meinezeit 07

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Wieder da, aber ein anderer. Wie soll man von Erlebnissen erzählen, für die es keine Worte gibt? Wie von Momenten berichten, in denen die Gänsehaut schon alles gesagt hat? Wozu überhaupt seine Gefühle offenbaren, wo doch der Aphoristiker Walter Ludin schon festgestellt hat: Wer nie weggegangen ist, versteht die Heimkehrenden nicht. Wer aber genau hinschaut, bemerkt vielleicht eine Veränderung bei ihnen. Zuerst das Leuchten in den Augen, ein tiefgründiges Lächeln noch, und wenn die anfänglich zaghaften Schilderungen in ein Sprudeln übergehen, wird deutlich: Da ist etwas Großes geschehen. Denn es gehört zu den kostbarsten Erfahrungen, die ein Mensch machen kann, wenn seine Reise in ein fremdes Land auch eine Reise in ein anderes Leben ist. Wenn sich mit dem überwältigenden Blick in unendliche Landschaften auch der innere Horizont erweitert. Wenn sich auf Augenhöhe mit verblüffenden Kulturen der eigene Blickwinkel verändert. Wenn das Herz weit wird, um Platz zu schaffen für ergreifende Begegnungen, unbekannte Gefühle und neue, überraschende Freundschaften. Es wäre vermessen zu behaupten, wir würden eine Chamäleon-Reise auf diese »Nebenwirkungen« hin organisieren. Tiefempfundenes Glück lässt sich nicht organisieren. Dass es dennoch so oft passiert, ist vielleicht die schönste Erklärung dafür, warum es für viele »Die Reise Ihres Lebens« ist.

In diesem Sinne eine wundervolle Stunde mit dieser Ausgabe der meinezeit wünschen Ihr Ingo Lies und das gesamte Chamäleon-Team

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