#112 – Digitale Gesundheit & Life Science der Zukunft

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Digitale Gesundheit & Life Science der Zukunft

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Partner Content | Cherry Partner Content | Cannamedical 9 23 10 12 14
Eine unabhängige Kampagne von Contentway Welt | Dezember
2022

„Alle Bedingungen eines umfassenden Datenschutzes müssen gewährleistet sein. Es gilt aber auch zu verhindern, dass der Datenschutz die Digitalisierung mit all ihren Vorteilen für die Patient:innen und das Gesundheitswesen insgesamt behindert. Wichtig ist auch, ihn deutschlandweit einheitlich zu regeln.“

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Digitale

Sicherheit des Gesundheitswesens

Über den aktuellen Stand der Digitalisierung im Medizin- und Gesundheitsbereich.

Künstliche Intelligenz für ein gesundes Leben Interview mit Daniel Sonntag vom DFKI.

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Die Wolke bietet viele Möglichkeiten

einleitung

Cloudbasierte Lösungen haben im Gesundheitswesen viele Vorteile, nicht zuletzt für die Patienten. Sie müssen aber auch konsequent genutzt werden.

Text: Armin Fuhrer Foto: Charité

Daten spielen in unserer Welt eine immer größere Rolle und das gilt auch für das Gesundheitswesen. Seit einigen Jahren gibt es ähnlich wie in nicht-medizinischen Unternehmen eine Entwicklung, weg von hauseigenen Datacentern, und hin zu cloudbasierten Lösungen. Kein Wunder, denn solche cloudbasierten Lösungen haben sehr große Vorteile. Sie bieten die Möglichkeit, mobil über smarte Endgeräte völlig ortsungebunden, schnell, zu jeder Zeit und sicher auf Daten zurückgreifen zu können. Zugleich versetzen sie den Nutzer oder die Nutzerin in die Lage, auf unkomplizierte Art viele ganz unterschiedliche Anwendungen gebrauchen zu können. Das ist on premise, also durch hauseigene Datacenter, nicht so einfach möglich wie mit Hilfe einer Cloud. In einer Welt, die erheblich mobiler geworden ist, hat das für alle Beteiligten im Gesundheitswesen viele Vorteile. Ein weiterer Grund, der für cloudbasierte Lösungen im Gesundheitsbereich spricht, ist die weiter voranschreitende Personalisierung. Wir müssen schneller auf Themen reagieren, und können dabei mit einem immer größer werdenden Datenaufsatz arbeiten. Auch dafür bieten cloudbasierte Lösungen viele Vorteile.

Digitalisierung ist also ein Schlüsselwort. Aber sie kostet natürlich auch Geld und so spielt die Finanzierung eine essenzielle Rolle. An dieser Stelle gibt es hierzulande allerdings noch Defizite. Die geltenden Fallpauschalen, mit denen die Krankenhäuser arbeiten müssen, decken den notwendigen Finanzierungsbedarf für die Digitalisierung nicht ab. Einhergehend damit gibt es einen dringen-

Campaign Manager: Mira Khanna, Manni Nguyen Geschäftsführung: Nicole Bitkin Head of Content & Production: Aileen Reese

Text: Armin Fuhrer, Thomas Soltau, Jakob Bratsch, Katja Deutsch, Julia Butz, Kirsten Schwieger, Silja Ahlemeyer Coverfoto: shutterstock, Presse Distribution&Druck: Die Welt, 2022, Axel Springer SE

den Handlungsbedarf bei der Art der Finanzierung, denn cloudbasierte Lösungen bedeuten zwar einerseits, dass auf eine Investition für ein Datacenter verzichtet werden kann. Andererseits aber muss eine monatliche Gebühr für die Nutzung der Cloud gezahlt werden und das ist im Gesundheitswesen noch nicht abgebildet. Genauso wichtig ist die Ausbildung von Fachkräften, die ebenfalls finanziert werden muss.

Ausbaufähig ist in Deutschland derzeit auch noch die dringend notwendige einheitliche Regulatorik der cloudbasierten Lösungen. Es gibt 16 verschiedene Landeskrankenhausgesetze und das macht es sehr schwer, Patientendaten professionell cloudbasiert zu halten und zu tauschen. Ich sehe aber, dass sich Veränderungen anbahnen und bin daher optimistisch, dass bis 2025 die Regulatorik so weit ist, dass cloudbasierte Lösungen problemlos unterstützt werden können.

Sehr wichtig ist im Zusammenhang mit Gesundheitsdaten die Cybersicherheit. Man muss klar sagen, dass ein professioneller Cloudanbieter über eine wesentlich höhere Kompetenz in der Absicherung der Cyber-Security verfügt, als ein kleineres Krankenhaus mit fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der IT es gewährleisten kann. Und nicht zuletzt müssen alle Bedingungen eines umfassenden Datenschutzes gewährleistet sein. Es gilt aber auch zu verhindern, dass der Datenschutz die Digitalisierung mit all ihren Vorteilen für die Patientinnen und Patienten und das Gesundheitswesen insgesamt behindert. Wichtig ist auch, ihn deutschlandweit einheitlich zu regeln.

Cloudbasierte Lösungen bringen für alle Beteiligten im Gesundheitswesen große Vorteile und hervorragende Chancen. Man muss aber auch bereit sein, sie entschlossen zu ergreifen und zu nutzen. Zum Wohle aller.

Contentway Wir erstellen Online- und Printkampagnen mit wertvollen und interessanten Inhalten, die an relevante Zielgruppen verteilt werden. Unser Partner Content und Native Advertising stellt Ihre Geschichte in den Vordergrund.

Patientenzufriedenheit mit einer durchgängig digitalen Patient Journey fördern

Im Zuge der zunehmenden Digitalisierung des Gesundheitswesens stößt man immer wieder auf den Begri der „Patient Journey“. Bei Avaya beginnt diese bereits bei der (digitalen) Terminvereinbarung, umfasst die Behandlung und Dokumentation und reicht bis zur Nachkontrolle und dem Anruf bei der Krankenversicherung. Die Digitalisierung könnte ein durchgängiges digitales Patientenerlebnis ermöglichen, bei dem die Patient:innen im Mittelpunkt stehen – würde sie stetig voranschreiten. So stehen wir vor digitalisierten, aber nicht-vernetzten Inseln an verfügbaren Lösungen. Dabei wäre es sinnvoll und möglich, im Zuge der Digitalisierung alle Schritte und Kontaktpunkte der Patient Journey miteinander zu vernetzen.

Diese Vernetzung würde ein durchgängiges digitales Patientenerlebnis ermöglichen. Patient:innen hätten jederzeit Zugri auf alle für sie relevanten Informationen und Services und vereinfachte Möglichkeiten der Kontaktaufnahme. Auf der an-

Die Inhalte des „Partner Content“ in dieser Kampagne wurden in Zusammenarbeit mit unseren Kunden erstellt und sind Anzeigen.

Für die Lesbarkeit verwenden wir das generische Maskulinum. Die Formulierungen sprechen alle Geschlechter gleichberechtigt an.

Herausgegeben von: Contentway GmbH Rödingsmarkt 20 DE-20459 Hamburg Tel.: +49 40 87 407 400 E-Mail: info@contentway.com Web: www.contentway.de

Kliniken, Krankenversicherer und andere Akteure händische

deren Seite würde der administrative Aufwand für Kliniken, Krankenversicherer und andere Akteure deutlich sinken. Das macht mehr Zeit für Pflege und medizinische Beratung frei. Gegenwärtig stockt häufig noch der Informationsdurchfluss zwischen unterschiedlichen Institutionen, etwa Versicherern und Praxen. Dieser Informationsfluss sollte dabei aber automatisiert funktionieren, händische Eingaben für Fehler und zusätzlichen Aufwand sorgen. Die ePa ermöglicht zum Beispiel allen Gesundheitsinstitutionen den direkten Zugri auf alle relevanten Patienteninformationen.

Schauen die Gesundheitsakteure also über den Tellerrand hinaus, um die gesamte Patient Journey mit allen Kontaktpunkten zu verstehen, dann hilft das beiden Seiten. Lösungen wie etwa die Avaya Experience Platform bündeln die Bedarfe beider Seiten, sind anpassbar auf externe Faktoren wie etwa Arztpraxen auf dem Land vs. in der Stadt und tragen so zur Verbesserung der Patientenzufriedenheit bei.

LIFE SCIENCE Eine unabhängige Kampagne von Contentway 2
Martin Peuker, Geschäftsführer IT der Berliner Charité AUSGABE #112 Digitale Gesundheit & Life Science der Zukunft
Life Science 4. Digitale Praxen 8. Dr.
Leyck Dieken 10. Melanie Wendling 12. Dr. Michael von Wagner 16. Zukunft der Medizin 20. Psychische Gesundheit 22. Medizinisches Cannabis 26. Dr. med. Anna Brandenburg
Markus
WEITERE INHALTE

Durch Digitalisierung im Gesundheitssektor leben wir drei bis fünf Jahre länger

Der Gesundheitssektor befindet sich auf dem Weg der digitalen Transformation. Die Veränderungen dieses umfassenden Prozesses werden sämtliche Bereiche des Gesundheitswesens betreffen: Ärzte, medizinisches Pflegepersonal und Patienten, sowie die Ausstattung der Krankenhäuser, Arztpraxen und Pflege- und Reha-Einrichtungen. Diagnose und Dokumentation werden durch digitale Tools ebenso erleichtert wie die Durchführung von Operationen. Nicht zuletzt vereinfacht die digitale Transformation die Verwaltungsabläufe in Krankenhäusern und Praxen. Das Gesundheitswesen in Deutschland zählt zu den besten der Welt, es bietet nahezu der gesamten Bevölkerung Zugang zu ärztlicher Versorgung. Doch demografischer Wandel, dramatisch ansteigender Fachkräftemangel sowie explodierende Kosten gefährden den Fortbestand des Status Quo. Je schneller die „drei großen P“ (Provider, Payer und Producer, also Krankenhäuser, Krankenkassen und Pharmaindustrie) ihre jeweiligen Prozesse digitalisieren, desto besser wird unsere medizinische Versorgung zukünftig gesichert sein.

Im nachfolgenden Interview spricht

Michael Burkhart, Leiter Gesundheitswirtschaft und Managing Partner Region Mitte von PwC Germany über die Relevanz dieser digitalen Transformation

Herr Burkhart, warum genau ist die Digitalisierung in Bezug auf unsere Gesundheit so wichtig?

Wir haben im Gesundheitswesen vier Bereiche, die wir in den nächsten Jahren gleichzeitig angehen müssen: technologische Durchbrüche, Fachkräftemangel, Sicherstellung der Finanzierung und Nachhaltigkeit. Doch erst, wenn Menschen akzeptieren, dass die Bereitstellung von

personenbezogenen Daten zum Beispiel in einer elektronischen Gesundheitsakte ihnen mehr Vorteile als Risiken bringt, wird sich die Erkenntnis durchsetzen, dass wir alle mittels Digitalisierung eine individuellere und zielgerichtete Behandlung bekommen können, die die Lebenserwartung steigern kann.

Bei der medizinischen Qualität wird Künstliche Intelligenz die Forschungszyklen reduzieren, da medizinische Durchbrüche mit Hilfe von digitalen Zwillingen und Massendaten schneller erreicht werden können. Den Fachkräftemangel werden wir alleine durch den Zuzug ausländischer Fachkräfte nicht handhaben können. Wir benötigen deshalb intelligente Prozesse, die Doppelarbeiten verhindern, wie beispielsweise Roboter für Wegegänge im Pflegebereich und Chips in Bett und Geschirr, die bisher händische Eintragungen automatisiert übermitteln.

Die aktuell von Gesundheitsminister Lauterbach vorgeschlagene Änderung der Finanzierung von Krankenhäusern wird zwar einige Probleme lösen, die Kosten für Personal im ärztlichen und besonders im Pflegebereich werden mittelfristig jedoch weiter massiv steigen. Die Frage der Finanzierung bleibt somit drängend.

Das Thema Nachhaltigkeit haben viele noch gar nicht im Fokus, dabei weist das deutsche Gesundheitswesen einen Anteil von 5,2 Prozent an unserem gesamten CO2-Ausstoß auf. Bisher existieren keine wissenschaftlichen Studien in Deutschland zu deren Ursachen, als Auslöser werden Bausubstanz, hohe Energiekosten im Bereich Diagnostik und globale Lieferketten vermutet.

Welche Rolle kommt denn den „drei P“ (Provider, Payer und Producer) zu? Keiner kann allein die vier Aufgaben bewältigen, es geht nur gemeinsam.

Die Pharmaindustrie (Producer) wird medizinische Durchbrüche erzielen, die Krankenhäuser (Provider) werden Antworten zum Fachkräftemangel liefern müssen und gleichzeitig den Zugang zum Gesundheitswesen aufrechterhalten. Schließlich werden auch Ziele der Nachhaltigkeit auf die Aufgabenliste kommen, während parallel die Krankenkassen (Payer) gemeinsam mit der Politik das Thema Finanzierung regeln – sodass wir auch in Zukunft Zugang zum Gesundheitswesen für Alle haben. Das Thema Finanzierung ist sehr komplex und die Frage, ob Nachhaltigkeitsinitiativen Investitionen sind und somit aus Steuergeldern finanziert werden, oder aber den Patienten hilft und deshalb den Krankenkassen zugerechnet wird, wird wahrscheinlich noch jahrelang hitzig diskutiert werden.

Inwiefern unterstützt PwC den Health Care Bereich?

Wir sind genau in den vier genannten Bereichen tätig und arbeiten dabei auf neutraler Ebene mit den „drei P“ zusammen: Wir unterstützen Pharmaunternehmen bei der Entwicklung des digitalen Zwillings und personalisierter Medizin, wir helfen Kliniken bei deren digitaler Transformation, z. B. sichern wir sie vor Cyberrisiken. Beim Thema Nachhaltigkeit unterstützen wir dabei, nachhaltige Ziele zu definieren, zu messen und sie als Anreize in die Vergütungssysteme für Geschäftsführer zu implementieren. Nur wenn sich auf breiter Ebene die Erkenntnis durchsetzt, dass wir alle auch im medizinischen Bereich von der Digitalisierung profitieren und durch schnellere und individuelle Behandlung drei bis fünf Jahre Lebenszeit gewinnen, können wir unsere Ziele in den vier strategischen Zielen erreichen. Um dieses Versprechen greifbar zu machen, brauchen wir jedoch Studien und Nachweise, um das Vertrauen der Bürger in die Digitalisierung nachhaltig zu gewinnen.

Foto:Presse

PwC Deutschland. Mehr als 13.000 engagierte Menschen an 21 Standorten. Knapp 2,61 Mrd. Euro Gesamtleistung. Führende Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft in Deutschland. www.pwc.de

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„Die aktuell von Gesundheitsminister Lauterbach vorgeschlagene Änderung der Finanzierung von Krankenhäusern wird zwar einige Probleme lösen, die Kosten für Personal im ärztlichen und besonders im Pflegebereich werden mittelfristig jedoch weiter massiv steigen.“

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PWC – PARTNER CONTENT
Michael Burkhart, Leiter Gesundheitswirtschaft und Managing Partner Region Mitte von PwC Germany

Hohe Datenqualität hilft den Patienten

digitale praxen Noch arbeiten viele Gesundheitseinrichtungen mit traditionellen Mitteln der Datenerfassung. Dabei bringen digitale Lösungen große Fortschritte

Die Digitalisierung bringt es mit sich, dass Einrichtungen im Gesundheitswesen über ständig wachsende Datenberge verfügen. Diese Daten können die Versorgung der Patienten ebenso entscheidend unterstützen wie auch die Überprüfung der Leistun -

Die fehlende Datenkompetenz schlägt sich vor allem auf die Qualität der Daten nieder, mit denen Ärztinnen und Ärzte arbeiten – zum Nachteil der Patientinnen und Patienten, aber auch der Kosteneffizienz.

gen der diversen Einrichtungen. Zudem können sie beispielsweise wichtige Hinweise für die Bekämpfung von Pandemien geben. Um diese Aufgaben erfüllen zu können, müssen Daten jedoch einige unerlässliche Anforderungen erfüllen. Das erfordert ein modernes System der Datenerhebung, -verarbeitung und -nutzung.

Experten weisen – gerade mit Blick auf die Pandemie – verstärkt auf die Bedeutung einer hohen Datenqualität hin. Aber sie ist auch bei jeder Erkrankung jenseits von Covid-19 sehr hilfreich. Die Realität im deutschen Gesundheitswesen sieht allerdings derzeit häufig noch ganz anders aus. Viele Krankenhäuser, -kassen und Informationsaustauschstellen arbeiten noch mit traditionellen Methoden der Datenverarbeitung, die der Datenflut in keiner Weise Herr werden können und eine systematische Verarbeitung und Nutzung wichtiger Informationen verhindern. Die Folgen sind beispielweise Probleme beim Patientenabgleich, chaotische interne Prozesse und betriebliche Ineffizienz. Die fehlende Datenkompetenz schlägt sich vor allem auf die Qualität der Daten nieder, mit denen Ärztinnen

und Ärzte arbeiten – zum Nachteil der Patientinnen und Patienten, aber auch der Kosteneffizienz. Und auch der Forschung gehen eminent wichtige Daten verloren.

Die Implementierung neuer digitaler Lösungen und Werkzeuge ist ein probates Mittel, um die Datenqualität zu erhöhen. Dadurch können Daten aus verschiedenen Quellen, die bislang mit unterschiedlichen Mitteln erhoben wurden, von Anfang an einheitlich und vollständig aufgenommen werden. Dazu gehören zum Beispiel genaue und gültige Angaben wie Adressdaten, korrekter Familienname und Daten zur Person, wie Alter und Geschlecht. In vollständige Akten gehören Pflegedokumente wie Pflegepläne, Aufzeichnungen zu Krankheitsverläufen und regelmäßig erhobene Werte wie der des Blutdrucks. Bei stationär aufgenommen Patienten zählen dazu auch Angaben über die Hauptkrankheit und relevante Diagnosen.

Sehr wichtig ist auch die stetige Aktualisierung der Daten. Sie müssen bei der ersten Behandlung oder bei der Aufnahme in ein Krankenhaus angelegt werden. Um sinnvoll genutzt werden zu können, müssen diese Daten allen autorisierten

Personen in einem elektronischen Patientendatensystem jederzeit und problemlos zugänglich sein. Um die Leistung der jeweiligen Gesundheitseinrichtung überprüfen zu können, müssen sie zudem jederzeit abstrahiert zur Verfügung stehen.

Der dringend notwendige Ausbau der Datenqualität ist allerdings nicht nur eine technologische Frage. Sie bedeutet zugleich auch einen Kulturwandel, denn noch immer erkennen viele Verantwortliche ihre Bedeutung nicht oder lassen sie aufgrund anderer Aufgaben und Arbeiten schleifen. Die Digitalisierung macht es möglich, die Qualität vor allem zugunsten der Patientinnen und Patienten deutlich zu erhöhen – diese Chance sollte nicht ungenutzt bleiben.

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Die Digitalisierung macht es möglich, die Qualität vor allem zugunsten der Patientinnen und Patienten deutlich zu erhöhen.
Das Bundesgesundheitsministerium arbeitet derzeit an einer ambitionierten Digitalisierungsstrategie für das Gesundheitswesen.

Daten haben einen enormen Mehrwert

Sie müssen aber nicht nur gesammelt, sondern für die Nutzung auch strukturiert werden, erklären Marcus Zenkel und Alexander Stahl von SVA.

Die Digitalisierung im Gesundheitsbereich hat Fahrt aufgenommen. Was ist grundsätzlich der Vorteil digitaler Tools und Lösungen und wer profitiert davon besonders?

Der größte Vorteil ist die Verbesserung des Patienten-Alltags, sofern sie richtig implementiert und angewendet werden. Eine solche Verbesserung kommt beispielsweise dadurch zustande, dass Ärzte und medizinische Fachangestellte in ihrem Arbeitsalltag mehr Zeit für

den Patienten haben, weil beispielsweise redundante Prozessschritte erkannt und entfernt werden können. Der Schlüssel für den Erfolg ist aus unserer Erfahrung, dass die Anwender der digitalisierten Prozesse bereits bei der Implementierung eingebunden und bei der Umsetzung mitgenommen werden.

Gleichzeitig kann die Einführung digitaler Tools und Lösungen aber auch eine Arbeitsentlastung aller Organisationeinheiten, wie beispielsweise der eigenen IT-Abteilung oder Buchhaltung sein. Wichtig ist hier vor allem, Veränderungen von Prozessen und Tools strategisch zu planen. Deswegen ist es notwendig, die Ausgangslage jedes einzelnen Prozesses

ausgiebig zu analysieren und zu optimieren. Eine weitere wichtige Grundlage für jedes erfolgreiche Digitalisierungsprojekt ist das Teaming zwischen der prozessführenden Fachabteilung und der umsetzenden IT-Abteilung.

Digitalisierung bedeutet Daten. Worin liegt ihr Wert?

Im Gesundheitswesen erheben wir eine Vielzahl von Daten. Ob es Röntgenbilder, EKG-Parameter oder Arztbriefe sind, wir wissen sehr viel über unsere Patienten. Liegen diese Daten einfach nur in einem oder gar mehreren großen Haufen unsortiert herum, ist der Mehrwert, den wir daraus generieren können, verhältnismäßig gering.

Gelingt es jedoch, diese Daten für alle Systeme zu digitalisieren und strukturieren und damit lesbar und auswertbar zu machen, so entsteht enormer Mehrwehrt für die Forschung, die Erstellung von Leitlinien und der Patientenversorgung. Je mehr wir über Menschen, Krankheiten und Krankheitsverläufe wissen und nachvollziehen können, desto besser können wir Rückschlüsse für die Verbesserung des Heilungsprozesses schließen.

Was können medizinische Einrichtungen dagegen tun, nicht in einer Flut von Daten zu ertrinken?

übergreifende Analyse und Verwendung zu strukturieren, Redundanzen zu vermeiden und unnützen zu löschen. Weiterhin ist es wichtig die richtige Speichertechnologie zu wählen, die effiziente Kommunikation zwischen Systemen zu gewährleisten und die richtigen Schnittstellen herzustellen. Hier beraten wir als SVA seit Jahren Kunden aus dem Bereich des Gesundheitswesens, um genau diese Fragen aufzuarbeiten.

Daten müssen auch ausgewertet und vernetzt werden, um zur Anwendung zu kommen, oder?

Sind Daten erstmal aufgearbeitet und werden nicht genutzt, sind sie genauso nutzlos wie ungeordnete Daten. Werden Sie jedoch richtig verwendet, kommen großartige Projekte und Erkenntnisse zustande. Gerade im sehr wichtigen Bereich der Vernetzung unterschiedlicher Datenquellen sind wir Teil verschiedener Forschungsprojekte mit dem Ziel, Forschung auf eine breitere Datenbasis umzustellen.

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„Eine weitere wichtige Grundlage für jedes erfolgreiche Digitalisierungsprojekt ist das Teaming zwischen der prozessführenden Fachabteilung und der umsetzenden IT-Abteilung.“

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„Je mehr wir über Menschen, Krankheiten und Krankheitsverläufe wissen und nachvollziehen können, desto besser können wir Rückschlüsse für die Verbesserung des Heilungsprozesses schließen.“

Wir sind der Ansicht, das vorliegende oder erhobene Daten einer auswertbaren Struktur zugeführt werden müssen und durch sinnvolle Werkzeuge für das medizinische Personal niederschwellig nutzbar gemacht werden müssen. Damit sind wir zunächst einmal vor dem Ertrinken geschützt.

Um die Mengen der gespeicherten Daten aus Kosten- und Effizienzgründen im Griff zu behalten ist es wichtig, genauer hinzusehen und die Datenströme strategisch zu ordnen, um diese für eine

SVA gehört zu den führenden IT-Dienstleistern Deutschlands und beschäftigt mehr als 2.500 Mitarbeiter an 26 Standorten. Das unternehmerische Ziel von SVA ist es, hochwertige IT-Produkte führender Hersteller mit dem ProjektKnow-how, dem Servicespektrum und der Flexibilität von SVA zu verknüpfen, um so optimale Lösungen für die Kunden zu erarbeiten. Darüber hinaus bietet SVA eine Reihe von eigenen Softwareprodukten an, die die Möglichkeiten der Lösungsgestaltung deutlich erhöhen. www.sva.de

Können Sie ein Beispiel nennen, in der die Vernetzung vorangetrieben wird? Ein schönes Beispiel für die erfolgreiche Vernetzung ist unser Projekt mit dem Berlin Institute of Health (BIH) und der Charité. Das BIH und der Bereich Forschung & Lehre der Charité hatten das Ziel, eine zentrale Data-Lake-Plattform zu schaffen. Damit sollten strukturierte und unstrukturierte Forschungs- sowie klinische Daten zentral mit einem einheitlichen Sicherheits- und Berechtigungskonzept gespeichert werden. Den Aufbau dieses Data-Lakes haben wir als IT-Partner begleitet. Die nun einfachere und schnellere Nutzung von Forschungs- und Gesundheitsdaten führt schon jetzt zu einer stärkeren Vernetzung der Forschungseinrichtungen und bringt neue Impulse für den Bereich der digitalen Medizin.

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SVA – PARTNER CONTENT
Foto: Pres s e Marcus Zenkel, Leiter Geschäftsbereich Healthcare bei SVA Fo t o : P r e s es Alexander Stahl, Solutions Architect Health Care bei SVA

Kranke Patientenakte

digitalisierung

Die elektronische Patientenakte, kurz ePA, soll Abläufe zwischen Ärzten und Versicherten vereinfachen. Doch noch hapert es an vielen Stellen bei der Umsetzung.

Deutschland und die Digitalisierung – das ist keine Erfolgsgeschichte. Exemplarisch dafür steht die elektronische Patientenakte (ePA). Während sie in Dänemark seit Jahren Standard ist, kennen viele Versicherte bei uns diese Option gar nicht, die es als App für Handy oder Tablet seit Anfang 2021 gibt. Als „Kernbestandteil der Digitalisierungsstrategie“ sieht Susanne Ozegwoski, Abteilungsleiterin für Digitales und Innovation vom Bundesgesundheitsministe-

Bei den Ärzten überwiegt die Skepsis beim Thema Cybersicherheit, so eine aktuelle Umfrage des Fachverbandes Bitkom.

rium (BMG), die ePA. Mit ihr sollen sich Versorgungsprozesse verbessern. Doch laut Ozegwoski verfügen derzeit gerade mal 0,7 Prozent in Deutschland über eine elektronische Patientenakte. Bislang bekommt die ePA nur, wer das bei seiner Krankenkasse beantragt. Diese Praxis ändert sich nun. Im Jahr 2025 sollen bereits 80 Prozent der Versicherten eine haben. Bei den Ärzten sieht es nicht viel anders aus. Anfang des Jahres nutzten erst 30 Prozent der Praxen, elf Prozent der Krankenhäuser und sieben Prozent der Apotheken laut Gematik das Modul, das notwendig ist, um die ePA zu nutzen.

Seit Anfang 2021 können Versicherte der gesetzlichen Krankenkassen die elektronische Patientenakte nutzen. Alle Untersuchungsergebnisse, Befunde oder Laborergebnisse eines Patienten werden an einem Ort gespeichert, auf den dann alle Zugriff haben, die am Gesundheitsprozess beteiligt sind. So weit, so gut. Doch Mediziner kritisieren bereits länger die E-Akte, die nur schwer anwendbar sei. Zum einen setzt die Nutzung der digitalen Akte voraus, dass der Patient die entsprechenden Daten hochgeladen oder dem Upload in der Arztpraxis zugestimmt hat. Zum anderen muss er den

Zugriff auf die Informationen gestatten. Genau hier steht für Versicherte die erste Hürde: Sie haben Bedenken, intimste Gesundheitsdaten in eine App hochzuladen. Experten betonen zwar, dass der Versicherte immer Eigentümer seiner Daten ist und darüber verfügen darf, mit wem er die sensiblen Informationen teilt. Zweifel bleiben trotzdem.

Auch bei den Ärzten überwiegt die Skepsis beim Thema Cybersicherheit, so eine aktuelle Umfrage des Fachverbandes Bitkom. Drei Viertel (74 Prozent) der Ärzteschaft im Krankenhaus sehen Kliniken in Deutschland häufig nicht ausreichend vor Cyberangriffen geschützt. Gleichzeitig ist für Ärztinnen und Ärzte eine aus ihrer Sicht übertriebene Auslegung von Datenschutzvorschriften ein Hemmschuh. So betonen 71 Prozent, strenge Datenschutzvorgaben erschwerten oftmals den medizinischen Fortschritt.

Als ob das nicht genug wäre, verhindern teilweise technische und strukturelle Probleme die schnelle Einführung der E-Akte. Ärzten auf dem flachen Land fehlt oft die nötige digitale Infrastruktur, um überhaupt mit der E-Akte arbeiten zu können. Kein oder zu schwaches WLAN

Alle Untersuchungsergebnisse, Befunde oder Laborergebnisse eines Patienten werden an einem Ort gespeichert, auf den dann alle Zugriff haben, die am Gesundheitsprozess beteiligt sind.

macht die Handhabung für Ärzte unmöglich. Dazu gesellen sich Schwierigkeiten bei der Bedienung. Patienten können für jedes Laborergebnis entscheiden, welcher Arzt darauf zugreifen darf – das überfordert nicht wenige. Die vielfältigen Einstellungsmöglichkeiten der E-Akte kritisieren auch Kassenärztliche Vereinigungen. Der behandelnde Arzt könne sich nicht darauf verlassen, dass die ePA des Patienten vollständig ist und ihm bei der Behandlung fundiert und sicher weiterhilft. Zudem fehle den Ärzten auch die Zeit, umfangreiche Fragen zur ePA zu beantworten oder gemeinsam mit Patienten die E-Akte zu befüllen. So lässt die vollständige Digitalisierung noch auf sich warten.

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Die vielfältigen Einstellungsmöglichkeiten der E-Akte kritisieren auch Kassenärztliche Vereinigungen. Der behandelnde Arzt könne sich nicht darauf verlassen, dass die ePA des Patienten vollständig ist und ihm bei der Behandlung fundiert und sicher weiterhilft.

Passgenaue Informationen zur richtigen Zeit

Die Digitalisierung von Krankenhäusern stellt eine Herausforderung dar. Eine Digital Adoption Solution bietet Hilfe, erklärt Julia Schmich von tts.

Frau Schmich, durch die Pandemie und durch das Krankenhauszukunftsgesetz (KZHG) erlebt das Gesundheitswesen einen enormen Digitalisierungsschub. Wie ist derzeit der Stand?

Die Politik hat erkannt, dass die Geschwindigkeit der Digitalisierung im Gesundheitswesen deutlich erhöht werden muss. Durch die Bewilligung von Fördergeldern stehen jetzt viele parallel laufende Projekte an. Das ist eine große Herausforderung, denn gleichzeitig bleiben die Ressourcen knapp, und auch am Fachkräftemangel in der IT-Branche hat sich nichts geändert.

Welche Herausforderungen sehen Sie?

Unter anderem müssen neue IT-Systeme eingeführt und untereinander vernetzt werden, und es entstehen neue Prozesse mit einer steigenden Komplexität.

Das bedeutet, dass sich das Aufgabenfeld verändert, und dadurch kommen viele neue Verpflichtungen auf die Mitarbeitenden zu. Aber die Kernarbeit einer Pflegekraft besteht nicht aus der Bedienung eines IT-Systems, und daher bedeutet die Digitalisierung zunächst einmal zusätz-

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„Unter anderem müssen neue IT-Systeme untereinander vernetzt werden und es entstehen neue Prozesse mit einer steigenden Komplexität.“

tts digital adoption solutions

liche Arbeit. Für die Mitarbeitenden heißt das, dass in ihrem ohnehin stressigen Alltag viele Veränderungen auf sie zukommen. Doch damit nicht genug: Sie müssen sich auch neues Wissen aneignen. Und schließlich dürfen wir nicht vergessen, dass die Kliniken ja schon ohne den Digitalisierungsschub vor einer ganzen Reihe von Herausforderungen stehen.

Von welchen sprechen Sie konkret? Zuallererst vom Fachkräftemangel und verbunden damit, einer hohen Fluktuation. Dieser ständige Wechsel in der Belegschaft macht es zunehmend schwieriger, neue Mitarbeitende anzulernen. Außerdem bleibt immer weniger Zeit für Schulungen, Onboarding und die allgemeine Wissensvermittlung. Wenn wir alles unter den bevorstehenden Digitalisierungsprojekten betrachten, kommen auf die Kliniken Herausforderungen zu, die den meisten noch gar nicht bewusst sind.

Da stellt sich die Frage, wie man all diesen Herausforderungen begegnen kann.

Zunächst einmal ist es ungemein wichtig, die Mitarbeitenden bei dem Change mitzunehmen. Sie müssen die Neuerungen erst einmal verstehen und müssen begreifen, welchen persönlichen Mehrwert ihnen die Veränderungen am Arbeitsplatz bringen. Das ist Voraussetzung dafür, dass sie den Change akzeptieren und bereit sind, ihn mit zu tragen.

Genauso wichtig ist dann die Befähigung. Diese darf nicht kurzfristig gedacht wer den. Ein klassisches Präsenztraining zur Bedienung des neuen IT-Systems reicht nicht aus, denn erfahrungsgemäß wird ein Großteil der Inhalte, die in Präsenz trainings vermittelt werden, innerhalb weniger Tage wieder vergessen. Zum anderen eignen sich die Mitarbeitenden über 80 Prozent ihres Wissens direkt am Arbeitsplatz an. Dort bekommen sie in der Regel jedoch keinerlei Unterstützung.

Foto : Pres s e / t t s

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„Wenn wir alles unter den bevorstehenden Digitalisierungsprojekten betrachten, kommen auf die Kliniken Herausforderungen zu, die den meisten noch gar nicht bewusst sind.“

Welche zusätzlichen Möglichkeiten gibt es denn?

Es braucht die Unterstützung direkt am Arbeitsplatz, die Unterstützung durch eine Digital Adoption Solution. Das Fundament einer solchen Software ist eine kontextsensitive Hilfestellung, die die Mitarbeitenden passgenau in den Momenten unterstützten, in denen sie Hilfe benötigen. Das damit verbundene Ziel ist nicht das Lernen an sich, sondern die schnelle Unterstützung im Arbeitsprozess, die zugeschnitten ist auf die jeweilige Situation und die jeweilige Rolle.

Performance Support, der mit einer

performance suite umgesetzt wird, hilft bei aktuellen Fragen und stärkt nachhaltig die Prozess- und Handlungskompetenz. Das gelingt dann besonders effektiv, wenn die Mitarbeitenden nur auf eine einzige Quelle zurückzugreifen brauchen, um Zugang zum gesamten unternehmensweiten Wissen zu haben. Denn dann verschwenden sie keine Zeit mehr mit der Suche nach relevanten Informationen, weil alles, was sie für die akute Situation wissen müssen, im Moment des Bedarfs vorliegt.

Welche Risiken drohen, wenn man auf eine solche Lösung verzichtet?

Es kann passieren, dass ein neues System überhaupt nicht angenommen wird und die Mitarbeitenden wie bisher weiterarbeiten. Oder es werden stattdessen Workarounds gebildet. Eine andere Gefahr ist, dass die Systeme nicht korrekt genutzt werden. Das führt zu hohen Kosten für die Kliniken, zum Beispiel durch fehlerhafte Daten, Dubletten, nicht funktionierende Prozesse oder Fehlbuchungen. Das bedeutet, dass der Mehrwert, den man sich durch das neue System erhofft hatte, nicht entsteht. Letztendlich liegt dieser Mehrwert ja darin, mehr Zeit für den Patienten aufbringen zu können, anstatt sie für administrative Aufgaben aufwenden zu müssen.

Die Implementierung einer neuen Software und auch die digitale Transformation gelingen nur, wenn die entsprechenden Prozesse und Technologien auf die Menschen abgestimmt sind, die sie nutzen. Die tts performance suite unterstützt Ihre Mitarbeitenden, während sie ihre eigentliche Aufgabe erledigen; bei allen Fragen bietet die Digital Adoption Solution Echtzeit-Unterstützung für komplexe Geschäftsprozesse und IT-Anwendungen. Die tts performance suite bringt die digitale Transformation in Schwung – so sichern Sie den Erfolg Ihrer Softwareinvestitionen. www.tt-s.com/de/digital-adoption-solutions

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Julia Schmich, Head of Business Development Healthcare bei tts GmbH.

„Die Chancen liegen klar auf der Hand“

digitale medizin Dem Gesundheitswesen steht ein Wandel bevor. Dr. Markus Leyck Dieken über die Zukunft der Medizin und des Gesundheitssystems

Welchen Mehrwert schafft digitale Medizin ganz praktisch in der Versorgung?

Die Chancen, die die digitalisierte Medizin für eine nahtlose und zielgerichtete Behandlung der Menschen in Deutschland bietet, liegen klar auf der Hand – ob uns nun globale Herausforderungen wie eine Pandemie begegnen oder alltägliche Prozesse in der Gesundheitsversorgung. Wir haben das als gematik unter Beweis gestellt, in dem wir die Corona-Politik der Bundesregierung mithilfe des elektronischen Meldesystems DEMIS ganz konkret unterstützt und immer weiter ausgebaut haben.

Wie bzw. wobei hilft DEMIS denn genau? Labore konnten darüber schon kurz nach Beginn der Pandemie Nachweise von SARS-CoV-2 zügig elektronisch an die Gesundheitsämter übermitteln. Inzwischen sind dorthin Meldungen zu allen meldepflichtigen Krankheitserregern

per Klick möglich. Und in diesem Jahr ist der nächste wichtige Schritt erfolgt – nun können auch die Krankenhäuser die Aufnahme von Covid-19-Patienten und auch die Auslastung ihrer Betten über DEMIS melden. Das hilft bei der Betrachtung der Hospitalisierungsrate in der Pandemiepolitik. Unser ExpertenTeam hat die Bettenbelegung gemeinsam mit dem Robert Koch-Institut, Fraunhofer FOKUS und HL7 Deutschland umgesetzt.

Und wie wirkt sich Digitalisierung im Praxisalltag bereits aus?

Nehmen wir hier etwa unseren „Erfolgsschlager“ KIM. Das ist der sicheren Kommunikationsdienst für Professionals in der Branche. Über ihn wurden bis dato über 50 Mio. Nachrichten zwischen medizinischen Einrichtungen und Institutionen im Gesundheitswesen versendet.

Tendenz steigend. Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten und Apotheker stellen mit KIM ihren Kollegen und Partnern Informationen direkt bereit. Aber auch die Krankenhäuser rüsten ihre technischen Möglichkeiten gerade rapide auf. Laut unserer Daten haben momentan bereits knapp 1.000 Kliniken mindestens eine KIM-Adresse.

Und wenn wir nun an die Versicherten denken: Woran merken die etwas von der Digitalisierung?

Für die Versicherten sind die positiven Effekte der Digitalisierung zunehmend zum Greifen nah. Ein Beispiel ist das Elektronische Beantragungs- und Genehmigungsverfahren – kurz: EBZ – in der zahnärztlichen Versorgung. Das wird künftig ebenfalls als digitale Anwendung umgesetzt werden. Dabei werden aber nicht allein und einfach Papierformulare

digitalisiert, sondern der ganze Antragsprozess wird digital. Dadurch funktioniert er besser und schneller. Davon profitieren sowohl die Zahnärzte als auch die Patienten ganz unmittelbar.

Ihr Fazit: Wo stehen wir bei der Digitalisierung?

Wir richten den Blick klar nach vorne auf das, was in Puncto E-Health noch kommt und möglich wird. Wir fangen hierzulande doch gerade erst an, einzelne Anwendungen im Gesundheitswesen digital zu organisieren, miteinander zu orchestrieren und überhaupt neu zu denken. Das Ziel ist ja nicht Digitalisierung um ihrer selbst willen. Das Ziel ist eine sinnstiftende Nutzung der digitalen Medizin für Wissenschaft und Forschung, für Diagnose und Therapie. Es geht darum, Mehrwerte in der Gesundheitsversorgung zu schaffen – für alle.

Besser kommunizieren bei den Johannitern

In einer Hilfsorganisation ist kaum ein Tag wie der andere. Umso wichtiger ist dort eine blitzschnelle interne Kommunikation aller Beteiligten.

Die Johanniter-Unfall-Hilfe, die mit über 70.000 Mitarbeitenden in Haupt- und Ehrenamt in neun Landesverbänden deutschlandweit aktiv ist, stand 2018 vor der Herausforderung, alle Beteiligten zu erreichen, untereinander zu vernetzen und auch zielgruppengerecht zu kommunizieren. Mit der Social-Intranet-Lösung von Haiilo kann die Unternehmenskommunikation nun über alle Kanäle in ihrer gesamten Vielfalt abgebildet werden.

Im Gespräch mit Carsten Grimme, Stabsbereichsleiter Vorstand, Strategie, Kommunikation im Landesverband Sachsen-Anhalt/ Thüringen und für das bundesweite Intranet 4juh verantwortlich:

Welchen Mehrwert bietet Ihnen die Plattform? Unser Social Intranet namens 4juh ist die größte Informationsquelle im Johanniter-Universum und eine zentrale Brücke zwischen den Verbänden. Mit 4juh bilden wir sowohl die klassische „vorOrt“-Kommunikation ab, Intranet-Mitglieder können aber auch neue Inhalte entdecken, Ansprechpartner finden, sich vernetzen und austauschen. Ideen, die sich bei dem einen als erfolgreich erwiesen haben, können im Intranet präsentiert werden und an anderer Stelle zur Anwendung kommen. Unsere Fachexpertise aus dem gesamten Bundesgebiet wird so einfacher nutzbar. Zudem ist 4juh in der Verwaltung die zentrale Anlaufstelle, um beispielsweise Dokumente zum Austausch abzulegen, produktiv zusammenzuarbeiten oder in operativen Bereichen die Dienstplanung zu organisieren. So sparen wir unzählige E-Mails, bringen mehr E izienz und Flexibilität in die tägliche Arbeit. Vor allem wenn

Haupt- und Ehrenamt zusammenarbeiten, können sich alle Beteiligten in der Community ganz einfach vernetzen.

Können, aber nicht müssen?

Die Nutzung erfolgt natürlich auf freiwilliger Basis, als persönliches Werkzeug, das nach Bedarf im Arbeitsalltag genutzt werden kann. Unsere 4juhGemeinschaft wächst konstant weiter, vor allem dank des komfortablen mobilen Zugri s über die Mitarbeiter-App. Wir Johanniter zeichnen uns schon immer durch ein hohes Maß an Engagement und eine starke Identifikation mit unseren Werten aus – mithilfe von Haiilo ist dies noch deutlicher sichtbar als zuvor.

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Die Transformation des Gesundheitswesens durch digitale Werkzeuge ist voll im Gange. Dr. Markus Leyck Dieken, CEO gematik ANZEIGE – ADVERTORIAL

Digital Health auf dem Vormarsch

eröffnet Millionen von Nutzern den Zugang zu neuen Gesundheitsanwendungen.

Digitale Anwendungen sollen zu einer schnelleren und breiteren Verfügbarkeit medizinischer Informationen beitragen und damit die Versorgung der Patienten entscheidend verbessern. Grundlage dafür ist der Aufund Ausbau der für die sensiblen Gesundheitsdaten so wichtigen, sicheren Telematikinfrastruktur (TI), die alle Akteure des Gesundheitswesens vernetzt und die behandlungsnotwendigen medizinischen Patientendaten sicher transportiert. Für die Anwendungen der TI gelten umfangreiche Datenschutz- und Informationssicherheitsstandards, die von der gematik als nationale Agentur für Digitale Medizin gesteuert und vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) freigegeben werden.

Cherry steht seit über 25 Jahren für innovative und hochwertige IT-Peripheriegeräte und begleitet die aktuelle digitale Transformation im Gesundheitswesen

– von Lesegeräten für Gesundheitskarten und Arztausweisen bis zum biometrischen Logon. „Wir sehen unsere Aufgabe darin, das deutsche Gesundheitswesen mit unserer sicheren Hard- und Software beim Ausbau der digitalen Infrastruktur zu unterstützen und fit für die Zukunft zu machen“, so Cherry Digital Health Geschäftsführer Gerrit Schick. Die TI-Anbindung von Ärzten, Apotheken und Krankenhäusern ist erfolgt und soll zukünftig auch andere medizinische Leistungserbringer wie Pflegeeinrichtungen, Physiotherapeuten und Hebammen umfassen.

Nutzerfreundlichkeit ist dabei ein weiteres wichtiges Ziel. Dafür steht das Cherry Kartenterminal, über das sich alle Anwendungen mit der elektronischen Gesundheitskarte nutzen lassen – von der Überprüfung des Versicherungsstatus (VSDM), dem Zugriff auf Patientennotfalldaten (NFDM) bis hin zur sicheren Kommunikation zwischen den Leistungserbringern (KIM). Das moderne Terminal sorgt für eine schnelle Vernetzung und erleichtert das Management von patientenbezogenen Daten immens. „Besonders freuen wir uns

über die Auszeichnung mit dem begehrten IF-Design Award. Unsere Produkte haben nicht nur in Funktion und Qualität überzeugt, sondern auch durch ihre Benutzerfreundlichkeit und zeitloses Design“, sagt Gerrit Schick.

Die aktuelle Gerätegeneration von Cherry verfügt über zahlreiche Zusatz-Features wie eine NFC-Schnittstelle für das kontaktlose Auslesen der Versichertenkarten oder ein modernes Remote-Management. Damit sind die Nutzer schon jetzt zukunftssicher für künftige Anwendungen aufgestellt: das eRezept, für das digitale Ausstellen von Arzneimittelrezepten; der elektronische Medikationsplan (eMP) und die elektronische Patientenakte (ePA). Vieles hängt dabei von der weiteren Entwicklung der Telematikinfrastruktur ab. Über die moderne Sicherheitsarchitektur werden die Gesundheitsdaten auf der Basis des „Zero Trust Networking“ der künftigen TI 2.0 geschützt. „Wir werden die digitale Zukunft des Gesundheitswesens mitgestalten und weiterhin konsequent unsere Innovationskraft auf smarte Lösungen, Benutzerfreundlichkeit und maximale Sicherheit setzen“, so Schick.

Die Cherry AG mit Hauptsitz in Auerbach/OPf., Deutschland, ist ein weltweit führender Hersteller von Computer-Eingabegeräten mit Schwerpunkt auf Gaming & E-Sports, Office & Hybrid Workplaces, Industry und den Healthcare-Bereich sowie von Switches für mechanische Tastaturen. In Produktionsstätten und Niederlassungen in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, China (Mainland, Hongkong, Taiwan) und USA beschäftigt CHERRY ca. 500 Mitarbeiter. www.cherry.de

ARVATO SYSTEMS – PARTNER CONTENT

Digitale Identitäten – überall abrufbar

Die Telematikinfrastruktur vernetzt das Gesundheitswesen. Mithilfe digitaler Identitäten wird dies noch schneller, flexibler und auch mobil nutzbar.

Über die Telematikinfrastruktur (TI) können sich alle Akteure des Gesundheitswesens miteinander vernetzen. Obwohl die TI bereits neue Standards für das digitale Gesundheitswesen gesetzt hat, wird bereits an einer Weiterentwicklung gearbeitet: Zukünftig soll es in der sogenannten TI 2.0 möglich sein, sich auch ohne Nutzung einer physischen Smartcard wie der elektronischen Gesundheitskarte zu identifizieren. Das ermöglicht ein sogenannter digitaler Identitätsnachweis.

Ein Interview mit Jan Wemmel, Senior Vice President Health und Public Sector beim international agierenden IT-Spezialisten Arvato Systems.

Herr Wemmel, auf dem Weg zur TI 2.0. bedarf es eines sicheren digitalen Identitätsmanagements.

Digitale Identitäten spielen eine Schlüsselrolle in der digitalen Transformation. Darum realisiert Arvato Systems mit der sogenannten IDP-Lösung bereits die Bereitstellung digitaler Identitäten für Versicherte

Über Arvato Systems

im deutschen Gesundheitswesen und stellt so die Weichen für den Einstieg in die Telematikinfrastruktur 2.0. Denn unsere Lösung beruht auf einem mobilen dezentralen Ansatz.

Somit eine wichtige Voraussetzung, um die elektronische Patientenakte ePA auch in Deutschland weiter zu verbreiten.

So ist es. Mit der IDP-Lösung bietet Arvato Systems Krankenkassen und -versicherungen eine zukunftsfähige, sichere Lösung an, die den digitalen Komfort für die Versicherten deutlich erhöhen wird. Personenbezogene Daten werden im Secure Storage des mobilen Endgeräts gespeichert, sodass Nutzende mithilfe der digitalen Identität unkomplizierten Zugriff auf die ePA oder weitere digitale Gesundheitsanwendungen erhalten. Die Daten verbleiben dabei in den sogenannten „Wallets“, also den Datenspeichern des eigenen mobilen Gerätes und somit immer in den eigenen Händen.

Diese eine, eigene Identität kann unkompliziert für jede Gesundheitsbehandlung genutzt werden, auch bei einem Wechsel der Krankenkasse, stellt aber sicher, dass nur eindeutig identifizierte Personen wie Arzt oder Patient auf vertrauliche medizinische Informationen zugreifen können.

Künftig sollen die Konnektoren, also die spezielle Hardware für die Nutzung der elektronischen Gesundheitskarte in den Praxen, nicht mehr erforderlich sein. Wenn dies ab Ende 2025 der Fall ist, benötigt man für alle digitalen Identitäten und alle Dienste eine dezentrale Lösung. Das betrifft allerdings eher die Leistungserbringenden, zum Beispiel Ärztinnen und Ärzte, nicht die Patienten. Aber schon 2024 wird es weitere Berufsgruppen geben, die digitale Identitäten benötigen, wie Hebammen oder Physiotherapeuten.

Die EU-Kommission hat den „europäischen Gesundheitsdatenraum“ vorgestellt, der ein europaweit einheitliches digitales Identifikationssystem schaffen soll… …und hat in diesem Zusammenhang eIDAS 2.0 auf den Weg gebracht, eine Digital Identity Wallet „EU eID“, die Bürger im gesamten EU-Gebiet hinweg einsetzen können sollen. Auch dazu wird eine dezentrale Lösung die Eintrittskarte jedes Versicherten sein. Sicherheit der Identitäten und die Nutzerfreundlichkeit stehen dabei immer im Vordergrund.

Umfassendes IT-Know-how, hohes technisches Verständnis, ausgeprägtes Branchenwissen, gelebte Partnerschaft – das ist Arvato Systems. Als Team entwickeln wir innovative IT-Lösungen, bringen unsere Kunden in die Cloud, integrieren digitale Prozesse und übernehmen den Betrieb sowie die Betreuung von IT-Systemen. So schaffen wir die Basis für Ihre Digitale Transformation. www.arvato-systems.de

Eine sichere Telematikinfrastruktur
9 LIFE SCIENCE Eine unabhängige Kampagne von Contentway CHERRY – PARTNER CONTENT
Foto:Cherry Gerrit Schick, Geschäftsführer der Cherry Digital Health GmbH
Terminal ST-1506
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„Digitale Identitäten spielen eine Schlüsselrolle in der digitalen Transformation.“
Foto : Pres s e Jan
Wemmel, Senior Vice President Health und Public Sector beim international agierenden IT-Spezialisten Arvato Systems

„Den Mehrwert der Digitalisierung nutzen“

einblick Digitale Daten und Künstliche Intelligenz haben im Gesundheits- und Pflegebereich viele Vorteile, erklärt bvitg-Geschäftsführerin Melanie Wendling.

ist, welche Medikamente sie nehmen und zum Beispiel auch gleich die Wechselwirkungen geprüft werden können.

Wie kommen diese Möglichkeiten bei den Ärzten an?

Es braucht natürlich die Bereitschaft, diese verknüpften Daten zu nutzen und da mag es an der einen oder anderen Stelle noch etwas Nachholbedarf geben. Aber das Wissen der Welt verdoppelt sich inzwischen rasant, und aus dieser Masse und der Flut an Informationen die Quintessenz herauszuziehen, das kann nur Künstliche Intelligenz. Das ist eine wichtige Hilfe für die praktische Arbeit des Arztes.

Die andere Seite ist eine überbordende Bürokratie. Schafft Digitalisierung an dieser Stelle nicht auch Abhilfe?

beitsplätze verloren gehen und Menschen überflüssig werden. In Wahrheit ist das Gegenteil der Fall. Das gilt besonders für den Pflegebereich. Einfache Leistungen erbringen, wie ein Glas Wasser reichen, kann doch auch ein Roboter. Dem Menschen verschafft das die Zeit, sich den Patientinnen und Patienten wieder viel mehr persönlich zu widmen und das Gespräch zu suchen. Emotionalität kann nur ein Mensch geben, aber derzeit haben die Pflegekräfte kaum noch Zeit für so etwas, weil sie viele Aufgaben übernehmen müssen, die auch ein Roboter erledigen kann. Wir müssen genau hinsehen, wo Digitalisierung und Robotik einen Mehrwert bringen können und wo wir den Menschen brauchen. Wenn man sie geschickt einsetzt, hat man für Pflegekräfte und Patienten eine Win-Win-Situation. Das gilt auch für die Telemedizin.

Sie muss eine wichtige Rolle spielen, denn sie bietet viel Benefit, und den sollte man unbedingt nutzen. Der große Vorteil für das Gesundheitswesen ist, dass die Patientinnen und Patienten besser behandelt werden können, wenn Daten digital vorliegen und dann natürlich auch ausgewertet und genutzt werden. Daten alleine bringen nichts, erst die Auswertung und Verknüpfung bringt den großen Mehrwert. Durch eine große Datenlage kommen wir zu einer besseren Versorgung, weil Ärzte Informationen ablesen können, die ihnen bisher unbekannt waren. Ich denke da zum Beispiel an den Medikationsplan, denn für Menschen, die mehrere Medikamente nehmen müssen, ist es ein großer Vorteil, wenn hinterlegt

Eine sehr große Abhilfe sogar. Die Grundvoraussetzung ist aber, dass man einmal ordentlich alles so aufgesetzt hat, dass man anschließend damit arbeiten kann. Der Mehrwert verpufft beispielsweise, wenn man mit zwei verschiedenen Systemen arbeitet. Und nicht zuletzt müssen alle, die mit den Daten arbeiten sollen – also von Ärzten und Ärztinnen bis zu Pflegern und Arzthelferinnen – ordentlich geschult werden. Sonst bringt es keinen Mehrwert, möglicherweise sogar im Gegenteil.

Ein Brennpunkt ist der Pflegenotstand. Sehen Sie speziell in diesem Bereich in der Digitalisierung ein Mittel, um Abhilfe für überlastete Pflegekräfte zu schaffen?

Es gibt nicht genug Pflegepersonal. Es gibt aber trotzdem bis heute immer noch die Sorge, dass durch Digitalisierung und Künstliche Intelligenz wie Robotik Ar-

Man benötigt allerdings für die Digitalisierung eine gute digitale Infrastruktur. Hat Deutschland an dieser Stelle noch Nachholbedarf?

Richtig, man benötigt die sogenannte letzte Meile. Und da sehe ich noch einiges an Nachholbedarf. In anderen Ländern wie den Skandinavischen ist man da schon weiter. Wir müssen insgesamt noch stärker umdenken und die Möglichkeiten einer digitalisierten Medizin von Anfang mitdenken. In Deutschland denken wir noch immer vom Analogen aus und wollen das dann digitalisieren. Man müsste demgegenüber viel stärker vom Versorgungsaspekt denken und überlegen, was man in einer bestimmten Region benötigt und wie man es dort hinbekommt. Digitalisierung ist übrigens Teil der Infrastruktur und die ist Aufgabe des Staates. Deshalb ist er an dieser Stelle gefordert.

Wo ist der Staat sonst in der Pflicht?

Wir sind seit 20 Jahren dabei im Gesundheitswesen eine Telematikinfrastruktur aufzubauen und eine sichere Vernetzung hinzubekommen – aber wir haben das bis heute nicht geschafft. Das hat unter anderem damit zu tun, dass zu viele Stakeholder mitsprechen und es in Deutschland keine klare Government-Struktur gibt. Keiner hat wirklich den Überblick. Hier ist eine Straffung nötig, es darf nur einen Verantwortlichen geben.

Und nicht zuletzt haben viele Deutsche Befürchtungen wegen des Datenschutzes.

Ja, und auch hier sehe ich den Staat in der Pflicht. Er muss viel besser kommunizieren. Wenn man seit 20 Jahren nur davon redet, dass unsere Daten nicht sicher sind, bekommt man auch in der Bevölkerung keine Zustimmung zur elektronischen Patientenakte. Unbestritten ist, dass der Datenschutz sehr wichtig ist, aber man muss den Menschen die Vorteile der elektronischen Patientenakte viel mehr erklären, dann werden auch sehr viele bereit sein, ihre Daten zu teilen. Der Fehler in Deutschland ist nicht zuletzt, dass wir immer gleich 120 Prozent machen wollen und uns nicht mit 100 oder vielleicht auch erst einmal mit 80 Prozent begnügen. Es muss ja nicht unbedingt sofort jeder mitmachen und man muss nicht gleich jeden erdenklichen Extremfall mitdenken. Weniger ist eben manchmal mehr – das müssen wir noch lernen.

fakten

Digitalisierung und Robotik einen Mehrwert bringen können und wo wir den Menschen brauchen. Wenn man sie geschickt einsetzt, hat man für Pflegekräfte und Patienten eine Win-WinSituation.“ „Daten

Melanie Wendling ist ein großer Fan von Smart-Home-Produkten , weil die im Gegensatz zum Rest ihrer Familie sofort machen, was man ihnen sagt. Ansonsten hört sie gerne analog Musik von Vinylplatten, hat als Vorsatz, jedes Wochenende einen Roman zu lesen (und schafft das auch meistens), ist regelmäßigen sportlichen Aktivitäten dagegen nicht so zugeneigt.

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Frau Wendling,
welche Rolle spielt die Digitalisierung für die Zukunft des Gesundheitswesens?
„In Deutschland denken wir noch immer vom Analogen aus und wollen das dann digitalisieren.“
alleine bringen nichts, erst die Auswertung und Verknüpfung bringt den großen Mehrwert. Durch eine große Datenlage kommen wir zu einer besseren Versorgung, weil Ärzte Informationen ablesen können, die ihnen bisher unbekannt waren“, so
„Wir müssen genau hinsehen, wo
Wendling.
Melanie Wendling, Geschäftsführerin des Bundesverbands Gesundheit IT (bvtig e. V.)

Telemonitoring – Strukturierte Begleitung statt Zufallsfund

fernuntersuchungen

Lange gekämpft – nun ist es möglich: Patienten mit Herzinsuffizienz profitieren seit Anfang 2022 in Deutschland von den Möglichkeiten des Telemonitorings. Die medizinische Leistung ist abrechenbar. Patienten können die zeit- und ortsunabhängige medizinische Begleitung nutzen, wodurch sich Probleme frühzeitiger erkennen und Maßnahmen individuell einleiten lassen.

Ein Schritt in die richtige Richtung, aber hoffentlich erst der Beginn, findet Rainer Beckers. Er ist Geschäftsführer der ZTG Zentrum für Telematik und Telemedizin GmbH, die mit Förderung des Landes Start-ups und andere Akteure in Nordrhein-Westfalen zu digitalen Fragen im Gesundheitswesen berät. Telemonitoring ist hier ein großes Thema seit vielen Jahren. Der Nutzen groß, der Weg in die Regelversorgung aber steinig.

Beim neuen telemedizinischen Angebot im Bereich Herzinsuffizienz arbeiten ein primär behandelnder Arzt (z. B. Hausärzte, Kardiologen) und ein telemedizinisches Zentrum zusammen. Telemonitoring ermöglicht die kontinuierliche Erfassung verschiedener Vitalparameter und damit eine lückenlose Betreuung. Implantierte kardiale Aggregate, z. B. Defibrillatoren, oder externe Geräte wie Waage, EKG- und Blutdruckmessgerät messen Gewicht, Blutdruck, Herzaktion und erfassen Informationen zum allgemeinen Gesundheitszustand. Im Bedarfsfall lässt sich zeitnah reagieren.

der Verlauf der Krankheit ist, bedarf es häufiger Arztbesuche, um risikoreiche Entgleisungen rechtzeitig zu erkennen und gegenzusteuern. Doch gesundheitsrelevante Werte äußern sich nicht jeden Tag gleich. Beim Telemonitoring können Patienten selbstständig relevante Parameter über mobile, nutzerfreundlich gestaltete Geräte und Apps messen –genau dort, wo sie gerade sind: zu Hause, bei der Arbeit, im Urlaub.

„Telemonitoring kann auch nach der Entlassung aus dem Krankenhaus helfen, den Heilungsverlauf engmaschig zu kontrollieren. Für viele Patienten bedeutet dies Sicherheit und kann, insbesondere in ländlichen Gebieten, den Alltag erleichtern. Sterblichkeit, Krankenhausaufenthalte, Notarzteinsätze und vermeidbare Arztbesuche nehmen ab“, erklärt Rainer Beckers.

Gerade beim Telemonitoring ist noch viel zu tun. Patienten sollten besser über ihre medizinischen Betreuungsmöglichkeiten in diesem Bereich Bescheid wissen und auch Ärzte sollten darin geschult sein, selbstverständlicher damit zu arbeiten. Nur dann entfalten Innovationen einen absoluten Mehrwert für die Versorgung.

Auch für Menschen mit anderen chronischen Erkrankungen wie Asthma oder Diabetes kann Telemonitoring den Alltag erleichtern. Je nachdem, wie instabil

Damit solcherlei telemedizinische Möglichkeiten zu den Patienten gelangen, braucht es Netzwerke und Expertise. „Hier besteht noch viel Informationsbedarf“, meint Beckers. „Von Unternehmensseite erreichen uns viele Fragen zu Finanzierungsmöglichkeiten oder zum Markteintritt. Genau hier setzen wir als ZTG an. Wir vernetzen, beraten und bringen die richtigen Akteure für das jeweilige Vorhaben an einen Tisch.“

Smarte E-Health Lösungen

Dank maßgeschneiderter E-HealthLösungen Ärzte entlasten und Patientenbehandlungen schlanker gestalten.

Die elektronische Patientenakte (ePA) ist die Kernanwendung einer vernetzten Gesundheitsversorgung. Modernste Informations- und Kommunikationstechnologien fassen die an den unterschiedlichen Orten wie Arztpraxen und Kliniken erfassten und verwalteten Patientenakten digital zusammen und sollen für eine reibungslose Kommunikation und den schnelleren und sicheren Datenaustausch zwischen Leistungserbringern und Patienten sorgen. Auch Daten aus der pflegerischen Versorgung, Behandlungsprogramme (in Präsenz oder digitaler Form), Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen sowie die Speicherung von Impfausweis und eRezept sollen mit ePA sicher übertragen und allen Beteiligten einer Behandlung zur Verfügung gestellt werden. Das Softwarehouse epitop begleitet seit 2001 als einer der führenden Anbieter stabiler E-Health-Lösungen innovative Versorgungsmodelle rund um die vernetzte ePA mit KI basierten Algo-

Foto : Pre s s e

„Modernste Informations- und Kommunikationstechnologien fassen die an den unterschiedlichen Orten wie Arztpraxen und Kliniken erfassten und verwalteten Patientenakten digital zusammen.“

sammeln und sicher zu transportieren, sondern aus der Fülle klinischer Informationen nur diejenigen herauszufiltern, die je Behandlungsschritt relevant sind und logisch aufzubereiten. Eine enorme Erleichterung für alle am Behandlungsprozess beteiligten Akteure. Und für den Patienten, der über das Portal z. B. die Möglichkeit hat, den Anamnesebogen online auszufüllen, Diagnose und Laborwerte abzurufen oder sich per Chat mit dem behandelnden Arzt auszutauschen.

rithmen. Durch die Entwicklung der E-Health-Suite, auf der sämtliche digitale Vernetzungslösungen basieren, lassen sich nach dem Baukastenprinzip maßgeschneiderte Lösungen für diverse gesundheitliche Einsatzgebiete aufbauen. Wichtig ist es epitop-Geschäftsführer Dr. Amir Parasta zu betonen, dass der Nutzen einer digitalen Anwendung immer im Vordergrund steht: „Digitalisierung sollte kein Selbstzweck sein, sondern nur eingesetzt werden, wo es auch wirklich Sinn macht. Wir wollen Ärzte entlasten und Patientenbehandlungen einfacher gestalten.“

Die epitop GmbH, im Jahr 2001 gegründet, ist Hersteller digitaler Patientenakten für Ärzte, Kliniken, Netzwerke und Patienten. Mit der Betreuung von über 70 fachbereichsübergreifenden Netzwerken und über einer Million Falltransaktionen im Jahr gehört epitop zu den führenden Anbietern etablierter E-Health-Lösungen für moderne Versorgungsmodelle. www.epitop.com

Neben einer vollständigen elektronischen Patientenakte für die eindeutige Identifikation und den sicheren Austausch medizinischer Patientendaten, bietet epitop als unabhängiger Anbieter von Vernetzungslösungen ein überdurchschnittlich breit gefächertes Angebot an Schnittstellen für die Anbindung zu den Systemen des Marktes an. Über die assistierende Intelligenz ist es zudem möglich, während des gesamten Behandlungspfades den ein Patient durchläuft – von Klinik und Praxis bis zu Medikation und Reha – nicht nur die medizinischen Daten zu

Die mittlerweile vierte Generation der von epitop betriebenen digitalen Plattform bindet auch Gesundheitsberufe außerhalb der Ärzteschaft wie Augenoptiker mit ein. „Die E-Health-Suite samt zwei Dutzend Modulen ist die Grundlage für flexible Softwarelösungen, die es auch der Fachgruppe der sonstigen Gesundheitsberufe ermöglicht, die Vor- und Nachsorge und die Interaktion mit Kunden zu intensivieren. Versorgung durch Vernetzung smarter und einfacher zu machen – diesen Produkt-Slogan leben wir, und für den gibt es noch viel zu tun“, so Dr. Amir Parasta.

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„Telemonitoring kann auch nach der Entlassung aus dem Krankenhaus helfen, den Heilungsverlauf engmaschig zu kontrollieren.“
EPITOP
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Dr. Amir Parasta, Geschäftsführer epitop

Gestufte Konzepte sichern die medizinische Versorgung

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fakten Dr. Michael von Wagner liebt Städtereisen und fährt gerne mit seiner Familie nach Italien. Dr. Michael von Wagner:

großes interview

Dr. Michael von Wagner, Ärztlicher Leiter der Stabsstelle Medizinische Informationssysteme und Digitalisierung des Universitätsklinikums Frankfurt, wurde im letzten Jahr zusammen mit Jens Schulze von der Computerwoche, dem CIO-Magazin und dem IT-Anwenderverband Voice e. V. als CIO des Jahres 2021 in der Kategorie Public Sector ausgezeichnet. Im Interview spricht er über die notwendigen (digitalen) Veränderungen, die unserem Gesundheitssystem bevorstehen.

Dr. von Wagner, was sollte sich in unserem Gesundheitssystem ändern, damit es nicht nur finanzierbar bleibt, sondern gleichzeitig möglichst vielen Erkrankten/Verletzten gerecht wird?

Wir müssen wieder in eine strukturierte, geplante Versorgung kommen, die nicht allein den Kräften des Marktes überlassen ist, sondern im Sinne eines gestuften Konzeptes agiert. Damit haben wir in der Pandemie gute Erfahrungen gemacht. Wir haben hier in Hessen für die Corona Versorgung ein solches Konzept aufgesetzt, wir haben koordinierende Krankenhäuser in den Regionen Hessens und diese wiederum sind der Brückenkopf in Richtung kassenärztliche Vereinigung, Gesundheitsdienst, Gesundheitsämter, Pflegeaufsicht, also in die anderen Beteiligten in der Gesundheitsversorgung. Während der Coronapandemie konnten wir die Last relativ gleichmäßig und situationsangepasst steuern, damit alle Patienten ihrem Krankheitsbild entsprechend gut versorgt sind und gleichzeitig kein Haus überfordert wird.

Ich glaube, dass wir die Versorgung auf hohem Niveau nur aufrechterhalten können, wenn wir deutlich besser und gestufter miteinander zusammenarbeiten: Hausarzt, Facharzt, Kliniken für die Grundversorgung und die Universitätskliniken als zentrale Ansprechpartner für besonders komplexe oder seltene Fälle.

Welche Bedeutung hat dabei die IT im Krankenhausbetrieb?

Sie macht die Informationen zu einem Patienten verfügbarer und transparenter. Im Gegensatz zur Patientenakte aus Papier, die irgendwo gelagert wird, sind die Informationen der elektronischen Patientenakte jedem an der Behandlung Beteiligten zu jedem Zeitpunkt datenschutzkonform zugänglich. Sie ermöglicht es, auch von jedem Arbeitsplatz Röntgenbilder und Laborwerte anzusehen und in Absprache mit dem Arzt vor Ort schnelle Behandlungsentscheidungen zu treffen.

Der Punkt der Verfügbarkeit von Informationen klingt immer so banal, aber er ist essentieller Bestandteil der Patientensicherheit und Voraussetzung effizienter Versorgung.

Das Universitätsklinikum Frankfurt wurde für seine hervorragende IT-Strategie ausgezeichnet, Sie wurden zusammen mit Jens Schulze als CIO des Jahres 2021 prämiert. Was ist das Besondere an Ihrer IT-Strategie?

Es fußt auf einer ganzheitlichen Betrachtung: Wir haben uns die Mühe gemacht, über die 14 Teilprojekte ein Gesamtkonzept mit einer Vision zu setzen und eine Strategie zu erarbeiten. Wir haben eine Interoperabilitätsplattform entwickelt, die komplexe Abhängigkeiten berücksichtigt und verschiedene Generationen von Software miteinander verknüpfen kann.

In allen 14 Bereichen muss sich die IT verbessern?

In vielen Bereichen gab es die ja gar nicht. Wir haben bereits im Jahr 2018 im digitalen Universitätsklinikum Frankfurt ein Patientenportal vorgesehen, das jetzt im Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) bundesweit gefördert wird. Bei dem Medikationsmodul ist es erst jetzt möglich, beispielsweise Allergien, Laborwerte und Medikamentengabe zu implementieren. Durch die Eingabe der Pharmazentralnummer (PZN) lässt sich unter anderem sofort erkennen, mit welchen Eigenschaften ein verordnetes Medikament interagiert. Durch unsere Inter-

operabilitätsplattform wird auch die Archivierung auf einen neuen Standard gehoben und alte Akten verfügbarer gemacht.

Was sind die drei wichtigsten Teilbereiche des Strategiepapiers?

Die Einführung neuer medizinischer Lösungen und daraus folgend, die Verknüpfung der jetzigen Systeme untereinander, sodass auch leichter neue Subsysteme angeschlossen werden können. Drittens, dass wir Prozesse in der unmittelbaren und auch der mittelbaren Patientenversorgung digital besser unterstützen. Neben einem neuen Logistiksystem haben wir ein neues Warenwirtschaftssystem und eine neue zentrale Beschaffung entwickelt. Auch das Patientenmanagement in der zentralen Notaufnahme und die digitale Überwachung des Medikamentenverbrauchs sind wichtige Aspekte unserer Strategie.

Wer hat denn eigentlich alles Zugriff auf die elektronische Patientenakte?

Pfleger, Ärzte und Verwaltung haben auf ihre jeweilige Fachabteilung anhand des Berechtigungskonzeptes Zugriff auf die für sie relevanten Daten. Neben diesem Berechtigungskonzept gibt es zudem ein Rollenkonzept, das beispielsweise die Medikamentengabe regelt. An die Krankenkassen werden nur Abrechnungsdatensätze übermittelt.

Warum profitieren letztendlich alle Beteiligten von einer durchdachten und komplexen IT im Gesundheitswesen?

Weil Digitalisierung, wenn sie gut durchdacht ist, die Versorgungsprozesse deutlich unterstützen und die Ärzte auf das Wesentliche hinweisen kann, Informationen also rasch verfügbar macht. Dadurch können sich Kollegen schnell austauschen, die Versorgungsqualität wird verbessert und dadurch Patienten besser versorgt. Patienten selber können ihre Krankheitsgeschichte einsehen und beispielsweise Zugang zu Informationen über ihre Erkrankung erhalten oder automatisch ihre Blutwerte übermittelt bekommen.

Flexible Modelle immer beliebter

Im Pflegebereich sind flexible Arbeitsmodelle eine Möglichkeit, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Auch Arbeitnehmer bieten sie Vorteile.

Flexible Arbeitsmodelle im Pflegebereich werden in Deutschland immer beliebter – und zwar sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer. Für Pflegekräfte haben sie eine Reihe von Vorteilen. Vor allem fällt im Vergleich zu herkömmlichen Arbeitsverhältnissen sehr positiv ins Gewicht, dass Pflegekräfte sich ihre Arbeitszeiten weitgehend frei auswählen können. Wer beispielsweise keine Nachtschichten oder Wochenenddienste übernehmen möchte, ist dazu nicht gezwungen. Andererseits können solche Fachkräfte, die gerade diese Dienste gerne übernehmen, sich dafür melden. Der Vorteil liegt auf der Hand: Durch diese flexible Möglichkeit können Familie oder auch Freizeitaktivitäten so mit den Dienstzeiten unter einen Hut gebracht werden, wie es gerade individuell am besten passt. Das führt zu einer größeren Zufriedenheit unter den Pflegekräften – und damit zu weniger Kündigungen in einer Branche, in der viele Beschäftigte über schlechte Arbeitsbedingungen und Überlastung klagen und daher nicht selten das Handtuch werfen...

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MedTech-Standort Deutschland stärken

zukunft

Eine zielgerichtete Digitalisierungsstrategie ist notwendig, um die nationale Gesundheitsversorgung voranzubringen, findet Dr. Meinrad Lugan.

Text:

Foto: BVMed/Christian Kruppa, CDC/unsplash

Welche Rolle spielte die MedizintechnikBranche für das Gesundheitssystem?

Die Bewältigung der Pandemie hat gezeigt: Wir sind ein verlässlicher Partner! Wir haben mit unseren medizintechnischen Lösungen zur Bekämpfung der Pandemie und einer erfolgreichen Impfkampagne beigetragen. Und wir stellen tagtäglich die Resilienz des Gesundheitssystems unter schwierigsten Rahmenbedingungen sicher.

Und welche Rolle spielt MedTech für den Wirtschaftsstandort?

ges gegen die Ukraine haben die globalen Lieferketten beeinträchtigt. Zusätzlich kämpft die Medizintechnik-Branche mit steigenden Kosten: bei den Energie- und Rohstoffpreisen, durch steigende Logistik- und Frachtkosten, durch erhöhten regulatorischen Aufwand, aber auch durch steigende Lohnkosten.

Unterstützt die Politik genug?

Schritt. Jetzt brauchen wir konkrete Taten, um den Medizintechnik-Standort Deutschland zu stärken – und das schnell.

Was muss getan werden? Was erwartet die Branche von der Bundesregierung?

„Es ist gut, dass sich die Bundesregierung mit der Wirtschaft an einen Tisch setzt und die Herausforderungen strategisch angeht und Lösungen unter Einbindung der Expertise der Unternehmen entwickelt.“

Die Medizintechnik ist in Deutschland ein wichtiger Teil der Gesundheitswirtschaft. Ich will einige Zahlen nennen: Die Medizintechnik-Unternehmen beschäftigen über 250.000 Menschen. Die Branche ist stark mittelständisch geprägt. 93 Prozent der MedTech-Unternehmen beschäftigen weniger als 250 Personen. Medizintechnologien sind ein wichtiger Treiber des medizinischen Fortschritts. Im Durchschnitt investieren die Unternehmen rund neun Prozent ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Und: Deutsche Medizintechnik ist auf dem Weltmarkt sehr erfolgreich. Die Exportquote liegt bei rund 66 Prozent, der Gesamtumsatz bei über 36 Milliarden Euro.

Positiv ist: Im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gab es am 23. November ein High-Level-Gespräch zur Gesundheitswirtschaft mit Minister Robert Habeck und der Parlamentarischen Staatssekretärin Dr. Franziska Brantner. Es ist gut, dass sich die Bundesregierung mit der Wirtschaft an einen Tisch setzt und die Herausforderungen strategisch angeht und Lösungen unter Einbindung der Expertise der Unternehmen entwickelt.

Worum geht es bei dieser neuen „Round Table Gesundheitswirtschaft“ genau? Was sind die Ziele?

Ein Beispiel: Wir müssen die Nutzung von Gesundheitsdaten für forschende Unternehmen ermöglichen und die digitale Gesundheitsversorgung mit einer Digitalisierungsstrategie zielgerichtet voranbringen.

Politik darf sich nicht abschotten und immer neue Regularien schaffen, ohne mit den Unternehmen zu reden. Politik muss die Expertise der MedTech-Unternehmen einbinden – so wie sie es bei der Bewältigung der Corona-Krise mit Erfolg getan hat. Denn: Deutschland braucht eine forschungsstarke, leistungsfähige, wirtschaftlich gesunde und international wettbewerbsfähige Medizintechnik-Branche.

Die Bewältigung der Covid-19-Pandemie und der Folgen des russischen Krie -

Im Kern geht es um drei Themenbereiche. Erstens: Die Stärkung des MedTech-Standortes Deutschland in Richtung einer strategischen Resilienz. Zweitens: Der Erhalt der Innovationskraft durch Abbau des hohen Bürokratieund Kostendrucks sowie durch Nutzung von Gesundheitsdaten. Drittens: Die Schaffung eines klimagerechten Gesundheitswesens im Rahmen einer Nachhaltigkeitsstrategie. Das Gespräch zur Gesundheitswirtschaft war ein guter erster

fakten Dr. Meinrad Lugan ist Vorstand der B. Braun Familienholding SE & Co. KG und Verbandsrepräsentant der B. Braun SE. Seit März 2006 ist er Mitglied des BVMed-Vorstands und seit April 2007 BVMed-Vorstandsvorsitzender. Er ist zudem seit 2008 im Vorstand des europäischen Dachverbandes MedTech Europe aktiv.

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Wie ist die aktuelle Lage in diesen Krisenzeiten? Was sind die größten Probleme?

Remote-Patientenversorgung – viele ungeklärte Fragen

Medizinische Behandlungen unter räumlicher Trennung von Patient und Arzt sind die Zukunft, aber rechtlich schwierig, sagt Dr. Gunnar Sachs, Partner bei Clifford Chance.

Herr Dr. Sachs, ärztliche Behandlungen an Patienten durchführen zu lassen, die sich an einem anderen Ort, vielleicht sogar in einem anderen Land befinden, bietet Chancen. Aber geht das nicht auch mit erheblichen rechtlichen Herausforderungen einher?

Die technisch bereits heute mögliche räumliche Trennung zwischen Patient und Arzt bietet nicht nur Einsparpotentiale, sondern ermöglicht auch eine Verbesserung in Qualität und Bandbreite der medizinischen Versorgung und kann langfristig zu einem egalitäreren Gesundheitswesen beitragen. Allein lassen sich die technischen Möglichkeiten derzeit nicht ausschöpfen, da das einschlägige Recht hierfür noch nicht ausgelegt ist. Wir beraten in vielen Pilotprojekten weltweit zur räumlichen Trennung von Arzt und Patient, insbesondere im stationären Bereich. Die rechtlichen Herausforderungen, die sich dabei stellen, sind vielschichtig – angefangen bei Verkehrsfähigkeit, Sicherheit und Betrieb der technischen Komponenten über die erforderliche Qualifikation und arbeitsrechtliche Einordnung des Personals, Vertragsgestaltung, Compliance, Datenschutz und -sicherheit, erstattungsund krankenhausplanungsrechtliche Aspekte, Produkthaftungsrisiken bis hin zu Fragen des Berufs-, Teleradiologie-, Telekommunikations- und sogar Telemedienrechts.

Was droht Anwendern denn? Risiken liegen tatsächlich eher bei den Betreibern und Anwendern der neuen technischen Lösungen als bei den Herstellern. Das Berufsrecht etwa hält Ärzte vielfach noch dazu an, ihre Patienten im persönlichen Kontakt zu behandeln. Herausforderungen ergeben sich auch im Hinblick auf die Erstattung: Wenn Krankenhäuser Patienten durch externe Ärzte behandeln lassen, stellt sich u. a. die Frage, wie man die Vergütung aller Beteiligten sicherstellt. Auch können sich neue Haftungsrisiken ergeben, etwa wenn Betreiber keine hinreichende Interkonnektivität zwischen den technischen Komponenten bei Arzt und Patient gewährleisten können. Weitere Risiken drohen u. a. bei der Nutzung von Kommunikationsfunktionen oder bildgebenden Verfahren und damit verbundenen Datenverarbeitungen.

Wo sehen Sie beim Datenschutz Schwierigkeiten?

Die räumliche Trennung zwischen Patient und Arzt erfordert die Übertragung personenbezogener Daten. Jede Datenverarbeitung muss dem einschlägigen Datenschutzrecht genügen. Krankenhäuser sind zudem besonderen datensicherheitsrechtlichen Anforderungen unterworfen. Die neuen technischen Lösungen müssen in diesen komplexen Rechtsrahmen eingebettet werden. Da sie auch grenzüberschreitende Behandlungen ermöglichen, stellen sich weitere Fragen bei Datentransfers in nicht-europäische Länder – nach dem Schrems II-Urteil des EuGH insbesondere bei Drittländern, für die kein Angemessenheitsbeschluss der Europäischen Kommission vorliegt.

Clifford Chance, eine der weltweit führenden Anwaltssozietäten, ist für ihre Mandanten mit rund 3.400 Rechtsberatern in allen wesentlichen Wirtschaftszentren der Welt präsent. In Deutschland ist Clifford Chance mit rund 300 Rechtsanwälten, Wirtschaftsprüfern, Steuerberatern und Solicitors in Düsseldorf, Frankfurt am Main und München vertreten. www.cliffordchance.com

Müssen die medizinischen Geräte zertifiziert sein?

Bei den Geräten handelt es sich regelmäßig um Medizinprodukte, die in Europa nur mit einer CE-Zertifizierung vermarktet werden dürfen. Da sie darauf angelegt sind, Behandlungen bei räumlicher Trennung zwischen Patient und Arzt zu ermöglichen, werden sie typischerweise an unterschiedliche Abnehmer vertrieben – solche, bei denen Behandlungen stattfinden, und solche, von denen aus Behandlungen gesteuert werden sollen. Es stellen sich damit Fragen zur Zertifizierungsstrategie: Lassen Hersteller die Komponenten als Einheit zertifizieren, wird man sie nicht sinnvoll getrennt vermarkten können; lässt man sie separat zertifizieren, schafft dies Einfallstore für den Wettbewerb.

Behindert das Recht also den Einsatz neuer Technologien?

Technisch ist bereits vieles möglich, was sich rechtlich noch nicht adäquat abbilden lässt. So wird bereits erfolgreich an Robotik-Lösungen geforscht, die komplexe chirurgische Eingriffe ganz ohne menschliche Intervention ermöglichen. Ein Großteil der rechtlichen Herausforderungen dieser neuen Behandlungsansätze liegt nicht bei den Herstellern, sondern bei deren Kunden, also den künftigen Betreibern und Anwendern der neuen Produkte. Um die Produkte erfolgreich vermarkten zu können, werden sich Hersteller daher zunehmend in ihre Kunden hineindenken müssen. Wir stimmen mit unseren Medizinproduktemandanten daher immer häufiger Strategien ab, mit denen sie sich – jenseits der für sie eigentlich relevanten Herstellersphäre – auf Fragen vorbereiten können, die ihre Kunden zur rechtssicheren Anwendbarkeit der neuen Produkte stellen werden.

Dr. Gunnar Sachs, Partner in der globalen Industriegruppe Healthcare & Life Sciences sowie in den globalen Tech- und DatenschutzGruppen der internationalen Anwaltssozietät

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„Die technisch bereits heute mögliche räumliche Trennung zwischen Patient und Arzt bietet nicht nur Einsparpotentiale, sondern ermöglicht auch eine Verbesserung in Qualität und Bandbreite der medizinischen Versorgung und kann langfristig zu einem egalitäreren Gesundheitswesen beitragen.“

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Foto:Presse Clifford Chance

Zukunft der Medizin

entwicklung

Das Gesundheitswesen wird sich in den nächsten Jahren drastisch verändern. Dafür verantwortlich sind technische Innovationen wie Digitalisierung und personalisierte Medizin.

Es klingt paradox: Aber Krisen gelten immer als Katalysatoren von Veränderungen. Beeindruckend hat das die Covid-19-Pandemie untermauert, durch die es einen großen Schub in der Digitalisierung des Gesundheitswesens gab. Aber nicht nur in diesem Bereich hat sich viel getan, innovative Impfstoffe sind unter Hochdruck und mit finanzieller Power in kürzester Zeit entwickelt worden. Das Gesundheitswesen befindet sich in einem technologischen und organisatorischen Umbruch, so die Deloitte Studie „Life Sciences & Health Care Predictions 2025“. Als Treiber für diese Entwicklungen bildet das neue Krankenhauszukunftsgesetz in Deutschland den Rahmen: Bund und

Länder stellen seit letztem Jahr insgesamt 4,3 Milliarden Euro für Investitionen in Kliniken bereit.

Doch was können innovative Ideen zukünftig konkret verändern? Ein Schwerpunkt des medizinischen Umbruchs betrifft die gesundheitsbezogene Versorgung, die sich von Therapie und reaktiver Medizin hin zur Prävention wandeln wird. Durch die Digitalisierung konnten gesundheitsrelevante Daten in vielen Bereichen und großen Mengen erhoben werden – sie können zukünftig die Grundlage präventiver Medizin bilden. Maßgebliche Lieferanten der Datenflut sind Fitnesstracker und Apps. Als Treiber der Transformation erweist sich die Echtzeitverarbeitung dieser Daten in KI-Systemen. Sie sind so spezifisch, dass sich damit nicht nur präventive, sondern personalisierte Medizin durchführen lässt.

Diese individuellen und zugleich hochwertigen Daten ermöglichen personalisierte Therapieansätze und Transparenz für Patienten. Unterstützt wird diese Entwicklung durch Fortschritte in der

Nanotechnologie, Epigenetik, im 3D-Gewebedruck und Quantum Computing. Die Effekte werden die Gesellschaft verändern: Schnellere Diagnosen, gezieltere Therapien, aber auch die Senkung der Kosten sind die Folgen.

Durch die erhobenen Daten im Zusammenspiel mit individuellen Risikofaktoren lassen sich so bereits im Vorfeld Normabweichungen erkennen und gezielt Empfehlungen zum Verhalten und zu Behandlungen einleiten. Das Ergebnis: die Krankheiten lassen sich entweder verhindern oder zumindest mindern. Diese technischen Innovationen gehen weit über die bisherigen Systeme zur Steigerung der Lebensqualität von Patienten hinaus. Virtuelle Assistenzsysteme, SmartHome-Anwendungen und Telemedizin sind der erste wichtige Schritt einer Evolution des Gesundheitssystems.

Weiter ist da schon der ADA Health. Über eine App können Patienten mittels KI-Auswertung ihre Symptome mit denen von anderen Nutzern vergleichen. Ärzte, Wissenschaftler und medizini-

schen Fachkräfte bringen ihre Expertise zur Unterstützung der Diagnostik ein. Mittlerweile nutzen zehn Millionen Menschen die App. Auch Mobilfunkkonzerne wie der Vodafone-Konzern mischen den Gesundheitsmarkt auf. In Kooperation mit der Universitätsklinik Düsseldorf betreibt der Konzern einen 5G-Campus. Digitale Technologien wie 5G, Mobile Private Network (MPN) und Multiaccess Edge Computing (MEC) ermöglichen schon heute Anwendungen wie Telemedizin oder virtuelle Expertenkonsultationen mit 3D-Visualisierungen.

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Ein Schwerpunkt des medizinischen Umbruchs betrifft die gesundheitsbezogene Versorgung, die sich von Therapie und reaktiver Medizin hin zur Prävention wandeln wird.
Über eine App können Patienten mittels KI-Auswertung ihre Symptome mit denen von anderen Nutzern vergleichen.

ARZ Haan AG – eine Gruppe, vielfältige Lösungen. Für das Gesundheitswesen von morgen.

9 operative Tochtergesellschaften und fast 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 10 Standorten. Über 17.000 Kundinnen und Kunden aus über 30 Berufsgruppen – die ARZ Haan AG gehört seit Jahren zu den führenden Kräften innerhalb des deutschen Gesundheitswesens und wächst weiter. Vom Kerngeschäft der Rezeptverarbeitung bis zur digitalen Transformation begleiten, beraten und unterstützen die Spezialisten aus den Gesellschaften ihre Kundinnen und Kunden in allen Bereichen.

Als Bindeglied zwischen den operativen Gesellschaften erbringt die ARZ Haan AG die zentralen Dienstleistungen für die Konzerntöchter. So entstehen wertvolle Synergieeffekte und optimale Geschäftsprozesse.

Spezialisierung und Diversifikation sind die Säulen für die Zukunftsfähigkeit der Unternehmensgruppe. Strategische Akquisitionen und Partnerschaften, innovative Dienstleistungen und intelligente Digitallösungen bieten Mehrwerte. Damit entlastet die Unternehmensgruppe Leistungserbringer und hilft dabei, eine bestmögliche Versorgung der Patientinnen und Patienten sicherzustellen.

Vor über 50 Jahren als standeseigenes Rechenzentrum gegründet unterstützt die ARZ Service GmbH von 3 Standorten in Deutschland aus die Apotheken vor Ort mit Rezeptabrechnungsdienstleistungen sowie Finanz- und Softwareprodukten. Als Mitglied im Zukunftspakt Apotheke ist die ARZ Service GmbH ein sicherer und innovativer Partner für mehr als 4.000 Kundinnen und Kunden. Weit über 100 Millionen Belegabrechnungen mit einem Volumen von über 10 Milliarden Euro pro Jahr sind Beleg für das große Vertrauen in die Leistungsfähigkeit der Gesellschaft. Im Mai diesen Jahres ist die ARZ Service GmbH von Creditreform Solingen mit dem CrefoZert Bonitätszertifikat ausgezeichnet worden. Ein Beleg für das nachhaltige Wachstum und die kontinuierlich positiven Geschäftszahlen des Unternehmens. Innovative Produkte wie iCarus – digitales Pflegehilfsmittelmanagement, orientieren sich stets an aktuellen Anforderungen und Bedürfnissen. Das Handeln der Gesellschaft richtet sich hierbei stets nach der Maxime: den Apotheken vor Ort verpflichtet.

Häusliche Pflege, Heil- und Hilfsmittel, Sanitätshäuser oder Krankentransporte – insgesamt stehen mehr als 30 Berufsgruppen innerhalb des Gesundheitssystems im Fokus der RZH Rechenzentrum für Heilberufe GmbH. Mit umfänglichen Abrechnungsdienstleistungen und praxisnahen Softwarelösungen bietet die RZH individuelle

Lösungen für die unterschiedlichen Anforderungen der Sonstigen Leistungserbringer, die bei der täglichen Arbeit spürbar entlasten und im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben bei der Abrechnung zuverlässig und zielgerichtet unterstützen.

Der Komplexität im Gesundheitswesen begegnet die Gesellschaft mit durchdachter Spezialisierung. Um die unterschiedlichen Anforderungen der verschiedenen Berufsgruppen und behördliche Vorgaben optimal zu erfüllen, braucht es im Abrechnungsgeschäft ein hohes Maß an Expertise. Das RZH-Team ist hierfür ideal aufgestellt: Die mehr als 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an drei Standorten bringen spezifisches Know-how mit, um Kundinnen und Kunden aus den unterschiedlichsten Segmenten in Abrechnungsfragen zur Seite zu stehen.

Seit Anfang 2021 wird Styra & Partner als Premiummarke für Sanitätshäuser im Portfolio der RZH geführt. Insgesamt ist die RZH seit über 40 Jahren als lizensiertes Factoringinstitut im Gesundheitsmarkt etabliert und gehört zu den Marktführern im Bereich der Abrechnung von Sonstigen Leistungserbringern.

Die AZH-Abrechnungszentrale für Hebammen GmbH ist Deutschlands führender Anbieter von Abrechnungsdienstleistungen für Hebammen. Neben den reinen Abrechnungsdienstleistungen für Hebammen und Hebammenteams bietet die Gesellschaft eine Reihe nützlicher Services, Digitaltools und Beratungsleistungen, die den Berufsalltag ihrer Kundinnen erleichtern.

Persönlicher Kontakt, smarte Softwarelösungen und ein umfassendes Fortbildungs-, Seminar- und Workshopprogramm über das hauseigene Institut für Servicequalität ifQH sind die weiteren Säulen, die die AZH seit über 30 Jahren zum starken Partner und Marktführer im Bereich der Hebammenunterstützung macht.

Ob Start in die Freiberuflichkeit, Praxis- oder Pool-Gründung, Wechsel auf Belegsystem oder in Fragen rund um Steuerberatung und Buchführung – auch ein umfassendes Beratungsangebot gehört zum erweiterten Portfolio der Gesellschaft. Werdende Hebammen (WeHen) begleitet die AZH ebenso von Beginn an auf dem Weg in die Arbeitswelt und bietet hierzu Webinare, Fortbildungen und digitale Tools als unterstützende Maßnahmen.

Mit der neuen Plattform mein.hebammen-azh.de bekommen Kundinnen der AZH Zugang zu einer Digitalplattform, innerhalb derer eine Vielzahl von organisatorischen und Verwaltungsaufgaben bequem gelöst und abgebildet werden. Hiermit ist die AZH auch bei digitalen Produkten klar führend.

Als langjähriger kompetenter Partner der ambulanten, teilstationären und stationären Pflege versteht die DM EDV- und Bürosysteme GmbH die sich verändernden Bedarfssituationen, Wünsche und Herausforderungen ihrer Kundinnen und Kunden und entwickelt Softwarelösungen für die Pflege.

So werden digitale Anwendungen, die die Prozesse der komplexen Pflegepraxis aufgreifen und abbilden, entwickelt: von Dienstplanung über Pflegeplanung und -dokumentation bis zur Verwaltung und Abrechnung. Einfach und flexibel und an individuellen Anforderungen ausgerichtet bietet die DM7 Software eine ganzheitliche Komplettlösung.

Das etwa 60-köpfige Team am Standort im niedersächsischen Garrel besteht unter anderem aus ITExperten, Betriebswirten und examinierten Pflegefachkräften. Durch diese gebündelte Expertise ist die Gesellschaft in der Lage, praxisnahe Lösungen zu entwickeln.

Gemeinsam mit der RZH als Konzernschwester wurde 2021 das Produkt RZH.connect etabliert –eine sinnvolle Verbindung zwischen Software und Abrechnungsservice für die Pflege.

Die ARZ.dent GmbH mit Sitz in Hamburg entwickelt und vermarktet Deutschlands erste cloudbaiserte Zahnarztsoftware teemer. Der Anspruch: Digitale Lösungen für die Kunden zu schaffen, die einen wirklichen Mehrwert bieten und nachhaltig sind: Alle Anwendungen sollen den Praxisalltag nicht nur digitalisieren, sondern die immer größer werdende Komplexität für jeden Einzelnen reduzieren. Von A wie Anamnese bis Z wie zahnärztliche Abrechnung unterstützt die Software Dentalteams in allen Bereichen – orts- und endgeräteunabhängig. Die digitale Patienten-Journey beginnt bei teemer mit der Online-Terminvergabe und Anamnese von zu Hause aus, führt über die digitalen Bausteine Empfang, Planung und Behandlung hin zur Patienten-Aufklärung mittels integrierter Aufklärungs-Videos über die eigene App quincee. Mit der in diesem Jahr erfolgten Übernahme der TeamFaktor GmbH ist das Dienstleistungsangebot innerhalb des Dentalmarktes um einen wesentlichen Baustein ergänzt worden: das cloudbasierte OnlineFactoring. Durch die Verbindung von Praxismanagement über die teemer Praxissoftware und Factoring wird der Praxisalltag für Zahnärztinnen und Zahnärzte noch komfortabler und absolut transparent.

Nach der erfolgreichen Akquisition der Gero Pharmcare GmbH ist die Gesellschaft Mitte 2021 in der ARZ.med GmbH neu aufgegangen. Schwerpunkt ist hier die Software VERIKO als Risikomanagementsystem im geriatrischen Bereich.

Innerhalb der ARZ Consulting GmbH wird konzernübergreifendes Expertenwissen aus den Gesellschaften gebündelt, um zukunftsweisende und praxisnahe Digitallösungen und Dienstleistungen zu konzipieren und zur Marktreife zu bringen.

Weitere Informationen unter: www.arz.de

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Der ARZ Haan AG Vorstand: Dr. Philipp Siebelt (Sprecher) und Tammo Arndt

Semantik im Gesundheitswesen

Digitalisierung ist ein Mittel, effizienter arbeiten zu können. Nur mit semantischen Standards aber lässt sich diese wirklich nutzbringend umsetzen.

Die Qualität von IT-Lösungen hängt maßgeblich davon ab, ob und wie es gelingt, die medizinischen Inhalte für den Anwender nutzbar zu machen. Grundlage dafür ist eine gelungene Kommunikation, nicht nur zwischen Mensch und Maschine, sondern auch innerhalb unterschiedlicher IT-Systeme, die für Erstellung von Datenbanken und Dokumentationsprozessen zusammengeführt werden. In der Praxis fehlen allerdings oftmals einheitliche Terminologien, da in den einzelnen Systemen unterschiedliche Begrifflichkeiten für dieselbe Information verwendet werden. Die Erschaffung eines gemeinsamen Vokabulars und einer einheitlichen Computersprache sind daher die Voraussetzung, medizinische Daten auch systemübergreifend effektiv nutzen zu können. Über sogenannte Terminologieserver, eine Software, die medizinisches Wissen strukturiert ablegt, werden in den Krankenhäusern die Inhalte von Diagnosen und Behandlungen automatisch codiert, um sie zielgerichtet als Entscheidungsgrundlage oder einer klinischen Anwendung zur Verfügung stellen zu können.

Foto:Presse

Semantik im Gesundheitswesen – Vision oder Wirklichkeit?

Herr Dr. Diekmann, warum ist semantische Interoperabilität für die Digitalisierung so wichtig?

Die Potenziale der Digitalisierung können durch semantische Interoperabilität besser gehoben werden, klinische medizinische Prozesse so effizienter und sicherer gestaltet und medizinische Informationen zu jeder Zeit zur Verfügung gestellt werden. Das gelingt nur mit IT-Systemen, die semantisch interoperabel sind. Daher wird der Einsatz von Terminologieservern auch in Krankenhäusern sinnvoll.

tenzinformationen zu allen aktuellen Antibiotika erweitert. Das Projekt konnte erfolgreich zeigen, dass regelbasierte KI-Systeme eine unerreichte Sensitivität haben und gleichzeitig nachvollziehbare Ergebnisse liefern.

Was macht die ID-Anwendung DaWiMed dabei so spannend?

„dvp_FAM“

ID Information und Dokumentation im Gesundheitswesen GmbH & Co. KGaA aus Berlin ist ein Unternehmen, das seit Jahrzehnten Forschung und Entwicklung im Bereich der medizinischen Informatik und Terminologien betreibt, eigene Nomenklaturen und Terminologien entwickelt und weiterentwickelt und auf dieser Basis kontinuierlich neue Produkte in den Markt gebracht hat, wie z. B. Terminologieserver. Ein Gespräch mit ID-Geschäftsführer Dr. Daniel Diekmann.

In Deutschland stehen sowohl die intersektorale als auch die integrierte, fachbereichsübergreifende Versorgung noch ganz am Anfang. Die aktive, mündige Einbeziehung des Patienten ist in vielen Projekten wenig bis gar nicht berücksichtigt. Deshalb engagieren wir uns im G-BA-Projekt „dvp_FAM“, bei dem eine Versorgungsplattform aufgebaut werden soll, die Personen mit familiärem Krebsrisiko betreut. Hervorgegangen aus dem Projekt „iKnow“, welches Pa-

Welche Daten aus der klinischen Dokumentation können unkompliziert digital ausgelesen werden, wo wird es schwieriger?

Alle „harten“ Fakten des klinischen Alltags wie Diagnosen, Symptome und Verfahren sind einfacher auszulesen. Schwieriger wird es da, wo auch Menschen Probleme beim Verstehen haben. Radiologische Befunde enthalten z. B. oft Formulierungen, die alles andere als eindeutig sind. Aber auch das ist sehr wichtig für die Medizin.

über Formulare implementiert wird. In vielen Bereichen ist das ein etabliertes Vorgehen, wie z.B. beim Notfallprotokoll oder bei hochspezialisierten Untersuchungen. Aber in Bereichen, wo Nuancen wichtig sind, bei denen volatile, abhängige oder prozessuale Informationen erhoben werden, ist dieses Vorgehen kaum möglich und wenig akzeptiert. Das betrifft insbesondere Befunde aus bildgebenden Verfahren, OP-Berichte oder die Dokumentation von psychiatrischen Patienten. Dennoch braucht es auch hier eine strukturierte Dokumentation. Wir untersuchen im Projekt „Smaragd“, wie sich mithilfe von „Natural Language Processing“ Terminologie-basierte Formulare direkt aus dem Freitext befüllen lassen. Ziel ist es, für den Radiologen eine erhebliche Effizienz zu generieren, da nur die Pri-

Durch DaWiMed können alle Daten aus unterschiedlichen Quellen analysiert werden. Ein Beispiel: In Befunden führen lange Beschreibungen am Ende zu einer Diagnose. Aber die Beschreibungen enthalten eben auch wichtige Informationen; Inhalte, die in der bisherigen, strukturierten Dokumentation verloren gehen. Außerdem hat DaWiMed einen generischen Ansatz, der auf standardisierten Modellen basiert und somit auch Daten aus hoch spezialisierten Systemen, wie z. B. Intensivmedizinsoftware (PDMS), verwenden kann.

Eine weitere Terminologieserverbasierte Anwendung ist das ID Clinical Context Coding. Welche Vorteile bietet die Kliniksoftware für den Dokumentations- und Abrechnungsprozess?

bei der fallbegleitenden Codierung und Sicherstellung von Dokumentation und Abrechnung. Durch intelligente, auch KI-basierte Verfahren können Prozesse so besser strukturiert und geplant werden – alles im Rahmen eines zertifizierten Medizinprodukts.

Über ID

ID-Lösungen unterstützen medizinische Softwareapplikationen unterschiedlichster Art. In der nachfolgenden Liste sind unsere Kooperationspartner aufgeführt. Diese haben ID Applikationen in ihre Krankenhaus-Informations-Systeme (KIS) eingebunden. www.id-berlin.de

Das Berliner Unternehmen ID (Information und Dokumentation im Gesundheitswesen) entwickelt seit 1985 Qualitätswerkzeuge für medizinische Dokumentation und Gesundheitsökonomie in Kliniken, Praxen, Versicherungen, Berufsgenossenschaften sowie Forschungseinrichtungen und realisiert darüber hinaus Gutachten und Forschungsprojekte im Gesundheitswesen.

Eine Kernkompetenz des Unternehmens liegt im Management medizinischer Terminologien und

Diese ermöglicht unter Verwendung modernster Terminologie und Natural Language Processing eine Unterstützung

Impressum

sind sich die Forscher eigentlich noch nicht einmal bei der Definition von „Intelligenz“ einig. Zudem haben in der Regel intelligente Algorithmen recht wenig mit der menschlichen Intelligenz gemein, weshalb dafür auch der Ausdruck „Maschinelle Intelligenz“ diskutiert wird. Die EU hat kürzlich detailliert festgelegt, was genau unter KI fällt. Kurz: maschinelles Lernen, regelbasierte Systeme und statistische Ansätze.

Wie unterstützen ID-Lösungen bei der Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS)?

ID hat bei mehreren Millionen Patienten pro Jahr eine MDR-konforme qualifizierte Verordnungs- und Entscheidungsunterstützung etabliert, die helfen kann, früh- und rechtzeitig AMTS relevante Probleme zu identifizieren. Unsere AMTS-Lösungen dokumentieren Arzneimittel und Diagnosen und weisen darauf hin, wo potenziell problematische Kombinationen oder Nebenwirkungen vorliegen können. So kann der Arzt beurteilen, ob man diese Medikamente weglässt oder anpasst. Wir helfen, Therapien zu optimieren.

Wir bei ID beschäftigen uns insbesondere mit der sogenannten regelbasierten KI, also den Logik- und wissensgestützten Konzepten, einschließlich deren Wissensrepräsentation, der induktiven Programmierung, sowie mit Inferenz- und Deduktionsmaschinen. Hört sich kompliziert an, ist aber am Ende „nur“ die Anwendung von Terminologien und Ontologien.

Der regelbasierte Ansatz hat einige Vorteile gegenüber den anderen Verfahren: zum einen die Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse und zum anderen eine hohe Sensitivität gegenüber seltenen Ereignissen. Natürlich haben auch die anderen Verfahren Vorteile, deshalb arbeiten wir bei ID auch daran, die Verfahren sinnvoll zu kombinieren und die jeweiligen Stärken zu nutzen.

Gestalten Sie mit uns die Zukunft des Gesundheitswesens– als Anwender, Partner oder Teil unseres Teams.

Herausgeber ID Information und Dokumentation im Gesundheitswesen GmbH & Co. KGaA Platz vor dem Neuen Tor 2 10115 Berlin +49 30 24626-0 info@id-berlin.de www.id-berlin.de

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Dr. Daniel Diekmann, Geschäftsführer ID – Information und Dokumentation im Gesundheitswesen GmbH & Co. KGaA
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Erfolgsfaktor lebenslanges Lernen

Trotz Fachkräftemangel steht die Weiterbildung bei der Bundesregierung nicht auf der Pole Position. Dabei sind Deutsche an einer Auffrischung ihrer beruflichen Kenntnisse interessiert – sie gilt als zentrales Instrument gegen den Personalmangel.

Deutsche wollen sich weiterbilden, so lautet die Erkenntnis des Ifo-Bildungsbarometers 2022. Drei Viertel der Deutschen hätten gern einen rechtlichen Anspruch auf Weiterbildung. In Branchen, die vom Strukturwandel besonders betroffen sind, etwa dem Gesundheitswesen, sieht es ähnlich aus. Für verpflichtende jährliche Weiterbildungen für Arbeitnehmerinnen sprachen sich 63 Prozent der Befragten aus. Eines steht fest: Die Qualifizierung Einheimischer ist günstiger als das Anwerben ausländischer Fachkräfte. Das sieht auch Professor Dr. Patrick Da-Cruz, Professor für Betriebswirtschaftslehre und Gesundheitsmanagement an der Fakultät Gesundheitsmanagement der Hochschule Neu-Ulm (HNU) so. Der Experte wünscht sich die regelmäßige und qualifizierte Weiterbildung.

Derzeit herrscht ein großer Fachkräftemangel in Deutschland – besonders im Gesundheitswesen. Wie können wir der immensen Herausforderung wirksam begegnen?

Der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen hat sich aus verschiedenen Gründen in den letzten Jahren verschärft und wird die Agenda des Top-Managements von Gesundheitsbetrieben auch zukünftig dominieren. Fachkräfte aus dem Ausland, ältere Beschäftigte und Frauen bieten hier

ungenutzte Fachkräftepotenziale, die es zu heben gilt. Gezielte, berufsbegleitende Weiterbildungen, machen eine Beschäftigung in diesem Bereich für Fachkräfte attraktiv. Digitalisierung/KI, Automatisierung sowie der Einsatz von Robotern können zudem einen wichtigen Beitrag zur Entlastung des Personals leisten.

Welche Instrumente der Personalrekrutierung, aber auch zur Bindung von Fachkräften gibt es?

Für die Personalrekrutierung existieren zahlreiche Instrumente, u. a. Personalberater, Jobbörsen, die Veröffentlichung von Stellenanzeigen auf der Homepage oder Social/Mobile Recruiting. Dabei kann die Rekrutierung intern oder extern erfolgen. Im Rahmen der Personalbindung ist die Personalentwicklung bedeutsam. Durch Weiterbildung und Karriereaussichten können Personalstrukturen gesichert werden. Beides dient neben Vergütung, Altersvorsorge, flexiblen Arbeitszeitmodellen und einem professionellen Gesundheitsmanagement der Mitarbeiterbindung.

Die Digitalisierung wirkt sich auf nahezu alle Bereiche des Gesundheitswesens aus. Werden wir uns zukünftig in immer kürzeren Abständen weiterbilden müssen?

Ja, wir müssen uns in immer kürzeren Abständen weiterbilden, denn die Digitalisierung stellt einen der gesellschaftlichen Megatrends dar. Sie beeinflusst auch das Gesundheitswesen. Die Coronapandemie hat uns allen verdeutlicht, welche Bedeutung das Thema gerade im Gesundheitswesen hat. Vor dem Hintergrund der Digitalisierung und der damit einhergehenden Verdopplung des Wissens

Die HNU hat sich seit ihrer Gründung 1994 zu einer unverzichtbaren Bildungseinrichtung in der Region Neu-Ulm/Ulm entwickelt. An unseren drei Fakultäten Gesundheitsmanagement, Informationsmanagement und Wirtschaftswissenschaften sowie am Zentrum für Weiterbildung absolvieren mittlerweile über 3.900 Studierende ihr Studium. www.hnu.de

in immer kürzeren Zeitabständen wird kontinuierliches, lebenslanges Lernen zum Erfolgsfaktor für die Betriebe des Gesundheitswesens, aber auch für das Individuum.

Sie bieten an der Hochschule Neu-Ulm berufsbegleitende Bildungsprogramme für Fach- und Führungskräfte der Gesundheitsbranche an. Welches Themenfeld bedienen Sie? Wir bieten Zertifikatskurse, Bachelor- und MBA-Programme an, die den Fokus auf Management- und Führungsthemen

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„Wir müssen uns in immer kürzeren Abständen weiterbilden, denn die Digitalisierung stellt einen der gesellschaftlichen Megatrends dar.“

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„Für die Personalrekrutierung existieren zahlreiche Instrumente, u.a. Personalberater, Jobbörsen, die Veröffentlichung von Stellenanzeigen auf der Homepage oder Social/ Mobile Recruiting.“

im Gesundheitswesen legen. Aktuelle rechtliche, politische, gesellschaftliche oder technologische Entwicklungen werden in den berufsbegleitenden Programmen adressiert. Digitalisierung/KI im Gesundheitswesen, aber auch Nachhaltigkeitsthemen spielen eine wesentliche Rolle. Alle Inhalte sind praxisorientiert und können im Berufsalltag direkt umgesetzt werden.

An wen richten sich die Weiterbildungsprogramme – und was können Teilnehmende mit einem erfolgreichen Abschluss anfangen?

Die berufsbegleitenden Programme richten sich an Fach- und Führungskräfte aus Gesundheitsbetrieben und Zuliefererbranchen sowie Quereinsteiger, die sich für den Gesundheitsmarkt interessieren.

Die von uns angebotenen Programme bereiten systematisch auf die Übernahme von Führungspositionen vor. In unserem Alumni-Netzwerk blicken wir auf zahlreiche Erfolgsgeschichten.

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HNU – PARTNER CONTENT
Foto H N U
Prof. Dr. Patrick Da-Cruz, Studiengangsleitung MBA Führung & Management im Gesundheitswesen an der HNU

Warum Mental Health so wichtig ist

psychische gesundheit

Die psychische Gesundheit leidet unter dauerhaften, arbeitsbedingten Belastungen – und hat damit einen direkten Einfluss auf Produktivität sowie Leistungsfähigkeit. Doch viele Unternehmen tun noch zu wenig für ihre Mitarbeiter.

Die Klagen über einen Burn-out häufen sich zunehmend unter Arbeitnehmern. Grund dafür kann eine angeschlagene Mental Health sein. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Mental Health oder psychische Gesundheit als „Zustand des Wohlbefindens, in dem eine Person ihre Fähigkeit ausschöpft, die normalen Lebensbelastungen zu bewältigen, produktiv zu arbeiten und einen Beitrag zu ihrer Gemeinschaft leisten kann“. Doch immer weniger Menschen scheinen den Anforderungen des Alltags gewachsen zu sein – oder sie fühlen sich vom Arbeitgeber mit ihren Problemen alleingelassen und kündigen. Das bestätigt auch die aktuelle Umfrage „Engagement Index 2021“ des Meinungsforschungsinstituts

Unternehmen müssen sowohl die Mitarbeitergesundheit schützen als auch Arbeitsbedingungen gestalten, die eine Entfaltung der Mitarbeitenden begünstigen.

Gallup. Sie kommt zu der Erkenntnis, dass die Bereitschaft zum Jobwechsel unter deutschen Beschäftigten noch nie so hoch war wie jetzt.

Dabei wäre es für Unternehmen ganz einfach, etwas für die Mitarbeitenden und ihre mentale Gesundheit zu tun – doch Arbeitgeber nehmen dieses Anliegen bislang nicht ernst genug. Häufig wissen sie auch nichts über das Thema mentale Gesundheit. Stress, Lärm und fehlende Wertschätzung können jedoch langfristig zu ernsthaften psychischen Erkrankungen wie Depressionen führen. Weil Menschen im Job funktionieren wollen, behalten viele ihre Erkrankung aus Scham für sich. LinkedIn und YouGov haben in einer Studie ermittelt, dass 39 Prozent der Betroffenen nicht offen über ihre Erkrankungen am Arbeitsplatz reden. Die Umfrage von Gallup geht in die gleiche Richtung. So liegt die aktuelle Burn-out-Quote bei 35 Prozent und ist gegenüber 2019 sogar um neun Prozent gestiegen. 38 Prozent der Befragten hatten angegeben, sich in den vergangenen 30 Tagen gestresst und ausgebrannt gefühlt zu haben.

Das sind Fakten, die Unternehmen zum Handeln animieren sollten. Denn der Arbeitgeber hat im Bereich der psychischen Gesundheit eine wichtige Fürsorgepflicht. Dazu gehört beispielsweise sicherzustellen, dass sämtliche psychischen Belastungen wie hohe Beanspruchung und Stress möglichst geringgehalten werden, um psychische Störungen vorzubeugen. Unternehmen müssen sowohl die Mitarbeitergesundheit schützen als auch Arbeitsbedingungen gestalten, die eine Entfaltung der Mitarbeitenden begünstigen. In einer Gesellschaft mit einem immer schnelleren Pulsschlag ist das eine Herausforderung.

Die Klagen über einen Burn-out häufen sich zunehmend unter Arbeitnehmern. Grund dafür kann eine angeschlagene Mental Health sein.

Doch es lohnt sich doppelt, Angestellte langfristig vor schädlichen Einflüssen auf die Gesundheit zu schützen. Mitarbeitende sind glücklicher, leistungsstärker und damit ein Gewinn für das Unternehmen. Welchen wirtschaftlichen Faktor gesunde Menschen besitzen, hat eine internationale Studie des von der EU unterstützten Forschungsprojekts „Mental Health

Promotion and Intervention in Occupational Settings“ ermittelt. Ihr Ergebnis: Psychische Erkrankungen könnten bis 2030 weltweit wirtschaftliche Auswirkungen in Höhe von 5,9 Milliarden Euro haben. Da lohnt es sich auf jeden Fall, rechtzeitig präventive Maßnahmen zu ergreifen, für glückliche und gesunde Mitarbeiter.

Das größte Gut Ihres Unternehmens? Ihr Team.

Gesunde Mitarbeiter:innen sind motivierter, zufriedener und leistungsfähiger, tragen zum Unternehmenserfolg bei und identifizieren sich mit Ihrem Unternehmen. Dabei ist die mentale Gesundheit mit der körperlichen eng verknüpft.

FITJO ist DIE App für digitale betriebliche Gesundheitsförderung und unterstützt Sie bei der Umsetzung.

Jeder Mensch ist individuell und benötigt eine individuelle Gesundheitsförderung. Deshalb bieten wir eine umfangreiche Auswahl an Möglichkeiten die eigene Gesundheit zu fördern.

Meditationen

Office Mobility

Krafttraining, HIIT Trainings, Yoga & Vieles mehr Spaziergänge oder Jogging Runden Rezepte

Kalender zur Planung der Gesundheitsförderung Wissensaufbau durch wöchentliche Newsartikel Challenges innerhalb des Teams

Mit FITJO finden Ihre Mitarbeiter:innen Ihre ganz individuelle Gesundheitsförderung und werden dafür gleichermaßen belohnt. im Office, Homeoffice oder im Urlaub Morgens, Mittags oder Abends Abnehmen, mental wachsen oder allgemein fitter werden

FITJO ist unabhängig von Ort, Zeit und Leistung.

Durch unser durchdachtes Punktesystem können Sie Ihr Team mit Challenges stärken, belohnen und motivieren – unabhängig von der Art der Gesundheitsförderung.

Testen Sie FITJO jetzt für Ihr Team. FITJO

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Entspannung für Körper und Geist

Arbeitgeber haben ihren Angestellten gegenüber eine Fürsorgepflicht. Dazu gehört es auch, die Gesundheit zu schützen. Dabei kann betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) in Form von Massagen helfen.

Wer fit ist, der kann mehr leisten und fühlt sich besser. Darauf zielt das betriebliche Gesundheitsmanagement ab, davon profitieren die Beschäftigten und das Unternehmen. Neben der Gesundheit am Arbeitsplatz kann sich eine Verbesserung des Betriebsklimas einstellen – und das bedeutet eine höhere Attraktivität als Arbeitgeber. Mit Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung konnten 2020 trotz der erschwerten Bedingungen aufgrund der Corona-Pandemie über 1,9 Millionen Beschäftigte in 16.742 Betrieben erreicht

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„Neben der Gesundheit am Arbeitsplatz kann sich eine Verbesserung des Betriebsklimas einstellen – und das bedeutet eine höhere Attraktivität als Arbeitgeber.“

werden. Das besagt der jährliche Präventionsbericht der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Eine Methode, um Krankheiten vorzubeugen oder Schmerzen zu lindern, sind Massagen. Das weiß auch Michael Roedeske, Geschäftsführer von Massagesessel Welt. Sein Unternehmen bietet Betrieben und Privatleuten hochmoderne Massagesessel an.

Warum ist betriebliches Gesundheitsmanagement ein wichtiges Thema geworden – und was bieten Sie den Unternehmen genau an?

Die Japaner haben längst die Kraft erkannt, präventiv und regelmäßig etwas für die Gesundheit zu tun. Dort werden Massagesessel als normale Leistung der Krankenkassen verschrieben. Wir freuen uns, dass Massagesessel bei uns im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements als effektive Maßnahme genutzt werden. Firmen bieten ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, sich in unseren hochwertigen Sesseln unkompliziert und jederzeit massieren zu lassen – und damit die Gesundheit zu stärken. Unternehmen können unsere Massagesessel kaufen oder leasen.

Rückenschmerz ist mittlerweile eine Volkskrankheit. Bei welchen Beschwerden helfen Massagesessel?

Foto:Presse

Was für Möglichkeiten haben Unternehmen, den Massage-Service für Mitarbeiter zu implementieren? Vor Corona setzten bereits einige Unternehmen auf mobile Massage. Corona hat dieses Modell zum Erliegen gebracht. Mit unseren Massagesesseln füllen wir nun diese Lücke. Das schlagende Argument sind die Kosten. Ein Top-Massagesessel mit Ganzkörpermassagefunktion gibt es für unter 250 Euro Monatskosten im Leasing. Bei 20 Werktagen und acht täglichen Nutzern liegen die Kosten je 20-minütiger Anwendung inklusive Strom bei unschlagbaren 1,60 Euro.

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„Der regelmäßige Einsatz eines Massagesessels zeigt in einer Studie, die signifikante Schmerzreduktion bei gleichzeitiger Reduktion muskulärer Anspannung.“

Stressprävention am Arbeitsplatz ist wichtig für jedes erfolgreiche Unternehmen. Dabei soll auch Musik helfen, die Sie mit ihrem Partner sonamedic anbieten.

Mit Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung konnten

2020 trotz der erschwerten Bedingungen aufgrund der Corona-Pandemie 1.951.975 Beschäftigte in 16.742 Betrieben erreicht werden. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 28 % weniger Betriebe und 14 % weniger Beschäftigte erreicht.

(Quelle: www.gkv-spitzenverband.de)

Über Massagesessel Welt

Die Krankschreibungsstatistik der KKH Kaufmännischen Krankenkasse im ersten Halbjahr 2021 weist Rückenbeschwerden als Ursache Nummer eins für Krankschreibungen aus. Die Schmerzklinik Kiel hat in einer Studie den Nachweis erbracht, dass hochsignifikante Reduktion muskulärer Verspannungen und muskulärer Schmerzen im Bereich des Nackens, Schultergürtels und Rückens durch den regelmäßigen Einsatz eines Massagesessels eintreten. Abgeschwächte Massage kann auch bei Osteoporose, Skoliose oder Thrombose Linderung bringen, sollte aber mit dem Arzt abgestimmt sein.

Zusammen wollen wir dafür sorgen, dass Massagesessel bekannter werden. Wir wollen beraten, helfen und dabei unterstützen, ein durch die Wahl des richtigen Massagesessels körperlich und geistig entspannteres Leben zu führen. www.massagesesselwelt.de

Welche konkreten Vorteile, die wissenschaftlich belegt sind, bieten Massagesessel für Mitarbeiter? Neben auf den bereits eingegangen klassischen positiven Wirkungen auf muskuläre Verspannungen zeigt eine Studie am Stress Relief Center der Weber State University in den USA klar den positiven gesundheitlichen Effekt auf Stresszustand, stressbedingte Schmerzen, den Blutdruck und den Pulsschlag. In unserer Ausstellung erleben wir es täglich, dass Lymphdrainage durch Kompressionsmassage hervorragende Wirkung zeigt.

Richtig, wir bieten als ideale Ergänzung zur physischen Komponente einer Massage die digitale Stressprävention zur Förderung der mentalen Gesundheit durch meditativen Soundwelten. Sie helfen dabei Stress abzubauen, Resilienz zu fördern, natürlichen Schlaf zu finden und die Konzentration zu stärken. Die Inhalte wurden unter psychotherapeutischer Supervision entwickelt und orientieren sich an den Vorgaben der zentralen Prüfstelle Prävention. Wir bieten im Rahmen unserer Partnerschaft nun unsere Massagesesselmodelle ohne Aufpreis mit dieser Lösung an.

2020 beliefen sich die Ausgaben auf rund 159 Mio. Euro für die BGF. Das entspricht 2,18 Euro je Versicherten. Damit verringerten sich die Ausgaben im Vergleich zum Vorjahr um 34 %.

(Quelle: www.gkv-spitzenverband.de)

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Letzte Hoffnung Cannabis?

medizinisches cannabis

Die umstrittene Pflanze kann Schmerzpatienten helfen, aber noch sind viele Fragen offen.

Seit vielen Jahren fordern Nutzer von Cannabis die völlige Freigabe zu privaten Zwecken und für den Einsatz im medizinischen Bereich. Derzeit ist hierzulande nicht der Konsum von Cannabis strafbar, wohl aber der Besitz, wobei die Toleranzgrenze von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich ist. Die Ampelregierung plant jetzt ein Gesetz, das die Freigabe in bestimmten Grenzen regeln soll.

Was aber ist Cannabis eigentlich genau und welcher Nutzen wird ihm in der

Während THC eher aktivierend wirkt, wird CBD eine muskelentspannende Wirkung zugesprochen.

Medizin zugesprochen? Cannabis gehört zu der Familie der Hanfpflanzen und es existieren drei verschiedene Sorten. Dies sind Cannabis indica, Cannabis ruderalis und Cannabis sativa. Alle drei verfügen über den Hauptwirkstoff Delta-9-Tetrahydrocannabinol, besser bekannt unter dem Kürzel THC. Dieser gehört zur Stoffgruppe der Cannabinoide, von denen bis zu 80 verschiedene in den drei Hanfsorten zu finden sind. Cannabis wirkt vor allem über körpereigene Cannabinoid-Rezeptoren im Gehirn und im Körper. THC kann zu unterschiedlichen Reaktionen führen, wie euphorischen Gefühlen, großer Gelassenheit, aber auch zu Störungen des Kurzzeitgedächtnisses und zu Halluzinationen.

Neben dem psychoaktiven THC ist das nicht-psychoaktive Cannabidiol (CBD) der wichtigste Inhaltsstoff. Während THC eher aktivierend wirkt, wird CBD eine muskelentspannende Wirkung zugesprochen. Es ist inzwischen frei verkäuflich und soll unter anderem gegen Schlafstörungen, Anspannungen und Menstruationsbeschwerden helfen. Seine Wirkung ist allerdings umstritten, manche Ärzte und Verbraucherschützer warnen vor der Einnahme.

Ärztinnen und Ärzte dürfen Cannabis zu medizinischen Zwecken seit 2017 in Fertigarzneimitteln für Patientinnen und Patienten verschreiben. In den meisten Fällen handelt es sich um Personen, bei denen schon andere Behandlungskonzepte eingesetzt werden, ohne den gewünschten Erfolg gehabt zu haben. So wird es vor allem zur Behandlung von chronischen Schmerzen, Spastiken, schmerzhaften Muskel- und Blasenkrämpfen, Multipler Sklerose sowie bei Aids- und Krebspatienten verschrieben. Bislang sind die wissenschaftlichen Belege, dass Cannabis wirklich etwas wirkt, aber noch dünn, was allerdings nicht gegen dessen Einsatz spricht. Ärzte ebenso wie Befürworter der Hanfpflanze fordern, dass die Zahl der intensiven, medizinischen Studien deutlich ausgeweitet wird. Die gesetzlichen Krankenkassen können nach eingehender Prüfung die Kosten für rezeptpflichtige Medikamente mit Cannabis übernehmen.

Unumstritten ist aber, dass Cannabinoide wie THC und CBD auf unterschiedliche Weise entspannende Wirkungen haben. THC hat dabei ein höheres Risiko für unerwünschte Nebenwirkungen als CBD. Durch die entspannende Wir-

Ob beziehungsweise in welchem Ausmaß Cannabinoide die Schmerzschwelle anheben und inwieweit sich durch die dauerhafte Einnahme die Schmerztoleranz verändert, ist unter Wissenschaftlern noch umstritten.

kung empfinden Schmerzpatienten ihre Schmerzen als nicht mehr so schlimm. Bei Krebspatienten wirkt Cannabis zudem appetitanregend. Ob beziehungsweise in welchem Ausmaß Cannabinoide die Schmerzschwelle anheben und inwieweit sich durch die dauerhafte Einnahme die Schmerztoleranz verändert, ist unter Wissenschaftlern noch umstritten. Gleichwohl legen viele chronische Schmerzpatienten ihre Hoffnung in die Wirkung von Cannabis – oft ist es sogar die letzte Hoffnung.

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Hanf zählt zu den ältesten Nutzpflanzen der Erde. Die höchste Konzentration an Cannabinoiden enthalten die Blüten der weiblichen Pflanze.

Hervorragende Wirkung und gute Verträglichkeit

In Deutschland soll der Cannabiskonsum für Volljährige legalisiert werden – aber da das Gesetzgebungsverfahren außerordentlich komplex ist und beinahe alle Ministerien daran beteiligt sind, steht das Datum der Gesetzesänderung noch nicht final fest. Doch während legal erhältliches Cannabis zum Privatvergnügen problemlos erhältlich werden soll, plant der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA), das oberste Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung der Ärzte, Zahnärzte und Psychotherapeuten, Patienten, denen Medizinalcannabis seit Jahren sehr erfolgreich verordnet wird, den Zugang zu ihrem nach jahrelangem Leiden ärztlich verschriebenen Cannabismedikament zu erschweren. Die getrockneten Blüten sollen nur noch nach besonderer Begründung von bestimmten Fachärzten verordnet werden können. Viele der Patienten, die Medizinalcannabis verschrieben bekommen, haben eine jahrelange Leidensgeschichte hinter sich, oftmals einhergehend mit Abhängigkeiten von hoch dosierten chemischen Schmerzmitteln.

Warum Medizinalcannabis eine große Zukunft bevorsteht und wieso er den neuen Richtlinienentwurf des G-BA ablehnt, erläutert David Henn, Gründer und CEO von Cannamedical in Köln.

Herr Henn, wofür wird Medizinalcannabis eingesetzt? Medizinalcannabis wird aktuell für mehr als 80 verschiedene Indikationen verschrieben. In 70 Prozent aller Fälle wird

es gegen chronische Schmerzen bzw. Tumorschmerzen verschrieben. Zudem kann es gegen chronische Entzündungen wie Morbus Crohn, Multiple Sklerose und psychischen Erkrankungen wie ADHS, PTBS und Depressionen wirken. Es wird sogar gegen Anorexie eingesetzt. Epileptiker erfahren eine besonders große Steigerung ihrer Lebensqualität: Sie erleiden bis zu 99 Prozent weniger epileptische Anfälle.

Wie zeigt sich seine Wirkung? Entgegen vieler Vorurteile besteht bei Medizinalcannabis ein weitaus geringeres Suchtpotential als bei chemischen Opiaten. Jede Cannabissorte hat ein einzigartiges Cannabinoid- und Terpenprofil, entscheidend für seine Wirkung ist das Verhältnis der beiden Wirkstoffe Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD).

Wie kann Cannabis eingenommen werden?

Medizinalcannabis kann auf verschiedene Arten verabreicht werden, am häufigsten durch Inhalation, bei der Cannabisblüten mittels Verdampfer inhaliert werden. Auch die orale Einnahme ist beliebt, bei der Extrakte in öligen Lösungen oder als Tropfen eingenommen werden.

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„Wir gehen von etwa 150.000 bis 200.000 Patienten aus, bei denen die Behandlung mit Medizinalcannabis große Erfolge erzielen kann.“

Die Cannamedical® Pharma GmbH importiert qualitativ hochwertigste medizinische Cannabisprodukte und vertreibt diese an Apotheken und klinische Einrichtungen. Die wachsende und zunehmend älter werdende Weltbevölkerung verlangt nach einer immer besseren medizinischen Unterstützung mit möglichst wenig Risiken und Nebenwirkungen. www.cannamedical.com

Zudem gibt es Dronabinol, reines THC, welches meistens in Kapselform verarbeitet wird, und das Spray Sativex, das man in den Mundraum sprüht. Wir bei Cannamedical haben das größte Sortiment an Cannabisblüten in ganz Deutschland und planen, ab dem Jahr 2025 oder 2026 unser Fertigarzneimittel als zugelassenes Arzneimittel auf den Markt zu bringen. Das ist ein oraler Patch, der mit Elektrospinningmolekülen auf der Trägersubstanz produziert wird, und (noch schneller als bei den Extrakten) durch die Mundschleimhaut aufgenommen wird.

Wie ist der Stand der Forschung zu Medizinalcannabis?

Insgesamt ist die Datenlage noch dünn, da breite medizinische Studien fehlen – bei uns allerdings ist der Stand der Forschung hervorragend, denn wir haben eine große klinische Studie durchgeführt, die auch vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zugelassen wurde: Die Studie ESCAPE, Extract Study by Cannamedical about Pain Ease. Zu dieser haben wir die 250 wichtigsten Cannabisärzte involviert. Bedeutend ist auch, dass wir mit dieser Studie eine der ganz wenigen Unternehmen sind, die dafür eigenständig Forschungsmittel aufgebracht haben.

Wie beurteilen Sie den neuen Richtlinienentwurf des G-BA? Dieser neue Richtlinienentwurf des G-BA wird im Ergebnis dazu führen, dass sich die Versorgungslage um ein Vielfaches verschlechtern könnte, wenn hier nicht frühzeitig gehandelt wird. Die Krankenkassen glauben, durch die Verpflichtung zum Facharztbesuch

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„Entgegen vieler Vorurteile besteht bei Medizinalcannabis ein weitaus geringeres Suchtpotential als bei chemischen Opiaten.“

eine zusätzliche Hürde zu schaffen, aber letztendlich ist es ein Versuch zur Kosteneinsparung, der dazu führt, den Zugang zu dringend benötigter Therapie zu limitieren. Wir positionieren uns klar gegen diesen Entwurf, der dazu führen kann, dass schwer kranke Patienten und Patientinnen im schlimmsten Fall illegal Cannabisprodukte besorgen müssen.

Wie sind die Wachstumschancen im Markt?

Wir gehen von etwa 150.000 bis 200.000 Patienten aus, bei denen die Behandlung mit Medizinalcannabis große Erfolge erzielen kann. Ich sehe hervorragende Wachstumschancen sowohl auf dem deutschen als auch auf dem europäischen Markt.

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CANNAMEDICAL PHARMA GMBH – PARTNER CONTENT
Foto C a n n a dem i lac David Henn, CEO und Gründer von Cannamedical

Wenn der Schlaf zu kurz kommt

schlafgesundheit

Dauerhaft zu wenig oder schlechter Schlaf kann an die Substanz gehen. Nicht nur der Körper, auch der Geist braucht ausreichende Ruhephasen

Nach einer aktuellen GfK-Onlineumfrage* bewerten fast ein Drittel der Deutschen ihren Schlaf als nicht ausreichend, während 40 % finden, dass sie zu wenig schlafen. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch die repräsentative Deutschlandstudie 2021** im Auftrag eines skandinavischen Matratzenherstellers. Demnach schläft fast die Hälfte der Deutschen nicht mehr als 6 Stunden, ein Viertel

Routinen, die nachweislich die Schlafqualität verbessern, wie Meditation oder Entspannungsübungen, haben nur 13 % der Deutschen für sich etabliert.

bewertet ihren Schlaf als schlecht bis sehr schlecht. Sieben von zehn Personen können nicht durchschlafen und wachen nachts auf; knapp 60 % fühlen sich mehr als zweimal pro Woche schläfrig, müde oder haben Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren. Über ein Drittel der Befragten geben zudem an, schlechter als vor der Pandemie zu schlafen. Neben Zukunftssorgen und wirtschaftlichen Unsicherheiten können falsche Einschlafroutinen einem wirklich gesunden und erholsamen Schlaf entgegenstehen: 43 % der Deutschen schauen vor dem Schlafengehen auf Handy oder Fernseher. Männer greifen vermehrt zu Alkohol als Einschlafhilfe, Frauen eher zu Medikamenten. Routinen, die nachweislich die Schlafqualität verbessern, wie Meditation oder Entspannungsübungen, haben nur 13 % der Deutschen für sich etabliert.

Guter Schlaf aber ist für alle Bereiche des Lebens essenziell. Bei einem gesunden Schlaf folgen innerhalb eines ca. 1,5 Stunden anhaltenden Schlafzyklus fünf Schlafphasen aufeinander: Vier sogenannte Non-REM-Phasen, von der Einschlafphase bis zur Leichtschlaf- und Tiefschlafphase sowie der REM-Phase, der Traumschlafphase. Dabei kommt es zum namensgebendem „rapid eye mo -

Wenn die Schlafphasen gestört sind, kann dies die geistige und körperliche Gesundheit maßgeblich negativ beeinflussen.

vement”, den Augenbewegungen unter geschlossenen Lidern. Je nach Schlafdauer und -bedarf durchläuft jeder Schläfer vier bis sieben dieser Zyklen. Innerhalb der Schlafphasen mal kurz aufzuwachen und dann wieder weiter zu schlafen ist völlig normal. Bei echten Schlafstörungen aber laufen die fünf Schlafphasen nicht mehr ungestört hintereinander ab und sind unverhältnismäßig ausgeprägt. Indem z. B. die Einschlafphase sehr lange dauert oder man nach den kurzen Aufwachphasen nicht wieder zur Ruhe kommt. Wenn die Schlafphasen gestört sind, kann dies die geistige und körperliche Gesundheit maßgeblich negativ beeinflussen. Um so wichtiger Wege zu finden, den Schlaf zu verbessern.

Einschlaf-Apps können dabei helfen, mit sanften, entspannenden Melodien oder unterschwelligen Hintergrundgeräuschen wie z. B. ein Meeresrauschen, sanft in den Schlaf gewogen zu werden.

Durch die regelmäßige Begleitung, die ganze Nacht über, wird unterbewusst für Entspannung gesorgt. Wie eine Art Decke schirmen sanfte Töne unterschwellig die störenden Geräusche von außen wie Autoverkehr oder laute Gespräche, die sonst den Schlaf stören, ab. Wer es melodischer mag, kann sich von der entspannenden Wirkung von Melodien, wie man sie aus der Meditation oder vom SPA Besuch kennt, ins Land der Träume ziehen lassen.

Weitere Tipps für einen besseren Schlaf: Für Entschleunigung sorgen, mentale Balance fördern, mehr Sport und Bewegung an der frischen Luft und die richtige Ernährung – was ganz nebenbei auch sehr gute Neujahrsvorsätze sind.

fakten

Die Uni Greifswald untersucht aktuell in der SHIP Studie u. a. Schlafstörungen. Vor mehr als 15 Jahren startete SHIP als damals größte medizinische Gesundheitsstudie Deutschlands, dessen Ergebnisse heute dazu beitragen, den Zusammenhang zwischen Risikofaktoren und Krankheiten besser einschätzen zu können.

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Selbst ein Schlafdefizit von nur ein bis zwei Stunden kann sich negativ auf die Gesundheit auswirken. *Repräsentative Stichprobe aus 1005 Personen im Alter von 18-74 Jahren in Deutschland im Februar 2021 **Coloursleep Schlafstudie 2021 mit 1.000 Befragten in Deutschland im Oktober 2021

Zu wenig Schlaf kann genauso problematisch sein, wie zu wenig Bewegung oder eine falsche Ernährung. Leider werden die Auswirkungen jedoch noch weitgehend unterschätzt. Körper und Immunsystem regenerieren sich während der Nachtruhe. Ist das nicht der Fall, sinkt die Leistungsfähigkeit und Risiken wie Herz-Kreislauferkrankungen steigen. Aktuell geben über 30 Prozent der Deutschen an, nach dem Aufwachen nicht erholt zu sein. Hier setzt das HealthTech Startup mementor by ResMed an – das Team aus Schlafexpert:innen entwickelt digitale und wirksame Lösungen für einen gesunden und guten Schlaf. Co-CEO Katherina Jekerle zeigt auf, wie die Digitalisierung gesunden Schlaf fördern kann und worauf es bei gutem Schlaf ankommt. Außerdem verrät sie uns, wie sie selbst am besten einschlafen kann.

Es ist bewiesen, dass Schlafstörungen ein großes Gesundheitsrisiko darstellen. Was kann man für einen gesunden Schlaf tun?

Im ersten Schritt geht es darum, über die Bedeutung von gesundem Schlaf als dritte Säule der Gesundheit zu lernen und aktiv Schlafstörungen vorzubeugen. Dafür haben wir in Zusammenarbeit mit SleepScore Labs eine digitale Lösung entwickelt – die App „Dein Schlaf. Dein Tag. powered by SleepScore“. Sie misst mit innovativer Sonartechnologie die Schlafphasen der Nutzerinnen und Nutzer und analysiert diese. Auf Basis der individuellen Schlafdaten sind diese dann in der Lage, aktiv an einem gesunden Schlafverhalten zu arbeiten. Die App bietet einen zwölfwöchigen, holistisch angelegten Schlafkurs, der von der Zentralen Prüfstelle Prävention zertifiziert wurde.

Der Kurs enthält personalisierte, evidenzbasierte Ratschläge zur Verbesserung des Schlafverhaltens, die auf den Prinzipien der Schlafhygiene aufbauen. Absolvieren die Nutzerinnen und Nutzer diese vorgeschlagenen Aktivitäten, sind sie auf einem sehr guten Weg zu einem besseren Schlaf.

Was macht die App so besonders? Immerhin gibt es schon zahlreiche Anwendungen im Umfeld von Schlaf und Achtsamkeit.

Wir haben die App zusammen mit SleepScore Labs entwickelt – einem Unternehmen, das durch seine Expertise zu einem der führenden globalen Anbieter von schlafwissenschaftlichen und datengesteuerten digitalen Angeboten für Unternehmen zählt. Die App selbst

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„Bewegung, Ernährung und Schlaf sind die drei Säulen der Gesundheit, die sich gegenseitig beeinflussen.“

bietet einen klaren Vorteil: Im Vergleich zu anderen Messmethoden kommt sie ganz ohne zusätzliche Geräte wie Smartwatches oder Fitnesstracker aus. Sie ist direkt nach dem Download einsetzbar indem die User das Smartphone lediglich auf Kopfhöhe neben das Bett legen. Die Schlafanalyse kann damit sofort starten.

Krankenkassen übernehmen bis zu 100 Prozent der Kosten für die Präventionsapp „Dein Schlaf. Dein Tag. Powered by SleepScore“. Wie genau funktioniert das? Die Krankenkassen übernehmen die Kursgebühren für 1–2 Präventionskurse pro Jahr vollständig oder anteilig. Auf der Website www.deinschlaf-deintag.de/ app gibt es einen Krankenkassenrechner, der prüft, wie viel die eigene Krankenkasse für das Kursangebot erstattet. Die User können über diesen Weg die App auch erwerben, sich registrieren und den Präventionskurs freischalten. Nach dem Download ist die App startklar. Absolvieren die User den Kurs vollständig, erhalten sie in der App ein Zertifikat bzw. eine Teilnahmebescheinigung, welche sie dann bei ihrer Krankenversicherung zusammen mit der Rechnung für eine Kostenbeteiligung einreichen können.

Unabhängigen Befragungen zufolge leidet etwa jede dritte erwachsene Person in Deutschland unter Problemen beim Ein- und Durchschlafen, etwa jede zehnte ist sogar von einer klinisch relevanten Insomnie betroffen. Was haben Betroffene hier für Möglichkeiten, wenn eine Prävention schon zu spät ist?

Aktuell erhält nur ein kleiner Bruchteil der von Ein- und Durchschlafstörung Betroffenen die in der S3-Leitlinie empfohlene kognitive Verhaltenstherapie bei Insomnie (KVT-I). Die Wartelisten bei Psychotherapeut:innen in Deutschland sind lang. Und genau hier setzt somnio an: Die App ist die erste und bislang einzige digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) zur Behandlung von Insomnie. Ihre Inhalte basieren auf der kognitiven Verhaltenstherapie bei Insomnie (KVT-I), die für somnio in verschiedene Module übersetzt wurde. Die App ermöglicht es, anhand von persönlichen Angaben auf individuelle Bedürfnisse einzugehen und das eigene Schlafverhalten innerhalb von drei Monaten nachhaltig zu verbessern.

Was kann man sich unter einer DiGA genau vorstellen?

„DiGA“ ist die Abkürzung für digitale Gesundheitsanwendung(en). Als neuer Bestandteil in der medizinischen Regelversorgung eröffnen diese vielfältige Möglichkeiten, um bei Diagnostik und Therapie von Krankheiten sowie auf dem Weg zu einer selbstbestimmten gesundheitsförderlichen Lebensführung zu unterstützen. Patientinnen und Patienten können die Anwendungen auf dem Smartphone, Tablet oder Computer

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installieren oder auch im Webbrowser nutzen. DiGA haben den Anspruch, zur Verbesserung des Gesundheitszustandes im Einzelfall und zur Leistung eines positiven Versorgungseffektes im Gesamten beizutragen – deswegen können DiGA nach entsprechender Prüfung durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) als „App auf Rezept“ von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet werden.

Auch hier stellt sich wieder die Frage nach dem Wettbewerbsumfeld. Es gibt viele Apps, die den eigenen Schlaf in den Fokus nehmen. Wie wirksam ist somnio und ist die Wirksamkeit wissenschaftlich geprüft? Für die App haben wir eine überzeugende Studienlage – die klinische Wirksamkeit von somnio wurde bereits in zwei randomisiert kontrollierten Studien nachgewiesen. So zeigte sich bei den Studienteilnehmer:innen unter anderem eine nachhaltige Verbesserung des Schlafes nach zwei und nach 12 Monaten, 50 Prozent der Symptome wurden reduziert, die Patientinnen und Patienten konnten 18 Minuten früher einschlafen und

mementor entwickelt und vertreibt digitale Medizinprodukte in der Schlafmedizin und angrenzenden Bereichen. Ursprünglich 2014 in der Schweiz von Dr. Noah Lorenz, Alexander Rötger, Jan Kühni und Daniel Rotzetter gegründet hat mementor seit Januar 2020 seinen Hauptsitz in Leipzig. mementor setzt mit seinen “Apps auf Rezept” dort an, wo die herkömmliche Versorgung von Patient:innen an ihre Grenzen stößt. Ziel ist es, Behandlungsbarrieren auszuräumen und Betroffenen einen Zugang zu evidenzbasierten Therapiemethoden zu ermöglichen. www.mementor.de

waren im Schnitt 31 Minuten weniger wach. Somit stellt somnio eine sinnvolle Alternative zur vorherrschenden medikamentösen Therapie dar.

Besonders bei sensiblen Gesundheitsdaten machen sich viele Sorgen um den Datenschutz. Ist das bei somnio gegeben?

somnio wurde unter Berücksichtigung strengster Datenschutzvorgaben entwickelt – sie erfüllt als DiGA vollumfänglich die Anforderungen an Datenschutz und Informationssicherheit, wie sie von der Datenschutz-Grundverordnung und der Digitale-Gesundheitsanwendungen-Verordnung (DiGAV) verlangt werden.

Und was ist Ihr Geheimtipp für guten Schlaf, Frau Jekerle?

Bewegung, Ernährung und Schlaf sind die drei Säulen der Gesundheit, die sich gegenseitig beeinflussen. Will ich gut schlafen, sollten alle drei Bereiche im Einklang sein. Mein Geheimtipp vor dem Schlafengehen: Sich Zeit nehmen für eine Yoga-Einheit und eine Tasse beruhigenden Kräutertee trinken. Und damit wünsche ich eine gute Nacht!

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„Aktuell erhält nur ein kleiner Bruchteil […] die empfohlene kognitive Verhaltenstherapie bei Insomnie (KVT-I). Die Wartelisten bei Psychotherapeut:innen in Deutschland sind lang. Und genau hier setzt somnio an: Die App ist die erste und bislang einzige digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) zur Behandlung von Insomnie.“ Ma r e k B e e r
Katherina Jekerle, Co-CEO mementor by ResMed
Gesunder Schlaf durch digitale Lösungen

Dermatologie entwickelt sich stetig weiter“

ästhetik

Hautärztin Dr. med. Anna Brandenburg spricht über Innovationen in der ästhetischen Medizin

Worauf haben Sie sich in Ihrer Praxis spezialisiert? Mit welchen Anliegen kommen die Patienten zu Ihnen?

Neben klassischer und operativer Dermatologie und Lasermedizin habe ich mich in meiner Praxis auf ästhetische Dermatologie spezialisiert. Dieses Feld ist für mich wahnsinnig spannend, da sowohl durch die kontinuierliche Weiterentwicklung von Materialen, Methoden und apparativen Verfahren als auch durch ein verbessertes Verständnis der Gesichtsanatomie immer natürlichere Ergebnisse möglich sind, die für den Patienten eine maximale Sicherheit bieten.

Welche Möglichkeiten und Technologien gibt es heutzutage (insbesondere in der Ästhetik)?

Neben Behandlungen mit Botox, Hyaluronsäure in unterschiedlichen Vernetzungsgraden und Biostimulatoren kann die Hautqualität drastisch durch eine Stimulation der Kollagenfaserbildung verbessert werden, was durch

verschiedene Laser- und Microneedling-Verfahren erreicht werden kann, die ggf. auch miteinander kombiniert werden können, um noch optimalere, auf den Patienten individuell zugeschnittene Behandlungsergebnisse zu erreichen.

Warum haben Sie sich genau für diese zwei Systeme entschieden?

Mit dem fraktionierten Thuliumlaser und dem Radiofrequenz-Needling lässt

„Bereits nach einer Behandlung lassen sich erste Verbesserungen bemerken. Der Effekt intensiviert sich in Abhängigkeit vom Ausgangsbefund von Sitzung zu Sitzung.“

sich ein breites Behandlungsspektrum abdecken, dass neben medizinischen Indikationen wie der Behandlung von Hyperpigmentierungen und Narben auch eine Anti-Aging-Behandlung zur Hautstraffung und Faltenglättung abdeckt.

Was macht die Kombination von einem Thuliumlaser und dem RadiofrequenzNeedling so besonders?

Die beiden Techniken arbeiten in unteren Hautschichten: Während das RFN in der Dermis wirkt, können mit dem Thuliumlaser Cosmeceuticals in die Epidermis eingeschleust werden.

Wie kann die Wirkungsweise eines Thuliumlasers und eines Radiofrequenz-Microneedling beschrieben werden?

Beide Verfahren kreieren Defektsäulen, jeweils in unterschiedlichen Schichten, die Wundheilungsmechanismen stimulieren, die zur Hautstraffung und

„Beide Verfahren kreieren Defektsäulen, jeweils in unterschiedlichen Schichten, die Wundheilungsmechanismen stimulieren, die zur Hautstraffung und Verbesserung der Hautqualität beitragen.“

Verbesserung der Hautqualität beitragen. Außerdem können durch diese „Kanäle“ Wirkstoffe optimal in die Haut penetrieren und effektiver wirken, als wenn man sie nur normal aufträgt.

Welche Vorteile bieten die Systeme im Vergleich zu anderen Therapien?

Mit einer guten Vorbereitung sind beide Verfahren schmerztechnisch gut zu tolerieren, sie haben ein niedriges Nebenwirkungsspektrum (wichtig hierbei ist die Compliance des Patienten in Hinblick auf unbedingt notwendige UV-Karenz, um Hyperpigmentierungen zu vermeiden), eine kurze Downtime von ca. zwölf bis 24 Stunden und schnell sichtbare Effekte, die auf jeden Fall motivationssteigernd wirken.

Welche Resultate dürfen die Patienten nach der Behandlung erwarten und wie viele Behandlungssitzungen empfehlen Sie üblicherweise?

Bereits nach einer Behandlung lassen sich erste Verbesserungen bemerken. Der Effekt intensiviert sich in Abhängigkeit vom Ausgangsbefund von Sitzung zu Sitzung. Ebenfalls abhängig vom Befund empfehle ich meistens drei bis vier Behandlungen im Abstand von zwei bis vier Wochen.

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Weitere Infos unter: www.lutronic-europe.com/care
Sie die weltweit führende Technologie zur Hautverjüngung
Dr. med. Anna Brandenburg, Fachärztin für Dermatologie, Venerologie und Allergologie
Erleben
mit und

Schon 2019 legte die Bundesregierung mit dem Digitalen-Versorgung-Gesetz (DVG) den Grundstein für neue, digitale Behandlungsmethoden und eine einfachere Kommunikation zwischen Arzt und Patient im Netz. Das Ziel ist klar: Digitale Angebote wie die elektronische Patientenakte sollen schnellstmöglich für jeden nutzbar sein. Videosprechstunden sollen Alltag werden genauso wie E-Rezept und Apps auf Rezept. Dass die konkrete Ausgestaltung einer umfassenden Digitalisierung des Gesundheitswesens dringlicher ist, denn je, offenbarte die Corona-Pandemie. Die Zukunft des Gesundheitswesens ist digital – die Frage ist nur, wann es flächendeckend so weit sein wird.

Glückwunsch, Ihr Unternehmen hat gerade eine Finanzspritze von 15 Millionen eingesammelt! Was planen Sie mit dem Geld, Herr El-Ali?

Bis 2024 wollen wir auf diese Weise zu einem One-Stop-Shop werden, der europaweit verfügbar ist und Menschen überall die Möglichkeit bietet, ihre Gesundheit zu verbessern.

Ebenfalls werden wir die zusätzlichen Ressourcen nutzen, um unsere Expansion in Deutschland sowie in Frankreich zu beschleunigen. Bis Ende 2022 werden wir in 15 Städten in Deutschland und in Paris, Frankreich, vertreten sein. Zudem wird in die CUREs Gesundheitsplattform für Patienten, Telemediziner, Apotheken und Lieferdienste investiert. Noch in diesem Jahr integriert CURE die Online-Sprechstunde auf seiner Gesundheitsplattform. 2023 folgen telemedizinische Anwendungen wie Telediagnostik und Telemonitoring, welchen allen Nutzern ortsunabhängig zur Verfügung stehen.

Digital Health für alle

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Foto: CURE

„Unser wichtigstes Ziel ist es derzeit, die Apotheken unserer Partner zu digitalisieren und der beste Partner für Sie zu werden.“

Herr Aberle, bitte erklären Sie kurz Ihren Dienst.

Wir haben die CURE Group GmbH im Dezember 2021 als Apotheken-Lieferdienst gegründet mit der Vision, den einfachsten Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen zu bieten, ohne das Haus zu verlassen. Dafür arbeiten wir mit einem Netzwerk von lokalen Apotheken zusammen und liefern nachhaltig. Unser wichtigstes Ziel ist es derzeit, die Apotheken unserer Partner zu digitalisieren und der beste Partner für Sie zu werden. Um das zu erreichen, entwickelt wir unsere App schrittweise weiter. In Kürze wird die App jedoch auch die elektronische Verschreibung integrieren.

Wie kamen sie auf die Idee und was motiviert Sie?

Aberle: Ali und ich haben bereits bei unserem letzten Start-Up zusammengearbeitet und haben uns dort kennengelernt. Als Gründer erhält man die meiste Inspiration aus alltäglichen Problemen

GetCure bauen eine Plattform, damit Menschen von überall aus Zugang zur Gesundheitsversorgung haben. Aktuell können Sie sich Medikamente nach Hause liefern lassen. www.getcure.app

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„Das Gesundheitssystem in Deutschland und weiteren europäischen Ländern ist sehr komplex und braucht dringend ein Update.“

und evtl. regulatorischen Änderungen, die anstehen.

Familie und Freunde, sowie wir selbst, haben immer wieder die gleichen Beschwerden geäußert: „Es ist Sonntag, wo finde ich jetzt noch eine Notfallapotheke. Und will ich da jetzt wirklich hinfahren?“. Wenn man krank ist, möchte man das Zuhause nicht verlassen. Genau das motiviert uns: Das Gesundheitswesen in Deutschland zu digitalisieren und Patienten den größtmöglichen Komfort zu gewährleisten. Als die Bundesregierung das E-Rezept ankündigte, wussten wir das das unser Moment ist, um CURE zu gründen.

Wann wuchs der Gedanke zur Erweiterung?

El-Ali: Apps können dabei helfen, für sich selbst zu sorgen, aber noch gibt es keine zentralisierte App, die alle Gesundheitsaspekte abbildet. Das nervt mich, ich möchte alles in einer App haben: schneller Kontakt zum Arzt, Terminbu-

chung, Ernährungstipps und eben auch Medikamentenlieferung innerhalb von 45 Minuten. Es gibt kein Angebot oder Unternehmen, das eine ganzheitliche Anlaufstelle für diese Art der Gesundheitsversorgung bietet.

Ich möchte die Welt ein bisschen besser machen, indem ich Probleme löse – das motiviert mich ungemein. Wir glauben, dass CURE diese Lücke schließen kann. Wir sehen uns als Drehscheibe des Gesundheitswesens, als Marktplatz, der alle wichtigen Dienstleistungen für Patienten miteinander verbindet.

Sie sind also angetreten, die Gesundheitsbranche in Europa zu verändern?

Ja, die Gesundheitsbranche hat viel Verbesserungspotenzial. Das Gesundheitssystem in Deutschland und weiteren europäischen Ländern ist sehr komplex und braucht dringend ein Update. Klar stecken Lobbyismus und starre Systeme dahinter, aber meistens liegt das Problem in technischen Systemen. Viele Apotheker wollen Innovationen, sind aber schlicht nicht auf dem neuesten Stand.

Wir wollen die Digitalisierung im Healthcare-Bereich vorantreiben, indem wir die Kunden mit Ärzten und Apothekern verbinden. Unser Ansatz ist, den Patient in den Mittelpunkt aller Entscheidungen zu stellen.

Was für eine Digitalisierungsstrategie fahren Sie dabei?

Wir sind gut aufgestellt, um die Entwicklung und Vernetzung der Gesundheitsindustrie in Deutschland und ganz Europa voranzutreiben. Wir werden den Einstellungsprozess für Entwickler, Programmierer, Datenwissenschaftler, Backend-Engineering und alle Funktionen vorantreiben, die eine entscheidende Rolle bei der Weiterentwicklung spielen. Auch in andere Bereiche wie Marketing, Human Resources, Operations und Commercial investieren wir.

Interview mit den Start-up Gründern Ali El-Ali und Manuel Aberle über die Digitalisierung des Gesundheitswesens.
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GETCURE – PARTNER CONTENT
Manuel Aberle, GetCure Founder Foto : C U R E Ali El-Ali, GetCure Founder
Wo ein Wille ist, kann Gutes wachsen. Ihre Testamentsspende schafft Möglichkeiten. Mit Ihrem Testament bedenken Sie die Menschen, die Ihnen am Herzen liegen und können gleichzeitig soziales Engagement in Ihrem Sinne sichern. Plan International und die Stiftung Hilfe mit Plan engagieren sich für die gute und sichere Zukunft von Kindern weltweit. Unterstützen Sie uns dabei. Bestellen Sie unsere kostenfreie Broschüre »Engagement in Ihrem Sinne« telefonisch unter 040 607 716 – 259 oder per E-Mail an info@stiftung-hilfe-mit-plan.de. Stiftung Hilfe mit Plan | Bramfelder Straße 70 | 22305 Hamburg www.plan.de/nachlassberatung Sie haben Fragen? Wir beraten Sie gerne persönlich zur Nachlassgestaltung und zu den Möglichkeiten einer Testamentsspende.
Ihre Ansprechpartnerin: Ines Vollert Telefon: 040 607 716 – 259 E-Mail: ines.vollert@stiftung-hilfe-mit-plan.de
© Plan International / Owen Raggett
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