2007 10 Hallo TAXI

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ISSN 0949-9288 • H 9461

Das Magazin für Taxiunternehmer

Oktober 2007 24. Jahrgang • €1,80

HAMBURG

Neues servicekonzept bei mercedes S. 6

Oldenburg: BZP-Tagung

WIEN VIDEOÜBERWACHUNG IN TAXEN S. 4

BREMEN UMWELT-ZOne auch für taxen S. 4

motor und technik der neue peugeot 308 S. 13

HEEDFELD macht weiter trotz insolvenz S. 19

volkswagen „UNS“ JÖRg gülke verabschiedet S. 5

Diesel für € 1,33 Ein riskio für das gewerbe? VOrwort

KIA ECO-Ceed ab 2008 S. 14

skoda erstes foto vom neuen superb S. 18

Nun auch in deutschland DIe E-Klasse mit Bluetec S. 18


071.3001 TX

Hier sehen Sie ein Stadtauto, einen Mannschaftsbus, einen Transporter ... Eine für alles: die B-Klasse als Taxi. � Lassen Sie sich überraschen:

verstaut. Wie sicher sie Ihre Passagiere

wie wendig und spurtstark die B-Klasse

ans Ziel bringt. Und davon, wie effizient

jede Verkehrslücke nutzt. Wie viel Platz

sie arbeitet. Eigentlich doch keine Über-

und Komfort sie den Fahrgästen und dem

raschung. Schließlich trägt die B-Klasse

Fahrer bietet. Wie flexibel sie Gepäck

den Stern. Mercedes. Das Taxi.

Mercedes-Benz


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Überwachung in Wien Diesel für €1,35 In Wien zeichnet sich eine Entwicklung ab, mit der man eigentlich nicht mehr rechnen konnte. Nachdem die österreichische Datenschutzkommission genehmigt hat, in Taxen eine Videoüberwachung einzuführen, erhalten Unternehmer auf Antrag nun eine „Datenverarbeitungsregisternummer“ und somit die Erlaubnis, den Fahrgastraum mit einer Kamera aufzuzeichnen. Zugriff auf die Aufnahmen hat nur die Polizei und auch nur im Falle einer Straftat. Nach 48 Stunden werden die Aufzeichnungen wieder gelöscht. Die Überwachung soll nicht nur der Abschreckung dienen, sondern auch der Verbrechensaufklärung. Nun müssen die Unternehmer mitziehen und entsprechende Geräte für ca. 500 Euro anschaffen, damit die FahrerInnen geschützt werden. Bisher hat dies allerdings erst ein einziger Unternehmer getan.

Ein Liter Diesel kostet zum Redaktionsschluss in Berlin fast €1,35, ein Liter Normalbenzin €1,44. Das sind nur noch ein paar Prozent unterschied. Setzt sich diese Entwicklung fort, welche Konsequenzen hat dies für das Gewerbe? Aber selbst wenn sich dieser Preis stablisieren sollte, würde er das auf einem extrem hohen Niveau tun und so dem gesamten Gewerbe schaden. Der Trend zu immer sparsameren Motoren wird sich fortsetzen, doch kann ein noch so sparsames Aggregat diese Preise kompensieren? Hier besteht Handlungsbedarf. Das Taxi sollte als besonders umweltschonendes Verkehrsmittel gewürdigt und von der Ökosteuer befreit werden!

Mit freundlichen Grüßen, Jan Cassalette P.s. Viel Spaß bei der Lektüre Ihres „neuen“ Magazins Hallo! TAXI einmal anders!

Hallo

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NACHRICHTEN

In Zukunft nur noch mit Euro 4 in die Großstadt? Beschluss der Rot-Grünen Koalition in Bremen könnte Modellcharakter haben

Von Jan Cassalette (jc@hallo-taxi.de)

Derzeit diskutiert die Bremer Koaltion aus SPD und den Grünen eine Vorlage mit Tragweite für das bundesweite Taxengewerbe. Die Folgen sind noch nicht abzusehen. Geht es nach dem Willen des Bremer Umweltsenators, entsteht eine „Umweltzone“ in weiten Teilen der Bremer Innenstadt.

In dieser dürften ab Mitte 2008 nur noch Fahrzeuge fahren, die die EURO 1 oder 2-Abgasnorm erfüllen. Und ab 2010 wäre Schluss für KFZ, die die derzeit strengste gültige Norm EURO 4 nicht erfüllen. Für 40 Prozent der derzeit im Land Bremen zugelassenen Autos wäre dann an der Grenze der Umweltzone Schluss. Welche Auswirkungen diese Regelung für das Taxengewerbe hätte, ist noch

nicht abzusehen. Sicher scheint aber, dass sie auch für Taxen und Mietwagen gelten wird. Zu vermuten ist, dass sich das Gesetz positiv auf die Entwicklung der Fahrgastzahlen auswirken wird. Außerdem werden zahlreiche Unternehmer ihre Fahrzeuge gegen modernere Modelle ersetzen. Dies wirkt sich nicht zuletzt auf die Servicequalität des Taxen- und Mietwagengewerbes aus. Ganz nebenbei wird die Umwelt

geschont und das Image unseres Gewerbes aufpoliert. Die Vorlage muss noch vom Bremer Senat beschlossen werden und könnte bereits Ende 2007 das Parlament passieren. Mitte 2008 träte sie dann in Kraft. Sicherlich wird in absehbarer Zeit auch in anderen Ländern und Kommunen über diesen Weg diskutiert, die Feinstaubbelastung in den Großstädten zu reduzieren.

Wien: Videoüberwachung in Taxen Von Jan Cassalette (jc@hallo-taxi.de)

Nach jedem Überfall auf eine Taxifahrerin oder einen Taxifahrer wird von Neuem über Maßnahmen diskutiert, die Sicherheit der FahrerInnen zu verbessern. Wien macht es anders und handelt. Mit gleich zwei technischen Maßnahmen soll das Taxifahren in der österreichischen Hauptstadt sicherer werden. Mit einer Kamera, die den Fahrgast aufzeichnet, sollen Verbrechen aufgeklärt werden, aber auch Prävention durch Abschreckung betrieben werden, so die Wiener Wirtschaftskammer. Zusätzlich werden TaxifahrerInnen in Zukunft per SMS gewarnt, sollte sich eine Gefahr abzeichnen, also beispielsweise bereits

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ein Taxi überfallen worden sein. Dies sei bisher zwar nicht nötig gewesen, soll aber die Sicherheit kostengünstig und unkompliziert erhöhen. Vor allem die subjektive Sicherheit soll hierdurch erhöht werden. In Ermittlungen einbezogen werden TaxifahrerInnen allerdings nicht. Außerdem „sei es immer sinnvoller, Delikte zu verhindern als nachher aufzuklären“, so Peter Jedelsky von der Bundespolizeidirektion Wien. Die Statistik spricht für sich: Die bisherigen Maßnahmen reduzierten die Überfälle auf TaxifahrerInnen auf 12. Im Vergleichszeitraum habe es doppelt so viele gegeben. Betrugsdelikte habe es allerdings genauso viele gegeben wie im Vorjahr, so Jedelsky. Bedenken, die Maßnahmen könnten Kunden

missfallen, hat man nicht. „Unsere Kunden brauchen keine Angst vor Eingriffen in ihre Privatsphäre zu haben“, sagt der Obman der Wiener Taxiinnung, Heinrich Frey in Bezug auf die Bedenken der Datenschützer. Der Grüne Stadtrat David Ellensohn widerspricht: „Leider wird aus Erfahrung nicht nur die Polizei Zugriff zu den Videos bekommen, sondern jeder Taxiunternehmer wird sich seine Videos behalten. Hier ist dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet“. Außerdem: „Videoüberwachung ist nach wie vor kein Allheilmittel gegen Überfälle – das zeigt auch die immer höher werdende Zahl der Überfälle auf die bestvideoüberwachten Räume, nämlich Banken in Wien.“ Tatsächlich gab es in diesem Jahr bereits fast 60 Banküberfälle in Wien,

gegenüber 49 Überfällen im gesamten letzten Jahr. Polizei und Wirtschaftskammer empfehlen schon länger, Videoüberwachung in Taxen einzuführen. In einer Broschüre (kann unter der email-Adresse redaktion@hallo-taxi.de kostenlos als PDF-Datei angefordert werden) wird darauf hingewiesen, dass sich viele Täter vor der Tat Mut antrinken und dass diese nicht durch eine Videoüberwachung tatsächlich abgeschreckt werden würden. In Oberösterreich wiederum geht man einen Schritt weiter. Dort wird ein System getestet, mit dem von jedem Fahrgast ein Foto gemacht wird und an die Taxizentrale geschickt wird. Ob dem Fahrgast diese Art der Überwachung akzeptiert oder wenigstens toleriert, bleibt abzuwarten.


Gülke mit Ehrennadel verabschiedet Nachfolger des Branchenkenners steht noch nicht fest

Nach 8 Jahren verabschiedet sich Jörg A. Gülke auf eigenen Wunsch aus dem Gewerbe - Er nimmt andere Aufgaben bei Volkswagen wahr. Der überraschte und sprachlose „Vater des Erfolges“ des VW-Taxengeschäfts nahm die Goldene Ehrennadel des BZP beina-

he unter Tränen entgegen und bedankte sich bei den zahlreichen Taxiunternehmern, die sich in der Vergangenheit für ein Volkswagen-Taxi entschieden haben. Auch die Redaktion möchte sich auf diesem Wege für die vielen Jahre bedanken, in denen wir Herrn Gülke als konstruktiven und stets freundlichen Gesprächspartner erlebt haben!

Foto: Volkswagen

Von Jan Cassalette (jc@hallo-taxi.de)

Jörg A. Gülke

Mit dem Simulator gegen Überfälle

Von Jan Cassalette (jc@hallo-taxi.de)

Augsburg - Die Beratungskanzlei Cachee, spezialisiert auf Krisen-, Katastrophen- & Notfallmanagement, will aktiv gegen die steigenden Überfallszahlen aus dem Taxi Gewerbe vorgehen. “TaxifahrerInnen sind bei Weitem öfter in kritischen Situationen als MitarbeiterInnen anderer Branchen, nur das es im Taxigewerbe weniger offensichtlich ist”, so fasst der Firmeninhaber Philipp Cachee die Basis für das von seiner Kanzlei entwickelte Produkt zusammen. In einer fast einjährigen Planungsphase wurde daher der “1.

Europäische Taxi Notfall Simulator” entwickelt. Von aussen ist der “1. Europäische Taxi Notfall Simulator” nur durch seine Aufschrift von einem herkömmlichen Taxi zu unterscheiden. Im Innenleben wartet jedoch modernste Technik auf die Übungsteilnehmer. So können Überfälle, medizinische Notfälle, technische Probleme und beliebige weitere Szenarien mit den TeilnehmerInnen trainiert und durch Videoanalyse ausgewertet und besprochen werden. “Eine rein theoretische Schulung vermittelt zwar ein Basiswissen, real erlebtes bleibt aber auch darüber hinaus in Erinnerung”, erklärt Cachee und unterstreicht damit den

derzeit europaweiten einzigartigen Zusatznutzen des in seinen Seminaren eingesetzten Simulators. Ermöglicht wurde dieses Projekt vor allem durch den Fahrzeugsponsor Skoda Auto Deutschland. Die benötigte Taxi- und Videotechnik wurde von Kienzle Argo Taxi GmbH, Heedfeld Electronic, Look Solutions und Dallmeier Elektronik zur Verfügung gestellt. Die vor einiger Zeit gestartete 2 tägige Seminarreihe “Notfallmanagement für Taxifahrer” wird ab sofort durch den Einsatz des “1. Europäische Taxi Notfall Simulator” bereichert und trägt somit noch mehr aktiv dazu bei, den Beruf Taxifahrer sicherer zu machen.

Nachrichten aus aller Welt Ein etwa 22 Jahre alter, bisher unbekannter Mann hat in Chemnitz in der Nacht zum 4. November einem Taxifahrer Reizgas ins Gesicht gesprüht, weil dieser nicht den Hund des Täters mitnehmen wollte / Ebenfalls am Abend des 3. Novembers wurde im oberpfälzischen Cham ein Fußgänger von einem Taxi angefahren und schwer am Kopf verletzt. Dieser trat laut Polizeibericht „unvermittelt und plötzlich“ auf die Fahrbahn. Das Opfer musste noch vor Ort wiederbelebt werden. Der 28jährige Fahrer erlitt einen Schock. / Etwa 20 bis 30 Betrüger sollen derzeit in Mönchengladbach unterwegs sein und Kunden mit Fahrzeugen in Hellelfenbein ohne Versicherung oder Konzession transportieren / Am Morgen des 26. Oktobers verließen 5 Täter den Tatort in Regensburg mit einem Taxi, nachdem sie eine Sicherheitsangestellte mit einem Messer bedrohten und beleidigten. Die Polizei lotste das Taxi zum Tatort zurück. / In Düsseldorf betreibt das Taxiunternehmen Theres ein Hummer-Taxi mit 6-Liter-V8-Motor und erhofft sich dadurch Aufmerksamkeit. / 40 Mitglieder einer Bande flogen auf, weil sie insgesamt 150 Kilo Marihuana mit dem Taxi über die niederländischdeutsche Grenze transportierte. „Das ist eines der größeren Rauschgiftverfahren in den vergangenen Jahren“, resümieren die Heidelberger Kriminalhauptkommissar Wolfgang Krämer und Oberstaatsanwalt Stephan Ullrich. / Der Heimweg soll für Brandenburger Jugendliche sicherer werden. Infrastrukturminister Reinhold Dellmann (SPD) stockt die Mittel für das Fifty-Fifty-Taxi auf. Damit können junge Menschen zwischen 16 und 25 zum halben Preis Taxi fahren.

Hallo

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NACHRICHTEN

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Mercedes in Hamburg: Neues Service-Konzept Die Mercedes-Benz Niederlassung Hamburg organisiert den Taxiverkauf neu

Service aus aller Welt Mit der Lösung der Firma Luupay (www.luupay.de) kann der Kunde bargeldlos mit dem Handy bezahlen. Dies versuchte vor einigen Jahren bereits Paybox, scheiterte jedoch an zu geringer Kundenresonanz. / Der Kölner Taxi-Ruf will die Zahl der Service-Taxen drastisch erhöhen. Zur Zeit sind 10 Prozent mit dem Label des Service-Taxis ausgestattet. Angesichts der jüngst angekündigten Fahrpreiserhöhung soll außerdem das Beschwerdemanagement verbessert werden. FDP-Fraktionsvorsitzender Ralph Sterck äußerte sich erfreut über die Zusage der Taxi-Genossenschaft: „Das übertrifft unsere kühnsten Erwartungen. Wenn jetzt mehr Leistung gebracht wird, dann sind auch die höheren Preise akzeptabel.“ / Die ehemalige portugiesische Kolonie Macao will den Service für Geschäftsreisende verbessern und verteilt eine Broschüre in den Taxen. Viele einheimische Taxifahrer sprechen kein Wort Englisch.

6 • Hallo TAXI

Das (Taxi-)Team der Niederlassung Hamburg

straße – direkt neben dem Service-Bereich. Dadurch haben Taxi-Kunden in Zukunft noch kürzere Wege und alles bequem unter einem Dach. Jan Schrötter, PKW-Verkaufsleiter Taxi bei Mercedes-Benz in Hamburg, ist sich sicher: „Wir können in Zukunft leichter unsere Kontakte im Gewerbe pflegen - nimmt ein Unternehmer einen ServiceTermin wahr, findet dieser nicht mehr am anderen Ende der Niederlassung, sondern gleich neben den Verkaufsräumen statt. So können wir besser auf die

Wünsche und Nöte unserer Kunden eingehen. Wir

Foto: Mercedes-Benz, Niederlassung Hamburg

Der Taxiverkauf der Mercedes-Benz Niederlassung befindet sich ab sofort im Erdgeschoß des Centers Niendorf an der Kollau-

Foto: Mercedes-Benz, Niederlassung Hamburg

Der Verkauf und Service für Taxler gehört bei Mercedes in Hamburg nun zusammen - Mehr Kundennähe könnte Nachahmer finden.

Foto: Mercedes-Benz, Niederlassung Hamburg

SERVICE & INFOS

Von Jan Cassalette (jc@hallo-taxi.de)

seren Taxi-Kunden noch mehr Verkaufs- und Service-Qualität aus einem Guss bieten“. Diesen Umbau feierte die Hamburger Niederlassung an der Kollaustraße am 3. November mit Grünkohl und Trank. Interessierte Taxifahrer und -unternehmer waren herzlich eingeladen und kamen zahlreich und nutzten außerdem die Möglichkeit einer Testfahrt in einem der Mercedes-Taxen. Als Highlight lüftete die

Hier der Service - und der Verlauf gleich nebenan

möchten damit unsere Kundenzufriedenheit noch weiter steigern und un-

Auch das T-Modell der C-Klasse (S204) wurde präsentiert

Niederlassung an diesem Tag – rund einen Monat vor der offiziellen Markteinführung – exklusiv für alle Gäste den neuesten Stern am Mercedes-Himmel: das neue C-Klasse TModell, das bereits in der letzten Ausgabe getestet wurde. Überzeugt das neue Konzept die Kunden, ist durchaus vorstellbar, dass sich andere Niederlassungen an diesem neuen Service orientieren und ebenfalls renovieren.


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10/07

BZP-Versammlung in Oldenburg voller Erfolg Ein Auszug der Rede vom Präsidenten des BZP, Fred Buchholz

Fred Buchholz‘ erster gewerbepolitischer Bericht, seine erste Jahresversammlung als Präsident des BZP und die Besetzung des letzten Vorstandsposten – Kein Routineprogramm für „Deutschlands obersten Taxler“.

BPZ

„Ich sehe mich und meine Tätigkeit für das Deutsche Taxi- und Mietwagengewerbe nicht als revolutionäres Ereignis, das alles umschmeißen und neu machen will.“ Mit diesen Worten beginnt der neue BZP-Präsident Fred Buchholz seine erste gewerbepolitische Rede vor der Mitglieder versammlung in Oldenburg am 23. Oktober. Wirklich beruhigt hat er damit wahrscheinlich niemanden, schließlich hat wohl keiner der Anwesenden mit etwas anderem gerechnet. Aber: „Ich werde ohne Frage einen eigenen Stil verfolgen und in der einen oder anderen Sache den Schwerpunkt vielleicht auch anders setzen, als es mein Freund Hans Meißner getan hätte.“ Doch bevor er fortfuhr, ehrten die Anwesenden den Kollegen Gabor Revesz, der in der Nacht zum 20. April 2007 mit 4 Schüssen ermordet wurde. Er hinterlässt eine 21jährige Tochter und seine Frau, denen die Taxistiftung mit einer Soforthilfe von €5.000 half.

8 • Hallo TAXI

Der Täter, ein 24jähriger Student, wurde im Juli, also 3 Monate nach der Tat, gefasst. 60 Jahre BZP Am 23. Oktober trafen sich die Gründerväter des BZP auf dem Bückeberg im Weserbergland, um eben diesen Bundesverband zu gründen. Fred Buchholz deutete diesen „Zufall“ als gutes Omen für die Jahresversammlung. Gute Entwicklung im Jahr 2007 Und mit guten Nachrichten fuhr er auch fort: „Vom Jahr 2007 kann man durchaus sagen, dass es wieder ein brauchbares Jahr zu werden scheint. Die Gesamtwirtschaft läuft ordentlich und das beeinflusst dann unmittelbar auch das Taxi- und Mietwagengeschäft. Dem schadete auch die Mehrwertsteuererhöhung 2007 jedenfalls im Taxiverkehr nicht, denn wegen der Beihaltung des ermäßigten Umsatzsteuersatzes haben sich für die meisten Taxibeförderungen keine direkten Auswirkungen ergeben.“ Weniger optimistisch beurteilt er die Lage des Mietwagengewerbes. „Die Erhöhung der Mehrwert-

steuer um 3 Prozentpunkte betrifft den Mietwagenverkehr umso stärker. Dessen Konkurrenzfähigkeit im Vergleich zum Taxiverkehr ist merklich getroffen worden; insoweit überrascht es dann umso mehr, wenn es immer noch eine Reihe von Taxiunternehmen gibt, die sich deshalb Mietwagenkonzessionen holen, um den erpresserischen Krankenkassenangeboten zustimmen zu können.“ In einem Punkt aber trifft die Mehrwertsteuererhöhung beide Verkehrsformen. Die Versicherungssteuer wurde ebenfalls auf 19% erhöht. Die KFZ-Versicherungskosten betragen bei einigen Unternehmen mittlerweile 25% der gesamten betrieblichen Ausgaben. Dennoch: „Angesichts (...) der nachhaltigen Arbeitsmarktbelebung ist eine sehr ordentliche Umsatzentwicklung zu erwarten.“

Einen Erfolg gelang dem BZP auch auf politischer Ebene: Die „besonnene und nachhaltige Arbeit des Bundesverbandes hat zu dem wichtigen Erfolg geführt, dass der Beschluss, Krankenkassen bei Krankenfahrten einen Abschlag von 3% einzuräumen, gestrichen wurde.“ Personenbeförderungsgesetz In den 1970er Jahren hat es bereits einmal einen „Krieg“ zwischen Minicars und Taxigewerbe gegeben. Dieser wurde erst mit der Abgrenzung der Verkehrsformen durch die 5. Novelle des Personenbeförderungsgesetz (PBefG) beendet. Fred Buchholz: „Der Verein, der die Farbfreigabe betrieben hat, kommt aus Stuttgart und schweigt dort. Es mag sein, dass er schweigt weil

Fotos: Raimund Cassalette

Von Jan Cassalette (jc@hallo-taxi.de)

Gülke wurde von Buchholz verabschiedet (siehe auch Seite 5)


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er keine Stimme hat. Aber man kann wohl sagen, dass seine Politik das Taxi in Baden-Würtemberg, zumindest aber in Stuttgart in eine tiefe Krise gestürzt hat: Qualität im Eimer, nur noch alte Autos und jetzt der Wegbereiter für eine Renaissance der Minicars.“ Bundesregierung für Hellelfenbein Entgegen den Befürchtungen unterstützt das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Wohnungswesen (BMVBS) eine einheitliche Farbgebung im Taxigewerbe. Ein Wegfall von „Hellelfenbein“ hätte eine mangelnde Erkennbarkeit der Taxi-

fahrzeuge zur Folge. Eine übergroße Mehrheit des Taxigewerbes stimmt hierbei der Entscheidung des Bundesministeriums zu. Pläne für die Zukunft Doch der Jahresversammlung würde es nicht gerecht werden, wenn man sie nur auf das bisher Erreichte reduziert. Auch in Zukunft werden sich Vorstand, Präsidium und Geschäftsführung für das Gewerbe einsetzen. So bleibt der Fiskaltaxamater in der Diskussion. Diese Fahrpreisanzeiger bzw. Wegstreckenzählerspeichern Fahrzeugdaten, Besetzung des Fahrzeuges und einnahmen langfristig und sind von Behörden

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Vorstand vollständig Eine überaus erfolgreiche Jahresversammlung nährt Hoffnung, dass sich das Taxigewerbe auch in den kommenden Jahren so positiv entwickelt wie dieses Jahr. Und nachdem die Düsseldorferin Magdalena Rüßeler erneut in den Vorstand gewählt wurde und Fred Buchholz mit einem nun kompletten Vorstand arbeiten kann, bestehen wohl kaum noch Zweifel an einem Gelingen.

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Die Teilnehmer konnten sich vom Taxi-Notfall-Simulator überzeugen (siehe auch Seite 5)

Hallo

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BPZ

Die Versammlung war gut besucht - und nach dem Dienst Zeit für ein umfangreiches Abendprogramm

Und: In der „Verordnung über den Betrieb von Kraftfahrtunternehmen im Personenverkehr“ heißt es: „Taxen und Mietwagen können mit einer Trennwand ausgerüstet sein, die zum Schutz des Fahrzeugführers ausreichend kugelsicher ist. Die Trennwand soll entweder zwischen den Vorder- und Rücksitzen angebracht sein oder den Sitz des Fahrzeugführers von den Fahrgastplätzen abteilen; sie darf versenkbar oder so beschaffen sein, dass ein Teil seitlich verschoben werden kann.“ Dieser Paragraph soll nach Meinung des BZP ersatzlos gestrichen werden.

Außerdem bemüht man sich darum, Gemischgenehmigungen nach Paragraph 46 des Personenbeförderungsgesetz zu streichen. Der BZP sieht keine Notwendigkeit für solche Genehmigungsformen.

**12 Cent / Min. aus dem Festnetz der DTAG

Foto: Raimund Cassalette

und Ämtern auslesbar. Der BZP spricht sich jedoch aus Gründen der hohen Kosten von €1.000 pro Fahrzeug gegen diese Maßnahme aus.


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10/07

23 Jahre Hallo! TAXI Von Jan Cassalette (jc@hallo-taxi.de)

1985 fing alles an - die erste Ausgabe von Hallo TAXI erschien mit farbigen Titel und schwarz-weißem Innenteil. Nun wurde es Zeit für einen neuen Anstrich. Vor Ihnen liegt die erste Ausgabe der „neuen“ Hallo TAXI! Form folgt Funktion - das trifft auch und insbesondere auf die aktuelle Ausgabe und alle zukünftigen Ausgaben unseres Magazins zu. Um Ihnen die Lektüre zu erleichtern, haben wir über die offensichtlichen und optischen Änderungen hinaus eine neue Struktur eingeführt – thematisch

sortiert und leicht zu finden sind redaktionelle Inhalte nun durch „Reiter“ am Seitenrand. Und bereits auf dem Titel ist eine Auswahl der Beiträge zu sehen, die Sie beim Durchstöbern von Hallo TAXI finden werden. Aber auch inhaltlich versprechen wir Ihnen, in Zukunft zuverlässig und schnell über relevante Themen zu berichten und dabei Ihre Interessen nicht aus dem Auge zu verlieren. In diesem Sinne wünscht Ihnen das Hallo TAXITeam viel Spaß. Wir freuen uns über Rückmeldungen, wie Ihnen das neue Erscheinungsbild gefällt– gerne auch als Leserbrief: leserbrief@hallo-taxi.de! Hallo

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Mercedes-Benz erweitert das TAXAT Winterreifenangebot

Günstiger 205/55 R 16 H Winterreifen, Freigabe des 195/65 R 15 T für die B-Klasse Mercedes-Benz Accessories GmbH, der Zubehörspezialist in der Daimler AG, hat den BZP über die aktuelle Produktpalette sowie die Preise der speziell für Mercedes-BenzFahrzeuge entwickelten Ta x i - R e i f e n „TAXAT Win- TNR Q440 ter“ informiert. Gemeinsam mit dem Her- 05291418 steller Continental konnte 05291427 die Winter-Pro05291000 duktpalette um die Dimension 05291001 205/55R16 91H 05291428 TAXAT Winter 05291429 ergänzt wer-

den. Gleichzeitig hat die bereits bekannte Dimension 195/65R15 91T TAXAT Winter nun auch eine Freigabe für die B- Klasse. Das exklusive Produkt TAXAT aus dem Hause der Continental AG erfreut

sich weiterhin großer Beliebtheit bei den Taxi-Kunden, so dass auch der neue Reifen über die geschätzten Merkmale verfügt: ­­­­­Gleichmäßiger Abrieb durch spezielle Gummimischung (sehr hohe Lauf-

EAN

Hersteller

Dimension

Profil

VK (€) zzgl. MwSt.

Für Baureihe

4019238234152

Continental

195/65 R 15 91 T

TAXAT Winter

53,18

4019238234169

Continental

205/65 R 15 94 H

TAXAT Winter

66,70

124, 202, 203, 210, 245

4019238355840

Continental

205/60 R 16 92 H

TAXAT Winter

75,30

211

4019238409789

Continental

205/55 R 16 91 H

TAXAT Winter

80,64

202, 203, 204, 245

4019238234176

Continental

215/55 R 16 93 H

TAXAT Winter

97,98

210

4019238276381

Continental

225/55 R 16 95 H

TAXAT Winter

104,06

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MOTOR & TECHNIK

Opel mit Anschlussgarantie für das 3. Jahr

Getreu dem Unternehmensmotto „Mehr Auto. Mehr Möglichkeiten.“ hat die Adam Opel GmbH ihr Service-Konzept für TaxiKunden ausgebaut. Die Rüsselsheimer Firma hat eine Anschlussgarantie für das dritte Jahr im Taxi- und Mietwagenbereich eingeführt, die alle wesentlichen und im Reparaturfall kostenintensiven Bauteile umfasst. Im Einzelnen betrifft dies - Motor - Schalt/Automatikgetriebe - Achs-/Verteilergetriebe - Antriebswelle - Lenkung - Bremsen

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leistung), rollwiderstandsenkendes Profil (Senkung der Treibstoffkosten), niedrige Abrollgeräusche sowie ausgezeichnete Federungseigenschaften (hoher Fahrkomfort). Erhältlich exklusiv in MB-Autohäusern.

- Kraftstoff-/ Abgas-/ elektrische Anlage - Klimaanlage - Kühlsystem und Sicherheitssysteme. Die Voraussetzungen, um an die Anschlussgarantie zu gelangen, sind moderat: Die Garantievereinbarung muss innerhalb der ersten sechs Monate nach der Erstzulassung geschlossen werden, wobei das Fahrzeug bis dahin höchstens 40.000 km gelaufen sein darf. Direkt nach der zwei Jahre geltenden Neuwagengarantie greift also dann diese Anschlussgarantie für ein weiteres Jahr, sodass der Opel-Kunde im

Taxi- und Mietwagenbereich einen dreijähriger Garantieschutz und entsprechend lange Kostensicherheit erhalten kann. Die Kosten für diese Anschlussgarantie sind von der voraussichtlichen Laufleistung, aber auch dem Fahrzeug abhängig, wobei drei Varianten (bis maximal 300.000 Kilometern) wählbar sind. Grobe Faustregel: die Prämie beginnt bei einer Gesamtlaufleistung von 200.000 km in den drei Jahren bei ca. 700 Euro netto. Die exakten Preise und weiteren Informationen zu diesem interessanten Service-Modul sind beim Opel-Partner einzuholen.

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In Kürze

Der seit 2006 erhältliche Ford Transit ist nun auch mit 5-Zylinder-Diesel, 200 PS und 6-GangHandschaltgetriebe lieferbar. Die Nutzlast steigt auf 2,7 t / Noch im November stellt Honda ein Brennstof fzellenFahrzeug vor. In Los Angeles wird eine Serienversion des FCX Concept zu sehen sein, dass 2008 in den USA und Japan auf dem Markt kommen wird. / SEAT folgt Konzernmutter Volkswagen und stellt den Ibiza ECOMOTIVE mit nur 99g/km Kohlendioxid-Emission vor (3,8 Liter Diesel für 100km) / Mehr als 1.000 Fahrzeuge werden auf der diesjährigen Los Angeles Motor Show vom 16. bis 25. November gezeigt.


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Peugeot 308: Viel Auto für € 18.000

In Kürze - Fortsetzung

Der Peugeot 308 hat als beste Fahrzeugneuheit in der Kompaktklasse das „Goldene Lenkrad“ der Zeitung „Bild am Sonntag“ für sich entschieden. In neun von 15 Wertungskategorien sah die 28-köpfige Jury den Franzosen vorne. Grund genug für uns, den 308 auf seine Tauglichkeit als Taxi zu überprüfen. Der erst auf der diesjährigen IAA im September vorgestellte 308 wirkt ungeachtet seiner objektiven Qualitäten zunächst nicht gerade prädestiniert für den harten Einsatz als Taxi. Unbestritten gehören Peugeots Diesel zu den Besten, davon gibt es gleich drei für den „Neuen“ aus des Kompakten. Von 90 bis 136 PS reicht die Skala, und ein Verbrauch von unter vier Litern außerorts ist ordentlich. Dienlich ist hier sicherlich auch das geringe Leergewicht von unter 1400kg, dennoch bleibt genug Platz für eine Stadtfahrt und drei Fahrgästen.

Foto: Peugeot

Von Jan Cassalette (jc@hallo-taxi.de)

Platz ohne Ende? Nicht ganz, aber genug für 3 Fahrgäste!

Lieferbar sind außerdem 2 manuelle Schaltungen mit 5 oder 6 Gängen sowie eine 6-Gang-Automatik. Ein Dieselpartikelfilter ist serienmäßig, ebenso 7 Airbags, ESP und elektrische Fensterheber vorn. Gegen Aufpreis sind, Peugeot-typisch, verschiedene Ausstattungslinien erhältlich, die ihrerseits zahlreiche Extras beinhalten und einen Kundenvorteil von bis zu €1.100 bieten. Beispielsweise kostet die Linie Tendance €1.650 mehr als die Grundausstattung Filou, beinhaltet aber eine manuelle Klimaanlage und ein MP3-fähiges Radio. Der 90-PS-Diesel kostet

mit eben dieser Filou-Austattung und als 5-Türer ab €17.950. Mehr PS sind erst mit „Tendance“ käuflich, dann mit 110 PS und ebenfalls 5 Türen für €20.450.

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Der 308 „HybrideHDi“ soll als Diesel Maßstäbe setzen

Hallo

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MOTOR & TECHNIK

Erst auf dem zweiten Blick ist der Franzose ein gutes Taxi

Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) hat die jüngste Dieselpreissteigerung noch einmal zum Anlass genommen, um Entlastungen für den Mittelstand einzufordern. In einem Schreiben an Bundesfinanzminister Peer Steinbrück fordert der Spitzenverband eine deutliche Absenkung der Mineralölsteuer. / In Emden lief der 15millionste VW Passat vom Band. / Der neue Audi A4 ist von der Zeitung „Bild am Sonntag“ mit dem „Goldenen Lenkrad“ als beste Mittelklasse-Limousine ausgezeichnet worden. Verkaufsstart für das neue Modell ist im Dezember. Ein Taxipaket ist nicht erhältlich.


10/07

Kia plant „eco“-Modelle vom neuen cee‘d Bereits getesteter cee‘d in Zukunft auch in besonders sparsamer Version

Die Produktion ist ab Dezember 2008 im Werk Zilina vorgesehen - Die „eco“Reihe erfüllt Abgasnorm Euro 5 zwei Jahre früher als erforderlich

MOTOR & TECHNIK

Frankfurt - Kia Motors wird seine Produktpalette ab Anfang 2009 um „eco“Versionen der cee’d-Modelle ergänzen. Basierend auf dem umweltfreundlichen Konzeptfahrzeug ecocee’d, das im September auf der IAA seine Weltpremiere feierte, werden sich die neuen „eco“-Versionen des Kia cee’d durch Sparsamkeit im Verbrauch und niedrige Emissionen auszeichnen. Sämtliche Technologien, die in der Studie eco-cee’d zum Einsatz kamen, wer den auf die neuen „eco“Modelle übertragen, die voraussichtlich ab Dezember 2008 im Kia-Werk in der slowakischen Stadt Zilina vom Band laufen werden. Die in Frankfurt gezeigte Studie „eco-cee’d“ basiert auf dem sportlichen Dreitürer Kia pro-cee’d (Marktstart Anfang 2008) und ist mit dem 1,6-Liter-Dieseltriebwerk ausgerüstet. Sie weist eine Kombination von kleinen, aber wesentlichen Veränderungen und Ausstattungs-Ergänzungen gegenüber der Serienversion auf. Resultat: Der Kraftstoffverbrauch ist um 17 Prozent gesunken (3,9

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Liter/100 km), die CO2Emission um 8,4 Prozent (104 g/km). Die Werte der Studie bei Leistung, Verbrauch und Abgas-Emissionen sind in erster Linie auf aerodynamische Verbesserungen zurückzuführen, durch die der Luftwiderstand um 11 Prozent von 0,33 cW auf 0,29 cW gesenkt werden konnte. Nach intensiven Tests im Windkanal legten die KiaIngenieure das Fahrwerk der Studie tiefer, brachten Luftleitbleche am Unterboden an (vorn, in der Mitte und hinten) und optimierten die Luftströmung um die Räder durch Kunststoff-Auskleidungen mit Spoilerlippen in den Radläufen. Ein neu gestalteter Kühlergrill verbesserte zusätzlich die Luftströmung im Frontbereich. Hinzu kamen MichelinReifen mit besonders geringem Rollwiderstand auf speziellen 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, die den Luftstrom an den Seiten des Fahrzeugs nur minimal beeinträchtigen. Die Motoren der „eco“Modelle werden bereits die Abgasnorm Euro 5 erfüllen, die erst ab Januar 2011 für alle neu zugelassenen Fahrzeuge gilt. Zu den Motor-Veränderungen, die vom Konzeptfahrzeug auf die „eco“-Reihe übertragen werden, gehören Maßnahmen, die die Kraftstoffeffizienz steigern und die Abgas-Emissionen senken,

wie etwa ein geringerer Turbolader-Druck (Dieselmodelle), die Optimierung des Einspritzzeitpunktes, die Modifizierung des Restgasgehaltes und die

Foto: KIA

Von Jan Cassalette (jc@hallo-taxi.de)

den über ein neues Sechsgang-Schaltgetriebe statt des standardmäßigen Fünfganggetriebes verfügen. Höhere Übersetzungen des vierten, fünften und sechs-

Der cee‘d mit sparsamen Diesel in Zukunft noch effizienter

Reduzierung der inneren Motorreibung. Um maximalen Nutzen aus den Verbesserungen von Aerodynamik und Antriebsstrang zu ziehen, werden alle „eco“-Modelle mit dem neuen StartStopp-System ISG (Idle Stop&Go) von Kia ausgerüstet, das mit einem Smart Battery Power Management kombiniert ist. Dieses System arbeitet mit Bremsenergie-Rückgewinnung. Es lädt während des Abbremsvorgangs automatisch die Fahrzeugbatterie auf und schaltet den Motor ab, sobald der Wagen steht und kein Gang eingelegt ist. Vor allem im Stadtverkehr verringert dieses System deutlich den Kraftstoffverbrauch und den Schadstoffausstoß. Alle „eco“-Modelle wer-

ten Ganges reduzieren den Kraftstoffverbrauch bei Autobahngeschwindigkeiten. Für die ersten drei Gänge wird das ursprüngliche Übersetzungsverhältnis beibehalten, so können die „eco“-Versionen aus dem Stand mit derselben Agilität beschleunigen wie die Standard-Modelle. Damit Motor und Getriebe in jeder Situation möglichst effizient arbeiten, befindet sich in der Instrumenteneinheit eine Gangwechsel-Anzeige, die mit der elektronischen Steuereinheit gekoppelt ist. Die Anzeige informiert den Fahrer über den optimalen Gang für die aktuelle Geschwindigkeit und gibt beim Beschleunigen und Verlangsamen den idealen Zeitpunkt für einen Gangwechsel an.


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10/07

Für Taxen Ganzjahresreifen? „Der wärmste Winter seit Beginn der Temperaturaufzeichnung“ – so lautete das Fazit im April 2007, nachdem der Winter viel Milde hatte walten lassen. Doch selbst wenn in Zukunft die kalten Monate weniger Frost und heftigere Regenfälle mit sich bringen, sollte man nicht auf die geeignete Winterbereifung verzichten. Nicht nur, weil es die neue Straßenverkehrsordnung unter Androhung von Bußgeld so vorschreibt, sondern weil Sommerpneus bei niedrigen Temperaturen alles andere als sicher sind. Egal, ob der Asphalt glatt, nass oder trocken ist. Die optimale Betriebstemperatur der mit einer här-

teren Gummimischung ausgestatteten Sommerreifen liegt bei 10 bis 40 Grad, während Winterspezialisten bei minus 20 bis plus 10 Grad am besten arbeiten. Hier können die weicheren Wintergummis, die teilweise bis zu 2000 Lamellen im Profil aufweisen, ihre Vorteile klar ausspielen: Sie verzahnen sich optimal mit der Schneedecke – gute Bodenhaftung und kurze Bremswege auf glattem Untergrund sind das Resultat. Es gibt jedoch noch eine weitere Reifenspezies, die Autofahrer sicher durch den Winter bringen kann: der Ganzjahresreifen. Er verfügt über eine Gum-

mimischung, die einen Kompromiss zwischen Sommer- und Winterreifen darstellt. Wer in milderen Regionen wohnt, in denen es nur an wenigen Tagen im Jahr zu einer geschlossenen Schneedecke kommt, und keinen Winterurlaub mit dem Auto plant, ist mit einem Ganzjahresreifen gut bedient. Doch Vorsicht! Beim Kauf sollte man unbedingt auf das Schneeflockensymbol achten, das für Wintertauglichkeit bürgt. Das weit verbreitete M+SSymbol für Tauglichkeit bei Matsch und Schnee ist dagegen immer häufiger auch auf nicht wintergeeigneten Reifen zu finden. Viele Flotten und

Kurierdienste ziehen gerne Ganzjahresreifen auf, da sie damit Umrüst- und Lagerkosten sparen. Der ADAC, bislang eher zurückhaltend in der Beurteilung von Ganzjahresreifen, empfiehlt inzwischen zumindest jüngere Modelle wie den Vector 5+ von Goodyear für den Winterbetrieb. Generell gilt jedoch: Für Taxifahrer lohnt sich der jährliche Wechsel von Sommer- und Winterreifen. Sie sind auf die jeweilige Jahreszeit optimal abgestimmt. Nur wer weniger fährt und überwiegend innerstädtisch unterwegs ist, spart mit Ganzjahresreifen.

Das erste Unwetter des Jahres Anfang hat Konsequenzen für Bremer Taxifahrer Zwar blieb der erste Herbststurm des Jahres ohne Folgen in der Größenordnung von Kyrill Anfang diesen Jahres. Für einen Taxifahrer aus Bremen allerdings hat auch dieses Naturereignis ein Nachspiel. Der 50-jährige wollte die wegen Überflutung gesperrte Straße am Bremer Weserufer trotz der Beschilderung durchfahren und scheiterte. Die von ihm als Pfütze eingeschätzte Wasserfläche verhinderte die Durchfahrt des Autos. Es blieb mitten im Wasser stehen. Der Fahrer rettete sich auf das Dach und

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konnte sich etwas später durchnässt in einem eingesetzten Streifenwagen bzw. an der Wache aufwärmen.

Die Beamten versorgten ihn mit einer ausrangierten (aber gut erhaltenen) Diensthose, einem Hand-

tuch und einem von ihm gewünschten heißen Glas Wasser. Wer nicht „hören“ will..

Foto: Harald Wanetschka

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10/07

Skoda: Neuer Superb ab 2008 Neu entwickelte Mittelklasselimousine wird im März in Genf vorgestellt

Death Valley / USA - Der vollkommen neu konzipierte Skoda Superb wird derzeit gründlich, aber getarnt getestet - Im nächsten Jahr wird er beweisen müssen, ob das „Raumwunder“ ein würdiger Nachfolger des erfolgreichen Tschechen ist.

play. Die Kombination dieser Funktionen ermöglicht eine sich der Situation angepasste Fahrbahnbeleuchtung, was die Fahrsicherheit beträchtlich erhöht. Weitere technische Details und der Umfang aller angebotenen Motorisierungen werden anlässlich der Weltpremiere der neuen Superb Generation auf

dem Autosalon in Genf im Frühjahr 2008 bekanntgegeben. Zielgruppen für den neuen Superb, mit dem die Marke Škoda auf weiteren Imagegewinn setzt und damit seine Erfolgsstory fortschreiben will, sind neben Familien auch Großkunden und Flottenbetreiber.

Verpackt auch noch nach Weihnachten - Der neue Skoda Superb kommt erst 2008

Mercedes: E 300 BLUETEC

Die auf der diesjährigen IAA vorgestellte, saubere E-Klasse jetzt auch in Europa Von Jan Cassalette (jc@hallo-taxi.de)

Vielleicht erinnern Sie sich. Hallo! TAXI durfte im letzten Jahr an der Rallye Paris-Peking teilnehmen. 36 E-Klassen machten sich auf den Weg um die halbe Welt. Die genutzte Technologie ist nun auch in Europa verfügbar.

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Erst im September hat Mercedes-Benz auf der IAA in Frankfurt im Rahmen der „Road to the Future“-Initiative den E 300 BLUETEC vorgestellt. Dieser wird parallel zum auch weiterhin erhältlichen E 320 CDI angeboten. Zwar handelt es sich in beiden Modellen um das selbe Aggregat, der E 300 BLUETEC heisst

aber eben so aufgrund einer etwas geringeren Leistung (211 statt 224 PS). Außerdem kostet ein Exemplar mit BLUETEC-Technologie €42.350 statt €41.350. Als „Das Taxi“ ist der Foto: Mercedes-Benz

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Eines ist aber bereits jetzt abzusehen: Im neuen Superb werden einige technische Innovationen Premiere feiern, die bisher sogar Konzernmutter VW vorenthalten waren. „Dieser Wagen bietet zahlreiche technische Neuerungen und interessante Detaillösungen“, so Dr. Eckhard Scholz, Entwicklungsvorstand von Škoda Auto. Beispiel: Das „Adaptive Front Light System“, kurz AFS. Eine elektronische Steuerung passt hierbei die Geometrie des Lichtkegels der Frontscheinwerfer und damit die Ausleuchtung der Straße der jeweiligen

Fahrsituation an. Diese Technik wird durch die Kur venlicht-Funktion, das Abbiegelicht und die dynamische Regelung der Scheinwerferneigung ergänzt. Bestandteil des Systems sind außerdem integrierte ausfahrbare Scheinwerferwaschdüsen, ein Wischer-Regensensor und das MAXI DOT-Dis-

Foto: Skoda

Von Jan Cassalette (jc@hallo-taxi.de)

E 300 BLUETEC allerdings nicht lieferbar.

Sauberer und sparsam - Mercedes‘ BLUETEC


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Heedfeld: „InsolvenzAntrag wird zurückgezogen“ Nach Antrag auf Insolvenz sind viele Kunden verunsichert - Investitionen verloren?

Eine „vorherrschende Investitionsunsicherheit“ soll maßgeblich zu extremen Umsatzeinbrüchen und damit einhergehend zur verübergehenden Insolvenz der Firma Heedfeld Elektronik GmbH geführt haben. Die Geschäftsführung ist sich aber sicher: „Ein umfangreiches Sanie-

Die Heedfeld Elektronik GmbH befindet sich derzeit in einem vorläufigen Insolvenzverfahren, das offizielle Verfahren wurde bisher nicht eröffnet. In Zusammenarbeit mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter wird derzeit ein

umfangreiches Sanierungskonzept erarbeitet. Nach erfolgten ersten Sanierungsmaßnahmen zeichnet sich bereits eine Fortführungsperspektive ab. Um die langfristige Prognose im Sinne der zahlreichen Kunden zu sichern finden zur Zeit konkrete Verhandlungen

Zahlreiche Zentralen nutzen Technologie der Firma Heedfeld

New York: Taxifahrer streiken gegen Technik New York - Zum zweiten Mal innerhalb von sechs Wochen haben New Yorks Taxifahrer am Montag mit einem Streik gegen den von der Stadt verordneten Einbau eines GPS-gestützten Navigationssystems protestiert. Die Touch-Screen-Monitore würden es Passagieren erlauben, fernzusehen, ihren Standort zu überprüfen und mit Kreditkarte zu bezahlen. Viele Taxifahrer sehen in dem Appa-

rat eine, noch dazu kostspielige, Verletzung ihrer Privatsphäre. Sie fürchten außerdem, dass sie künftig hohe Abgaben an Kreditkarten-Unternehmen zahlen müssten. „Es gibt mehrere Funklöcher in der Stadt, wo die Kreditkartenlesegeräte gar nicht funktionieren“, kritisierte die Vorsitzende einer Taxifahrer-Gewerkschaft, Bhairavi Desai. Bis eine Fehlermeldung des Systems komme, sei der Fahrgast vielleicht schon

mit mehreren potenziellen Investoren statt. Entscheidend für die Kunden der Firma: „Nach dem derzeitigen Sachstand gehen die Geschäftsführer der Heedfeld Elektronik GmbH davon aus, den Insolvenzantrag noch im Laufe diesen Monats zurückziehen zu können.“

ausgestiegen. „Wer entschädigt dann die Fahrer?“, fragte sie. Desais Angaben zufolge fuhren am Montag drei Viertel der Taxis wegen des Streiks nicht. Die Taxi Worker Alliance vertritt rund 20 Prozent der 44.000 Taxifahrer der Stadt. Taxen gibt es trotzdem: Die Stadtverwaltung hatte den verbleibenden Fahrern erlaubt, mehrere Passagiere gleichzeitig zu befördern und dafür ein spezielles Zonen-Tarifsystem erdacht.

MinicabBetreiber flüchtig Der Betreiber der „American Mini Cab“ in Köln, Arash Daryadel (37), ist scheinbar auf der Flucht. Der am Kölner „TaxiKrieg“ beteiligte soll nach Angaben des Kölner Express fluchtartig sein Büro geräumt und mit englischen Fahrzeugen davongefahren sein. Noch Mitte Oktober ließ Daryadel verlautbaren: „Wir stehen mit 60 Wagen am Start, fahren für den halben Preis!“ Die Büroräume der Firma stehen nun leer. Hallo

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ZENTRALEN

Bielefeld - Für die Kunden der Firma Heedfeld, Ausrüster von Zentralen und Taxen, war es eine böse Überraschung - Die Firma Heedfeld hat am Amtsgericht Bielefeld Antrag auf Insolvenz gestellt.

rungskonzept soll die Weiterführung des Geschäftsbetriebes sichern.“ In den Monaten September und August diesen Jahres soll das schwierige wirtschaftliche Umfeld ausschlaggebend gewesen sein für das schlechte Geschäft. „Durch die daraus resultierende Zahlungsunfähigkeit war der Antrag auf Insolvenz unumgänglich.

Foto: Heedfeld

Von Jan Cassalette (jc@hallo-taxi.de)


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10/07

Hin- und Rückfahrt eine Leistung

BZP AR.Nr. 46/07 - Rechtsprechung: Erneute Bundesfinanzhofentscheidung zur Umsatzsteuer bei Patientenfahrten: Hin- und Rückfahrt stellen bei einer „Wartefahrt“ eine einheitliche Beförderungsleistung dar, bei „Doppelfahrt“ gilt dies nicht, auch wenn dasselbe Taxi zurück befördert!

RECHT

Zur Umsatzsteuer bei den Patientenfahrten mit Taxis ist in kurzer Folge nunmehr die zweite Entscheidung des Bundesfinanzhofes (BFH) veröffentlicht worden, welche weitere Fragen zur umsatzsteuerlichen Behandlung positiv beantwortet. Der Kläger in diesem Verfahren führte als Taxiunternehmer ländliche Krankenfahrten zu Ärzten und Dialysekliniken durch, bei denen die einfache Fahrt jeweils unter 50 km betrug, die Hin- und Rückfahrt jedoch zusammengerechnet darüber lag. Bei kürzen Arztbesuchen wartete das Taxi auf den Patienten, während bei längeren Behandlungszeiten, insbesondere bei den Dialyseanwendungen, das Taxi leer zurückfuhr und den Patienten zur vereinbarten Zeit dann wieder abholte. Bei einer Außenprüfung vertrat das Finanzamt die Rechtsauffassung, dass in sämtlichen Fällen der Regelsteuersatz anzuwenden wäre, da die Fahrgäste für die Hin- und Rückfahrt einen einheitlichen Auftrag erteilt hätten. Das Finanzgericht folgte dem Finanzamt und meinte, dass auch

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bei den Abholungen nach längerer Behandlungszeit eine einheitliche Leistung anzunehmen wäre, da maßgeblich sei, dass die Fahrten aufgrund eines einheitlichen zivilrechtlichen Beförderungsvertrags erfolgt wären. Insgesamt drei Fragenbereiche wurden in dem Verfahren aufgeworfen und durch den BFH beantwortet: 1. Die Regelung, wonach der ermäßigte Steuersatz nur dann anzuwenden sei, wenn die Beförderung im Taxiverkehr innerhalb des Gemeindegebietes erfolgt, sei nicht etwa willkürlich und eine Ungleichbehandlung gegenüber den Fahrten, die die 50 km überschreiten. Vielmehr sei dies eine zulässige gesetzgeberische Typisierung, die im Interesse der Vereinfachung hinzunehmen sei. Im Übrigen sei der Gleichheitsverstoß relativ gering, da selbst innerhalb des Gebietes einer Großstadt eine Fahrt von über 50 km nur sehr selten vorkommen dürfte. 2. Hinsichtlich der Hauptfrage, wann bei gleichzeitiger Vereinbarung für Hin- und Rückfahrten die Fahrten zusammenzurechnen sind, erläutert der BFH noch einmal instruktiv sein bereits veröffentlichtes Urteil vom 31.05.07 (Az.: V R 18/05 [s. dazu AR.Nr. 37/07]): - Eine einheitliche Beförderungsleistung im Nahverkehr sei dann anzunehmen, wenn bei vereinbarter

Hin- und Rückfahrt die Fahrt nur kurzfristig unterbrochen wird und der Fahrer vereinbarungsgemäß auf den Fahrgast wartet („Wartefahrt“). - Keine einheitliche Beförderungsleistung liege jedoch vor, wenn das Taxi nicht auf den Fahrgast wartet, sondern ihn später – sei es aufgrund vorheriger Vereinbarung über den Abholzeitpunkt oder aufgrund erneuter Bestellung – wieder abholt und zum Ausgangspunkt zurückbefördert („Doppelfahrt“). In dieser Fallgestaltung sei die Gesamtfahrtstrecke nicht zusammenzurechnen und die beiden Fahrten seien als Nahverkehrsleistungen mit dem begünstigten Steuersatz abzurechnen, wenn die als einheitliche Nahverkehrsleistung zu bewertende Hinfahrt 50 km nicht überschreitet. - Noch einmal unterstreicht der BFH, das allein der Umstand, dass die Leistung aufgrund einer zivilrechtlichen Vertragsgrundlage erbracht werde, nicht den zwingenden Schluss auf eine einheitliche Leistung zulasse. Eine einheitliche Leistung liege auch nicht deshalb vor, weil mehrere Leistungen demselben wirtschaftlichen Ziel dienen. - Werden bei Fahrtantritt Hin- und Rückfahrt vereinbart, wartet das Taxi aber nach der Durchführung der Hinfahrt nicht auf den Kunden, sondern holt ihn später erneut mit

einem Taxi ab - das kann dasselbe, aber auch ein anderes sein - sei aus der Sicht des Durchschnittsverbrauchers mit der Ablieferung des Kunden die erste Beförderung rechtlich und wirtschaftlich abgeschlossen. - Auch aus dem BFH-Beschluss vom 24.10.1990 (Az.: V B 60/89) ergäbe sich nichts anderes, weil nämlich der dort entschiedene Sachverhalt wesentlich anders gelegen habe. Dort sei die Fahrt während der Krankenhausbehandlung des Fahrgastes nur kurz unterbrochen worden, der Fahrer habe vereinbarungsgemäß auf den Fahrgast gewartet und somit war die Beförderung „auf einen Zug“ geschuldet. 3. Der BFH weist auch daraufhin, dass die umsatzsteuerliche Bemessungsgrundlage für die Beförderung der Kunden zum Zielort das hierfür entrichtete Entgelt sei. Die Tatsache, dass das Beförderungsentgelt unter Berücksichtigung der von den Krankenkassen gezahlten unterschiedlichen „Tarife“ für Besetzt- und Leerfahrten berechnet wird, sei im Rahmen des § 10 UStG unerheblich. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass mit diesem Urteil die konsequente Linie, die mit der Mai-Entscheidung deutlich wurde, noch einmal unterstrichen wird und nun wirklich in der Umsatzsteuerfrage weitgehende Rechtssicherheit für alle Taxiunternehmen, die Patientenfahrten durchführen, hergestellt sein dürfte. Thomas Grätz


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