CIC Magazin 2019/1 – Deutsche Version

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Internationaler Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd CIC – Erhaltung der Wildtiere durch nachhaltige Nutzung

CIC MAGAZIN 2019/1

Conseil International de la Chasse et de la Conservation du Gibier Internationaler Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd International Council for Game and Wildlife Conservation

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IN DIESER AUSGABE Verlag: CIC Zentrale H-2092 Budakeszi Postfach 82, Ungarn Tel.: +36 23 453 830 Fax: +36 23 453 832 E-mail: office@cic-wildlife.org www.cic-wildlife.org

Verfolgen Sie die Tätigkeiten des CIC auf den Sozialen Medien

Layout: AlĂ­z Ertler, a.ertler@cic-wildlife.org 2

Editorial

Klicken Sie auf ein beliebiges Foto um das Artikel zu lesen!


Im Blickpunkt

AM SCHEIDEWEG Ein Wegweiser für Wildtiererhaltung

Visionen für die Erhaltung der Wildtiere in Nordamerika

Visionen für die Erhaltung der Wildtiere in Lateinamerika

Visionen für den Naturschutz in Europa

Visionen für die Erhaltung der Wildtiere in Asien und Pazifik

Status der Wildtiererhaltung in Afrika

Die Bedeutung von Frauen im Naturschutz

CIC Preise

Schatzjagd 2019

Wildtier beobachtung

Neuigkeiten zum Trophäenbewertungssystem #12

Im Blickpunkt: Imrich Šuba

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Regionale- und Landesnachrichten

Namibia: Ein Jahresrückblick

NAPHA-Positionspapier

Botswana: Jagdverbot wird aufgehoben

Rumäniens ländliche Regionen sind nicht mehr sicher!

Hintergrundpapier zur Auslandsjagd vor

Neuer Vorsitzender des polnischen Jagdverbands

Jagd & Hund 2019

Das Jagen mit Vorderladern wird in Ungarn vollständig legalisiert

Entwicklungsländer gehen hinsichtlich der umfassenden Berücksichtigung von Biodiversität mit gutem Beispiel voran

Südafrika: eine Antwort auf die Anti-Jagd-Bewegung

Es gibt mehrere Links in diesem Magazin, die zu Videos, Tonaufnahmen und Fotoalben führen. Suchen Sie die Video oder Audio Link Symbole wenn Sie über ein Bild scrollen. Die Fotoalben sind auch markiert. 4


Internationale Beziehungen

Weltzugvogel

6. Treffen der EU-Plattform zur Koexistenz von Mensch und Großraubtieren

Budapest 2021

CIC-Generaldirektor in ErhaltungsBeratungsgremium des DSC

Michel Mantheakis Safaris: DSC-Outfitter des Jahres 2019

Tansania – wie Jagen Wildtiere rettet

Bereiten Sie Ihren “Elevator Pitch”

Die Jagd in Europa verteidigen: FACE

Tag des Artenschutzes

Jagd als Brandschutzmittel in Spanien

Video- oder Audio-Link

Fotos 5


Media und Veröffentlichungen

Die sozialen Medien – Freund oder Feind der Arterhaltung?

Internationales Journalismus-Symposium

Into the Wilderness von Byron Pace

Podcasts von Cara Santa Maria

Modern Huntsman

NAPHA Social Media Guide

Ankündigungen

Ungarn und Liechtenstein tritt der Initiative 1 Euro pro Jäger bei

Neue Artikel im CIC Shop

Loyalität gegenüber dem CIC – József Váry wird 95!

Zum Gedenken

Vorstellung der CIC-Zentrale

Neuer Leiter der Britischen Delegation

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EDITORIAL

George Aman Präsident des CIC

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AM SCHEIDEWEG Ein Wegweiser für Wildtiererhaltung

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Windhoek, Namibia 2.-4. mai 2019

Umwelt- und Tourismusministerium von Namibia

InternationalConference

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IM BLICKPUNT 66. CIC Generalversammlung International Conference: AM SCHEIDEWEG – ein Wegweiser für Wildtiererhaltung

Die 66. CIC Generalversammlung, die vom 2. bis 4. Mai 2019 in Windhoek, Namibia stattfand, stand im Zeichen des übergeordneten Themas „Am Scheideweg – Ein Wegweiser für Wildtiererhaltung“. Die Konferenz, die vom Umwelt- und Tourismusministerium Namibias ausgerichtet wurde, bot eine Plattform für Diskussionsworkshops und Präsentationen zu Wilderhaltungserfolgen, Herausforderungen und Best-Practices aus Namibia, Afrika und der ganzen Welt. Derzeit scheint sich die Wildtiererhaltung an einem Scheideweg zu befinden. Diese Konferenz brachte verschiedene Interessenvertreter zusammen, um damit zusammenhängende Themen aus der afrikanischen, europäischen und globalen Perspektive zu beleuchten und insbesondere die wichtige Rolle der Frauen und jungen Menschen zu betrachten, die diese für den zukünftigen Erfolg der Erhaltungsbemühungen einnehmen werden.

die Wilderhaltung und Nutzengewinnung durch Wildtiere sowie darüber, dass die nachhaltige Wildnutzung die Zukunft für die Erhaltung in Namibia ist. Ehrenwerter Minister Shifeta benannte zudem zu bewältigende Probleme, wie die illegale Wildtiernutzung, die zur Wertminderung der so wichtigen Ressource eines Landes führen kann.

Pohamba Penomwenyo Shifeta

Während der Eröffnungszeremonie bedankte sich Ehrenwerter Pohamba Penomwenyo Shifeta, der Umweltund Tourismusminister von Namibia zunächst und hielt dann eine Begrüßungsansprache. Er sprach über 11


Der Präsident des CIC, George Aman, betonte während seiner Begrüßungsansprache, dass Jäger und Jägerinnen erstklassige Artenschützer seien, da die Jagd an sich auf gesunde Wildbestände und die Natur angewiesen sei. Er unterstrich zudem, dass sich der Titel der Konferenz, „Am Scheideweg“, auf die Gemeinschaft für nachhaltige Nutzung und die Notwendigkeit bezieht, einen Paradigmenwechsel zu vollziehen und den Naturschutz an erste Stelle zu stellen. Um dieses Ziel zu erreichen, nannte er den Aufbau neuer Bündnisse, die Kommunikation unserer Botschaft und die Präsenz in den Medien als Schlüsselfaktoren.

George Aman, Präsident des CIC Danene van der Westhuyzen

Danene van der Westhuyzen vertrat die namibische CIC-Delegation und rief zur Verantwortung bei der Wildtiererhaltung auf. Sie bat Jäger und Jägerinnen, Verantwortung für Naturschutzthemen zu übernehmen, da die Menschen ihrer Rolle in der Natur gerecht werden müssten. Dr. Holly Dublin merkte an, dass Polarität und Vision den Erhaltungsprozess und seinen Erfolg erschweren würden. Die präsentierten Ziele beschäftigen sich mit einem Nachdenken über die und Untersuchung der anhaltenden Auseinandersetzungen im Bereich der Erhaltung und Jagd sowie der Suche nach Bündnissen mit den unwahrscheinlichsten Partnern, da eine Zusammenarbeit mit anderen zukünftig von essenzieller Bedeutung sein werde. Das Jahr 2020 und der Weltnaturschutzkongress der IUCN (Internationale Union zur Bewahrung der Natur) wurden als ein großer Schritt für die Erhaltung bezeichnet. Man befände

Dr. Holly Dublin

Fotoalbum der Eröffnungszeremonie und der Mitgliederversammlung

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sich derzeit an einem kritischen Punkt, um neue Fachkenntnisse einbeziehen und signifikante Veränderungen umsetzen zu können. Tim Wittig hielt einen Vortrag zum Thema illegaler Wildtierhandel, in dem er beschrieb, wie Anti-Korruptionsinitiativen genutzt werden können, um Bemühungen zu stärken, die diesem entgegenwirken. Illegaler Wildtierhandel wurde als eine der wesentlichen Bedrohungen für die Artenerhaltung benannt, der als ein globalisiertes, professionelles kriminelles Unternehmen erachtet werden kann. Diese internationalen kriminellen Netzwerke gehen oft mit anderen Gefahren, wie Drogen- und Menschenhandel, Korruption und terroristischen Vereinigungen, einher. Es wurde eine Fallstudie zu einer Elfenbeinlieferung nach Tansania vorgestellt, die den Einfluss korrupter Handlungen hervorhob, die sich hinter dem industriellen Ausmaß des illegalen Wildtierhandels verbirgt. Gefälschte Genehmigungen, Bestechungsgelder und die Veruntreuung von Naturschutzgeldern treten dabei häufig auf.

Tim Wittig

Shane Mahoney Es wurde vorgeschlagen, dass sich die Gemeinschaft auf eine ganzheitlichere Unterstützung der Natur und des Naturschutzes konzentrieren solle, statt sich rein mit den Tierarten zu befassen, die gejagt werden. Kommunikation wurde ebenfalls als ein wichtiger Diskussionspunkt hervorgehoben – da soziale Trends nicht zurückgedreht werden können, sollten wir innerhalb dieses Narratives ein positives Rahmenwerk für unsere Kommentare und Argumente errichten.

Shane Mahoney definierte in seinem Vortrag „Erhaltung an erster Stelle“ definierte er Naturschutz als eine Ethik und ein Programm zum Schutz und zur Zuteilung von Ressourcen. Namibia wurde dabei als ein erfolgreiches Beispiel für die Verknüpfung von nachhaltiger Nutzung und Artenschutz präsentiert. Mahoney sprach auch über die allgemeine Wahrnehmung der Jägerschaft und behauptete, dass die Öffentlichkeit nicht glaube, dass Jäger und Jägerinnen Naturschutz tatsächlich priorisieren. 13


„Visionen für die Erhaltung der Wildtiere in Nordamerika“ Prof. Dr. L. Scott Mills (Associate Vice President of Research für globalen Wandel und Nachhaltigkeit an der University of Montana) eröffnete seine Sitzung mit einem kurzen Überblick über das nordamerikanische Modell, welches erstmals aufgrund des großen Artensterbens eingeführt wurde, das während des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts in dieser Region herrschte. Die Ursache bildeten vollkommen unregulierte Tötungen und Jagd für den Markt. Das Modell umfasste einen Ansatz, der die Artenerhaltung und nachhaltige Nutzung mit wissenschaftlicher Forschung vereinte und sicherstellte, dass Jagderlöse dem Lebensraummanagement und Naturschutz zugute kamen. So profitierten nicht nur die gejagten Tierarten davon, sondern viele andere auch. Es wurden die Grundsätze des Erfolgs hinter dem nordamerikanischen Modell präsentiert. Dazu gehört es u.a. die Belastungen der in die Erhaltung Prof. Dr. L Scott Mills

Involvierten durch entsprechende Vorteile auszugleichen sowie die geballte Kraft der modernen Wildtier-Wissenschaft zu nutzen und die Bedeutung von Kooperationen hervorzuheben. Ronald Regan, Geschäftsführer der US-amerikanischen Association of Fish and Wildlife Agencies sprach daraufhin darüber, wie wichtig es sei, die Relevanz des Naturschutzes und der Naturschutzstrukturen für alle zu fördern. Dies würde auch bedeuten, ein klareres Leistungsversprechen gegenüber Regierungsstellen in Nordamerika hinsichtlich des Naturschutzes und der damit einhergehenden Vorteile für alle Bürger und Bürgerinnen in eines jeden Zuständigkeitsbereich abzugeben. Es wurde auch der Bedarf nach mehr Mitteln angesprochen. Für das zukünftige Arten-Management wird erwartungsgemäß 1 Milliarde USD zusätzlich benötigt. Die Begrüßung neuer Zielgruppen wurde als ein wesentlicher

Ronald Regan

Corey Mason und Shane Mahoney

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Shane Mahoney beschreibt Wildtiere als ein globales Geschenk an die Menschheit. Er legte nahe, dass die einzige Hoffnung für Wildtiere auf diesem Planeten darin besteht, dass wir es schaffen, Menschen davon zu überzeugen, dass Wildtiere und deren Erhaltung Teil ihrer bürgerlichen Pflichten sind. Mahoney argumentierte, dass die Lösung darin bestünde, neue Menschen zu erreichen und eine inklusive Betrachtung des Begriffs Wildtiere zu pflegen. Es geht darum Wildtiere als eine Gemeinschaft verschiedener Arten zu behandeln, und nicht einzelne Arten, die gejagt werden, hervorzuheben. Er betonte, wie wichtig es sei, große Herausforderungen anzunehmen und die Dinge anders anzugehen. Insbesondere hob er dabei die Kenntnisse derer hervor, die zum Überleben auf Wildtiere angewiesen sind.

Antrieb für den Naturschutz genannt. Man müsse zu einer Outdoor-zentrierten Ethik übergehen und Jugendliche, Frauen und Millennials mit offenen Armen empfangen. Der Geschäftsführer des Dallas Safari Club, Corey Mason, sprach über den Widerspruch, den das nordamerikanische Modell trotz seines Erfolgs erhalten hat. Dieser lässt sich darauf zurückführen, dass Bürgerinnen und Bürger weniger mit der natürlichen Welt um sie herum in Berührung kommen, da weniger als 10% der US-Amerikaner jagen. Somit verfügt die Mehrheit der Bevölkerung in Bezug auf die Wilderhaltung nicht über Wissen aus erster Hand und erhält ihre Informationen zu einem Großteil aus Zweit- oder Drittquellen. Die größte Herausforderung für die Zukunft wird darin bestehen, sich als eine Gemeinschaft zu etablieren und erneut Relevanz herzustellen. Dafür muss der Dialog mit Andersgesinnten gesucht und eine gemeinsame Basis gefunden werden. 15


„Visionen für die Erhaltung der Wildtiere in Lateinamerika“ Diego Amorocho merkte an, dass WWF versucht, Wildbestände in Lateinamerika zu erhalten, indem versucht wird, ihren Lebensraum gesund und gut verbunden zu halten und so die Vorteile für die Menschen in der Region aufrechtzuerhalten. Um dies umzusetzen und nachhaltige Entwicklungsziele zu erreichen, ist Amorocho der Ansicht, dass es entscheidend ist, sektorübergreifend zusammenzuarbeiten. Basierend auf zahlreichen Beispielen aus der Region stimmten die Diskussionsteilnehmer und -teilnehmerinnen zu, dass der Wert der Wildtiere für die Menschen sowie deren Nutzung für die Erhaltung berücksichtigt werden muss. Jagen kann ein wichtiges Instrument für die Erhaltung sein, das Vorteile für die Menschen in der Region bietet – ungeachtet dessen, ob dies für den Lebensunterhalt, als Freizeitaktivität oder zum Bestandsmanagement geschieht. Es ist wichtig, den privaten Sektor anzugehen. Insbesondere gilt dies für Mitglieder der Jägerschaft, die von Natur aus an der Erhaltung der Wildbestände und deren Lebensräume interessiert sind. Des Weiteren müssen die Medien aufgeklärt und dafür genutzt werden, die öffentliche Wahrnehmung des Jagens zu verändern. Schließlich wurde man sich einig, dass die jeweiligen Gemeinden zu involvieren und lokale Entwicklungsprobleme zu berücksichtigen sind.

Links: Diego Fernando Amorocho Llanos Recht: Dr. Ramon Perez Gil-Salcido Die 2. Sitzung wurde von Dr. Ramon Perez Gil-Salcido (Präsident der FAUNAM) moderiert, der einen kurzen Überblick über die nachhaltige Wildtiernutzung in Zentral- und Südamerika gab. Wildtiere werden in 27 Ländern der Region genutzt. Es gibt dabei ein ganzes Spektrum verschiedener Verwendungsmöglichkeiten. Aufgrund einer heterogenen Gesetzesvollstreckung, unzulänglicher Vorschriften, mangelnder Überwachungsmechanismen und fehlender wissenschaftlicher Informationen werden Jäger und Jägerinnen jedoch häufig als eine der Hauptursachen für den Verlust der Artenvielfalt verantwortlich gemacht. 16


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Sehen Sie sich alle Alben der 66. Generalversammlung und der Internationale Conference, 1.–4. Mai 2019, Windhoek, Namibia an (Passwort erforderlich, nur für CIC Mitglieder)

Für alle Leser:

Fotoalben aller Sitzungen 17


„Visionen für den Naturschutz in Europa” Die von Dr. John D. C. Linnell vom Norwegian Institute for Nature Research moderierte dritte Sitzung der Internationalen Konferenz “Am Scheideweg” konzentrierte sich auf Visionen für den Naturschutz in Europa. Das Diskussionsforum bestand aus Torbjörn Larsson, Präsident des Zusammenschlusses der Verbände für Jagd und Wildtiererhaltung in der EU (FACE), und Karl-Heinz Florenz, Mitglied des Europäischen Parlaments. Dr. Linnell eröffnete die Diskussion mit einem kurzen Überblick über die Jagd in Europa. Er verwies auf die Situation im 19. Jahrhundert, als die Bejagung schlecht reguliert und die Tierwelt stark dezimiert war, und merkte an, dass wir unsere Vergangenheit verstehen müssen, um bessere Entscheidungen für die Zukunft zu treffen. Dank aktiver Wiederaufforstung und der Wiederansiedlung bzw. Erholung großer Pflanzen- und Fleischfresser würden die Wildpopulationen in ganz Europa inzwischen wieder ansteigen. Er unterstrich auch die Vielfalt der europäischen Jagdsysteme im Gegensatz zum einheitlichen nordamerikanischen Modell, was sich unter anderem in verschiedenen Verwaltungseinrichtungen, sozialen Kontexten und Jagdrechten widerspiegelt. Obwohl es viele unterschiedliche Meinungen und Konflikte über die Wildbewirtschaftung

Torbjörn Larsson und Karl-Heinz Florenz gäbe, sei Europa seiner Meinung nach ein gutes Vorbild für das Zusammenleben von Mensch und Tier und besäße ein unglaubliches Potenzial für die Erhaltung der Wildtiere im Anthropozän. Torbjörn Larsson (Präsident von FACE) sprach dann von der Krise der biologischen Vielfalt, mit der Europa derzeit konfrontiert sei. Nur 60% der geschützten Lebensräume in Europa würden einen günstigen Erhaltungszustand aufweisen. Larsson betonte zudem die Bedeutung des Schutzes von Kleinwildarten, insbesondere Vögeln. Von den 450 Vogelarten in Europa verzeichnen 50% einen zahlenmäßigen Rückgang; bei 18


Dr. John D. C. Linnell den jagdbaren Vogelarten sind es 40%. In diesem Zusammenhang verwies er darauf, dass die Auseinandersetzung mit sich aus modernen landwirtschaftlichen Praktiken ergebenden Fragen von großer Bedeutung sei.

zusammenarbeiten müssten, die die Natur nutzen, wie dem World Wide Fund For Nature (WWF). Er betonte auch, dass man eine stärkere finanzielle Unterstützung gewährleisten müsse, da sonst ernsthafte Hindernisse für die Durchführung von Aktivitäten bestünden.

Karl-Heinz Florenz (Mitglied des EUParlaments) erläuterte, wie man in Brüssel Einfluss nehmen könne. Er unterstrich, wie wichtig es sei, Gruppen zu haben, die Sie und Ihre Ideale schützen, und dass der einzige Weg, etwas zu erreichen und Ihre Ansichten deutlich zu machen, in der Zusammenarbeit besteht. Deshalb könnte eine interfraktionelle Gruppe in Brüssel dem Schutz der Interessen der Jäger sehr dienlich sein; dies wäre jedoch nur mit Unterstützung anderer EUParlamentarier möglich.

Herr Florenz stimmte zu und ergänzte, dass Bildungsmaßnahmen ebenfalls wichtig seien, um der Öffentlichkeit einen umfassenden Überblick über das Jagdwesen und seine Vorteile für den Naturschutz zu geben. Es sei außerdem, insbesondere angesichts der wachsenden Zahl jagdfeindlicher NGOs, sehr wichtig, mit den Abgeordneten zu sprechen. In Brüssel kommen auf eine NGO der Jäger 30 NGOs, die die Jagd verbieten wollen. Die Diskussionsteilnehmer waren sich einig, dass die Jagdgemeinschaft ihre Standpunkte effektiv kommunizieren, aber auch unterschiedliche Sichtweisen auf Natur und Jagd von Nicht-Jägern akzeptieren müsse.

Nach einer Reihe von Fragen des Moderators betonte Herr Larsson die Notwendigkeit, dass die Jäger strategische Partnerschaften eingehen und enger mit denjenigen 19


„Visionen für die Erhaltung der Wildtiere in Asien und Pazifik”

Von l. n. r.: Dr. Ahmad, Keiya Nakajima, Don Hammond, Dr. Hiromasa Igota und Michael ‘t Sas-Rolfes (Moderator) Während seiner einführenden Bemerkungen ließ Dr. Hiromasa Igota (Rakuno Gakuen Universität) seine Ansichten zur Wildtiererhaltung in der Region verlauten. Bekannt für ihre vielfältigen Lebensräume trägt die Region mit ihren unterschiedlichen Landschaftsvariationen zur Reichhaltigkeit der Säugetierfauna bei. Dennoch haben die Länder in der Region einen

Rückgang in der Artenvielfalt seit Beginn des 20. Jahrhunderts erlebt, der sich größtenteils auf menschliches Verschulden zurückführen lässt. In den letzten Jahren haben sich einige Regierungen dazu entschlossen, Wildtiererhaltungsbemühungen zu unterstützen, indem „Schutzgebiete“ eingeführt wurden. Diese machen in China 20% des Landes und in Japan 5% 20


seine Ansichten hinsichtlich der Falknerei und ihrem Bezug zur Erhaltung. Falken werden vom IUCN als vom Aussterben bedrohte Art geführt. Ihr Schutz mittels internationaler Abkommen ist für die Aufrechterhaltung des Gleichgewichts innerhalb des Ökosystems entscheidend. Einige Raubvögel befinden sich in ihrer Nahrungskette an oberster Stelle, wodurch ihr dauerhaftes Überleben für die Wahrung der Balance innerhalb ihrer natürlichen Umgebung maßgeblich ist. aus. Eine weitere Sorge in dieser Region ist das Problem des Überangebots. Dabei steigen Wildtierbestände über Belastbarkeitsgrenzen hinaus an. Vom Wildschwein und Wasserreh in Südkorea bis zum Sikahirsch in Japan – ein Überangebot kann zu schwerwiegenden Schäden für die Land- und Fortwirtschaft führen.

Don Hammond, Vorsitzender des New Zealand Game Animal Council zog Parallelen zwischen den Wildbeständen Neuseelands und einem Neuseeland vor 1.000 Jahren (es gab keine Säugetiere außer Fledermäusen). Derzeit leben in Neuseeland zahlreiche nicht heimische Tierarten, und es ist verboten, heimische Tiere zu jagen. Mit dem Zustrom invasiver Tierarten nach Neuseeland wurde die Jagd zu einem wichtigen Instrument, um einheimische Wildtiere zu schützen. Dennoch fällt es der städtischen Bevölkerung schwer, sich mit diesen Themen zu identifizieren. Somit sind es die Jäger und Jägerinnen, die Teil der Lösung sein müssen.

Dr. Ahmad sprach über die Wildtierprobleme, die Pakistan derzeit erlebt. Dazu gehören der gefährdete Schneeleopard (was ebenfalls eine Konfliktquelle für den Menschen darstellt, da sie heimische Nutztiere jagen) und die Erhaltung von Reptilien in Teilen Pakistans. Illegaler Handel bildet ebenfalls zunehmend ein Problem im Land, da einige aphrodisierende Pflanzen in und aus dem Land geschmuggelt werden. Wildtier-bezogener Artenschutz und Jagd wurden als mögliche Lösungsansätze für diese Probleme vorgeschlagen, da somit die dringend benötigten Mittel eingenommen werden könnten, um die Wildbestände des Landes angemessen zu schützen.

Die Diskussionsrundenteilnehmer und -teilnehmerinnen stimmten zu, dass vor allem die sozialen Medien zukünftig von Bedeutung sein werden. Sie können sowohl eine Bedrohung als auch ein Instrument in Bezug auf die Erschließung neuer Zielgruppen darstellen. Da das aktuelle Narrativ in den sozialen Medien eher einseitig negativ gegenüber Erhaltungsaktivitäten gestimmt ist, müssen wir umso aktiver werden, um unsere Seite der Geschichte zu erzählen.

Keiya Nakajima, Vizepräsident der Internationalen Vereinigung für Falknerei und Greifvogelschutz (IAF) in Asien, äußerte 21


„Status der Wildtiererhaltung in Afrika“ Julian Blanc (Senior Wildlife Programme Manager, Global Wildlife Unit, Umweltprogramm der Vereinten Nationen) begann die Sitzung damit, die wesentlichen Elemente der Erhaltung in Afrika zu skizzieren. Landschaften und Wildtier-Lebensräume wurden als größte Gefahrenkombination für Wildtierarten herausgestellt. Dies bezieht sich insbesondere auf Veränderungen hinsichtlich der Landnutzung. Während andauernde Veränderungen in der Landnutzung schwer überwachbar sind, da in Gebieten wie Wäldern, Graslandschaften und Feuchtgebieten sowohl Zugewinne als auch Verluste zu beobachten sind, ließen sich die Verluste oftmals auf städtische Expansion und übermäßige Nutzung zurückführen.

ihrer Existenz von der Landwirtschaft ab. Für diejenigen, die in ländlichen Gegenden leben, steht ihr Lebensunterhalt auf dem Spiel, wenn sie sich mit dem MenschWildtier-Konflikt auseinandersetzen. Die Beziehung zwischen Wildtieren und dem Gesundheitssektor in Afrika wurde auch angesprochen – die Vielzahl an gefährlichen Tierarten, Populationsdichte und der beschränkte Zugang zu Gesundheitseinrichtungen sind Probleme, die es zu bewältigen gilt. Rose Mandisodza-Chikerema (Leitende Ökologin der Nationalparkbehörde in Simbabwe) sprach während ihrer einleitenden Worte über ihre Vision für die ländlichen Gemeinden Afrikas. Da die dort lebenden Personen die primären Interessenvertreter der Wildtiererhaltung sind, könnten sie signifikant Einfluss nehmen, wenn stärker daran gearbeitet würde, sie in wildtierbezogene Themen einzubeziehen.

Ebenfalls wurde die Signifikanz der Menschen und ihrer Beziehung zu den Wildtieren betont. Menschen hängen mit

unten: Johnson Ndokosho Mitte: Julian Blanc rechts: Rose Mandisodza-Chikerema

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Wildtiere in Nordafrika nicht behandelt oder genutzt. Die Ergebnisse dieser unterschiedlichen Herangehensweisen sprechen für sich: die nördlichen Gebiete mussten den Verlust zahlreicher Wildtierbestände verzeichnen. CBNRM (Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen durch lokale Gemeinschaften) durch Wildparks und das Modell für die Wildtiernutzung in Namibia wurden als Beispiele für funktionierende, erfolgreiche Modelle der nachhaltigen Nutzung vorgestellt.

Von l. n. r.: Danene van der Westhuyzen, Dr Taye Taferi, Kirsty Watermeier (moderator), Angus Middleton (moderator), Lizanne Nel

„Vision für die Zukunft der Wildtiere und umfassendere Lösungen für Wildtierprobleme in Afrika“

Johnson Ndokosho (Stellvertretender Direktor für Zentralregionen im Umweltund Tourismusministerium von Namibia) erklärte die Sichtweise Namibias in dieser Sache: Während der Wunsch, die Natur zu schützen, selbstverständlich besteht, ist es dennoch wichtig, darauf zu achten, natürlich Ressourcen im Zuge der Implementierung einer nachhaltigen Nutzung nicht vollständig zu erschöpfen. Die Wildtiererhaltung und -nutzung hat massiv zugenommen. Demnach wird es zunehmend wichtiger, progressive Richtlinien festzulegen, um den Mensch-Wildtier-Konflikt anzugehen. Zudem müssen Strategien implementiert werden, um auf Bedenken wie Futterengpässe bei Dürre eingehen zu können.

Die 6. Sitzung wurde von Lizanne Nel (Manager Conservation, South African Hunters and Game Conservation Association, Südafrika) moderiert. Sie behauptete, dass viele Wildtierund Erhaltungsprobleme auch Chancen darstellen würden. Man könne die durch Wildtierressourcen erzielte Wertschöpfung in positive Flächennutzung umsetzen, was sowohl der Biodiversität als auch der Erhaltung und sozioökonomischen Entwicklung zugutekäme. Planungsprozesse für die Flächennutzung sollten zudem dazu beitragen, Flächennutzungskonflikte proaktiv zu reduzieren und Gebiete mit erhöhtem Potenzial für BiodiversitätsWirtschaftsunternehmen zu identifizieren. Des Weiteren sollten alternative, innovative Finanzierungs-/ Anreizoptionen, wie WildtierKreditpunkte, nationale Gebietssteuern, finanzielle Anreize und „grüne“ Zertifikate, in Betracht gezogen werden.

Die Sprecher diskutierten die verschiedenen Ansätze für die Wildtiernutzung in ganz Afrika. Es wurden dabei die weit auseinandergehenden Ansichten Südafrikas und Nordafrikas hervorgehoben. Während Südafrika eine nachhaltige Nutzung fördert, werden 23


Danene van der Westhuyzen, eine Berufsjägerin, rief Jäger und Jägerinnen dazu auf, verantwortungsbewusster zu handeln und die besten Lösungen für die Zukunft zu finden. Es sollte das Ziel sein, einzig ältere Tiere zu jagen und den Schutz des Genpools zu priorisieren. Ebenfalls wurde erwähnt, dass sich mittlerweile 80% der namibischen Wildtierbestände außerhalb der Nationalparks befinden und die Regierung 0% von den Landeigentümern einnimmt. Dies führt zu dem Schluss, dass zusätzliche Richtlinien benötigt werden, um das Jagen zu regulieren, da sich die Jagd größtenteils außerhalb der von der Regierung kontrollierten Gebiete abspielt.

kann, wurde dabei genannt. Ein weiteres Beispiel war die Verfahrensweise, bestimmte Jagdquoten zu bestimmen. Vor allem könne man vom afrikanischen Ansatz zum Thema Landbesitz lernen. Dieser Faktor trägt signifikant zum Erfolg der Wildtiernutzung in Namibia bei. Trotz auseinandergehender Meinungen in unterschiedlichen Regionen Afrikas ist all diesen die Möglichkeit gemein, dass sie ihre Besitztümer nach eigenem Ermessen verwalten können.

„Lösungen für Wildtierprobleme auf Gemeindeebene“ In seiner Eröffnungsrede umriss Prof. Joseph Mbaiwa (Professor für Tourismus, Direktor am Forschungsinstitut Okavango, Botswana) die Herausforderungen im Zusammenhang mit Wildtieren, denen sich Gemeinden heute gegenübersehen. Zu den Problemen, die es anzugehen gilt, gehören der Mensch-Wildtier-Konflikt, die Wilderei, unkontrollierte Buschbrände, die Militarisierung der Erhaltung, die zunehmende Armut und die Nord-SüdTrennung.

Dr. Taye Taferi (Policy and Partnership Coordinator – Africa, TRAFFIC) erläuterte das 3F-Konzept: find (finden), fence (Zaun) und fight (kämpfen). Dies sind wichtige Grundsätze für die Weiterentwicklung einer Erhaltungsarbeit, die mit ihrem Aufbau signifikant zur nationalen Wirtschaft beiträgt. Des Weiteren wurde betont, wie wichtig die jüngere Generation in diesem Sinne sei (60% der Bevölkerung sind jünger als 24 Jahre). Diese Personen zu erreichen und zu informieren, sei erfolgsentscheidend, insbesondere wenn es darum gehe, die Regierung zu beeinflussen.

Wildtier-basierter Tourismus wurde als ein Instrument präsentiert, um für Artenschutz zu werben, Arbeitsplätze zu schaffen und das Wirtschaftswachstum zu fördern. Die Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen durch lokale Gemeinschaften (CBNRM) wurde als weitere Lösung genannt, wobei Namibia ein Paradebeispiel für die richtige Implementierung des CBNRM darstellt. Auch in anderen Bereichen findet dieses Modell Anwendung: Gorillas in Uganda, Tiger in Indien usw.

Die Diskussionsrundenteilnehmer und -teilnehmerinnen machten Vorschläge, was andere Länder möglicherweise von Afrika lernen könnten. Der Dominoeffekt, den das Entfernen einer einzigen Tierart auf ein gesamtes Ökosystem haben 24


Von l. n. r.: Daniel Mwinga, Ishmael Chahukura, Francis Simiren Nkoitoi (Vertreter der Gemeinschaft, Kenya), Prof. Joseph Mbaiwa, Kirsty Watermeier (moderator), Angus Middleton (moderator), Daraufhin hielten die anderen Sprecher der Podiumsdiskussion ihre Eröffnungsreden: Angus Middleton sprach über seine Erfahrungen in der Erhaltung der Spitzmaulnashörner und die Probleme, die Wilderei dabei verursachte. Ishmael Chahukura (CAMPFIRE-Programm, Simbabwe) skizzierte die Umsetzung des CBNRM in Simbabwe und Daniel Mwinga (Vorsitzender, Naturschutzzentrum Slambala, Namibia) erzählte von seinen Erfahrungen als professioneller Jagdführer.

Prof. Joseph Mbaiwa negative Auffassung gegenüber der Erhaltung. Es ist wichtig, gemeinsam zusammenzuarbeiten und nach Ansätzen zu suchen, die viele verschiedene Blickwinkel mit einbeziehen. Darüber hinaus wurde angemerkt, dass die nördlichen Länder der Welt über die nötigen Ressourcen verfügen würden, um Ökologen und Förster in der Erhaltungsarbeit zu schulen. Die Erhaltung stelle einen StakeholderAnsatz dar, bei dem es darum gehe, zusammenzuarbeiten.

Daraufhin gingen die Sprecher dazu über, die Änderungen zu diskutieren, die die Vereinten Nationen Afrika aufzuerlegen versuchen. Es wurde nahegelegt, dass dieser Ansatz für die Erhaltung in Afrika nicht zielführend sei. Nähme man den Gemeinden ihr Recht auf Selbstbestimmung, seien diese unmöglich in der Lage, Erhaltung zu unterstützen, und bekämen eine 25


Die Bedeutung von Frauen im Naturschutz Soňa Chovanová Supeková, Präsidentin der CIC-Arbeitsgruppe Artemis, teilte ihre Ansichten und Gedanken zum Thema Frauen im Naturschutz mit. Sie fasste die kürzlichen Aktivitäten der Arbeitsgruppe Artemis zusammen, zu denen auch die vierte Konferenz zum Thema Frauen und nachhaltiges Jagen zählte, an der mehr als 100 Frauen aus 14 Ländern teilnahmen. Die Arbeitsgruppe Artemis produzierte ebenfalls drei Fernsehsendungen zu den Themen nachhaltiges Jagdmanagement und Frauen für den Naturschutz in Namibia, die auf Fischerei- und JagdSoňa Chovanová Supeková

Fernsehkanälen in zehn europäischen Ländern ausgestrahlt wurden. Supeková gab zudem einen Überblick über ihre eigene Naturschutzarbeit: unter anderem betreut sie eine gesonderte Wildtierfläche von etwas über 200 qkm ohne Innenzäune oder Nutztierbestände. Selektives ethisches und nachhaltiges Trophäenjagen ist erlaubt. Jährlich können nur 2% des Bestands als Trophäen gejagt werden. Immer mehr Landbesitzer gehen dazu über, Wildtiere zu nutzen. Dieser Wandel

führte zur Entstehung von Wildtier-Unternehmen was wiederum im Vergleich mit Nationalparks zu dreimal so viel Wild und zweimal so vielen Wildtieren in gewerblichen Landwirtschaftsbetrieben und Wildparks führte. Adriana Sojáková, Mitglied der Gruppe Young Opinion/Studentin aus der Slowakei, berichtete von ihren Erfahrungen bei der Untersuchung von Huftieren in Nadel- und Mischwäldern im Westen der Slowakei. Das Ziel bestand darin, mehr über die Anzahl und Aktivitäten der Huftiere zu erfahren

Adriana Sojáková und Maxi Louis (Moderator, Director of the Namibian Association of Community Based Natural Resource Management)

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Marina Lamprecht

Pauline Hurt

und die Studierenden an ihrer Universität über die Ergebnisse der Untersuchung zu informieren. Sie führte zudem eine Studie in ihrer Heimatstadt durch, um herauszufinden, wie viel die Einwohner und Einwohnerinnen über Huftiere und deren Jagd wissen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Kenntnisse zu Huftieren begrenzt zu sein schienen und die

meisten Menschen Jäger und Jägerinnen als Mörder und negativ betrachteten. Diese Ansichtsweise änderte sich, nachdem die Personen Informationen zur Jagd erhielten, wenngleich der Einsatz von Jägern für die Kontrolle von Tierbeständen ein Thema bildete, zu dem gegensätzliche Meinungen vertreten waren. Die Diskussionsteilnehmerin Pauline Hurt (Safariunternehmen Robin Hurt) sprach daraufhin über ihr Engagement für das Projekt Lebensraum für Nashörner, das mit 14 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen acht Nashörner betreut. Kürzliche Dürren in Namibia führten dazu, dass Nashornbesitzer Futter aus Südafrika einführen mussten. Futterknappheit scheint ein Problem zu sein, welches auch in Zukunft immer wieder

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auftauchen wird. Hurt berichtete zudem, dass Nashornbesitzer der Ansicht seien, dass der Verkauf von NashornHörnern legalisiert werden sollte. Somit würde eine Möglichkeit für dringend benötigte finanzielle Unterstützung geboten werden. Das Horn würde dabei nur vier bis fünf Mal im Leben eines Nashorns entfernt. Marina Lamprecht, Eigentümerin der Hunters Namibia Safaris, diskutierte daraufhin die Frage, wie mehr Frauen für die Erhaltung begeistert werden könnten. Die Integration von Frauen in Bildungseinrichtungen für Kinder wurde als eine wichtige Maßnahme benannt, sowie die Einführung von Jagd in offizielle Bildungsprogramme in Schulen.


Edmond-Blanc-Preis Der Nyae Nyae Hegegemeinschaft erhält den Edmond-Blanc-Preis Während der Abschlusszeremonie der diesjährigen 66. Generalversammlung wurde der Edmond-Blanc-Preis an die Nyae Nyae Hegegemeinschaft und seine Interessenvertreter vergeben. Stephan Jacobs nahm den Preis für die Arbeit der Berufsjäger innerhalb des Wildparks entgegen. Tsamkxao ≠Oma oder auch „Chief Bobo“, Leiter der Nyae Nyae Hegegemeinschaft, sprach über die positiven Veränderungen seit der Errichtung der Hegegemeinschaft. Stephan Jacobs berichtete daraufhin von seinen Erlebnissen als Berufsjäger in der Nyae Nyae und bezog sich dabei insbesondere auf seine Arbeit mit Elefanten, die Vorteile der Trophäenjagd und die Bedeutung der lokalen SanBevölkerung.

Der Edmond-Blanc-Preis ehrt herausragende Bemühungen in der Wildtiererhaltung und -bewirtschaftung, die auf den Grundsätzen der nachhaltigen Wildtiernutzung beruhen. Der Internationale Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) zeichnet Wildreservate, Naturschutzverbände und Organisationen aus und wählt alle zwei Jahre ein Gebiet aus, um diejenigen zu ehren, die herausragende Erfolge in ihrer Arbeit zur Erhaltung der natürlichen Umwelt, zum Schutz frei lebender Tiere in der Wildnis und zur Wildtierbewirtschaftung gemäß den Grundsätzen der Nachhaltigkeit verzeichnen konnten.

Errungenschaften der Nyae Nyae Hegegemeinschaft Die Nyae Nyae Hegegemeinschaft wurde aufgrund herausragender Erfolge bei der Erhaltung und wegen der Erfüllung mehrerer vom CIC festgelegter Kriterien für din Edmond-Blanc-Preis in Betracht gezogen. Die Arbeit der

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Ressourcen durch lokale Gemeinschaften umfasst, verlagert die Umsätze zu einem Großteil in die lokale San-Bevölkerung. Der gemeindebasierte Ansatz der Nyae Nyae Hegegemeinschaft gab Mitgliedern der lokalen Bevölkerung einen Grund, sich um die Wildtiere zu kümmern und schuf Arbeitsplätze für die San. Stephen arbeitet für die Jagd eng mit den San zusammen und nutzt dabei ihre Fähigkeiten im Fährtenlesen. Die Einbeziehung der San in Maßnahmen zur Bekämpfung von Wilderei hat zudem dazu geführt, dass die Wilderei im Wildpark allgemein unter Kontrolle geriet. Der Einsatz für eine verantwortungsbewusste Jagd wurde durch den CIC als ein weiterer Erfolg anerkannt. Die Nyae Nyae Hegegemeinschaft hat stets Berufsjäger und -jägerinnen als Pächter für einen Zeitraum von fünf Jahren im Wildpark ausgewählt, die zeigen konnten, dass sie dazu in der Lage sind, den verschiedenen erhaltungsbezogenen und sozioökonomischen Verantwortungsbereichen im Zusammenhang mit dieser Rolle erfolgreich gerecht zu werden. In Bezug auf die Jagdmethoden werden mit großer Sorgfalt Tiere ausgewählt, die über die geeigneten Eigenschaften verfügen. Bei Elefanten werden ausschließlich ältere, nicht mehr zeugungsfähige Bullen für diese Zwecke ausgewählt. Die Jagdergebnisse der letzten Jahre sind ebenfalls beeindruckend. Das Durchschnittsgewicht der Stoßzähne aller Trophäen betrug durchgehend mehr als 30 kg mit einem positiven Trend – ein derartiges Ergebnis ist in Afrika bisher unerreicht.

Hegegemeinschaft im Bereich nachhaltige Wildtiernutzung erzielte eindeutige und messbare Ergebnisse in Form einer Steigerung der Anzahl von Wildtieren. Dies gilt insbesondere in Bezug auf die Erholung der Elefantenbestände in der Hegegemeinschaft. Gesammelte Daten aus Luftbildvermessungen, vom Wasserloch bei Mondschein sowie von Transekten zeigten, dass die Anzahl der Elefanten von 1998 bis 2015 mit einer Rate von ungefähr 3,0% pro Jahr zunahm. Diese Entwicklung ist zu großen Teilen der Arbeit geschuldet, die Stephen und sein Team geleistet haben, indem sie neue Wasserbohrlöcher schufen, die Wasser für die Elefanten bereitstellen. Wasser kann als ein begrenzender Faktor für das Wachstum der Elefantenbestände in dieser dürren Gegend erachtet werden. Auch der Ansatz für die Einbeziehung der lokalen Bevölkerung in die Erhaltung wurde gelobt. Das Modell, das Ideen für eine Bewirtschaftung natürlicher 29


Es ist dem CIC eine Freude, Herrn und Frau Jacobs sowie der Nyae Nyae Hegegemeinschaft und den Interessenvertretern des Parks zu diesen Errungenschaften zu gratulieren. Wir hoffen, dass ihre Arbeit andere in der Gemeinschaft für nachhaltige Wildtiernutzung dazu inspirieren kann, zukünftig auf noch größere Erfolge hinzuarbeiten.

viel gelobt. Über die vergangenen Jahre hinweg haben die Wildtierbestände dramatisch zugenommen – von 500.000 im Jahr 1960 auf 3 Millionen im Jahr 2015. Die andere Seite der Medaille ist, dass die Anzahl der Rinder, Schafe und Ziegen stark gesunken ist: um 45% innerhalb desselben Zeitraums. Es lässt sich seit der Übertragung der Eigentumsrechte für Wild auf die Landeigentümer eine deutliche Bewegung weg von der Rinderund hin zur Wildtierzucht erkennen.

Warum sich Namibia weg von Rinderzuchtbetrieben und hin zur Jagd orientiert hat

Einen Grund dafür ist das Klima in Namibia. Ein Großteil der Ländereien und Landwirtschaftsbetriebe in privater Hand befinden sich in Gebieten Namibias, die über das Jahr verteilt sehr wenig Niederschlag verzeichnen. Der Mangel an Niederschlag und die damit einhergehende Beschaffenheit der Landschaft, die als trocken oder halbtrocken bezeichnet wird, bedeuten, dass nur einige wenige Rinderarten in

Im Jahr 1960 führte Namibia ein Gesetz ein, das privaten Landeigentümern die landwirtschaftlichen Eigentumsrechte in Bezug auf das Wild und die Wildtiere auf ihrem Grund zusprach. Seitdem hat sich viel verändert: Namibias Jagd- und Erhaltungsansatz wurde sowohl als Erfolgsgeschichte in puncto Erhaltung als auch als positiver Wirtschaftsmotor

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diesen Gegenden gezüchtet werden können. Dagegen sind 45 verschiedene Wildarten in der Lage, gut in diesen Gebieten zu leben. Die Abhängigkeit von Niederschlag bedeutet zudem, dass die Rinderzucht recht unvorhersehbar ist, da selbst kleine Klimaschwankungen Verluste bedeuten und sich auf die Zahlen für das Folgejahr auswirken können. Die Auswirkungen einer Dürre wären sogar noch verheerender.

sind widerstandfähiger und halten extremen Witterungsbedingungen wie Dürre besser stand. Dies ist teilweise der unterschiedlichen Ernährung von Rindern und Wild geschuldet: Während Rinder ausschließlich kurzes Gras fressen, ist Wild dazu in der Lage, „selbst die kürzesten Grashalme und kleine Stauden auf dem Boden bis hin zu Bewuchs in fünf Metern Höhe von großen Bäumen sowie alles dazwischen“ zu fressen. Niederschlagsausfälle würde bei Rindern zu Futtermangel führen. Die Ernährung von Wild ist dagegen deutlich flexibler an die Vegetation in der Umgebung anpassbar. Wenngleich die Hausrindzucht profitabler als die Wildtierzucht sein kann, wenn pro Jahr mindestens 800 mm Niederschlag fallen, ist dies in großen Teilen Namibias nicht der Fall. Es ist demnach für die meisten Gemeinden sinnvoll, die Jagd zu priorisieren.

Im Vergleich dazu bietet die Wildtierzucht einen deutlich vielseitigeren, effizienteren und profitableren Weg für Bauern und Bäuerinnen, um einen Lebensunterhalt zu verdienen. Die Vielseitigkeit beruht auf einer Reihe verschiedener Wege, um durch die Nutzung der Wildtiere Einkommen zu generieren. Einige Beispiele dafür sind die Fleischproduktion, der Verkauf der lebenden Tiere, der Ökotourismus und die Trophäenjagd. Selbst die reine Beschaffung von Fleisch während der Jagd stellt eine signifikante Verbesserung im Gegensatz zur Rinderzucht dar, da das aus der Jagd gewonnene Fleisch oftmals kostenfrei an die lokalen Gemeinden verteilt wird. Darüber hinaus werden Arbeitsplätze in anderen Beschäftigungsfeldern außerhalb der Landwirtschaft geschaffen, beispielsweise Dienstleistungsjobs in Jagdcamps. Einen weiteren Vorteil der Wildtierzucht bilden die finanziellen Mittel aus dem Ausland, die entweder direkt über TrophäenjagdProgramme oder durch eine allgemeine Zunahme der Tourismuseinnahmen in diese Gemeinden gelangen.

Die Gesetzesänderung im Jahr 1960 gab Landeigentümern in Namibia schließlich einen Anreiz, sich um Wild zu kümmern. Daraus entwickelte sich langsam der Wandel hinsichtlich der Landnutzung, den wir heute erkennen können. Dieses Beispiel zeigt, wie wichtig der Kontext für die Bestimmung eines Ansatzes für die Landnutzung durch eine Nation ist. Westliche Länder, denen Probleme wie Dürren unbekannt sind, können demnach gegebenenfalls nicht verstehen, wie wichtig die Wildpark-Jagd in Ländern mit anderen geografischen und klimatischen Bedingungen ist.

Wildtiere sind zudem deutlich weniger vom Niederschlag abhängig. Sie

Quelle: GAUP Conference Proceedings 31


CIC Fotowettbewerb 2019 Der CIC Fotowettbewerb 20 soll Beobachtungen vor Ort anregen und ein Bewusstsein für den ästhetischen Wert von Wildtieren und Jagd schaffen. Ein weiteres Ziel ist es, darauf hinzuweisen, dass die Leidenschaft für die Jagd auf unterschiedliche Weise zum Ausdruck kommen kann - die Fotografie ist eine weitere Facette der Leidenschaft für die Tierwelt. Der Wettbewerb verbindet Jäger und Nichtjäger Liebhaber von Wildtieren. Das Thema des Fotopreises 2019 lautet „Wildtiere hautnah”. 1. PREIS Tetiana Lavrina, Ukraine „Komm, spiel mit mir!” International Council for Game and Wildlife Conservation

CIC Wildlife Photo Prize 2019

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International Council for Game and Wildlife Conservation

CIC Wildlife Photo Prize 2019

2. PREIS Partha Chakraborty Indien International Council for Game and Wildlife Conservation

CIC Wildlife Photo Prize

Bitte rette mich letzter Aufruf

2019

3. PREIS Tapas Biswas Indien Zuneigung 33


CIC Working Group Young Opinion – Thesis Award 2019 Wie in den Vorjahren zeichnete Young Opinion (YO) junge Wissenschaftler auf der ganzen Welt aus, die durch ihre Abschlussarbeit zur Erhaltung der Wildtiere beitragen. Die Preisverleihung fand im Rahmen der Abschlusszeremonie der 66. Generalversammlung in Windhuk, Namibia, statt. Florian Kunz aus Österreich erhielt den Preis für seine Abschlussarbeit zum Thema „Genetische Diversität und Lebensraum-Vernetzung beim Birkhuhn in den Alpen – Kenntnisse für die erfolgreiche Erhaltung“. Die Präsentation von Herrn Kunz kann hier heruntergeladen werden.

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Schatzjagd 2019

Dieses Mal möchte ich mit einem riesen Dankeschön beginnen, denn die Hunting Auction war ein großer Erfolg, trotzdem erheblich weniger Mitglieder nach Windhoek gekommen waren als in den vergangenen Jahren. Natürlich gebührt der Dank in erster Linie den zahlreichen Spendern, die am Ende des kurzen Berichtes namentlich aufgeführt werden. Wir könnten keine Auktion veranstalten, wenn wir nicht all diese tollen Jagden und Sachspenden erhielten. Jedoch müssen diese dann während des Gala Dinners „an den Mann“ und „an die Frau“ gebracht werden und hier müssen wir Patrick Vernet erwähnen, der dieses Jahr den Auktionator gab. Er war brillant: unterhaltsam, kurzweilig und sehr effektiv. Zusammen mit seinem Assistenten Benedict Hammer haben sie an diesem Abend ein großartiges Ergebnis erzielt.

Vielen Dank!!! Wir hoffen sehr, dass wir dieses Duo auch für unsere nächste Auktion gewinnen können. Schließlich heißt es: never change a winning team. 36

Und last but not least: herzlichen Dank dem Hunting Auction Team, die sehr viel Zeit und Energie in die Vorbereitungen gesteckt haben und dies hoffentlich auch weiterhin tun werden.


Abdelmalek Laraichi Alejandro Allende Andreas Dippel Anne & George Aman Anne & Torsten Mörner Árpád Sárkány Bernard Lozé Branislav Živković Bundesforsten Grafenwöhr / Ulrich Maushake Carl Zeiss AG Carlo Alberto & Giovanni Pejrone Cordelia & Rudolf Kräling Danene van der Westhuyzen Diethelm & Katja Metzger Dirk Brockhaus Dr. Jens-Jürgen Böckel Dr. Michl Ebner Dr. Rolf Roosen Dr. Wilhelm von Trott zu Solz Eberhard Freiherr von Gemmingen-Hornberg

Hunting Donors2019 for Treasure

Francois Labet Franz Reinthaler Gemenc Zrt / Tibor Csonka Gyulaj Zrt. / Péter Gőbölös Hans-Werner Blöcker Hugo Kotzé Jan Mohr Jaroslaw Kuczaj Jukka Bisi & Mikko Rautiainen Matthias Eisele Max Wrede Michael Lüke Michel Mantheakis Mikael Antell Monika Michael Nicolas Perruchot Norbert Vossen Oliver Dorn

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Olivier Rolin Jacquemyns & André Swenden Olivier Sarrasin & Francesco Bertazzoni Pablo Monjardín Pilisi Parkerdö Zrt / Gábor Reinitz Prinz Dimitri Sturdza Ralf Müller Ralf Salzmann & Jan Riedel Ramiro Gonzales Allende Robin Hurt Soňa Chovanová Supeková & Vladimír Chovan Swarovski Optik AG Young Opinion / Benedict Hammer


WILDTIER BEOBACHTUNG Neuigkeiten zum Trophäenbewertungssystem #12 Unser Netzwerk Das erste halbe Jahr war ereignisreich für das CIC-Trophäenbewertungssystem (TES). Zu Beginn des Jahres veranstaltete Kroatien das erste offizielle CIC-Training des Landes in der Nähe von Zagreb. Im

Zuge der Veranstaltung wurden dem TES-Netzwerk weitere 28 kroatische zertifizierte CIC Vermesser (CCMs) hinzugefügt. Es folgte im März ein Kurs in Tirol, Österreich, währenddem weitere

Kroatische CCM Trainings

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26 Teilnehmende zu CCMs zertifiziert wurden. Das CIC-TES gratuliert allen, die erfolgreich ihre Zertifizierung abgeschlossen haben! Zusätzlich zu den beiden Trainings fanden zwei weitere hervorragende Bewertungsveranstaltungen statt: die 4. jährliche internationale CIC-Bewertung im Februar und die internationale Ausstellung „Camp Vilmark“ in Lillestrøm, Norwegen im April. Das CIC-TES bedankt sich herzlich bei den STJs, die sich an diesen Veranstaltungen beteiligten. Der Dank

Internationale Goldmedaillen Bewertung beim Kroatischen Training

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Ă–sterreichische CCM Trainings

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Vortrag während der Üsterreichischen Ausbildung

Tirol Trainings leiter (Von l. n. r.: Larry Taaffe (UK), Norbert Bleier (HU) und Josef Feuereisel (CZ)

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gilt ihrem Engagement für das TES und ihrer Zeit, die sie für das Mentoring neuer Vermesser und die Bewertung von Trophäen aufwenden und ihre Bemühungen während der Organisation der Veranstaltung!

Luna ist ausgebildete Biologin und strebte nach dem Abschluss Ihres Masters in Umweltwissenschaften und Politik eine Karriere in der Arterhaltung an. Vor Ihrer Position beim CIC arbeitete sie als Consultant in der Ernährungsund Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) an Themen des Naturschutzgebiet- und Wildtiermanagements. Es bleibt anzumerken, dass Luna beim CIC kein unbeschriebenes Blatt ist. Sie arbeitete vor zwei Jahren bereits als Praktikantin im TES. Falls Sie sich vorstellen oder sie im Netzwerk willkommen heißen möchten, erreichen Sie sie unter l.milatovic@cicwildlife.org.

Schließlich gewann die CIC-Zentrale eine neue Mitarbeiterin hinzu – Luna Milatović – die die Nachfolge von Caroline Sorensen als CIC Conservation Officer antritt. Das CIC-TES gratuliert Caroline zu ihrer neuen Stelle und wünscht ihr wohlverdienten Erfolg. Mit ihrem Engagement und Einsatz für die Trophäenbewertung diente sie als Inspiration für das gesamte Netzwerk!

Vermesser bei der 4. jährlichen internationalen CIC Vermessung (Von l. n. r.: Imrich Šuba (SK), Nicolò Amosso (IT), Iain Watson (UK), Norbert Bleier (HU) and Enzo Berzieri (IT))

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Gehen Sie auf Facebook auf “Gefällt mir”, um regelmäßige Updates außerhalb des CIC-Magazins zu erhalten.

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Imrich Å uba Slowakei 2018-STJ-010

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Im Blickpunkt Wie kommt es, dass Sie sich in der Bewertung von Jagdtrophäen engagieren? Meine Motivation entstand durch die Erlebnisse mit meiner Familie. Ich bin mit der Jagd und Bewertung aufgewachsen – hauptsächlich die Bewertung von Wild. Ich folgte meinem Vater auf Schritt und Tritt. Er brachte mir bei, dass Trophäen das Endergebnis der Jagd sind und einen Weg bieten, um sich über bewährte Jagdverfahren zu informieren und an schönen Lebens- und Jagderinnerungen festzuhalten. Meine Motivation für mein Engagement an CIC-Trophäenaktivitäten lässt sich ganz einfach zusammenfassen: Ich bin der Ansicht, dass sich Jagdverfahren nicht verbessern lassen, ohne gejagtes Wild zu bewerten und zu untersuchen.

Ihre zweite dreijährige Amtszeit als Mitvorsitzender des Trophäenbewertungsvorstands (TEB – Trophy Evaluation Board) des TES neigt sich nun dem Ende zu. Wir sehr hat sich das TES über die Jahre verändert? Hat es sich Ihrer Meinung nach verbessert? Alles hängt von menschlichen Fähigkeiten ab. Ich kann mich an Zeiten erinnern, in denen einige Mitglieder des TES ihre eigenen Interessen denen der Allgemeinheit voranstellten, was leider die heutige Gesellschaft allgemein widerspiegelt. Die Trophäenbewertung befand sich nach dem Vorfall mit dem bulgarischen „WeltrekordHirsch“ kurz vor dem Ende. Selbst innerhalb des CIC gingen die Trophäenaktivitäten zurück. Doch ohne Trophäen und deren Bewertung könnten wir uns selbst lediglich als Fleischproduzenten bezeichnen. Ich hoffe auf das Trophäenbewertungssystem und glaube an seinen Erfolg. Dies gilt insbesondere jetzt, da wir über ein System mit klaren Regeln verfügen, das ich als einen ersten Schritt für die Schaffung eines Systems ansehe, das den Jägern und Jägerinnen dient. Das System sollte den Informationsaustausch fördern, Argumente

Welche Rolle nimmt die Trophäenbewertung im WildtierManagement in der Slowakei ein? Sie spielt eine sehr wichtige Rolle. Seit dem Jahr 1962 ist die Bewertung von Wild gesetzlich vorgeschrieben. Dies umfasst die Information der Jäger und Jägerinnen hinsichtlich der Trophäenqualität und des -alters. Dies ist nicht nur für Jäger von Bedeutung, sondern auch für die allgemeine Öffentlichkeit. Es wird deutlich, dass Jäger und Jägerinnen nicht einfach nur Wildtiere töten, sondern die Natur nachhaltig nutzen.

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für den Schutz der Jäger und Jägerinnen bringen, bei der Pressearbeit unterstützen und nicht zuletzt als eine Einkommensquelle für den CIC dienen.

Kenntnisse bezüglich unseres Systems sind. Es ist an uns, alle Mitglieder des Netzwerks dahingehend auszubilden und ihnen zu vermitteln, wie wichtig es ist, die Regeln einzuhalten. Es gibt noch viel zu tun, und die Zeit drängt. Daher bitte ich meine Kollegen und Kolleginnen um ihr Verständnis und ihre verstärkte interne Mitarbeit. In diesen Zeiten ist es mit der Arbeit auf nationaler Ebene nicht getan.

Es gibt auch heute noch Beispiele für den Missbrauch des CIC-TES durch vereinzelte Delegationen und Personen. Ich hoffe und bin davon überzeugt, dass die Gründe für diesen Missbrauch mangelnde

Kennen Sie ein Mitglied des STJ/CCM-Netzwerks, das im Blickpunkt stehen sollte? Möchten Sie, dass Ihre Veranstaltung in unserem Veranstaltungsbereich vorgestellt wird? Bitte senden Sie Nominierungen/Veranstaltungsdaten l.milatovic@cic-wildlife.org Sollten Sie Fragen über obenstehende Informationen oder über das CIC TES im Allgemeinen haben, wenden Sie sich bitte an Luna Milatović, CIC Naturschutzbeuaftragte l.milatovic@cic-wildlife.org.

Bevorstehende Veranstaltungen August 6.–7.

TEB Treffen

Ungarn

August 17.–18.

CIC Training

Serbien

September 5.–6.

CIC Training

Frankreich

*Änderungen der Veranstaltungen vorbehalte 46


Hätten Sie’s gewusst? Im Jahr 2018 wurden insgesamt 4656 Trophäenbewertungen in die TED aufgenommen. Das sind 2,5 mal mehr Bewertungen als 2017. Das TES in Zahlen: CCMs/STJs: 668 Länder im TES: 30 Bewertungen im TED: 13754

Das TEB ermuntert alle Jäger, ihre Trophäen von einem zertifizierten CIC-Vermesser bewerten zu lassen, um die Forschungsmöglichkeiten zu verbessern und einen gesunden Ansatz bei der Bewertung zu fördern, unabhängig davon, ob die Trophäe ein Medaillenlimit47erreichen kann.


REGIONALE- UND LANDESNACHRICHTEN Namibia: Ein Jahresrückblick Wildpark-Jagd in Namibia und die verlorenen Stimmen lokaler Gemeinden

Seit Jahren scheint die Opposition gegen die Wildpark-Jagd nun zuzunehmen, insbesondere in fremden Ländern, in denen die Jagd nicht üblich ist. Die Fakten zeigen, dass die Trophäenjagd eine Schlüsselrolle für die Erhaltung spielt. Doch Vieles in der Widerstandsbewegung gegen die Wildpark-Jagd basiert auf einem Kontrast der unterschiedlichen Weltanschauungen und Ideologien zum Tierwohl. Was Anti-Jagd-Bewegungen oftmals ignorieren, ist die Perspektive der lokalen Gemeinden, die in die tagtägliche Arbeit im Zusammenhang mit der Jagd und Erhaltung involviert sind. Politiker und Politikerinnen wohlhabender Nationen wissen wenig über die Realität dieser Menschen. Viel zu oft werden die Ansichten und Meinungen dieser Gemeinden nicht in die Entscheidungsfindung bezüglich der Jagdgesetze mit einbezogen. Im Jahr 2018 veröffentlichte die Peer-Review-Zeitschrift „Biological Conservation“ einen Artikel mit dem Titel „Local perceptions of trophy hunting on communal lands in Namibia“ (Die lokale Wahrnehmung der Trophäenjagd auf 48


Hier werden wir die wichtigsten Punkte und Themen, die im Zuge dieser Studie herausgestellt wurden, sowie die Gründe für die Bedeutung der lokalen Perspektive bezüglich der ganzheitlichen Vorteile der Wildpark-Jagd und die möglichen Implikationen eines Jagdverbots beschreiben.

Warum ist die lokale Perspektive wichtig? Die Einführung der Wildpark-Jagd bedeutete für viele namibische Menschen den Aufstieg aus der Armut und schuf Arbeitsplätze und Einkommen in Gebieten, in denen Beschäftigung ein knappes Gut ist. Forschungsergebnissen zufolge hat sich die Einstellung Namibias gegenüber der Trophäenjagd signifikant positiv auf die Wirtschaft des Landes ausgewirkt, was zu mehr Stabilität und Wachstum führte (Batavia et al., 2018). Schlussendlich lässt sich dieser Umstand auf die Schaffung von Arbeitsplätzen und den Vermögensaufbau auf lokaler Ebene in Wildparks überall in Namibia zurückführen.

kommunalen Flächen in Namibia, Angula et al., 2018). Dieses Papier strebte an, die Meinungen derer, die in verschiedenen Wildparks in Namibia leben und arbeiten, zu erfassen, um Einblicke in die Trophäenjagd und die Auswirkungen auf ihr Leben zu erhalten. Insgesamt nahmen 160 ländliche Einwohner aus 32 gemeinsam genutzten Wildparks an dieser Studie teil und beantworteten Fragen in Form von in Interviews und Umfragen.

Die lokalen Bewohner und Bewohnerinnen der Wildparks können, wenn es um die Erhaltung geht, ebenfalls als die Arbeitskräfte an vorderster Front erachtet werden. Sie verfügen über das nötige Wissen und die Erfahrung in der praktischen Anwendung der Ideen in diesem Bereich, um als führende Experten zu gelten. Als solche sollten

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ihre Ansichten berücksichtigt werden, wenn es darum geht Forschung und politische Debatten zur Trophäenjagd durchzuführen.

die wenig oder gar nichts kostet. Die Entfernung problematischer Tiere wurde als ein weiterer positiver Effekt der Wildpark-Jagd genannt. Einer der Befragten gab an, dass Elefanten häufig für Probleme sorgten, da sie Pflanzen zerstören. Ein anderer Befragter nannte Nilpferde als Ursache für Konflikte mit Menschen.

Die Vorteile der nachhaltigen Jagd für die lokale Bevölkerung Die Ergebnisse dieser Studie stellten heraus, dass eine überwältigende Mehrzahl von 90% der Befragten der Ansicht war, dass die Jagd Vorteile für die lokale Gemeinschaft bedeutet. Die meisten der Befragten nannten Arbeitsplätze und ein Einkommen für die Mitglieder der Gemeinschaft als wichtige Gründe für ihre Antwort. Es bleibt anzumerken, dass sich die wirtschaftlichen Vorteile nicht nur direkt auf diejenigen auswirken, die diese Wildparks verwalten, sondern auch Arbeitsplätze in lokalen Jagd-Camps und durch Öko-Tourismus umfassen.

Welche Auswirkungen hätte ein Jagdverbot? Die Teilnehmenden der Studie wurden gefragt, wie sich ein mögliches Verbot der Trophäenjagd auf ihr Leben auswirken würde. 65% der Befragten gaben an, dass ein solches Verbot ihnen die Einkommensquelle und Arbeitsstelle nehmen würde, die entscheidend für ihren Lebensunterhalt ist. Diejenigen, die ein Jagdverbot vorschlagen, müssen andere Lösungen anbieten, bevor diesen Personen eine solch drastische Entscheidung auferlegt wird.

Die Steigerung des Öko-Tourismus durch Trophäenjagd zeigt den positiven Dominoeffekt, der sich auch auf andere Branchen auswirken kann, und dient als ein Indikator für erfolgreiche WildtierManagementverfahren durch nachhaltige Nutzung. Weitere Vorteile, die genannt wurden, umfassen die Fleischverteilung in lokalen Gemeinden nach erfolgreicher Jagd. In einem Land wie Namibia, in dem Nutzflächen für Viehzucht und Landwirtschaft begrenzt verfügbar sein können, kann es schwer und kostspielig werden, an Proteinquellen zu gelangen. Die nachhaltige Jagd kann eine einzigartige und ethische Lösung für dieses Problem bieten und gewährleisten, dass die Bevölkerung eine ausgewogene Ernährung erhält,

Es wird überdies nahegelegt, dass sich ein Verbot der Trophäenjagd negativ auf die Wildtierbestände auswirken könnte. Ein Verbot würde nicht nur den Verlust wichtiger finanzieller Mittel für Erhaltungsprogramme bedeuten. Die Studie zeigt auch, dass nach einem Verbot nur 11% der Teilnehmenden weiterhin Wildtiere auf gemeinsam genutzten Flächen unterstützen würden. Wenngleich die Absicht eines Jagdverbots darin besteht, die Tiere zu schützen, erzielt die Entfernung des Anreizes für die lokale Bevölkerung, sich um die Wildtiere zu kümmern, genau die entgegengesetzte Wirkung. Weitere Beispiele dafür, wie sich ein Verbot 50


laut der lokalen Bevölkerung auf die Wildtiere auswirken könnte, umfassen eine Zunahme der Wilderei und der Vergeltungstötungen von Tieren.

lassen, werden von denen, die sich gegen das Jagen aussprechen, häufig außer Acht gelassen. Die wirtschaftlichen Folgen, die ein Jagdverbot für die Menschen haben würde, bilden zweifelsohne die wichtigste Erkenntnis. Es ist jedoch ebenfalls wichtig, die Rolle, die Menschen für die Erhaltung spielen, nicht zu vergessen. Die (Wild-)Tiere werden auch nach einem Jagdverbot weiterhin existieren. Der einzige Unterschied wird sein, dass keine Mittel zur Verfügung stehen werden, um ein Erhaltungsprogramm zu betreiben.

Soziale Faktoren, die in der Studie genannt wurden, waren eine Steigerung der Mensch-Wildtier-Konflikte und ein Verlust an Fleischquellen. Interessanterweise räumten selbst die 13% der Befragten, die sich für ein Jagdverbot aussprachen, ein, dass es keine Alternative zur Trophäenjagd gäbe, die dazu in der Lage wäre, alle ihre Vorteile zu ersetzen. Dies zeigt, dass selbst Mitglieder der lokalen Bevölkerung, die gegen die Jagd sind, dennoch akzeptieren, dass diese sowohl für die Menschen als auch für die Umwelt notwendig ist.

Vieles, was den Konflikt um die Jagd betrifft, scheint sich auf unterschiedliche Ideologien hinsichtlich des Tierwohls zurückführen zu lassen. Wenngleich sich weniger als ein Fünftel der an der Umfrage Teilnehmenden für ein Jagdverbot aussprachen, wurde das Tierwohl nicht einmal als Grund dafür angegeben. Dies legt nahe, dass die Personen, die im Ausland auf ein Verbot drängen ein mangelndes Verständnis für die Thematik haben, und persönliche Meinungen einer ganzheitlicheren Betrachtungsweise im Wege stehen.

Zusammenfassung und die weiteren Implikationen der lokalen Perspektive Was anhand der Ergebnisse dieser Studie deutlich wird, ist, dass Trophäenjagd weitreichende Folgerungen für die lokalen Wildparks Namibias und die darin lebenden Menschen hat. Die häufig genannten Themen, die sich erkennen

QUELLEN Angula et al. (2018). Local perceptions of trophy hunting on communal lands in Namibia. Biological Conservation, 218, S. 26-31. Batavia et al. (2018). The elephant (head) in the room: A critical look at trophy hunting. Conservation Letters, 12(1), S. 1-6 51


NAPHA-Positionspapier Die Rolle der Jagd für die Arterhaltung

Das Exekutivkomitee des Namibischen Berufsjägerverbandes (NAPHA EXCO) ist der Ansicht, dass im besten Interesse der praktischen Naturerhaltung dringend eine nüchterne Betrachtung erforderlich sei und einige Probleme endlich beim Namen genannt werden müssten.

Sie erarbeiteten einige Aufsätze zu Themen, die der NAPHA EXCO benannt hatte und mit denen zahlreiche Mitglieder des EXCO bereits in Kontakt gekommen waren, und zwar: Allgemeine Aspekte der Jagd Die Emotionen des Jagens Die Einbeziehung der lokalen Bevölkerung in entlegenen ländlichen Regionen Afrikas Wirtschaftliche Vorteile der Jagd Weiterbildung zur Jagd Halsbänder und Namensgebung bei Wildtieren Fazit Einige Hintergrundinformationen zum Namibischen Berufsjägerverband Ihre Hoffnung besteht darin, dass Interessenvertreter und interessierte Personen diese Diskurse lesen und zur Kenntnis nehmen werden, und eine rationale Debatte im besten Interesse der Wildtiere und Bewohner stattfinden kann.

Laden Sie das Positionspapier herunter 52


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Die Bevölkerung von Botswana haben entschieden: Jagdverbot wird aufgehoben Am 22. Mai 2019 gab die Regierung von Botswana bekannt, dass sie das Jagdverbot aufheben wird und somit das Gesetz, das der ehemalige Präsident Ian Khama im Jahr 2014 eingeführt hatte, kippen wird. Der Internationale Rat zur Erhaltung der Jagd und des Wildes (CIC), der Zusammenschluss der Verbände für Jagd und Wildtiererhaltung in der EU (FACE) und der Dallas Safari Club (DSC) begrüßten die Entscheidung, die kontrollierte Jagd als Bestandteil der Erhaltungsstrategie dieses Landes, das über so reichhaltige Wildtierbestände und eine reichhaltige Biodiversität verfügt, wieder einzuführen. Diese Entscheidung folgte auf einen einjährigen Beratungsprozess, der auf die Erkenntnisse

des KabinettUnterausschusses zum Jagverbot und sozialen Dialog aufbaute und einen Dialog mit betroffenen Gemeinden, lokalen Behörden, Naturschützern, NGOs, Tourismusunternehmen, Forschern und anderen Interessenvertretung umfasste. Die Entscheidung ist ein hervorragendes Beispiel für repräsentative Demokratie in Aktion, zu dem Botswana gratuliert werden sollte. Der Unterausschuss sprach seine Empfehlungen in Form eines Grundlagendokumentes aus, das im Februar 2019 veröffentlicht wurde. Als Gründe für ihre Empfehlungen nannten sie unter anderem den Mensch-WildtierKonflikt, den Verlust von Viehbeständen und die 54


In der offiziellen Pressemitteilung zur Entscheidung, das Jagdverbot aufzuheben, nannte die Regierung von Botswana mehrere Gründe für diese bedeutsame Änderung: • Das hohe Maß von Mensch-WildtierKonflikten und die zunehmenden negativen Auswirkungen auf den Lebensunterhalt • Das Wachstum der Raubtierbestände und die damit einhergehend dezimierten Viehbestände • Das Jagdverbot hat negative Auswirkungen auf die ländliche Bevölkerung, die zuvor Einnahmen und andere Vorteile aus der Verwertung zogen • Mangelnde Kapazitäten innerhalb der Abteilung für Wildtiere und Nationalparks führen zu langen Reaktionszeiten auf Tierkontrollberichte • Der allgemeine Konsens der Befragten lautete, dass das Jagdverbot aufgehoben werden sollte

Auswirkungen auf die ländliche Bevölkerung. Gemeinden im Herzen des Okavango Deltas verloren 200 Arbeitsplätze und Einnahmen in Millionenhöhe durch Inkrafttreten des Jagdverbots. Trotz Bemühungen für den Wandel hin zu einer Ökotourismusbasierten Wirtschaft sahen viele ihre einzige Einnahmequelle bedroht. Die Fleischversorgung durch die Jagdbranche bildete zudem ihre eigene Proteinquelle, da die Viehzucht in Gebieten, in denen es vor Raubtieren nur so wimmelt, geradezu unmöglich ist. Diese Dörfer sind Stunden von der nächstgelegenen Stadt entfernt, in denen Fleisch gekauft werden könnte. Während die Gemeinden im Delta geringe Einnahmen durch Ökotourismus erzielen konnten, waren die Auswirkungen des Jagdverbots noch stärker in den indigenen SanGemeinden zu spüren. Die namibische Umweltkammer (NCE ), die 44 Naturschutzgruppen repräsentiert, gab eine Erklärung zur

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Unterstützung der ursprünglich im Grundlagendokument ausgesprochenen Empfehlungen ab. Namibische Naturschützer, einschließlich UmweltNGOs, Forschern, Gemeinde- und Wildparkvertretern, lobten Präsident Masisi und das Parlament von Botswana gemeinsam mit einer Gruppe internationaler Naturschützer für die Etablierung des Beratungsprozesses, der sich auf die Balance der Wildtiererhaltung konzentrierte und die Bedürfnisse und Wünsche der Bürger Botswanas einbezog.

Das Ministerium machte deutlich, dass die Menschen Teil der Lösung sein müssen – eine Schlussfolgerung, die auf die Erfahrungen der Vergangenheit aufbaut und auch bei etablierten Naturschutzorganisationen auf Zustimmung trifft. Der CIC begrüßte diese Nachricht und gab zu verstehen, dass auf Wunsch die jahrhundertelange Erfahrung des Rates in der Sicherstellung, dass die Jagd als wirkungsvolles Erhaltungswerkzeug diene, zur Verfügung stünde.

Nach der Bekanntgabe gab der Minister für Umwelt, Naturschutz und Tourismus, Kitso Mokaila, am 23. Mai 2019 eine Pressekonferenz, während der eine Reihe an Missverständnissen ausgeräumt wurden, darunter die Vergabe nachhaltiger Quoten für Elefanten.

Auch der FACE unterstützte Botswana in der Entscheidung, die Wildtiererhaltung zu verbessern und eine nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen zu fördern. Ausländische Jäger und Jägerinnen, einschließlich FACEMitglieder, können eine wichtige Rolle für die Zukunft der Erhaltungspolitik von Botswana spielen.

Es wurde betont, dass das Ziel nicht darin besteht, die Anzahl der Elefanten zu reduzieren oder diese zu erlegen, sondern stattdessen einen Anreiz für den Wildtierschutz für die ländliche Bevölkerung zu schaffen. Dies wird die aktuelle Situation entlasten, in der die ländliche Bevölkerung die Hauptlast des Lebens mit gefährlichen Tieren trägt und über keinerlei Anreize verfügt, um diese zu schützen.

Der DSC gratuliert Präsident Masisi, Minister Mokaila und allen Beteiligten zur Bestärkung des Bedürfnisses, dass lokale Regierungen und die Menschen selbst ihre Wildtierressourcen verwalten. Diese Politik kommt Botswanas Menschen und Wildtieren zugute.

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Gemeinsam lobten der CIC, FACE und DSC die Regierung von Botswana für diese wichtige politische Entscheidung, die sowohl den Wildtieren als auch denen, die mit ihnen leben, dient. Wenngleich wir die Aufhebung des Verbots der kontrollierten Jagd begrüßen, merken wir an, dass dies, wie von der Regierung von Botswana eingeräumt, auf eine sorgfältig regulierte, überwachte und transparente Weise geschehen muss, die auch fortan die Bedürfnisse aller Interessenvertreter berücksichtigt. Diese Strategie muss auch weiterhin fest auf die Erreichung der soziökonomischen, Erhaltungsund wirtschaftlichen Ziele ausgerichtet bleiben, die deutlich als Gründe für die Aufhebung des Verbots der kontrollierten Jagd beschrieben wurden.

Nachbarländern, die bereits vor langer Zeit die Rechte der ländlichen Gemeinden und das Bedürfnis, die Verwaltung der Wildtierressourcen zu ermöglichen, realisierten. Dieser Ansatz sorgte dafür, dass im südlichen Afrika während der letzten Hälfte des 20. Jahrhunderts die gesündesten Wildtierbestände und -lebensräume des gesamten Kontinents entstanden. Mehr als 90% der namibischen Wildtierbestände – mehr als drei Millionen Tiere – befinden sich außerhalb geschützter Gebiete. Die Bevölkerung verfügt über das Recht, diese Tiere zu ihrem Vorteil zu nutzen, und hat demnach den Wunsch, sich zu beteiligen. Gemeinsam leben in Botswana, Simbabwe und Namibia heute zwei Drittel der afrikanischen Elefanten. Mit Südafrika zusammen beherbergen die Länder zudem 90% der Nashörner.

Mit dieser Entscheidung orientiert sich Botswana erneut an den

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Rumäniens ländliche Regionen sind nicht mehr sicher! Keine Zeit zu verlieren In Rumänien nehmen Bärenangriffe mehr und mehr zu. Seit Beginn des Jahres 2019 gab es bereits zahlreiche Verletzte und drei Todesfälle. Wie lange werden die Umweltbehörden noch damit warten, in Aktion zu treten und eine effektive Regulierung der übermäßig großen Bärenbestände in Rumänien zuzulassen? Wissenschaftler, Wissenschaftlerinnen und Wildtierfachleute trafen sich in Bukarest, um die aufgrund des Jagdverbots für Großraubtiere vorherrschende Situation besser zu verstehen. Dieses Verbot war im Jahr 2016 von der damaligen Ministerin für Umwelt, Wasser und Wälder verabschiedet worden. Das Treffen wurde vom Internationalen Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) mit Unterstützung der deutschen CICDelegation organisiert.

Interessenvertretern getroffen wurden, werden „hinausgezögert“ und wurden bisher nicht vollständig durchgeführt. Die ländliche Bevölkerung Rumäniens fordert nun sofortiges Handeln. Das Ergebnis des Treffens der Wissenschaftler, Wissenschaftlerinnen und Wildtierfachleute ist eine Forderung an die Ministerien für Umwelt, Wasser und Wald, den verabschiedeten und veröffentlichten Aktionsplan zu implementieren, der unter anderem die Festlegung von Interventions- und präventiven Jagdquoten für Braunbären und Wölfe umfasst. Am nächsten Tag wurde den Abgeordneten die gemeinsame Erklärung der Wissenschaftler, Wissenschaftlerinnen und Wildtierfachleute im Zuge einer MINISTERKONFERENZ ZUM THEMA GROSSRAUBTIERE – HERAUSFORDERUNGEN UND LÖSUNGEN präsentiert. Diese wurde im Rahmen des rumänischen Vorsitzes im Europarat organisiert. Es besteht die Hoffnung, dass diese Erklärung die ihr gebührende Aufmerksamkeit seitens der entsprechenden Entscheidungsträger in Rumänien erhält und als Alarmsignal für andere europäische Länder dienen kann, die angesichts des steilen Anstiegs der Großraubtierbestände mit ähnlichen Problemen kämpfen. Als Ergebnis des Treffens einigten sich der CIC und der Zusammenschluss der Verbände für Jagd und Wildtiererhaltung in der EU (FACE) auf eine gemeinsame Erklärung (eine rumänische Übersetzung der

Das Verbot hat in Rumänien zu einer enormen Zunahme an Konflikten zwischen Mensch und Wildtieren geführt. Nötige Entscheidungen, die von

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gemeinsamen Erklärung steht zur Verfügung, freundlicherweise vom FACE bereitgestellt) an die Ministerkonferenz. Darin wurde betont, dass „lokale Gemeinden in die Erhaltung und das Management dieser Tierarten einbezogen werden und spürbar Verantwortung für diese übernehmen müssen“.

Befindet sich die Regierung in Geiselhaft? Wenn ja, durch wen? Wenn nicht, warum wird nicht gehandelt? Diese und ähnliche Fragen stellte man sich auf den Gängen der Ministerkonferenz zu Großraubtieren – Herausforderungen und Lösungen, die von Rumäniens Umweltministerium organisiert wurde.

Die wissenschaftlichen Beweise und harten Fakten, die im Juni präsentiert wurden, zeigen eine deutliche Zunahme der Braunbärenbestände in Rumänien. Dennoch scheint niemand dazu bereit zu sein, die daraus resultierenden Konsequenzen zu akzeptieren. Dies wurde insbesondere anhand des EUProjekts: LIFE13 NAT/ RO/001154 – Life for Bear (Leben für Bären) deutlich, welches vom nationalen Forstforschungs- und Entwicklungsinstitut in Rumänien präsentiert wurde.

Offensichtlich lösen die aktuell laufenden nicht-tödlichen Managementmaßnahmen das Problem nicht. Warum werden diese dennoch weiterhin angepriesen und bevorzugt? Uns steht eine ganze Bandbreite alternativer Managementmaßnahmen zur Verfügung, von denen nur einige wenige in Betracht gezogen werden. Einer der Vortragenden sprach von „traditionellen Managementmaßnahmen“ und ihrer heutigen Relevanz für die Eingrenzung der Konflikte mit Großraubtieren in Rumänien. In diesem Land herrscht eine lange Tradition der Koexistenz zwischen Menschen und Raubtieren. Heute werden die sozioökologischen Kapazitäten für diese Tierart jedoch überschritten. Infolgedessen nehmen einige Mitglieder der lokalen Bevölkerung die Dinge selbst in die Hand: illegale Tötungen durch Fallen, Gift und Hetzen sind die Folge.

Sollte die rumänische Regierung nicht ausreichend hohe vorbeugende Quoten für Braunbären erlassen, werden um den ländlichen Regionen Rumänien Schilder wie das oben gezeigte aufgestellt werden müssen. Dennoch hat sich seit der Regierungsentscheidung im Jahr 2016, keine Jagdquoten für Großraubtiere zu erlassen, nichts geändert. 59


Die legale Jagd ist bereits seit Jahrzehnten Teil des traditionellen GroßraubtierManagements in Rumänien. Sie bildet einen der Schlüsselfaktoren für den jahrhundertelangen Fortbestand der Großraubtiere, die aus den Landschaften anderer EU-Staaten verschwunden sind.

opfern oder das Leben von Vieh oder sogar bedrohten Tierarten aufs Spiel setzen, wenn uns doch Lösungen bereitstehen? Es muss gehandelt werden. Ein Beispiel für eine mögliche Lösung wurde vom Regierungsvertreter aus Finnland gegeben. Er erklärte, dass „die Erfahrungen Finnlands zeigen, dass wir die Jagd mit der Großraubtiererhaltung kombinieren können“. Diese Anmerkung nahm der Vorsitzende in seine Abschlussbemerkungen mit auf, in denen er unterstrich, dass „Jagdquoten für Großraubtiere, die wissenschaftlich fundiert sind, zur Reduktion von Schäden und Konflikten beitragen können“.

Den protektionistischen Ansatz weiter zu verfolgen und ein uneingeschränktes Wachstum der Großraubtierbestände zuzulassen, ist verantwortungslos und wird zu weiteren Todesfällen führen. Ein einziger Todesfall ist bereits einer zu viel. Leider sind im Jahr 2019 bereits drei Menschen Begegnungen mit Braunbären zum Opfer gefallen! Diese Thematik betrifft sowohl Tier- als auch Menschenrechte. Wie können wir weiterhin Menschenleben

Hintergrundpapier zur Auslandsjagd vor Sachlich und faktenbasiert: Wie komplex Tourismus, Jagd, Gesellschaft und Wildtierschutz miteinander wirken, erläutert ein Papier von IUCN, CIC und DJV. Der Text liegt nun in deutscher Sprache vor.

Einfuhrbeschränkungen für Jagdtrophäen entstehen. Die IUCN erläutert, wie Jagdverbote sich negativ auswirken können auf Artenschutz, Bekämpfung der Wilderei vor Ort sowie Rechte und Lebensgrundlagen indigener und lokaler Gemeinschaften.

Das seit September 2016 auf Englisch vorliegende IUCN-Informationsschreiben zur Trophäenjagd verweist auf Gefahren, die aus Jagdverboten oder

Das Schreiben liegt nun in einer deutschen Fassung vor. 60


New Chairman of the Polish Hunting Association Der Minister Henryk Kowalczyk ernannte Albert Paweł Kołodziejski zum neuen Vorsitzenden des Vorstandes des polnischen Jagdverbands (PZŁ – Polski Związek Łowiecki). Herr Kołodziejski ist bereits langjähriges Mitglied des polnischen Jagdverbands sowie des Jagdverbands „TROP Płock“. Er interessiert sich für Schießen (er ist Juror und JagdSchießtrainer) und für die Jagdkynologie und verfügt über umfangreiche

Kenntnisse über das polnische Jagdmodell im europäischen Vergleich. Eines der Hauptziele seines sozialen Engagements in den Strukturen des polnischen Jagdverbandes ist es, das Ansehen der Jäger und Jägerinnen in der Gesellschaft zu verbessern. Er setzt sich für organisatorische und wirtschaftliche Transparenz sowie für die Effizienz des PZŁ als sozialer Organisation, der staatliche Projekte anvertraut werden, ein.

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Der Internationale Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd gratuliert Herrn Kołodziejski zu seinem neuen Amt und freut sich darauf, gemeinsam mit dem neuen Vorsitzenden daran zu arbeiten, die nachhaltige Wildtiernutzung durch Jagd zu fördern. Polen ist eines der Gründungsmitglieder des CIC. Der polnische Jagdverband ist ebenfalls bereits seit Beginn ein aktives Mitglied.


„Jagd in Europa – Gegenwart und Zukunft“ Jagd & Hund 2019

Die Deutsche Delegation im CIC, offizieller Partner der Jagd & Hund, lud am Nachmittag des Eröffnungstages – wie auch im Vorjahr – zu einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung ein, dieses Jahr unter dem Thema „Jagd in Europa – Gegenwart und Zukunft“. Der Einladung folgten ca. 100 Zuhörer. Diese erhielten einen breit gefächerten Eindruck zu den Herausforderungen der Zukunft an Jagd und Jäger. „ Eine Umfrage in Österreich zeigt, dass die Jagd immer noch breite Unterstützung durch die Jagd erfährt. 76 Prozent der Befragten haben eine positive Einstellung der Jagd gegenüber“, so Dr. Philipp Harmer, Vizepräsident des CIC. Hans-Werner Blöcker

George Aman

Nach einer kurzen Einführung durch Hans-Werner Blöcker, Mitglied im Vorstand der Deutschen Delegation, sprach CIC-Präsident George Aman ein Grußwort und stellte die Diskussionsteilnehmer vor. Prof. Dr. Herzog übernahm die Moderation und gab den Referenten die Möglichkeit für ein Kurzstatement zu den

Herausforderungen für die Jagd in Europa. Die Öffentlichkeitsarbeit und der damit verbundene hohe Bedarf an finanziellen Ressourcen, die Rückkehr des Wolfes und die Vernetzung der Jagd in die Politik auf Länder- und EUEbene wurden als die entscheidenden Kernfragen herausgearbeitet.

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Konsens unter den Referenten und Zuhörern: Die Jagd muss mit professioneller Öffentlichkeitsarbeit und den dafür notwendigen Mitteln ausgestattet werden. Bild: Westfalenhallen/Silvia Kriens Die dreistündige Veranstaltung endete mit einem Schlusswort von CIC-Präsident George Aman, der zu Geschlossenheit der nationalen und internationalen Jagdverbände aufrief. Aman verdeutlichte, wie wichtig eine professionelle Öffentlichkeitsarbeit in Anbetracht der aktuellen

Im Podium saßen neben Prof. Dr. Dr. Sven Herzog (TU Dresden) als Moderator, Dr. Philipp Harmer, Vizepräsident des CIC, Dr. Albert Weiler, MdB, Ian Bell, Geschäftsführer der British Association for Shooting and Conservation (BASC), und Karl-Heinz Florenz, MdEP.

Herausforderungen und Angriffe auf die Jagd ist. Aktionen wie die Kampagne „Ein Euro pro Jäger“, die der CIC zusammen, seien der richtige Weg.

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Das Jagen mit Vorderladern wird in Ungarn vollständig legalisiert Zum 11. Januar 2019 wurde die Nutzung von Vorderladern bei der Einzel- und gemeinschaftlichen Drückjagd durch eine Änderung des Gesetzes für den Schutz des Wildes, der Wildbewirtschaftung und der Jagd 1996/LV in Ungarn legalisiert.

jedoch weiterhin verboten. „Nun sind wir mit den Jagdkollegen und -kolleginnen, die moderne Waffen verwenden, gleichgestellt“, kommentierte er. „Moderne Waffen bieten den Vorteil, dass man auf eine wesentlich längere Distanz schießen kann, während Vorderlader uns auf eine kürzere Distanz beschränken. Darüber hinaus ist das Laden wesentlich zeitaufwendiger, was dazu führt, dass wir beim Pirschgang viel vorsichtiger sein müssen. Wenn die natürlichen Elemente eine größere Rolle spielen, ist es somit notwendig, sich extrem vorsichtig anzuschleichen. Genau diese Aspekte sind es, die bei einigen Jägern und Jägerinnen die Leidenschaft für die Jagd mit einem Vorderlader und damit die Aufnahme einer traditionellen Jagdwaffe wecken“, so Balázs Németh.

Balázs Németh, Präsident des ungarischen Verbands der Schwarzpulverschützen und Jäger, begrüßt diese vollständige Legalisierung. Die Einzeljagd mit Vorderladern war bereits seit dem 1. Juli 2016 legal. Für die Drückjagd waren diese Waffen

Rechtsstellung der Schwarzpulverjagd in der EU

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Wir sind dankbar für das in uns gesetzte Vertrauen. Wir danken Zsolt Semjén, stellvertretender Premierminister und Präsidenten des ungarischen Nationalverbands der Jäger sowie Balázs Győrffy, MP und Präsident der ungarischen Agrarwirtschaftskammer, für ihre Unterstützung und die Förderung jeglicher traditioneller Jagdmethoden – vom Bogenschießen bis zur Falknerei.

Südafrika: eine Antwort auf die Anti-JagdBewegung

Entwicklungsländer: Berücksichtigung von Biodiversität mit gutem Beispiel voran Ein kürzlich erschienener Artikel zum Thema biologische Erhaltung, der 144 nationale Biodiversitätspläne untersuchte, kam zu dem Ergebnis, dass Entwicklungsländer insbesondere in Afrika Bestnoten im Bereich Einbeziehung von Biodiversitätsbelangen erzielten, und Industrieländer mehr dafür tun müssen, den Wert der Biodiversität für ihre Produktionsbranchen anzuerkennen.

In einem kürzlich erschienenen Artikel erläuterte Peter Flack seine Sichtweise auf die Jagd. Diese bildet einen Kontrast zu den Ansichten und Ideen, die allgemein von Jagdgegnern vertreten werden.

Lesen Sie mehr auf der CIC Webseite.

Lesen Sie mehr auf der CIC Webseite. 65


INTERNATIONALE BEZIEHUNGEN Zugvögel und Afrika und World Weltzugvogeltag 2019 Dr. Jacques Trouvilliez (Exekutivsekretär des Abkommens zur Erhaltung der afrikanischeurasischen wandernden Wasservögel) eröffnete die 8. Sitzung, indem er die Auswirkungen, die der Klimawandel auf die Zugvögel haben wird, hervorhob. Tierarten werden aufgrund der Temperaturund hydrologischen Veränderungen in verschiedenen Gebieten verloren und hinzugewonnen werden. Es ist vorhersehbar, dass Ost-/West-/Nord- und Südwestafrika sowie die Arktis kritische Standorte bilden werden, die die stärksten Rückgänge verzeichnen.

der afrikanisch-eurasischen wandernden Wasservögel (AEWA) für Afrika 2019 bis 2027 umrissen, der darauf abzielt, Daten zu Wasservögeln zu erheben und zu verbreiten sowie eine effektive Kapazitätssteigerung anzustreben. Götz Neef, Research and Collections Manager des Okavango Wilderness Project, fasste daraufhin seine Arbeit am Okavango zusammen. Als Teil des Wild Bird Trust besteht seine Arbeit unter

anderem darin, die Gebiete zu kartieren und Tierarten, Vogelsichtungen und Wasserqualitätstests zu protokollieren. Dieses Gesamtziel des Okavango Wilderness Project wird darin bestehen, das gesamte Gebiet unter Schutz zu stellen, wenngleich dies aufgrund des Terrains und der Witterungsbedingungen schwer sein wird. Während der Expeditionen in Angola wurden vier neue Tierarten und 67 VerbreitungsgebietErweiterungen entdeckt.

Götz Neef

Dr. Jacques Trouvilliez

Für den Fall, dass sich die Trends verfestigen, wurde nahegelegt, dass eine verbesserte Koordination zwischen den Ländern erforderlich ist. Es wurde der Aktionsplan des Abkommens zur Erhaltung 66


Das Übereinkommen zur Erhaltung wandernder, wild lebender Tierarten (CMS), das Abkommen zur Erhaltung der afrikanischeurasischen wandernden Wasservögel (AEWA) und die Organisation Environment for the Americas (EFTA) haben sich zusammengetan, um gemeinsam die weltweite Anerkennung und Wertschätzung der Zugvögel zu stärken. In diesem Jahr lautet das Thema des Weltzugvogeltages „Vögel schützen: Sei die Lösung gegen Plastikverschmutzung!“. Es werden die Auswirkungen der Plastikverschmutzung auf Zugvögel und ihre Lebensräume beleuchtet.

Tamás Marghescu, Generaldirektor des CIC, wurde anlässlich des Weltzugvogeltages 2019 um eine Erklärung gebeten.

Der Internationale Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) diente als aktiver Partner der Organisatoren,

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um die Botschaft des Weltzugvogeltages weltweit zu verbreiten.


6th Meeting of EU Large Carnivore Platform Am 13. Mai 2019 fand in Brüssel die sechste Plenarsitzung der EUPlattform zur Koexistenz von Mensch und Großraubtieren statt. Der stellvertretende Generaldirektor Mark Ryan vertrat den CIC bei der Sitzung, die unter anderem von PlattformMitgliedern, wie der Europäischen Kommission (Vorsitz), dem Organisation Europäischer Landbesitzer (ELO als Mitvorsitzender), der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur (IUCN), dem World Wide Fund for Nature (WWF), dem Zusammenschluss der Verbände für Jagd und Wildtiererhaltung in der EU (FACE)), der EUROPARC und dem Rentierhalterverband besucht wurde. Während der Plenarsitzung wurden eine Reihe relevanter Themen in Bezug auf

das GroßraubtierManagement diskutiert, darunter die neue gemeinsame Agrarpolitik (CAP) der Europäischen Union und die Bedeutung dieser für die Koexistenz mit Großraubtieren (siehe hier), die Fortschritte bei der Etablierung regionaler Plattformen zur Koexistenz von Mensch und Großraubtieren in Europa (siehe Erklärung des Treffens zur Grosseto-Plattform), Ängste und Risiken im Zusammenhang mit Großraubtieren und die Bedeutung der richtigen und angemessenen Kommunikation für die Öffentlichkeitsarbeit zu diesem Thema.

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Was anhand dieser Diskussionen deutlich wurde, ist, dass mehrere Großraubtierbestände, insbesondere Wölfe und Bären, auf lokaler Ebene in Teilen Europas das Niveau eines „günstigen Erhaltungszustands“ erzielt haben. Mit Erreichung dieses Niveaus wird es nun nötig, angemessene Managementmaßnahmen in Betracht zu ziehen. Dazu gehört auch die nachhaltige Nutzung der Tiere, um Konflikte


zu minimieren. Es wurde sogar nahegelegt, dass das Jagen möglicherweise dazu beitragen könnte, dass bestimmte Großraubtiere Menschen stärker meiden würden. Dies ist jedoch bisher nicht wissenschaftlich belegt. Es gibt bereits mehrere Beispielländer in Europa und außerhalb Europas, die ihre Großraubtierbestände erfolgreich und nachhaltig durch Jagd steuern.

Der CIC dankt der Europäischen Kommission und allen Plattformmitgliedern für die äußerst konstruktiven Diskussionen.

© George Spyridakis

Während zahlreiche finanzielle Werkzeuge zur Verfügung stehen, um die Minimierung der Konflikte zwischen Menschen und Großraubtieren zu unterstützen, steht der Nachweis ihrer Wirkung hinsichtlich einer tatsächlichen Vermeidung oder eines tatsächlichen Ausgleichs der Schäden bisher noch aus. Während des Treffens wurde deutlich, dass noch mehr für die Überwachung der Effektivität und Effizienz aller Maßnahmen getan werden muss.

EU PLATFORM ON COEXISTENCE BETWEEN PEOPLE & LARGE CARNIVORES

The four European large carnivore species (brown bear, wolf, Eurasian lynx and wolverine) are among the most symbolic but challenging groups of species in terms of conservation and management in the European Union (EU). This is because they have large transboundary ranges69 and their needs can create conflict with human activities such as farming, hunting and recreation.


Budapest 2021 – Welt Jagdund Naturausstellung Die Jagd hat in Ungarn bereits seit Jahrhunderten Tradition. Es spielt seit den frühen Tagen der Landesgeschichte eine zentrale Rolle in der ungarischen Kultur und ist Bestandteil des beständigen Bestrebens des Volkes, naturverbunden zu leben. Dieser Tradition verpflichtet werden sich im Jahr 2021 anlässlich des 50. Jubiläums der Weltjagdausstellung in Budapest im Jahr 1971 Naturbegeisterte und Interessenten für naturbezogene Berufe aus aller Welt in Ungarn einfinden. Besucher und Besucherinnen erwartet ein außergewöhnliches und vielseitiges Programm. Aufbauend auf dem Thema der Ausstellung „One with Nature“ (Eins mit der Natur) wird das Programm die Rolle der Menschheit für die Entwicklung der Natur darstellen. Da unser Schicksal von natürlichen Ressourcen abhängt, müssen wir diese schützen, sie dabei unterstützen, zu

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wachsen und sich weiterzuentwickeln. Die Veranstaltung wird diese Themenfelder genauer ergründen.

für die unschätzbaren Anstrengungen zur Erhaltung der Artenvielfalt und natürlichen Ressourcen zu schaffen.

Die Weltausstellung im Jahr 1971 präsentierte professionelle Organisationen und war insgesamt ein äußerst beeindruckendes Ereignis. Diesen Weg wird die Ausstellung im Jahr 2021 weiter beschreiten und Entwicklungen in den Bereichen Nachhaltigkeit und umweltfreundliche Lebensweise vorstellen. Zentrale Themen werden die Jagd und das Wildtiermanagement sein. Wobei auch die Forst- und Landwirtschaft, Fischerei und Fischwirtschaft ihren Platz haben werden. Die Ausstellung hat das Ziel, ein Bewusstsein und Verständnis

Im Zuge der Planung der Veranstaltung haben die Organisatoren Energieeffizienz und Recycling priorisiert. Die wichtigste Veranstaltung auf der Agenda bildet eine mehrsprachige Vorführung, die ungarische Errungenschaften hervorheben wird. Die allerneusten Gadgets, die sich unter anderem Augmented Reality, Virtual Reality und 5G zunutze machen, werden während dieser Vorführung dargeboten werden und machen die Ausstellung zu viel mehr als nur einem Marktplatz.

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Neben den Jagdtraditionen im Karpatenbecken wird auch der Einsatz natürlicher Ressourcen im Detail beleuchtet werden. Weitere Länder werden sich mit eigenen Ausstellungsständen präsentieren. Die Ausstellungen werden sich auch an jüngere Generationen richten und deren Aufmerksamkeit auf die enge Beziehung zwischen Mensch und Natur lenken. Vom 25. September bis einschließlich 14. Oktober werden Besucher und Besucherinnen auf der HUNGEXPO in Budapest erwartet – derselbe Veranstaltungsort, der auch bereits 1971 genutzt wurde. Bis zum Jahr 2021 wird das Ausstellungsgelände vollständig renoviert und mit üppigen und facettenreichen Dekorationen aus der Pflanzen- und Tierwelt neu gestaltet werden. Neben Budapest werden verschiedene andere Gemeinden zu Veranstaltungen einladen, darunter Hatvan, Keszthely, Gödöllő und Vásárosnamény. Schätzungen zufolge werden eine Million Besucher und Besucherinnen die Ausstellung besuchen.

Während der CIC-Versammlung in Namibia am 1. Mai 2019 überreichte József Károlyi eine offizielle Einladung der ungarischen Regierung an Pohamba Shifeta, Namibias Umwelt- und Tourismusminister. Der Minister war erfreut, zu hören, dass Ungarn speziell die Erhaltung der natürlichen Umwelt und den Schutz des Vermächtnisses seiner Vorfahren betont, indem auf bewusstes Wald- und Wildtiermanagement gesetzt wird. Inzwischen haben die Organisatoren bereits offizielle Einladungen in mehr als 150 Länder versandt. Die Verhandlungen befinden sich bereits in vollem Gange. Es sei ebenfalls erwähnt, dass sich bereits an der Weltausstellung im Jahr 1971 52 Länder aus vier Kontinenten in irgendeiner Weise beteiligten, von denen 34 Besucher-Präsentationen veranstalteten. Für das Jahr 2021 hoffen die Organisatoren auf eine noch höhere internationale Beteiligung.

Für das Management des Vorhabens wurde ein staatliches Projektunternehmen unter der Leitung des Regierungsbeauftragten Dr. Zoltán Kovács mit der Umsetzung der Ausstellung beauftragt. Unterstützt wird der Beauftragte dabei von einem Regierungssekretariat und einem Organisationsausschuss. Für internationale Angelegenheiten verlassen sich die Organisatoren auf die Fachkenntnisse József Károlyis und des Internationalen Rates zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC), wobei der CIC auch die Schirmherrschaft übernahm. 72


CIC-Generaldirektor in Erhaltungs-Beratungsgremium des DSC gewählt Während der Versammlung und Messe des Dallas Safari Club (DSC) im Jahr 2019 kam eine Gruppe aus hochrangigen Erhaltungsfachleuten als Teil des ErhaltungsBeratungsgremiums (CAB) des DSC zusammen. Diese neu ins Leben gerufene Gruppe hat die

Mission, thematische Fachkenntnisse mit regionaler und internationaler Perspektive zu benötigten Forschungsarbeiten, Programmentwicklung und Fürsprache bereitzustellen. Lesen Sie mehr auf der CIC Webseite. Quelle: Dallas Safari Club

Board members also include: Top row from left to right: Corey Mason, DSC’s Executive Director and Certified Wildlife Biologist™, Danene van der Westhuyzen (Professional Hunter and President of the Namibia Professional Hunting Association), Rob Keck (Director of Conservation for Bass Pro Shops/ Cabela’s), Ron Regan (Executive Director of the Association of Fish and Wildlife Agencies) Bottow row from left to right: Shane Mahoney (Conservation Visions Inc.), Tamás Marghescu, CIC General Director, Jeff Crane (Congressional Sportsmen’s Foundation), Khalil Karimov (Wildlife Biologist, IUCN Central Asia Group Chair)

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Erfolg der CIC-Mitglieder „Michel Mantheakis Safaris, Rowland Ward Fair-Chase-Outfitter, wurde zum DSC-Outfitter des Jahres 2019 gewählt“, so Corey Mason, Geschäftsführer des Dallas Safari Club. Michel Mantheakis Safaris wurde im Jahr 2010 als ein Familienunternehmen gegründet, das die ethisch verantwortungsvolle Jagd und Erhaltung fördert und sich an anspruchsvolle Jäger und Jägerinnen

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richtet. „Es war unser gemeinsamer Traum, ein eigenes Jagdunternehmen zu besitzen und zu betreiben, das auf starken Erhaltungsgrundsätzen beruht und für maximale Anti-Wilderei-Bemühungen, luxuriösen Service und eine soziale Unternehmensverantwortung steht“, erklärt Michel Mantheakis. Lesen Sie mehr auf der CIC Webseite. Quelle: Dallas Safari Club


Tansania wie Jagen Wildtiere rettet Michel Mantheakis ist CIC-Mitglied, Berufsjäger und Präsident des Verbandes der Jagdveranstalter Tansanias. Die DSCStiftung traf ihn kürzlich zu einer ausführlichen Diskussion der Gegebenheiten, aktuellen Herausforderungen und unsicheren Zukunft der Wildtierbestände Tansanias und der SafariBranche. Das Ergebnis dieser dreiteiligen Serie zeigt die Gefahren, die sich ergeben, wenn die Themen im Zusammenhang mit der Erhaltung der Wildtiere und Wildnis auf Emotionen und politischen Vorteilen statt auf Fakten und wissenschaftlichen Daten basieren.

Klicken Sie hier, um Teil 1 zu sehen.

Klicken Sie hier, um Teil 2 zu sehen.

Alle drei Teile online ansehen Klicken Sie hier, um Teil 3 zu sehen.

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Bereiten Sie Ihren “Elevator Pitch”

Von Corey Mason, DSC Geschäftsführer

Corey Mason DSC Geschäftsführer

Es scheint pausenlos Angriffe auf das zu geben, was uns allen am Herzen liegt: die Möglichkeit, auf sichere und nachhaltige Weise an Outdoor-Aktivitäten teilzunehmen. Uns ist bewusst, dass sich das Modell der Erhaltung durch Jagd zwar eindeutig bewährt hat, dass uns eingefleischte Gegner dieses Modells jedoch allen seinen Nutzen belegenden Fakten zum Trotz niemals zustimmen werden. Um ehrlich zu sein, ist es Zeitverschwendung, auf sie zuzugehen. Wir müssen vielmehr unsere Bemühungen auf diejenigen richten, die die Fakten sorgfältig analysieren, um selbst zu entscheiden, was der Tierwelt, ihren Lebensräumen und den lokalen Gemeinschaften nützt.

Der Dallas Safari Club (DSC) und der Internationale Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) wenden weiterhin viel Zeit für die Bekämpfung von Gesetzentwürfen auf, die die Erhaltung durch Jagd verteufeln und von Personen ohne Sachkenntnis oder Erfahrung mit den Grundsätzen der Wildbewirtschaftung eingebracht werden. Diese Parlamentarier werden leider von Kreisen beeinflusst, deren einziges Motiv es ist, die Jagd im eigenen Land und weltweit zu beenden. Wir reagieren durch proaktive Gespräche mit wichtigen Regierungskontakten, wirkungsstarke, an ein breites Publikum gerichtete Videobotschaften und die Abstimmung mit Naturschutzpartnern, die Regierungsvertreter mit wichtigen Gegenargumenten beliefern. 76


Ich habe die DSC-Mitglieder in diesem Zusammenhang immer wieder gedrängt, jederzeit ihren “Elevator Pitch” parat zu haben. Wenn Sie jemand nach der Jagd fragt, sind Sie dann vorbereitet, ihm in den wenigen Ihnen zur Verfügung stehenden Sekunden zu antworten? Können Sie die Frage “Wie schützt die Jagd die Wildtiere” persönlich und prägnant beantworten? Der DSC und die DSC Foundation haben auf ihren Websites und Social-Media-Seiten ins Auge springende, präzise Argumente aufgelistet. Sie finden dort eine Vielzahl von Informationen zu den Vorteilen des Modells der Erhaltung durch Jagd.

Wir wissen, dass Maßnahmen zum Schutz der Umwelt durch Menschen umgesetzt werden, denen die Tierwelt und ihre Lebensräume wirklich am Herzen liegen. Dies zeigt sich nirgends deutlicher als in den Aktionen der Jäger, die Milliarden Dollar für staatliche Wild- und Fischereibehörden, Provinzregierungen, indigene Gemeinschaften und kommunale Schutzgebiete bereitstellen, die fast ausschließlich zur Erhaltung der Habitate rund um den Globus verwendet werden. Was kann der Rest der Welt zu seinem eigenen Beitrag zur Erhaltung von Wildtierlebensräumen sagen?

Jäger wissen, dass die Vorteile der Jagd weit über das Haarwild hinausgehen. Hunderte von Wirbeltieren und Wirbellosen sowie Land, Wasser und Boden profitieren von biologisch sinnvollen Praktiken der Wildtierbewirtschaftung. 77


Die Jagd in Europa verteidigen: FACE Brüssel hat als Hauptstadt der Europäischen Union großen Einfluss auf die Jagd. Etwa 80% aller Regeln für die Jagd und Artenschutz stammen aus Brüssel. Diese wirken sich auf alle Jäger und Jägerinnen in Europa und außerhalb Europas aus. Der Zusammenschluss der Verbände für Jagd und Wildtiererhaltung in der EU (FACE) fördert und schützt durch seine Arbeit in Brüssel die Jagd in Europa. Die kürzlich durchgeführten EUWahlen (Mai 2019) bieten eine wichtige Chance für europäische Jäger und Jägerinnen. FACE und seine Mitglieder haben intensiv an Wahlkampagnen gearbeitet. FACE entwickelte ein Wahlmanifest und konzentrierte sich dabei auf fünf Kernbereiche: Zugvögel, Großraubtiere, Landwirtschaft und Biodiversität, Feuerwaffen und Munition sowie internationale Jagd. FACE veröffentlichte zudem Kampagnen in den sozialen Medien, was durch ähnliche Initiativen der Mitglieder unterstützt wurde. Gemeinsam erreichten wir die breite Öffentlichkeit und erhielten enorme Unterstützung von Mitgliedern des Europäischen Parlaments. Die EU-Bürger und Bürgerinnen wählten

751 neue Mitglieder ins Europäische Parlament. Nach den Wahlen wechselt auch der EU-Ratsvorsitz (d. h. die Leitung der EU-Mitgliedsstaaten) und die Europäische Kommission. Der FACE und seine Mitglieder sind derzeit damit beschäftigt, Kontakte zu den neu eintreffenden Politikern und Politikerinnen zu knüpfen. Unser Ziel besteht darin, mit Mitgliedern des Parlaments und unseren Mitgliedern (nationalen Jagdverbänden) zusammenzuarbeiten, um die Agenda für Jagd und Erhaltung in Europa zu bestimmen. Für den FACE liegt der Fokus aktuell auf der erneuten Etablierung der interfraktionellen 78

Arbeitsgruppe „Biologische Vielfalt, ländlicher Raum und Jagd“ innerhalb des Europäischen Parlaments. Die als „interfraktionelle Arbeitsgruppe Jagd“ bekannte Gruppe innerhalb des Europäischen Parlaments wurde im Jahr 1985 gegründet und ist eine der ältesten und aktivsten parlamentarischen Plattformen. Der FACE stellt seit der Gründung der Gruppe das Sekretariat für diese bereit. Darüber sind wir dazu in der Lage, die Entscheidungsprozesse in der EU durch die Teilnahme an regelmäßigen Veranstaltungen und Treffen mitzugestalten. Wir werden daran arbeiten, uns die Unterstützung möglichst vieler Politiker


FACE wird von sämtlichen EU-Institutionen als Vertretungsorgan für die europäische Jagd und Erhaltung in Brüssel anerkannt. FACE wird hart daran arbeiten, die Jagd gemeinsam mit internationalen Partnern, wie dem CIC, für zukünftige Generationen zu verteidigen und zu fördern. Torbjörn Larsson Präsident des FACE

© Alexander Louvet

und Politikerinnen aus allen Bereichen des politischen Spektrums zu sichern, um diese als Mitglieder der interfraktionellen Gruppe zu gewinnen. Mit der Unterstützung des FACE werden diese Politiker und Politikerinnen die Chance haben, die Agenda für jagdund landschaftsbezogene Themen für die kommenden fünf Jahre festzulegen.

Der CIC gratuliert dem neuen Generalsekretär des FACE Im April richtete die königliche niederländische Jägervereinigung – Koninklijke Nederlandse Jagersvereniging – die FACEMitgliederversammlung 2019 in den Niederlanden aus. Während der Versammlung ernannte die FACE-Führung Dr. David Scallan zum neuen Generalsekretär. George Aman, Präsident des CIC: „Ich möchte Dr. David Scallan zu seiner neuen Position als Generalsekretär des FACE gratulieren.Wir kennen einander bereits seit einiger Zeit. Ich hoffe, dass diese Veränderung den Weg für eine noch engere Verknüpfung des FACE und des CIC bereiten wird, die über unsere bisherige Arbeitsbeziehung hinaus geht.“ Dr. David Scallan bekleidete zuvor das Amt des Senior Conservation Manager des FACE. In dieser Rolle war er für die Leitung der Implementierung der Erhaltungsprogramme des Zusammenschlusses verantwortlich. Er verfügt über solide Kenntnisse im Projektmanagement, in EU-Belangen, Erhaltungspolitik, Wildbewirtschaftung, nachhaltiger Landwirtschaft und MenschWildtier-Konflikten. Seinen Ph.D. erwarb er an der National University of Ireland, Galway mit einer Dissertation, in der er die wirtschaftliche, ökologische und soziale Stellung der Jagd im ländlichen Irland untersuchte. Seine Kenntnisse erstrecken sich auf alle Bereiche der europäischen Jagdpolitik. Als Mitglied der CIC Young Opinion kennt Dr. Scallan die Ziele und Verfahrensweisen des CIC aus erster Hand. Der CIC freut sich darauf, gemeinsam an zukünftigen Projekten mit dem FACE unter der Leitung von Dr. Scallan zu arbeiten. 79


Tag des Artenschutzes und „Leben unter der Wasseroberfläche“ Der Tag des Artenschutzes 2019 konzentrierte sich auf Meerestiere und orientierte sich eng am nachhaltigen Entwicklungsziel 14 – Leben unter der Wasseroberfläche. Der Stellvertretender Generaldirektor der FAO, Fischerei und Aquakultur, sagte: „Die FAO begrüßt die Entscheidung, sich für den diesjährigen Tag des Artenschutzes auf die Meerestiere zu konzentrieren, da der Bedeutung der Erhaltung und nachhaltigen Nutzung des Lebens unter der Wasseroberfläche somit internationale Aufmerksamkeit zuteilwird. Die FAO und das CITES (Washingtoner Artenschutzübereinkommen) arbeiten

weiterhin gemeinsam an der CITESArtenliste, an der Unterstützung von Ländern und der Sicherstellung, dass Entscheidungen im Sinne der weltweit etablierten Fischerei-Managementansätze getroffen werden.“ Lesen Sie mehr auf der CIC Webseite.

Jagd als Brandschutzmittel in Spanien So oft man von Lauffeuern in Spanien hört– so selten passieren sie in Jagdgebieten im Rahmen einer nachhaltigen Bewirtschaftung. Alle Gutshöfe mit einer nachhaltigen Jagdwirtschaft haben alle 2000 bis 3000 Hektar Wachen installiert, so dass sie beim ersten Anzeichen von Feuer oder Rauch in der Lage sind, dieses zu erreichen und zu löschen.

gerade stattfindet. Darüber hinaus stehen die Wachen im engen Kontakt mit den örtlichen Behörden und anderen Wachen, was ihre Reaktionsfähigkeit noch schneller macht und bis die örtliche Verwaltung über den Brand informiert wurde, ist das Feuer bereits gelöscht. Alle Straßen innerhalb des Jagdgebiets sind ausschließlich für den Zugang zu den Schießplätzen und der Verwaltung des Anwesens vorgesehen und ermöglichen somit einen schnellen Zugang zum Feuer. Der Waldbrand, der im spanischen „Monteria“ zu Schießzwecken

Dieses System fungiert als hervorragendes Brandschutzmittel, da die Wachen dort leben und genau wissen, wo das Feuer 80


verwendet wird, ist ebenfalls ein Mittel um die Ausbreitung eines Feuers einzudämmen. Die Wasserstellen, welche über das gesamte Jagdgebiet verteilt sind, dienen nicht nur den Tieren als Trinkquelle, sondern können von der Feuerwehr und deren Hubschraubern zur Brandbekämpfung genutzt werden und erspart somit, dass große Entfernungen zur nächsten Wasserquelle zurückgelegt werden müssen. Auch Weideflächen sind natürliche Diskontinuitäten, die Feuer verlangsamen und dessen schnelle Ausbreitung verhindern. All diese Aspekte

zeigen uns, dass ein bewirtschaftetes Jagdgebiet über alle notwendigen Mittel verfügt, um Brände und deren rasche Ausbreitung zu verhindern. Das Wildlife Estate Label wertet in seinem Fragebogen alle zuvor genannten Aspekte und viele mehr aus um so ein nachhaltiges Management jedes Kandidaten zu gewährleisten. Diese Vorgehensweise und diese Managementsysteme zeugen von Exzellenz und Respekt für die Tierwelt, welche für Wildlife Estates von grundlegender Bedeutung ist. Jose Gomez Acebo, WE

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MEDIA UND VERÖFFENTLICHUNGEN Die sozialen Medien – Freund oder Feind der Arterhaltung? Im Rahmen der internationalen Konferenz mit dem Titel „Am Scheideweg – ein Wegweiser für Wildtiererhaltung“, die Anfang Mai 2019 in Windhoek, Namibia stattfand, organisierte die Jugendorganisation des Internationalen Rates zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) eine Podiumsdiskussion zu sozialen Medien und ihren Auswirkungen auf Artenschutzbemühungen. Von l. n. r.: Annetjie Siyaya (Cheetah Conservation Fund), David Plaz (CIC Young Opinion), Danene van der Westhuyzen (President of the Namibia Professional Hunting Association), Florian Kunz (YO Thesis Award winner) and Hilma Angula (WWF Namibia)

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Internationales Journalismus-Symposium zur Wildtiererhaltung und nachhaltigen Wildtier-Nutzung Das Internationale JournalismusSymposium zur Wildtiererhaltung und nachhaltigen Wildtier-Nutzung fand am 1. Mai 2019 im Safari Court Hotel, in Windhoek, Namibia statt. Die Veranstaltung war Teil einer internationalen Konferenz mit dem Titel „Am Scheideweg – ein Wegweiser für die Wilderhaltung ” , die vom Umwelt- und Tourismusministerium Namibias (MET) ausgerichtet wurde sowie der 66. Generalversammlung des Internationalen Rates zur Erhaltung des Wildes und der Jagd.

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In diesem Jahr bestand das Ziel des Symposiums darin, die Herausforderungen in der Wildtiererhaltung zu besprechen und Lösungen zu entwickeln, die die Entwicklung eines kollektiven Dialogs und die Erwägung von Umweltproblemen, die die breite Öffentlichkeit betreffen, bewirken.

Journa

Am Morgen nahmen Journalisten aus Afrika, Amerika und Europa an Vorstellungsrunden teil und diskutierten dabei unterschiedlichste Themen, wie Tourismus in Namibia, Agro-Tourismus, Jagd, Wildtiere und Wissenschaft.

Wildlife Conservation at a Crossroads

Cara Santa Maria (Eigentümerin von TalkNerdy, Korrespondentin des National Geographic für Explorer und BrainGames, darüber hinaus bekannt für Ihre Auftritte auf Netflix, dem Science Channel usw.), eine Rednerin des Symposiums und selbsterklärte Skeptikerin führte die Teilnehmenden durch die verschiedenen Etappen der so genannten „Hotbutton Issues“ (brisanten Themen). Die Themenfelder, die dabei aufgetan wurden, umfassten Konstruktivismus und die Ergründung wissenschaftlicher Diskurse in Bezug auf Probleme, wie den DunningKruger-Effekt. „Unterschätzen Sie niemals die Intelligenz Ihrer Zielgruppe, jedoch stets ihr Vokabular.“ Statt sich darauf zu konzentrieren, „was“ gedacht wird, sollte man hinterfragen „wie“ gedacht wird – die Hypothese und die Beweise müssten genau untersucht werden. Es wurde der Aufruf ausgesprochen, aufrichtiger und mit mehr Demut und Empathie zu handeln. Ebenfalls sollten Menschen an ihrem Aufenthaltsort getroffen werden. Die Voreingenommenheit im Journalismus bildete ebenfalls eines der erwähnten und diskutierten Probleme.

Challenges in Communication – Vision for the Future!

In the framework of an international conference the Way in Wildlife Conservation organized by th and Tourism of Namibia, the International Coun Conservation is holding an International Journa 2019 in Windhoek, Namibia.

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The program includes a half day field trip –specially organized for journalists – to a local community, which is practicing community based wildlife conservation successfully.

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Elly Hamunyela, Direktorin für Wissenschaft des Umwelt- und Tourismusministeriums Namibias sprach darüber, wie wichtig es sei, Journalisten mit den nötigen Informationen auszustatten, um sie zu befähigen, die Öffentlichkeit zu informieren. Wissen sollte dabei fair, offen und unvoreingenommen vermittelt werden. Die Medien wurden als ein wichtiger Bestandteil für die Gestaltung des Narratives genannt. Die Direktorin des MET rief Journalisten ebenfalls dazu auf, „das Sprachrohr der lokalen jungen Menschen zu sein“.

Cara Santa Maria

George Aman, Präsident des CIC, zeigte sich gespannt, die „Nutzung der Natur“ zu sehen und wie sie der Außenwelt verkauft werden würde. Er hob zudem hervor, dass es wichtig sei, Allianzen zu bilden und denen, die anderer Meinung sind, die Hand zu reichen. Er erklärte seine Enttäuschung darüber, dass Tierrechtsvertreter zwar Einladungen zur internationalen Konferenz angenommen hätten, jedoch nicht erschienen wären. In Elly Hamunyela

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Zukunft sollten Einladungen im richtigen Rahmen ausgesprochen werden, um diese nicht herablassend wirken zu lassen. Es sollte die gemeinsame Verantwortung für die Konferenz deutlich werden. Er sagte, die Jägerschaft müsse verändern, wie sie sich nach außen präsentiere und die Arterhaltung und Natur an erste Stelle zu stellen. Tamás Marghescu, Generaldirektor des CIC, sprach darüber, „wie die Wildtiere gerettet werden könnten“. Er erklärte, dass Jagdverbände und ihre Botschaften gehört werden müssten, und merkte an, dass die Wildtiererhaltung scheinbar stets an zweiter Stelle stünde. Überdies sprach er über die Probleme in der Landwirtschaft hinsichtlich Wildtierfarmen und Arterhaltung sowie über das Bedürfnis, mehr über die Einbeziehung der Gemeinschaft in die Arterhaltung zu verstehen. Im Rahmen einer Frage- und Antwortrunde diskutierten die Teilnehmenden, wie in den Medien über Landwirtschaft und Wildtiere geschrieben werden sollte. Werden Wildtiere „vermenschlicht“ (beispielsweise die Namensgebung des Löwen Cecil), sei es dabei wichtig, angemessene Hintergrundinformationen anzugeben und Bezüge zu den Gegebenheiten vor Ort herzustellen. Es wurde zudem nahegelegt, dass eine zu offene Kommunikation und Interaktion mit Gegnern der Wildtiernutzung ohne ausreichenden Kontext ebenfalls Schaden verursachen könne. Da die Medien überdies Kosten bei Umweltthemen sparen würden, müssten Geschichten besser eingebettet

George Aman

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werden und weniger von einer Verteidigungsposition aus verfasst werden. Organisationen seien dazu angehalten für guten Journalismus zu bezahlen und sich die Frage zu stellen: „Was bewegt die Menschen?“

auf eine nachhaltige Jagd als auf die Ausbeutung anzuwenden. Wir seien dazu angehalten, Fleisch als eine Trophäe anzusehen und diese Idee mit Köchen und Köchinnen zu ergründen. Der Gesellschaft sei wiederum Vertrauen ein besonders wichtiges Gut. Das Defizitmodell sei abzulegen. Statt zu versuchen, Menschen mit Wissen zu informieren, sollten wir ihnen zuhören und ihren Intentionen vertrauen.

Jason Goldman (BBC Earth, Hakai Magazine, Slate, Salon, Gizmodo, Audubon, KCET) unterstrich, dass wir uns von der Idee verabschieden müssten, dass Ignoranz und Wissen zu Verständnis führten. Ein anderes Narrativ, dass sich auf eine gesteigerte Demut konzentriert und sich der Wissenschaft bediene, sei nötig. Das Konzept „If it pays, it stays“ (was sich auszahlt, bleibt) wurde hervorgehoben. Dieses sei jedoch eher

Botschaften seien wichtiger als Fleisch und Geld, und die Förderung einer Wirtschaft, die die Bevölkerung mit einbezieht, habe einen ebenso hohen Stellenwert. Die Menschen müssten sich darauf einstellen, Kompromisse einzugehen. Regelbrecher seien zur Verantwortung zu ziehen, Plattformen müssten sowohl für Jäger und Jägerinnen als auch für Nicht-Jäger geschaffen werden. Bezüglich der ländlichen Wirtschaft sei die lokale Bevölkerung ein Teil des Ökosystems und der Elitismus mancher Wirtschaftswissenschaftler wenig hilfreich. Es sei dahingehend erforderlich, die Rolle des Öko-Tourismus und der damit zusammenhängenden Umweltbilanz sowie die Art und Weise, wie wir über die Jagd (als Trophäenjagd oder Jagdtourismus) sprechen, nuanciert zu diskutieren. Wir sollten uns bewusst sein, dass Bilder sehr viel Kraft haben, wenn sie ohne Worte oder Kontext gezeigt werden. Die Verantwortung des Einzelnen ist in der Verwendung sozialer Medien und Bilder nach wie vor entscheidend.

Jason Goldman 88


Im Rahmen der Veranstaltung wurde ein Film von Führungskräften aus Botsuana über die kommende Aufhebung des Trophäenjagdverbots gezeigt. Die Botschaft war dabei deutlich: „Lasst uns im Land selbst die Verantwortung für die Lösung übernehmen.“ Es zeigte sich der Groll über diejenigen, die ins Land kommen oder aus der Ferne Vorträge über das Artenmanagement halten. Die lokale Bevölkerung möchte keine Zuschauerrolle im Kampf hinsichtlich des Managements ihrer eigenen Wildtiere einnehmen.

Themen möglicherweise zu nuanciert und verworren seien, um sie in den Massenmedien zu diskutieren und eine Leserschaft erreichen zu wollen, die sich bereits seit langer Zeit von diesen Problemen gelöst habe. Es ist für die Medien ergiebiger, romantisierte Vorstellungen zu nutzen, um ein Narrativ auszuschmücken. Stattdessen sei es für Jäger und Jägerinnen besser, darüber nachzudenken, wie sie die Art und Weise verändern können, wie Informationen in die Medien gelangen, statt einfach nur auf Geschichten zu reagieren.

Auf den Film folgte eine allgemeine Diskussion zum Thema Medien mit Fokus auf die Idee, dass diese

Am 2. Mai wurde ein Ausflug organisiert, um zu zeigen, wie das Erfolgsmodell der Einbeziehung der Bevölkerung 89


Maxi Pia Louis in die Arterhaltung funktioniert. Die Journalisten hatten die Gelegenheit, eine Hegegemeinschaft im Norden Namibias zu besuchen. Die Teilnehmenden erhielten Informationen zum Management der Hegegemeinschaft aus erster Hand und hatten die Chance, Fragen zum Erfolgsmodell der Wildtiererhaltung in Namibia zu stellen. NACSO-Direktorin Maxi Pia Louis begleitete eine Gruppe mit 9 Teilnehmenden den ganzen Tag lang.

Von l. n. r.: Rob Yorke, Cara Santa Maria, Gabriella Kanyok, Jason Goldman, Maxi Pia Louis, Franziska Dzugan, Nina Cerezo, Bryan Pace, Tylor Sharp,Bernard Pucher

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Hier einige Gedanken von den Teilnehmern im Raum der Diskussion zum Tagesende: • Jagdorganisationen müssen Ihre Kommunikation überdenken und im 21. Jahrhundert ankommen. • Lernen Sie mehr über andere und versuchen Sie, nicht zu Todfeinden zu werden. Es ist schade, dass die namibischen/ lokalen Journalisten mittags gegangen sind und somit die Diskussionen am Nachmittag ohne sie und somit ohne Gegenstimmen in einem Vakuum stattfanden. • Es ist wichtig, die eigene Zielgruppe zu kennen und Stereotypen zu überwinden. Jagen ist ein Privileg, kein unabdingbares Recht. Mit Privilegien gehen auch Verantwortungen einher.

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• Ökosysteme müssen eine vorrangige Rolle spielen, ebenso wie die Berücksichtigung der menschlichen Interaktionen innerhalb der Ökosysteme. Es geht weniger um „den Schuss“ als den Lebensraum des Wildes. Erzählen Sie Geschichten, um Menschen einander näher zu bringen und ihnen zu vermitteln, dass wir alle ein Teil der Geschichte sind.

• Das Gespräch untereinander: Gibt es für Jäger und Jägerinnen Raum für Selbstkritik hinter geschlossenen Türen? Gibt es mangelnde Ressourcen (ausgenommen Sponsoring-Links)? In einer perfekten Welt würden Jäger und Jägerinnen und Naturschützer gemeinsam über Wildtiere sprechen, statt einander zu bekämpfen.

• Die Jagd wird oftmals missverstanden – wir müssen verändern, wie Nicht-Jäger das Jagen wahrnehmen. Um dies zu tun, müssen wir voneinander lernen und zugänglicher sein. Es darf kein Gefühl von „wir gegen sie“ entstehen.

• Kommunikationswissenschaft: Eine Unterschätzung der politischen/ Medienlandschaft. Nicht genug Austausch zu BestPractices. Wo gibt es eine Plattform, um mehr über nachhaltiges Jagen zu sprechen? • „Es geht nicht ums lehren, sondern ums informieren: Es handelt sich dabei um einen beiderseitigen Dialog.“ Rob Yorke www.robyorke.co.uk

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Podcast-Information „Into The Wilderness“ von Byron Pace einfach guten Menschen – sie alle haben eine Geschichte zu erzählen, aus der wir etwa lernen können. Die Themen sind sehr vielseitig mit dem roten Faden der Arterhaltung, einschließlich der Jagd, Fischerei, Expedition, Umwelt- und Wildtiermanagements. Dieser Podcast richtet sich an alle, die in irgendeiner Form die freie Natur genießen, an die, die sich um den Schutz unseres Planeten und unserer Wildtiere, mit denen wir dieses Land teilen, sorgen.

Die Welt ist so viel mehr als das, was wir kennen. Nur durch ein besseres Verständnis können wir gut fundierte Entscheidungen treffen. Unser Podcast hat das Ziel, wirkungsvolle, unterhaltsame und informative Gespräche mit einer Reihe internationaler Gäste bereitzustellen. Einige sind berühmt, von anderen werden Sie noch nie gehört haben. Von bekannten Entdeckern über renommierte Wissenschaftler bis hin zu

Die Show wird durch die Unterstützung unseres Partners, Modern Huntsman, und unsere Zuhörer und Zuhörerinnen ermöglicht. Laden Sie unseren Podcast über eine Podcast-App Ihrer Wahl herunter, indem Sie nach „Into The Wilderness“ suchen. Alternativ finden Sie ihn auch auf der Webseite www.thepacebrothers.com.

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Modern Huntsman

Für jene, die es noch nicht wissen: Modern Huntsman (der moderne Jäger) ist eine halbjährlich erscheinende Publikation für gleichgesinnte Naturschützer, Kreative und Outdoor-Fans. Das Magazin entstand aus der Frustration hinsichtlich der oftmals falschen Darstellung der Jagd heutzutage. Diese Veröffentlichung wird aus der Perspektive von Jagdpuristen und diplomatisch Gesinnten erzählt, die sich nicht an den Schräglagen der Mainstream-Medien, Unternehmensinteressen oder falsch informierten emotionalen Wutausbrüchen orientieren

Für viele von uns bestimmt die Jagd unsere gesamte Lebensweise – eine Tradition, die uns von unseren Großvätern, Vätern und unerschrockenen Müttern weitergegeben wurde. Es ist ein Weg, um mit dem Land in Verbindung zu bleiben, Nahrungsmittel in der Wildnis zu beschaffen, um unsere Familien zu ernähren, und eine geteilte Leidenschaft in den meisten Ländern der Welt. Die Jagd spielt zudem eine wichtige Rolle für die Arterhaltung, die dafür sorgt, dass Wildbestände gedeihen und große Freiflächen-Gebiete unberührt bleiben. Doch das Magazin richtet sich nicht nur an Jäger und Jägerinnen. Obwohl uns bewusst ist, dass wir auch auf Widerspruch stoßen werden, sind wir der festen Überzeugung, dass wir durch unsere kollektiven Erzählungen, Fotos und Filme dazu in der Lage sein werden, die Menschen über bisher unberücksichtigte Tatsachen zu informieren. Unser Ziel besteht darin, 96

die Herzen und Köpfe derjenigen zu erreichen, die dafür offen sind. Durch die Präsentation von Geschichten, die auf einer grundlegenden Ethik und Tugend basieren, sowie alternativen Blickwinkeln auf sonst oftmals kontroverse Themen, möchten wir inspirieren, informieren, herausfordern und in einigen Fällen Dinge richtigstellen. Unsere dritte Ausgabe, Volume Three, wird


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derzeit weltweit versandt und eröffnet den Diskurs hinsichtlich einiger der kontroversesten und meist debattierten Themen im Bereich Wildtier-Management und Arterhaltungsverfahren. Die 272 Seiten der Volume Three sind im Abonnement oder einzeln erhältlich und haben das Ziel, Jäger und Jägerinnen sowie Nicht-Jäger gleichermaßen über die Rolle der Jagd für die Erreichung ökologischer und Erhaltungsziele zu informieren.

Post und des Arterhaltungsberaters Simon Roosevelt finden sich in Volume Three einige renommierte Geschichtenerzähler mit tiefgreifenden Kenntnissen in ihren jeweiligen Diskussionsthemenfeldern. Es gelang Modern Huntsman ebenfalls, den weltberühmten Jäger, Entdecker und Geschichtenerzähler Donnie Vincent als Gastredakteur für diese Ausgabe zu verpflichten.

Volume Three regt zum Gespräch über brisante Themen des WildtierManagements überall auf der Welt an. Unter den Geschichten finden sich Perspektiven zu den Vorzügen und Herausforderungen im Zusammenhang mit der Erlaubnis für Jäger und Jägerinnen, die Grizzlybär-Bestände im größeren Yellowstone-Ökosystem zu jagen. Das Gebiet umfasst etwa 7 Millionen Hektar und deckt Teile der Bundesstaaten Wyoming, Idaho und Montana ab. Das Magazin untersucht überdies die ökologischen Auswirkungen des Baus einer Mauer entlang des Rio Grandes, der die Vereinigten Staaten und Mexiko trennt. Dabei werden neben der Fragmentierung des Lebensraums auch der Zugang zu öffentlichen Flächen und die Migrationsmuster der Wildtiere berücksichtigt. Diese Ausgabe beinhaltet zudem eine Reihe internationaler Jagdund Arterhaltungsthemen in Schottland, Irland, Deutschland, Australien, Äthiopien und Italien.

„Wir freuen uns darauf, nun Volume Three veröffentlichen zu können. Wir tauchen darin viel tiefer in eine Reihe kontroverser Themen ein, als wir dies in vorangehenden Ausgaben vermochten.“, so Sharp. „Es scheint, als fänden nicht sehr viele konstruktive Gespräche über diese Themen statt. Unsere Hoffnung besteht somit darin, dass diese wohlüberlegten, facettenreichen globalen Perspektiven einige positive Diskussionen anregen werden.“

Unter der Leitung des Chefredakteurs Tyler Sharp und mit der Unterstützung des internationalen Redakteurs Byron Pace, des Ökologie-Redakteurs Charles 98


Wir sind es leid, Widerspruch und falsche Urteile hinzunehmen. Es ist an der Zeit, ein neues Narrativ des Jagens zu vermitteln. Wir schufen Modern Huntsman als das Banner, unter dem sich Gleichgesinnte zusammenschließen können in der Hoffnung, neue konstruktive Gespräche und sinnvolle Lösungen zu entwickeln. Wir hoffen, dass Sie uns auf dieser Reise begleiten werden.

WWW.MODERNHUNTSMAN.COM 99


Experience

Namibia The best hunting destination in Africa

A quick guide to

ethical marketing practices for hunters. 100


Foreward

The Posting Of Hunting Photographs On Social Media from the viewer. It is for this reason that the hunting professional and his or her client must, AT ALL TIMES, be cognizant of the potential reaction that any images might cause and consider this whenever posting on social media.

In today’s modern world of instant communication and distribution of photographs and other images, life has become a lot easier when it comes to the sharing of experiences. At the click of a button the entire world can share the wonderful scenery and wildlife that is so abundant in our beautiful country. Unfortunately, there is a downside to social media and the reaction that images can provoke. When sharing photos, you potentially share images with the world and, as with any society, these images will be viewed with differing reactions and opinions. This is especially true of Conservation Hunting where a great portion of the world’s population is unaware of the benefits that such selective hunting offers to conservation at large. Hunting is often misunderstood and therefore the un- or misinformed public can easily be swayed and influenced. Hunting images can be viewed as controversial and, as a result thereof, elicit a negative reaction

Namibia cannot afford any opposition to hunting, as it is dependent on responsible hunting for continued conservation through sustainable use, as per Namibia’s Constitution. This brochure has thus been published with the above consideration in mind, in order to both protect the hunting professional and hunter, as well as to inform and educate the general public as to the benefits derived from Conservation Hunting, both in terms of conservation, as well as the benefits to the Namibian society.

Hon. Pohamba Shifeta Minister of Environment and Tourism

Hunting in Namibia How we do it here....

Currently Namibia is the epitome of balanced land use and a healthy environment. Wildlife - and all-natural resources - are utilised sustainably and are integrated with other rural livelihood activities for the benefit of the people and the land. Hunting in Namibia contributes directly to this. Hunters are nature lovers who seek to adopt sustainable and ethical hunting methods that contribute towards conservation strategies, with the aim of protecting wildlife and its habitat. Hunters have an inherent interest in serving as

protectors and custodians of wildlife populations. NAPHA’s Code of Conduct clearly states our intent to secure the industry for current and future generations, as well as to ensure sound and ethical social, business, hunting and environmental practices at all times and our recommendations serve to further this aim. With this pamphlet we provide guidelines to hunters when representing our proud hunting collective.

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To keep the experience real, we recommend that hunting outfitters and visiting hunters abide by the following guidelines when marketing hunting in Namibia or sharing their experience of a hunt, especially online and on social media platforms:

Yebo DOYay Okay In practice:

On social media:

• •

• • •

• • • •

Promote quick, ethical kills. Be open to teaching aspiring hunters and non-hunters the value of ethical legal hunting and stewardship of wild animals. Try to support a local charity or NGO in your community. Share your game meat with the local community in your area. Explain that hunting is a tool for scientifically based wildlife management, having a profound and positive effect not only on the prey animals, but all the animals, plants, etc. which live in these ecosystems. Explain that legal hunting for wildlife management is NOT poaching. Do assure that your statements are in line with your Association’s Constitution / Code of Conduct. Realise your responsibility to assure hunting may be conducted by future generations. As a general guideline, ask yourself if you would share a certain hunting related image with a non-hunting friend over breakfast. If no, then that image would have no place in media.

• • • •

• • • • • • • • •

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Pose the animal in a respectful position. If you add a caption, keep it respectful and avoid any arrogance and foul language. Adjust the privacy settings on your account so that the general public does not have access to your pictures, etc. Educate and share facts (generic write-up’s) Bear in mind that your reputation is at stake as statements made on social media cannot be deleted. Even if hidden, someone might have picked it up for distribution. Report any misuse. Realise that posts will become part of the public domain and therefore are open to public scrutiny and comment. Report on poaching activities. Emphasise the importance of hunting for food, clothing, etc. Emphasise the impact on conservation and preservation of habitat. Emphasise nature and the experience of nature whilst on a hunt. Explain the variety of protein and nourishment gained from hunting. Share images of preparing game whilst braaiing / cooking. Explain the impact of hunting on Human Wildlife Conflict Management.


Nope Nay Not cool DON’T In practice: • •

Don’t boast about horn size or push for record book position on a photo of a trophy. Don’t hunt a young animal just for the size of its horns.

On social media: •

• •

Avoid posting images of the most controversial species such as elephants, lion, hippos, crocodiles, leopard and rhino. Big game hunting attracts more criticism than any other type of trophy hunting. Don’t post grip-and-grin photos of dead animals. Never display/pose an animal in a disrespectful way (hanging animal, standing on animal). Never show a hunter posing on top of an animal, leaning against it, sitting on it or resting a foot on it. This is seen as highly disrespectful towards the animal.

• • • • • •

Do not make yourself the centre of attention. The photo should show the animal as the main focus with some natural environment. Refrain from providing incorrect information - this may be distributed globally. No backing from your association if you engage in any “illegal activity”. Refrain from participating in insulting or degrading statements. Avoid stooping to the level of personal attacks and getting drawn into heated arguments. Avoid using “magnet words” such as “iconic”, “rare”, “endangered” or “scarce”. Be sensible when posting images with weapons.

By following these guidelines, we raise awareness on the good of hunting and will change the perception of hunting.

Supported by:

© Compiled by NAPHA and Venture Publications Pty Ltd.

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ANKÜNDIGUNGEN Ungarn tritt der Initiative 1 Euro pro Jäger bei

Ungarns stellvertretender Premierminister, Dr. Zsolt Semjén, gab in einer Videobotschaft bekannt, dass sich Ungarn an der CIC-Initiative 1 Euro/Jäger beteiligen wird. Das Ankündigungsvideo wurde während des Gala-Dinners anlässlich der 66. Generalversammlung des Internationalen Rates zur Erhaltung des Wildes und der Jagd in Windhoek, Namibia gezeigt.

Was hat es mit der Initiative 1 Euro/Jäger auf sich?

Über die Jahre haben unsere Gegner (oftmals Tierrechts-NGOs) ein komplexes und dennoch trügerisches

Geschäftsmodell entwickelt. Viele dieser Organisationen behaupten, sich auf die Erhaltung zu konzentrieren. Sie appellieren jedoch ausschließlich an Emotionen und legen den Fokus auf das 104


Töten durch Jäger und Jägerinnen, um Unterstützung zu gewinnen. In jedem Jahr sammeln sie Hunderte Millionen Dollar von naiven Menschen, die zweifelsohne Gutes tun möchten und lediglich falsche Informationen darüber, was mit ihrem Geld geschieht, erhalten. So landen beispielsweise diese enormen finanziellen Einnahmen dieser NGOs zu einem Großteil in den eigenen Taschen der Führungsebene. Der Rest wird eingesetzt, um genau das Gegenteil der Arterhaltung zu fördern. In Afrika haben Jagdgegner beispielsweise Jagdverbote verteidigt. Jagdverbote führen jedoch zu vermehrten Konflikten zwischen Mensch und Wildtieren, die wiederum Wilderei fördern und bewirken, so dass die lokale Bevölkerung die Landentwicklung der Schaffung von Lebensräumen vorzieht. Der WWF und die IUCN (Internationale Union zur Bewahrung der Natur) sind Beispiele für Organisationen, die, wenngleich sie keine Jagdorganisationen sind, über Mitglieder verfügen, die die Vorteile der Jagd anerkennen. Diese Mitglieder stehen für eine legale Jagd ein, die die Grundsätze der Nachhaltigkeit befolgt. Der CIC hat sich dem Kampf für die Bewahrung der Jagd verschrieben und startete kürzlich eine weltweite Kampagne mit dem Titel „1 Euro pro

Jäger“, bei der jeder Jäger und jede Jägerin einen Euro zur Kampagne beiträgt. Wenngleich ein solcher Betrag für Einzelpersonen geringfügig erscheinen mag, leistet jeder Euro doch einen unverzichtbaren Beitrag zur Bewahrung der Jagd. Entscheidungen mit weitreichenden Auswirkungen werden auf der internationalen Bühne und nicht auf lokaler, regionaler oder nationaler Ebene getroffen. Meinungsbildende Konferenzen überall auf der Welt bilden den Kern dieser Entscheidungen, die äußerst gefährlich für die nachhaltige Nutzung der Natur sein können. Ihre Auswirkungen werden uns erst deutlich später erreichen, wenn es vielleicht schon zu spät ist. Erinnern Sie sich an die europäische FeuerwaffenRichtlinie, die Jagdverbotsinitiative in Zürich, das Wölfe-Problem, das Verbot des Transports von Jagdtrophäen und viele mehr. Den Auswirkungen vorzubeugen ist leichter, als sie ungeschehen zu machen. Der CIC strebt an, an so vielen Konferenzen wie möglich teilzunehmen, um die nachhaltige Nutzung der Natur zu beeinflussen und zu verteidigen. Lesen Sie mehr auf der CIC Webseite.

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Liechtenstein: Ein weiteres Land schließt sich der Initiative “1 Euro pro Jäger” an

Liechtenstein kündigte an, dass es sich der Initiative “1 Euro pro Jäger” anschließen wird! Damit ist das Land nun Teil einer wachsenden Liste von Ländern und Regionen, die sich an dieser Initiative beteiligen, um dem zunehmenden politischen und gesellschaftlichen Druck zu begegnen, dem die Jagd sowohl auf internationaler als auch

auf europäischer Ebene ausgesetzt ist. Den Jägern in Liechtenstein ist bewusst, dass zusätzliche finanzielle Mittel benötigt werden, um wirksamere Interessenvertretungs- und Kommunikationsmaßnahmen einzuleiten und die Notwendigkeit der Jagd effektiv und effizient zu verteidigen und zu propagieren. Die liechtensteinische Delegation des CIC unterstützt nicht nur die Aktivitäten des CIC wie die Initiative “1 Euro pro Jäger”, sondern spielt zudem eine wichtige aktive Rolle bei der Steigerung der Effektivität von Kommunikationssystemen, indem sie Mittel für Kommunikationsprojekte der Organisation bereitstellt. Der CIC ist sehr dankbar für die großzügige, leidenschaftliche Unterstützung der liechtensteinischen Delegation, die dem CIC hilft, sich als gemeinsame Stimme der Jäger in Europa und der ganzen Welt zu präsentieren.

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IM KALENDER VORMERKEN! 67. CIC Generalversammlung 13.–17. Mai 2020 Riga, Lettland 107


Neue Artikel im CIC Shop

Le Chameau Gummistiefeltasche Vert Chameau Eine nützliche Stiefeltasche für Ihre hohen Gummistiefel. Leicht zu reinigen. Einheitsgröße. Mit dem CIC-Logo bedruckt. Preis: € 80. Bestellen Sie direkt über die CIC-Mitgliederplattform!

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Loyalität gegenüber dem CIC

József Váry wird 95!

József Váry ist seit nun 33 Jahren Mitglied des CIC und feierte im Januar des Jahres 2019 seinen 95. Geburtstag. Der CICGeneraldirektor, Tamás Marghescu, Dr. Kristóf Hecker, Head of Division Coordination Unit und László Vajai, Mitglied der ungarischen Delegation besuchten ihn in seinem Zuhause in den Hügeln um Budapest. Er erzählte Geschichten aus seinem denkwürdigen Leben und von seinem Engagement für den CIC.

Weltkriegs wurde sein Vater zum Ritter geschlagen und musste seinen Namen in einen ungarischen ändern – Váry. Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs wurde der Familie ihr Vermögen und ihr Heim genommen. So musste József Váry seine berufliche Karriere in den frühen 1940er Jahren als einfacherer Arbeiter beginnen. Seine Leidenschaft für die Jagd entwickelte er bereits im jungen Alter von 13 Jahren. Mit seinem Umzug in die ungarische

József Váry wurde im Jahr 1924 mit dem deutschen Nachnamen Wagner geboren. Seine Familie besaß einen Holzhof. Später gründete sein Vater eine Farbenfabrik. Für seine Verdienste während des 1.

A R ANY DI P L O M A

Váry József

részére, 95. születésnapja alkalmából, fáradhatatlan munkásságának megbecsüléseként.

George eoorge Aman Am CIC Elnök 2019 január

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Hauptstadt fand er Wege, um eine Sportlerkarriere in Wettbewerben im Tontaubenschießen zu beginnen – damals wurde teilweise sogar auf lebende Tauben geschossen. Er wurde fünffacher ungarischer Meister. Im Jahr 1955 gewann das ungarische Team mit seiner Hilfe die Silbermedaille bei der Europameisterschaft. Auf Einladung des damaligen CICPräsidenten, Pál Vallus, wurde er im Jahr 1973 CIC-Mitglied. Nur insgesamt drei CIC-Generalversammlungen verpasste er aufgrund von gesundheitlichen Problemen in den Jahren vor 2006. Während dieser Zeit musste er auch seine lebenslange Leidenschaft – die Jagd – aufgeben. In seinen 33 Jahren beim CIC spielte er eine wichtige Rolle und vertrat Ungarn häufig im Alleingang. Er war derjenige, der während der Vollversammlung im Jahr 2002 in Istanbul vollständig hinter der Idee

eines Preises für die „Loyalität gegenüber dem CIC“ stand. Er bot an, die Kosten und die Organisation für die ersten 100 Medaillen und goldenen Anstecknadeln für den Preis zu übernehmen (siehe Abbildung des Prototypen). Im Verlauf seiner Jägerkarriere reiste Váry in 33 Länder und jagte in 13 davon, größtenteils Flugwild – sein Lieblingswild. Doch auch mehrere hundert Trophäen kann er sein Eigen nennen. Für seine Verdienste erhielt er neben zahlreichen nationalen und internationalen Auszeichnungen den Titel des Ehrenbürgers in seiner Heimatstadt Gyomaendrőd. Auch mit 95 Jahren hat Herr Váry seinen Sinn für Humor nicht eingebüßt. Der CIC wünscht ihm gute Gesundheit und ein gutes Gedächtnis für das Verfassen seiner Memoiren. 111


Zum Gedenken an: Marko Bulc, ehemaliger CIC-Präsident

Von großer Trauer erfüllt müssen wir Ihnen mitteilen, dass Marko Bulc am 17. Mai 2019 verstarb. Herr Bulc war Ehrenmitglied der slowenischen Nationaldelegation und hinterlässt ein Vermächtnis und eine Karriere, die nicht in Vergessenheit geraten werden. Wir sind besonders traurig angesichts seines Engagements beim CIC. Von 1983 bis 1987 war er als Präsident tätig. Sein Versterben ist nicht nur ein großer Verlust

für die Welt der Jagd und Erhaltung, sondern auch für die vielen Menschen, die er mit seiner Arbeit während seiner herausragenden Karriere beeinflusst hat. Seine Errungenschaften und sein Wirken sind bemerkenswert und erstrecken sich über eine ganze Bandbreite an Disziplinen: Er diente als Politiker für die SFRJ und arbeitete im Bereich 112

sozioökonomische Politik. Außerdem war er als Präsident der Industrieund Handelskammer Sloweniens tätig. Der CIC spricht den Familienangehörigen und Freunden von Marko Bulc sein tiefstes Mitgefühl aus. Wir möchten uns bei ihm für die vielen Dienstjahre beim CIC bedanken.


Zum Gedenken an: Dr. Bradnee Chambers

Der CIC erfuhr mit großer Trauer, dass Dr. Bradnee Chambers am 23. Januar verstarb. Er hinterlässt eine große Lücke – sowohl beruflich als auch als Person. Seine fortwährenden Errungenschaften seit Antritt seines Amtes als Exekutivsekretär des Übereinkommens zur Erhaltung wandernder, wild lebender Tierarten (CMS) im Jahr 2013 spiegeln seine beeindruckende

Karriere wider. Eine Amtszeit, die viel zu früh zu Ende ging. Sein unerwarteter Tod ist ein großer Verlust für das CMS und die Wildtiererhaltung insgesamt. Wir haben eine Führungspersönlichkeit, einen Lehrer und einen Mann verloren, der sein Leben der Verbesserung der Wildtiererhaltung über Grenzen, Kulturen und Generationen hinweg 113

verschrieben hatte. Der CIC möchte den Familienangehörigen und Freunden von Bradnee sein tiefstes Beileid aussprechen. Wir werden uns für immer an diesen fantastischen Menschen erinnern, der sein Leben damit verbrachte, die Welt zu einem besseren Ort für Wildtiere zu machen.


Mark Ryan stellvertretender Generaldirektor

Vorstellung der CIC-Zentrale

Mark arbeitet unter der allgemeinen Aufsicht des Generaldirektors (DG) an einem wachsenden Portfolio von Projekten und Programmen, an denen der CIC beteiligt ist. • Arbeiten im Rahmen der internationalen Lobbyarbeit des CIC, die folgende relevante Prozesse internationaler Übereinkommen und Vereinbarungen (z.B. CBD, CITES, CMS, AEWA), Organisationen (z.B. IUCN) und Programme wie die Collaborative Partnership on Sustainable Wildlife Management (CPW) umfasst, bei der der der CIC Gründungsmitglied ist. • Förderung der Entwicklung von Partnerschaften und der Mobilisierung von Ressourcen • Entwicklung und Umsetzung von Programmen und Projekten • Vertretung der GD nach Bedarf, einschließlich der Überwachung der Arbeit des Personals der CIC-Zentrale durch Überwachung der für die Arbeit des Büros erforderlichen programmatischen und administrativen Aufgaben. • Koordination der technischen Beratung von Regierungsbehörden und Nichtregierungsorganisationen sowie von CIC-Mitgliedern und Partnern. • Koordination von CIC-Richtlinien / Positionspapieren, die den Interessen der Gemeinschaft für nachhaltige Nutzung entsprechen.

Dr. Kristóf Hecker Leiter der Abteilung Koordination

• Zusammenarbeit mit der Bereichsleitung (Projekte, Programm der Generalversammlung) • Unterstützt den Generaldirektor und den stellvertretenden Generaldirektor in technischen und finanziellen Fragen. • Verantwortlich für die CIC-Preise • Schwerpunkt 2021 “Eins mit der Natur”Ausstellung • Kontakt für deutschsprachige Mitglieder 114


Gabriella Kanyok Kommunikationsbeauftragte

• • •

Daria Bezgacheva Mitgliedschaftsbeauftragte und Verantwortliche für die Personalabteilung

• Bearbeitung von mitgliedschaftsbezogenen Fragen (Erhebung der Mitgliedsbeiträge, Pflege und Aktualisierung der Mitgliederdatenbank und der dazugehörigen Aufzeichnungen, Unterstützung bei der Koordination der Mitgliederentwicklung, Beantwortung und Klärung verschiedener Fragen von Mitgliedern) • HR-Aufgaben • Unterstützung der Buchhaltung (Erstellung der Unterlagen an die Buchhaltungsgesellschaft, Abwicklung von Portokassen) • Russische Übersetzungen

• • •

• • • • • 115

• Verantwortlich für die interne und externe Kommunikation • Zusammenarbeit mit dem Management zur Entwicklung und Umsetzung einer effektiven Kommunikationsstrategie • Aufrechterhaltung eines effektiven Kommunikationssystems • Konzeption, Entwicklung und Überwachung von Kommunikationskampagnen, Kommunikationsaktivitäten und Events • Verwaltung des Kommunikationsbudgets • Verantwortlich für die Event-PR Vorbereitung von PR und Marketing Kommunikationsmaterialien Aufbau, Verwaltung und Pflege effektiver Beziehungen zu Journalisten sowie Pflege einer Mediendatenbank. Beantwortung von Medienanfragen, Organisation von Interviews Auftun und Wahrnehmung von Medienchancen Organisiert Pressekonferenzen Hauptansprechpartner und Verantwortlicher der Communication Alliance und ihrer Veranstaltungen (International Journalism Symposium) Schreiben, Bearbeiten und Verbreiten von Inhalten, einschließlich Publikationen, Pressemitteilungen, Newslettern, Website-Inhalten und anderen Marketingmaterialien, die die Aktivitäten des CIC kommunizieren. Aufbau und Überwachung des Kommunikationsteams Verantwortlich für Social Media Kanäle und CIC-bezogene Webseiten Verantwortlich für IT-bezogene Themen und Entwicklungen Verantwortlich für die MultimediaProduktion Verantwortlich für die Inhalte des CIC Magazins und die Videoproduktion


Judit Veres Event Managerin

Luna Milatovic Naturschutzbeauftragte

• Fortsetzung der Überarbeitung des bisherigen CIC-Systems zur Trophäenmessung • Übernahme der Leitung von Aktivitäten und Projekten im Zusammenhang mit dem aktuellen CIC Trophy Evaluation System (TES); Koordination von Projekten innerhalb des TES • Betreuung des Trophäenbewertungssystems • Vertretung der CIC TES bei verschiedenen Veranstaltungen • Koordination zwischen den Mitgliedern des TES-Netzwerks • Management der CIC TES Social Media Kanäle (FB und Instagram) • Internationale Koordination von Veranstaltungen und Planung von Veranstaltungen vor Ort • Planung und Durchführung des jährlichen Trophy Evaluation Board Meetings • Regelmäßige Kommunikation mit den Senior International Trophy Judges (STJs) und den TEB-Ko-Vorsitzenden. • Sie führt alle anderen Aufgaben aus, die ihr vom Generaldirektor und/oder dem Präsidenten der Abteilungen zugewiesen und vereinbart wurden. • Fungiert als IUCN-Kontaktperson.

• • •

• •

116

Sie ist für alle Events verantwortlich von der Vorbereitung über die Organisation bis hin zur Nachbereitung von: • Sitzungen des Exekutivausschusses und des Rates • Jährliche Vollversammlungen (die jedes Jahr in einem der CIC-Mitgliedsländer stattfinden), dafür die jeweilige Koordinierungsarbeit und Informationsdienste sicherstellen, eng mit den nationalen Delegationen des Gastlandes und den nationalen Veranstaltern zusammenarbeiten. Symposien, Workshops und andere technische Veranstaltungen Verantwortlich für die Verhandlung und Koordination von Anbietern, Dienstleistern und Stakeholdern. Eventlogistik: Dazu gehören: Menüauswahl und Sicherstellung der Qualität, audiovisuelle Ausschreibungen, Eventmieten, Hotelzimmerreservierungen, Rekrutierung und Einarbeitung von freiwilligen Helfern, Veranstaltungsbetreuung vor Ort, Eventdatenerfassung und andere Elemente der Eventproduktion. Verantwortlich für die Durchführung der Registrierung für eine Veranstaltung, einschließlich der Beantwortung von Fragen des Teilnehmers, der Durchführung von Registrierungsänderungen und der Bereitstellung von Updates für CICVollzeitmitarbeiter und -Mitglieder. Verantwortlich für die Überwachung von Ereignissen und schnelles Handeln zur Problemlösung. Verantwortlich für die Pflege, Aktualisierung und Bewerbung des internationalen Veranstaltungskalenders in Abstimmung mit den hauptamtlichen CIC-Mitarbeitern.


Sukho Lee 2021 “Eins mit der Natur” Förderbeauftragter

Rebeka Ollári Büroleiterin

Administrative Aufgaben: • Bearbeitung ein- und ausgehender Korrespondenz • Verwaltung von CIC-Archiven und -Bibliotheken Backoffice-Aufgaben: • Pflege des Büros • Besorgungen, Einkäufe, Bestellungen Unterstützung bei: • Veranstaltungsorganisation • Finanz- und Buchhaltungsgesellschaft

• Unterstützung der Vorbereitungsarbeiten für die Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung “One with Nature” 2021, insbesondere bei den vier internationalen Konferenzen (AEWA MoP; IUGB-Kongress; CPW Wildlife Forum; Ausstellung für indigene Völker). • Unterstützung bei der notwendigen Büroarbeit im Zusammenhang mit der Ausstellung 2021 “Eins mit der Natur”. • Beratung des Projektbüros 2021 in Kommunikationsfragen (Medien- und publikationsbezogene Themen) • Enge Zusammenarbeit mit dem CICVerbindungsbeauftragten für die Ausstellung “One with Nature” 2021. • Unterstützung bei allen kommunikationsbezogenen Aktivitäten. • Arbeiten an allen anderen zugewiesenen Aufgaben. 117


Aliz Ertler Freiberufliche Grafikdesignerin, Publikationsleiterin

Verfolgen Sie die Tätigkeiten des CIC auf den Sozialen Medien

Emese Marton Freiberufliche und in Teilzeit für den CIC tätig

• Hauptverantwortlich für die Jagdauktion • Tätigkeiten als persönliche Assistentin des Generaldirektors • Korrekturlesen von deutschen Texten für das CIC Magazin und andere Publikationen des CIC 118

• Erstellung eines digitalen CICMagazins (2 pro Jahr) • Unterstützung bei den Aufgaben der jährlichen Generalversammlung (Logo, Broschüren, Arbeitsdokumente, Einladungen, Badges, Fahnen, Urkunden, Medaillen usw.). • Design und Produktion von Trophäenmedaillen • Design und Produktion von Jagdauktionsbroschüren, Pull-ups, etc. • Design und Produktion von Flyern, Handouts, Broschüren (allgemein und für aktuelle Konferenzen) • Koordination mit Produktionsbetrieben • Pflege der CICWebsite einschließlich Aktualisierungen für interne Informationen über Generalversammlungen, Jagdauktionen und den CICShop. • CIC-Shop Produktentwicklung und -herstellung • Regelmäßige Wartung der Mitgliederplattform • Herstellung von Bildmaterial nach Bedarf • Unterstützung der CICZentrale bei verschiedenen Fragen zu Publikationen oder Fotos. • Überwachung der Einhaltung der Richtlinien für die Corporate Identity • Koordination von Übersetzungen (für Zeitschriften und Publikationen)


Neuer Leiter der Britischen Delegation Denis Slobodyan wurde in Russland geboren und wuchs in Sibirien auf, wo er seine Leidenschaft für alles entwickelte, was sich in der freien Natur abspielt. Denis zog später nach Großbritannien, um die Schule und anschließend die Universität und die juristische Fakultät zu besuchen, undfrönte dort weiterhin seine Leidenschaft für Vogeljagden, Pirsch und Drückjagd. Im Jahr 2012 kam Denis als “Young Opinion” zum CIC. Denis blieb innerhalb des CIC sehr aktiv, indem er zunächst Vorstandsmitglied der Young Opinion und später Schatzmeister der britischen CIC-Delegation wurde. Denis setzt sein Engagement für den CIC nun fort, indem er auf dem Vermächtnis seiner Vorgänger aufbaut und auf nationaler Ebene für die Interessen des CIC eintritt.

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