Rohstofzentrum Chile

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IV. Sitzung: Deutsch-Chilenisches Forum f端r Bergbau und Rohstoffe

Mining meets Environment 24. November 2015


GRUSSWORT

Sehr geehrte Teilnehmer des IV. Deutsch-Chilenischen Forums für Bergbau und Rohstoffe, liebe Leser, Mit der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung zwischen Deutschland und Chile im Jahr 2013 wurde eine engere Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern vereinbahrt, um die Beziehungen im Bergbau- und Rohstoffbereich auf eine strategischere Ebene zu bringen. Doch was macht eigentlich das Strategische an diesen Beziehungen aus? Strategische Partner sind für uns jene, mit denen wir gemeinsam langfristige Visionen definieren, Herausforderungen in Chancen verwandeln und innovative Lösungen suchen. Daher liegt der Schwerpunkt der bilateralen Agenda auf der Identifizierung jener Themen, die für beide Länder Prioritäten im Bergbau- und Rohstoffsektor darstellen. Die effiziente Ressourcennutzung und der Umweltschutz im Rahmen des nachhaltigen Bergbaus gehören in diesem Kontext klar zur Kategorie der Themen von beiderseitigem Interesse. In Chile ist der effiziente Umgang mit der knappen Ressource Wasser zu einem der wichtigsten Ziele des nationalen Bergbaus geworden. Dieser Entwicklung liegt eine wachsende Sensibilisierung gegenüber den Auswirkungen von Bergbauprojekten auf das Umfeld zugrunde. Die soziale „licence to operate“ gehört heute zu den Erfolgsfaktoren für Bergbauunternehmen und hängt unter anderem von der Erfüllung der Umweltauflagen sowie der Akzeptanz der Zivilgesellschaft ab, die von der Bergbauaktivität betroffen ist. In Deutschland sind die effiziente Ressourcennutzung und der Umweltschutz transversal akzeptierte und umgesetzte Themen der Industrie. Als eine Region mit einer sehr viel höheren Bevölkerungsdichte als Chile hat vor allem das Ruhrgebiet im Verlauf seiner Bergbaugeschichte vor vergleichbaren Herausforderungen gestanden. So hat sich in Deutschland eine groβe technologische Expertise für die Realisierung von Bergbauprojekten entwickelt, die im Einklang mit der Umwelt und den lokalen Gemeinden betrieben werden. Wir sind überzeugt, dass beide Länder im Rahmen des IV. Deutsch-Chilenischen Forums für Bergbau und Rohstoffe unter dem Motto „Mining meets Environment“ wertvolle Visionen und Erfahrungen zur Definition von Projekte beisteuern können, die von beidseitigem Interesse und Vorteil sind. Diese Erstausgabe der Zeitschrift des Deutsch-Chilenischen Bergbau- und Rohstoffforums setzt sich zum Ziel, Diskussion und Expertenbeiträge aus beiden Ländern zu dokumentieren.

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Kompetenzzentrum Bergbau und Rohstoffe, AHK Chile

Cornelia Sonnenberg Hauptgeschäftsführerin AHK Chile


WIRTSCHAFTSTAGE

Deutsch-Chilenische Wirtschaftstage 2015:

Organiza:

Mehr als 500 Teilnehmer folgten der Einladung „On the way to industry 4.0“ „On the way to industry 4.0“ war das Motto der VI. Deutsch-Chilenischen Wirtschaftstage, die am 24. November 2015 in Santiago von der AHK Chile mit Nordrhein-Westfalen als Partnerland organisiert wurden. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, Wirtschaftsminister Garrelt Duin sowie die Präsidentin der IHK zu Essen, Jutta Kruft-Lohrengel, führten die Delegation aus NRW mit mehr als 50 Vertretern aus Politik, Industrie und Forschung an. Im Rahmen der Wirtschaftstage fanden neben einem Innovationsforum, ein Energiesymposium und die IV. Sitzung des Deutsch-Chilenischen Rohstoffforums unter dem Motto „Mining meets Environment“ statt. Die IV. Sitzung des Deutsch-Chilenischen Rohstoffforums wurde von der chilenischen Bergbauministerin Aurora Williams eröffnet. „Chile hat das Ziel, ein Wachstum des Bergbausektors mit verstärkter Wertschöpfung und im Einklang mit der Umwelt und der Gesellschaft zu erreichen“, erklärte sie. Die technologische Entwicklung des deutschen Bergbaus und seiner Zulieferer könne Chile als Vorbild dienen.

In den Fachvorträgen wurde insbesondere das Thema der Wasserknappheit in den chilenischen Bergbaugebieten erläutert. Der sukzessive Ausbau von Meerwasserentsalzungs-Anlagen bringt allerdings erhöhte Produktionskosten mit sich. „Um unsere Marktpräsenz zu halten und auszubauen, müssen wir einen qualitativen Sprung von ‚copper to knowlegde‘ schaffen, machte Mauro Valdés, Präsident des Programms „Alta Ley“ zur Entwicklung der nationalen Roadmap für den chilenischen Bergbau, die Herausforderungen des Sektors plastisch deutlich. Als ein Best-Practice-Beispiel stellte Marie-Christine von Hahn die UmweltInvestitionen der Kupferhütte Aurubis in Hamburg vor. „Die Investitionen in Umweltschutz und Arbeitssicherheit stellen ein Drittel aller unserer Investitionen dar. Nach unserer Erfahrungen zahlen sie sich aus“, gab sie den chilenischen Experten auf den Weg. In ihren Abschlussworten hob Cornelia Sonnenberg, Hauptgeschäftsführerin der AHK Chile, hervor, dass die Wirtschaftstage erneut gezeigt hätten, dass das deutsche

Interesse an Chile von dem Wunsch getragen ist, mit Know-How, Technologietransfer und angewandter Forschung zur Entwicklung des Landes beizutragen. „Es ist das Treffen von zwei Giganten: Chile als Rohstoffgigant und Deutschland als Hightech-Gigant. Die Wirtschaftstage haben erneut gezeigt, dass wir das Beste beider Welten nutzbringend miteinander verbinden können“. Im Rahmen der Wirtschaftstage unterzeichnete die EnergieAgentur.NRW eine Absichtserklärung zur Kooperation mit dem Unternehmerverband der chilenischen Bergbauregion Antofagasta (AIA). Die AHK ihrerseits unterschrieb einen Kooperationsvertrag mit dem Advanced Mining Technology Center der Universidad de Chile. Die VI. Deutsch-Chilenischen Wirtschaftstage wurden gemeinsam mit der Außenwirtschaftsförderungsgesellschaft NRW.International, der IHK zu Essen und weiteren Partnern organisiert und vom Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen aktiv unterstützt.

Sponsoren und Partner der Deutsch-Chilenischen Wirtschaftstage 2015 Partner:

Sponsor Silber:

Sponsor Gold:

Nachhaltigkeit Partner:

Medienpartner: Kompetenzzentrum Bergbau und Rohstoffe, AHK Chile

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PROGRAMM

IV. Sitzung Deutsch-Chilenisches Forum für Bergbau und Rohstoffe 14:30 - 14:45 Aurora Williams, chilenische Bergbauministerin 14:45 - 15:00 Andrea Jünemann, Referatsleiterin Internationale Rohstoffpolitik des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) 15:00 – 15:15 Mauro Valdés, Präsident des Programms „Alta Ley“ zur Entwicklung der nationalen Roadmap für den chilenischen Bergbau

Block „Wasser“ Moderation: Pamela Valdivia, Leiterin der Bayerischen Repräsentanz für Südamerika 15:15 - 15:30 José Tomás Morel, Forschungsleiter und Mitglied des Ausschusses für Wasserwirtschaft, chilenischer Mining-Council „Consejo Minero“ Bergbau, Wasser und Nachhaltigkeit 15:30 - 15:45

Dr. Bernd Vels, Senior Advisor Mining, Fichtner Group Water in Mining - Presentation of Engineering Solutions

15:45 - 16:25 Podiumsdiskussion

• Dr. James McPhee, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Department for Civil Engineering of the Faculty of Physical and Mathematical Sciences der University of Chile & wissenschaftlicher Mitarbeiter der Arbeitsgruppe “Water and Environmental Sustainability” des Advanced Mining Technology Centers (AMTC) • Dr. Bernd Vels, Senior Advisor Mining, Fichtner Group

• José Tomás Morel, Forschungsleiter und Mitglied des Ausschusses für Wasserwirtschaft, chilenischer Mining- Council „Consejo Minero“ • Ana Zúñiga Sanzana, Vice President Corporate Affairs und Nachhaltigkeit, Sierra Gorda SCM • Emilio Castillo, Management Analyst for Studies and Public Policy, chilenische Kupferkommission (Cochilco)

Block „Umwelt“ Moderation: Michael Rösch, Projektleiter der GIZ für das Projekt Regionale Kooperation zur nachhaltigen Gestaltung des Bergbaus 17:00 - 17:15 Dr. Lothar Winkelmann, Projektleiter der BGR im Projekt Regionale Kooperation zur nachhaltigen Gestaltung des Bergbaus 17:15 - 17:30

Matthias Mohr, Geschäftsführer, K+S Chile Innnovative Effizienzsteigerung im Kupferbergbau – neue Einsatzgebiete für hochreines Salz

17:30 - 17:45

Marie-Christine von Hahn, Leiterin Konzernrepräsentanz Berlin, Aurubis Aurubis - Best Practice für Nachhaltigkeit in der Kupferverarbeitung

17:45 - 18:20 Podiumsdiskussion • Felipe Schneider, BASF Mining Solutions , South America, Regional Business Manager • Dr. Michael Rumberg, Umwelt-Cluster Bayern, Geschäftsführer • Marie-Christine von Hahn, Aurubis, Leiterin Konzernrepräsentanz Berlin • Ivan Cerda Bernal, SONAMI, Leiter Technologiestiftung • José Andrés Herrera, Schmelzhütte Hernán Videla Lira, ENAMI, Leiter Innovation und Modernisierung 18:20 - 18:30

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Fazit und Abschlussworte, Cornelia Sonnenberg, Hauptgeschäftsführerin AHK Chile

Kompetenzzentrum Bergbau und Rohstoffe, AHK Chile


KOMPETENZZENTRUM BERGBAU UND ROHSTOFFE

Was ist das Kompetenzzentrum Bergbau und Rohstoffe? Das Kompetenzzentrum Bergbau und Rohstoffe ist eine an der AHK-Chile entwickelte Plattform für die Zusammenarbeit zwischen deutschen und chilenischen Akteuren im Bereich Bergbau und Rohstoffe. Es wurde im Jahr 2012 mit Unterstützung des BMWi und der DERA zur Erschliessung neuer Potenziale für die Zusammenarbeit in allen Phasen der bergbaulichen Wertschöpfung geschaffen „Als Teil der AHK Chile, und Dank der Unterstützung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) und der Deutschen Rohstoffagentur (DERA), bietet das Kompetenzzentrum Bergbau und Rohstoffe ein umfangreiches Experten- und Kontaktnetz, um seiner Mission entsprechend die bilateralen Beziehungen zwischen Chile und Deutschland im Bergbausektor zu stärken”, erklärt Annika Glatz, ‎Project Manager des Kompetenzzentrums. Zum weiteren Ausbau des Kontaktnetzes wurden enge Beziehungen mit den wichtigsten Verbänden und Unternehmergruppierungen des Sektors in beiden Ländern geknüpft. Zusätzlich sind Kooperationsabkommen mit der Technologiestiftung des chilenischen Bergbauverbandes SONAMI und der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) abgeschlossen worden. „Im Rahmen der IV. Sitzung des DeutschChilenischen Bergbauforums wurden neue Kooperationsabkommen mit dem Advanced Mining Technology Center der Universidad de Chile (AMTC) und dem Industrieverband der Bergbauregion Antofagasta (AIA) unterzeichnet. So erweitern wir unser Handlungsfeld auf die Kooperation in Wissenschaft und Forschung und schaffen größere Nähe zu Antofagasta, der wichtigsten Bergbauregion Chiles. Neben unseren eigenen Kooperationsabkommen gibt es dazu noch eine Vielzahl von Unterstützungsvereinbarungen zwischen anderen Akteuren der deutschchilenischen Beziehungen im Bergbausektor. Im Allgemeinen schaffen diese Initiativen ein ausnehmend positives Umfeld für die Intensivierung der Zusammenarbeit“,

In diesem Kontext können die Herausforderungen, vor denen der chilenische Bergbau heute steht, als besondere Chance für eine noch engere Zusammenarbeit in verschiedenen Themenbereichen gesehen werden. Dazu zählen:

Annika Glatz

ergänzt Annika Glatz. Welches sind die wichtigsten Kooperationsbereiche zwischen Chile und Deutschland? In Chile wird Deutschland nicht ohne weiteres als Bergbaunation wahrgenommen, weil bergbauliche Aktivität dort heute eher auf den Binnenmarkt orientiert und deshalb international nicht so sichtbar sind. Doch es sollte nicht vergessen werden, dass Deutschland ein Land mit langer Bergbautradition ist. So ist das Bundesland Nordrhein-Westfalen (NRW), das im Rahmen der Deutsch-Chilenischen Wirtschaftstage unser Land mit einer hochrangigen Delegation besuchte, die Region, in der sich über Jahrhunderte die meisten deutschen Bergbauaktivitäten konzentrierten”, kommentiert Glatz. „Im Zuge der Entwicklung in dieser Region sind unzählige hochspezialisierte Technologielzulieferer entstanden. Viele dieser KMUs sind heute weltweit aktiv und passen ihre Lösungen an die Realitäten anderer Bergbauländer an”.

• Produktivitätsverbesserungen in Bergbauprozessen • Effizientere Nutzung der Ressourcen Wasser und Energie • Technologietransfer und Entwicklung neuer, lokal angepasster Lösungen • Entwicklung eines sekundären Bergbaus zur Nutzung von Wertelementen aus Bergbauhalden • Weitere Anwendung von sozialen und Umweltstandards • Fachkräfteschulung • I n n o v a t i o n s m a n a g e m e n t i m Bergbausektor “Mining meets Industry” Mit dem Slogan „Minging meets Industry“ versucht das Kompetenzzentrum Bergbau und Rohstoffe der AHK Chile der chilenischen Bergbauindustrie zu vermitteln, dass die hocheffiziente und produktive deutsche Industrie in ihrer Gesamtheit wichtiger Referent und Partner in der Suche nach Lösungen für die aktuellen sektoriellen Herausforderungen sein kann. Die Förderinstrumente für Innovation, Forschung und Entwicklung der chilenischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft CORFO und öffentlicher deutscher Institutionen schaffen darüber hinaus ein positives Umfeld für die Durchführung gemeinsamer Projekte. „Mit der Stiftung Fraunhofer Chile Research verfügt das Land bereits über ausgezeichnete Kompetenzzentrum Bergbau und Rohstoffe, AHK Chile

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KOMPETENZZENTRUM BERGBAU UND ROHSTOFFE

wissenschaftliche Verbindungen zum weiten Netz der Forschungseinrichtungen in Deutschland und kann Unterstützung bei Innovations-, Forschungs- und Entwicklungsinitiativen zur Prozessoptimierung und Wertschöpfungssteigerung suchen”, kommentiert Glatz. Im Jahr 2015 wurde bei der IV. Sitzung des Deutsch-Chilenischen Forums für Bergbau und Rohstoffe ein besonderer Fokus auf das Thema der Nachhaltigkeit im Bergbau gelegt und die Veranstaltung unter dem Motto „Mining meets Environment“ durchgeführt. „ Im weiten Feld der Nachhaltigkeit im lokalen Bergbau, zählen wir auch auf die Unterstützung der Experten der Deutschen Technischen Zusammenarbeit (GIZ Chile), sowie des Bundesinstitutes für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), die ihre Expertise für die Lösung von Probleme im Bereich der Nachhaltigkeit zur Verfügung stellen”. Welche Aktivitäten organisiert das Kompetenzzentrum Bergbau und Rohstoffe? „Der wichtigste Punkt unserer Agenda ist zweifellos das Deutsch-Chilenische Forum für Bergbau und Rohstoffe, auf dem jährlich unterschiedliche Themen der bilateralen Zusammenarbeit näher beleuchtet werden. Doch darüber hinaus begleiten wir auch bilaterale Projekte und organisieren Aktivitäten zu sehr viel spezifischeren Themen. Wir realisieren

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auch Delegationsreisen nach Deutschland und empfangen deutsche Firmenvertreter mit Interesse am chilenischen Markt. Im Jahr 2015 haben wir ausserdem den deutschen Stand auf der Messe Exponor organisiert, der mit 40 Ausstellern einen neuen Rekord aufgestellt hat. Daneben veröffentlichen wir jährlich unseren Lieferanten-Guide „Made in Germany” mit Informationen von rund 100 Unternehmen, die dem chilenischen Bergbau deutsche Dienstleistungen, Technologien und/oder Produkte anbieten”. Wie funktioniert das Kompetenzzentrum Bergbau und Rohstoffe? „Das Herz des Kompetenzzentrums Bergbau und Rohstoffe ist sein grosses Kontaktnetzwerk. Obwohl auch unsere eigene Fachkompetenz in den vergangenen Jahren stark ausgebaut wurde, sind die wahren Experten die Unternehmen und Institutionen aus der Branche. Wir bieten chilenischen Firmen und Institutionen, die neue technische Lösungen suchen sie mit deutschen Partnern zusammen zu bringen, die eine Antwort parat haben oder in der Lage sind, eine solche zu entwickeln. Wir sind die Brücke zur deutschen Industrie. Unsere Mission ist, das Beste beider Welten zu verbinden”, unterstreicht Annika Glatz. „Häufig ist es unsere Aufgabe, die Dynamik des Dialogs zwischen den Akteuren zu garantieren. Im täglichen Geschäft

Kompetenzzentrum Bergbau und Rohstoffe, AHK Chile

verlieren sich leicht die Themen, die einer gewissen Vision und auch Geduld in ihrer Entwicklung und Durchführung bedürfen. Dort können wir nicht nur die Brücke zwischen den Akteuren sein, sondern die Verbindungen - auch zwischen mehreren Parteien - effizient und stabil am Leben erhalten“. Im Laufe des Jahres organisieren wir Veranstaltungen und Seminare in beiden Ländern über die aktuellsten Themen der Industrie, die den Teilnehmern helfen, ihr eigenes Kontaktnetz auszubauen. Häufig ergeben sich bei diesen Gelegenheiten Ideen, die sich mit der Zeit in visionäre und innovative Projekte verwandeln. Das kann nur geschehen, wenn man sich die nötige Zeit nimmt, um über die Tendenzen, die die Zukunft des Sektors bestimmen werden, nachzudenken. Wir wollen Instanzen schaffen, die gerade das ermöglichen. Deshalb haben wir beispielsweise die so genannten „Inspiration Tours“ nach Deutschland entwickelt. Dabei handelt es sich um Reisen mit technischen Besuchen bei deutschen Firmen, die sich durch ihre besonders hohe Innovationsfähigkeit auszeichnen. Außerdem organisieren wir regelmäßig Seminare zu Makrotendenzen, die einen Blick auf die Zukunft des Bergbausektors erlauben. Im Dezember 2015 hat das Kompetenzzentrums beispielsweise ein Seminar zum Thema ‘Data Mining´ organisiert”.


STRATEGISCHE PARTNER - DEUTSCHLAND

Meinungen unserer strategischen Partner in Deutschland:

Welche strategische Bedeutung hat die Zusammenarbeit mit Deutschland für die zukünftige Entwicklung des chilenischen Bergbaus? BMWi – Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Die Verzahnung zwischen der chilenischen Bergbauindustrie und der High-Tech Industrie in Deutschland ist das Ergebnis der traditionell guten Beziehungen zwischen Chile und Deutschland. Ziel ist es, die wirtschaftliche Entwicklung in Chile nachhaltig zu unterstützen.

Reinhard Krause, Referatsleiter Internationale Rohstoffpolitik BMWi

Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) Chile bietet deutschen Unternehmen vielfältige Liefermöglichkeiten für Rohstoffe, vor allem Kupfer, Lithium, Molybdän & Rhenium und ist ein wichtiger Absatzmarkt für Maschinen und Anlagen. Teil der Kooperation ist auch die Forschungszusammenarbeit.

Dr. Herwig Marbler, Projektleiter DERA

BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Chile als rohstoffreiches Land ist ein wichtiger Partner für Deutschland, das Kupfer und Lithium für erneuerbare Energien und Elektromobilität benötigt. Mit deutscher Hilfe wiederum kann Chile seine Energie- und Ressourceneffizienz verbessern.

Matthias Wachter, Abteilungsleiter Abteilung Sicherheit und Rohstoffe BDI

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STRATEGISCHE PARTNER - DEUTSCHLAND

DIHK – Deutscher Industrie- und Handelskammertag Das AHK-Rohstoffkompetenzzentrum in Chile war eines der ersten und hat Pionierarbeit für heute sechs Zentren an AHKs weltweit geleistet. Unternehmen finden bei der AHK Chile kompetente und spezialisierte Fachberatung im Bereich Bergbau und Rohstoffe.

Dr. Volker Treier, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer DIHK

FAB - Fachvereinigung Auslandsbergbau und internationale Rohstoffaktivitäten Deutschland ist strategischer Partner für KnowHow-Transfer und Innovation im Rohstoffsektor. Gerade die deutschen Bergbauzulieferer und Ingenieurgesellschaften tragen hier in besonderer Weise dazu bei. Die globale industrielle Wertschöpfungskette benötigt langfristig eine kontinuierliche und verlässliche Rohstoffversorgung. Chile ist ein aufstrebendes Rohstoffförderland. Unser Anliegen ist, seine Pflege und Förderung sowie den bedarfsorientierten weiteren Aufbau von mittelgroßen Bergbaubetrieben und Marktzugang in Chile zu ermöglichen. Dr. Martin Wedig, Geschäftsführer FAB

VDMA Mining - Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau Die deutsche Seite bringt als gute Ergänzung zur stark operativ ausgerichteten chilenischen Bergbauwirtschaft eine Langfristperspektive ein. Damit meinen wir die enge Vernetzung zwischen Wirtschaft, Verbänden, Forschungsinstituten und Hochschulen.

Alessandro Colucci, VDMA Mining, Lateinamerika

GIZ – Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit Die deutsche Erfahrung in Umwelt- und Sozialmanagement, technologischer Innovation, Ausbildung und internationalen Bergbau-Standards ist beispielhaft für Nachhaltigkeit und Effizienz. Zusammen mit der deutschen Entwicklungspolitik ist sie die Basis für die technische Zusammenarbeit (BGR / GTZ).

Michael Rösch, Projektleiter GIZ Regionale Kooperation zur nachhaltigen Gestaltung des Bergbaus

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STRATEGISCHE PARTNER - CHILE

Die Meinungen unserer strategischen Partner in Chile: Welche strategische Bedeutung hat die Zusammenarbeit mit Deutschland für die zukünftige Entwicklung des chilenischen Bergbaus? Bergbauministerium Chile arbeitet an der Entwicklung eines nachhaltigen Bergbaus und will die Produktion diversifizieren. In diesem Sinn ist Deutschland eine strategischer Partner auf dem Weg zu einem Austausch, der nicht nur auf den Handel, sondern auch auf Wissen und die Entwicklung neuer Technologien setzt.

Aurora Williams, Bergbauministerin Chile

Consejo Minero (Chilenischer Mining Council) Für den chilenischen Bergbau ist es sehr wertvoll, Spitzentechnologie und Erfolgsbeispiele für Nachhaltigkeit aus Deutschland kennen zu lernen. Die Herausforderungen, vor denen wir stehen, können als Motivation für die deutsche Industrie dienen und ihr Geschäftsmöglichkeiten eröffnen.

Carlos Urenda, Geschäftsführer Consejo Minero (Bergbaurat)

Sociedad Nacional de Minería (Chilenischer Bergbauverband) SONAMI Die Zusammenarbeit zwischen Chile und Deutschland ist für beide Länder strategisch, da der Zugang zu Rohstoffen mit dem technologischen Know-How für einen nachhaltigen Bergbau zusammengeführt werden kann.

Iván Cerda, Leiter der technischen Abteilung SONAMI

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STRATEGISCHE PARTNER - CHILE

Comisión Chilena del Cobre (Chilenische Kupferkommission) - Cochilco Die deutsche Führungsrolle in der Entwicklung von Maschinen und Technologie entspricht der führenden Position Chiles in der weltweiten Bergbauproduktion. So haben wir eine solide Allianz aufbauen können, die unseren Bergbau stärkt. Wir wollen diese Verbindung zu beiderseitigem Nutzen weiter vertiefen. Sergio Hernández, Geschäftsführender Vizepräsident Cochilco

Kommitee für Auslandsinsvestitionen - CIE Der Paradigmenwechsel in vielen Bereichen des chilenischen Bergbaus erfordert den Einsatz neuer Technologien. Einige von ihnen stammen aus anderen Industriesektoren, in denen Deutschland Weltmarktführer ist. Dazu zählen die Automobilindustrie, das Engineering und die Umwelttechnologien. Ausserdem ist die Zukunft des chilenischen Bergbaus stark von der Fachkräfteausbildung abhängig, und in diesem Bereich kann Deutschland einen außerordentlich bedeutenden Beitrag leisten. Eduardo Busquets, CIE

Asociación de Industriales de Antofagasta (Industrieverband Antofagasta) – AIA Zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit muss der chilenische Bergbau die Produktionskosten senken. Die Zusammenarbeit mit Deutschland kann dabei mit innovativen technologischen Lösungen einen bedeutenden Beitrag zur Überwindung der wichtigsten betrieblichen Herausforderungen leisten.

Marko Razmilic, Präsident AIA

Advanced Mining Technology Center – AMTC, Universidad de Chile Die deutsche Technologie ist weltweit für ihre hohen Innovations- und Qualitätsstandards bekannt. Mit ihrer Anpassung an den nationalen Bergbau kann Chile sich den aktuellen Herausforderungen stellen und zum Weltmarktführer im intelligenten Bergbau werden.

Prof. Dr. Javier Ruiz del Solar, Geschäftsführender Direktor AMTC

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MEINUNG

Umweltherausforderungen ein hochrelevantes Thema S e i t d e r Ve ra b s c h i e d u n g d e s Umweltgrundlagengesetzes 1994 hat der chilenische Staat schrittweise die Umweltanforderungen für die Genehmigung von Investitionsprojekten erhöht. Der Bergbau kennt die Situation sehr genau, denn die Ausführung diverser Projekte hat sich aufgrund nicht rechtzeitig vorliegender Umweltgenehmigungen deutlich verzögert. Verschiedene Initiativen, die sich gegenwärtig in der Studienphase befinden, zeigen, dass den Umweltherausforderungen immer größere Bedeutung zukommen wird. Die Schwierigkeiten, Umweltgenehmigungen zu erhalten, sind nicht ausschliesslich auf Versäumnisse des Bergbaus zurückzuführen. Ganz im Gegenteil hat der nationale Bergbau aus Umweltsicht eine Führungsrolle im Ressourceneinsatz und in der Anwendung der besten verfügbaren Technologien eingenommen, um dieses Ziel zu erreichen. Es gibt jedoch Fälle, in denen es schwer ist, die betrieblichen Bedürfnisse ohne Umweltauswirkungen zu decken, beispielsweise wenn es um den Wasserverbrauch geht. Der chilenische Bergbau ist vor allem im trockenen Norden des Landes angesiedelt, sodass das Wasser auch andere Bedürfnisse erfüllen muss. Die Bergbauunternehmen haben sich diesem Problem bereits durch technische Verbesserungen gestellt, wodurch die geschlossenen Wasserkreisläufe in den

Anlagen bis zu 70% des Verbrauchs abdecken. Ausserdem ist vor allem bei neuen Projekten schrittweise der Einsatz von Meereswasser einbezogen worden. Dadurch hat man bedeutende Mengen an Süsswasser für andere Aktivitäten und den menschlichen Verbrauch freisetzen können. Um sich der Kosten- und Korrosionsproblematik beim Einsatz von Meereswasser zu stellen und es entsalzen zu können wann immer man es braucht, muss die nationale Industrie kontinuierlich über die weltweit besten industriellen Praktiken informiert sein. Natürlich geht das Umweltthema weit über Wasserfragen hinaus. Der Bergbau muss sich auch anderen wichtigen Themen widmen, wie der Luftqualität, der Prävention und Behandlung saurer Gewässer, der sachgerechten Entsorgung von Bergbau- und Industrierückständen, Recyclingtechnologien und dem intensiveren Einsatz nicht konventioneller erneuerbarer Energien. Die technologische Unterstützung durch Länder wie Deutschland ist fundamental für Chile, um den Umweltherausforderungen im Bergbau angemessen begegnen zu können. In diesem Zusammenhang ist das Forum “Mining meets Environment” eine ausgezeichnete Gelegenheit, diesbezügliche Erfahrungen auszutauschen und Bereiche für die Entwicklung von Projekten beiderseitigen Interesses zu identifizieren.

Iván Cerda, Leiter der technischen Abteilung der Nationalen Bergbaugesellschaft - Sonami

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MEINUNG

Energieagentur Nordrhein-Westfalen:

Smart Mining made in Germany Welchen Beitrag kann Deutschland zur Wasser- und Umweltproblematik im Bergbau leisten? In Deutschland und insbesondere im Bergbauland Nordrhein-Westfalen gibt es seit Jahrhunderten sowohl Untertagebergbau als auch Gewinnung im Tagebau. Bei beiden Techniken spielt die Wasserwirtschaft eine besondere Rolle, um sichere und wirtschaftliche Rohstoffgewinnung zu garantieren. Heute wird in mehr als 1.000 Meter Teufe untertage oder in bis zu 400m tiefen offenen Gruben vor allem Kohlebergbau im Trockenen betrieben. Dazu gehört sehr viel Knowhow im Bereich der Exploration, der Wasserhaltung und teilweise auch der Aufbereitung und Reinigung des Grubenwassers. Hierbei spielen alle Belange des bergbaulichen Umweltschutzes in den dicht besiedelten Abbaugebieten eine herausragende Rolle. Im Betriebes stehen Fragen der Arbeitssicherheit und der Vermeidung von Bergschäden im Vordergrund. Bereits während des aktiven Bergbaus wird die Renaturierung der Tagebaue und die Wiedernutzung von bergbaulichen Flächen geplant. Der wirtschaftliche Betrieb und der Nachfolgebergbau werden gleichrangig bearbeitet. Wie und warum wurde in Deutschland Expertise in diesen Themen aufgebaut? Die relativ schwierigen geologischen Rahmenbedingungen, die großen Teufen und die Herausforderung sowohl wirtschaftlich als auch umweltfreundlich Bergbau betreiben zu müssen, führten zu permanenter Innovation “Smart mining made in Germany”. Diese Innovationen waren nicht nur technischer Art, in dem z.B. immer effizentere Pumpen entwickelt wurden, sondern auch organisatorischer Art. Alle Abläufe wurden analysiert, optimiert und digitalisiert, so dass die meisten Abbau- und Förderprozesse von zentralen Leitwarten und nur wenige vor Ort gesteuert werden. Heute gilt im

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Dr. Eckehard Büscher, EnergieAgentur NRW, Leiter Netzwerke Bergbau- und Energiewirtschaft

Peter von Hartlieb, EnergieAgentur NRW, Bereichsleiter Bergbau

laufenden Grubenbetrieb “Industrie 2.0” als Standard. Diese Maßnahmen erhöhen nicht nur die Wirtschaftlichkeit sondern auch in besonderem Maße die Arbeitssicherheit, so dass die deutschen Bergwerke zu den sichersten der Welt gehören.

hinzuweisen. Auch im Kupferbergbau sind Feststofffördermengen von 70t/h bzw. 90m³/h über große Förderstrecken und –höhen möglich.

Welche Rolle spielt das Rohstoffforum in diesem Zusammenhang? Als seit Jahren bestehende und sehr gut eingeführte Veranstaltung zwischen chilenischen und deutschen Unternehmen und Institutionen garantiert das Rohstoffforum intensive Kommunikation und regen Austausch. Es bietet eine hervorragende Plattform für erfolgreiche direkte Gespräche zwischen chilenischen Auftraggebern und deutschen Anbietern. Außerdem besteht hier auch die Möglichkeit auf die Erfahrungen von Pumpenherstellern aus NRW im Bereich der Schlamm- und Stoffstromförderung m i t Wa s s e r a l s Tr ä g e r m a t e r i a l

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Warum ist die Veranstaltung für die NRW Energieagentur von Interesse? Einerseits gibt es seit Jahren eine gute und intensive Zusammenarbeit der EnergieAgentur, insbesondere dem Bereich Außenwirtschaft, mit chilenischen Unternehmen und deutschen Institutionen in Chile wie der AHK und der GIZ. Darüber hinaus vertritt das Netzwerk “Bergbauwirtschaft” seit Anfang des Jahres die stark exportorientierten Interessen seiner Mitglieder auch in Chile. Die Fachkompetenz des Netzwerks “Bergbauwirtschaft – Smart Mining” mit über 500 Mitgliedern bündelt die Expertise der NRW Bergbauzulieferer und unterstützt bei der Implementierung der deutschen Techniken für die chilenischen Anforderungen der Zukunft.


UNSERE EXPERTEN

IV. Sitzung Deutsch-Chilenisches Forum für Bergbau und Rohstoffe Mining meets Environment

Experten aus beiden Ländern stellten ihre Erfahrungen und Best Practice-Beispiele zu effizienter Wassernutzung und nachhaltigen Umweltlösungen vor. Mauro Valdés, Präsident des Programms „Alta Ley“ zur Entwicklung der nationalen Roadmap für den chilenischen Bergbau Thema: Bergbau und Innovation: Zukunftsplattform für Chile

Mauro Valdés war der erste Geschäftsführer des chilenischen Mining-Council „Consejo Minero“, und seinerzeit Vizepräsident Minera Escondida und BHP Billiton Base Metals

Themenblock „Wasser“ Moderation: Pamela Valdivia, Vertreterin der Bayerischen Repräsentanz für Südamerika José Tomás Morel, Forschungsleiter und Mitglied des Ausschusses für Wasserwirtschaft, chilenischer MiningCouncil Consejo Minero Thema: Bergbau, Wasser und Nachhaltigkeit

Dr. Bernd Vels, Senior Berater Fichtner Water & Transportation Wasser im Bergbau Thema: Präsentation von Engineeringlösungen: Wasser und Bergbau

José Tomás Morel, Wirtschaftswissenschaftler der Katholischen Universität Chile, Master Georgetown University, war von 2004 bis 2010 Leiter der Abteilung Marktentwicklung beim Wirtschaftsministerium. Zwischen 2010 und 2011 war er Berater der Interministeriellen Koordinierungsabteilung des Präsidialamtes.

Dr. Bernd Vels ist zertifizierter Experte der Firma Fichtner in Machbarkeitsstudien und politischer Beratung für weltweite Bergbau- und Energieprojekte. Er verfügt u.a. über groβe Erfahrung im internationale Benchmarking von Bergbau-, Energie-, Wasser- und Infrastrukturprojekten, einschließlich Risikobewertungen, Investitionsentwicklung, Verarbeitung, Betrieb, Logistik und Gesamtproduktionskosten.

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UNSERE EXPERTEN

Themenblock „Umwelt“ Moderation: Michael Rösch, Projektleiter der GIZ des Projektes Regionale Kooperation zur nachhaltigen Gestaltung des Bergbaus Dr. Lothar Winkelmann, Projektleiter der BGR des Projektes Regionale Kooperation zur nachhaltigen Gestaltung des Bergbaus Thema: Verantwortlicher Bergbau aus sozialer, wirtschaftlicher und Umweltsicht

Matthias Mohr, CEO K+S Chile S.A. Thema: Innovation und Produktivität im Bergbau: Laugung mit Natriumchlorid

Marie-Christine von Hahn, Vertreterin der Aurubis AG in Berlin Thema: Nachhaltigkeit in der Kupferverarbeitung

Dr. Lothar Winkelmann, Geologe, Projektleiter Bergbau und Umwelt BGR

Der Laugungsprozess mit Salz ist eine neue und innovative Anwendung von Salzen im Bergbau. Diese Technologie ermöglicht den Kunden des Kupferbergbaus, die Metallgewinnungsprozesse zu optimieren und Kupfererze zu verwerten, die man bisher nicht verarbeiten konnte. Nach erfolgreichen Pilotversuchen möchte K+S Chile diese neue Technologie einer größeren Zahl von Kunden aus dem Kupferbergbau anbieten, da sie sich als wirksamer und rentabler als die aktuell eingesetzten Verfahren erwiesen hat.

Marie-Christine von Hahn leitet die Berliner Konzernrepräsentanz der Aurubis AG und vertritt damit die politischen Interessen des führenden Kupferproduzenten und –recyclers gegenüber den politischen Stakeholdern in der Bundeshauptstadt. Zudem führt sie ein Netzwerk von 400 Expertinnen aus Energiepolitik und -wirtschaft. Bis 2015 war sie stellvertretende Repräsentantin des Ölund Gasproduzenten Wintershall in Berlin.

Podiumsdiskussion Dr. Michael Rumberg, Geschäftsführer des Umweltclusters Bayern Thema: Der Umweltcluster - das bayerische Netzwerk für Umwelttechnologie

Dr. Michael Rumberg ist Experte für die zentralen Themen des Umweltclusters: neue Anwendungen und Veränderungen in der Rohstoffbehandlung; Rohstoffrecycling; effiziente Ressourcenanwendung in der Produktion; Kreislaufwirtschaft; Abfallmanagement; Wasserbehandlung; Energiegewinnung aus Rückständen.

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MEINUNG

Fachvereinigung Auslandsbergbau und internationale Rohstoffaktivitäten (FAB):

Erfolg durch Kooperation Der chilenische Bergbau ist inzwischen ein Grundpfeiler des wirtschaftlichen Erfolgs von Chile und macht etwa 60% des Exports aus. Insbesondere die Kupfervorkommen sind für die wirtschaftliche Entwicklung Chiles von herausragender Bedeutung. Daneben sind vor allem Lithium, Rhenium, Molybdän und Bor die Rohstoffe, welche ebenfalls in den Export gehen. Leider führt der seit Jahren fallende Kupferpreis zu sinkenden Margen der Unternehmen. Gleichzeitig steigen die Produktionskosten durch Einhaltung internationaler Umwelt-, Arbeitssicherheitsund Sozialstandards. Darüber hinaus sinkt der Metallgehalt im Kupfererz kontinuierlich und liegt bei nur noch etwa 1 %. Insofern ist der Druck groß, die Kosten vor allem durch bessere Technik und technologische Verfahren, die aus Deutschland kommen können, zu reduzieren. Ziel ist, gemeinsam die vorhandenen Potenziale zu nutzen. Seit 2013 besteht das Rohstoffabkommen über die Zusammenarbeit im Rohstoff-, Industrie- und Technologiebereich zwischen Deutschland und Chile. Aufgrund der vielen Gespräche und Aktivitäten in den letzten zwei Jahren, zeigen sich bereits erste Erfolge in der Zusammenarbeit deutscher und chilenischer Unternehmen. Für die Zukunft gilt, die Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern weiter zu intensivieren. Lieferund Investitionschancen liegen vor allem in dem erforderlichen KnowHow und Technologietransfer, der gerade bei der Entwicklung der Gruben zur Teufe hin sinnvoll ist. Ein weiterer Aspekt liegt in der Diversifizierung der Energiequellen, die für den Bergbau als energieintensiven Bereich immens wichtig sind. Auch hier ergeben sich mittelbis langfristig sehr gute Projektchancen für deutsche Unternehmen, um den chilenischen Bergbau noch wettbewerbsfähiger zu gestalten.

Unternehmen der FAB als Dienstleister für die chilenische Rohstoffindustrie

Die Unternehmen der FAB stellen

Dienstleistungen für Rohstoffprojekte zur Verfügung. Ihre Erfahrungen stützten sich dabei auf die Rohstoffgewinnung in Deutschland, die bei Braun- und Steinkohle, Kali- und Steinsalz, Industriemineralen und Baurohstoffen im weltweiten Vergleich Spitzenplätze einnimmt. Das Arbeitsspektrum reicht von der Vorbereitung der Prospektionsarbeiten, den geologischen Aufnahmen über die Entwicklung von Gewinnungsbetrieben mit sämtlichen Projektphasen bis hin zur Verwertung der vorübergehend für die Gewinnung genutzten Flächen für die Folgenutzung. Neben dem Aspekt der reinen Rohstoffversorgung bleibt die heimische Rohstoffgewinnung auch für die Entwicklung von Technologien und Technik, Methoden und Verfahren, die international als führend anerkannt sind, wegweisend. Zusätzlich werden Erfahrungen aus zahlreichen Auslandsprojekten der FABMitgliedsunternehmen eingebracht, nicht zuletzt bei Rohstoffen, die in Deutschland nicht mehr oder nicht ausreichend gewonnen werden, z.B. die Metallrohstoffe. Die industrielle Wertschöpfungskette benötigt langfristig eine verlässliche, kontinuierliche Versorgung mit Rohstoffen - das schließt qualitative und preisliche Aspekte der Rohstoffversorgung mit ein. Für die aus Rohstoffen hergestellten Produkte, die wir täglich nutzen und die auch exportiert werden, und für die Rohstoffe, die die Sicherung der Infrastruktur und die Energieversorgung in Deutschland und Chile gewährleisten, gilt das im Besonderen. Unsere Wirtschaft, Bundesregierung, Verbände und Institutionen entwickeln die gemeinsam erarbeitete Rohstoffstrategie des Bundes von 2010 derzeit praxisorientiert weiter. Unternehmen und Banken prüfen laufend neue Rohstoffprojekte und gehen sie auch konkret an. Die FAB ist Anlaufstelle für die Unternehmen des Auslandsbergbaus und mit Rohstoffaktivitäten befassten Unternehmen und konzentriert sich auf die Abstimmung mit den Netzwerkpartnern in der Rolle der Wissens- und Kompetenzgestellung.

Dr. Martin Wedig, Geschäftsführer der Fachvereinigung Auslandsbergbau und internationale Rohstoffaktivitäten (FAB)

Die FAB ist der wirtschaftspolitische Verb an d d es d eu tsch en Auslandsbergbaus in Deutschland. Mit einer mehr als 30 jährigen Tradition vertritt die FAB die branchenspezifischen Interessen seiner überwiegend in Deutschland ansässigen Mitglieder gegenüber Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit. www.consulting-fab.de

Kompetenzzentrum Bergbau und Rohstoffe, AHK Chile

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best practices

Best Practices:

Deutsche Technologie für den chilenischen Bergbau An seinen Produktionsstandorten produziert Aurubis jährlich mehr als 1.000.000 Kupferkathoden aus Kupferkonzentrat, Kupferschrott und anderem Recyclingmaterial. Das Unternehmen importiert Rohstoffe aus mehr als 50 Ländern. Chile liefert Aurubis jährlich Kupfer für mehr als 1 Milliarde US-Dollar.

Im Bereich des nachhaltigen Bergbaus konzentrieren beide Länder einen Großteil ihrer Initiativen auf die effiziente Ressourcennutzung und den Umweltschutz. Unter den zahlreichen Technologien, die an die Bedingungen des

Gründung: 1866 Mitarbeiter: 6.300 Zielmärkte: Deutschland, Europa und USA

chilenischen Bergbaus

Kupferproduktion und -Recycling im Herzen Hamburgs

angepasst werden können, haben wir einige ausgewählt, die wichtige Lösungen für die zukünftige Entwicklung dieser Industrie darstellen und interessante Geschäftsmöglichkeiten bieten.

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AURUBIS AG

Nur vier Kilometer vom Hamburger Stadtzentrum entfernt befindet sich die größte Produktionsstätte der Aurubis AG, einer der wichtigsten Produzenten und Recycler von Kupfer weltweit. Wie schafft es die deutsche Firma mit den 1,8 Millionen Einwohnern der Stadt auf so kurzer Distanz zusammmenzuleben? Nach dem Wiederaufbau nach Ende des 2. Weltkriegs sind die Anlagen ständig erweitert und modernisiert worden. Gegenwärtig ist der Standort in Hamburg eine der modernsten Primär- und Sekundärkupferschmelzereien der Welt. Produziert wird heute unter Einsatz nachhaltiger Spitzentechnologien mit sehr hohen Umweltschutzstandards. Das Unternehmen investiert fortlaufend in die Verbesserung der Luftqualität, in die Energieeffizienz und in den Wasserschutz, sowie in den Einsatz anderer Naturressourcen zum Wohl der nachfolgenden Generationen. Aurubis führt einen offenen Dialog mit den Behörden und der lokalen Bevölkerung, die mehr denn je darauf achtet, dass die Unternehmen verantwortlich handeln. Um den eigenen Standpunkt besser verständlich zu machen, organisiert Aurubis Stakeholder-Dialoge mit den verschiedenen Interessengruppen, wie Kunden und Zulieferer, Politiker, Kapitalmarkt- und Medienvertreter. Kontakt: Michaela Hessling, m.hessling@aurubis.com www.aurubis.com

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HILLER GMBH Gründung: 1971 Mitarbeiter: 200 Zielmärkte: Deutschland und Ausland, Chile eingeschlossen

Wasserrückgewinnung aus Bergbauschlämmen mit Hiller-Zentrifugen

Das Werkzeug XRF-CPT von Fugro

FUGRO CONSULT GMBH Gründung: 1992 Mitarbeiter: 305 Zielmärkte: Deutschland und Ausland, Chile eingeschlossen

Der XRF-CPT-Cone findet Schwermetalle in Hochauflösung in Böden und gesättigten Sedimenten Der gerade entwickelte XRF-CPT-Kegel von Fugro kann Schwermetalle in Böden und Sedimenten in Hochauflösung, in Echtzeit und vor Ort finden. Das ermöglicht eine schnelle und effiziente Prüfung von Verschmutzungen oder die Detailstudie der Verteilung und Konzentration von Schwermetallen. Da die Sonde einen CPT-Kegel enthält, kann sie durch den Kegelwiderstand und die seitliche Reibung simultan geotechnische Daten registrieren. Wenn Studien in schwierigem Gelände durchzuführen sind, verfügt Fugro über Geräte, die am Meeresboden arbeiten können. Das Unternehmen hat auch selbsthebende Plattformen und Schiffe, um in Tiefen von bis zu 15 Metern zu agieren. Dazu kommen Laster, Raupen und leichtere Geräte. Einige Geräte können ferngesteuert werden und ermöglichen geneigte Stösse in verschiedenen Winkeln. Mit der XRF-CPTSonde kann eine 3D-Visualisierung von Schwermetallen in Böden dargestellt werden (kritische Kontaminationspunkte, Bergbaurückstandsbecken, Abraumhalden etc.). Dadurch wird zum Beispiel der sekundäre Bergbau zur Ausbeutung von Rohstoffen aus Rückstandsbecken ermöglicht. Die Bergbaurückstände können durch das Mitführen von Schadstoffen Umweltprobleme hervorrufen. Nach der Eröffnung einer neuen Mine können Rückstände umweltfreundlich entsorgt werden. Kontakt: Martin Wibbeling, m.wibbeling@fugro.com www.fugro.de

Wasser ist ein wichtiges Betriebsmittel in vielen Phasen der Bergbauprozesse. Es ist beispielsweise fundamental in der Feuchtmahlung der Erze oder in der Erzkonzentration mittels Flotation, aber auch in alltäglichen Tätigkeiten, wie dem Waschen der LKWs. Am Ende des Prozesses ist das Wasser „verbraucht“. Das bedeutet im Allgemeinen, dass es sich in Schlamm verwandelt hat, der neben der starken Belastung durch Feststoffe zum Teil auch chemisch verseucht ist. Deshalb stehen die Firmen in den wasserarmen Regionen im Norden Chiles zur gleichen Zeit vor zwei Problemen: Sie müsse den konstanten Wasserverbrauch decken und die Rückstände umweltschonend entsorgen. Dabei können sie durch den Einsatz der Hiller-Zentrifugen bedeutende Verbesserungen erzielen. Durch die Abscheidung selbst der kleinsten Feststoffpartikel kann die Ressource „Wasser“ sofort zurückgewonnen werden. Der Prozess vollzieht sich ohne Verdampfung für den Kreislaufprozess und erfüllt außerdem höchste Sauberkeitsanforderungen. Gleichzeitig entwässern die Hiller-Zentrifugen die abgetrennten Feststoffe, um sie problemlos weiter behandeln zu können. So wird der Transport sauber, die Installation von Deponien vereinfacht sich und im Fall der wieder verwertbaren Abfälle kann das Material für die Weitersendung schnell getrocknet werden. Kontakt: Armin Hertle, info@hillerzentri.de www.hillerzentri.de

Zentrifugen für Bergbauprozesse Kompetenzzentrum Bergbau und Rohstoffe, AHK Chile

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IAK AGRAR CONSULTING GMBH Gründung: 1981 Mitarbeiter: 22 Zielmärkte: Deutschland und Ausland

Modellvorhaben zur Wiederinwertsetzung von Bergbauhinterlassenschaften im Bundesstaat Durango, Mexiko

HUBER smartMBR75 auf dem Gelände der Leroy High School

HUBER SE Gründung: 1872 Mitarbeiter: 1.200 Zielmärkte: Deutschland und über 60 Länder, Chile eingeschlossen

Dezentrale Abwasserbehandlung an der Leroy High School, USA: HUBER smartMBR erfüllt zuverlässig die geforderten Ablaufkriterien Seit 15 Jahren ist die HUBER SE erfolgreich auf dem MBRMarkt tätig. Mit der neuen smartMBR, einem kompakten und schlüsselfertigen System speziell für Green Building Anwendungen wie Hotels, Schulen oder Mining Camps, hat HUBER einen weiteren Meilenstein in der Membrantechnik gesetzt. 2013 wurde die erste smartMBR an der Leroy High School in Alabama zur Behandlung des Gesamtabwassers in Betrieb genommen. Neben hohen, unregelmäßigen Frachten meistert die Anlage auch Unterlastphasen während der Ferienzeiten und damit Lastfälle, wie sie auch bei anderen periodisch genutzten Green Building Anwendungen, z.B. Mining Camps, saisonbetriebenen Hotelresorts oder Campingplätzen, auftreten. Kernstück der Anlage sind getauchte Filtrationseinheiten mit einer Membranfläche von 375m³. Das filtrierte Permeat ist aus hygienischer Sicht unbedenklich, geruchslos und partikelfrei und wird direkt in nahe gelegenen Tombigbee River eingeleitet. Neben der hohen Ablaufqualität gewährleistet die HUBER smartMBR aber auch eine kleinräumige Schließung des Wasserkreislaufes und stellt damit nicht nur für Leroy eine nachhaltige Systemlösung mit enormem Potential für die Zukunft dar. Kontakt: Max von Igel, Regional Director LATAM & Caribbean Huber Latin America & Cia. Ltda. vim@huber.de www.huber.de

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Für eine nachhaltige Entwicklung in Bergbaugebieten müssen von Beginn an Pläne für die Abschlussphase der Rohstoffförderung und eine Folgesanierung in der Strategie der Bergbauunternehmen verankert werden. Das Projekt hat der Verwaltung, den Unternehmen, den Interessenverbänden der Montanindustrie sowie Bildungsund Forschungsinstitutionen Perspektiven für eine Schließung und anschließende Nutzung der Bergbaugebiete eröffnet. An drei Fallbeispielen (Eisenerzmine „Cerro de Mercado“, Silbermine „La Parrilla“, Bentonitabbaustätte) wurden Strategien zum ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltigen Handeln im Bergbau und zur Wiederinwertsetzung der Bergbauflächen entwickelt. Die Konzepte umfassten: Vermeidung von Gesundheits- und Umweltrisiken, Verfahren zur Sicherung und Rekultivierung von Halden und Tailings, Strategien zur Wiedereingliederung frei werdender Arbeitskräfte bei Minenschließungen, Umwandlung von Bergbauflächen für verschiedene Nachnutzungsoptionen (Industrieoder Gewerbegebiete, forstwirtschaftliche Nutzflächen, Erholungsräume) und Konfliktprävention. Der Know-HowTransfer erfolgte durch Personalschulungen in Mexiko und Deutschland. Für den chilenischen Markt können wir nachhaltige Nutzungs- und Sanierungskonzepte anbieten: Bodenverbesserungsmaßnahmen, Aufforstung, Errichtung von Constructed Wetlands zur Bergbauwasserbehandlung sowie Einsatz des behandelten Wassers für die Bewässerung der rekultivierten Fläche. Kontakt: Marie Künstling, m.kuenstling@iakleipzig.de www.iakleipzig.de


best practices

INDURAD GMBH The Industrial Radar Company Gründung: 2003 Mitarbeiter: 30 Zielmärkte: Deutschland und Ausland

iBelt™ - Alternative für Bandwaagen

Stammsitz der IBZ in Deutschland

IBZ-Salzchemie GmbH &Co.KG Gründung: 2003 Mitarbeiter: 10 Zielmärkte: Deutschland und Ausland

Abwasserrückgewinnung Ein komplex zusammengesetztes, salz- und schwermetallhaltiges Abwasser sollte so aufgearbeitet werden, dass mögliche Wertstoffe gewonnen und nicht nutzbare Komponenten in deponiefähige Feststoffen umgewandelt werden. Dies erforderte einen umfangreichen Vergleich von E i n d a m p f p ro z e s s e n u n d M e m b r a n v e r f a h re n m i t konventionellen Aufbereitungstechnologien wie Fällung und Ionenaustausch. Auf der Basis von komplexen Labor- und Pilot-Scale Untersuchungen konnten die für einen Vergleich der Technologien erforderlichen Daten sowie Masse- und Energiebilanzen erarbeitet werden. Dies beinhaltete sowohl die Bestimmung der Fällungskinetik von Schwermetallen, die Bestimmung von Sedimentationsgeschwindigkeiten und Partikelgrößenverteilungen gebildeter Feststoffe sowie des Kristallisationsverhaltens von NaCl und Na2SO4. Im Resultat konnte dem Kunden ein Verfahren angeboten werden, welches auf einem gekoppelten Membran- und Eindampfverfahren beruhte. Dazu wurden in einem ersten Schritt die Schwermetalle ausgefällt und den Membranprozess störende Ionen entfernt. Es schloss sich eine Aufkonzentrierung durch Umkehrosmose, gefolgt von einem Eindampfprozess, an. Das gewonnene Wasser konnte in den Produktionsprozess zurückgeführt werden. Kontakt: Prof. Dr.rer.nat.habil. Gerald Ziegenbalg, CEO Chemical and Geochemical Consultancy, Gerald.Ziegenbalg@ibz-freiberg.de www.ibz-freiberg.de

Eine hoch resistente und robuste volumetrische Messlösung für Förderbänder. Für Codelco hat indurad zwölf Einheiten des iBelt™ in Chuquicamata installiert. Der Hintergrund für dieses Projekt war die Entscheidung, mehr Daten über die volumetrischen Prozesse zu sammeln und sie so für die Bediener und Manager transparenter zu machen. Die zwölf iBelt™-Einheiten für Chuquicamata sind mit dem indurad DualRangeRadar iDRR™ (indurad DualRangeRadar) ausgerüstet und auf dem Band installiert, um den Materialquerschnitt zu scannen. Jede Einheit besitzt ein iDVR™ (DopplerVelocityRadar indurad), um die Bandgeschwindigkeit zu messen. iBelt™ hat sich schnell als die gewünschte Alternative zu den traditionellen Bandwaagen in Chuquicamata gezeigt, da das Gerät wartungsfrei ist und nur einmal kalibriert werden muss. Durch die Messung von Bandlast- und geschwindigkeit mit iBelt™ ist die Produktion von Chuquicamata nachhaltiger geworden. Die in Betrieb befindlichen leeren Bänder können einfach identifiziert und ausgeschaltet werden. Das Gerät muss nicht neu kalibriert werden und ist wartungsfrei. Daher reduzieren sich die Kontrollen der Installationen und ihrer Positionen auf ein Minimum. Kontakt: Dr. Matthias Schönhofer, Senior Solution Expert, matthias.schoenhofer@indurad.com www.indurad.com

Eine der zwölf iBelt ™-Einheiten in Chuquicamata. Modelle rechts neben und unter dem Foto. Die Fotos der Sensoren und die iWEB ™ HMI mit einem Beispiel der Prozessdaten iBelt ™ Kompetenzzentrum Bergbau und Rohstoffe, AHK Chile

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best practices Kippenschüttung mit Einstaubereich zur EHR-Einlagerung

MIBRAG Consulting International GmbH Gründung: 1999 Mitarbeiter: 18 Zielmärkte: Deutschland und Ausland, Chile eingeschlossen

MIBRAG CI: Nutzung von Rückständen der Grubenwasserreinigung als Beitrag zur Reduzierung der Kippenwasserversauerung Besonders im Bergbau besteht die Notwendigkeit, mit der Ressource Wasser verantwortungsvoll umzugehen. Das gilt für Deutschland und Chile gleichermaßen. Die im Tagebau Vereinigtes Schleenhain der MIBRAG mbH anfallenden Wässer werden in einer Grubenwasserreinigungsanlage (GWRA) (Inbetriebnahme April 2010) unter Einhaltung aller wasserrechtlichen Rahmenbedingungen behandelt. In dieser GWRA können zwischen 45 und 60 Kubikmeter Wasser/Minute behandelt werden. Unter Zudosierung von Kalkmilch und Luftsauerstoff wird dabei der pHWert des Sümpfungswassers in den neutralen Bereich angehoben und der Eisengehalt nach der Ausfällung von Eisenhydroxid auf unter 3 mg/L gesenkt. Das Ergebnis ist klares und sauberes Wasser, welches in den nahegelegenen Fluss Pleiße eingeleitet wird. Die während des Klärungsprozesses sedimentierten Rückstände der GWRA werden bei MIBRAG als Beitrag zur Reduzierung der Kippenwasserversauerung im offenen Tagebauraum beim Aufbau der Kippe genutzt. Im Normalbetrieb der GWRA fallen täglich bis zu 1.440 m3 Eisenhydroxidrückstände (EHR) mit einem Feststoffgehalt von ca. 5% an. Aufgrund der Alkalität des EHRs und den damit verbundenen Eigenschaften in Bezug auf die neutralisierende Wirkung im sauren Milieu wird dieses Nebenprodukt der Enteisenung flächenhaft in Bereiche der unteren Kippe eingebaut. Dies wirkt bei der Wieder-Einstellung eines unbeeinflussten Wasserhaushaltes einer Verschlechterung der Grundwasserbeschaffenheit in den Kippenkörpern entgegen. Die erforderlichen Neutralisierungsmaßnahmen für das Erreichen von Nutzungszielen von Tagebaufolgeseen bzw. den Schutz von Oberflächenwässern und Grundwasserkörpern lassen sich somit verringern. Die Nachhaltigkeit von Sanierungsmaßnahmen wird verbessert und Ressourcen können geschont werden, da bei der Behandlung (Sanierung) acidischer Wässer sonst Neutralisierungsmittel aus Kontakt Isabel Hengemühle Isabell.hengemuehle@mibrag-consulting.de www.mibrag-consulting.de

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anderen Quellen verwendet werden (so z.B. bei einer In-LakeNeutralisation carbonatische Rohstoffe). Zudem wird damit die Behandlung der Rückstände (der Verordnung gerecht, wonach nicht vermeidbare Abfälle bevorzugt einer Verwertung zugeführt werden sollten, ohne dabei gegen das Verschlechterungsverbot für Grundwasserkörper bzw. Oberflächengewässer zu verstoßen. Die Verspülung von EHR im Kippenbereich ist für den Bergbaubetrieb die wirtschaftlichste Variante, die zudem eine bestmögliche Nutzung der alkalischen Pufferkapazität der EHR im Kippenbreich (Neutralisation der Acidität) garantiert. Damit verbunden ist eine Reduzierung der Sanierungsaufwendungen für zukünftig angrenzende Grund- und Oberflächenwässer. Darüber hinaus leistet die permanente flächenhafte Verteilung des flüssigen Materials einen weiteren Beitrag zur Verminderung der Staubemissionen. Die MIBRAG Consulting International GmbH unterstützt als 100%iges Tochterunternehmen der Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft GmbH (MIBRAG mbH) Bergbauunternehmen weltweit und während des kompletten Lebenszyklus´ eines Bergbauprojektes, von der Explorationsberatung über die Technologie, Betriebsoptimierung bis zur sozialverträglichen Schließung und Rekultivierung. Das Ziel des Unternehmens ist es, für den Einstieg in den lateinamerikanischen Markt bewehrte individuelle, praktikable und gut abgestimmte Lösungen zu nutzen. Praxisorientiertes Know-how rund um die Themen Tagebauentwässerung und Möglichkeiten zur qualitäts-bezogenen Behandlung von Sümpfungswässern zählen zu ihrem täglichen Geschäft, um die verantwortungsvolle und sichere Handhabung des im Bergbau anfallenden Wassers zu ermöglichen. Dies geht einher mit einem nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser und der Vermeidung schädlicher Umwelteinflüsse.


best practices

TLM hydropuls GmbH Gründung: 2005 Mitarbeiter: 7 Zielmärkte: Deutschland und Ausland, Chile eingeschlossen

Regeneración y desarrollo de pozos

ATUS-Tunnel in der Schweiz

Schauenburg Tunnel-Ventilation GmbH Gründung: 2001 (vorher Schauenburg Ruhrkunststoff gmbH, gegründet 1956) Mitarbeiter: 30 Zielmärkte: Deutschland und Ausland, Chile eingeschlossen

Belüftungsrohre Das Wasserkraftwerk Alto Maipo in Chile ist ein Projekt des internationalen Konsortiums Strabag. Die Planung und der Bau der Tunnel wurde an die chilenische Vertretung STRABAG SE vergeben. Mit dieser Baufirma haben wir in Deutschland in den letzten Jahren diverse Tunnelbauprojekte in Deutschland, Europa und weltweit durchgeführt. Die guten Erfahrungen mit unserem Produkt waren unsere Visitenkarte für den Zuschlag bei diesem Großprojekt in Chile. In den letzten zwei Jahren haben wir rund 26 km Wetterlutten (Belüftungsrohre) in Durchmessern von 1.400 bis 2.500 mm mit dem entsprechenden Zubehör für verschiedene Projektetappen geliefert. Wetterlutten sind Schläuche aus mit PVC beschichtetem Polyester mit den angeführten Durchmessern, die in Kombination mit großen Ventilatoren die Tunnelenden mit Frischluft versorgen. Das ist notwendig, da ab einer Tunnellänge von 100 Metern die Luft nicht mehr zirkuliert. Aktuell hat unsere Firma keinen Vertreter oder eine Filiale en Chile. Die Aktivitäten werden direkt von Deutschland aus mit dem Bauverantwortlichen koordiniert. Wenn die Bedingungen gegeben sind - und wir glauben daran, dass dieses Projekt dazu beiträgt, unsere Produkte bekannt zu machen -, wollen wir unsere Präsenz im Land auf die Sektoren Bergbau, Tunnelbau und weitere ähnliche Projekte ausbauen.

Das hydropuls Verfahren ist eine patentierte Methode zur Brunnenregenerierung und –entwicklung. Es kommt im Bergbau sowohl in Brunnen der Wasserversorgung als auch in Injektions- und Förderbrunnen im Rahmen der Rohstoffgewinnung zur Anwendung. Das Verfahren ermöglicht die Wiederherstellung der ursprünglichen Leistung der verschiedensten Brunnentypen, ohne den Einsatz von Chemikalien oder Sprengstoff, wie es bei der chemischen Reinigung der Fall ist. Zudem ist das Verfahren leistungsfähiger und effizienter als die klassische mechanische Reinigung. Ein weiterer Vorteil gegenüber üblichen Methoden der Brunnenreinigung im Bergbau ist der hohe Wirkungsgrad im Bereich der wassertragenden Schicht um die Bohrung, der die Verdichtung der Filterkiesschüttung begünstigt. Die durch das Verfahren erreichte längere Lebensdauer des Förder-, Injektions- oder klassischen Wasserbrunnens führt zu einer gesteigerten Prozesseffizienz, u.a. im Rahmen des Kupferabbaus. Hier ist eine wirtschaftlichere Versorgung mit Wasser möglich, z.B. bei der Trennung der Erze oder zur Kontrolle der Staubentwicklung. Die Anwendung des Verfahrens macht eine Brunnenneubohrung unnötig und ermöglicht, die bereits vorhandenen Brunnen auf effizientere Weise und über einen längeren Zeitraum zu nutzen. Kontakt: Toralf Fischer Toralf.fischer@tlm-gmbh.de www.hydropuls.com 1 Druckluftflaschen 2 Elektro-Generator 3 elektrische Schlauchwinde 4 Steuereinheit 5 Dreibock mit Umlenkrolle und Tiefenzähler 6 Druckluftschlauch 7 Impulsgenerator 8 Untertagepumpe / Airlift 9 Filterrohr mit Kieshinterfüllung 10 wasserführende Schicht

Kontakt: Barbara van der Mond info@tunnel-ventilation.de www.tunnel-ventilation.de Kompetenzzentrum Bergbau und Rohstoffe, AHK Chile

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