
4 minute read
Neusiedlersee-Radweg
from eBike & Natur
by CDA Verlag
NEUSIEDLERSEE
Schiff , Schilf & Schaf
Bild: shutterstock.com [Jenny Sturm]
Unsere Tour am Neusiedlersee Radweg: 70 Kilometer Radeln mit Kindern mit Stopps bei Schi & Schilf, Schweinen & Schafen sowie Trampolinen.
Text: Brigitte Huber / ausgeflogen.at
70 km
Distanz
19 m
Aufstieg bit.ly/neusiedlersee_ebike
19 m
Abstieg
Neusiedl am See

Rust
Mörbisch am See Illmitz-Hölle M ildes Klima und 300 Sonnentage im Jahr sprechen für sich – da wird wohl ein Sonnentag für den Radausfl ug dabei sein! Was soviel bedeutet wie: Sommer, Sonne, Strand und „Meer“ - Urlaubsfeeling pur am Neusiedlersee Radweg.
Für etwas größere Kinder gut zu scha en: 70 Kilometer sind für die Umrundung des Neusiedlersees im österreichischen Teil zu radeln, die Seeüberquerung auf der Fähre ist ein zusätzliches Erlebnis.
Route – inkl. Seeüberquerung
Für den Neusiedlersee Radweg mit Kindern kann natürlich jeder Ort als Ausgangspunkt dienen.
Highlights auf einen Blick
Der B10 ist DER Klassiker unter den burgenländischen Radwegen. Alleine 40 Radwege führen rund um den See. Die Ausschilderung des B10 ist optimal. Die 70 Kilometer auf ebenen, gut befahrbaren Wegen sind für Genussradler und Familien sehr leicht zu bewältigen. Das „Höhenprofi l“ erweist sich als eine durchgehend gerade Linie, die Wege sind asphaltiert und nur ein kurzes Stück vor Illmitz geschottert. Am See direkt fährt man selten: auf der Westseite geht’s leicht erhöht mit Blick auf den See durch Wein- und Obstgärten, auf der Ostseite führt der See durch den Schilfgürtel entlang der Salzlacken. Direkten Zugang zum See gibt’s in Podersdorf (und Kaff ee und Eis gleich dazu). Die Überfahrt mit der Fähre zwischen Illmitz und Mörbisch ist nicht nur für die Kinder ein Erlebnis. Rastplätze, Trinkwasserbrunnen, Aussichtstürme gibt’s genug entlang des Sees.
Optimal für eine Anreise mit Zug ist Neusiedl am See. Den Radverleih gibt’s direkt am Bahnhof. Wir sind mit unseren eigenen Rädern gefahren und haben die Autos am Bahnhof Neusiedl abgestellt. Aber auch der „Bike Stop am See“ neben dem Hallenbad in Neusiedl bietet sich an: Nach der absolvierten Runde können die Kinder noch eine Runde am Trampolin hüpfen, während die Eltern zusehen und ihren Durst löschen.
Bei der Fahrtrichtung haben wir uns am Wind bzw. der Wetterentwicklung orientiert. Wir haben die Tour von Neusiedl aus gegen den Uhrzeigersinn absolviert – und das Unwetter, welches am frühen Nachmittag drohte, noch vor Podersdorf hinter uns gelassen.

An der Westseite...
Wir starten wie bereits erwähnt am Bahnhof Neusiedl/See. Hinter dem Bahnhof erfolgt der Einstieg in den B10, dem wir nun rund 70 Kilometer lang folgen werden. Neben Weingärten, Felder und Obstgärten verläuft der asphaltierte Weg in einiger Entfernung zum See. Wir begegnen so gut wie keinem Auto, auch die Ortsdurchfahrt durchs „Hintaus“ (Straße der Hofausfahrten) von Jois, Winden, Purbach und Oggau bleibt ruhig. Sportliche Fahrer können in Jois einen Abstecher zum Kirschblütenweg machen und bis Donnerskirchen ein Stück weiter westlich am Rande des Leithagebirges entlangfahren.
In Rust nähern wir uns wieder dem See bzw. dem Schilfgürtel. Hier locken Heurige und das Cafe am Steg zur Ruster Bucht, wir radeln aber weiter und bleiben dafür kurz danach beim Vogelbeobachtungsturm hängen. Der Ausblick verschafft uns erstmals richtiges „See-Feeling“, der Schilfgürtel tut sein Übriges. War schon die Durchfahrt durch Rust bezaubernd, geht’s weiter durchs pittoreske Mörbisch mit seinen gekalkten Hausfassaden. Ein Zubringer führt zum See, der Fähranleger ist bei der Seebühne. Die ersten 40 Kilometer haben wir jetzt hinter uns gebracht. Vor uns liegt eine Schiff-Fahrt ans andere Ufer – oder doch viel eher eine Schilf-Fahrt?
...und an der Ostseite
Nach einer halben Stunde Überfahrt mit der Fähre landen wir im Nationalpark Neusiedlersee – Seewinkel, der uns jetzt bis Podersdorf begleiten wird. Die Steppenstimmung hier ist wirklich einzigartig: die Hälfte dieses grenzüberschreitenden UNESCO Welterbes besteht aus Schilfgürtel, mehr als 40 Salzlacken sind Heimat für 340 verschiedene Vogelarten.
Die Fähre legt mitten im Schilf an. Wir entscheiden uns, nicht in den Ortskern nach Illmitz hineinzuradeln, sondern lieber an der Steppenroute in der Nähe des Sees zu bleiben. Unser Weg führt auf Schotterpisten durchs Vogelparadies, vorbei an Schilf und Lacken wie Zicklacke und den Stinkerseen.
Anschließend fahren wir durch die „Hölle“ und schauen von der Aussichtsplattform auf See und Lacken herab. Rund zwei Drittel vom See kann man hier überblicken! Unser Tipp: Fernglas einpacken und vorab informieren, ob Ranger unterwegs sind! Die Zeit der Vogelzüge von März bis Juni sowie im Herbst ist besonders interessant. Von oben kann man auch gut erkennen, ob die Lacken mit Wasser gefüllt oder ausgetrocknet und von einer weißen Salzkruste bedeckt („ausgeblüht“) sind.
Weiter geht’s am Schotterweg nach Podersdorf, vorbei an Kamerunschafen und Mangalitzaschweinen, die Groß und Klein gerne beobachten. Nach den kurzen 13 Kilometern sind nicht nur wir eine sprichwörtliche Staubwolke, auch die Räder sehen recht safarierprobt aus. Dafür wartet aber auch in Podersdorf schon die Belohnung in Form von „Sommer Sonne Meer“–Feeling inklusive Eis und Kaffee auf uns. Ein perfekter Pausenstopp am Neusiedlersee Radweg – nicht nur für die Kinder.
Podersdorf ist der einzige Ort am Neusiedler See mit direktem Zugang, hier müssen wir also nicht durchs Schilf radeln. Dafür sind wir hier nicht die Einzigen – wie immer tummeln sich allerlei Sonnenanbeter, Freizeitsportler und Camper am Meer der Wiener. Nach einem schnellen Eis geht’s auch schon weiter und wir radeln die letzten 15km recht kurzweilig an Schilf und Feldern entlang durch Weiden und zurück nach Neusiedl.
Die Weinbaugemeinde Rust ist auch bel´kannt als Stadt der Störche
Mehr Infos unter www.ausgeflogen.at

