2004 06 07 Hallo TAXI

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ISSN 0949-9288 EUR 1,80 - 6/7 - JUNI/JULI 2004

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Das Magazin für Taxiunternehmer

- PEUGEOT 807 MIT DIESELFILTER - TAXAMOTOR KøBENHAVN - ZITTAU UND BÄRENSTEIN

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Der Ford Mondeo mit Intelligent Protection System ist einer der sichersten Arbeitsplätze und, da er den größten Gepäck- und Innenraum seiner Klasse hat, auch einer der bequemsten. Mit dem TDCi-Dieselmotor bringt er Sie schnell und leise ans Ziel, während Ihre Fahrgäste Videos und Nachrichten über das Multimedia-System abfragen können. Und wenn sich der Ford Mondeo dann auch noch „in Schale schmeißt“, könnte man meinen, er sei zum Taxi geboren.

Das FordMondeo Taxi 2 - 6/7 / 2004

Besser ankommen


VORWORT Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, und wieder wird uns ein Husarenstück des Bundesgrenzschutzes (BGS) von der Grenze Tschechiens und Deutschlands berichtet. „Auf der Strecke” blieb dabei ein Taxiunternehmerkollege aus Bärenstein (Thüringen). Sein Arbeitsbereich ist seine Heimatstadt Bärenstein, ganz in der Nähe des berühmten Kurortes Oberwiesenthal im Erzgebirge. Den Sachverhalt in Kürze: Unser Kollege erhält an einem Sonntag gegen 16:00 Uhr von einer Mitarbeiterin einer Bärensteiner Gaststätte einen Anruf: „Er möge bitte vier hier wartende Personen, offensichtlich Franzosen, abholen”. Nichts besonderes meinen Sie mit Recht. Der Meinung bin ich auch. Unser Kollege fuhr zu besagter Gaststätte und die vier Fahrgäste stiegen in das Taxi unseres Kollegen. Auch noch bis hier her ein normaler Verlauf der Dinge. Auf Befragen wurde unser Kollege gebeten sie zum ca. 30 Kilometer entfernte Zwickau zu befördern. Doch es kam alles anders. Nach wenigen Minuten wurde die Fahrt abrupt beendet. Beamte des Bundesgrenzschutzes stoppen das Taxi unseres Kollegen, nahmen nicht nur die vier Personen sofort fest, sondern legten dem völlig überraschten Kollegen Handschellen an und brachten ihn zur nächstgelegenen BGS-Wache in Bärenstein. Unser Kollege musste dort mehr als vier Stunden verbringen; ihm wurde jede ärztliche Betreuung verweigert (unser Kollege litt an Herzkreislaufbeschwerden) und hätte dringend benötigte Medikamente zu sich nehmen müssen. Er wurde ansonsten behandelt wie wir es aus amerikanischen Gangsterfilmen her kennen, einschließlich erkennungsdienstlicher Behandlung (Fotos, Fingerabdrücke) und Verhöre. Stellen Sie sich das doch bitte einmal in Hamburg, in Köln oder in München vor: Der BGS behandelt unbescholtene Taxifahrer wie Schwerverbrecher. Ein Aufschrei würde durch unsere Republik schallen. Aber für den BGS gehen an unseren Ostgrenzen die Uhren offensichtlich anders. Wer Fahrgäste in diesen Regionen aufnimmt, ist ein aktiver Schlepper! Ich hatte vor einem Jahr in Görlitz die Möglichkeit, mit einem für die Schlepperkriminalität zuständigen Staatsanwalt zu sprechen: „Wir werden zukünftig unnachgiebig gegen das organisierte Schlepperunwesen an unseren Ostgrenzen vorgehen. Wir werden durch strenge Strafandrohungen Exempel statuieren bis sich das in allen Grenzregionen herumgesprochen hat.” Jetzt kann man erahnen worum es hier eigentlich geht. Der anständig arbeitende Kollege aus Bärenstein ist in die Mühlen der Strafverfolgungsbehörden geraten, weil er an einem falschen Tag, zum falschen Zeitpunkt die falschen Fahrgäste beförderte. Wissen Sie, was hierbei auf der Strecke bleibt: Die Rechtstaatlichkeit unseres demokratischen Staates Bundesrepublik Deutschland. Wenn Sie wissen wollen wie die Geschichte ausging, dann lesen Sie unseren Bericht ab Seite 18. Wegen erwiesener Unschuld!, so der zuständige Staatsanwalt in Chemnitz, wurde das Verfahren gegen unseren Kollegen keine vier Wochen später eingestellt. Für viele Mitbürger(innen) unseres Bärensteiner Kollegen gilt er jedoch immer noch als beteiligter einer Schlepperbande. Diesen Schaden kann keiner so schnell wieder gutmachen. Mit freundlichen Grüßen

Raimund Cassalette

INHALT Seite 4: DAS NEUE RENAULT MÈGANE TAXI Die Renault-Offensive im Taxigewerbe nimmt Formen an. Eines der neuen Taxifahrzeuge ist der MÈGANE, der der Hallo TAXI - Redaktion durch sein Interieur und seinen Fahrleistungen positiv aufgefallen ist.

Seite 16: VDK WIEDER IN BREMERHAVEN Brigitte Barro-Mathes hat mit ihrem Mitarbeiter Volker Junge in der Georgstraße wieder ein SIGNAL IDUNA VDK-Büro eröffnet. Nun haben die Taxiunternehmer in der Seehafenstadt wieder Ansprechpartner vor Ort.

Seite 18: BÄRENSTEIN IM ERZGEBIRGE Für unseren Kollegen Veit Kurt Stephan war nach bereits 5 Minuten eine Taxifahrt beendet. Beamte des Bundesgrenzschutzes nahmen ihn wegen illegaler Schlepperei fest. Keine vier Wochen später wurde das Verfahren gegen ihn wegen erwiesener Unschuld eingestellt! Seite 28: FAHRSICHERHEITSTRAINING Diese unfallverhütenden Trainingseinheiten sollten für alle Taxifahrerinnen und -fahrer zur Pflichtaufgabe werden. Die Reaktionen auf Notfallsituationen werden deutlich verbessert. Seite 30: AILTON HATTE EIN PROBLEM Bremer Taxiunternehmer waren mit dabei, als die frischgebackenen Deutschen Fußball-Meister durch die Bremer Innenstadt gefahren wurden. Titelfoto: Der neue Peugeot 807 wird sicherlich seinen Weg als Großraumtaxi machen. Foto: Peugeot Presse

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DAS RENAULT MÉGANE GRANDTOUR TAXI

Der Renault Mégane Grandtour begeisterte uns immer wieder. Gut durchdachte Technik und viel Komfort machten diesen Kombi zu einem idealen Taxifahrzeug.

Der gut ausgestattete Arbeitsplatz des Megan-Kombi-Fahrers

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Ein Taxi sollte Tag für Tag aufs neue beweisen, dass die Kaufentscheidung für einen Renault Mégane Grandtour richtig war. Für Experimente, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, bleibt uns in den momentanen schwierigen Zeiten kein Spielraum. Ein Taxifahrzeug muss uns immer wieder begeistern und jeden von uns aufs neue erfreuen. Die Renault-Ingenieure haben in den vergangenen Jahren eine ganz Reihe von Personenwagen auf den Markt gebracht, die auch durch ihr Styling positiv auffielen. Das Arbeitstier Mégane Grandtour bewies uns anl. mehrwöchiger Testfahrten, dass mit ihm immer und jeder Zeit zu rechnen

Der Megane Kombi zeigte während unserer Testfahrten seine Stärken.


ist. Der Mégane Grandtour ist mit zwei Diesel-Triebwerken zu haben; einem Common-Rail + Turbo 1,5 dCi mit 82 PS und einem Common-Rail + Turbo mit variabler Turbinengeometrie und 120 PS. Wobei festzustellen ist, dass der „kleinere” Diesel mit den 82 PS im täglichen Alltag ausreicht. Insbesondere auch dann, wenn man Fahrerinnen und Fahrer im Einsatz hat. Unser Kombi Grandtour hat einen mittleren Verbrauch von 5,7 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Das sind durchaus gute und akzeptable Verbrauchswerte. Wie Sie auf den Bildern erkennen können, ist das Platzangebot sowohl im Front- als auch im Fondbereich auch für größere Fahrgäste ausreichend. Der Kombi sorgt durch seine Größe dafür, dass beinahe keinerlei Transportprobleme auftreten. Das Gepäckraumangebot liegt zwischen 520 und 1.600 Litern. Er-

Funkgerät und Taxameter befinden sich ideal im Armaturenbrettbereich.

Der Laderaum im Renault Mégane Grandtour reicht von 520 Litern bis 1.600 Litern und erfüllt dadurch beinahe alle Transportprobleme.

Der Common-Rail Turbo-Diesel 1,9 Liter mit 120 PS verleiht dem Renault Mégane Grandtour tolle Fahrleistungen.

staunlich ist auch seine Durchzugskraft. Hiermit können eilige Aufträge oder in Zeitnot geratene Fahrgäste pünktlich an ihr Ziel gebracht werden. Alle Renault Mégane Grandtour Taxis können über Renault-Händler geordert werden. Die Firma Intax in Oldenburg kann ihnen weiterhelfen. Die Firma Intax foliert alle Renault-Fahrzeuge mit der Farbfolie RAL 1015. Also, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, unser Eindruck ist, dass sich die Ingenieure von Renault richtig angestrengt haben und taxirelevante Personenwagen auf den deutschen Markt gebracht. Sehen Sie sich die Renault-Taxifahrzeuge bei Ihren Renault-Händler an. Sie werden, wie wir, sicherlich auch angetan sein.

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SYNTHETISCHE KRAFTSTOFFE DER WEG ZUM KUNDEN

Hamburg im Juni 2004 - Steigendes Verkehrsaufkommen sorgen für immer größere Probleme. Da macht es Sinn, dass die Fotos: Shell Presse Shell Deutschland Oil sich diesen Problemen annimmt und nach praktikablen Lösungen sucht. Hamburg im Juni 2004 - Die Shell Deutschland Oil hat die europäische Motorpresse zu einem Besuch der Shell-Labors im Hamburger Hafengebiet geladen. Dort (und in Großbritannien) wurde seit Jahren an einem neuen Dieseltreibsoff gearbeitet der nun unter dem Namen V-Power Diesel vorgestellt wurde. Immerhin für die Wissenschaftler, Techniker und Ingenieure von Shell eine große Herausforderung die jetzt mit der Pressevorstellung des neuen Dieseltreibstoff sein vorläufiges Ende fand. Als erste Mineralölgesellschaft bietet Shell in Deutschland und Österreich einen Dieselkraftstoff an, der einen synthetischen Bestandteil enthält. Der zusätzlich zum Standard-Diesel angebotene Kraftstoff trägt den Namen „Shell V-Power Diesel”. „Dies eröffnet ein neues Kapitel im euro-

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päischen Dieselmarkt und unterstreicht die führende Rolle von Shell bei der Entwicklung und Einführung innovativer Kraftstoffe. Unser internationaler Unternehmensverbund mit starken lokalen Forschungseinrichtungen und dem starken deutschen Raffinerie- und Distributionsnetz garantiert eine exklusive Versorgungskette für V-Power Diesel von Malaysia bis an unsere Tankstellen”, erklärte Dr. Josef Waltl, Vorsitzender der Geschäftsführung der Shell Deutschland Oil GmbH, anlässlich der Markteinführung. Führende Automobilfirmen in Deutschland begrüßen die Initiative von Shell als richtigen und zukunftsweisenden Schritt. Dr. Wolfgang Steiger von der Volkswagen-Konzernforschung stellte fest: „Shell V-Power Diesel wurde entwickelt, um bei Dieselmotoren eine Verbesserung von Leistung,


NEUE INSERTION!!!! beachten

Die Rußentwicklung macht den Unterschied deutlich: links verbrennt herkömmlicher Dieselkraftstoff, rechts reines Shell GTL. Verbrauch und Emission zu ermöglichen. Der neue Kraftstoff eröffnet damit den Weg für zukünftige Motorentechnologien”.

Shell V-Power setzt sich aus drei Bestandteilen zusammen: einem ausgesuchten Basiskraftstoff, einer synthetischen Kompo-

Links konventioneller schwefelfreier Dieselkraftstoff, rechts 100 Prozent Shell GTL. Extrem sauber, ungiftig, klar wie Wasser und biologisch abbaubar.

nente sowie einem speziellen Additivpaket. Die einzigartige Formulation des neuen Premium-Diesels verbessert Zündfähigkeit und Motorsauberkeit und ist dadurch auf die Anforderungen moderner Dieselfahrzeuge zugeschnitten. Fahrzeuge mit zuvor verschmutzten Einspritzdüsen (Direkteinspritzer) weisen durch die Reinigungswirkung von Shell V-Power Diesel eine verbesserte Beschleunigung auf - das wurde bei Testfahrten mit Dieselfahrzeugen aus dem deutschen Markt festgestellt. Die synthetische Komponente „Shell Gasto-Liquids” (GTL) mit einer hohen Cetanzahl von über 70 ist kristallklar. Sie wird in einem speziellen Verfahren aus Erdgas hergestellt. GTL trägt damit zur Versorgungssicherheit bei, da es neue Quellen erschließt. Führende Automobilunternehmen wie Volkswagen und DaimlerChrysler begrüßen die Einführung von GTL-Kraftstoffen. Sie ermöglichen eine bessere Verbrennung in heutigen Motoren wie Testfahrten in den USA, Großbritannien und Japan zeigten.

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FIAT MULTIPLA - DIE NEUE GENERATION Kompakte Außenmaße, intelligent variabler Innenraum, sechs Sitzplätze in zwei Reihen Frankfurt/Main im Juni 2004 - Der neue Fiat Multipla baut auf eine markante Optik, die trotz der Abkehr vom futuristischen Design seines Vorgängers Erkennungswert garantiert. Das beginnt bei der überarbeiteten Front, die mit Klarglasscheinwerfern, wabenartigem Kühlergrill mit Chromstreben und mittig platziertem Marken-Logo dem Fiat Multipla ein neues, kräftigeres Gesicht verleiht. Wir werden in einigen Wochen ausführlich über den neuen Multipla berichten. Einige Informationen vorab: Der Multipla wird mit zwei Dieslmotoren angeboten:

Einem wirtschaftlichen 1,9-Liter-Turbodiesel-Direkteinspritzer mit Common Rail Technik, der 115 PS leistet und ein wahlweise mit Benzin oder Erdgas arbeitender 1,6-Liter-Motor im Multipla Bipower. Dieses umweltfreundliche Triebwerk leistet 103 PS bzw. 92 PS. Die Motoren sind mit modernen Fünfgang-Getrieben gekoppelt. Der Fiat Multipla belebt auch in der zweiten Generation seine Klasse - durch Form, Konzept, Technik und Ausstattung. Ebenso durch seine Fähigkeit, unterschiedlichen Anforderungen gerecht zu werden.

Fachkundekurse in Bayern Der Landesverband Bayerischer Taxiund Mietwagenunternehmen e.V. führt in München und Nürnberg Vorbereitungslehrgänge zur Fachkundeprüfung vor der Industrie- und Handelskammer Bayern durch. Nachfolgend die bisher festgelegten Termine: Kurs 5 22.06. bis 20.07. 2004 Ort: Kursraum Engelhardstraße 6, 81369 München

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Anmeldung: Landesverband Bayerischer Taxi- und Mietwagenunternehmen e.V., Frau Elke Choleva, Tel.: (089) 77 30 77 Die Termine 2004 in Nürnberg: Kurs 3 21.06. bis 14.07. 2004 Kurs 4 04.10. bis 27. 10.2004 Ort: Industrie- und Handelskammer Nürnberg, Hauptmarkt 25-27, 90403 Nürnberg, Frau Monika Simcic, Tel.: (0911) 95 95 210 - 0

FORD FUSION DIESEL-MODELLE 0,0% Köln im Juni 2004 - Vor dem Hintergrund der aktuellen KraftstoffpreisDiskussion bieten die Ford-Werke AG und die Ford Bank allen Privatkunden einen hochattraktiven „Null” Zinsatz für Diesel-Personenwagen an. Mit diesem attraktiven Angebot können Kunden die laufenden Kosten für Ford Fusion TDCi Modelle nochmals senken. Der hochmoderne 68 PS starke 1,4Liter-Turbodiesel mit dem modernen 5-Gang-Schaltgetriebe erfüllt bereits heute die Euro 4-Norm, die für Neuzulassungen erst ab dem Jahr 2006 befristete Kfz-Steuerbefreiung. Der Null-Zinssatz gilt für alle DieselModelle Ford Fiesta und Fusion somit auch für die attraktiven Editionsmodelle Viva, die bereits Klimaanlagen und Audiosystem serienmäßig an Bord haben.


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Bitte beachten: Bei EUROPACONTROL handelt es sich lediglich um einen freigewählten Arbeitstitel!

EUROPACONTROL Das Unternehmen für die Sicherheit unserer Kunden - in ganz Europa Sehr geehrte Kolleginnen, sehr geehrte Kollegen, die Zeiten sind schlecht. Umsatzeinbrüche, Ärger mit zahlungsunwilligen Krankenkassen, Finanzbeamte, die uns wie Krimminelle behandeln und stetig steigende Kosten für Personenwagen prägen momentan unsere Zeit. Viele Kolleginnen und Kollegen leiden unter purer Existenzsnot. Konkurse von Taxigbetrieben waren noch vor einigen Jahren schier undenkbar; sind aber heute leider Realität. Hinzu kommt noch, dass das Image unseres Gewerbes durch „schwarze Schafe” deutlich gesunken ist. Nun dürfen wir nicht einfach den Kopf in den Sand stecken oder wie das Kaninchen vor der Schlange untätig zusehen. Wir müssen handeln. Unser Gewerbe muss unbedingt in profitable neue Marktnischen vordringen. Womit wir beim Thema wären. Europaweit sollten sich Taxi-Zentralen unter dem Arbeitstitel „EUROPACONTROL” zusammenschließen und für die Immobilien ihrer Kunden Sicherheit bieten. Sie alle kennen die Kleinwagen, die mit „SECURITY-Aufklebern” versehen, durch die Straßen Deutschlands fahren. Sicherheit wird seit Jahren auch bei uns immer größer geschrieben. Und genau dort können wir gemeinsam ansetzen. Kein Security-Dienst hat in den Städten mehr als ein oder zwei Fahrzeuge auf den Straßen. Und genau dort setzt die massive Kritik der Versicherungsunternehmen an: Bevor der Fahres eines Sicherheitsfahrzeuges an einem potentiellen Tatort angelangt ist, haben Einbrecher, die die Schwachstellen der Sicherheitsfirmen genau kennen, ganz in Ruhe das Einbruchsobjekt, eine Villa, ein Geschäftshaus, eine Werkstatt, ein Labor, ein Kühlhaus etc. ge-plündert, Sachbeschädigung und/oder Vandalismus betrieben. Gänzlich anders organisiert sähe ein Sicherheitsdienst aus, der innerhalb weniger Minuten ein gutes Dutzend Fahrzeuge am Tatort platzieren könnte. Die Täter würden schnellstens das Einbruchsobjekt verlassen; der Schaden wäre bei allen Einbrüchen sicherlich extrem minimiert. EUROPA CONTROL wäre eine Initiative des Deutschen- und Europäischen Taxigewerbes, die uns allen zusätzliche Ein-

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nahmen sichern könnten. Ihnen, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, die Vorgehensweise von EUROPACONTROL zusammengefasst und erläutert: Der überwiegende Teil der Taxi-Zentralen sind mittlerweile mit Datenfunk ausgerüstet. In diesen Zentralen ist bereits eine Notruf-Software und ein entsprechender Monitor installiert. Damit sind bereits alle Voraussetzungen für eine Teilnahme am EUROPACONTROL - System vorhanden. Kunden einer dieser Taxi-Zentralen können sich als Teilnehmer dieses Sicherheitssystems anmelden. Dafür werden monatliche Gebühren fällig, die zunächst einmal den Taxi-Zentralen zu Gute kommen. Mit den Immobilienbesitzern werden genaue Vereinbarungen verabredet, in denen die Vorgehensweise im Falle eines Alarms genau fixiert wird. Z.B. wer soll in welcher Reihenfolge alarmiert werden (die Polizei, der Besitzer, der sich im Wochenendurlaub befindet, der Prokurist des Unternehmens, Techniker etc.)? In jedem Fall werden per sprachlosen Datenfunk sofort fünf bis zehn (oder mehr) Taxis zum Alarmobjekt geordert. Vom Vorstand/ von der Geschäftsleitung der Taxi-Zentrale werden besonders zuverlässige Taxiunternehmer/Taxifahrer ausgesucht. Auf gar keinen Fall Rambotypen. Die bloße Anwesenheit zahlreicher Taxis mit eingeschalteten Licht sorgt dafür, dass der oder die Täter flüchten. Damit ist der Job der Taxifahrer bereits erledigt. In der heutigen Zeit sind Einbrüche oft mit Vandalismusschäden verbunden, die den Versicherungen sehr viel Geld kosten. Durch das Flüchten vor den herannahenden Taxis werden diese Schäden auf ein Minimum reduziert. Leitende Versicherungsmitarbeiter gehen momentan davon aus, dass Zahlungen von EUR 100.- pro eingesetztem Taxi realistisch sein werden. Wie geschildert, für einen Job der höchstens eine halbe Stunde in Anspruch nehmen wird. Ein bedeutendes Versicherungsunternehmen ist momentan dabei, die tariflichen Belange zu klären. Ein Immobilienbesitzer schließt mit diesem Versicherungsunternehmen eine Art zusätzliche Hausratsversicherung ab. Diese Versicherung beteiligt dann die ortsansäs-

sige Taxizentrale. Monatlich werden Kosten für den Immobilieninhaber fällig, der mit der Taxi-Zentrale eine Vereinbarung trifft. Hierin enthalten sind die sekundenschnelle Alarmierungen und der Einsatz von einer vorher vereinbarten Anzahl von Taxis. Zahlreiche bedeutende Taxi-Zentralen Europas haben an dem System EUROPA CONTROL ihr großes Interesse bekundet. Die Suche nach Marktnischen, bedingt auch durch die allgemeine wirtschaftlich schwierige Zeit, sorgt dafür, dass wir in Zukunft ein europaweites, flächendeckendes System von Sicherheits-Taxi-Zentralen vorhalten können. Und: EUROPACONTROL soll sich in Deutschland und in Europa positiv auf das Image unseres Gewerbes auswirken. Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, bis zur endgültigen „Serienreife” dauert es noch ein paar Wochen bzw. Monate. Die versicherungs- und tarifrechtlichen Belange sind nicht ganz einfach und bedürfen noch einiger Arbeiten und Prüfungen. Wenn Sie sich mit Ihrer Taxi-Zentrale an dem Sicherheitskonzept EUROPA CONTROL beteiligen möchten, dann senden Sie uns ein kurzes Schreiben. Wir registrieren Sie und halten Sie dann auf dem Laufenden. Und Sie sorgen so dafür, dass Ihnen Informationen nicht verloren gehen. EUROPACONTROL ist zunächst ein Arbeitstitel. Es haben sich bereits diverse Taxi-Zentralen aus zahlreichen Ländern Europas gemeldet und ihre Teilnahme bekundet. Taxi-Zentralen, die moderne Volldatenfunk-Systeme installiert haben, sind ohne (große) Probleme in der Lage, die Erfordernisse des EUROPACONTROL-Systems zu erfüllen. Wir werden von Bremen aus die Marketingbelange erarbeiten, erfüllen und Ihnen zur Kontrolle übersenden. Ohne professionelle Arbeit ist EUROPACONTROL nicht von Erfolg gekrönt. Wir sollten wissen, dass unser Klientel wohlhabende Immobilienbeseitzer sind, die sich in unseren Zentralen ein großes Stücke Sicherheit erkaufen. Entsprechend hochwertig müssen auch die Werbemaßnahmen sein. Wir wünschen uns für die Zukunft gute Geschäfte mit EUROPACONTROL


Hansa-Funk Hamburg

Taxi Düsseldorf eG

Taxi-Geno Nürnberg

Wien Funk Taxi Wien

31300 Wien

WBT Berlin

Taxi 230001 eG Frankfurt

Taxi-Funk Regensburg

Antwerpen Antwerp Tax

Die 48er Wien

Lyon Taxi Radio

Taxi-Geno Halle / S

Taxi-Geno Rostock eG

TCA Amsterdam

Graz City Funk

Basel Taxizentrale

Funk-Taxi Saarbrücken

17 15 Salzburg

Graz Free Line

Kopenhagen Amager ÖBRO

Taxi-Auto Zentr. Stuttgart

Wien WIHUP

Zürich 444 44 44

TAXAMOTOR Kopenhagen

Zürich Alpha

KURIR Taxi Stockholm

Berlin City Funk

Taxi München eG.

Taxi-Ruf 14 0 14 Bremen

Funk-Taxi Hannover

Taxi-Ruf Köln eG

Taxi Dortmund eG

Taxi-Geno Leipzig

Taxi-Geno. Dresden

Taxi-Geno Magdeburg

Taxi-Zentrale Wuppertal

Wien 40100

Anlaufstelle für alle Vorstände und Geschäftsleitungen Taxi-Ruf Bremen 14 0 14

Lausanne Taxi

Genf 33 141 33

Brüssel Autolux ... und weitere Zentralen

Die oben angeführten Taxi-Zentralen haben modernste Computer-Technologien im Einsatz. Darunter gehören die fms-, GEFOS-, Heedfeld- und Seibt & Straub-Technologien aus Deutschland, Finn Frogne und TAXAMOTOR aus Dänemark, KURIR-TAXI aus Schweden, Microtek aus Italien und INTERFACOM S.A. taxitronic aus Spanien. Mit der Soft- und Hardware dieser Unternehmen kann das Taxigewerbe ein umfassendes europaweites Sicherheitssystem aufbauen. Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, selbstverständlich ist diese Auflistung noch nicht vollständig. Vielmehr warten wir noch auf ein OK. der Versicherung damit wir mit unserem Sicherheitssystem beginnen können. Noch eine Anmerkung: Die Auflistung der o.a. Taxi-Zentralen ist nicht vollständig und wird ständig erweitert! Taxi-Zentrale an beteiligten Firmen ausgeführt. Eines ist klar: Die Immobilienbesitzer lassen ihre Häuser nach einem Einbruch nicht ungeschützt. Sie sehen, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, in dem Sicherheitssystem EUROPACONTROL sind nach einem Einbruch weitere zahlreiche Arbeiten verbunden, die von dem Zentralenpersonal abgearbeitet werden müssen. Selbstverständlich werden diese und andere anfallenden Arbeiten kostenpflichtig erledigt. Weitere Informationen und Auskünfte: Taxi-Ruf 14 0 14 Bremen EUROPACONTROL Raimund Cassalette Mitglied im Aufsichtsrat Jakobistraße 20, D - 28195 Bremen Tel.:+49 421 170 470 Fax:170 473 www.europa-control-system.de hallotaxi@gmx.net

Taxis werden sofort zum 1Tatort beordert Alarmierung 2 der Polizei

Immobilienin3 haber wird benachrichtigt Versicherung 4 wird benachrichtigt

Die örtliche EUROPACONTROL Zentrale, die einen Notruf angenommen hat und dann „abarbeitet”

Die Alarmierung der Polizei und die sofortige Entsendung von Taxis an den Tatort haben zunächst oberste Priorität.

Glaserbetrieb wird beauftragt 5 zu sichern Schlüsseldienst 6 baut neue Schlösser ein Objektschutz sichert weiterhin 7 die Immobilie Erstellung der Gesamtkosten8 rechnung

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63 % RABATT FÜR EINEN NEUEN AUDI A8? : BITTE SCHÖN! BREMEN IST PLEITE, GREIFT ABER ZU Bremen im Juni 2004 - Nicht zu ersten Mal treten viele unserer Kolleginnen und Kollegen als Bittsteller bei Automobilherstellern auf. Die allgemein schlechte wirtschaftliche Lage zwingt uns dazu, um jeden Rabattpunkt zu kämpfen wenn wieder einmal ein neues Taxi- oder Mietwagenfahrzeug angeschafft werden muss. Das war eigentlich schon immer so, jetzt aber, seit ein oder zwei Jahren ist bei vielen von uns die Luft raus. In der Tat hat man bei einigen Automobilherstellern offensichtlich die Situation erkannt und bietet Taxis und Mietwagen zu wirklich günstigen Konditionen an. Dazu muss jedoch angemerkt werden, dass wir immer schon einige Rabattpunkte erhielten, die „normale” Autokäufer nicht erhielten. Wir waren ob dieser Sonderstellung eigentlich ganz zufrieden. Nun aber kommt es dicke. Der Stadtstaat Bremen ist pleitiger denn pleite. Hierbei wollen wir die Gründe nicht im Detail untersuchen, sondern Fakten auf den Tisch legen. Es wurde bekannt, dass einige Behördenvertreter und Mitarbeiter staatlicher Betriebe sagenhafte Rabatte für ihre neuen (Dienst-) fahrzeuge erhielten, die sie darüberhinaus auch noch privat! nutzen durften. Während Otto Normalverbraucher, dazu gehören auch wir Taxi- und Mietwagen-

unternehmer, um jeden Prozentpunkt heftigst kämpfen mussten, können sich die Behördenmitarbeiter über traumhafte Konditionen freuen. Die 5er Reihe von BMW und das AudiModell A6 soll es mit 50 Prozent und den 3er BMW mit etwas über 40 Prozent geben. Im Vergleich zum regulären Listenpreis regelrecht teuer sind Opel und VW, die lediglich gut 20 Prozent gewähren sollen. Möglich sind die Sonderkonditionen angeblich nicht, weil Bremen große Stückzahlen kauft und damit lukrativer Großabnehmer ist. Vielmehr haben vornehmlich Audi und BMW offenbar großes Interesse daran, ihre Fahrzeuge im öffentlichen Dienst auf die Straße zu bringen. Die Hersteller berücksichtigen in ihrer Kalkulation ganz offensichtlich einen nicht unerheblichenWerbewert ein. Mit diesen Fahrzeugen zu Sonderkonditionen machen einige Behörden und Staatsbetriebe offensichtlich gute Geschäfte. Sie richteten Kurierdienste ein. Offensichtlich mit Erfolg. Wen wundert es es: Mit extrem günstigen Konditionen können für Kurierdienstfahrten sagenhafte Tarife angeboten werden. Dabei übersehen die Verkäufer von Audi und BMW offensichtlich die Kleinigkeit, dass dem ortsansässigen Taxigewerbe in Bremen

TELEFONNUMMER BEIM INTERNETAUFTRITT Das Oberlandesgericht Köln hat in einem Urteil vom 13.02.2004 (Az.: 6 U 109/03) entschieden, dass allein die Angabe einer Postanschrift und einer E-Mail-Adresse nicht den Impressumspflichten nach dem Teledienstgesetz genügen. Anbieter geschäftsmäßiger Teledienste haben Angaben bereitzuhalten, die eine schnelle elektronische Kontaktaufnahme und eine unmittelbare Kommunikation ermöglichen. Dies erfordert zumindest eine Telefon-

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oder eine Telefaxnummer, die im Impressum anzugeben ist. Offen gelassen haben die Kölner Richter, ob die Angabe einer Telefonnummer unabdingbar erforderlich ist. Das Gericht weist nur darauf hin, dass für eine solche Auffassung vieles spricht. Wenn ein Dienstanbieter online die Möglichkeit anbietet, um einen Rückruf zu bitten, so genügt dies nicht für die gesetzlichen Anforderungen an die Möglichkeit zur unmittelbaren Kontaktaufnahme.

solche Kurierdienstleistungen fehlen. Das kann ich Ihnen schon so sagen: Mit beispielsweise 63 % Rabatt könnte ich beinahe jeden Kurierdienst-Konkurrenten ausstechen. So müssen wir uns nicht weiterhin wundern, dass BMW´s und Audi´s dieser Behörden bzw. dieser unter staatlicher Obhut stehenden Betriebe überall in der Stadt herumstehen (dürfen). Dürfen sie eigentlich nicht, tun es aber trotzdem. Die Sprüche kennen wir doch alle: Eine Hand wäscht die andere, oder eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Bremen ist weiterhin pleite und wird sich auch wohl zukünftig nicht von der finanziellen Misere erholen können. Da müssen es schon für deren Mitarbeiter(innen) mindestens BMW´s und Audi´s sein. Seinen Bürgerinnen und Bürgern muss man doch zeigen, dass es mit Bremen noch nicht am Ende ist. Wir werden uns bei den zuständigen Mitarbietern der genannten Automobilhersteller über die Sachverhalte höchstpersönlich erkundigen. Dabei interessiert uns insbesondere, ob sie weiterhin an einer für beide Seiten gedeihlichen Zusammenarbeit mit unserem Gewerbe Interesse haben. Raimund Cassalette

Taxifahrer ausgeraubt 170 Euro hat ein Ganovenpärchen am Mittwoch früh bei einem Überfall auf einen Taxifahrer erbeutet. Der Droschkenkutscher hatte die beiden am Frankfurter Hauptbahnhof eingeladen und dann in die Landgrafenstraße gebracht. Am Ziel angekommen, zückte der etwa 30 Jahre alte Mann auf dem Beifahrersitz ein Messer und zwang den Kollegen seine Geldbörse rauszugeben. Anschließend flüchtete der Verbrecher gemeinsam mit seiner Begleiterin.


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„WARTEN, WARTEN, WARTEN”: DEM MÜNCHNER TAXIGEWERBE GING ES NOCH NIE SO SCHLECHT WIE ZUR ZEIT!

Warten, warten, warten - das ist der Alltag der Münchner Taxler. Stundenumsätze von sieben Euro sind normal. Um den Gewinn zu Foto: Karlheinz Egginger/SZ-Archiv erhöhen, wählen manche Fahrer gerne mal die „Ungarn-Schleife”. ARTIKEL VON BERND KASTNER, SZ am 2. Juni 2004 Unterwegs an den Rand der Gesellschaft „Die Zahl der zwielichtigen Kollegen nimmt zu“: Warum es dem Münchner Taxigewerbe so schlecht geht. Von Bernd Kastner Frank Flint hat heute noch nicht gestochen. Er wartet auch erst drei Stunden, so ein schneller Stich wäre ein Wunder. Seit halb neun steht sein Fahrzeug in der Schlange, die Sonne scheint, er sitzt auf einer Bank, hinter ihm steht Auto an Auto. Einige Kollegen spielen Schach oder Schafkopf auf Bierbänken, andere lesen Zeitung hinterm Lenkrad oder schlafen. Flughafen München, Terminal 2, Taxi-Speicher. Ja, ja, sagt Frank Flint und grinst, er wisse schon. die Razzia. Dann beginnt er zu erzählen von einem Gewerbe, das ins Ge-

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rede gekommen ist, nicht erst, seit neulich die Zollfahnder aufgekreuzt sind und seither Münchens größter Taxiunternehmer im Gefängnis sitzt. Später wird Flint sagen: „Die Zahl der zwielichtigen Kollegen nimmt zu.“ Er wird erzählen von den Tricks gegen Staat und Fahrgast, von der „Ungarn-Schleife“ und von blutigen Nasen, und dann wird er bitten, seinen richtigen Namen besser doch nicht zu nennen. Die Kollegen, wer weiß, wie die reagieren. Er hat ungefähr 20 000 Kollegen in München. Bestimmt gibt es genauso viele Geschichten und Wahrheiten über das elfenbeinfarbene Gewerbe, und natürlich sind die schwarzen Schafe Inhalt der Geschichten. Einigkeit herrscht nur darin, dass das Geschäft am Boden ist. „Die Lage ist dramatisch,“ sagt Max Herzinger, Vorstand der Taxi-Genossenschaft. Bei ihm beginnt der Streifzug durch das Gewerbe, der bei Flint

enden wird. Stimmt es, was man so hört und liest, dass immer mehr Taxi-Unternehmer und -fahrer den Kunden übers Ohr hauen und den Staat betrügen? Vor Herzinger liegt eine Mappe mit Beschwerden, jede Woche werden ein paar Fahrer einbestellt, gerade wartet wieder einer vor der Tür. Der Genossenschafts-Chef holt ein wenig aus. Noch nie seien die 3350 Taxis, so wie heute, fast alle gleichzeitig unterwegs gewesen. Das bedeute einen Stundenumsatz von durchschnittlich sieben Euro. Sieben Euro! Noch nie habe es so viele Neueinsteiger über fünfzig gegeben. Menschen, die sich im Taxi bis zur Rente über Wasser halten wollen. Auch die Zahl der Ausländer steige ständig. Und dass unter den vielen, vielen Fahrern einige seien, die schlecht Deutsch können, die den Fahrgast und sein Ziel nicht recht verstehen und nicht nachfragen wollen,


sondern aufs Geratewohl losfahren oder absichtlich einen Umweg fahren - ja, „die Probleme haben wir wirklich, das ärgert uns“. Ehe er seinen Gast verabschiedet und bittet, das Negative nicht zu schreiben, berichtet er noch Positives“ Die Taxiprüfung könne gar nicht schwieriger sein als in München, und die amtlichen Kontrollen der Taxischeine und der Autos und der Sozialabgaben seien auch streng. „Wir werden vorzüglich kontrolliert vom Kreisverwaltungsreferat.“ Sagt auch Hans Billmeier, Vorsitzender der Taxivereinigung: „Die Sanktionen sind gnadenlos. So ein Unternehmer würde nie wieder auf die Beine kommen.“ Dass die „scharfen Kontrollen“ so gut ankommen, freut Reiner Knäusl, den Chef der KVRVerkehrsabteilung. „Das Gros der Taxifahrer verhält sich korrekt“, sagt er und nennt ein paar Zahlen, doch echte, aussagekräftige Statistiken fehlen. Nur 253 Beschwerden von Fahrgästen und Taxi-Kollegen seien im vergangenen Jahr beim KVR eingegangen, meist wegen Fahrtverweigerung, Unfreundlichkeit oder Fahren eines Umwegs. 52 Ermahnungen und sechs Abmahnungen habe das KVR geschrieben, was, gemessen an den rund 1,5 Millionen Fahrten pro Jahr, nicht viel sei. Bei gravierenden Verstößen, garantiert Knäusl, sei der Taxischein weg. „Die Wirklichkeit ist leider anders.“ Hubert Schmidt sagt das, Geschäftsführer von Isar-Funk. Es dauere zu lange, bis das KVR einer Beschwerde nachgehe, manchmal passiere auch gar nichts. Schmidt erzählt, was er und zwei Taxi-Kollegen vor ein paar Jahren erlebt haben: die drei kommen nachts um eins aus einem Wirtshaus im Tal, da spricht sie plötzlich ein Taxifahrer an, will den Dreien zu einer amourösen Nacht verhelfen: Wollen Sie Frauen gucken? Kostet nix! Schmidt ist heute noch empört, „so was darf nicht sein!“. Sofort habe er ihn beim KVR angezeigt - doch der Mann fahre Taxi wie eh und je. am meisten aber leide man in München am Verkehr, weil die Stadt die Bus- und Tram-Spuren nicht für Taxis freigebe -und an sich selber. „Wir müssen einfach besser werden. „Viele müssten erst begreifen, dass sie Service bieten müssten. „Es wird aber nichts gemacht von der Gewerbevertretung“, klagt Schmidt. Keine Schulung, keine Weiterbildung. „Daran krankt`s.“ Schmidt zielt auf Genossenschaft und Taxivereinigung. Manche der Taxi-Oberen sind sehr mit ihren brancheninternen Widersachern beschäftigt. Das Wort vom „Taxi-Krieg“ macht die Runde, seit im vergangenen Jahr Isar-Funk der Vereinigung die Flughafen-

Konzession wegschnappte. So wundert es nicht, dass deren Chef Billmeier und seine Pressesprecherin Carmen Roithmeier vor allem über die Zustände am Flughafen jammern, und über die von Isar-Funk so in die Höhe getriebenen Gebühren für die Taxler. Und über die Plage der unzähligen unkundigen Land-Taxler. Bei den Landratsämtern rund um MUC könne sich fast jeder mühelos einen Schein besorgen, ohne sich in der Stadt auszukennen Vergangenen Herbst gab es schon mal eine Kontrolle am Terminal. Carmen Roithmeier lacht. Weil sich die Kontrolleure ungeschickt angestellt hätten: Vorne in der Schlange haben sie angefangen, und bis sie hinten waren, hätten viele Reißaus genommen. Dann räumt sie ein, dass die Sache mit den 400-Euro-Jobs und den korrekten Sozialabgaben natürlich sehr schwer zu kontrollieren sei. „Das ist ein Graubereich.“ Für diese Kontrollen sind Steuerfahndung und Zoll zuständig. „Ameisengeschäft“ nennen die Ermittler die Droschken-Branche wegen der vielen, kaum kontrollierbaren Mini-Unternehmen. Vom „Kampf gegen Windmühlen“ spricht ein Fahnder, und das man sich zumindest bemühe, „Duftmarken“ zu setzen. Frank Flint, der TaxiFahrer am Terminal 2, sitzt noch auf der Bank, einen Aufenthaltsraum gibt es nicht für die Taxler, die zu hunderten warten. Seinen ersten Stich wird Flint irgendwann am Nachmittag machen, nach fünf, sechs Stunden. „Die Moral im Gewerbe geht kontinuierlich bergab“, sagt er und berichtet von offiziell arbeitslosen fahrenden Kollegen. Das ärgere ihn sehr, schließlich werde er ja auch beschissen. Viele frische Fahrer bekämen dann von einem Unternehmer einen Minijob. Regulär müsste der jeden Monat seine Autoschlüssel abgeben, wenn er die 400 Euro eingefahren hat. „Die fahren aber wie die Teufel.“ Die kleineren und größeren Betrügereien seien nicht neu. Dem Staat melde man einen geringeren Umsatz, um Steuern zu drükken. „Im Finanzamt wissen die das schon immer“, ist Flint sicher, „aber die haben noch nie zu tief nachgebohrt.“ Sonst ginge das Gewerbe hops, und alle stünden im Sozialamt. Ein Flieger steigt steil in den Himmel, Flint muss seinen Wagen ein paar Meter nach vorne fahren. Ihm stinkt das System, aber er wirkt nicht wie einer, der es den anderen endlich heimzahlen möchte. ruhig und mit der Erfahrung von 24 Taxi-Jahren erzählt er. Dass er noch gut zurecht komme, weil er keine Familie zu versorgen habe. Aber bei vielen Kollegen lägen die Nerven blank. Er sagt, dass natürlich die meisten okay sind, aber das

mit den Prügeleien am Wartestand stimme wirklich. Wenn einer, nach sechs Stunden, endlich ganz vorne in der Schlange den großen Stich vor Augen , dann doch nur ins nächste Dorf im Moos fahren soll, aber nicht will, und den Fahrgast blöd anmacht oder sich dumm stellt: Das Dorf kenn ich nicht. Dann werden die Kollegen hinter ihm wütend, sagt Flint, „weil sie noch Fahrer-Ethos haben, oder weil sie selbst die Arschkarte fürchten“. Neulich sei ein Fahrgast, der nur nach Freising wollte, ganz überrascht gewesen: Sie schimpfen ja gar nicht. ein paar Taxis rücken wieder auf, Abgasschwaden ziehen herüber. Immer wieder, sagt Flint, beobachte er Kollegen, die sich von ihren Umwegen erzählten. Für eine Route habe sich gar der Begriff „Ungarn-Schleife“ eingebürgert. Vor Jahren seien ein paar pfiffige ungarische Kollegen darauf gekommen, dass sie, statt direkt über die A 9 in die Stadt zu fahren, eine Ecke über die A 92 und A 99 ausfahren könnten. „Das sind zehn Euro mehr“, sagt Flint. Dem Fahrgast begründe man den Umweg mit dem Dauerstau auf der A 9. Er kenne sogar Kollegen, sagt Flint, die sich eine Stau-Meldung aus dem Radio auf Band aufgenommen hätten und sie bei Bedarf abspielten. Am Ende des Streifzugs, nach vielen Gesprächen an Standplätzen, verfestigt sich das Bild eines tief in der Krise steckenden Gewerbes, dessen Qualität abnimmt. Ein Fahrer erzählt, dass ihn mal in der Augustenstraße ein Kollege nach dem Weg zur Oper gefragt habe - ein Münchner Kollege. Und immer wieder hört man von einem „offenen Geheimnis“ der Branche: Dass Hotel-Portiers ihren Spezln lukrative Langfahrten zuschanzten - gegen Provision. Frank Flint blinzelt in die Sonne. Ja, das stimme mit dem schlechten Image der Taxler. „Die Taxler ohne Bildung, ohne Anstand, ohne Kultur werden immer mehr. Wir gelten als der Bodensatz der Gesellschaft.“ Das Münchner Taxigewerbe wird von drei großen Akteuren dominiert. Die Genossenschaft Taxi-München hat 2.000 Mitgliedsunternehmen, sie betreibt seit 1955 eine TaxiZentrale, an die fast alle 3.350 Münchner Taxis angeschlossen sind, und die 129 Rufsäulen an den Standplätzen. Seit 1998 ist mit Isar-Funk ein Konkurrent mit einer weiteren Zentrale auf dem Markt (230 Taxis). IsarFunk managt auch den Flughafen-Verkehr, an dem 2.000 Fahrzeuge teilnehmen. Die Taxivereinigung ist die gewerbepolitische Vertretung mit etwa 470 Mitgliedsunternehmen.

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VDK AUCH IN BREMERHAVEN

Bremerhaven im Juni 2004 - Nun hat auch die Seehafenstadt Bremerhaven ein eigenes VDK-Büro. Brigitte Barro-Mathes, die seit vielen Jahren mit ihrem Vater die VDK-Agentur in den Räumlichkeiten des Taxi-Ruf Bremen betreibt, ist nun auch für das Bremerhavener Taxigewerbe zuständig. Ihre erfolgreiche Betreuungsarbeit in Bremen möchte sie nun auf Bremerhaven ausdehnen. Für unsere Kolleginnen und Kollegen in Bremerhaven (und Umgebung) ist das Büro in der Georgstraße 5 immer Dienstags von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr geöffnet. Telefonisch sind Frau Barro-Mathes (4. von rechts) und ihr Mitarbeiter Volker Junge (rechts) unter Telefon 0471 944 78 99 erreichbar. Von links nach rechts: Signal Iduna Direktor Lothar Aschmann, Frau Ingrid Schubert, Taxi-Ruf Bremen, Ursel Döscher, Detlef Franken, und Liane Lipski, Fachvereinigung Personenverkehr Bremerhaven e.V, Frau Brigitte Barro-Mathes, Signal Iduna Direktor Walter Mathes, Fred Buchholz, 1. Vorsitzender des Taxi-Ruf Bremen, und Volker Junge, VDK.

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In schönen einladenden Räumlichkeiten in der Bremerhavener Innenstadt sind nunmehr auch die Firmenzeichen Signal/Iduna VDK sichtbar. Brigitte BarroMathes leitete bisher mit ihrem Vater das Signal/Iduna VDK-Büro beim Taxi-Ruf in Bremen und hat nunmehr ihren Service auf Bremerhaven ausgedehnt.


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Vater, Mutter, Tochter, Oma und Rucksack, Koffer, Taschen...

...kein Problem. Mein Sharan Taxi bietet jedem und allem Platz. Das kann nicht jeder von meinen Kollegen sagen. Und fĂźr mich gibt‘s nicht nur einen sicheren, sondern auch einen komfortablen Arbeitsplatz.

Motiv T3/02

Die Taxi-Modelle von Volkswagen

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BÄRENSTEIN (ERZGEBIRGE): „BLEIBT DER RECHTSTAAT AUF DER STRECKE?”

Die Grenze zwischen Bärenstein und Tschechien. Deutlich zu erkennen durch das schwarz/rot/goldene Schild. liegt, bitten eintreffende Beamte des Bundesgrenzschutzes die würstchenessende Taxler darum, zuvor festgenommene Asylanten sofort nach Berlin, München oder Frankfurt (Main) zu befördern. „Hauptsache weg von der Grenzregion”. Richtig gelesen, Taxler wurden zu Handlangern des BGS gemacht. Damit war dann plötzlich Schluss und Taxler wurden zu Buhmännern degradiert und strafverfolgt. Wer glaubt, dass es inzwischen „ruhiger”an

Die Familie Stephan mit ihren Taxifahrzeugen. Der rechts im Hintergrund stehende dunkle Skoda Oktavia befindet sich beinahe direkt an der dort verlaufenden Grenzlinie zwischen Tschechien und Deutschland. Fotos. Hallo TAXI

Bärenstein (Erzgebirge) im Juni 2004 Unsere Kolleginnen und Kollegen in den neuen Bundesländern haben es schwer, sehr schwer. Nach der Wende traten überall riesige Probleme auf; in zahlreichen Städten, Landkreisen und Verwaltungsbezirken taten sich Behörden schwer und machten die wirtschaftliche Situation der Taxler durch zahlreiche Reglementierungen noch schwieriger. Probleme, die beispielsweise in den Städten Leipzig, Dresden, Magdeburg, Berlin,

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Rostock als unüberwindbar schienen, potenzierten sich in den Randgebieten zu den Osteuropäischen Ländern. Hier waren lange Zeit gut organisierte Schlepperbanden tätig, die illegal eingereiste Asylantragsteller nach Deutschland brachten. Viele der zuständigen Behörden waren lange Zeit mit den Asylantenproblemen völlig überfordert. Stellen sie sich bitte folgendes Szenarium vor: An einer Bratwurstbude im Ortskern einer Stadt, die direkt an der Grenze zu einem Osteuropäischen Land

Der Kollege Veit Kurt Stephan aus Bärenstein im Erzgebirge versteht seit dem 18. April 2004 die Welt nicht mehr. Ihm wurde die illegale Beförderung von Grenzgängern vorgeworfen. Einen Monat später stellt die Staatsanwaltschaft Chemnitz jedoch fest, dass der Kollege unschuldig ist.


Foto oben: So sieht an vielen Grenzstellen die Realität aus. So sieht ein offizieller Grenzübertritt mit dem Vorzeigen eines Personalausweises oder eines Reisepasses aus. Foto rechts: Wenige hundert Meter weiter rechts ein offener Blechzaun und ein fließender Bach, die beide ohne Probleme überwunden werden können.

Auf diesem gut einsehbaren Parklplatz der Gaststätte/Pension Reichel begann das Unheil für unseren Kollegen Stephan. In der Gaststätte wurde am 18.4.2004 eine Konfirmation gefeiert und häufiger Taxis bei Stephans bestellt. den Grenzen zu Tschechien und Polen geworden ist, hat nur bedingt recht. Illegal eingereiste Asylantragsteller sind in der Tat kein Massenphänomen mehr. Wenn man sich die Situation vor Ort jedoch genauer ansieht, kann man getrost von einem Offenbahrungseid des Bundesgrenzschutzes (BGS) sprechen. Warum? Täglich überwinden Menschen aus Osteuropa und Asien illegal die Grenzen zum „gelobten” Land Deutschland. Auch im Bereich des Erzgebirges. Unmittelbar neben einem legalen Grenzübergang Bärenstein-Vejprty (Weipert) verdecken Sträucher, Bäume, Wiesen und ein kleiner Fluss Möglichkeiten, unerkannt und ohne irgendwelche Schwierigkeiten in Richtung Bundesrepublik

flüchten zu können. Nun, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, der Grund meines Besuches im wunderschönen Bärenstein, an der B 95 zwischen Annaberg-Buchholz und Oberwiesentahl gelegen. Seit Jahren betreiben hier in Bärenstein das Ehepaar Stephan und deren Sohn Veit Kurt Stephan ein sauberes und leistungsfähiges Taxiunternehmen. Dazu gehören drei Taxis (für den täglich anfallenden Bedarf an Taxifahrten) und ein Mietwagen für Schülerbeförderungen etc.. Kein leichter Job wenn man 24 Stunden für seine Bevölkerung und die zahlreichen Urlaubsgäste präsent sein will. Der 18. April 2004 war für Bärenstein ein besonderer Tag. Familenangehörige, Ver-

wandte, Freunde und Bekannte nahmen an zahlreichen Konfirmationsfeiern in der Ortskirche und den Bärensteiner Gaststätten teil. Logisch ist, dass solche Feierlichkeiten auch mit einem vermehrten Bedarf an Taxis einhergehen. Schließlich wird ja auch ein wenig ins Glas geschaut; als Liebhaber edler Tropfen sind die Erzgebirgler bekannt. Am 18.04.2004, gegen 16:15 Uhr, erhielt Frau Stephan einen Anruf von der Gaststätte/Pension Reichel um dort drei Franzosen abzuholen. Der Junior schmiss den Diesel seines VW T4 Taxis an und fuhr zu der im Tal bekannten Gaststätte „Reichel”. Vier männliche Fahrgäste warteten bereits auf das Taxi und stiegen ein. Nicht etwa, wie Sie vielleicht vermuten, in einem unübersichtlichen Waldstück oder auf schwer einsehbaren Landstraßenabschnitten. Nein, mitten auf dem von beinahe allen Seiten einsehbaren Kundenpark-platz der Gaststätte/Pension Reichel (siehe Foto). Mit den vier „Franzosen” lagen die Mitarbeiter der Gaststätte/Pension Reichel gar nicht so schlecht. Sie unterhielten sich in vermeintlich französischer Sprache. Das bestätigte auch die Tochter des Hauses Reichel, die der französischen Sprache perfekt mächtig ist und später ausdrücklich bestätigte, dass die vier Herren sich im perfekten Französisch unterhielten. Bereits nach weniger als 10 Minuten war die Taxi-Fahrt für unseren Kollegen Veit Kurt Stephan und den vier „Franzosen” beendet. Für den Kollegen Stephan begann ein regelrechtes Martyrium. Die Taxifahrt wurde von BGS-Beamten gestoppt; der Kollege wurde sofort festgenommen,

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pflichtbewußt, wie auch am 18. April 2004 und davor, seinen Job als Taxiunternehmer ausüben. Das tut er, muss jedoch darunter leiden, dass er von zahlreichen Mitbewohnern seiner Stadt geschnitten wird. Man dreht sich ab, wenn der Kollege eine Gaststätte betritt. BGS-Beamte sehen weg, wenn sie Veit Kurt Stephan erblicken. Nach dem Motto: Da wird schon was dran gewesen sein. Das Eingreifen der BGS-Beamten war offensichtlich voreilig und/oder unverhältnismäßig. Selbstverständlich hilft die Familie Stephan weiterhin dem Bärenstein ist ein hübsches Örtchen im Erzgebirge BGS bei seiner nicht leichten Aufgabe. Aber der Zugriff auf und Ausgangspunkt zahlreicher Wanderungen. unbescholtene Bürger unseres dem Kollegen wurden Handschellen an- Landes, wie wir wissen ein demokratigelegt, er wurde zur BGS-Wache Bären- scher Rechtsstaat, verlangt auch und gerastein gebracht und musste dort vier Stun- de von BGS-Beamten ein maßvolles und den bleiben. Zuvor wurde er, wie es so rechtsstaatlich korrektes Eingreifen. schön heißt, erkennungsdienstlich behan- Der Rechtsanwalt des Kollegen Stephan delt: Es wurden Fotos von ihm gemacht hat seinem Mandanten abgeraten, gegen und Fingerabdrücke genommen. Als zu- die einschreitenden BGS-Beamten durch treffend kann man durchaus sagen, dass Anzeigen vorzugehen. Nachteile für die der Kollege Stephan wie ein Schwerver- Zukunft wären nicht auszuschließen. Ist es brecher behandelt wurde. Es kam noch jetzt schon soweit, dass wir Angst vor dicker: Der Kollege Stephan wurde in eine regieden Exekutivbeamten haben müssen? Zelle gesperrt. Kollege Stephan: „In der Zelle erlitt ich einen Kreislaufkollaps; jed- Vielleicht ist es ja möglich, dass sich der wede Hilfe wurde mir jedoch verweigert”. Bürgermeister des wunderschönen StädtEs kann doch nicht angehen, dass BGS- chens Bärenstein, einem Wandertreff erBeamte sich als Fachärzte aufspielen und sten Ranges im Erzgebirge, für seinen zu entscheiden haben, wann medizinische Mitbürger Veit Kurt Stephan einsetzt und Hilfe notwendig ist und wann nicht. Um es noch einmal ganz deutlich festzustellen: Das Taxunternehmerehepaar Stephan und ihr Sohn sind unbescholtene Bürger ihrer Stadt und unseres Landes. Sie stellen mit ihren Fahrzeugen einen 24-Stunden-Service für die Bevölkerung und die Gäste der Stadt sicher. Das Bärenstein sich wachsender Beliebtheit erfreut, sieht man an zahlreichen Wandergruppen, die das Erzgebirge regelrecht erobern, sowohl auf der Seite Tschechiens als auch auf deutscher Seite. Die für Bärenstein zuständige Staatsanwaltschaft in Chemnitz stellte bereits mit Datum 27. Mai 2004 das Verfahren gegen Veit Kurt Stehan wegen erwiesener Unschuld ein. Der das Verfahren leitende Oberstaatsanwalt: „...ES HAT SICH HERAUSGESTELLT, DASS SIE UNSCHULDIG SIND...”. Veit Kurt Stephan könnte sich nun zurücklehnen und weiterhin, anständig und

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Die Familie Stephan betreibt in Bärenstein ein Taxiunternehmen mit durchweg sauberen und gepflegten Fahrzeugen. dafür Sorge trägt, dass alle Bürger seines Ortes gleich behandelt werden. Wie stellte noch der Oberstaatsanwalt Rümmler von der Staatsanwaltschaft Chemnitz fest: „Sie sind unschuldig, Herr Stephan!!! Raimund Cassalette

Schilder aus alten „DDR”-Zeiten: Staatsgrenze! Passieren verboten! Foto unten: Frau Stephan auf ihrem Grundstück. Hinter dem Eisenzaun befindet sich eine tschechischer Speditionsbetrieb: „Wir haben in den vergangenen Jahren immer wieder illegale Grenzgänger beobachten können und immer sofort den BGS alarmiert”.


ZITTAU: „AM BAHNHOF KOMMT KAUM JEMAND AN”

Siegmar Göbel, Vorsitzender des Aufsichtsrates, und Peter Rapat, 1. Vorsitzender der Taxi-Genossenschaft Zittau, halten das Ruder in ihren Händen. schaftliches Gespräch über die Probleme der Stadt zu führen. 1989 hatte Zittau noch ca. 42.000, heute jedoch nur noch ca. 26.000 Einwohner. Zittau wird von drei(!) Seiten durch polnisches und teschechisches Staatsgebiet umsäumt. Die ursprüngliche Funktion als Eisenbahnknotenpunkt Richtung Osteuropa hat Zittau schon lange nicht mehr. Vielleicht wird sich das nach der Erweite-

rung der EU Richtung Osteuropa ändern. Leider, muss man feststellen, hat Zittau drei Zentralen, wobei die Genossenschaft mit 17 Unternehmen und 25 Taxis die größte ist. Es folgen noch zwei Zentralen mit 20 und 6 Taxis. Die Kollegen Göbel und Rapat: „Wir hoffen, dass wir uns zukünftig zu Gesprächen über einen Zusammenschluss der Zentralen treffen. Es macht anl. der schlechten wirtschaftlichen Lage einfach keinen Sinn mehr, mit mehreren kleinen Zentralen zu arbeiten. Wir sind da jedoch am Ball und hoffen auf Fortschritte.” Innerhalb unserer Geno-Strukturen haben wir einiges durchsetzen können, was nicht unbedingt normal in unserem Gewerbe ist. Wir haben ein Schichtarbeitssystem entwickelt, welches uns allen zu Gute kommt. Peter Rapat: „Wir müssen uns ständig überlegen, wie wir für unseren Kolleginnen und Kollegen die Arbeitsbedingungen erträglicher machen können. Mit unseren Schichtplänen ist es nicht mehr erforderlich, dass alle Taxis 24 Stunden im Einsatz bleiben. So haben unsere Kollegen auch noch Zeit für ihre Familie und Verwandten. Nach der Wende hat die ihnen auch bekannte Frau Breuel dafür gesorgt, dass ein Großteil der Industriebetriebe plattgemacht wurden. Nichts, oder wenig geht mehr hier in Sichtweite zu Tschechien und Polen. Uns bleibt noch die Hoffnung auf Touristen, die das Dreiländereck ansehen und unsere traditionsreiche Stadt besichtigen wollen. Am Bahnhof kommt kaum jemand an. Leider.” Raimund Cassalette

Martina Anders ist seit seit 1994 Disponentin in der Taxi-Genossenschaft Zittau. Zittau im Juni 2004 - Durch den Kollegen Wolfgang Wittich, der zur „Wendezeit” 1. Vorsitzender der Geno war, hatten wir einen häufigen und intensiven Kontakt. Schon damals war ich von dem wunderschönen Städtchen regelrecht begeistert. Heute erstrahlt Zittau in altem Glanz; beinahe 90 % aller Altbauten sind bereits saniert worden. Das Problem, das Zittau neben vielen anderen Städten in den neuen Bundesländern hat, ist die Abwanderung von jungen Menschen Richtung Westen. Leider kann auch Zittau keine Arbeitsplätze herbeizaubern. Solche Probleme tangieren natürlich auch das ortsansässige Taxigewerbe. Ein Grund, mit den Kollegen Peter Rapat und Siegmar Göbel ein freund-

Vorbildlich: Eine Zittauer Kollegin hilft einer Damen beim Einsteigen in ihr topgepflegtes W211 Taxi.

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PEUGEOT 807: GROßRAUM-TAXI MIT KOMFORT

Meistverkauftes Modell der Euro-Van-Familie Kaiserslautern im Juni 2004 - Im wunderschönen Pfälzer Wald haben Mitarbeiter der Peugeot Presseabteilung ideale Testbedingungen für den neuen Peugeot 807 ausgearbeitet. Leider spielte das Wetter nicht ganz so mit; aber Regenwetter ist ja gerade für unser Gewerbe eine wichtige Einnahmequelle. Also, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, Peugeot schmiedete mit Erfolg an der Verbesserung des großen Van, dem 807. Seit seinem Marktstart im Jahr 2002 hat sich der Peugeot 807 auch auf dem deutschen Markt sehr positiv entwickelt. In ganz Europa wurden bisher von dem Van Modell 5.300 Fahrzeuge vermarktet. Zahlreichen Taxiunternehmen passt das 807Konzept in ihre Geschäftsbereiche. In Deutschland sind vor allem die Version Der Peugeot 807 mausert sich zu einem echten Erfolgsmodell. In Europa sind bereits über 50.300 Vans verkauft worden. Der Trend geht, sonst feststellbarer Rückläufe im Van-Bereich, weiter bergauf. Das Handschuhfach des 807 hat ein Volumen von immerhin 18 Litern. Ideal ist auch der serienmäßig angebotene Panoramaspiegel (links). Mit ihm hat man ständig einen Überblick über den Fondbereich des 807.

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Der Kofferraum im Peugeot 807 hat überdimensionale Ausmaße. So können auch beinahe alle Beförderungswünsche unserer Kunden berücksichtigt werden. mit Dieselmotor beliebt, die grundsätzlich serienmäßig mit dem von Peugeot entwikkelten Rußpartikelfiltersystem FAP ausgestattet sind und den Familien-Van somit besonders umweltfreundlich machen. Schließlich nimmt der Umweltschutz-

gedanke immer mehr Raum bei Kaufentscheidungen für neue Taximodelle ein. Der 807 wird mit einem 2,2-Liter mit 128 PS und einem Sechsgangschaltgetriebe angeboten. Wobei der kleine Schalthebel joystickähnlich aussieht und das Wech-

seln der Gänge völlig problemlos gestaltet. Beim 807 wird der Sicherheitsgedanke groß geschrieben. Beim Euro NCAPCrashtest beispielsweise erhielt der Peugeot 807 die Bestnote mit fünf Sternen. Eines ist klar: ein insgesamt voll ausgestatteter 807 Van kostet sein Geld. Aber im Taxibereich bietet Peugeot mit dem 807 ein ideales Großraumtaxi an, das mit bis zu acht Personen beladen werden kann. Hinzu kommen noch die Schiebetüren auf beiden Fahrzeugseiten (!). Das sind in engen Straßen und bei parkenden Fahrzeugen in der zweiten Reihe Trümpfe, die mit dem 807 genutzt werden können. Mit Automatikgetriebe kann momentan nur der 2,0-Liter HDI mit 1997 cm3 geordert werden. Der 2,2-Liter HDI noch nicht. Warum das so ist, kann ich Ihnen leider im Moment noch nicht mitteilen. Dafür sind die Peugeot-Händler sach- und fachkompetenter. Sieht man einmal hiervon ab, ist der Peugeot 807 ein wirklich tolles Taxifahrzeug. Diese Großraumlimousine kommt mit seinem Konzept vielen Wünschen aus dem Taxigewerbe entgegen. Ein Taxi mit bis zu acht Personen und mit zwei Schiebetüren! Wer kann das schon bieten?

Taxifahrer haben im 807 einen außerordentlich komfortablen Sitz den sie auch noch seinen Bedürfnissen anpassen können. Die Instrumente sind übersichtlich und deutlich erkennbar.

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TAXAMOTOR KOBENHAVN:

MIT „LogiCab” ERFOLGREICH

Linda Naggar organisiert die Disposition der TAXAMOTOR-Zentrale

Fotos: Hallo TAXI

Kopenhagen im Juni 2004 - Eine Besonderheit fällt Gästen der dänischen Hauptstadt häufig auf. Als Adresse bei Firmen oder Unternehmen wird nicht Køpenhavn angegeben sondern DK - 2000 Frederiksberg. Das ist in der Tat sonderlich hat aber einen historisch bedingten Grund. Frederiksberg ist ein Staat im Staate. Eine eigene Kommune, die sich mitten in der 1,2 Millionenstadt Kopenhagen befindet. Mit eigener Stadtverwaltung und eigenem Bürgermeister. Ob das von Vorteil ist, haben

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Henrik Nielsen ist der Direktør der TAXAMOTOR Zentrale in Frederiksberg (København): „Es macht inzwischen immer weniger Sinn, sich mit kleinen Taxi-Zentralen dem herben Wettbewerb zu stellen. Zentralenzusammenschlüsse sind das Gebot der Stunde”.


In der TAXAMOTOR-Zentrale in Frederiksberg laufen die Bestellungen zahlreicher dänischer Taxi-Zentralen auf, die inzwischen in den nachfrageschwachen Zeiten von TAXAMOTOR erledigt werden. wir noch nicht erkunden können. Das TaxiZentralen-Unternehmen TAXAMOTOR befindet sich im Finsensvej, mitten in der eigenständigen Kommune Frederiksberg. Foto unten: Finn Madsen sorgt sich um den Fortbestand zahlreicher kleinerer Taxi-Zentralen. Durch Fusionen haben solche Taxi-Zentralen nunmehr echte Überlebenschancen: „Wir beraten die Zentralenvorstände und leisten dabei Überzeugungsarbeit”.

und ist damit offensichtlich seit vielen Jahren gut gefahren. Vor einigen Wochen besuchte „Hallo TAXI” die kleine aber leistungsstarke TaxiZentrale TAXAMOTOR Aabenraa. Vorstandskollegin Jytte Jensen aus Aabenraa: „Als kleine Taxi-Vereinigung mit gerade einmal 35 Taxis sind die laufenden Kosten für unsere Zentrale viel zu hoch. Wir müssen schließlich unsere Dienste 24 Stunden und rund um die Uhr anbieten”. Gesagt getan. In ganz Dänemark bietet das Taxiunternehmen TAXAMOTOR A/S anderen Taxi-Zentralen seine Dienste an. Mit Erfolg übrigens. In dem Dansk Taxi Call Center A/S nehmen freundliche und engagierte Kolleginnen und Kollegen Fahraufträge an. Dabei expandiert das Unternehmen immer weiter. Zu den Kunden gehört jetzt auch die Aabenraa Taxi-Zentrale, die ihre Funkzentrale von ca. 18:00 Uhr bis ca. 06:00 Uhr schließt. Fahraufträge laufen dann in Bruchteilen von Sekunden bei TAXAMOTOR in Frederiksberg (Kopenhagen) auf und werden von dort abgearbeitet. „Selbstverständlich”, so der Vorstandskollege Henrik

Der Begriff TAXAMOTOR wurde 1908 aus Paris mit nach Kopenhagen gebracht. Als wohlhabende dänische Kaufleute, die „TAXAMOTOR”-Taxis erblickten, orderten sie für Kopenhagen umgehend 300 Motortaxis. Foto: TAXAMOTOR

Eine Eigenentwicklung unserer Kollegen von TAXAMOTOR Kopenhagen. Ein großes Display sorgt für die Übertragung vieler wichtiger Details (Adresse, Auskünfte, Fragen an die Zentrale etc.) Alle angeschlossenen Taxi-Zentralen werden mit diesen Geräten ausgerüstet.

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von Taxizentralen das Gebot der Stunde sein sollte. Aber, das wissen sie auch aus Deutschland, Fusionen sind nicht einfach zu bewerkstelligen. Wir sind jedoch auf dem richtigen Weg.” Mittlerweile sorgt ein ganzes Konsortium von Firmen dafür, dass alle Zweige der Firmen richtig und effektiv funktionieren. Die Transport Administration A/S (entspricht einer Aktiengesellschaft AG bei uns in Deutschland). Dieses Unternehmen ist mit 20% an Taxi Kurir AB in Stockholm beteiligt. Taxi Kurir, Hallo TAXI hatte bereits darüber berichtet, verfolgt die

Die Computeranlage von TAXAMOTOR ist mehrfach abgesichert. So ist ein „Absturz” der Soft- und Hardware beinahe unmöglich. Nielsen, „hatten wir zu Beginn unserer Arbeit mit Zentralen aus ganz Dänemark einige Probleme. Ist doch auch logisch. Wer behauptet, seine computergesteuerte Funkzentrale würde von Beginn an völlig ohne Fehler laufen, der nimmt es mit der Wahrheit nicht so genau”.

Kopenhagen, das Tor zu Skandinavien, mit seinen großen Hafen- und Fährschiffanlagen.

Die TAXAMOTOR Taxi-Zentrale ist 1908 gegründet worden. Von Beginn an waren die Droschken motorisiert (siehe Oldtimer-Foto). TAXAMOTOR hat mittlerweile 340 angeschlossene Taxis. 1978 hatten wir einmal eine Zesur, Taxiunternehmen verließen uns, weil sie in anderen Zentralen bessere Perspektiven sahen. Immerhin haben wir in Kopenhagen acht Taxizentralen, davon 4 als groß geltende Zentralen. Henrik Nielsen: „Alleine diese Zahl macht deutlich, dass Zusammenschlüsse

Henrik Nielsen als Ansprechpartner für seine Kolleginnen und Kollegen in der TAXAMOTOR-Zentrale. gleichen Geschäftsideen wie TAXAMOTOR. Fünf dänische Taxizentralen sind bereits Mitglied im TAXAMOTOR-Verbund. Das sind Zentralen aus København, Aabenraa, Padborg, Ringsted und Aarhus. Damit soll nicht Schluss sein. Unser Ziel ist es, möglichst viele Taxi-Zentralen Dänemarks in unser System zu integrieren. Zum Wohle aller Kolleginnen und Kollegen. Ein positives Beispiel: Ein Kunde bestellt im Raum Kopenhagen ein Taxi für Links: Fremdwerbung auf Taxis ist reine Geschmacksache. Wenn es jedoch genug Geld dafür gibt (was vom Berichterstatter bezweifelt wird), sind solche Werbemaßnahmen durchaus akzeptabel.

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Bei idealen Wetterbedingungen strömen Tausende Urlauber in die dänische Hauptstadt. Die seit Wochen herrschende Schlechtwetterzone über Mitteleuropa sorgt für sehr viel weniger Gäste in den Hotels, zu Gaststätten, Sehenswürdigkeiten und nicht zuletzt in den weltberühmten TIVOLI. eine Fahrt zum Flughafen. Gleichzeitig wird mit dem Kunden verabredet, dass in der dänischen Stadt Billund, dem Ziel des Fluges, ein Taxi für diesen Fahrgast bereitgestellt wird. Keine zweite Bestellung ist notwendig und es muss auch kein anderer Fahrpreis ausgehandelt werden. Alles wurde bereits beim ersten Arbeitsgang erledigt. Ein weiteres Beispiel: In Dänemark wird sehr viel mit Kreditkarten bezahlt. Auch für Taxifahrten. Wenn es gut läuft, dann hat der Taxiunternehmer, der zuvor die Fahrt mit einer Kreditkarte ausgeführt hatte, nach zwei oder drei Tagen sein Geld auf seinem Konto. Ein Einzelgänger, der nicht einer Zentrale angeschlossen ist, hätte es sehr viel schwerer, müsste selbst Rechnungen schreiben und sehr viel länger auf sein Geld warten. Die Vorteile eines solchen Verbundsystems liegen auf der Hand. Das Geld für die Taxifahrten unseres TAXAMOTOR-Netzes werden dänemarkweit sofort und ohne Verzögerungen auf Rechnungen gebündelt und dem Kollegen gutgeschrieben. Das Inkasso von den Kunden läuft dann in der zuvor vertraglich vereinbarten Art und Weise (Zahlung sofort, Zahlung monatlich, quartalsweise etc.). Die Zentrale Kurier-Taxi aus Stockholm haben wir vor einigen Jahren besucht. Bei diesem Treffen wurde uns auch mitgeteilt, dass Taxi-Zentralen aus Deutschland großes Interesse an diesem Verbundsystem haben. Eigentlich würde die Geschäftsfleitung der Transport Administration A/S alle ange-

schlossenen Taxis in einem schönen Dunkelblau fahren sehen. Die farbliche Kennzeichnung eines jeden Taxis gehört aber zu den Previlegien der Taxiunternehmer in Dänemark. Da ist man sich nicht ganz einig. Bereits seit einigen Jahren arbeitet in der TAXAMOTOR-Zentrale eine leistungsstarke Computeranlage. Dabei wird softwaremäßig natürlich darauf geachtet, dass immer mehr Taxizentralen mit ihren eigenen Adressbeständen und mit ihren Besonderheiten bei den Tourenannahmen und vergaben berücksichtigt werden. „Nur da-

durch”, so Finn Madsen, „wird unsere Computer-Technik von den unterschiedlich strukturierten Taxi-Zentralen-Vorständen überhaupt akzeptiert. Mit Kurier Taxi Stockholm haben wir einen starken Partner im schwedischen Taxigewerbe. Kurier Taxi ist bereits zu 20% an unserer Transport Administrationen A/S beteiligt und hat zahlreiche Taxi-Zentralen in das Taxi Kurier-System eingegliedert. Bei einem Gespräch mit den Kollegen von Taxi Kurir wurde deutlich, dass man bereits mit einigen (wenigen) deutschen Zentralenvorständen über mögliche Kooperationen diskutiert hat. Die Geschäftsleitung der TAXAMOTOR A/S ist sehr gerne bereit, sein ComputerSystem, die Soft- und Hardware und das leistungsstarke Display bei interessierten Taxi-Zentralen-Vorständen vorzustellen. Sowohl Henrik Nielsen als auch Finn Madsen sprechen beinahe perfekt deutsch. Es wird also bei Gesprächen oder Vorführungen keinerlei Sprachprobleme geben. Für Kontaktaufnahmen: Transport Administration A/S Henrik Nielsen Adm. Direktor Finsenvej 86, DK - 2000 Frederiksberg Tel.: +45 38 19 32 32 Fax: +45 38 10 75 52 E-mail: henrik.nielsen@taxamotor.dk Dansk Taxi Call Center A/S Finn Madsen Adm. Direktor gleiche Adresse Tel. + Fax.-Nummer E-mail: finn.madsen@taxamotor.dk Für die freundliche Aufnahme und Betreuung in København (oder besser gesagt in Frederikberg) unseren besonderen Dank. Raimund Cassalette

Eine vorgeschriebene einheitliche Taxifarbe gibt es in Dänemark nicht. Vor einigen Jahren kamen Werbedachträger in Mode; sie verschwanden aber nach einigen Jahren wieder in der Versenkung. Mit moderner Computer-Plotter-Technik können Taxis jetzt sehr viel kreativer (und „witziger”) gestaltet werden.

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FAHRSICHERHEITSTRAINING AUF DEM HOCKENHEIMRING INITIATIVE DER DAIMLERCHRYSLER AG, DER BGF UND DER SIGNAL/IDUNA VDK ERFOLGREICH Hockenheimring im Juni 2004 - Routine kann für viele von uns, die wir ständig und regelmäßig auf dem „Bock” sitzen, zu einer Gefahr werden. Wir glauben, dass wir gefährliche Situationen im Straßenverkehr mit links meistern und wundern uns, dass das so einfach nicht klappt. Innerhalb weniger Sekundenbruchteile müssen wir Entscheidungen treffen, die durchaus gefährlich sind. Mit diesem Hintergrundwissen macht es Sinn, immer wieder an Fahrsicherheitslehrgängen teil zu nehmen. Das ist schon deshalb wichtig, weil das Wissen um Sicherheit im Straßenverkehr immer wieder aufgefrischt werden muss. Deshalb werden immer wieder Kolleginnen und Kollegen gebeten, einen solchen Tages-Lehrgang zu besuchen.

Theorie und Praxis Die Initiatoren des Taxi-Fahrsicherheitstrainings am Hockenheimring: Direktor Lothar Aschmann von der Signal/Iduna, VdK Versicherung, Robert Wilhelm, bei der DaimlerChrysler AG zuständig für das Taxi- und Mietwagengeschäft, und der Geschäftsführer des Bundesverbandes BZP, Rechtsanwalt Thomas Grätz, freuten sich gemeinsam über die überaus positive Resonanz im Taxigewerbe. Fotos: Hallo TAXI

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Der Einstieg in diesen Lehrgang beginnt mit ganz profanen Dingen. Die richtige Sitzposition im Taxi kann schon lebensbedrohliche Situationen ablindern. Der falsche Sitz der Krawatte kann schon dazu


Schleuderkurs Regenfälle sind nicht selten Unfallursache Nummer 1. Aquaplaning läßt Reifen aufschwimmen und sorgen so dafür, dass es zu unkontrollierbaren Situationen kommen kann. Schwere Unfälle sind nicht selten die Folge; auch und gerade mit Personenschäden. Die DaimlerChrysler AG, der VdK und der BGF haben sich unter der Schirmherrschaft unseres Bundesverbandes BZP dazu entschlossen, regelmäßig solche Lehrgänge durchzuführen. Es lohnt sich schon deshalb, weil die Kosten für diese Lehrgänge von der DaimlerChrysler AG (20%), dem BGF (20%) und dem VdK (10%) bezuschusst werden. Bei der VdK versicherte Unternehmen bekommen zusätzlich noch einmal 10% des Jahresbeitrages (pro Teilnehmer je ein Fahrzeug) im Folgejahr erführen, dass es zu Verletzungen der Atemwege kommen kann. Deshalb die Krawatte immer über den Sicherheitsgurt legen! Grundregel: Je aufrechter man im Taxi sitzt, desto besser. Wohin sehen Sie (der Berichterstatter übrigens auch), wenn Sie eine Unfallsituation auf sich zukommen sehen? Häufig fixieren Sie den Unfallgegner. Das ist falsch. Sie sollten sehen, wie Sie einer Unfallsituation ausweichen können. Deshalb nach Ausweichmöglichkeiten Ausschau halten und dort hinsteuern. Und nicht, wie es mir bereits passiert ist, den Unfallgegner oder die Unfallsituation anstarren. Alleine die humorvoll und locker vorgetragenen Unfallschilderungen bzw. Unfallverhinderungssituationen durch Unfallexperten der DaimlerChrysler AG haben dazu geführt, dass Unfälle verhindert werden können. Schlechtes Wetter und starke

Von trockener Fahrbahn kommend schwimmt das Fahrzeug auf. Durch Aquaplaning droht das Fahrzeug aufzuschwimmen. Für den Fahrer eine gefährliche Situation.

stattet. Ich kann Ihnen, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen nur empfehlen, sich für die zunächst noch zwei folgenden „Trainingsrunden” 2004 anzumelden: Sonntag, 26.9.2004 in Gross Dölln und Sonntag, 24.10.2004 in Lüneburg. Es können lediglich jeweils nur 40 Personen teilnehmen. Weitere Unterlagen:

Auf extrem rutschigen Fahrbahnflächen und mit relativ hohen Geschwindigkeiten wurden Fahrerinnen und Fahrer auf bevorstehende Crash-Situationen vorbereitet. Die Bewältigung solcher gefährlicher Situationen kann man erlernen. Dabei waren die Lehrgangsteilnehmer ständig mit „ihren” Fahrlehrern über Funk verbunden.

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ALLE WERDERSPIELER FREUTEN SICH AUF DIE POKALÜBERGABE.

NUR AILTON HATTE EIN GANZ ANDERES PROBLEM Fotos: Jan + Raimund Cassalette

Werder Bremens liebster Stürmerstar Ailton, hier unmittelbar nach dem DFB-Pokalfinale, genoss bereits vor der Siegerehrung „ein paar Gläschen” Champagner. Selbiger geht ja bekanntlich recht schnell auf die Blase. Sein Spielerkollege Valérien .. Ismael half ihm aus der misslichen Lage und schilderte ihm den Weg zu den Toiletten im Berliner Olympiastadion.

„Handverlesene” Bremer Taxiunternehmer durften die Werder-Spieler vom Weser-Stadion zum Bremer Rathaus befördern. Vorbei an tausenden von Werderfans.

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Erich Gebhard, Direktor der DC-Niederlassung Bremen, hatte die Idee mit den SL-Konvoifahrzeugen durch Bremen. Fred Buchholz organisierte den Konvoi mit den SL-Sportwagen.


In den Vereinsfarben des Deutschen Meisters wurde ein SL an die Spitze der Konvoifahrt durch Bremens City platziert.

Die Stimmung war, wie Sie sicherlich aus den Medien erfahren konnten, riesengroß. Über 80.000 Werder-Fans standen an den Konvoistraßen und feierten Ihre Meisterelf. Die Spieler, die Trainer, die Präsidiums- und Vorstandsmitglieder von Werder Bremen waren mit dabei.

Die DaimlerChrysler AG ist auch in Bremen einen feste Größe. Alleine im Werk arbeiten über 15.000 Mitarbeiter(innen) und sorgen für sichere Arbeitsplätze. Die ca. 500 Mitarbeiter(innen) der Niederlassung Bremen sind zuständig für das Bundesland Bremen und dem gesamten nordwestdeutschen Raum (Ostfriesland, Oldenburg, Emden, Leer, Wilhelmshaven, Bremerhaven, Cuxhaven etc.). Es war beinahe ein Selbstverständnis, dass sich die Mitarbeiter des Werkes und der Niederlassung an den Meisterschaftsfeierlichkeiten aktiv beteiligten. Vor dem weltberühmten Bremer Rathaus (zum Weltkulturerbe ernannt) warteten weit über 50.000 Menschen auf die Ankunft ihrer Helden. Gefeiert wurde übrigens die ganze Nacht hindurch. Sie können sich sicherlich noch erinnern. Zwei Wochen später wurde noch einmal eine große Sause veranstaltet: Werder wurde nach dem Pokalendspielsieg auch noch DFB- Pokalsieger 2004. Das Double war perfekt und die Hansestadt Bremen wurde zur Fußballhauptstadt Deutschland erkoren. Schöne Grüße nach München.

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RECHTSPRECHUNG: URTEIL DES BUNDESFINANZHOFES VOM 26.02.2004 Az.: XI R 25/02 - zu §§147,162 AO, §22 UStG: AUFBEWAHRUNG VON SCHICHTZETTELN IM TAXIGEWERBE

BZP DEUTSCHER TAXI- UND MIETWAGENVERBAND E.V.

Der Bundesfinanzhof hatte sich mit dem Sachverhalt zu befassen, dass bei der Außenprüfung eines Taxiunternehmers Mängel in der Kassenführung, Kassenfehlbeträge und das Fehlen sog. Schichtzettel festgestellt wurde. Das Finanzamt nahm dies zum Anlass einen Jahresumsatz für das Taxi von 100.000 DM zu schätzen und erhöhte dementsprechend die Gewinne in den 3 Streitjahren um rund 20.000 DM. Das Finanzgericht wies die Klage des Unternehmers ab mit dem Argument, dass das Finanzamt wegen des Fehlens der Schichtzettel zur Schätzung, die im Übrigen an der untersten Grenze gelegen habe, berechtigt gewesen wäre. Mit der Revision an den BEH trug der Kläger vor, dass es hinsichtlich der Schichtzettel weder aus dem Einkommenssteuergesetz noch anderen Gesetzen eine Aufzeichnungspflicht gäbe und damit dann auch keine Aufbewahrungspflicht. Die Schichtzettel seien für die Besteuerung bedeutungslos, sie dienten als innerbetriebliche Unterlagen in erster Linie der Kontrolle der angestellten Fahrer. Im Übrigen wäre die Schät-

zung unzureichend begründet . Der BFH stellte folgendes fest:

Taxis ablesen lassen, genügen den sich aus der Einzelaufzeichnungspflicht ergebenden Mindestanforderungen.

1. Auch die Einnahmen-Überschussrechnung bei Kleinunternehmen setzt voraus, dass die Betriebseinnahmen und Betriebsausgaben durch Belege nachgewiesen werden.

5. Im Taxigewerbe erstellte Schichtzettel sind deshalb gem. § 147 Abs. 1 AO aufzubewahren. Werden die Schichtzettel vernichtet, bedeutet dies einen Verstoß gegen die Aufbewahrungspflicht. Sowohl bei Verletzung der Aufbewahrungspflicht als auch bei Verletzung der Aufzeichnungspflicht ist das Finanzamt dem Grunde nach zur Schätzung gem. § 162 Abs. 1 und 2 AO berechtigt.

2. Auch nicht buchführungspflichtige Gewerbetreibende sind verpflichtet, ihre Betriebseinnahmen gem. § 22 UStG i.V. mit §§ 63bis 68 UStDV einzeln aufzuzeichnen. Zwar sind umsatzsteuerrechtliche Aufzeichnungen keine Aufzeichnungen „nach anderen Gesetzen als den Steuergesetzen i. S. des § 140 AO. Die Aufzeichnungsverpflichtung aus einem Steuergesetz wirkt aber, sofern dieses Gesetz keine Beschränkung auf seinen Geltungsbereich enthält oder sich eine Beschränkung aus der Natur der Sache nicht ergibt, unmittelbar auch für andere Steuergesetze, also auch für das EStG. 3. Betriebseinnahmen sind einzeln aufzuzeichnen, dies gilt auch für Bareinnahmen. Zwar sind bspw. Einzelhändler aus Gründen der Zumutbarkeit und Praktikabilitat davon befreit, ein Taxiunternehmen sei aber mit einem Einzelhandelunternehmen nicht vergleichbar. 4. Die Schichtzettel in Verbindung mit den Angaben, die sich auf dem Kilometerzahler und dem Taxameter des einzelnen

CLEMENT-SCHREIBENANDENBZP: BUNDESREGIERUNG ÜBERNIMMT DEN BZP-VORSCHLAG Der BZP hatte wie berichtet auf die so genannten Innovationsvorschläge von Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement sofort reagiert., sich vehement gegen eine Streichung des § 49 Abs. 4 Satz 2 PBefG ausgesprochen und einen Gegenvorschlag vorgetragen. Wäre der Ur-

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sprungsvorschlag aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit umgesetzt worden, wären die bewährten Regelungen des Verbotes der Unterwegsaufnahme, des Rückkehrgebotes und der Aufzeichnungspflicht für die Mietwagenunternehmen in höchster Gefahr gewesen.

6. Die Hinzuschätzungsbeträge sind aber nicht nachvollziehbar, dafür genügt der Hinweis des Finanzgerichts, dass sich die Üblichkeit des geschätzten Umsatzes aus den Erkenntnissen in anderen Verfahren ergebe, nicht. Das Finanzgericht habe vielmehr die Pflicht, die Umstände, die zu dieser Schätzung geführt haben, im Einzelnen darzulegen, damit das Revisionsgericht die Schätzung in der Höhe überprüfen könne. Somit hat das BFH zwar das Urteil des Finanzgerichts aufgehoben und zurückgewiesen. Die inhaltreichen Feststellungen haben aber gravierende Auswirkungen auf alle nicht buchführungspflichtigen Unternehmen im Gewerbe, denen dringend die Beachtung der Ausführungen des obersten Finanzgerichts nahe zu legen ist.

Wie dem BZP nun mit Schreiben aus dem Bundeswirtschaftsministerium mitgeteilt wurde, hat die Bundesregierung den Kompromis-Vorschlag des BZP aufgegriffen und am 12.5. 2004 beschlossen, dem Deutschen Bundestag folgende Änderung des § 49 Abs. 4 Satz 3 PBefG vorzuschlagen: „Nach Ausführung des Beförderungsauftrages hat der Mietwagen unverzüglich zum Betriebssitz zurückzukehren, es sei denn, er hat vor der Fahrt von seinem Betriebssitz oder der Wohnung oder wäh-


rend der Fahrt fernmündlich einen neuen Beförderungsauftrag erhalten”. § 49 Abs. 4 Satz 2 PBefG bleibt damit unverändert bestehen. In dem Ministeriums-Schreiben wird dem

Bundesverband für seinen Vorschlag ausdrücklich gedankt und festgehalten, dass Bundesregierung und BZP sich darin einig sind, dass damit ein tragfähiger Kompromiss zwischen dem Anliegen des

URTEIL DES AG NORDHORN: „TÜRÖFFNEN VERHINDERN!” Ein immer wieder auftauchendes Praxisproblem im Taxi- und Mietwagenverkehr stellt der Umstand das, dass manche Fahrgäste nach Anhalten des Taxis am Zielpunkt ohne Beachtung von etwaigen anderen Verkehrsteilnehmern, die gefährdet werden könnten, die Türen aufreißen. Solches Verhalten führt dann natürlich auch zu Unfällen, wobei die Rechtsfrage ist, ob ein solches Schadensereignis auch zu einer Schadensersatzhaftung des Unternehmers, der für das Verhalten bzw. auch gebotenes Unterlassen seines Fahrers aufzukommen hat, führen kann. Das Amtsgericht Nordhorn hat in einem solchen Fall tatsächlich dem Fahrzeugführer einen zumindest hälftigen Verursachungs- und Verschuldungsanteil auferlegt, wobei jedoch die Umstände zu berücksichtigen sind. Hier lag nämlich der Sachverhalt zugrunde, dass ein älterer Stammgast gefahren wurde, der bereits dafür bekannt war, dass er trotz Aufforderung, die Tür noch zuzulassen, diese trotzdem schon aufgestoßen hatte. Das Amtsgericht führt zunächst aus, dass das Ein- und Aussteigen zum Betrieb eines Fahrzeuges gehört, somit der die Haftung

regelnde §7 des Straßenverkehrsgesetzes anwendbar ist. Im Normalfall sei es zwar nicht Aufgabe des Taxifahrers, einen Fahrgast über seine Verpflichtung aus § 14 StVO zu belehren, dass er sich beim Einund Aussteigen so zu verhalten hat, dass eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer ausgeschlossen ist. Anders liege der Fall jedoch, wenn Anhaltspunkte dafür bestehen, dass der Fahrgast dieser Verpflichtung nicht nachkommt. Dieser Fall lag ja wie geschildert bei diesem Fahrgast vor. Auch wenn der Taxifahrer gegenüber einem Mitoder Beifahrer grundsätzlich keine Garantenpflicht trifft, so sei dies bei älteren Menschen, Kindern und erkenn-

Gewerbes und dem gesellschaftlichen politischen Interesse an einer weitest möglichen Deregulierung gefunden werden konnte.

bar gebrechlichen oder hilfslosen Personen anders zu beurteilen. Dann habe sich der Fahrer davon zu überzeugen, dass die Fahrzeugtüren ohne Gefahr für den übrigen Verkehr geöffnet werden können. Da es dem Taxifahrer bekannt war, dass der Fahrgast die Tür öffnet, ohne sich zu vergewissern, dass eine Verkehrsgefährdung anderer ausgeschlossen ist, hätte er geeignete Maßnahmen treffen müssen, um ein voreiliges Türöffnen zu verhindern. Die bloße Aufforderung , dies nicht zu tun, sei dann zu wenig.

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Ausführlicher Bericht in der nächsten Ausgabe

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AUSFÜHRLICHER BERICHT IN DER NÄCHSTEN AUSGABE

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Im Juli 2004 in der Freien und Hansestadt Hamburg fand auf dem Blankeneser Süllberg die offizielle Präsentation der neuen A-Klasse statt. Und wie bei Mercedes-Benz-Präsentation üblich, kamen wieder Pressevertreter aus aller Herrenländer nach Hamburg. Damit jedoch nicht genug: Für die sachkundigen Journalisten ging es anschließend zu einer Rundfahrt durch das wunderschöne westliche Mecklenburg-Vorpommern. Mit seinen vielen Schlössern und Herrensitzen ist diese Landschaft östlich von Travemünde zu einem echten Geheimtip für Urlaubsgäste geworden, die die Schönheit dieser Landschaften genießen möchten.

Auch im Innenraum ist in der neuen A-Klassen-Serie sehr viel mehr Platz. Hügelige Alleen soweit das Auge reicht sind das „Markenzeichen” von Mecklenburg-Vorpommern, und ein ideales Gebiet für Testfahrten. Hallo TAXI war für Sie dabei und wird Ihnen in der nächsten Ausgabe ausführlich die neue A-Klasse vorstellen. Nicht nur mehr Platz für Fahrer und Fahrgäste, sondern auch ein neues Automatik-Getriebe zeichnen die A-Klasse aus. Leider können wir momentan noch nicht über Liefertermine der AKlassen-Taxis mit drei Common-Rail-Turbodiesel berichten, werHallo TAXI den uns aber um diese Daten bemühen.

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