kurz und gut
Bild: Alexander Himburg
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Hopfen und Malz, Knochen erhalt’s Anfang 2017 war Alexander Himburg – mit seinem Braukunstkeller eine der zentralen Figuren der frühen deutschen Craft-Bier-Szene – als Juror zum Brasilian Beer Festival nach Blumenau geladen. Dort geschah das Unglück: In seinen eigenen Worten, die er im März auf Facebook in die Heimat schickte: „Dummerweise habe ich mir hier nichts Geringeres als das Genick gebrochen und konnte in den letzten Wochen nur noch bangend nach oben schauen.“ Nur 5 % überleben so einen Unfall, gerade mal 2 % der Verunglückten bleibt der Rollstuhl erspart. Bis vor Kurzem musste Himburg, nunmehr wieder daheim in Berlin, mit dem oben abgebildeten Metallgerüst seine Haltung fixieren, nun scheint alles überstanden zu sein. Die komplikationsfreie Heilung ohne Operation und Medikamente schreibt er seiner jahrelangen präventiven Siliziumtherapie in Form von India Pale Ales zu: Bier, das mit viel Hopfen und viel gemalzter Gerste hergestellt wird, enthält große Mengen des kochenstärkenden Minerals Silizium.
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Es kommt in Bier in Form von gelöster Kieselsäure vor. Rund 50 % und damit einen relativ großen Anteil davon kann der menschliche Organismus aufnehmen und verwerten. Zum Vergleich: Bei Bananen, die auch viel Kieselsäure enthalten, sind nur 5 % für den Körper verwertbar. Damit ist Bier einer der wichtigsten Siliziumlieferanten in der Ernährung der westlichen Welt. Die höchsten Werte an Silizium verbuchen helle Malze, die während des Herstellungsprozesses nur geringer Hitze ausgesetzt sind. Dunklere, geröstete Malze weisen bedeutend niedrigere Werte auf. In Hopfen hingegen haben Wissenschaftler enorme Mengen des Minerals festgestellt: Der Siliziumgehalt ist hier bis zu viermal höher als bei Malz. Hopfen wird in Industriebrauereien jedoch häufig nur in relativ geringem Maß eingesetzt. Somit sei schon alleine aus medizinischen Gründen zu Amarsi oder Laguna aus Himburgs Braukunstkeller geraten. ××
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