Bruch- und Fundstücke sind die Substanz, aus der Helen Balmer ihre charakteristischen Figuren, Formationen und Modelle schafft. Eine wichtige Rolle im Werk der Bildhauerin spielen das surrealistische Erbe von Zufall und Improvisation, der Verzicht auf Perfektion und die Verweigerung von Schliff, Glanz und Pathos. Ihr langjähriges Schaffen, oft an der Seite ihres Mannes Lorenz Balmer, bekommt nun die langverdiente Würdigung. Nachsichtig verortet das Buch Balmers Werke in einem kunstwissenschaftlichen Rahmen und thematisiert gleichzeitig Lebens- und Arbeitsbedingungen von Künstlerinnen ihrer Generation.
Über die Künstlerin:
Helen Balmer (* 1924 in Langnau im Emmental) arbeitet als selbstständige Bildhauerin in Basel. Von 1949 bis 1953 studierte sie in Paris bei der Bildhauerin Germaine Richier. Sie kreierte einerseits Hunderte von Kleinplastiken, andererseits entwarf sie Modelle in Gips zu Monumentalskulpturen, welche sie mit ihrem Ehemann Lorenz Balmer (1916–2004) in Stein und Marmor realisierte.