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Event-Manager-Report Deutschland
Tolle Locations, kreatives Arbeiten, spannende Projekte, der Kontakt zu unterschiedlichsten Menschen – Eventmanagement ist für viele ein Traumjob. Doch die Branche ist vielfältig, nicht jede Veranstaltung gleicht der anderen. Um entsprechendes Know-how zu vermitteln, ist das Angebot an Studiengängen in Deutschland sehr groß, sich auszukennen daher keine leichte Aufgabe. Zu diesem Ergebnis kommt auch ein Forschungsprojekt der Hochschule Hannover mit Unterstützung des AUMA aus 2017 – demnach ist das Weiterbildungsangebot in seiner Fülle wenig transparent.
Tipp: Wege durch den Event-Dschungel…
Eventmanagement, BWL mit Eventmanagement, Tourismus- und Hotelmanagement, Messe- und Kongressmanagement, Sport- und Medienmanagement, Eventmarketing sowie Internationales Eventmanagement – all diese Studiengänge werden in Deutschland angeboten. Hierzu merkt man sich die Onlineplattform www.eventmanagement-studieren.de, die eine sehr gute Orientierung bietet. Etwa, indem sich zu jedem Bereich eine detaillierte Erläuterung findet hinsichtlich der Spezialisierungsmöglichkeiten – ob Bachelor oder Master – oder für Tipps zu Karriere und Gehalt. Insgesamt 57 Einrichtungen sind auf der Website gelistet, die auf die Eventbranche ausgerichtete Studiengänge anbieten. Studierende haben sowohl die Möglichkeit, sich in Vollzeit oder im Fernstudium als auch in Kombination aus Theorie und Praxis in Form eines Dualen Studiums aus- bzw. fortbilden zu lassen.
Kein Wunder – insgesamt wurden im Rahmen des Projektes nicht weniger als 70 (!) Studiengänge identifiziert, die eine Hochschulausbildung im Bereich Veranstaltungen anbieten. Mit allein 43 hiervon übernehmen private Anbieter den Löwenanteil, immerhin 27 sind staatliche Angebote. Schulabsolventen können zwischen Bachelor- (58) und Masterangeboten (12) wählen, hinzu kommt noch eine Vielzahl an zusätzlichen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Dies wirft neben der Frage des Überblicks noch eine ganz andere auf – nämlich die der Absorptionsfähigkeit des Marktes. Da das Fach im Trend liegt und entsprechende Kurse zumeist gut gebucht sind, strömt Semester für Semester eine riesige Zahl von Abgängern in die Praxis. Erleben wir also den Overload an Spezia

listen in einer Gesellschaft, die sich eines Tages nur noch gegenseitig zur Party einlädt, oder sind Eventmanager dank ihrer breit angelegten Kenntnisse vielmehr in der Lage, sich ihre Marktsegmente zu erschließen? Wir wollten es genau wissen und haben in einer deutsch-österreichischen Gemeinschaftsproduktion zusammen mit den Kollegen des Messe & Event Magazins in Wien den Markt anhand von Expertenstimmen durchleuchtet. Herausgekommen ist ein aktuelles Stimmungsbild, das etliche interessante und zusätzliche Aspekte aufwirft. Dies hilft vor allem auch der einstellenden Wirtschaft: als Orientierung, was man erwarten kann, worauf bei der Bewerberauswahl geachtet werden sollte, aber auch zur eigenen optimalen Vorbereitung und Präsentation.
„Kenne keinen vergleichbaren Beruf“

Man kann es nicht leugnen – die Event- und Live-Marketingbranche übt nach wie vor eine ungeheure Faszination auf Berufsanfänger aus. Beweise dafür sind zum einen die Bewerberzahlen und zum anderen die steigende Anzahl von meist privaten Ausbildungsstätten. Dennoch ist zu beobachten, dass es immer schwerer wird, gute Eventmanager zu verpflichten. Also: Einem deutlichen Überangebot an Berufseinsteigern steht ein beginnender Mangel von erfahrenen und leistungsstarken Eventmanagern gegenüber. Von Wolfgang Altenstrasser
Warum ist das so? Die Antwort liegt sicher irgendwo zwischen zum Teil falschen Erwartungshaltungen auf Bewerberseite und der Qualität der Personalentwicklung auf Agentur- und Kundenseite. Als jemand, der die Branche seit mittlerweile fast 35 Jahren begleitet, kann ich nur sagen: Der Trend geht vom Quereinsteiger zum Mitarbeiter mit Bachelor- oder sogar Master-Abschluss. Das bedeutet aber auch eine Entwicklung vom Praktiker zum Theoretiker. Zu dumm, dass die Branche beides benötigt – den operativen Macher und den strategischen Vordenker.
Ein klassischer Einstieg in die Branche ist nach wie vor die Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau/zum Veranstaltungskaufmann. Seit die IHK vor Jahren diesen Ausbildungsweg angeboten hat, ist der Run groß. Doch obwohl diese Auszubildenden oft mehr Erfahrungen aus der Praxis haben, steigen die Bewerber mit Hochschulabschluss höher ein. Die Konsequenz ist dann oft, dass sie ein Studium anhängen. Damit wären wir bei der größten Gruppe - die Hochschulabsolventen. Es gibt deutlich weniger staatliche Hochschulen als private Bildungsanbieter. Dies scheint in der Tat ein einträgliches Geschäft zu sein.
Interessanterweise bieten heute viele private Bildungseinrichtungen auch die Veranstaltungskaufleute-Ausbildung IHK an.Hier bahnt sich sicher die Produktion eines Überangebotes an, wenn es nicht bereits schon der Fall ist. Mich erinnert es fatal an die Lehrerschwemme der 1980er Jahre. Nähern wir uns der nächsten Frage nach der Veränderung des Berufsbildes. Die Arbeit in der Event Branche ist extrem abwechslungsreich und mit hoher Eigenverantwortung verbunden. Man denke nur an die verschiedenen Aspekte, die die Position des Eventmanagers ausmachen: Kundenberater, Manager, Logistikexperte, Ideengeber, Teamleiter, Konfliktmanager, Kaufmann, Psychologe, Entertainer. Ich kenne keinen vergleichbaren Beruf.
ENTSCHEIDEN, OB ICH HIER RICHTIG BIN Besonders attraktiv ist dieses Berufsbild, wenn man Spaß am Arbeitsmodell findet. Wer große Teile der täglichen Arbeit als Belastung empfindet, wird sich früher oder später aus dieser Branche verabschieden. Die Arbeit des Eventmanagers ist wesentlich komplexer geworden. Lebenslanges Lernen ist Pflicht, besonders vor der Herausforderung der digitalen Transformation. Was kann man tun, um weiter ganz vorn dabei zu sein? Die Antwort: Sprechen, schreiben und Allgemeinbildung, Interesse für gesellschaftspolitische Themen, Life-Style-Kenntnisse und vor allem absolutes Know-how bei den webbasierten Kommunikations-Entwicklungen.
Außerdem sollte man nicht bei der ersten Schwierigkeit verzweifeln, sondern dranbleiben und einen neuen Anlauf nehmen. Und das Wichtigste überhaupt: informieren darüber, was mich erwartet. Diese Erkenntnisse mit meiner persönlichen Lebensplanung abgleichen und dann entscheiden, ob ich hier richtig bin. Auch die Einführung von neuen Arbeitsmodellen wie dem Agilen Event Management stellt Agenturen und Bewerber vor neue Herausforderungen. Eventmanager benötigen für ihre erfolgreiche Karriere ein sogenanntes „agiles Mindset“. Es beschreibt die Einstellung, dass Menschen ihre Fähigkeiten durch Lernen erweitern können.
EMOTIONALE KOMPETENZ Chancen zu nutzen, sich ständig weiterzuentwickeln ist der Kern des agilen Mindsets. Der stetige Wunsch besser zu werden ist der innere Antrieb. Sagen Sie selbst, was davon kann die Hochschule abbilden? Das Feld der Hochschule ist die methodische Kompetenz und natürlich das Ansammeln von Fachwissen. Die für den erfolgreichen Eventmanager erforderliche emotionale Kompetenz bringt nur die Erfahrung. Es sind die weichen Faktoren, die für Erfolg und Karriere ausschlaggebend sind. Damit kommen wir zur abschließenden Frage: Finden wir die richtigen Bewerber, wenn wir nur auf den Lebenslauf blicken?
Hier kommt eine weitere Komponente ins Spiel, die unsere Branche ebenso beschäftigt wie viele andere auch – die Chancengleichheit. Ausbildung an privaten Hochschulen und Auslandsaufenthalte kosten Geld. Wieviel Potenzial an guten Eventmanagern geht da verloren. Aber das ist schon wieder ein anderes Thema. Das Fazit auf die Ausgangsfrage „Wieviele Eventmanager brauchen wir eigentlich (noch)?“ ist schnell formuliert: Quantität – es reicht; Qualität – hier ist noch Luft nach oben.
Wolfgang Altenstrasser führt seit 2005 das VOK DAMS Institut für Live-Marketing und ist seit 2011 als Unternehmenssprecher für PR und Corporate Communications von VOK DAMS verantwortlich.
Gesucht wird eine Querschnittskompetenz

Die Frage „Braucht es so viele Eventmanager?“ hat die Technische Hochschule Mittelhessen (THM) bereits im Rahmen der Entwicklung ihres im WS 2015 gestarteten Bachelorstudiengangs Eventmanagement und -technik (EMT) intensiv beschäftigt. In der Profilentwicklungsphase mit Branchenvertretern wie satis&fy AG, PartyRent Frankfurt Eichenberger GmbH und dem VPLT stellte sich heraus, dass sich die Frage angesichts wachsender Budgets für Live Kommunikation und einem wachsenden Branchenumfeld weniger hinsichtlich der Quantität stellt. Vielmehr rückt die Qualität zukünftiger Eventmanager in den Fokus. Von Prof. Dr. Harald Möbus
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Die Bewerbung um einen der 30 zulassungsbeschränkten Masterstudienplätze ist möglich vom 1.12.2018 bis 31.1.2019. Seiteneinsteiger aus anderen Bachelorstudiengängen können fehlende Kompetenzen parallel nachholen (www.thm.de/ muk/slk-master).
Der an der THM am Fachbereich Management und Kommunikation (MuK) entwickelte Bachelorstudiengang EMT (B.Sc.) strebt eine Querschnittskompetenzvermittlung an und berücksichtigt daher Veranstaltungsmarketing sowie die Veranstaltungstechnik gleichermaßen. Die betriebswirtschaftliche Ausbildung (Schwerpunkt Marketing und Projektmanagement) sowie die Ausbildung in den Gewerken der Veranstaltungstechnik (Beleuchtung, Medientechnik, Rigging) ergänzen einander und sorgen dafür, dass zukünftige Projektleiter Veranstaltungen ganzheitlich planen und umsetzen können, wie die Studierenden in einem interdisziplinären Projekt im 5. Semester beweisen.
Im Sommersemester 2019 setzt der Fachbereich MuK mit dem bereits akkreditierten Masterstudiengang Strategische Live Kommunikation (SLK) dieses Konzept auf der nächsten wissenschaftlichen Qualifikationsstufe fort. Der Masterstudiengang bereitet auf Führungsaufgaben in der Veranstaltungsbranche vor über Module im Bereich der Unternehmens- und Mitarbeiterführung, der strategischen und operativen Planung, des strategischen Projektmanagements und der Businessplanung. Innovative Veranstaltungskonzeption, die Weiterentwicklung der Messung der Veranstaltungswirkung sowie die Erprobung neuer Möglichkeiten der technischen Inszenierung bilden den zweiten Schwerpunkt von SLK.
Im Fokus der Forschungsausrichtung stehen z.B. die Messung des Veranstaltungserfolgs, die ganzheitliche sinnesphysiologische Gestaltung von Events zur Emotionalisierung der Zielgruppe, Digitalisierung und Virtualisierung von Events sowie Konzepte zum Lärmimmissionsschutz bei Veranstaltungen. Diesen Forschungsaktivitäten gibt das bereits gegründete Institut für strategische Live Kommunikation ihren Rahmen.
Prof. Dr. Harald Möbus ist an der Technischen Hochschule Mittelhessen für die Studiengänge Eventmanagement & Technik (B.Sc.) sowie den darauf aufbauenden Masterstudiengang Strategische Live Kommunikation (M.Sc.) als Studiengangsleiter und Prüfungsausschussvorsitzender verantwortlich.
Personalmarketing – muss das sein?
Die Dienstleister der MICE-Branche zeichnen sich durch hohe Kundenorientierung, Problemlösungsbereitschaft und Flexibilität aus. Im Zentrum stehen die Kundenwünsche, die nächste Planungsphase, die nächste Veranstaltung. Dem spricht grundsätzlich nichts entgegen. Allerdings lebt Dienstleistung von Personal, von der Verfügbarkeit und auch Qualität. Und hier setzt das Jammern ein: Wehklagen über fehlendes Personal, die Nicht-Kalkulierbarkeit der Generation Y und die bereits auf den Arbeitsmarkt drängende Generation Z. Von Roman Baumgartner & Prof. Dr. Michael Dinkel
Oft werden Ansätze gesucht, die schnelle Abhilfe versprechen. Das tatsächliche Problem liegt zumeist tiefer. Überhaupt fehlt häufig eine strukturierte Personalarbeit und auch ein Eigenmarketing, das über das Logo und die Schriftart hinausgeht. Das gilt für sämtliche Phasen des Employee Life Cycle, den es aktiv zu steuern gilt. Hier sind verschiedene Arbeitsund Funktionsebenen bzw. unterschiedliche interne Zielgruppen zu fokussieren. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels und eines ausgeprägten Arbeitnehmermarktes müssen die Unternehmen diesen Prozess von Beginn an aktiv gestalten, um in jeder Phase als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. Dies gelingt am besten, wenn das Employee Life Cycle Management auf die Bedürfnisse und Anforderungen der (potenziellen) Mitarbeiter, also deren Präferenzen, im Rahmen eines ebenso aktiven Präferenzmanagements eingeht. Der Aspekt des Generationenmix aus Baby-Boomer, Gen-Y, Gen-X und Gen-Z mit deren generationseigenen Präferenzen ist dabei zu berücksichtigen – zugegebenermaßen keine einfache Aufgabe. Zumal die meisten Unternehmen der Eventbranche bislang eine Personalarbeit eher rudimentärer Ausprägung leisten. Positive Arbeitgebermarke generieren Sinn und Zweck des Personalmarketing ist es, vor allem im Kontext Fachkräftemangel, die im Rahmen der betrieblichen Leistungserstellung jeweils benötigten Mitarbeiter zur Verfügung zu haben. Eine in der Tat nicht einfache Aufgabe, die den Unternehmen permanent große Anstrengungen abverlangt. Marketinginstrumente sind hier z.B. eine erfüllende Aufgabe, attraktive Vergütung, ein modernes Arbeitzeitsmodell, Karrieremanagement und MitarbeiterEvents. Das Ziel muss also lauten, eine positiv besetzte Arbeitgebermarke (Employer Brand) zu generieren, die auch in den Der „Employee Life Cycle“ beschreibt die verschiedenen Phasen, die ein Mitarbeiter in Verbindung mit einem Arbeitgeber durchläuft. Quelle: exxperteam GmbH

Kontext des Gesamtmarketings des Unternehmens passt und ergänzend wirkt. Zur erfolgreichen Umsetzung und Integration in den Unternehmensalltag und Prägung des Bewusstseins aller Verantwortlichen und Mitarbeiter ist verpflichtend, dass sowohl die Unternehmensorganisation als auch die -kultur aktiv entwickelt wird – d.h. ein zukunftsorientiertes ‚Mindset‘ zu generieren wie auch die Attraktivität des Unternehmens unter Berücksichtigung der Komponente ‚New Work‘ als USP auf dem Arbeitsmarkt zu platzieren. Aktive und dynamische Personalarbeit ist ein MUSS für alle Unternehmen. Vor allem für Unternehmen der MICEBranche, wo Personalarbeit oft sehr klein
geschrieben wird. Eine beinahe sträfliche Unterlassung der ‚Pflege‘ des Erfolgstreibers ‚Mitarbeiter‘ bzw. ‚Mensch‘, der zur erfolgreichen Umsetzung von Kundenprojekten mit dem passenden Mindset der Garant für den Projekterfolg und somit den Unternehmenserfolg sein muss!
Prof. Dr. Michael Dinkel ist Studiengangsleiter für Messe-, Kongress- & Eventmanagement an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Mannheim.
Dipl.-Betriebswirt (FH) Roman Baumgartner ist Geschäftsführer der Managementund Personalberatungsgesellschaft „exxperteam GmbH“ in St. Leon-Rot.
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Katie Melua Mo. 19.11.2018 Kabarettgipfel im Dezember Mo. 03.12.2018 Salzburger Advent Di. 18.12.2018 Holiday on Ice ATLANTIS Mi. 16.01.2019 FALCO – Das Musical Di. 05.02.2019
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