Beni

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Der imposante titel



skizzen und Kurzgeschichten von Benjamin Gottwald



01 anfangs 02 nachts 03 eigentlich spiele ich nicht gerne 04 mir stockt der atem 05 stille 06 Weg 07 raum Zeit 08 Gedankenspielereien Zugfahrt



anfangs meine Fahrt beginnt und sie wird mehr ins Ungewisse führen als den nebel lösen, der schwingend und schwerelos hinter der Glasscheibe zur außenwelt vorbeizieht. Wie entrückt die Welt scheint. Und wie unbegreiflich alles ist, obwohl der Geist einem vorgaukelt das man doch alles erdenkliche erkennen kann. eine maskerade so alt wie die menschheit selbst. Wartezeit. Die Zeit der gedankenlosen spiele mit dem eigenen ich. Welche intention ist das die uns treibt in immer den Zug einzusteigen der unser vermeidliches Ziel ist? Warum haben wir nicht die Zeit uns dorthin zu begeben wo unser Ziel auf uns wartet. Warum glauben wir unser Ziel ist dort wo wir unser Ziel markiert haben. Wie viele verpasste augenblicke hatten wir schon nur weil unsere entscheidung den Zug traf der uns dorthin brachte wo wir auch ankommen sollten. Bahnhöfe und spontanität vertragen sich einfach überhaupt nicht miteinander. Wer sind diese gesichtslosen menschen die tag und nacht in immer gleichen abständen ein- und aussteigen.

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nachts nachts wenn die sonst so stark befahrene autobahn leise und sogar vom straßenrand hörbar die regentropfen in sich aufnimmt, spielen die ameisen kleine rennen gegeneinander. Die straßenmarkierungen sind ihr spielfeld und so gleichen die sonst majestätisch weiß reflektierenden rechtecke einem etwas zu lang geratenen Fernseher, der auf der suche nach einem Farbbild ist. (was könnte es noch gleichen) nachts wenn die großen metallenen stangen, an deren ende sich ein heißer Glühdraht in einem Käfig befindet, anfangen Fieber zu bekommen, scharen sich abertausende von fliegenden Kaltblütern um die stummen riesen, weil sie hoffen den leblosen Wesen damit etwas Gutes zu tun und sie von ihrer Krankheit zu befreien. nachts wenn man langsam die stille einatmet und sich in richtung der Dunkelheit bewegt, sieht man kleine aufblitzende Dinge die man nicht festhalten kann. nachts als wir still im Bett nebeneinander lagen, hast du mir mit deiner scharfkantigen realität die pulsader aufgeschnitten und mich in einen dunklen albtraum auf unberechenbare und unbestimmte see verschifft. nachts wenn die schwarze tinte so merkwürdig anders erscheint, sind kleine Kleckse, die durch das nachfüllen der tusche auf dem papier entstanden sind, ein wenig wie schelmenhaft, vorlaute Geister. Die lauten rufe verscheuchen, beängstigen und ziehen letztlich die anderen lebewesen doch in ihren folgenschweren Bann.

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nachts wenn die luft leicht durch die Öffnung der Vase gleitet und kleinste stücke von der Vase abkratzt, dann singt es leise durch den raum das die staubkörner, die noch zuvor im sonnenlicht getanzt haben, melancholisch auf den Boden sinken, um dort der musik zu lauschen und in kleinen Gruppen sich sammeln und anfangen zu tanzen. nachts als du durch die regenreiche stille des Hinterhofes gelaufen bist, berührten deine entblößten Füße den warmen Boden aus aber tausenden unterschiedlich geformten platten und du hast jede einzelne als eine neue architektur wahrgenommen. nachts auf dem Weg in richtung der einsamen Bank, die draußen zwischen den Bäumen ein abgeschiedenes, aber ruhiges leben führt, spiegelte sich in den pfützen vor uns das Bild zu einem verzerrten und doch wahrhaftigem Bild, das für eine sekunde auf der leinwand des Daseins aufblitzte und sogleich wieder verschwand. nachts, das wollte ich dir schon immer einmal sagen, freue ich mich jedes mal aufs neue, wenn ich deine stimme vernehmen darf, die schwammig kleine Furchen in mein antlitz treibt und mich wissen lässt, das wir imitationen des jeweils anderen sind.










eigentlich spiele ich nicht gerne eigentlich spiele ich nicht gerne, aber ich wusste es, denn wenn ich spiele dann verliere ich immer. man weiß auch nicht wohin alles führen soll und führen wird und welchen weg alles geht und was auf dem Weg alles liegen bleibt. Und dieser Kreislauf um was er sich überhaupt dreht, aber alles dreht sich doch irgendwie, irgendwo und irgendwann und doch kommt man zu keinem schluss, denn der schluss, wäre das ende des Kreislaufes. Was auch immer. Was auch immer das ist. Was auch immer das ist dieses Gefühl, dieses Fehlen, das nicht Dasein. im Bezug auf das spiel, sicherlich man hat es verloren, weil du geglaubt hast zu gewinnen. Vielleicht hast du dem spiel zuviel beigemessen, hast nicht bedacht dass du, beim spiel nie gewinnen kannst. Vielleicht haben auch nur andere es als spiel gesehen und du selbst du hast es als eine pure ernsthaftigkeit gesehen. auf einmal dreht sich wieder alles und du fragst dich wo links oder rechts ist und wo überhaupt die Welt den anfang und das ende findet, aber den wird es nicht geben. Wieder dreht sich alles. Wieder und wieder und immer weiter. Weiter im lauf der Dinge. Und immer weiter und wieder. Du versuchst den atem anzuhalten, der schon angehalten ist und du versuchst nach luft zu schnappen, händeringend nach luft fast zu greifen, zu versuchen alles in dich einzusaugen und

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du merkst das deine lungen geschlossen sind. Wie gehst du weiter? Du fällst immer wieder zu Boden und auf eben diesem siehst du dich dann selbst liegen im matsch und schlamm begraben, unterlaufen von tausenden von zerreiĂ&#x;enden schritten. aufeinmal wird dir klar. es wird dir so klar, so unglaublich klar, so durchsichtig, dass du selbst zwar deine Wunden im spiegel betrachtest, aber das niemand anderes deine Wunden sieht. Und woran liegt das? Woran liegt das? Woran liegt das, dass niemand auf dich achtet auf deine Wunden, die dir soviel bedeuten, die dein leben ausmachen und du willst das sie, irgendwie gelĂśst werden irgendwie verbunden. niemand.










mir stockt der atem mir stockte der atem und ich meinte noch irgendwo in der tonlosen, auch durch mich leiser gewordenen Umgebung, ein stilles Hämmern wahrzunehmen bis mir bewusst wurde, dass mein Herz das einzige Hämmern weit und breit war. Die stille hätte tödlich sein können, so beunruhigend laut war sie, wenn nicht mein eigenes Herz sie durchbrochen hätte, seltsamerweise, denn mein herz war gebrochen, tausendfach. Wie konnte es sein, dass etwas gebrochenes den letzten willen aufbringt etwas zu brechen, um dadurch sich selbst zu flicken. mit nadelstichen und dem undankbaren Gefühl des vernähten Herzens machte ich mich auf die suche nach etwas ruhe, nach einem platz an dem zwar das Gefühl und die stille vielleicht zum Verwechseln ähnlich sein könnten, bei dem aber die quälenden nadelstiche durch gar liebliche Dinge ersetzt werden würden. es ist natürlich fatal das Wort lieblich zu erwähnen, weil es wieder in subjektive Betrachtungsweisen abzudriften gedenken kann, denn der liebliche Wein kann vielleicht unter Umständen mein Herz fest umschließen, wird aber meinen Gaumen wohl weniger Freude bereiten wollen. man kann sich so herrlich an Wörtern aufhängen wie an stricken, den sie fesseln ab und an den leser und können dann natürlich auch eine gewisse atemlosigkeit oder ein stocken verursachen, sodass man sich vielleicht einen unscheinbar langen moment so fühlt als wäre die Zeit ein wandelndes Wesen, das immerfort zu gehen scheint, doch für diesen moment zwischen der einen und der anderen sekunde stehen bleibt, eine ganze

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sekunde lang. eine schier unendliche Zeitspanne


gestaucht und verkrümmt, ohne dabei aber ihre schönheit und ihren anmut zu verlieren, mehr noch gerade weil sie so gestaucht wird erreicht sie strahlendes licht. eigentlich mehr gebrochenes, richtig in ihrer Unperfektheit liegt ihr innerster Wert. Die runzlige oberfläche macht sie charaktervoll und strotzt vor dem heiligen schein des makellosen, das sich hinter der aalglatten Fassade versteckt und so sehr man auch gewillt ist und den Versuch unternimmt, die Welt hinter der Fassade zu erklimmen, man wird scheitern, wenn man aber versucht die oberflächenstruktur aufzudecken, sie tiefer zu ergründen, wird man feststellen, dass es kantige Furchen gibt, die sich unter der oberfläche versteckt glauben. Durch diese kann man Halt finden, den man benötigt um aus der mauer der Gefangenschaft auszubrechen und quasi das engstirnige Universum hinter sich zu lassen, um eine intellektuelle Wanderschaft ins öde nichts zu starten, das man sich selbst mit den Farben auskleiden kann wie es beliebt, falls es beliebt. ein Weg der eine kleine ewigkeit zu dauern scheint und ewig anhält während man weitläufig sich entfernt und neu zusammenfügt. Wieder am anfang der Geschichte angelangt, der Zeiger der Uhr dreht sich unaufhaltsam zurück und wenn es keine Veränderung geben würde könnte man ihn einfach immer wieder kopieren und immer wieder kehren lassen. Doch die realität muss mehr zu bieten haben, als das einzelne Blatt, eine skizze eines Dargestellten. Vielmehr sollten sich doch die Blätter immer mehr anhäufen, die man auf dem Weg aufsammelt und im günstigsten Fall gar in seine Westentasche steckt, in der man sich zwar auskennt, die aber sicherlich sich im Halbdunkel sich befindet und durch immer neue skizzen erweitert, verändert oder durch bloße Zufälle auch andere


verliert. immer jedoch werden die skizzen spuren und seien sie kleinsten ausmaßes hinterlassen, die man finden kann, wenn man den nur gewillt eine tiefgrabende suche in die startlöcher einzupflanzen. soll der Baum wachsen und die rotbraune tartanbahn überwuchern? Wenn dem so sein soll muss man sich doch Gedanken machen, inwieweit das erquickende Wasser zu tage gefördert werden kann. inwiefern auch die Bohrung helfen kann die Wurzeln zu unterstützen und warum das Wort Bohrung in diesem Kontext eine zu radikale Form besitzt, wenn man es mit dem weich fließenden, sanft umhüllenden watteähnlichen Charakter in Verbindung bringt und versucht dieses feinfühlige Gebilde zu zerstören. Wider jedem erwarten ging aufeinmal die im moment nur physisch wärmende sonne auf und benetzte alles kleine Ödland um mich herum mit sanften, harmonischen strahlen. ein merkwürdiges Gefühl machte sich breit und es fühlte sich so an, als würde die sonne im inneren nach außen dringen wollen. aber es war ein anderes Gefühl wie die wärmende sonne am Horizont, diese versuchte nicht auszubrechen, sie hatte ihren Bestimmungsort schon gefunden und es schien als wolle sie eigentlich diesen Bereich ewiglich behalten. Die sonne aus dem inneren jedoch war im moment nur ein Gefangener eines Körpers, der sich vehement wehrte, noch dazu kam der Geist, der mit seinen stählernen Ketten versuchte die sonne immer fester zu umklammern. schwankend und von nicht unbedingt hilfreichem schmerz umgebend, war ich drauf und dran bewußtlos hinterrücks auf den harten Boden zu fallen und mich mit ihm für immer zu vereinigen, weil die schmerzen mich immer weiter zu Boden drücken würden. Wäre das passiert, wäre ich vielleicht mit dem Boden in einiger Zeit verschmolzen, hätte mich kaum noch von ihm zu


lösen geschafft, auch wenn ich ihm dann näher gekommen wäre, als ich es jemals schaffen könnte. aber ich behielt meine standhaftigkeit zumindest für einen kleinen, kaum merklichen augenblick, wenn auch mit einer sehr geknickten Haltung, die es besser möglich machte mich zu Boden zu reißen. Und so lief ich ohne Ziel, was nicht bedeuten soll ohne sinn, wortlos und taumelnd in alle erdenkbaren richtungen und doch in einen Weg der grundlos richtig zu sein schien. Die einöde, die mich noch momente davor in eine tief melancholisch, nachdenkliche stimmung versetzte wurde von augenschlag zu augenschlag zu etwas vollkommen anderem. Wer weiß schon an was es liegt, dass sich Dinge so auf wundersame, fast metamorphosische Weise ändern können. ich dachte an Kafka und seine radikalen Veränderungen von einem auf den anderen morgen, irgendwie passierte gerade etwas nicht unähnliches mit mir, als ich zitternden Knies mich in ein Feld bewegte, dass für mich so unglaublich neu sein musste und wie sich heraus stellen sollte auch war.








stille stille. Unendliche stille und laute Gedanken fallen aufeinander ein, fallen ineinander zusammen, verschlingen sich, rankenartig, wissen nicht wohin des Weges und laufen und laufen und laufen und irgendwo auf dieser Welt finden sie den ausgang in eine andere, versuchen eben diesen zu entdecken und merken das sie von selbst nicht darauf kommen können. sie brauchen einen anstoß, einen ansporn und eine Daseinsberechtigung schon fast. Um irgendwie den Weg machen zu können, aber es geht nicht. es will einfach nicht funktionieren. Wie auch? alleinige Gedanken sind nur monologe des Gehirns und monologe können keine Dialoge auslösen. sie haben vielleicht den Drang das auszulösen, aber ab einem bestimmten punkt geht es nicht mehr weiter. Der punkt ohne Umkehr und ohne Blick zurück ein punkt ohne Komma ohne ausrufezeichen. es bleibt eine restlose, rastlose Darstellung von allem. man versucht den innersten Kern zu finden und verfremdet das Bild von sich damit nur noch mehr. Versuche alles zu erfassen, alles zu drehen alles zu wenden und landet immer wieder auf der gleichen seite, es fehlt die Überraschung es fehlt der moment indem man es nicht mehr versucht auf die andere seite zu drehen, sondern es sich von selbst auf die andere seite bewegt und man gar nichts dazu tun muss ausser dem stillen Dasein selbst. es fehlt, aber es wird gesucht, denn alles was man darstellen kann muss auch existieren. Gedanken sind ausführbar, wir sind nur nicht bereit über unsere Gedanken hinaus

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zu wachsen und sie auszuführen und damit zum aus-


gangspunkt zurückkehren. Von dieser sicht aus gesehen, dass alles nur darauf begründet ist, dass diese komplette loslösung nur dadurch entstehen kann wenn andere dir die Gedanken vorausnehmen können, dann hat es bisher noch niemand geschafft. Du verstehst alles und nichts und wenn du nichts verstehst, verstehst du alles. Und solltest du darüber nachdenken wirst du dich in einem eigenen strickmuster der sinnlosigkeit und der nicht Berechtigung der Daseinsfrage, verstricken. Die Frage die sich stellt ist die Frage die schon beantwortet ist und sollte es so sein dann ist die antwort die Frage selbst. Wenn alles so ist, ist nichts so wie es scheint. Und wenn du das verlierst was du glaubst am meisten zu haben, fällst du aufeinmal tief, aber du fällst nur so tief weil du dann wieder aufstehst. Das ist das paradoxe daran. man kann überhaupt nicht fallen. man bewegt sich immer auf dem gleichen status. Du denkst vielleicht das du fallen würdest aber du fällst nicht, denn im luftleeren raum bist du schon immer gefallen, du fällst immer weiter. aber was macht es für einen Unterschied? es macht keinen Unterschied, weil in der Unendlichkeit macht es keinen Unterschied, ob du dich auf einem Höhenflug befindest oder in tiefsten tiefen. Wenn die entfernung wegfällt, fällst du nicht mehr. Dann glaubst du vielleicht zu fallen weil du dich an irgendeinen begriff halten musst, dich festkrallen musst, haken und Ösen an Wörter bindest, aber das ist es nicht das Dasein. Das Dasein ist das haken und ösenlose, das ineinander aufgehen ohne das du die Wörter dafür jemals benutzten müsstest, dass passieren und das nicht hinterfragen. Das Dasein.








Weg ein kleiner Weg am rande der stadt, kaum bemerkt und doch so voller Details, dass man meinen könnte es gäbe kein schöneres Bild auf dieser erde als dieser eine Weg am rande der stadt. er lief ganz ohne Zweifel einfach los, lies die Dinge auf sich rieseln und brachte nichts mit dem anderen in Verbindung und strich sich leicht über sein vom Wind berührtes und vom regen durchsetztes Haar. es war wie immer ein sonntag, weil die assoziationen zu diesem tag einfach die befreiensten sind, sofern man einmal einen sonntag erlebt hat in dem man das leben einfach ablegen kann, wie ein mantel an der Garderobe. Und er kannte das nur allzu gut. Wie ein sturm brach seine erschütterung herein, man konnte den Boden zittern hören und die Vibrationen in seinem Herzen sollten sich erst schlagartig vermehren, um genauso schnell wieder abzuklingen bis sie sich gänzlich von allem verabschieden würden. er suchte nach Gründen für seine problematische Haltung, die es ihm so schwer machte sich auf irgendetwas im Gesamtbild zu konzentrieren. er konnte nur die schattenförmigen Kleinbilder erkennen und niemals das Großformat was durch die kleinen Bilder entstehen würde. aber er wusste, dass es existiert und er wusste auch, dass es sein schicksal war diese Dinge in einen Kontext zu bringen, um mit sich selbst ins reine zu kommen. Warum? ein einziges Wort, dass an soviele Worte erinnert, dass Begebenheiten entstehen lässt und das Kontextlos selbst zum Kontext wird, weil es Dinge ermöglicht, die man nicht versteht, weil es schon die

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aussage ist, dass es eine Frage ist. „Verstehst du was


ich meine“, fragte er sich leise und melancholisch selbst. „Verstehst du das?“ er war wie durch sich selbst gebrochen, taumelnd und diffus auf dem Weg von dem Weg abgekommen. Wohin, nun das wusste er selbst am besten nicht genau. es trieb ihn, irgendwohin.










raum Zeit Die reise beginnt und der tag neigt sich mit jeder weiteren minute seinem unvermeidlichen ende entgegen. man kann von melancholie sprechen wenn man den fortlaufen Verlauf betrachtet und mit einer bestimmten ironie schweigend und mit geschlossenen augen immer weiter in richtung des endes der Zeit schwimmt. Wie in einer vergrößerten Kohlensäureblase in einer kleinen Wasserflasche, wird man sich fühlen und unentwegt versucht man die schnelligkeit mit der die Blase in richtung der Öffnung treibt zu verlangsamen. es wird nicht gelingen und selbst wenn man sich aus der Blase befreien könnte würde man nur für einen kleinen augenblick genießen können, um dann von der großen maße erstickt zu werden die sich um den Körper und Geist legt. Wie still die nacht sich auf den Boden legt und mit ihm verschwimmt zu einer einheit die nur der tag imstande ist zu lösen und doch wieder auf seine Weise sich mit den Dingen verbindet. man blickt aus dem Fenster und sieht so wenig, nur ab und an kleine lichterfetzen und die Umrisse der reflexion des eignen ichs. im spiegelbild eine abbildung und in der abbildung eine Darstellung. atemlos schafft man es gerade noch die tür zu berühren um einzusteigen und weiter in die richtung zu treiben die man sich selbst vorgeschrieben hat.

Wir sind alleine mit uns und Gefangene. Der Blick aus dem Fenster ist eine ausflucht in eine Welt die wir nicht begreifen können. rasend schnell zieht sie an uns vorbei

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und die wenigen Blicke die wir erhaschen können blei-


ben nur für sekunden in uns um dann von neuen spuren zerstört zu werden. irgendwo erhallt Gelächter und man merkt wie alleine man ist, den man weiß nicht im entferntesten worüber sie lachen und man wird nie den wahren Grund für ihren enthusiasmus erfahren. nicht mal die Gesichter der menschen werden uns prägen, den wir können uns mit ihnen nicht auseinander setzten und selbst wenn wir es wollten sind wir doch nicht imstande sie und ihre Wahrheit zu erfahren. Der einzige Grund warum wir pausenlos und rastlos umher irren ist die suche nach dem punkt an dem wir erkennen können warum etwas ist.

Du bist auf dem schmalen Gleis unterwegs der gemeinhin zu etwas führt. sieh da wie sie blicken wie sie sich ergötzen an den Freuden des lebens und doch still sind wenn es nicht in anonymität geschieht. tragen sie doch einmal ihre Freude ans licht der Öffentlichkeit so man wünsche sich, dass diese ungütigen muster auf den stühlen verschwinden und sich zu Farbexperimenten zusammenschließen um ein manifest zu bereiten das die menschheit noch nicht gesehen h









Gedankenspielereien Zugfahrt Die Häuser der stadt ziehen vorbei als wären sie das letzte was ich heute noch zu Gesicht bekomme, aber es ist nur die scheinwelt hinter der Glasscheibe die für sekunden erscheint um sich kurz in meine Gedankenwelt einzuschleusen und dann wieder schlagartig sich aus ebendieser hinaus windet. Die minuteninspiration, die an sich keine ist sondern nur eine kleine Verwunderung des Geistes der sich zum Ziel gesetzt hat mehr zu erdenken und zu fühlen.

tristesse und kahle stellen

siehst du lieber die perlenden Wassertropfen an der beschlagenen Glasscheibe oder die Welt dahinter. ist nicht beides gleich vielfältig auf ihrer art und weise?

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