nicht die größten Chancen.

Der Rest des Teams

Bongiorno ist ein großes Talent an Bergen, was er zuletzt in der Türkei mit einem 9. Platz bestätigen konnte. Losada und Duggan sind die Helfer an den Bergen. Vigano für die Sprints.

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Vini Fantini – Selle Italia Der Star des Teams

Der 33-jährige ist ein echter Bergspezialist. Mit einem 8. Platz in der Türkei konnte er zuletzt überzeugen, nun will er auch in seiner Heimat zeigen, dass er noch nicht zum alten Eisen gehört.

Der Hügelsprinter

Der 30-jährige kann dann überzeugen, wenn es etwas hügeligerer wird. Dann kann man mit ihm auf jeden Fall rechen.

Der Sprinter

Wenn es flach ist, dann kann man auf ihn setzen. Dann kann der 33-jährige seine ganze Stärke zeigen.

Der Rest des Teams Mit Paolini und Gatto hat man noch zwei sehr starke Sprinter dabei! Dazu kommt noch mit Pinotti ein starker Zeitfahrer. Belletti und Ratto sind starke Helfer für die Sprints.

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Team Novo Nordisk Der Star des Teams Er ist wohl die größte Hoffnung in der Gesamtwertung für Deutschland. Er ist zwar schon 37 Jahre alt, aber trotzdem ist er immer noch Weltklasse im Zeitfahren und auch am Berg kann er wohl in die Top 15 fahren. Im letzten Jahr konnte er auch noch bei der Tour de France einen 10. Platz erreichen.

Der holländische Sprinter

Er ist die holländische Hoffnung für die Sprints bei dem Giro. Der 30-jährige ist aber wohl nicht mehr für Siege gut, sondern wird wohl um die Top 5 kämpfen.

Der Rest des Teams Das amerikanische Team bringt seinen italienischen Teil an den Start. 5 Italiener werden an den Start gehen. Die besten sind wohl Malaguti und Santamorita, die auf den hügeligeren Etappen die besten Chancen haben werden. Furlan ist der Anfahrer für Van Hummel.

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Caja Rural Der Star des Teams Der 21-jährige ist eines der größten Talente im Bereich des Sprints. Bei einem Topteam wie Caja Rural hat er auch eine sehr große Entwicklungsmöglichkeit. Er wird wohl hier den ein oder anderen Sieg auf den Sprintetappen holen. Zuletzt hatte er bei der Tour de Romandie einen Sieg auf der zweiten Etappe im Sprint geholt.

Der Mann für die Gesamtwertung

Der 25-jährige Italiener will in diesem Jahr seine Rolle als Kapitän bei einem Grand Tour Rennen empfehlen und sich mit seinen Stärken für weitere Aufgaben zeigen.

Der Zeitfahrer

Der 24-jährige Portugiese ist eines der größten Zeitfahrtalente und soll in den Zeitfahren weit nach vorne fahren.

Der Rest des Teams Für die Berge hat das Team noch Bardet, Pardilla und Plaza dabei. Lobato und Pelucchi sind für die Sprints dabei. Herrada für die Zeitfahren.

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Astana Pro Team Der Star des Teams Der Slowene soll in den Sprints in die Top 10 fahren. In dem Rumpfteam des kasachischen Teams ist er wohl der größte Name. Von dem Team, was Stars wie Boonen und Cancellara im Team hat, erwartet man aber bei Grand Tours eher weniger. Ihre Stärke liegt in den Eintagesrennen.

Der Jüngste im Team

Der 25-jährige hat seine Stärken in den Bergen. Vielleicht wird er aber auch auf das Bergtrikot setzen.

Der Russe

Auch der nächste Russe im Team hat seine Stärken in den Bergen. Man wird sehen, was sich Astana Überlegt, um ihn in Szene zu setzen.

Der Rest des Teams Der Rest des Teams besteht weitestgehend aus eher unbekannten Fahrern. Koren hat seine Stärken im Zeitfahren und Sohrabi ist ein passabler Sprinthelfer.

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Omega Pharma – Quick-Step Cycling Team Der Star des Teams Der US-Amerikaner ist wohl der Mann mit den größten Chancen auf das weiße Trikot des besten Jungfahrers. Er hat seine großen Stärken im Zeitfahren, aber auch am Berg ist er wohl in seiner Jahrgangsklasse wohl eine Klasse für sich.

Der Bergspezialist

Der nächste Amerikaner soll wohl den Kapitän unterstützen, aber auch selbst mal, Attacken am Berg setzen.

Der Berghelfer

Auch Peterson soll van Garderen am Berg unterstützen.

Der Rest des Teams Mit Wauters und Janssens hat man zwei große belgische Talente dabei. Dazu kommt noch Cornu, der ein guter Zeitfahrer ist und Offredo für das hügelige Gelände.

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IAM Cycling Der Star des Teams Der 26-jährige geht als Kapitän in den Giro. Er hat seine gute Form zuletzt in der Heimat mit mehreren Top 15 Plätzen gezeigt. Das Team IAM hat in letzter Sekunde noch eine Wildcard für den Giro bekommen, da Utensilnord nicht rechtzeitig einen Manager bekommen hatte. So wird das Team eine offensive Rolle hier spielen wollen.

Der erste Wyss Er kann auch wie Frank an den Bergen und zusammen sollen sie an den Bergen zu guten Ergebnissen fahren. Auch er hatte zuletzt mit einem 10. und einem 13. Platz bei der Tour de Romandie überzeugt.

Der zweite Wyss

Der zweite Wyss hat seine Stärken im Sprint und wenn es etwas hügeliger wird. Wie zuletzt in der Schweiz gezeigt, wo er drei mal in den Top 10 fahren konnte.

Der Rest des Teams Lagutin und Zaugg sollen dem Kapitän an den Bergen unterstützen. Appollonio soll auf den Flachetappen nach vorne sprinten. Dort wird er von Vanotti unterstützt.

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Die Managerinterviews Züricher (Bardiani Valvole – CSF Inox Pro Team) Maestro: Herr Züricher, ist bei ihnen schon eine Vorfreude auf die Heimatrundfahrt zu spüren? Züricher: Und wie. Die Rennen bis zum Giro dienen nur noch lediglich zum Formaufbau. Maestro: Was haben sie für Ziele in diesen drei Wochen? Züricher: Viele. Wir wollen ein paar Etappensiege, mindestens ein Wertungstrikot und Garzelli soll einen verdienten Abschied bekommen. Maestro: Spüren sie Respekt der Managerkollegen für ihre bisherigen Leistungen? Züricher: (überlegt) Ich schätze im Bezug auf die letzte Saison schon, sonst wäre ich wohl kaum zum Manager der Saison gewählt worden. Maestro: Was macht die Stärke von Bardiani aus? Züricher: Unsere Stärke ist der Teamzusammenhalt und die Motivation, mit der jeder unserer Fahrer in jedes Rennen geht!

Maestro: Sind sie ein emotionaler Manager oder ein ruhiger? Züricher: Kann beides der Fall sein. Bei wichtigen Rennen kann es auch emotionaler werden. Maestro: Gibt es einen Fahrer, den sie noch gerne in ihrem Kader hätten und warum? Züricher: Da gibt es auf Anhieb 3, die mir einfallen. Die passen vom Fahrertyp her auch ins Gesamtbild des Teams. Salvatore Puccio, Dominik Nerz und Ausnahmetalent Bob Jungels würde ich gerne noch im Team sehen. An Puccio wird auch schon gearbeitet :) Maestro: Welche der 3 Grand Tours ist für ihr Team die wichtigste? Züricher: Das fragen Sie ernsthaft? Maestro: Was wollten sie schon immer mal über sich erzählen? Züricher: Mimimi.

Maestro: Verlassen sie sich auf die Unterkünfte oder bringen sie eigene Leute fürs Essen, den Service usw. mit? Züricher: Wollen wir so enden wie Contador? Natürlich verlassen wir uns nur auf unsere eigenen Servicekräfte. Das kostet zwar einiges an Geld, welches uns dann für Transfers, etc. fehlt, aber das ist es wert. Maestro: Was gefällt ihnen an Italien am besten? Züricher: Der Wein, das Meer, das Klima aber vor allem der GIRO! 49


Iceman999 (Ceramica Flaminia - Fondriest) Maestro: Herr iceman999, spürt man als Team mit Wildcard besonderen Druck diese rechtfertigen zu müssen? iceman999: Ich denke, dass der Druck primär von uns selber kommt. Wir haben hier die Chance uns von der besten Seite zu zeigen. Maestro: Wieso wollten sie unbedingt für den Giro eine Wildcard? iceman999: Der Giro ist das größte Rennen in Italien und auch eines der größten Rennen der Welt. Klar, dass wir uns als noch kleines Team hier zeigen wollen.

Maestro:Wie groß ist beim Giro ihr Team neben den Fahrern? iceman999: Im Vergleich zu den PT Teams nicht so groß, aber wir können unsere Fahrer bestmöglich betreuen. Maestro: Sind sie ein ruhiger Manager oder ein emotionaler? iceman999: Ich würd mich eher als ruhig bezeichnen. Maestro: Was wollten sie ihren Mitmenschen schon immer mal sagen? iceman999: Danke für die tolle Berichterstattung.

Maestro: Was haben sie für Ziele während der Rundfahrt? iceman999: Unser Ziel ist ein Etappensieg. Maestro: Glauben sie das der Veranstalter besonders auf sie achten wird, weil sie eine Wildcard bekommen haben? iceman999: Er wird auf uns gleich achten wie auf jedes andere Team. Maestro: Ist der Giro für sie das Highlight der Saison als Italienisches Team? iceman999: Klar, der Giro ist für uns das Highlight des Jahres und dementsprechend sind wir voll motiviert. Maestro: Welche Teams und Fahrer werden ihrer Meinung nach die prägenden Figuren des Giros werden? iceman999: Ich kenn die Aufstellungen der anderen Teams noch nicht genau, aber die italienischen Rundfahrer wie Nibali und Scarponi wollen bestimmt was zeigen. Maestro: Was gefällt ihnen besonders am Land Italien? iceman999: Pasta

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Master (Sky Pro Cycling) Maestro: Sind sie gut vorbereitet auf den Giro? Master: Wir sind sehr gut auf den Giro vorbereitet. Wir haben uns jede einzelne Etappe mit unseren Fahrer sehr genau angeschaut und haben uns wie schon gesagt, sehr gut auf den Giro vorbereitet. Wie gut wir uns vorbereitet haben oder nicht, werden wir beim Giro erfahren. Maestro: Was haben sie sich persönlich für Ziele gesteckt? Master: Natürlich den Gesamtsieg. Wir haben mit Froome und Rodriguez zwei sehr heiße Fahrer im Feuer im Kampf um den Gesamtsieg. Zudem wollen wir drei Etappensiege erreichen und das Punktetrikot mit Degenkolb gewinnen. Maestro: Wer wird ihr Kapitän sein? Master: Wir gehen zu Beginn des Giro offiziell mit keinen klaren Kapitän in diese Rundfahrt. Wir haben uns intern schon festgelegt, wer der klare Kapitän sein wird und es müssen nicht Fahrer wie Froome oder Rodriguez bei uns der Kapitän sein. Wir haben auch noch mit Cataldo, Moreno, Slagter und Niemiec vier weitere Fahrer am Start, die als Kapitäne in die Rennen gehen können. Maestro: Erzählen sie uns bitte ein wenig ausführlicher, was in den 3 Wochen während so einer Grand Tour alles neben dem Rennen für ihr jeweiliges Team auf dem Programm steht! Master: Ich werde Ihnen leider keine ausführlichen Informationen liefern, was bei uns während so einer GrandTour auf dem Programm steht. Wir wollen den anderen Managern/Teams keine Infos zukommen lassen. Wichtig ist für uns aber die Regeneration der Fahrer nach den Etappen und natürlich das Essen. Wir haben unseren eigenen Koch dabei und da gehen wir auf Nummer sicher. Denn man

weiß ja nie, wie das Essen in den Hotels ist und vor allem was im Essen drinn ist. Natürlich gibt es noch mehr zu erzählen, was so auf dem Programm steht, aber wir können und wollen es nicht erzählen. Wir wissen ganz genau, dass die anderen Teams auf uns schauen und genau beobachten. Maestro: Was überwiegt vor so einem Rennen, die Vorfreude oder die Anspannung? Master: Die Vorfreude auf dem Giro ist schon sehr groß und ich kann es kaum noch abwarten bis der Start erfolgt. Von Anspannung ist bisher nicht die Rede, aber fragen sie mich das nochmal, wenn der Giro losgegangen ist. Maestro: Wie sind sie mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden? Master: So ganz zufrieden bin ich bisher mit dem Saisonverlauf nicht, da unsere Fahrer ein wenig das Glück gefehlt hat in der Saison. Maestro: Gibt es noch was, dass sie an dieser Stelle unbedingt loswerden wollen? Master: Ja, da gibt es was. Die anderen Manager und Fahrer sollen sich warm anziehen beim Giro und für den Rest der Saison. Es kann sehr stürmisch werden und Sky bläst zum Angriff.

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Dumdidadam (Vacansoleil – DCM Pro Cycling Team) Maestro: Sind sie gut vorbereitet auf den Giro? dumdidadam: Wir werden unser möglichstes tun gut drauf zu sein. Maestro: Was haben sie sich persönlich für Ziele gesteckt? dumdidadam: Wir wollen auf einzelnen Etappen eine gute Rolle spielen. Alles weitere hier zu verraten wäre nicht förderlich für unsere Taktik, tut mir Leid. Maestro: Wer wird ihr Kapitän sein? dumdidadam: Das wird sich während der drei Wochen zeigen. Ich habe mehrere Szenarien im Kopf, je nachdem wie es läuft wird für jemanden gefahren, einen festgelegten Kapitän wird es zumindest offiziell nicht geben. Maestro: Erzählen sie uns bitte ein wenig ausführlicher, was in den 3 Wochen während so einer Grand Tour alles neben dem Rennen für ihr jeweiliges Team auf dem Programm steht! dumdidadam: Zuerst einmal wird sich auf das Mannschaftszeitfahren noch vor dem Beginn der Rundfahrt eingestellt. Den Kurs besichtigen und abfahren, wie es die meisten Teams machen werden. Es gibt dieses Jahr sehr wenige flache, einfache Etappen. Deshalb gehört das Eisbad nach dem Rennen unbedingt dazu. Die Fahrer freuen sich nach den heißen Tagen auf dem Rad sehr, so eine erfrischende Regenerationsphase zu haben. Abends wie morgens wird es typisch italienisch Nudelgerichte geben, um den Energiehaushalt wieder aufzufüllen. Wir haben schon überlegt Magensonden zu verwenden, damit die Fahrer nicht so Dolle abnehmen und mehr essen können, aber davon sind wir dann glücklicherweise doch abgekommen.

Maestro: Was überwiegt vor so einem Rennen, die Vorfreude oder die Anspannung? dumdidadam: Ganz klar die Vorfreude! Beim Giro, vor allem, weil es die erste Grand Tour des Jahres ist. Bei der Tour wäre es einfach, weil es die Tour ist. Und bei der Vuelta, weil es der Abschluss ist. Vorfreude überstrahlt die ganze Saison! Maestro: Wie sind sie mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden? dumdidadam: Es gab einige ganz gute Resultate, aber die entscheidenden Rennen konnten wir nicht prägen, obwohl unsere Fahrer sehr gut in Form waren. Anscheinend fehlt in unserem Team der absolute Siegeswille, anders kann ich mir die Erfolglosigkeit nicht erklären. Vor allem Hoffnungsträger wie De Gendt und Kiryienka enttäuschten bisher zumeist im entschiedenen Moment. Zwar wurden Taktiken häufig perfekt umgesetzt, die Fahrer haben dafür ein Lob verdient. Aber die Endresultate wollen sich einfach nicht einstellen. Dieses Jahr ist bisher verhext, allgemein wurmt mich die Erfolglosigkeit meines Teams auch saisonübergreifend. Maestro: Gibt es noch was, dass sie an dieser Stelle unbedingt loswerden wollen? dumdidadam: Der Giro wird sicherlich ein spannendes Rennen werden. Man darf gespannt sein wie SKY dort auftreten wird, wer hingeschickt wird. Mit dem Kader kann man eig. alle 3 GTs in einem Jahr gewinnen, wenn man sich gut anstellt.

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Luxor (Movistar Team) Maestro: Sind sie gut vorbereitet auf den Giro? Luxor: Noch befinden wir uns im direkten Formaufbau, aber wir sind auf sehr gutem Weg. Nach den beiden Rundfahrten in Leon und im Trentino sollten wir aber unsere Form erreicht haben und dann mit dem richtigen Gewicht und frischen aber gestählten Beinen nach Italien reisen. Maestro: Was haben sie sich persönlich für Ziele gesteckt? Luxor: Wir wollen die Rundfahrt gewinnen. Wie, ist uns eigentlich relativ egal Hauptsache unser Kapitän steht am Ende ganz oben. Maestro: Wer wird ihr Kapitän sein? Luxor: 'El Pistolero' Alberto Contador. Maestro: Erzählen sie uns bitte ein wenig ausführlicher, was in den 3 Wochen während so einer Grand Tour alles neben dem Rennen für ihr jeweiliges Team auf dem Programm steht! Luxor: Also zunächst beginnt eine Rundfahrt immer schon vor dem Startschuss. Wir haben bereits im Winter einige Streckenteile besucht und waren in den letzten Wochen noch einmal auf den Straßen in Italien unterwegs. Natürlich mit dem Team. Dann muss man die Hotels buchen und die Zimmer einteilen. Bei uns sieht das dann folgendermaßen aus. Zimmer 1: Rafal Majka; Sylvester Szmyd Zimmer 2: Alberto Contador; Paolo Tiralongo Zimmer 3: Daniel Navarro; Jesus Hernandez Zimmer 4: Jose Ivan Gutierrez; Benjamin Noval Zimmer 5: Artem Ovechkin Ovechkin schnarcht ganz schlimm und hat deshalb ein Einzelzimmer und Zimmer 4 ist

immer das letzte wo die Lichter ausgehen. Nun aber genug aus der Plaudertasche. Täglich steht dann folgendes auf dem Plan. - Wecken - Gemeinsames Frühstücken - Einfahren auf dem Ergometer (Pflicht) - Abfahrt mit dem Bus - Rennen - Ausfahren auf dem Ergometer (Ist jedem Fahrer selbst überlassen) - Gemeinsames Abendessen - Massage - Bettzeit Ich hab sicher einiges vergessen, aber deshalb habe ich ja auch ein paar Angestellte Maestro: Was überwiegt vor so einem Rennen, die Vorfreude oder die Anspannung? Luxor: Die Vorfreude. Letztendlich mache ich das ja alles weil mir der Radsport Spaß macht und so freue ich mich auf jedes Rennen. Maestro: Wie sind sie mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden? Luxor: Sehr Zufrieden. Nachdem wir uns noch weiter in Richtung Rundfahrtteam entwickelt haben, haben wir dort schon einige Erfolge eingefahren. Wir haben bisher (Stand 7.4.) 4 von den bisherigen 5 World-Tour Rundfahrten gewonnen und haben uns somit sehr gut verkauft. Einzig die Katalonien-Rundfahrt ist nicht optimal verlaufen. Zusätzlich haben wir schon 20 Einzelsiege. Also für uns kann es gerne so weiter gehen. Maestro: Gibt es noch was, dass sie an dieser Stelle unbedingt loswerden wollen? Luxor: Deutscher Meister 2012/2013 = FC Bayern München.

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Orfeus (Blanco Pro Cycling) Maestro: Sind sie gut vorbereitet auf den Giro? Orfeus: Wir beim Team Blanco stehen noch mitten in den Vorbereitungen. Aus einem erweiterten Pool an Fahrern haben wir einen provisorischen Kader für den Giro aufgestellt und wir werden in den nächsten Tagen die Form jedes Fahrers aus diesem Pool genau prüfen und erneut abwägen, ob wir anschließend unser Kader nochmals ändern müssen.

Team für die großen Rundfahrten ein spezielles Programm für die Abende und Ruhetage. Wir haben für unsere Fahrer verschiedenste Unterhaltungsmedien dabei. Ich zum Beispiel spiele immer gerne am Tag vorher die Etappen des Rennens im Radsportmanager online und komischerweise heißen da die anderen

Maestro: Was haben sie sich persönlich für Ziele gesteckt? Orfeus: Wir gehen an den Giro um zwei Etappen zu gewinnen. Für unseren Sponsor ist es sehr wichtig, dass wir in dieser Saison sehr viele Etappensiege bei den Grand Tours holen und diesem Ziel wollen wir natürlich gerecht werden. Deswegen werden wir ein Team am Start haben welches im Sprint schwer zu schlagen sein wird und auch bei schwererem Terrain mithalten kann.

Maestro: Was überwiegt vor so einem Rennen, die Vorfreude oder die Anspannung? Orfeus: Natürlich bringt ein solch großes Rennen immer eine gewisse Anspannung mit sich. Vor allem wenn man bei einem großen Team wie wir hier arbeiten ist man praktisch schon verdammt zu gewinnen. Doch wir haben die letzten Monate sehr gut gearbeitet und wissen, dass wir vorne mitfahren können. Deswegen überwiegt bei uns natürlich die Vorfreude vor allem auch auf die Fans die in rauen Massen den Straßenrand zieren werden.

Maestro: Wer wird ihr Kapitän sein? Orfeus: Die Kapitänsrolle beim Giro werden sich zwei Fahrer teilen. Zum einen wird es der Belgier Philippe Gilbert sein, der dann aus den Ardennenklassiker kommt und seine Topform möglichst gut konservieren will. Auf der anderen Seite haben wir Jose Joaquin Rojas Gil der sicher in den Sprints die Kapitänsrolle innehaben wird. Maestro: Erzählen sie uns bitte ein wenig ausführlicher, was in den 3 Wochen während so einer Grand Tour alles neben dem Rennen für ihr jeweiliges Team auf dem Programm steht! Orfeus: Nebst den obligatorischen und natürlich total notwendigen Dingen wir das Warten der Fahrräder oder die Verpflegung der Radfahrer haben wir im

Manager wie meine Kollegen in den anderen Teams. Interessant.

Maestro: Wie sind sie mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden? Orfeus: Beim Team Blanco können wir bisher zufrieden sein mit unserem Team. Wir haben bereits mehrere Rennen gewinnen können und der Sieg bei der Ronde von Peter Sagan war bisher die Krönung des Saisonverlaufs. Maestro: Gibt es noch was, dass sie an dieser Stelle unbedingt loswerden wollen? Orfeus: Bin ich jetzt im Fernsehen?

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daNwcs (Topsport Vlaanderen – Baloise) Maestro: Sind sie gut vorbereitet auf den Giro? daNwcs: Die Vorbereitung auf den Giro verlief bisher nach Plan. Der Kader steht zwar noch nicht, aber alle Fahrer sind zu Einsätzen gekommen, sodass jeder gut drauf ist. Maestro: Was haben sie sich persönlich für Ziele gesteckt? daNwcs: Das Ziel des Teams ist mindestens ein Etappensieg. Startet Gerald Ciolek, dann möchten wir in den Kampf um das Sprintertrikot eingreifen. Mit seinen Fähigkeiten hat er die Möglichkeiten, auch auf den Hügel und Bergetappen zu punkten. Inwiefern es dem Team möglich ist, auch um das Bergtrikot zu kämpfen, wissen wir nicht. Sollte sich die passende Situation ergeben, werden wir auch hier versuchen mitzureden. In der Gesamtwertung peilt Meyer einen Top 15 Rang an. Boaro will beim EZF um den Etappensieg mitfahren. Maestro: Wer wird ihr Kapitän sein? daNwcs: Cameron Meyer wird mit großer Wahrscheinlichkeit das Team führen. Nachdem er aber nicht unbedingt zu den Top 10 Anwärtern zählt, könnte die Kapitänsrolle auch auf einen anderen Fahrer fallen. Das Ziel für Meyer wäre jedenfalls Top 15, die aufgrund des langen Zeitfahrens auch machbar ist. Gerald Ciolek wäre in Hinblick auf die Sprints eine Option, da es einige Etappen gibt, die auf ihn zugeschnitten sind. Aus diesem Grund wäre er auch ein Anwärter auf das Trikot des besten Sprinters. Nach derzeitigem Stand werden diese beiden Fahrer das Team führen, wer schlussendlich die Rückennummer mit der 1 trägt, wird sich erst noch ergeben. Der Start von Christophe Peraud kann aber bereits ausgeschlossen werden, da er das Team

verlassen oder bei der Tour de France zum Einsatz kommen wird. Maestro: Erzählen sie uns bitte ein wenig ausführlicher, was in den 3 Wochen während so einer Grand Tour alles neben dem Rennen für ihr jeweiliges Team auf dem Programm steht! daNwcs: Neben der Taktikbesprechung vor und nach dem Rennen steht eine entsprechende Regeneration auf dem Plan. Nach Massagen und Essen, sollen die Fahrer auch die Möglichkeit haben, sich in ausgewählten Unterkünften bestmöglich für die nächsten Tage zu erholen. Viel Zeit wird ansonsten nicht bleiben, da durch die Transfers zu den Hotels, Fahrerbetreuung, Verpflegung etc. der Tag schon beinahe vorbei ist. Die Disziplin während einer Grand Tour ist auch sehr wichtig. Auch nach einem Etappenerfolg werden die Fahrer nichts am Ablauf ändern und zeitig ins Bett gehen. An den Ruhetagen steht lockeres Training auf dem Programm, wenn Zeit bleibt vielleicht auch ein Gruppenspiel, damit die Stimmung trotz unvorhersehbarer Ereignisse auf einem Hoch bleibt. Maestro: Was überwiegt vor so einem Rennen, die Vorfreude oder die Anspannung? daNwcs: Für die Gesamtwertung haben wir keinen Fahrer, der um den Sieg mitfahren kann - dementsprechend gibt es auch keinen Druck von den Sponsoren. Zudem haben die Fahrer 21 Möglichkeiten, einen Etappensieg einzufahren und mindestens eine dieser Möglichkeiten soll genutzt werden. Die Stimmung sollte also recht gelassen sein und die Vorfreude wird überwiegen. Maestro: Wie sind sie mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden? 55


daNwcs: Relativ zufrieden. Christophe Peraud konnte bei einigen Rundfahrten für Spitzenresultate sorgen, auch Gerald Ciolek war oft im Spitzenfeld anzutreffen. Das bisherige Highlight war der Sieg beim Scheldeprijs, da dieses Rennen für den Sponsor einen sehr hohen Stellenwert hat. Bei den anderen großen Rennen wie MSR

jedoch blieben wir etwas hinter den Erwartungen. Maestro: Gibt es noch was, dass sie an dieser Stelle unbedingt loswerden wollen? daNwcs: Momentan nicht, wenn es noch Fragen gibt immer her damit.

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Hermi (Euskaltel – Euskadi) Maestro: Sind sie gut vorbereitet auf den Giro? Hermi: Der Giro ist für uns nicht gerade das Saisonhighlight, aber dennoch gehen wir ambitioniert zur Sache. Die Vorbereitung steht, unser Team bestreitet noch die Trentino-Rundfahrt und die Tour de Romandie und will sich dort den letzten Feinschliff für den Giro holen. Maestro: Was haben sie sich persönlich für Ziele gesteckt? Hermi: Im letzten Jahr haben wir mit Pablo Lastras einen schönen Etappensieg gefeiert, dazu waren wir mit Juan Jose Cobo zweimal noch knapp dran. Warum sollte uns das also nicht auch in diesem Jahr gelingen? Wir haben starke Fahrer dabei, die hungrig auf einen Etappenerfolg sind! Maestro: Wer wird ihr Kapitän sein? Hermi: David Arroyo wird in der Gesamtwertung etwas versuchen, unter den Allerbesten wird er aber wohl nicht zu finden sein. Trotzdem soll er für uns die Resultate einfahren, in den Sprints wollen wir mit JJ Haedo etwas reißen. Maestro: Erzählen sie uns bitte ein wenig ausführlicher, was in den 3 Wochen während so einer Grand Tour alles neben dem Rennen für ihr jeweiliges Team auf dem Programm steht! Hermi: Gerade bei diesem Giro steht für uns auch Teambuilding auf dem Programm. Wir haben einige Fahrer am Start, die erst während der laufenden Saison zu uns gestoßen sind und demnach noch nicht so bekannt sind mit ihren neuen Teamkollegen; da wird man während dieser drei Wochen die Chance haben, sich näher kennenzulernen. Ansonsten dreht sich natürlich alles um das Rennen, da kann und möchte man sich auch gar nicht von ablenken.

Maestro: Was überwiegt vor so einem Rennen, die Vorfreude oder die Anspannung? Hermi: Bei uns ist es in diesem Jahr definitiv die Vorfreude, das liegt aber wohl daran, dass wir mit relativ geringen Ambitionen an den Start gehen. Wir wollen einen Etappensieg und selbst wenn uns dieser nicht gelingt, ist die Saison für uns ja nicht verkorkst, von daher können wir ganz befreit auftreten und mit Spaß an die Sache rangehen. Maestro: Wie sind sie mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden? Hermi: Die Saison 2013 geht sich deutlich besser an als die letzte. Damals mussten wir bis in den Mai auf den ersten Saisonsieg warten, nun sind es bereits vier Erfolge auf unserem Konto, dazu kommen zahlreiche richtig gute Platzierungen wir der Podiumsplatz von Juan Antonio Flecha im Velodrom von Roubaix. Wir können also mit unserem bisherigen Saisonverlauf voll zufrieden sein und setzen im weiteren Verlauf der Saison alles auf das Ziel "Klassenerhalt". Maestro: Gibt es noch was, dass sie an dieser Stelle unbedingt loswerden wollen? Hermi: Großes Lob an die Redaktion, die diese wichtigen Rennen immer top vorbereitet!

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Fothen_29 (Omega Pharma – Quick-Step Cycling Team) Maestro: Sind sie gut vorbereitet auf den Giro? Fothen: Ich hoffe doch!

Fothen: Teils, teils. Die Leistungen sind in der Breite deutlich besser als im letzten Jahr, das ist sehr schön, dafür wird’s

Maestro: Was haben sie sich persönlich für Ziele gesteckt? Fothen: Bisher sind meine Fahrer bei Grand Tours immer deutlich unter Wert gefahren bzw. wurden deutlich zu schlecht eingeschätzt. Ich habe die Hoffnung und das Ziel, dass sich dies in dieser Saison ändert!

richtig dünn, was echte Spitzenresultate angeht. Da standen wir letztes Jahr zum gleichen Zeitpunkt besser dann. Maestro: Gibt es noch was, dass sie an dieser Stelle unbedingt loswerden wollen? Fothen: Meine Allergie...

Maestro: Wer wird ihr Kapitän sein? Fothen: Tejay van Garderen, ganz klar, unumstritten, der hat bisher auch ein sehr starkes Frühjahr hingelegt! Maestro: Erzählen sie uns bitte ein wenig ausführlicher, was in den 3 Wochen während so einer Grand Tour alles neben dem Rennen für ihr jeweiliges Team auf dem Programm steht! Fothen: Essen, schlafen und wenn wir richtig gut sind auch ein wenig Regeneration. Manchmal, aber nur ganz selten lassen wir uns sogar zu taktischen Vorbesprechungen der Etappen hinreißen, aber pssst, das ist ein Geheimnis. Maestro: Was überwiegt vor so einem Rennen, die Vorfreude oder die Anspannung? Fothen: Wie sagt man immer so schön: Von beidem etwas. Nein, mal im Ernst: Einerseits Vorfreude, weil ich dieses Jahr glaube ich den stärksten Kapitän habe, der in meiner Zeit für das Team den Giro bestritten hat. Andererseits Anspannung, weil es wenig Etappen gibt, auf denen man den Giro gewinnen kann, aber sehr viele, auf denen man diese Rundfahrt verlieren kann, wenn man nicht aufpasst. Maestro: Wie sind sie mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden? 58


FiveF (Caja Rural) Maestro: Sind sie gut vorbereitet auf den Giro? FiveF: Selbstverständlich fühlen wir uns gut vorbereitet, aber es ist immer schwer, sich auf alle Gegebenheiten vorzubereiten und so erhoffen wir uns nur das Beste.

sollen in den nächsten Wochen und Monaten noch folgen. Zwischendurch gab es noch einige Rückschläge, aber wir hoffen, dass sich das im Laufe der Saison dann auch mal zu unseren Gunsten auswirkt.

Maestro: Was haben sie sich persönlich für Ziele gesteckt? FiveF: Wir wollen mit unserem Kapitän Brambilla in die Top-15 fahren. Dazu erhält er einige gute Berghelfer an seine Seite und mit Demare wollen wir bei den Sprints den ein oder anderen Sieg abgreifen.

Maestro: Gibt es noch was, dass sie an dieser Stelle unbedingt loswerden wollen? FiveF: Auf einen schönen Giro und spannende Etappen.

Maestro: Wer wird ihr Kapitän sein? FiveF: Brambilla soll uns im Gesamtklassement vertreten, für ihn ist es eine große Ehre in seinem Heimatland als Kapitän an den Start gehen zu dürfen. Maestro: Erzählen sie uns bitte ein wenig ausführlicher, was in den 3 Wochen während so einer Grand Tour alles neben dem Rennen für ihr jeweiliges Team auf dem Programm steht! FiveF: Wir wollen sowie wir Zeit finden, die Landschaft und das Essen genießen. Aber vor allem Spaß haben. Wir wollen den Zusammenhalt im Team stärken, abends nach der Teambesprechung noch zusammensitzen können und uns gegenseitig näher kennen lernen können. Maestro: Was überwiegt vor so einem Rennen, die Vorfreude oder die Anspannung? FiveF: Ganz klar die Vorfreude. Wir wollen einfach Spaß bei dieser Rundfahrt haben und um die Tagessiege kämpfen. Maestro: Wie sind sie mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden? FiveF: Wir sind bisher absolut im Soll. Das erste Sponsorenziel ist erreicht, weitere 59


Hirschi (IAM Cycling) Maestro: Sind sie gut vorbereitet auf den Giro? Hirschi: Ich denke schon. Wir können mit unserer Vorbereitung sehr zufrieden sein und freuen uns jetzt sehr, dass wir doch noch am Giro teilnehmen dürfen. Maestro: Was haben sie sich persönlich für Ziele gesteckt? Hirschi: Am schönsten wäre natürlich ein Etappensieg, aber das wird bei diesem dichten Starterfeld sehr schwierig. Daher wollen wir hier weitestgehend offensiv mitfahren.

Maestro: Wie sind sie mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden? Hirschi: Ich denke wir hätten einiges besser machen können, jedoch bin ich im Großen und ganzen sehr zufrieden. Wir haben uns nicht versteckt und schon gezeigt das wir mit den ganz großen mithalten können. Maestro: Gibt es noch was, dass sie an dieser Stelle unbedingt loswerden wollen? Hirschi: Ein Gruß an meine Omi. „Hallo Omi.“

Maestro: Wer wird ihr Kapitän sein? Hirschi: Das wurde klar definiert. Es wird Matthias Frank sein, der jegliche Unterstützung des Teams erhält. Maestro: Erzählen sie uns bitte ein wenig ausführlicher, was in den 3 Wochen während so einer Grand Tour alles neben dem Rennen für ihr jeweiliges Team auf dem Programm steht! Hirschi: Nun ja, dass übliche. Nach dem Rennen geht es in den Mannschaftswagen, wir halten eine kleine Besprechung ab. Dann geht es ins Hotel, dort wird von unserem Mannschaftskoch ausgewählte Gerichte gekocht. Danach dürfen sich Teamärzte, Betreuer und Physiotherapeuten um die Fahrer kümmern, ehe sie ins Bett gehen und am nächsten Tag frisch zum Rennen erscheinen. Maestro: Was überwiegt vor so einem Rennen, die Vorfreude oder die Anspannung? Hirschi: Bei uns wird es ganz klar die Freude sein. Wir dürfen froh sein das wir noch diese Wildcard bekommen haben und dürfen hier frohen Mutes zum Rennen antreten.

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Steven (Cannondale Pro Cycling) Maestro: Herr Steven, spürt man als Team des Vorjahressiegers besonderen Druck? Steven: Erstmal schönen guten Abend. Das Team trägt sicherlich etwas Druck auf ihren Schultern aufgrund des Vorjahresssieges. Aber sollte man diesen Druck nicht überbewerten. Wir sagen zwar klipp und klar, dass unser Ziel die Titelverteidigung ist. Wir haben eine sehr starke Mannschaft für unseren Kapitän Vincenzo Nibali bereitgestellt, der sich nicht nur physisch sondern auch mental in den letzten Jahren hervorragend entwickelt hat. Für Nibali ist es sicherlich ein Ansporn, die Leistung des Vorjahres zu wiederholen und es allen Kritikern zu beweisen. Diese haben ja mehrmals verlauten lassen, es sei eine Alltagsfliege gewesen, Nibali in "rosa" zu sehen. Auch für unser Team mit Betreuerstab, Teamchef, etc. ist es eine große Möglichkeit, uns vor aller Welt zu präsentieren. Alle sind hoch motiviert und fokussiert auf den Giro d’Italia, der unser klares Saisonziel Nummer eins sein wird. Wir wollen unserem Team, besonders unserem Kapitän natürlich so viel Druck wie möglich abnehmen. Allerdings ist dies ziemlich leicht gesagt bei den heißblütigen Tifosi und den Gazetten, die ihre Italiener selbstverständlich ganz oben sehen wollen. In wie weit sich die Sportler selbst Druck machen, kann ich von meiner Seite nicht beurteilen. Maestro: Streben sie die Titelverteidigung an? Steven: Wir haben uns als Ziel den Gesamtsieg bei unserer Rundfahrt gesetzt, somit wollen wir unbedingt den Titel verteidigen. Mit Contador und Froome sind natürlich zwei sehr sehr starke Bergfahrer in der Startliste eingeschrieben, die selbst natürlich glänzen wollen. Allerdings haben wir den Heimvorteil und kennen die Anstiege

natürlich aus dem Effeff. Unser Kapitän hat ein sehr starkes Team zur Seite gestellt bekommen, das ihn zur Titelverteidigung tragen soll. Maestro: Haben sie noch weitere Ziele während der Rundfahrt? Steven: Wir haben mit Carlos Betancourt noch einen sehr talentierten Fahrer für das Maglia Rosa. Sollte Betancourt gut im Rennen liegen, können wir gegen Ende des Giros darüber sprechen. Je nachdem wie das Rennen läuft, ist die Mannschaftswertung noch interessant. Nibali's Edelhelfer Rigoberto Uran hat sich selbstdie TOP 12 als Ziel gesetzt, das er erreichen möchte. Allerdings haben wir grundsätzlich alles der Titelverteidigung untergeordnet. Maestro: Wenn sie wählen könnten zwischen dem Giro Sieg oder dem bei der Tour, was würden sie wählen? Steven: Diese Frage beantwortet sich leicht. Als Italienisches Team steht der Giro natürlich über allem! Der Toursieg ist sicherlich etwas sehr besonderes, aber vor heimischen Publikum ist die Atmosphäre beeindruckend und die Erwartungshaltung besonders groß. Maestro: Ist der Giro für sie das Highlight der Saison als Italienisches Team? Steven: Der Giro ist selbstverständlich unser Highlight der Saison. Wir können uns glänzend vor unseren Fans präsentieren und wollen den Fans ein Spektakel bieten. Vor allem die letzte Woche mit der Königsetappe und der Überfahrt des Stiefser Joch sind wichtige Etappen für unsere Mannschaft. Maestro: Welche Teams und Fahrer werden neben ihrer Mannschaft die prägenden Figuren des Giros werden? Steven: Zu erst sind hier wohl die Teams 61


Sky und Movistar zu nennen. Die britische Mannschaft will mit Froome und Rodriguez sicherlich um den Gesamtsieg mitfahren. Die spanische Equipe um Topstar Contador wird fast ausschließlich mit Bergfahrern an den Start gehen, sodass der spanische Profi natürlich auch um den Sieg kämpfen will. Das Team Lampre wird mit Basso und Scarponi an den Start gehen, diese zählen auch zu den stärksten Rundfahrern im Feld. Mir ist leider sonst noch nicht die ganze Startliste bekannt, allerdings ist uns zuhören gekommen, dass auch Tejay van Garderen am Start in Neapel stehen wird. Beim Sprinterfeld muss ich allerdings passen. Maestro: Was gefällt ihnen besonders am Land Italien? Steven: Der Gardasee. Dieser ist sehr zu empfehlen und ich konnte bisher keinen Urlaub dorthin bereuen. Des Weiteren sind für einen Sportler die Dolomiten im Südtirol sehr interessant. Anstieg um Anstieg möchte bewältigt werden und die Aussichten sind sagenhaft. Auf der kulturellen Seite sind Rom und Mailand zu empfehlen, allerdings war ich selbst noch nicht dort. Vom Essen bevorzuge ich selbstverständlich die italienische Pizza aus dem Holzsteinofen und ein Eis oder Tiramisu zum Nachtisch.

Maestro: Sind sie ein ruhiger Manager oder ein emotionaler? Steven: Ich würde sagen eine Mischungen zwischen ruhig und emotional. In kritischen Phasen muss ein Manager die Ruhe bewahren, während man in emotionalen Phasen die Fahrer motivieren muss. Liegt einer unserer Fahrer solo kurz vor dem Ziel ein paar Sekunden vor dem Ziel wäre eine ruhige Ansprache sicherlich unangebracht. Dagegen ist diese nach einem verkorksten Rennen oder Etappe definitiv angebracht. So ist eine Mischung aus meiner Sicht das Optimale. Maestro: Was wollten sie ihren Mitmenschen schon immer mal sagen? Steven: Ich als Manager bin schon seit fast über drei Jahre in der Sim und ich muss sagen sie gefällt mir immer noch sehr sehr gut. Die Admins haben schwierige Zeiten mit viel Arbeit und Leidenschaft diese Phasen überbrückt und die Sim in eine sehr gute Bahn gelenkt. So möchte ich hier ein riesengroßes Lob an das momentane Adminteam und die ausgeschiedenen Admins aussprechen

Maestro: Wie groß ist beim Giro ihr Team neben den Fahrern? Steven: Wir reisen in 3 Busen an. Die Frauen der Fahrer werden wieder mitreisen, um ihre Männer zu Höchstleistungen zu treiben und besonders zu motivieren. Es hat letztes Jahr sehr gut geklappt, warum soll es dieses Jahr nicht klappen. Neben den Frauen reisen wir mit Betreuer, Masseure, Physiotherapeuten und zwei Köchen. Wir haben alles bestens organisiert, um das Team optimal zu unterstützen.

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R&T (Team Europcar) Maestro: Sind sie gut vorbereitet auf den Giro? R&T: Da wir erst seit kurzem das Team übernommen haben, ist es fraglich ob sich alles schon so eingespielt und automatisiert hat wie es sein sollte. Wir sind aber optimistisch mit einem starken Team trotzdem zu überzeugen. Maestro: Was haben sie sich persönlich für Ziele gesteckt? R&T: Ziele haben wir keine. Abwarten und Tee trinken! Maestro: Wer wird ihr Kapitän sein? R&T: Wir hoffen, dass Spilak endlich sein Potential abrufen kann und sollte damit eine gute Rolle spielen können in der Gesamtwertung. Zudem hoffen wir mit Keukeleire in den Sprints etwas erreichen zu können

Maestro: Erzählen sie uns bitte ein wenig ausführlicher, was in den 3 Wochen während so einer R&T: Grand Tour alles neben dem Rennen für ihr jeweiliges Team auf dem Programm steht! R&T: Viel harte Arbeit! Genauer möchte ich da nicht ins Detail gehen... Maestro: Was überwiegt vor so einem Rennen, die Vorfreude oder die Anspannung? R&T: Ganz klar die Vorfreude auf so ein tolles Rennen Maestro: Wie sind sie mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden? R&T: Kann ich derzeit, auf Grund der kurzen Zugehörigkeit, noch nichts zu sagen. Maestro: Gibt es noch was, dass sie an dieser Stelle unbedingt loswerden wollen? R&T: Nö .

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mullinho (Lampre - Merida) Maestro: Sind sie gut vorbereitet auf den Giro? mullinho: Ich habe das Team erst vor kurzem übernommen und meine Rennen bisher fast nur so gefahren um beim Giro mit guter Form aufzutauchen. Maestro: Was haben sie sich persönlich für Ziele gesteckt? mullinho: 2 Etappensiege, Bergwertung und Top 3 Gesamtwertung. Mannschaftswertung natürlich auch. Maestro: Wer wird ihr Kapitän sein? mullinho: Basso/Scarponi/Cunego Maestro: Was überwiegt vor so einem Rennen, die Vorfreude oder die Anspannung? mullinho: Natürlich die Vorfreude auf solch eine GrandTour.

Als italienisches Team und diesen 3 Topfahrern haben wir uns hier viel vorgenommen. Die Anspannung wird spätestens, wenn wir in der 3. Woche das Trikot haben, sichtbar, aber für die anderen Manager. Maestro: Wie sind sie mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden? mullinho: Wir sind bisher eigentlich ganz zufrieden. Unsere Saison fing erst Mitte März an und wir haben noch einen gewaltigen Rückstand bzgl. Form und auch in der Rangliste. Maestro: Gibt es noch was, dass sie an dieser Stelle unbedingt loswerden wollen? mullinho: Ich wünsche uns allen einen super interessanten und fairen Giro. Möge der beste Fahrer gewinnen.

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Gottschi (Lotto Belisol) Maestro: Sind sie gut vorbereitet auf den Giro? Gottschi: Wir haben uns nicht speziell auf den Giro vorbereitet, sind aber doch ganz gut vorbereitet. Maestro: Was haben sie sich persönlich für Ziele gesteckt? Gottschi: Offensiv fahren, vielleicht einen Etappensieg holen, öfter vorne reinfahren um Punkte zu sammeln. Maestro: Wer wird ihr Kapitän sein? Gottschi: Wir starten ohne Kapitän in die Rundfahrt da wir keinen Bergfahrer in unseren Reihen haben. Maestro: Erzählen sie uns bitte ein wenig ausführlicher, was in den 3 Wochen während so einer Grand Tour alles neben dem Rennen für ihr jeweiliges Team auf dem Programm steht!

Gottschi: Wir präsentieren unser Team, es gibt einige Pflichtveranstaltungen des Sponsoren, Pressekonferenzen. Maestro: Was überwiegt vor so einem Rennen, die Vorfreude oder die Anspannung? Gottschi: Weder noch da wir ohne Erwartungen in den Giro gehen, aber sonst überwiegt die Vorfreude mehr. Maestro: Wie sind sie mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden? Gottschi: Bisher bin ich sehr zufrieden, wir konnten schon einige Punkte sammeln und unser Ziel die Top 18 ist locker machbar. Zudem konnten wir bereits einige gute Fahrer für unser Team verpflichten. Maestro: Gibt es noch was, dass sie an dieser Stelle unbedingt loswerden wollen? Gottschi: Ich wünsche allen Managern viel Glück für den Giro, und auch für den Rest der Saison.

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Vini_Fantini (Vini Fantini – Selle Italia) Maestro: Sind sie gut vorbereitet auf den Giro? Vini_Fantini: Mehr oder weniger. Ich habe das Team ja erst vor paar Wochen übernommen, wir haben in der Zeit unser bestes getan, aber ein paar Renntage fehlen uns noch, vlt wird es sich ja am Ende des Giros bemerkbar machen und unsere Fahrer sind dann vlt ein bisschen spritziger und fitter als der Rest. Maestro: Was haben sie sich persönlich für Ziele gesteckt? Vini_Fantini: Wir haben ein Team auf ProTour Niveau am Start und wollen uns sehr offensiv präsentieren und für den ein oder anderen Etappensieg sorgen. Maestro: Wer wird ihr Kapitän sein? Vini_Fantini: Also einen richtigen Kapitän haben wir nicht. Wir sind in der Breite sehr gut besetzt und haben viele Fahrer am Start, die einen Etappensieg holen können. Also in der Gesamtwertung machen wir uns keine großen Hoffnungen, vielleicht können wir dort ja durch ein taktisches Meisterwerk unter die Top 10 -15 fahren. In den Sprints und auf den hügeligen Etappen, sowie im Zeitfahren sieht das schon anders aus. Unsere größten Hoffnungen setze ich im Kampf um das Maglia Rossa, mit Daniele Benatti haben wir ja auch einen Mann dabei, der dieses Trikot schon gewinnen konnte.

Vini_Fantini: Das ist eine schwierige Frage. Ich würde mal sagen, das beides gleich auf liegt. Gerade weil wir noch nicht so ganz wissen wo wir stehen. Die Saison hat für uns ja so gesehen erst vor paar Wochen begonnen und dann direkt das große Rennen in der Heimat, dann gehen wir noch mit einem rein italienischen Team an den Start, natürlich werden da alle auf uns gucken, gerade die Sponsoren setzen sehr viel auf das Rennen und wir sind auch davon überzeugt die Erwartungen zu erfüllen. Wichtig wird es natürlich sein mit guten Ergebnissen in den Giro zu starten, so dass der Druck direkt von den Fahrern fällt und Sie befreit den Rest des Giros bestreiten können. Maestro: Wie sind sie mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden? Vini_Fantini: Also zum bisherigen Saisonverlauf kann ich nicht so viel sagen, da wir ja erst 2 Rennen bestritten haben, und diese waren eher mittelmäßig. Maestro: Gibt es noch was, dass sie an dieser Stelle unbedingt loswerden wollen? Vini_Fantini: Auf einen schönen und spannenden Giro mit vielen Etappensiegen fürs Team ViniFantini Selle Italia

Maestro: Was überwiegt vor so einem Rennen, die Vorfreude oder die Anspannung?

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Maestro (Astana Pro Team) Reporter: Sind sie gut vorbereitet auf den Giro? Maestro: Schwierige Frage, würde mal Jein sagen. Wir bringen sicherlich 9 Fahrer in vernünftiger Form an den Start, soweit kann man das also mit Ja beantworten. Doch jeder der sich mit unserem Team beschäftigt und die Teamausrichtung kennt weiß sicherlich das dieses Rennen für unser Team aber nur einen geringen Stellenwert hat, es ist das letzte und unwichtigste Rennen von unserem ersten Saisonteil, da waren die Klassiker doch um einiges wichtiger! Reporter: Was haben sie sich persönlich für Ziele gesteckt? Maestro: Wir gehen ohne große Ambitionen ins Rennen. Wir lassen das Rennen einfach auf uns zukommen und gucken wo was geht. Man darf davon ausgehen das wir häufiger in einer Gruppe vertreten sind und vereinzelte Duftmarken setzen, wenn es optimal läuft springt vielleicht sogar ein Etappensieg heraus. Wichtig ist aber das unser zum Teil sehr junges Team, dass mit einigen Fahrern aus der 2. oder 3. Reihe verstärkt wird keinerlei Erfolgsdruck hat, alles was wir beim Giro erreichen ist nur Bonus, wir wollen diesen 9 Fahrern mal die Chance geben sich auf höchstem Niveau zu präsentieren. Reporter: Wer wird ihr Kapitän sein? Maestro: Wir werden keinen richtigen Kapitän haben, aber klar ist natürlich das unsere erfahrenen Fahrer Grega Bole und Yuri Trofimov, dass junge Team führen sollen, ihnen jederzeit mit Rat und Tat zur Seite stehen, denn von den anderen 7 hat kaum mal einer eine Grand Tour bisher absolviert, diese Jungs können und werden also viel

lernen. In den Sprints wird logischerweise auch Bole persönlich sein Glück versuchen und vorangehen, unterstützt von Sohrabi, Shpilevsky und Rovny, die von ihm lernen sollen wie man sich in so einem Sprint verhält! Im Klassement vertrauen wir dem jungen Ignatenko, der großes Talent hat und schon für das ein oder anderen gute Resultat gesorgt hat. Er soll hier viel Erfahrung sammeln, die ihm in den nächsten Jahren helfen soll, sein Mentor ist hier Trofimov, der selber auch sein bestes versuchen wird was das Klassement betrifft. Dazu haben wir mit Koren noch einen Etappenjäger, der sehr stark im Zeitfahren ist, mit Buts und Gazvoda stehen ja noch gute Helfer zur Verfügung. Wie sie sehen haben wir trotz des Ersatzteams den Giro nicht von vorne herein ab geschenkt! Reporter: Erzählen sie uns bitte ein wenig ausführlicher, was in den 3 Wochen während so einer Grand Tour alles neben dem Rennen für ihr jeweiliges Team auf dem Programm steht! Maestro: Die Fahrer sind natürlich jeden Tag bis zu 8 Stunden auf dem Fahrrad unterwegs, darum geht es bei einer Grand Tour doch. Den Rest des Tages verbringen die Jungs bei der Massage, im Whirlpool zum Entspannen und beim Teamarzt für die Behandlung der kleineren und größeren Wehwechen. Was dann außer dem Schlaf noch übrig bleibt wird zum Skypen mit Partnerinnen, Frauen und Familie und zum Surfen im Internet genutzt, dann ist so ein Tag auch schnell zu Ende. An den Ruhetagen sitzen die Fahrer natürlich nicht ganz so lange auf dem Rad, da werden sie dann noch vom Teamkoch wunderbar 67


bekocht und können sich den Rest des Tages den Dingen widmen, zu denen sie sonst nicht so kommen, da machen wir keine großen Vorschriften, die Fahrer sind ja hier um Feeling für so eine Grand Tour zu bekommen, da prasseln nun mal viele neue Dinge auf die Jungs ein, die sie so noch nie erlebt haben! Wir geben ihnen alle Möglichkeiten und alle Freiheiten das bestmöglich zu verarbeiten, den Weg dafür muss jeder einzelne für sich selber finden! Reporter: Was überwiegt vor so einem Rennen, die Vorfreude oder die Anspannung? Maestro: Grundsätzlich immer die Vorfreude gepaart mit ein wenig Anspannung, in diesem Fall des Giros diese Saison nichts von beidem. Ich muss nicht angespannt sein, weil es für unser Team keinerlei Pflichten bei diesem Giro gibt, deshalb auch nichts passieren würde wenn wir jeden Tag letzter werden würden, wozu es aber sicher nicht kommen wird. Vorfreude verspüre ich aber auch keine, weil dieses Rennen eben in der Wichtigkeitsskala den letzten Platz in den ersten 5 der 10 Monate einer Saison liegt. Der Giro ist ein superschönes, unglaublich schweres Rennen, er liegt unserem Team einfach nicht! Ich könnte mir aber gut vorstellen das die Vorfreude von Etappe zu Etappe steigt, falls das Team sich besser präsentieren würde als wir es vermuten, denn jeder der mich und die Einstellung unserer Fahrer kennt weiß das wenn Astana erstmal Lunte gerochen hat nicht mehr lockerlässt. Also lassen sie uns doch einfach erstmal ein paar Etappen fahren, dann sehen wir weiter! Reporter: Wie sind sie mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden?

Maestro: Das ist die beste von all ihren Fragen. Wir von Astana können nur vollauf mit der bisherigen Leistung zufrieden sein, wir haben sehr viele Highlights, hier ist vor allem der Sieg bei Paris-Roubaix zu nennen, mit nur sehr wenigen Enttäuschungen erlebt, zu diesen gehört vor allem die Niederlage gegen Peter Sagan bei der Flandern Rundfahrt, aber grundsätzlich alle unserer Ziele erreicht. Wir haben bei jedem großen Klassiker eine wichtige Rolle gespielt, haben unser selbst gestecktes Ziel Platz Nummer 1 in der Teamweltrangliste Ende März erreicht und sind auf einem guten Weg sogar im April noch vorne zu sein, was schon mehr als erwartet wäre. Wir können ganz gelassen in unsere nun kleinere Pause gehen, da wir wohl auch schon genug Punkte gesammelt haben um auch nächste Saison zu den 18 besten Teams der Welt zu gehören. Besonders gefreut hat mich, dass auch eher kleinere Fahrer unseres Teams wie Mahdi Sohrabi, Boris Shpilevsky und Valentin Iglinsky, um nur ein paar zu nennen sehr gute Ergebnisse in kleineren Rennen hatten, worauf man wirklich aufbauen kennen. Denn wir bei Astana sehen uns nicht als Team von 2 oder 3 Fahrern, sondern als Team mit 34 Profis, 10 U-23 Fahrern, die unsere Zukunft bedeuten und den ganzen anderen Angestellten unseres Teams, aber auch die Familien aller Fahrer und Angestellten, die viel in Kauf nehmen damit unsere Jungs diese Vollzeitaufgabe überhaupt machen können. Um also zum Abschluss nochmal auf ihre Frage zu kommen, den bisherigen Saisonverlauf würde ich mit 1- beurteilen. Reporter: Gibt es noch was, dass sie an dieser Stelle unbedingt loswerden wollen?

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Maestro: Ja, ganz sicher, ich kann mich nur f체r die ganze Community bedanken, bei der wirklich jeder einzelne seinen Anteil daran hat, dass

es hier so rund l채uft, man kann die Arbeit gar nicht genug w체rdigen. Macht alle weiter so!

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Favoritencheck Wir haben für sie einige Experten für einen Favoritencheck ausgesucht und können Ihnen nun das Ergebnis präsentieren. Wir haben hier die einzelnen Wertungen im Vergleich.

Teamwertung Hier hat besonders Cannondale sehr gute Chancen die Wertung für sich zu entscheiden. Denn neben Nibali, haben sie auch noch Betancourt, Sarmiento, Uran und P. Velits in ihren Reihen die sehr entscheidend werden können. Sky wird wohl für sie der größte Konkurrent. Außenseiterchancen hat hier noch das Lampre Team.

Außerdem gibt es neben der Gesamtmannschaftswertung Fast Team, für welche die Zeiten der drei ersten Fahrer eines Teams jeder Etappe addiert werden, auch eine Teampunktewertung Super Team, in der je Etappe für die Einzelplatzierung der besten 20 Fahrer zwischen 20 und einem Punkt vergeben werden, und schließlich eine Premio Fair Play für das Team mit den wenigsten ausgesprochenen Strafen.

Cannondale Pro Cycling Sky Pro Cycling Lampre Merida

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Nachwuchswertung

In der Nachwuchswertung wird es wohl ein klares Ding. Denn der Titelverteidiger vom letzten Jahr, der Amerikaner Tejay van Garderen, wird diesen wohl erfolgreich verteidigen. Am gefährlichsten dürften wohl Betancourt oder Dumoulin werden, jedoch werden diese keine ernsthafte Gefahr dar stellen. Das weiße Trikot wird mit Unterbrechungen seit 1976 an den besten Nachwuchsfahrer unter 25 Jahren vergeben. Der Träger des weißen Trikots (Maglia Bianca) wird anhand des Gesamtklassements ermittelt, indem alle für die Wertung nicht relevanten Fahrer aus selbiger gestrichen werden. Die Wertung "Classifica giovani"" wurde zwischen 1995 und 2006 nicht ausgetragen. Zwischenzeitlich wurde statt des weißen Trikots das Blaue Trikot vergeben. Im Jahr 2007 wurde die Wertung und das Weiße Trikot wieder eingeführt. Erster Gewinner des weißen Trikots in der Geschichte der Rundfahrt war 1976 der Italiener Alfio Vandi. Erster Träger seit der Wiedereinführung im Jahr 2007 sein Landsmann Enrico Gasparotto. Tejay van Garderen (OPQ) Carlos Betancourt (CAN) Tom Dumoulin (CAN)

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Bergwertung

Die Bergwertung ist immer das unvorhersehbarste, denn man weiß nie wer wo angreifen wird und wer überhaupt auf dieses Trikot fahren wird. Aufjedenfall gibt es eine Menge Namen für dieses Trikot, jedoch ist die Frage: Wer wird es am Ende tragen? Einen wirklichen Favoriten gibt es hier nicht, deswegen erzähl ich Ihnen mal etwas über die Geschichte des Trikots. 1974 bis 2011 wurde für den Führenden in der Bergwertung ein Grünes Trikot (Maglia Verde) vergeben. 2012 wurde die Farbe dieses Führungstrikots durch das azurblaue Maglia Azzurra ersetzt. Punkte gibt es auf den Gipfeln von Bergen beziehungsweise an den höchsten Punkten von Hügeln. Je länger und schwieriger der Anstieg, desto mehr Punkte gibt es. Am höchsten Punkt eines Giro gibt es die meisten Punkte. Die Wertung nennt sich „Cima Coppi“ zu Ehren des ehemaligen Tour de France-Gewinners Fausto Coppi. Cima Coppi: 21, 15, 9, 5, 3 und 2 und 1 Punkte für die ersten sieben Fahrer 1. Kategorie: 15, 9, 5, 3, 2 und 1 Punkte für die ersten sechs Fahrer 2. Kategorie: 9, 5, 3, 2 und 1 Punkte für die ersten fünf Fahrer 3. Kategorie: 5, 3, 2 und 1 Punkte für die ersten vier Fahrer 4. Kategorie: 3, 2 und 1 Punkte für die ersten drei Fahrer Einziger deutscher Gewinner ist Fabian Wegmann, der 2004 das Grüne Trikot gewinnen konnte.

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Sprintwertung

Der Titelverteidiger aus dem letzten Jahr ist dieses Jahr nicht dabei um seinen Titel zu verteidigen. Nun ist für andere die Zeit gekommen Tyler Farrar von seinem Thron zu stoßen und sie werden dafür alles geben. Neben Namen wir Degenkolb, Viviani oder Demare werden auch Bennati, Nizzolo und Oss gehandelt um nur einige zu nennen. Der Führende der Punktewertung erhält seit 2010 das Maglia Rossa (rotes Trikot), bis 2009 das Maglia Ciclamino (Veilchenfarbenes Trikot). Punkte für dieses Klassement kann man bei der Zielankunft und bei einem Zwischensprint während einer Etappe sammeln. Für die ersten 15 Fahrer im Ziel einer Etappe werden die Punkte folgendermaßen vergeben: 25, 20, 16, 14, 12, 10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1. Bei den Zwischensprints sind für die ersten sechs Fahrer 8, 6, 4, 3, 2 und 1 Punkte zu holen. Bei Punktgleichheit entscheidet: Die Anzahl der Etappensiege / Die Anzahl der gewonnenen Zwischensprints Degenkolb (SKY) Viviani (BAR), Demare (CJR) Bennati (VIN)

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Gesamtwertung

Die spannendste Frage. Wer wird am Ende Träger des roten Trikots? Dieses Jahr wird es extrem schwer, denn es geht ein hervorragendes Feld an den Start, zudem auch der Titelverteidiger Nibali. Auf jeden Fall muss er auf Froome, Contador, Scarponi, van Garderen und Co. Acht geben. Der Führende der Gesamteinzelwertung trägt das Maglia Rosa – das italienische Pendant zum Gelben Trikot der Tour de France. Die Farbgebung lehnt sich an das blass rosafarbene Papier der Gazzetta dello Sport, dem Veranstalter des Giro, an. Beim Mannschaftszeitfahren wird die Zeit des fünften Fahrers für das Team gewertet und für die ersten fünf Fahrer des Teams in die Gesamtwertung übernommen. Die übrigen Fahrer des Teams werden mit ihrer realen Zeit gewertet. Auf allen Etappen außer den Zeitfahretappen erhalten die Etappensieger 20, 12 und 8 Sekunden Zeitbonifikation in der Gesamtwertung; die ersten drei der Zwischensprints 6, 4 und 2 Sekunden. Nibali (CAN) Froome (SKY) Contador (MOV)

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Schlusswort Liebe Leser von Le Peloton, liebe User der SIM-Gemeinde, wir, die Redaktion von Le Peloton, haben keine Kosten, Mühen und Zeit gescheut um ihnen dieses Vorschauheft für den Giro d‘ Italia zu präsentieren. Da wir ja bekanntermaßen unentgeltlich arbeiten war unser Antrieb Leidenschaft und Liebe für diesen einmaligen Sport und für diese SIM sowie das Ziel ein wenig von all dem wiederzugeben, dass uns diese gesamte Community gibt. Der erste Klick wenn man zu Hause ist geht immer auf die Seite der Cycling Simulation, denn hier gibt es die unglaublichste Gemeinschaft im Internet. Jeder hilft jedem, einer ist für den anderen da, jeder packt an wenn es mal brennt, man kann sich einfach auf die anderen verlassen! Es ist nicht mehr von Interesse wie der Tag war, wie die Laune ist, in der Box geht immer die Sonne auf, man kann sich mit den nettesten Menschen die man kennt über Gott und die Welt unterhalten und man weiß Morgen kommen alle wieder. Für alle diese Menschen, aber auch für uns selber haben wir diese Daten zusammengetragen, alle Infos geholt die nur möglich waren, zu jedem einzelnen Manager Kontakt aufgenommen um möglichst viel über die Teams und das Rennen außerhalb der Etappen zu erfahren und ihnen so viel Hintergrundwissen mitzugeben wie es nur möglich war. Wir hoffen, dass sie mit Lesen dieses Heftes sehr gut vorbereitet in die größte Italienische Rundfahrt gehen. Man kann nie die Geschmäcker aller treffen, lassen sie sich aber versichern dass wir unser bestmögliches gegeben haben. Jeder der dieses Heft gelesen hat soll am Ende das Gefühl haben das es keine verlorene Lebenszeit war. Die Redaktion war in den letzten 2 Wochen immer mit allen möglichen Papieren vollgestopft, teilweise sogar vollkommen umsortiert und ungefiltert, aber am Ende hat noch jede Passage den richtigen Ort im Heft gefunden. Ich vermute das die Leute, die noch nie so ein Heft dieses Umfangs erarbeitet haben nicht im Geringsten ahnen wie viele Artikel am Ende nicht ins Heft kommen oder sehr stark gekürzt, weil am Ende doch weniger Seiten zur Verfügung standen als geplant und wie viel Arbeit am Ende für nichts war. Sie sehen nur das Endprodukt, die Berichte die wir als die besten für das Heft ausgemacht haben und nicht den vielen produzierten Abfall. Ich hoffe also sie hatten viel Spaß beim Lesen und der ganze Aufwand hat sich gelohnt, dann können sie sich sicher sein das wir ihnen im Juli auch ein Tour Vorschau Heft druckfrisch zum Start servieren werden. Da ich nicht weiß wie viele von ihnen sich noch die Mühe gemacht haben auch das Schlusswort bis zum Ende zu lesen, mich das aber interessieren würde bitte ich jeden der diesen Satz noch liest in den Kommentaren eine Bitte für oder gegen ein Tour Heft zu posten. Ich wünsche ihnen wunderschöne 3 Wochen Giro d’Italia, sollten sie mal was über das Profil, über ein Team oder einen Fahrer vergessen haben schlagen sie unser Heft auf. Ich wünsche ihnen eine schöne Zeit, Maestro (Chefredakteur), im Namen der gesamten Redaktion 75


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