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Event-Manager-Report Österreich

DAMIT DER TRAUMJOB KEIN TRAUM BLEIBT

Was Event-Manager mitbringen müssen

Viele Wege führen bekanntlich ans Ziel. Die Nachfrage nach professionellen Event-Managern hat auch das Angebot an Ausbildungsmöglichkeiten und -wegen in Österreich wachsen lassen. Die Wirtschaftskammer und event marketing austria haben es getrennt voneinander analysiert. Messe & Event hat sich die Ergebnisse angesehen und in die Branche hineingehört, um zu erfahren, was Event-Manager eigentlich mitbringen müssen.

Story: Christoph Berndl

Festlmacher. Den Begriff kennen Sie vielleicht. Klingt beim Hinhören auch durchaus sympathisch, die lieblich österreichische Form für den etwas sperrigen deutschen Begriff Veranstaltungsorganisator. Sie wissen schon, das verbale rot-weiß-rote Schlagobershauberl obendrauf. Im EventBereich hört man die Bezeichnung allerdings gar nicht gerne. Denn die Branche kämpft mitunter noch immer mit Image-Problemen. Das Bild vom Event-Veranstalter, der im Porsche-Cabrio vorfährt, die Party schmeißt, an der Bar ein paar Cocktails trinkt, um anschließend am Strand seine Gewinne zu genießen, hängt noch immer in einigen Köpfen fest. Sehr zum Leidwesen der echten Event-Profis, die sich seit geraumer Zeit um Abgrenzung zu den Gelegenheitseventmachern bemühen und als Live-MarketingSpezialisten positionieren.

LIVE-MARKETING ALS ROT-WEISS-ROTER WIRTSCHAFTSFAKTOR Erik Kastner, seit rund einem Jahr neuer Branchensprecher der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) für die Event

branche, legt daher in seiner Arbeit unter anderem einen besonderen Fokus auf die Aufwertung und Professionalisierung des Berufsbildes „Event-Manager“. Denn längst ist die Event-Industrie ein bedeutender Wirtschaftsbereich Österreichs, in dem hochqualifizierte Profis tätig sind. Um die Wichtigkeit der Branche zu untermauern, hat die WKÖ beim Institut für Höhere Studien (IHS) Ende 2017 eine Aktualisierung der Wertschöpfungsstudie für die heimische Event-Industrie in Auftrag gegeben, die zuletzt 2012 durchgeführt wurde. Das Ergebnis sorgte für eine positive Überraschung, denn die Zahlen aus der Studie im Jahr 2012 (Datenbasis 2010) konnten sogar noch übertroffen werden. In der aktuellen Ausgabe der Studie beziehen sich die Ergebnisse auf das Jahr 2015. Die durch österreichische Events erwirtschaftete Bruttowertschöpfung liegt demnach bei 8,9 Milliarden Euro. 2012 waren es 7,3 Milliarden Euro. „Im Rahmen der vielfältigen Veranstaltungen, die in Österreich jedes Jahr stattfinden, und mit den vielen Vorleistungsbetrieben im Hintergrund werden 2,9 Prozent der österreichischen Bruttowertschöpfung erwirtschaftet. Auch die

öffentliche Hand profitiert: Denn sie erhält Steuern und Abgaben in Höhe von etwa 3,5 Milliarden Euro pro Jahr“, sagt IHS-Projektleiter Alexander Schnabl. Außerdem wurden so laut den Studienautoren alleine im Inland 140.000 Arbeitsplätze gesichert.

PROFESSIONELLE EVENT-MANAGER GEFRAGT Die Nachfrage ist also gegeben und wird weiter wachsen. Trotz steigender Bedeutung digitaler Event-Formate gilt das Live-Marketing noch immer als Königsklasse der Marktkommunikation. Damit der Branche auch in Zukunft der Nachwuchs nicht ausgeht, werden qualifizierte Mitarbeiter immer mehr zum gefragten Gut. Das hat auch die Ausbildungsszene erkannt. Kurse, Lehrgänge und Studienzweige, die auf die Anforderungen im Veranstaltungsbereich vorbereiten sollen, werden immer mehr. Dabei ist es nicht immer leicht, den Überblick zu behalten. Dabei gilt es, die Spreu vom Weizen zu trennen. „Perfekt organisierte Events sind eine Visitenkarte für unser Land und die gesamte Branche. Eine professionelle und umfassende Ausbildung zum Event-Manager und -Veranstalter schafft optimale Berufschancen. Sie bildet die Basis, um diesen vielfältigen Beruf professionell ausüben zu können“, sagt Erik Kastner. „Niemand kann mittels eines Wochenendkurses zum Event-Profi mutieren.“ Daher hat die WKÖ im Herbst 2017 eine Evaluierung des Ausbildungsangebots für selbstständige Event-Manager präsentiert.

SOLIDE AUSBILDUNG ALS FUNDAMENT FÜR DIE „EVENT-KARRIERE“ Gert Zaunbauer, stellvertretender Obmann des Fachverbands Freizeit- und Sportbetriebe, hat die Untersuchung federführend organisiert. „Die Ausbildungsstätten haben sich in den letzten zwei Jahrzehnten sehr gut weiterentwickelt. Ich kann mich noch gut an Wochenendseminare vor 15 Jahren mit dem Titel ,In nur zwei Tagen zum Event-Profi‘ um gar nicht wenig Geld erinnern. Diese Zeiten sind Gott sei Dank vorbei. Erstens, weil niemand mehr glaubt, dass er in zwei mal acht Stunden alles weiß, und zweitens, weil die Konkurrenz mit den umfassenden Ausbildungsstätten enorm geworden ist und man ohne Ausbildung heute keinen Job mehr bekommt“, beschreibt Zaunbauer die Motivation für die Untersuchung. „Uns ging es bei der Evaluierung besonders um den bestmöglichen Überblick für Schüler und Studenten. Man soll durch die jeweilige Spezialisierung der Event-Ausbildungen einen optimalen Überblick über den jeweiligen Lehrplan erhalten.“ Ist man früher oft in den Event-Job hineingewachsen, so wird heute eine fundierte Ausbildung

„Event-Management wächst in alle Richtungen: in Kultur und Sport ebenso wie auch im B2B-Bereich. Mit dem Wachsen der Themenfelder wachsen auch die Anforderungen an alle Event-Manager.“

Gert Zaunbauer, stellvertretender Obmann

des Fachverbands Freizeit- und Sportbetriebe

zum wertvollen persönlichen Asset, um sich gegen den Mitbewerb durchzusetzen. Zaunbauer: „Eine professionelle Ausbildung ist natürlich das Fundament, um einen guten Job machen zu können.“ Aber neben dem fachlichen Know-how wird der persönliche Charakter zum entscheidenden Erfolgsfaktor. „Wichtig ist vor allem, welcher Typ Mensch man ist“, sagt Gert Zaunbauer. „Es ist wenig verwunderlich, dass diverse HR-Abteilungen bei Bewerbungen mehr und mehr nach sozialer Kompetenz selektieren. Das gilt auch für Agenturen im Event-Bereich. Event-Manager müssen eigentlich Philanthropen sein: Sie müssen Menschen mögen; jeden Charakter und auch unter Stress. Das lernt man in keinem Kurs. Hilfreiche berufsbegleitende Jobs sind da zum Beispiel Gastronomie oder Promotionshelfer. Weiters dürfen die Schüler nicht vergessen, dass Event-Management kein Nine-to-five-Job ist.“

24 AUSBILDUNGSWEGE UNTER DER LUPE Insgesamt 24 Ausbildungswege, vom BFI NÖ über die Donauuni Krems und die WU Wien bis zum Wifi, wurden dabei evaluiert. Die Vergleichsbasis stellte dabei ein vom Eventnet aufgestellter Musterlehrplan im Ausmaß von 300 Stunden dar, der sämtliche Bereiche, wie zum Beispiel Einführung und Begriffsdefinition, Budgetplanung und Eventfinanzierung, Veranstaltungsrecht, Marketing, PR, Social Media und Medienbetreuung sowie Office Management, Infrastruktur und kaufmännische Sorgfalt, abdeckt. Von den untersuchten Lehrgängen konnten neun nicht die erforderliche eventnet-StundenBenchmark erreichen. Der Rest lag zum Teil deutlich darüber. Spitzenreiter ist die Privatuniversität Schloss Seeburg mit 4.800 Stunden. Und wie deckt sich das Angebot an Ausbildungsmöglichkeiten mit den Anforderungen der Praxis? „Genau darauf zielt unsere Evaluierung ab“, sagt Zaunbauer. Basis ist das von den Profi-Agenturen bei eventnet Austria verfasste Lehrplan- Ausbildungsangebote zum selbstständigen Event-Manager Die technische Weiterentwicklung von Events, eine Flut von gesetzlichen Normen und das erhöhte Sicherheitsbedürfnis von Event-Gästen verlangen heute von Event-Managern um ein Vielfaches mehr an Fachkenntnissen als noch vor wenigen Jahren. Auch die Ausbildungsmöglichkeiten für EventManager und -Veranstalter haben sich dadurch verändert. eventnet Österreich hat daher erstmals seit 2009 die österreichweiten Ausbildungsangebote zum selbstständigen Event-Manager neu evaluiert.

Download der Ergebnisse:

Ergebnisse

• Gesamtergebnisse

direkt indirekt induziert gesamt Bruttowertschöpfung (in Mrd. €) Österreich 2,20 4,17 2,52 8,89 Ausland 0 1,33 2,37 3,70 gesamt 2,20 5,50 4,89 12,59 Beschäftigung in Köpfen Österreich 44.983 58.022 37.459 140.464 Ausland 0 19.299 31.467 50.765 Gesamt 44.983 77.321 68.925 191.229

Beschäftigung in Vollzeitäquivalenten

13 Österreich 34.731 44.881 30.796 114.848 Ausland 0 15.658 26.726 44.102 gesamt 34.731 60.539 57.521 158.950

8,9 Milliarden Euro Bruttowertschöpfung belegen die Stärke der rot-weiß-roten Event-Industrie. Quelle: IHS-Studie „Events als Wirtschaftsfaktor“ aus dem Jahr 2017

Skript ,Professionelles Event-Marketing & -Management‘. Von diesem ausgehend, bildet die Analyse in einem Pie Diagram die Abdeckung der Ausbildungsstätten ab. So kann jeder leicht erkennen, wie weit der Skript-Lehrplan von der Ausbildungsstätte abgedeckt wird.“

EIN BERUFSBILD IM STETIGEN WANDEL Das Berufsbild des Event-Managers hat sich laut Gert Zaunbauer in den letzten Jahren deutlich verändert, die Anforderungen steigen laufend. „Vor allem in der Komplexität des Jobs. Worauf man früher kaum geachtet hat, ist heute zentraler Punkt des Event-Alltags. Alleine der Bereich ,Security‘ ist im notwendigen Wissensumfang wahrlich explodiert. Zum Glück, will ich sagen, weil Sicherheit über allem steht. Weiters sind es auch die stete technische Weiterentwicklung des Equipments, der zusätzliche Social-Media-Aspekt oder der gesamte Catering-Bereich, die eine bessere Ausbildung und ständige Weiterbildung verlangen.“ Wer allerdings die Anstrengung einer fundierten Ausbildung in Kauf nimmt, sollte keine Probleme haben, einen entsprechenden Job zu finden. Denn Event-Manager sind laut Zaunbauer heute gefragte Spezialisten auf dem Arbeitsmarkt: „Der Fachkräftemangel hat auch unsere Branche erreicht. Dennoch sind wir in einer vergleichbar guten Position. Weil zum einen Jungs und Mädchen gleichermaßen Interesse zeigen (im Gegensatz zu Technikberufen, die einen eindeutigen Männerüberhang haben) und zum anderen die Attraktivität des Berufs ,Event-Manager‘ ungebrochen ist.“

EMBA-AUSBILDUNGSKOMPASS ANALYSIERT FH-ANGEBOTE Als Branchenverband der führenden Live-MarketingAgenturen Österreichs steht für das event marketing board austria (emba) neben der Qualitätssicherung und den Services für Members und Clients das Thema Ausbildung ganz oben auf der Agenda. „Erfolgreiche Live-Marketer müssen ,all in one‘ sein: Projektmanager, Sicherheitsprofis, Rechtsexperten, Finanzplaner, Strategen und kreative Köpfe – und nicht zu vergessen Präsentatoren und gute Verhandler“, ist emba-Vorstandssprecher Martin Brezovich überzeugt. „Eine hervorragende Ausbildung ist neben Kreativität, eisernen Nerven und dem Willen, immer das Beste zu geben, der entscheidende Schlüssel zum Erfolg in der Praxis. Das Angebot der Ausbildungsinstitutionen ist groß. Die Schwerpunkte variieren deutlich. Deshalb hat die emba das Ausbildungsangebot der Fachhochschulen detailliert analysiert.“ Oliver Kitz, Geschäftsführer der Cuisino-Restaurants der Casinos Austria, ist als emba-Vorstandsmitglied für das Themenfeld Aus- und Weiterbildung verantwortlich. Außerdem bildet er selbst als Professor Branchennachwuchs aus. Er war daher federführend bei der Erstellung des Ratgebers. „Auf jeweils zwei Seiten pro Ausbildungsinstitution sind die zentralen Infos standardisiert zu finden: erreichbare Abschlüsse, Lehrinhalte und Schwerpunktsetzung in Sachen Gesamtkompetenz, Strategie, Praxis und Spezialisierung, Lehrgangsleitung, Referenten, Ort, Kosten und Dauer. Ein Ausbildungskompass und perfekter Ratgeber für alle, die sich intensiv mit der Ausbildung auseinandersetzen wollen und eine Karriere im LiveMarketing planen.“ Zur Entwicklung des Ausbildungsangebots sagt Kitz: „Das Angebot ist vielfältiger, differenzierter und flächendeckender geworden. Viele junge Menschen interessieren sich nach wie vor leidenschaftlich für das Thema Event, oder wie die emba es lieber nennt: Live-Marketing. Schon diese Begrifflichkeit zeigt die Ernsthaftigkeit und Komplexität des Themas. Schöne Events mit diversen Erfolgskriterien veranstalten oder durch wohldurchdachtes Live-Marketing im Gesamtkonzert von Marketing & Vertrieb zum Unternehmenserfolg beitragen.“

VERANSTALTUNGSORGANISATION DOMINIERT OFTMALS IM LEHRPLAN Mit dem Ausbildungskompass soll all jenen ein perfekter Ratgeber in die Hand gegeben werden, die sich intensiv mit der Ausbildung auseinandersetzen wollen und eine Karriere im Live-Marketing planen. Dazu hat man die einzelnen Ausbildungswege genau unter die Lupe genommen. „Die emba hat 2017 die österreichischen Ausbildungsinstitute und deren Lehrinhalte untersucht und besonders auf die Event-Management- und Event-Marketing-Schwerpunkte geschaut – das Operative und das Konzeptive!“, erklärt Oliver Kitz. Gab es dabei für den versierten Profi auch Aha-Erlebnisse? „Ja, wir haben dabei festgestellt, dass das Event-Management noch stark über

wiegt und die Veranstaltungsorganisation im Vordergrund steht. Das ist nicht überraschend, da ein guter Event nach wie vor auf einem soliden Fundament stehen muss. Aber, und das ist uns wichtig, jeder gute Event ist in ein Gesamtmarketingkonzept eingebettet. Dies zu verstehen, dies gelehrt zu bekommen, ist ein weiterer Schritt zu guter Auftraggeberkommunikation und einer harmonischen Beziehung zwischen Auftraggeber und Agentur.“ Wie definiert eigentlich Oliver Kitz das Berufsbild des Event-Managers? „Es gibt meines Wissens noch kein komplettes Berufsbild des Event-Managers. Das scheint überraschend, ist aber gleichzeitig auch evident. Ein Event-Manager ist ein vielfältiges Wesen. Es gibt Generalisten und Spezialisten. Es gibt Operative und Administrative. Es gibt Kreative, Texter, Designer, Licht- und Tonspezialisten. Um Supplier zu briefen und zu kontrollieren, braucht man auch Kenntnis von deren Fähigkeiten und Möglichkeiten. Ein guter Event-Manager hat etwas von einem ,Tausendsassa‘, ein Gesamtverständnis für den kommenden Event, einen fertig geschnittenen Film im Kopf.“ NEBEN TECHNISCHEN SKILLS ENTSCHEIDEN CHARAKTER UND EINSTELLUNG In seiner Funktion als Cuisino-Geschäftsführer hat Oliver Kitz immer wieder mit Neueinsteigern in die Branche zu tun. Mit den Jahren hat er ein Auge dafür entwickelt, um die „Rohdiamanten unter den vielen Halbedelsteinen“ zu erkennen. Denn eine solide Ausbildung alleine ist zu wenig, um auf längere Sicht im Event-Manager-Job erfolgreich zu sein. „Als Geschäftsführer der Cuisino GesmbH mit 450 Mitarbeitern habe ich über die Jahre schon viele Studenten in die Arbeitswelt begleitet und auch viele angestellt“, sagt Oliver Kitz. „Ich bin immer wieder beeindruckt, mit welch guten technischen Skills die jungen Menschen ausgestattet sind. Worauf ich allerdings sehr viel Wert lege, ist das Wollen. Wie sehr will der Kandidat? Ist da Interesse für eine Aufgabe? Oder will man nur einen raschen Nine-tofive-Job? Wenn ein junger Mitarbeiter um 17.15 Uhr bei mir in der Tür steht und fragt, ob er noch was für mich tun kann, weil er noch Zeit und Lust hätte, dann zaubert mir das ein Riesenlächeln ins Gesicht. Ganz nach meinem Motto: ,Don’t go home, be sent home!‘“ EMBA HOLT JETZT AUCH DEN NACHWUCHS VOR DEN VORHANG Mit seinem Konzept der Austrian Event Hall of Fame werden alljährlich verdiente Persönlichkeiten aus dem Event-Bereich geehrt. Jetzt will Oliver Kitz ein ähnliches Modell auch für den Branchennachwuchs etablieren. „Wir wollen ab 2019 die Event Class des Jahres auszeichnen. Dazu werden wir ab dem Herbstsemester gemeinsam mit den Ausbildungsinstituten die 20 besten EventAbsolventen 2019 küren. Gesucht wird sozusagen das Dream-Team der Zukunft“, sagt Kitz. Ein zentrales Element der österreichischen Live-Marketing-Industrie ist der gesamte Meeting-Bereich. Als Dachverband der österreichischen Kongress- und Tagungsindustrie definiert das Austrian Convention Bureau (ACB) sein Hauptaufgabenfeld in der Stärkung der Branche durch Austausch, Netzwerk und Wissen. So soll der Zusammenhalt der einzelnen Mitglieder gefördert und durch aktiven Erfahrungsaustausch die hohe Qualität der Kongresse und Tagungen in Österreich gewährleistet werden. ACB-Geschäftsführerin Michaela Schedlbauer-Zippusch unterrichtet selbst an der FH Wien der WKW im Bereich Kongress- und Tagungsmanagement den Nachwuchs für die Branche. Wie schätzt sie generell das Ausbildungsangebot im Bereich Event-Management in Österreich ein? „Zum konkreten Event-Bereich kann ich leider keine Aussagen treffen. Aber im Kongress- und Tagungsmanagement ist das Ausbildungsangebot definitiv noch ausbaufähig. Dieses wird noch von wenigen Fachhochschulen in Österreich explizit bedient. Erfreulich ist aber, dass es bereits auch ein Thema bei so manchen höheren Bundeslehranstalten (HLA, HBLA, HAK) ist. Der Event-Bereich wird bereits stärker und bundesländerdeckend bedient.“ KONGRESS- UND TAGUNGSMANAGEMENT IM AUFWIND In der Praxis zeigt sich jedenfalls deutlich, dass das Thema Kongress- und Tagungsmanagement innerhalb des weiten Felds Live-Marketing an Bedeutung gewinnt. Der Grund liegt für Schedlbauer-Zippusch auf der Hand: „Kongresse, Tagungen, Meetings und Events fördern die direkte Kommunikation und Vernetzung verschiedener Menschen und Gruppen in den unterschiedlichsten Fachbereichen. Sie fördern Wirtschaft wie Wissenschaft. Um diese professionell abwickeln zu können, bedarf es auch eines professionellen Kongress- und Tagungsmanagements, und dafür müssen wir unsere Nachwuchskräfte ausbilden.“ Auch Michaela Schedlbauer-Zippusch beobachtet in der Praxis ein immer wiederkehrendes Phänomen. Die Vorstellungen von einem Job im Event-Bereich und die Realität in der Praxis decken sich vor allem zu Beginn der Ausbildung mitunter nur wenig. „Ich denke, vielen ist zu Beginn noch nicht klar, wie viel Arbeit, Gedankenkraft „Die Erwartungen sind meist zu glamourös. Ein gutes Konzept umzusetzen, ist zu 80 Prozent Transpiration,

also Blood & Sweat, und nur zu 20 Prozent Inspiration. Im Kopf der Studenten

ist es oft umgekehrt und birgt somit viel Frustrationspotenzial und eine hohe Drop-out-Rate.“ Oliver Kitz, emba-Vorstand Aus- und Weiterbildung

oder eines Kongresses liegen“, sagt Schedlbauer-Zipweiter auszubauen. Es ist eine absolute Win-win-Situa

pusch. „Sie kennen zunächst oft nur den Output, den tion für uns als ACB sowie für die Absolventen.“

glänzenden Event oder den Kongress. Es ist wichtig, Bleibt zum Schluss die Frage nach einem Tipp für all jene,

bereits in der Ausbildung aufzuzeigen, wie bunt dieses die sich für einen Job in der Event-Branche interessieren.

Business ist. Es kann sehr viel Freude machen, in dieWelcher Weg führt für Michaela Schedlbauer-Zippusch

sem vielseitigen Bereich zu arbeiten, aber man muss am ehesten zum gewünschten Ziel? „Meiner Meinung

sich auch bewusst sein, dass die Organisation von nach ist es schwierig, hier eine allgemeingültige Antwort

Events und Kongressen kein klassischer Nine-to-fivezu geben, da Menschen nun einmal unterschiedlich ler

Job ist.“ nen und in Aufgaben hineinwachsen. Den großen Vor

teil, den ich an einem Studium mit entsprechender Be

„Es ist wichtig, bereits in der Ausbildung

aufzuzeigen, wie bunt dieses Business ist.

Es kann sehr viel Freude machen, in diesem vielseitigen Bereich zu arbeiten, aber man muss sich auch bewusst sein, dass die Organisation von Events und Kongressen kein klassischer Nine-to-five-Job ist.“

Michaela Schedlbauer-Zippusch, Geschäftsführerin Austrian Convention Bureau

rufsspezialisierung wie zum Beispiel Event- oder Kongressmanagement sehe, ist, dass man neben einer fundierten Ausbildung, die man dann in der Tasche hat, die Möglichkeit hat, in das Berufsfeld hineinzuschnuppern. Praktika sind an dieser Stelle besonders wertvoll.“ Aber trotz einer fundierten Ausbildung, etwa im universitären Bereich oder an einer FH, bleibt für Schedlbauer-Zippusch eines unbestritten:

Auch bei den geforderten persönlichen Qualitäten, die die Event-Manager von morgen mitbringen müssen, sind sich Michaela Schedlbauer-Zippusch, Gert Zaunbauer und Oliver Kitz einig: „Eine gewisse Hands-onMentalität, Flexibilität, die Ärmel hochkrempeln können und Durchhaltevermögen kurz vor und während der Veranstaltung, Freude am Organisieren, an der Vielseitigkeit sowie Kommunikation. Die Organisation eines Events bedarf jeder Menge Kommunikation mit anderen Menschen, denn wir sprechen hier immer von Teamarbeit. Ein besonderer Pluspunkt ist, auch eine kreative bzw. innovative Ader zu haben, um Veranstaltungen stetig weiterentwickeln zu können bzw. bei unerwarteten Ereignissen Lösungen zu finden.“ „Eine längerfristige Praxis ist auf jeden Fall das Um und Auf und vieles lernt man dann erst in der tatsächlichen Ausübung des Berufs.“

Charakteristische Besonderheiten der einzelnen Instiutionen

SCHLAGWORT SCHLAGWORT

Name der Institution – Name des Studienganges/Lehrganges

SCHLAGWORT

9 LV 6 LV

Gesamt Kompetenz

7 LV

Strategie & Marketing Praxis & Management Ergänzende Assets/ Spezialisierungen 4 LV

Inhalt der Ausbildung Kreis-Diagramm: zeigt die graphische Aufteilung der Module/Fächer

Marketing Management Ergänzende Assets/ Spezialisierungen Praxis & Management

Strategie & Marketing Gesamt Kompetenz

Matrix: Graphische Darstellung der 4 Kategorien

// INHALT

Name Modul/Fach 1 (z.B. Eventmarketing) Name Modul/Fach 2 (z.B. Rhetorik) Name Modul/Fach 3 (z.B. Green Event) Name Modul/Fach 4 (z.B. Eventorganisation) Name Modul/Fach 5 (z.B. Digital Marketing) Name Modul/Fach 6 (z.B. Controlling) Name Modul/Fach 7 (z.B. Eventlogistik) Name Modul/Fach 8 ( z.B. PR und Sponsoring) Name Modul/Fach 9 (z.B. Grundlagen BWL) Name Modul/Fach 10 (.B. Projektmanagement) Gesamt-Kompetenz (z.B. Event-Arten/ Inszenierung) Strategie & Marketing (z.B. Eventmarketing/ PR) Praxis & Management (z.B. Controlling, EventManagement)

Ergänzende Assets & Spezialisierungen (z.B. Rhetorik) Farbkodierung: zeigt, in welche Kategorie das Fach/Modul fällt Kerndaten

Leitung

Verantwortlicher des Studienganges/ Lehrganges

Ausbildung Welcher Titel wird erlangt?

Ort

Wo findet die Ausbildung statt?

Zusatzinfo

Gebühren

Dauer

Ausbildungskosten

Wie lange dauert die Ausbildung Erklärung

VIELE WEGE FÜHREN ANS ZIEL Um den jungen Menschen möglichst rasch Erfahrungen in der Praxis zu ermöglichen, setzt Michaela Schedlbauer-Zippusch immer wieder Absolventen im ACB ein. Dort können sie echte Branchenluft schnuppern und das erworbene Wissen im Arbeitsalltag umsetzen. Welche Erfahrungen hat Schedlbauer-Zippusch dabei gemacht? „Sehr gute! Die Absolventen sind bereits mit der Theorie vertraut, wissen, was sie erwartet, und haben dann bei uns die Möglichkeit, das Er

8

Österreichische event Ausbildungsinstitute im vergleich Österreichische Event-Ausbildungsinstitute im Vergleich

Die emba (event marketing board

austria) listet in ihrem Überblick 8

das Angebot der heimischen Ausbildungsinstitutionen für angehende Event-Manager. Inklusive Lehrgangsleitung, Referenten, Ort, Kosten, Dauer, erreichbarer Abschlüsse, Lehrinhalte und Schwerpunktsetzung in Sachen Gesamtkompetenz, Strategie, Praxis und Spezialisierung.

// ZuSATZINfORMATIONEN

// Hier finden Sie zusätzlich wissenswerte Informationen, die Ihnen einen besseren Überblick über die Ausbildung verschaffen.

// Die Informationen sind individuell relevant für die jeweilige Institution und/oder die Ausbildung.

// Z.B. Praxisprojekte, Auslandssemester, Exkursionen, BBG/VZ, Kurstermine, etc.

Auszug der Lehrkräfte

// LEKTOREN uND GASTLEKTOREN: u. A.

Univ.-Prof. Mag. Dr. Max Mustermann Klaus Mustermann, MBA FH-Prof. DDr. Erika Musterfrau

Kontaktdaten

Beispielstraße 1, A-1010 Wien info@beispielinstitution.ac.at Tel.:+43(1)2345/6789 www.beispielinstitutiont.ac.at

Von den Inhalten bis zu den unterrichtenden Lektoren: Das event marketing board austria listet Ausbildungswege für Event-Manager in einem übersichtlichen Report.

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