Das Ende des Kalten Krieges 1989 beendete auch in der Schweiz eine Ära des Verdachts. Die Politische Polizei überwachte während Jahrzehnten nicht nur gesuchte Terroristen und bekennende Revolutionäre, sondern auch unbescholtene Bürger:innen, die von den staatlichen Organen als potenziell gefährlich eingestuft wurden. Dazu gehörten Politaktivistinnen, Migranten, Hausfrauen und Kunstmaler.52 Karteikarten und 7 Falldossiers aus dem Staatsarchiv Basel- Stadt entführen uns in eine Welt aus Misstrauen, Bespitzelung, Liebe und Spionage. Die Wiedergabe der Originaldokumente in ihrer bedrückenden, gelegentlich kuriosen Beamtensprache ermöglicht tiefe Einblicke in die Mentalität des Überwachungsapparats.