Jahresbericht 2022/23 - Chay Ya Austria

„ChayYa“,tibetisch, kannmit„Packenwir’san!“ übersetzt werden.

WirsindstolzaufunsereZahlen: Über90%unseresBudgetsfließt direktinunsereProjekte!

AktuellerStandinunseren Schwerpunktthemen+ InterviewsmitMenschen vorOrt

SiemöchtenunsereArbeitunterstützenoder selbstaktivwerden?HiererfahrenSiewie.

LiebeChayYa-Family &Nepal-Fans,

WirhabendaswohlhärtesteJahrseitunserem Bestehenhinteruns(nichteinmaldiezweiCoronaJahrehabenunsdermaßengeschafft!).Leider istunserguterFreundundMentor,Giuseppe Carnevali,imNovember2022verstorben. Seine Stiftung,dieCarnevaliFoundation,hatjedesJahr mehrereSchulprojektefinanziertundGiuseppe, selbstIngenieur,hatunsirrsinnigvielüberArchi‐tektur,PlanungundQualitätsbaubeigebracht. WirkönnenmitStolzsagen,dassderBauder DhrubataraSchulefürüber600Kinder,inklusive einerBerufsschule,dankGuiseppeundseiner FrauJackiezuunseremVorzeigeprojektgeworden ist.MitseinemAblebenfehlteunsnichtnurdas BudgetzumBauvonweiterenSchulen,sondern vorallemderRatunddasunerschöpflicheWissen vonGiuseppe(wirdenkenandich)!

Undwiesooft,wennMenschdasBestrebenzu helfenhat,geschehenWunder.Diesmalinder FormvonFlorian,Balthasar,SteveundMagnusvon ChayYaLiechtenstein,diedurchihreTatkraftdie meistenProjekterettenkonnten.DieTeams inÖsterreichundNepalumarmeneuchherzlich!

DawirgeradevomTeaminNepalsprechen: Esistunvorstellbar,wasunsereProjektmitar‐beiter*innenjedenTagleisten.14-18Stunden inwackeligenJeepsaufüberschwemmten Geröllstraßen,glühendeHitze,Moskito-und Dengue-Invasionen,unddasSchlimmste:die Propellerflugzeuge,indenenmandieStandfestig‐keitdesMagensaustestenkann.Dankean euerDurchhaltevermögen!Unseregrandiose ProjektmanagerinKatharinaBeckerdurftesich 2022beimehrerenProjekt-Kontrollreisen selbstdavonüberzeugen,wieanstrengendund gefährlichesist,unsereGebietezubereisen.

EingroßesKomplimentandeinenMut! Undsogar ich,eigentlicheinalterNepal-Hase,kommedann mitLebensmittelvergiftungen,Wackelflügenund HorrorstraßenanmeineGrenzen.Durchhalten lässtunsalledieunglaublichepositiveVerände‐rung,diewirtäglichmiterlebendürfen:

UnserChay-YaNepalIngenieurSurendraundObfrauSabine KlotzimFrühling2023aufProjektbesuchinJumla. LängereWartezeitenaufdenStraßenmussfrauinNepal mitHumornehmen.

UnkomplizierteGeburten,gutgenährteFamilien, gesundeKinder,diemitFreudeinihreneueSchule gehen,saubereDörfer,sowieFrauenundMädchen, diesichihrenLebenswegundEhepartnerselbst aussuchenkönnen!

AneuchALLEeinRIESIGESDanke.Wirwissen, dieEnergiekriseundderUkrainekrieghabenauch beieuchspürbareAuswirkungen,aberauchdie allerkleinsteSpendeundeureSolidaritätund euerMitgefühlbewirkenUnglaublichesinNepal! EureSpendenmachenunsereAnsuchenbeim LandVorarlberg,beiStiftungenetc.erstmöglich.

UnsernächstesLive-Eventfindetam9.Dezember 2023inRöthisstatt.AlleInformationendazu findetihraufunsererWebsite,wirfreuenunssehr aufeuerzahlreichesKommen!

Namaste, eureSabineKlotz, ObfrauChayYaAustria

WERSTECKT HINTER CHAYYA AUSTRIA?

UnserKernteam

DagibteszumeinenunserenVorstandmit SabineKlotz(Obfrau&Gründerin),LenaPichler (Kassierin)undElkeReicht(Schriftführerin).Dem VorstandstehteinBeiratzurSeite,bestehend ausChristophGsteu(IT&Kommunikation)und BarbaraBarvinek(Patenschaften).Außerdemgibt eszweiAngestellte,AstridBrucker(geringfügige Anstellung)undKatharinaBecker(70%Teilzeit), diedenVereinnebenSabineKlotz(50%Teilzeit und50%Ehrenamt)hauptamtlichunterstützen.

OhnedenunermüdlichenehrenamtlichenEinsatzvielerverschiedenerlieberMenschenwäreChayYa Austrianiezudemgeworden,wasesheuteist:EinVerein,derjährlichtausendeMenscheninNepals entlegenstenRegionenmitdringendnotwendigerInfrastrukturversorgt.

V.l.n.r.:Doris,Elmar,Barbara,Katta,Elke,Sabi,AstridundChristophbeiunseremEventimDezember2022.

ChayYaAustriaaufeinenBlick

VORSTAND: SabineKlotz(Obfrau&Gründerin),Lena Pichler(Kassierin),ElkeReicht(Schriftführerin)

SCHWESTER-UNDZWEIGVEREINE: International:Nepal,SchweizundLiechtenstein BundesländerinÖsterreich: Steiermark,TirolundOberösterreich

SCHWERPUNKTTHEMEN: Gesundheit&Hygiene, Bildung&Ausbildung,Disability&Inklusion,Women Empowerment&Livelihood,Umwelt

ANGESTELLTEINÖSTERREICH: zweiTeilzeitstellen sowieeinegeringfügigeStelle

EHRENAMTLICHEMITARBEITER*INNEN: 15+

VomKüchentischzurprofessionellen NRO(Nichtregierungsorganisation)

WasimJahr2007alsInitiativeeiniger Freund*‐innenaneinemKüchentischinKathmandu begann,istheuteeineOrganisation,diemit geringemVerwaltungs-undPersonalaufwand täglichfürdieGrundrechtevonMenschen kämpft,denendiesselbstnichtmöglichist. MedizinischeVersorgung,Bildung,Ernährungs‐sicherheitunddieUmweltstehendabeiimFokus.

Respekt&Lernwille

AlleunsereProjektewerdenunterMiteinbeziehung derlokalenBevölkerungundderenfreiwilliger BeteiligungundMithilfedurchgeführt.

UnserenepalesischeSchwester-NROChay-Ya Nepal,arbeitetengmitdeneinheimischenEnt‐scheidungsträger*innenzusammen.Ohneunsere qualifiziertenKolleg*inneninNepalkönntenwir inÖsterreichnichtdieQualitätderProjekte garantieren,diewirseitvielenJahrenvorzeigen. Beiunssindmindestens33%Frauenbeteiligung inallenProjekteneineSelbstverständlichkeit. PläneundEntscheidungenwerdengemeinsam mitdemTeaminNepalgetroffen,dieBereitschaft voneinanderzulernenstehtstetsimVorder‐grund.AlleunserePartner*innenbringenihre ExpertiseaufdemAugenhöhe-Prinzipein,und wirnutzendiesesPotential,damitvonallen TeilenderWeltnurdasBesteinNepalankommt.

Netzwerk

SeitderGründungvonChayYaAustriaund deroffiziellenRegistrierungdesVereinsimJahr 2011hatsichdasChayYa-Netzwerkumeiniges vergrößert.MittlerweilezählendreiSchwester‐vereineinösterreichischenBundesländern (Steiermark,Tirol,Oberösterreich)sowiedrei VereineaußerhalbderösterreichischenGrenzen (Nepal,Schweiz,Liechtenstein)dazu. ObgleichsichjedesLandmitdenvonihnen gefördertenProjektenaufverschiedeneSchwer‐punkte konzentriert,ziehenwiralleaneinund demselben Stranghinzueinernachhaltigen EntwicklungNepals.

5weitereSchulen 1HostelfürMädcheninMugu Weiterbildungvon 135 Lehrer*inneninChayYa-Workshops Schon 54 Kindern wurdendurcheinePaten‐schaftderSchulbesuch ermöglicht

ZusätzlicheSportbetreuungundPhysiotherapiefür27KinderinLokahaundTulsipur DISABILITY&INKLUSION

ZugangzusauberemTrinkwasserfürdieMenscheninChharkaBhot.DerOrt liegtanderGrenzezuTibet,4300müberdemMeeresspiegelundistsomitunser bisweilenhöchstgelegenesErfolgsprojekt!

ImBereichderöffentlichenGesundheitsver‐sorgunginNepalhatsichindenletztenJahren vielentwickelt.Trotzdembleibtdiemedizinische VersorgungderBevölkerungmehralsmangelhaft.

ObwohlFortschritteerzieltwurden,bleiben vieleGesundheitsindikatorendeutlichhinter deninternationalenStandardszurück.

Müttersterblichkeit,unzureichendepränatale VersorgungundhoheRatenvonInfektions‐krankheitensindnureinigederbestehenden Probleme.DieöffentlichenGesundheitsein‐richtungensindoftunterbesetzt,schlechtaus‐gestattetundweitvoneinanderentfernt.Dies führtzulangenAnreisenzuFußodermitdem Bus,besondersinentlegenenGebieten.

FürMädchenundFrauenstelltdieSituation einezusätzlicheBelastungdar.Inländlichen GemeindenwerdenMädchenoftstigmatisiert undleidenunterdemMangelansanitärenEin‐richtungenundhygienischenProdukten währendihrerMenstruation.Diesbeeinträch‐tigtnichtnurihreGesundheit,sondernauch ihreBildungundsozialeTeilhabe.Schwangere Frauenmüssenmeistohneangemesseneprä‐nataleVersorgungauskommen,wasdasRisiko fürKomplikationenwährendderGeburterhöht. DiehoheRateanMüttersterblichkeitverdeut‐lichtdieseRealität.

WirsetzenamAusbaudermedizinischenInfra‐strukturan.UnsereProjekterichtensichandie ganzeBevölkerung,abereinbesonderes AugenmerkwirdaufdieVersorgungvon MädchenundFrauengelegt.Daherhabenwir schonimJahr2007,vorderoffiziellenGrün‐dungdesVereinsimJahr2011,mitGesund‐heitscampsfürentlegeneDörferimHimalaya

gestartet.SeitdemhabenwirunserenAnsatz stetsweiterentwickelt.

FrühermusstendieMenschen(...) mitSchmerzenzweibisdreiTage nachGamgadhilaufen.

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SonamTomaLama,siehenächsteSeite

MittlerweilehabenwirachtGeburten-und GesundheitspostenindenentlegenstenRegi‐onenNepalsgebaut.DiesewerdennachFertig‐stellungvonderRegierungübernommenund betrieben,sodassdieFinanzierunglangfristig gesichertistunddieBevölkerungverlässlich ZugangzukostenloserGesundheitsversorgung hat.ZusätzlichhaltenwirregelmäßigMenstru‐ations-Hygiene-WorkshopsanSchulenfür MädchenundjungeFrauensowiegenerelle Hygiene-WorkshopsfürdieMänner,Frauenund KinderunsererProjektregionen.

UnserGesundheitsposteninBirtiPrastoka

Links:DieKrankenpflegerinvonBirtiPrastokabeiderArbeit

MIT: IM

SonamTomaLama, SchülerininderGemeindeMugumKarmarong, imDistriktMugu

DankeSonam,dassdudirheuteZeitfürunsnimmst. Magstdudichkurzvorstellen?

SONAMT.L.: Namaste!IchheißeSonamTomaLamaund besuchedieSchulehierinMugumKarmarong.Ichlebehier zusammenmitmeinerFamilieineinemBergdorfnamens RuisaBagar.

SeitdemJahr2019gibtesbeieuchinderGemeindeeinen Gesundheitsposten,dasMugumKarmarongCommunity HealthCenter.WiewardiegesundheitlicheVersorgunginder GegendvordessenBau?

SONAMT.L.: FrühermusstendieMenschenzweibisdrei Tagewarten,bissieMedikamentebekamen.Selbstwenn mannuranetwasKleinemlittundeinKrankenhausbesuch nichtgleichnotwendigwar,wiezumBeispielMagen-, Menstruations-oderKopfschmerzen,gabeskeinenschnellen undunkompliziertenZugangzuMedikamenten.Manmusste dannmitSchmerzenzweibisdreiTagenachGamgadhi (Distrikthauptstadt)laufen.DieStraßendorthinsindschon beigesunderkörperlicherVerfassunggefährlichundschwer

begehbar.UndeinKrankenhausfür größereBeschwerdengibtesauchin Gamgadhinicht.Wirmüssendafür extranachSurkhetoderNepalgunj (zweiTagesreisensüdlichvonMugu) reisen.Daskannsichnichtjeder leisten.

Dashörtsichunglaublichbeschwerlich an.IstdieSituationjetztmitdem neuenGesundheitspostenbesserfür dichunddeineGemeinschaft?

SONAMT.L.: Wennichüberdiejetzige Situationspreche,auchmitmeiner Familie,dannsindwirsehrglücklich. DasGemeinschaftskrankenhaus,so nennenwireshier,hatunserLeben sehrerleichtert.VoreinigerZeitwarich aufdemWegdurchdasDorfzurArbeit undbekamplötzlichsehrstarkeMagen‐schmerzen.Ichwusstegarnicht,was ichtunsollte.Dannbrachtenmichein paarLeuteinsGemeinschaftskranken‐haus.Ichwurdesofortbehandeltund bekamMedikamente,diemirwirklich geholfenhaben.Ichmusstedaran denken,dassichvordemKrankenhaus entwederzweibisdreiTagehätte laufenoderdieSchmerzenaushalten müssenunddaraufhoffen,dasssie vonalleineverschwindenwürden.

DankeSonam,fürdeineZeitund denEinblickindeinLebeninMugum Karmarong!

LiebeAnusha,danke,dassdudirheute Zeitfürunsnimmst.Würdestdudich kurzvorstellen,bitte?

A.J.: Namaste!MeinNameistAnusha, ichbin14Jahrealtundbesuchedie ShreeAnhotilalSecondarySchool.

HastdueinLieblingsfachundschon einenBerufswunsch?

A.J.: Inder5.Klassehatteichammeisten Spaß!IchhattenichtsovielDruck beimLernenundvieleFreund*innen. Jetztbinichinder10.Klasseundmuss etwashärterarbeiten.Ichwarvorher aufeinerPrivatschule,aberdiegingnur biszur6.Klasse,deswegenbinich hierhergewechselt.Wennichmeinen AbschlussinderTaschehabe,werde ichstudieren.Ichhabedasallesschon genaugeplant!Undwennallesso läuft,wieichesmirvorstelle,möchte ichdurchmeineBildungeinigeVer‐änderungeninderGesellschaftundim Bildungssystembewirken.Diederzeitige SituationinunsererGesellschaftist vorallemfürdieMädchenso,dassdie

AnushaJaiswal, SchülerinanderShreeAnhotilalMittelschuleinRautahat

Elternesnichterlauben,ihnenmehr Bildungzukommenzulassen,indem Sinne,dasssieauchnochGeldfürihre Mitgiftsparenmüssen,waswirklich nichtgutfürdieGesellschaftist.Sie solltenmehrWertdarauflegen,dass ihrKindeineAusbildungerhält,anstatt andieMitgiftzudenken.

UmalsoeinigekleineVeränderungen herbeizuführen,habeichmirvorge‐nommen,nachmeinemAbschluss Unternehmerinzuwerdenundanderen einBeispielzugeben.

Wow,duhasttollePläne!Warum, glaubstdu,isteswichtigfürdieKinder inNepal,dieSchulezubesuchen?

A.J.: DieSchuleistfürdieKinderin Nepalsehrwichtig,dadiemeisten MenscheninArmutlebenundauchin derkonservativenGesellschaftein MangelanBildungherrscht.Die MädchenwerdenalsLastfürdie Familieangesehenunddeshalbwerden sienichtunterstützt,umeineAus‐bildungzuerhalten.Daherdenkeich, dassBildungeineMengeVeränderungen imLebensstilderMenschen,inihrer Denkweiseusw.bewirkenkann. DeshalbhatSchulefürdieKindereine großeBedeutung.

WaswünschstdudirfürNepal, aberauchfürdichunddeineFamilie fürdieZukunft?

A.J.: DiederzeitigeSituationzeigt, dassdernepalesischeBildungssektor verbessertwerdenmuss.Vielesind gezwungen,füreinHochschulstudium

insAuslandzugehen,weildieKurse hieroftnichtverfügbarsind. AberfürdieZukunfthoffeich,dass sichdie Situationverbessernwird. Dienepalesische Regierungversucht, neueInitiativenimBildungssektorzu ergreifen.Außerdemmöchteichvor allemfürdieöffentlicheSchulevor‐schlagen,dasseseinbesseresSystem fürdieSchüler*innengebensollte. Oftsind80-90KinderineinemKlassen‐zimmeruntergebracht,wasgarnicht gutist.FrüherhattedieseSchuleauch dasgleicheProblem,aberjetzt,mitder UnterstützungvonChayYa,sinddie Klassenzimmerauf30-40Schüler*innen proKlassebeschränkt.Auchdie ToilettenwareneingroßesProblem derSchule,vorallemfürdieMädchen.

Aberjetzthatsichdie Situationgebessert...

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AnushaJaiswal

Aufgrundderungeeignetenundschmut‐zigenToilettenbliebendieKinderlieber zuHause,alszurSchulezugehen.Aber jetzthatsichdieSituationgebessert,da ChayYaunsneue,saubereToilettenmit einemVerbrennungsofenfürMenstrua‐tionsproduktegebauthat.DieMädchen könnenihrenMenstruationsabfallnun sicherundprivatentsorgenundmüssen somitdieSchulenichtmehreinmalim Monatmeiden. Eswurdenaußerdem HandwaschstationenundeinTrink‐wassersystemgebaut, dieesuns erleichtern,zumLernenindieSchule zukommen.

BeideBilderoben:ImFrühlingeröffneteShreeSantijan GrundschuleinJumla(gelegenauf3000Höhenmetern)und ChayYaAustriaObfrauSabineKlotzbeiderenEinweihung.

AnushahatunseinigeProblemedes BildungssystemsinNepalbereits eindrucksvollaufgezeigt:überfüllte, dunkleKlassenzimmer,unhygienische, verschmutzteSanitäranlagen, fehlendeTrinkwasserversorgung.

EsgibtkeineMöglichkeitfürMädchenzum hygienischenUmgangmitderMenstruation,sodass sieoftgezwungensind,mehrereTageimMonat denUnterrichtzuverpassen.AuchdieBereit‐schaftvielerEltern,indieBildungihrerTöchterzu investieren,lässtnochstarkzuwünschenübrig.

WeilwirbeiChayYa,sowieAnusha,dieEinbe‐ziehungderRegierunginunsereProjektefür immenswichtighalten,bauenwirSchulennur, wennsichdieRegierungvorhervertraglichdazu bereiterklärt,diesenachderFertigstellung weiterzuführen.Dasbedeutet,sieübernimmtalle operativenKosten,vonderInstandhaltungdes GebäudesüberdieVerpflegungderSchüler*innen bishinzumGehaltderLehrer*innen.

Siebeteiligtsichaußerdemimmerauchfinanziell amBau.NursosehenwirdieNachhaltigkeit unsererProjektegarantiert.

SeitderGründungunseresNetzwerkshabenwir so24SchuleninachtDistriktenNepalsgebaut. TausendeSchüler*innenbesuchenjährlichunsere Schulen.NebendenLerngebäudenhabenwir auchSchlafräumebeiInternatensowiehygienische, saubereSanitäranlagenfüralleSchüler*innen errichtet.

GlücklicheSchüler*innenderShreeAnhotilalSekundarschuleimSüdenNepals

VielZeitundEnergieistbeiChayYaindie Überlegunggeflossen,welcheArtvonProjekten wirimplementierensollten,umdiesoziale, politischeundökonomischeSituationvonFrauen inNepalzuverbessern.

UnserAnsatzpunkt:

Bio-Modellfarmen.DiessindObst-undGemüsefarmen,dievoneinerörtlichenFrauenkooperative bewirtschaftetundverwaltetwerden.DieFrauenkooperativewiederumbestehtausFrauenderlokalen Gemeinde,diemitMotivationundEiferbeiderSachesind.MittlerweilehatChayYainsgesamtdrei solcherFarmen(co-)implementiertunddreiGemeindensindaktivindieProjekteeingebunden.

DieFarmendienenalsForschungsfeld.ObstundGemüsesorten, dieinderjeweiligenRegionnochnichtangepflanztwurden, werdenausprobiert,umherauszufinden,wasgutundwasweniger gutwächst.SamenvonerfolgreichenGemüsesortenkönnendie FraueninihreneigenenFeldernundGärtenanpflanzen.Sokönnen sieihrenFamilieneineausgewogenereErnährungbieten,sowohl inBezugaufQuantitätalsauchQualität.Deroftherrschenden Mangelernährungwirdsoentgegengetreten.DurcheinfacheGewächshäuserwirddieAnbauphase umdreiMonateverlängertundderErtraggesteigert.DieÜberproduktionwirdvonderKooperativege‐meinsamaufdemlokalenMarktverkauft.DiesbringteineigenesEinkommenundmehrMitsprache‐rechtinderFamilie.DieFrauenerhaltenWorkshopsundTrainingsvonAgrarexpert*innen.Sofindetein Wissenstransferstatt.DiesesWissenwirdvondenFrauenwiederumindereigenen,aberauchin angrenzendenGemeindenweiterverbreitet.LangfristigwirdalsoeinegroßeZahlanMenschenerreicht, dievondiesenProjektenprofitieren.

BeideBilderunten:FrauenderneuenBio-Modellfarmin

Chhaila,MugubeiderFeldarbeitundwährendeiner

VersammlungamDachdesHausesderFrauenkooperative

UnserFazit:

Wir(...)müssen unskeinGeldmehrvon anderenleihen.

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Fr.Pun,siehenächsteSeite

DieSituationvonFraueninNepalistgeprägt vonpatriarchalen,hierarchischenStrukturen, finanziellerAbhängigkeit,geringerBildung undbegrenztemZugangzuRessourcen.Esbe‐stehteindringenderBedarfanMaßnahmenzur FörderungderGeschlechtergleichstellung, zurStärkungderRechtevonFrauenundzur SchaffungvonChancengleichheit.MitChayYas umfassenderundnachhaltigerUnterstützung könnenFraueninNepalihrvollesPotenzialent‐faltenundzueinergerechterenundinklusiveren Gesellschaftbeitragen.

GewächshausderChayYaBio-ModellfarminMulkot,Dang

MIT: FrauBelmatiPun,

StellvertretendeObfrauderFrauenkooperative inMulkot,Dang

FrauPun,schön,dassSiesichheutefür unsZeitnehmen.BeschreibenSiedoch bittekurzIhreRolleinderFrauenkoope‐rativederBio-ModellfarminMulkot.

FR.PUN: Namaste!Ichbindiestell‐vertretendeObfrauderdurchChayYa gegründetenFrauenkooperativeder Bio-ModellfarminMulkot,Dang. SeitderGründungderKooperativesind nun18Monatevergangen,seitdembin ichdortMitglied.DieKooperativehatihr erstesBetriebsjahrabgeschlossen,nun startenwirinszweite.

WashabenSieinIhrerZeitbeider Kooperativegelernt?WiehatsichIhr Lebenverändert,seitSieihrbeigetretensind?

FR.PUN: Wir,dieFrauenderKoopera‐tive,habengelernt,wiedasAnbauen

biologischenGemüsesfunktioniert, ganzohnePestizide.VonAnfanganhat unsergesamtesTeamseinenBeitrag geleistet,umsichselbstzustärkenund dasWissen,daswirwährenddes Betriebeserworbenhaben,umzusetzen. Wirverstehenlangsam,wieeineFrau finanziellunabhängigwerdenundwie dieSchaffungeinerEinkommensquelle funktionierenkann.UmunserWissen zuvertiefen,treffenwirunsamEnde einesjedenMonatsundbesprechen dieAbläufeinderLandwirtschaftsowie dieProbleme,diebeiderUmsetzung aufgetretensindundwiewirdieselösen können.

HatsichdieRollevonFraueninIhrer Gemeindegeändert,seitesdieKoopera‐tivegibt?Wennja,wie?

FR.PUN: UnserFamilienlebenhatsich aufjedenFallverändert.Frühermusste ichbeijederAnschaffungdoppeltüber‐legen,oftwarestrotzdemnicht möglich,wichtigeDingezubesorgen. JetztsindsolcheProblemeleichtzu bewältigen.ZumBeispielhatmichmein Sohnkürzlichgebeten,ihmSchreib‐warenfürdasStudiumzukaufen, Bücher,Stifteusw.Dieskonnteich einfachsotun,ohneandereFamilien‐mitgliederumHilfebittenzumüssen. FürunsFrauengenerellhatsichauch vielesverändert.Wirwissenjetzt,wie manBio-Gemüseanbautunddieses auchverkaufenkann.Wirsindfinanziell unabhängiggewordenundmüssenuns keinGeldmehrvonanderenleihen. UnseretäglichenGrundbedürfnisse werdenvonunsselbstgestillt!

InNepalistdieSituationvonMenschenmitBehinderung(MmB) sehrprekär.ImHinduismus,derNepalprägt,glaubtmananKarma. WirdeinMenschmiteinerBehinderunggeboren,glaubennach wievorvieleMenschen,dassdieserMenschinseinemvorherigen Lebenschlechtwarundnun„bestraft“wird.

DemnachwerdenMmBinvielenFamilienals Schandeangesehen,sindstigmatisiertundausge‐grenzt.OfterhaltensiekeineBildungund/oder Ausbildung,ihnenbleibtnurzubetteln.Dadurch habensiekeineökonomischeMitspracheund werdenalsfinanzielleBelastungwahrgenommen. Selbstständigkeitwirdihnenverwehrt.Inbeson‐dersschlimmenFällen,meistinentlegenen BergregionenmitniedrigerallgemeinerBildungs‐rate,müssenMmBunterUmständensogar imStalllebenundbekommennurEssensreste.

EsbrauchtdringendeinenPerspek‐tivenwechselindernepalesischen Gesellschaft(...) „

Hr.YagyaBK,siehenächsteSeite

NebenAufklärungskampagnenzumThemaBehin‐derungistauchdieBetreuungvonschwangeren Frauenenormwichtig,umdieSituationzuverbes‐sern.VielewerdendeMütterleidenanNährstoff‐mangelundhabenkeinenZugangzumedizinischer Infrastruktur.TeilsvermeidbareKomplikationen währendderGeburtsowiedieBehinderungeines KindeskönnendieFolgesein.BetroffeneFrauen werdenleideroftvonderFamilieimStichge‐lassen.EsgibtkeinerleistaatlicheUnterstützung inBezugaufAufklärung,Finanzenundangepasste Nachversorgung/Gesundheitsversorgung.

Oben:KinderbeimSpielenimMotorikparkineinemunserer Disability-Zentren

Rechts:EinHochaufInklusion!

ChayYasetztdaherbeiderBetreuungund Aufklärungan.WirbietenKindernmitBehinde‐rung(KmB)einliebevollesZuhause,dasanihre individuellenBedürfnisseangepasstwird.

GleichzeitigbeziehenwirvonAnfangandielokale Gemeindemitein.DiesumschließtGemeinde‐vorsteher,politischeFiguren,ElternderKmB, ElternderKinderderörtlichenSchuleundandere sogenannteStakeholder.Mitihnengemeinsam gestaltenwirdasProjekt,haltenWorkshops undTrainingsabundversuchenso,einen Perspektivenwechselherbeizuführen.DieKinder habenbeiunseinsauberesBett,einePflegerin, diesich24/7umsiekümmertundbetreut. AußerdemakquirierenwirregelmäßigPhysio‐therapie,legenMotorikparksundGärten an,sodasssichdieKinderindividuellentfalten können.Siebesuchenaußerdemdielokale Schule,umdenintegrativenProzessvonAnfang anvoranzubringen.

EinrichtigerMotorikparkindenBergenNepalsfürblindeKinder

MIT: HerrnYagyaBK, ManagerdesInternatsfürKindermitBehinderunginTulsipur,Dang

Schön,dassSiesichheutefürunsZeit genommenhaben.WürdenSieuns etwasübersicherzählen,bitte?

YAGYABK: Namaste!MeinNameist YagyaBKundichkommeausTulsipur. SeiteinemJahrbinichderManagerdes InternatsfürKindermitBehinderung, dasChayYagebauthat.Ichhabeselbst eineBehinderungundbindaherschon seitlangeminverschiedenenOrganisa‐tionenzumThemaBehinderungaktiv gewesen.Esbrauchtdringendeinen Perspektivenwechselindernepalesi‐schenGesellschaft,wennesumdieses Themageht.

WiemeinenSiedas?Wieistdenn dieSituationfürMmBinNepal?

YAGYABK: InunsererGesellschaftwerden MmBalssehrschwachundhilflos

angesehen.Diesistentmündigendund solldieTatsacherechtfertigen,dass ihnenvieleTürenverschlossenbleiben. SowerdensiezumBeispielgrößtenteils vomArbeitsmarktausgeschlossen,ob‐wohlsieFähigkeitenundWissenhaben, wieMenschenohneBehinderungauch.

InderKonsequenzfehltihnendiewirt‐schaftlicheKraft,umselbstständigzu leben,undsiesindimmerabhängig vonanderenMenschen.Dieswiederum bekräftigtdasVorurteilderHilflosigkeit.

HatsichseitdemBaudesInternatsin IhrerGemeindefürMmBschonetwas geändert?

YAGYABK: SeitdemBaudesInternats habenKindermitBehinderunginder GemeindeendlichdieMöglichkeit,so gefördertzuwerden,wiesieesbrau‐chen.SiehabeneinengutenLebens‐standard,siebesuchendieörtliche Gesamtschulezusammenmitden anderenKindernderGemeinde.Neben derSchulegibtesFreizeitaktivitäten, denensienachkommenkönnen,wie z.B.eineneigenenMotorikpark,umihre körperlichenFähigkeitenselbstständig, aberauchinBegleitung,zuschulen. AußerdemspielensiegerneKartenund manchmalschauenwirzusammen fern.DielokaleGemeinde,alsodie BehördensowieauchderElternbeirat derSchule,habendasProjektsowohl finanziellalsauchkonzeptuellvoll unterstützt.

WaswünschenSiesichfür„Ihre“Kinder, dieimInternatlebenundfürMmBin NepalimAllgemeinen?

YAGYABK: IchhabedieErwartungandie GesellschaftunddieNation,unsMmB alsvolleMitgliederzubetrachtenund unsdiegleichenChanceneinzuräumen, dieauchanderehaben.Ichwünsche mirfürdieKinder,dasssiedieKarriere einschlagenkönnen,diesiemöchten. Ichhoffe,dasssichdasProjektvon ChayYapositivaufdieBewusstseins‐veränderungderMenschenauswirkt, sodassandereOrganisationen,abervor allemdieRegierung,sichmehrmit demThemabefassen.Dienepalesische RegierunghateinintegrativesKonzept fürMmBentwickelt,dochdieseswird andenmeistenOrtennichtumgesetzt, vieleTitelträger*innenwissennicht einmaletwasvondessenExistenz!Das musssichändern.

VielenDankfürIhreZeitunddafür, dassSieunsEinblickinIhrenAlltag undIhreArbeitgegebenhaben.

YAGYABK: IchmöchteauchIhnendafür danken,dasssiemeineMeinungzum ThemaMmBinNepalgehörthaben. HerzlichenDank!Namaste!

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PATENSCHAFTEN: patenschaften@chay-ya.org

EHRENAMT: sabine.klotz@chay-ya.org

Patenschaftsprogramm

ChayYaunterstütztnunseitüber15Jahren besondersarmutsgefährdeteKinder,seit 2011alsoffiziellerVerein.DieZahlderaktiven PatenschaftenbeläuftsichimJahr2022/2023 auf44.DiePatenkinderwerdenaufGrundver‐schiedener,persönlicher Notsituationeninunser Programmaufgenommen: GewaltbereiteEltern, TodeinesElternteils,KinderausderKasteder Dalits,alsoderUnberührbaren,KindermitBehin‐derungenoderKinder,derenElternsichdienot‐wendigeAusstattungfürdenSchulbesuchnicht leistenkönnen(Schuluniform,Hefte,Bücher, Stifte,etc.).EineKinder-Patenschaftläuftfür mindestensdreiJahre.Sokönnenwirsicher‐stellen,dassniemandausderSchulegenommen werdenmuss.DabeiistdermonatlicheBetrag individuellwählbar.SeitvierJahrengibtesauch dieMöglichkeit,Lehrer*inneninabgelegenen Bergdörfernzufinanzierenundsomiteine Lehrer*innen-Patenschaftzuübernehmen.

EhrenamtlicheMitarbeit

ChayYahatsichvoneinerHerzensangelegenheit zueinerOrganisationentwickelt,derenVolumen nichtnurmonetär,sondernauchinderVielfalt undAnzahlderProjekteinNepalgewachsenist. UnserehrenamtlichesEngagementhatviele GesichtermitunterschiedlichenAufgaben. Korrekturlesen,BetreuungderPat*innen, VerantwortlichefürsozialeMedien,Erstellung vonNewslettern–alldieswürdeohneden EinsatzunddietatkräftigeUnterstützungvieler helfenderHändenichtfunktionieren.

WirsuchengeradeaktivnachMenschen,die Lusthaben,unsehrenamtlichzuunterstützen undfrischenWindindenVereinzubringen: Spendensammeln,denBeiratunterstützenoder etwasganzanderes,eureIdeensindbeiuns immerherzlichwillkommen!

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REDAKTION: KatharinaBecker

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