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Editeur: CSI asbl, ONG agréée

Edito

September 2013

Weltalphabetisierungstag

Es gibt viel Arbeit, aber (zu) wenig Arbeiter

Werte Leser, Liebe Freunde von CSI, Ich verbringe die Sommerzeit gern damit zu reisen, Freunde zu besuchen oder ein gutes Buch zu lesen. Als mir vor ein paar Tagen Stephanie Nolens engagiertes Werk „28 Stories über Aids in Afrika“ in die Hände fiel, ahnte ich nicht, dass dieses Buch mich auf eine Reise quer durch Afrika mitnehmen würde, die mich tief berührte. Die kanadische Journalistin erzählt 28 Lebensgeschichten von Männern und Frauen in Afrika, die von Aids betroffen sind. Jede Geschichte steht für mehr als eine Million Menschen, die, so rechnete Nolen im Jahr 2007, in den kommenden Jahren sterben würden. Stephanie Nolen lässt Eltern zu Wort kommen, die die Gewissheit haben, dass sie vor ihren Kindern sterben werden. Sie erzählt von Kindern, die nach dem Tod ihrer Eltern auf sich alleine gestellt sind. Sie erzählt von Großmüttern, die ihre zahlreichen Enkelkinder versorgen müssen, da Vater und Mutter gestorben sind. Und immer wieder berichtet sie, wie Menschen damit umgehen, zu erfahren, dass sie die unheilbare Krankheit haben, deren Namen viele nicht auszusprechen wagen. Die meisten Betroffenen, die Stephanie Nolen zu Wort kommen lässt, können nicht auf medizinische Hilfe zählen. Die Medikamente gegen Aids sind zu teuer für sie. Ich möchte Sie einladen, die extreme Not, in der ein Viertel der Menschheit lebt, nicht zu vergessen. Armut hat viele Gesichter und es gibt viel Arbeit, aber (zu) wenig Arbeiter, die ein Auge, ein Herz und eine Hand für die Not der untersten Milliarde der Weltbevölkerung haben. Packen Sie mit an! Lautet nicht eine jüdische Weisheit: „Wer auch immer ein einziges Leben rettet, der ist, als ob er die ganze Welt gerettet hätte.“

Robert Kirsch Präsident

Neue Zukunftsperspektiven für eine ganze Gemeinschaft In Gedanken versunken saß ich im Flugzeug und träumte von den nächsten Tagen auf dem afrikanischen Kontinent. Meine Nachbarin, eine stattliche Senegalesin mittleren Alters, schubste mich plötzlich an. Sie hielt mir ihr Zollformular und ihren Pass unter die Nase. Mir war nicht klar, was sie von mir wollte. Nachdem sie mit Nachdruck mit ihren Dokumenten vor meinem Gesicht wedelte, begann ich zu verstehen. Diese energische Frau war auf meine Hilfe angewiesen, um das Formular auszufüllen – sie konnte weder lesen noch schreiben! Willkommen in der Realität! Der Weltalphabetisierungstag, der im September 1965 von der UNESCO ins Leben gerufen wurde, ist, fast 50 Jahre später, leider noch nicht überflüssig. Laut UNESCO sind nach wie vor 774 Millionen Erwachsene weltweit Analphabeten, zwei Drittel von ihnen sind Frauen. Erwachsene, für die unzählige tagtägliche Handlungen zum Hürdenlauf werden. Eine Packungsbeilage lesen, einen Kontrakt unterzeichnen, eine Wahlkampagne verfolgen, eine Rechnung überprüfen, ein Straßenschild entziffern, einen Brief verfassen, sich neues Wissen aneignen, eine Telefonnummer eingeben… für vieles sind diese Menschen nicht selbstständig und somit unfrei. Auch 250 Millionen Kinder im Grundschulalter können weder lesen noch schreiben. Den Kindern Zugang zur Bildung verschaffen, das eröffnet auch den Erwachsenen neue Perspektiven. Oft habe ich beobachten können, wie die Eltern ihren Kindern bei den Hausaufgaben über die Schulter guckten. Nicht etwa, um sie auf eventuelle Fehler aufmerksam zu machen. Einfach nur in der Hoffnung sich ebenfalls den Schlüssel anzueignen, der die Zukunft erschließt. CSI setzt genau dort den Hebel an. Die Aidswaisenkinder im Kongo erlangen über unsere Projekte die Möglichkeit zur Schule zu gehen, Straßenkindern im Bangladesch werden alternative Zukunftsperspektiven erschlossen. Im Vietnam werden Kinder mit einer Behinderung frühzeitig gefördert, um ihnen so das weitere Handicap des Analphabetismus zu ersparen. Ein Dorfältester, in dessen Dorf es noch nie eine Schule gab, sagte mir einmal: „Wir sind wie Blinde und wir brauchen jemanden, der uns an der Hand nimmt, um uns aus dem Teufelskreis des Analphabetismus herauszuführen!“ CSI reicht unseren Partnern die benötigte Hand, um ihnen ein erfülltes Leben in Würde zu ermöglichen. Fassen Sie mit an? Fabienne Michaux


CSI-Magazin – CSI vor Ort Lesen und schreiben können darf nicht weiter ein Privileg sein

Der Beitrag von CSI zur Alphabetisierung in unserer Welt In dem Begriff „Alphabetisierung“ steckt das Wort „Alphabet“, also das „ABC“. Gemeint ist damit das Fördern, Lehren und Erlernen der Lese- und Schreibfähigkeit eines Menschen. Weltweit gibt es mehr als 800 Millionen Menschen, die das Lesen und Schreiben nie richtig gelernt haben. Ursachen gibt es viele: Konflikte, Kriege, Armut, Mangel an Schulen und ausgebildeten Lehrern, die vielen Flüchtlingssituationen. Oder auch die Tatsache, dass ein Mensch einer ethnischen oder anderen Minorität angehört oder es ist einfach nur kulturbedingt. Das haben wir in den letzten Monaten erfahren durch die couragierte 13-jährige Malala Yousafzai, die sich besonders für das Recht der Mädchen auf Schulbildung in Pakistan einsetzt und dafür fast mit ihrem Leben bezahlt hätte. Die Situationen sind je nach Land oder Kontext sehr unterschiedlich und doch haben sie alle das gleiche Resultat: Kinder, Jugendliche oder auch Erwachsene, denen jeder Zugang zur Bildung fehlt, sind in ihrer Entwicklung stark beeinträchtigt. Deshalb hat CSI seit 2010 auf dem Logo stehen: „Entwécklung duerch Bildung!“ Alphabetisierung in den Projekten von CSI hat unterschiedlichen Charakter, doch wichtig war und ist uns dabei, jenen Kindern und Jugendlichen zu helfen, die, aufgrund ihrer Herkunft, ihres „Anders-Seins“ oder ihrer speziellen Notlage keinen Zugang zu Bildung haben. So ist es vor allem in Asien – in Bangladesch und Vietnam – sowie in vielen Ländern Afrikas – wie in der Demokratischen Republik Kongo und dem Südsudan. Bangladesch und Vietnam – zwei Länder, in denen das Wachstum blüht. Dem Schwellenland Vietnam wird viel Potential zu Wachstum vorausgesagt und es finden sich zahlreiche Investoren. Für Bangladesch prognostiziert die Weltbank für das Haushaltsjahr 2013 ein Wachstum von 5,8 Prozent. Und doch – Gruppierungen von Menschen, die entweder unbeachtet

oder verhasst an den Rand der Gesellschaft gedrückt werden, können sich die Bildung, auf die jeder Mensch ein Recht hat, einfach nicht leisten. In Bangladesch sind es die vielen jungen Menschen aus ethnischen Minoritäten oder die Straßenkinder, denen der Zugang zu Bildung verwehrt ist respektive die Studien an einer Hochschule oder an der Universität unerschwinglich bleiben. Die Brüder von Taizé in Bangladesch vereinen zwei wunderbare Projekte, die beide ein Ziel haben: den Zugang zu Bildung für Kinder und Jugendliche zu ermöglichen. Das erste Projekt sieht vor 123 Studenten ein Stipendium für ihre Studien zu geben. Als Gegenleistung unterrichten sie an 6 Tagen in der Woche – mindestens 3 Stunden am Tag – in den 5 Grundschulen, die von den Brüdern gebaut wurden. Dadurch können 1. 600 Kinder zur Schule gehen. Gesamtkosten: 141.298,94 Euro (2013-2016). Diese Studenten helfen unter anderem auch in einem anderen Projekt, das als Ziel hat 290 Straßenkindern in Mymensingh und in der Hauptstadt Dhaka innerhalb eines Jahres auf die Grundschule vorzubereiten und ihnen auch das Schulgeld für das erste Schuljahr zu bezahlen. Gesamtkosten für dieses Projekt: 36.733 Euro (2013-2016). So kann vielen Kindern und Jugendlichen geholfen werden. In Vietnam sind es vor allem die behinderten Kinder und Jugendlichen, die keinen Zugang zu Bildung haben. Um diese Behinderten kümmern sich die Schwestern von St Paul de Chartres seit langen Jahren. Die Eltern von Behinderten erhalten oft keine Unterstützung, empfinden die Behinderung ihres Kindes als Schuld oder Scham und verstecken sie. Deshalb müssen zuerst die Eltern und Familien von der Notwendigkeit der Alphabetisierung ihres Kindes überzeugt werden. Aufklärungsprogramme und Sondierungsaktivitäten finden in den entlegenen Dörfern der Provinz Quang Nam und um die Stadt Da Nang, sowie der Provinz Ha Tinh und der Stadt Can Loc statt. Dabei werden die Kinder auf ihre Behinderung untersucht und sie erhalten Hilfsmittel. Oft genügt ein Hörgerät, um dem Kind die Möglichkeit zu geben zur Schule zu gehen, wie es ein nebenstehender Brief

Schulbau


CSI-Magazin – CSI vor Ort  Vietnam verdeutlicht. Ein Teil der Kinder bekommt spezielle Schulungs- und Therapieprogramme. Hauptziel ist es, so viele Kinder wie möglich in die Normalschulen ihres Dorfes oder Stadtviertels zu integrieren. Die beiden Projekte in Quang Nam und Ha Tinh kosten 175.969,54 Euro. Davon profitieren 1.165 Familien mit behinderten Kindern, 550 behinderte Kinder und Jugendliche können auf die speziellen Schulungs- und Therapieprogramme zurückgreifen. In Afrika sind die Schwierigkeiten wieder anders und die beiden Länder, in denen CSI Projekte unterstützt, sind ganz besonders betroffen. Im Kongo beherrschen viele Probleme den Alltag. Dort gibt es, wie in vielen anderen Ländern Afrikas, eine hohe Aids-Rate und daran direkt gekoppelt, viele Aids-Waisenkinder, die ohne direkte Hilfe nicht überleben könnten. Seit 2005 läuft dieses Programm und für die Jahre 2013 bis 2016 übernimmt das Projekt die Schulkosten von insgesamt 100 Kindern. Nachhilfestunden bekommen 113 Kinder und 25 Jugendliche werden bei der Vorbereitung auf ihr Abschlussexamen unterstützt. 20 Kinder in einem Waisenhaus erhalten eine spezielle pädagogische Betreuung. Die Begleitung nach der Schulzeit gehört genauso zum Programm wie die Hilfeleistung bei Krankheit, oder die Wiedereingliederung in die Familien sowie eine Mahlzeit für die, die Nachhilfestunden bekommen. Ein breitgefächertes, aber sehr effektives Projekt mit Gesamtkosten von 126.468,46 Euro. Im Sudan ist die Zeit des Wiederaufbaus gekommen – Wiederaufbau auch für die Schulen. Ein sehr ambitiöses Projekt, das wir Ihnen im beiliegenden Sonderblatt vorstellen. Möchten Sie eines dieser Projekte unterstützen, können Sie dies tun mit den folgenden Vermerken: Projekte in Bangladesch / Projekte für Behinderte in Vietnam / Projekt Aids-Waisenkinder, Kongo oder Projekte im Südsudan

Véronique Weis

Bangladesh

Than Hieu et ses amis

Je m’appelle Tran Than Hieu. J’ai 7 ans. Je vous remercie d’avoir trouvé des fonds pour m’offrir un appareil auditif. Grâce à cet appareil je peux apprendre à parler. Je peux maintenant entendre le son du tambour (au Vietnam les heures de classe sont signalées par le tambour de l’école), la musique, le son des avions, le chant du coq, le bruit de l’eau qui coule. Je suis tellement heureux ! J’ai eu des parrains au Luxembourg qui ont financé mes frais scolaires. Je remercie tous mes bienfaiteurs.

Hieu

Congo

CSI Enfants du Club de la gare

Badshah a 12 ans. Cela fait 6 ans qu’il vit à la gare. Il a quitté la maison parce que sa relation avec son père était très difficile. A la gare les grands garçons se sont occupés de lui. Il a mendié pendant 2 ans, puis il commençait à porter les bagages des voyageurs. Il n’a pas su résister à la tentation de consommer des drogues. Depuis quelque temps il fréquente le Club de la gare : « Le Club est très bien. Les frères essaient de nous éloigner des drogues. Aujourd’hui j’aime beaucoup jouer au criquet et j’aime chanter. Je connais même quelques poèmes par cœur. J’y ai beaucoup d’amis. J’ai appris à rendre service à d’autres. »

CSI

Moi, Mbuyi Jean, ancien apprenti de l’ « Auto-école des vainqueurs » et jeune en difficulté pris en charge par Women’s asbl Muakaji en 2010. Je remercie sincèrement Women’s asbl Muakaji pour m’avoir encadré et appuyé ma formation en mécanique automobile. Aujourd’hui, je travaille dans une entreprise de chinois, je gagne ma vie. Que le bon Dieu bénisse nos encadreurs ! Merci.


CSI-Magazin – CSI vor Ort Aktionsplan gegen Menschenhandel Vatikanstadt — Der Vatikan setzt sich für eine stärkere Bekämpfung des Menschenhandels ein. Wie Radio Vatikan berichtete, soll eine Gruppe von Fachleuten im November im Vatikan zusammentreffen, um einen Aktionsplan gegen Menschenhandel und moderne Formen der Sklaverei vorzubereiten. Organisatoren des Kongresses vom 2. bis zum 3. November sind die Päpstliche Akademie der Wissenschaften und die Päpstliche Akademie der Sozialwissenschaften in Zusammenarbeit mit dem Weltverband der Katholischen Medizinischen Vereinigungen. Die Zusammenkunft findet laut Radio Vatikan auf ausdrücklichen Wunsch von Papst Franziskus statt. Der Menschenhandel sei ein „schreckliches Verbrechen“ gegen die Würde des Menschen, zitierte Radio Vatikan den Kanzler der beiden Päpstlichen Akademien, Marcelo Sanchez Sorondo. Nach Ansicht einiger Beobachter sei er mittlerweile die lukrativste kriminelle Einnahmequelle geworden, noch vor dem Drogen- und Waffenhandel, so Sorondo. Er verwies darauf, dass nach Angaben der UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung UNODC jedes Jahr schätzungsweise 20,9 Millionen Menschen Zwangsarbeit leisten müssten. Zwei Millionen würden Opfer sexueller Ausbeutung. 20.000 Personen fielen jährlich dem Organhandel zum Opfer.

Impressum Herausgeber: Chrëschtlech Solidaritéit International (CSI) asbl ONG agréée 140, rue Adolphe Fischer / L-1521 Luxemburg Tel. 26.64.93.89.20 / Fax. 26.64.93.89.24 / E-Mail: info@csi.lu CCPL: IBAN LU27 1111 0868 8772 0000 (Spenden sind steuerlich absetzbar) Erscheinungsweise: monatlich (Auflage: 1.150) Redaktion: Sybille Gernert, Robert Kirsch, Fabienne Michaux, Christelle Valente, Véronique Weis und Patrick Fischbach Nachrichten und Bildmaterial: CSI und Katholische Nachrichtenagentur (KNA) Graphische Gestaltung: Imprimerie Centrale, Luxemburg

Redaktionsschluss: jeweils zum Monatsende · Der Nachdruck von Artikeln dieses Heftes ist unter Angabe von Quelle und Zustellung von zwei Belegexemplaren ausdrücklich erwünscht. Danke für Ihre Spenden und Ihre Gebete. www.csi.lu www.stoppdiearmut.lu

Christelle raconte son service volontaire au Brésil J’ai eu la chance de participer au projet «L’éducation, un trésor!» avec les jeunes du Centre social Père Kolbe au Brésil. Nous avons commencé par une chasse aux trésors, suivie d’autres activités très amusantes. Les jeunes étaient très contents de participer à ce projet en sachant que ce qu’ils produisent ira dans un autre pays. C’était l’occasion pour eux d’exprimer librement leur opinion au sujet l’éducation. Le fait de savoir que CSI leur réalisation serait exposée au Luxembourg les a remplis de fierté. Christelle avec ses amis à Rio Lors de la décoration du coffret, ils étaient tous très motivés de montrer leur pays et ils y mettaient tout leur cœur. J’ai également participé au plus grand événement du Brésil que sont les JMJ (Journées Mondiales de la Jeunesse). Il y avait 3,5 millions de jeunes du monde entier pour fêter la foi et accueillir le pape. Ce qui m’a le plus touchée, c’était de voir tous ces jeunes partageant tout l’un avec l’autre et s’entraidant même sans se connaître (par exemple partager la nourriture ou venir en aide à celui qui était fatigué.) J’ai adoré la nuit du samedi au dimanche où tout ce monde a dormi sur la plage, sur les trottoirs et dans les rues, pour assister le dimanche matin à une messe magnifique avec le pape. Christelle Valente

Mein Freiwilligendienst bei Maison Shalom in Burundi Amahoro, Mein Einsatz gilt den Minderjährigen, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind. So besuchte ich eine junge Frau, die einen Beruf erlernen wollte und hierzu Maison Shalom um Hilfe gebeten hatte. Auch begleitete ich mehrere Jugendliche zu ihren Verhandlungen in den Gerichtssälen von Ruyigi und Rutana. Im Rahmen einer Konvention, die Maison Shalom und die Anwaltskammer Bujumburas unterzeichnet haben, werden den Angeklagten für ihr Verfahren auch CSI Anwälte zur Seite gestellt. Eine tolle Unterstützung für diese meist jugendlichen Täter. Zweimal wurde ich beim Internationalen Komitee vom Roten Kreuz vorstellig. Dabei ging es um das Quartier für Minderjährige, das die Organisation im Frauengefängnis der Stadt Ngozi saniert. Das Pilotprojekt zielt auf die Schaffung von Strukturen, die die Minderjährigen oder auch junge Erwachsene vor einer Gefährdung durch ältere Mitinsassen schützt. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit ist die spätere Eingliederung der Gefangenen in die Gesellschaft. Hier vor Ort fehlen (finanzielle) Mittel des Staates. So kann der Staat seine Aufgaben nicht gerecht erfüllen und ist auf die Intervention der Zivilgesellschaft angewiesen. Eine Konvention, die Maison Shalom mit dem Gericht der provinziellen Ebene Cankuzos unterzeichnet hat, bestätigt dies. Über das Projet de la Main Tendue à l‘enfance übernimmt Maison Shalom Dienstreisekosten und zahlt Treibstoff, der benötigt wird, um die minderjährigen Inhaftierten in Ruyigi aufzusuchen, eigentlich eine Aufgabe des Staates.. Auch führte mich mein Weg zu anderen nichtstaatlichen Organisationen (z.B. Terre des Hommes), die sich für Minderjährige einsetzen, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind. Ich besuchte die Gefängnisse Rumonges und Rutanas. Ein informelles Gespräch mit dem Präsidenten der Anwaltskammer von Bujumbura (Foto) stand ebenfalls auf dem Programm. Patrick Fischbach


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