Wohnen & Garten - Genießen im Garten

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Geniessen im Garten

Die schönsten Rezepte und Deko-Ideen für den Garten

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Genießen im Garten Di e s c hön st e n R e z e p t e u n d De ko - Ide e n f ü r de n G a rt e n

CALLWEY


Vorwort

G rüß Gott, lieber Frühling – 4 Rezepte, viele Deko-Ideen (8)

Nudel-Gemüse-Frittata | Camembertsuppe mit ­Baguettescheiben | Rhabarber-Pie | Petits Fours Blütenparade in Töpfen – Gartenideen (14) Beschwingte Teestunde – 4 süße Rezepte (18)

Scones mit Clotted Cream | Quarktorte mit Rhabarber­ füllung | Cupcake mit Schokotaler | Schokoladen-­ Gugelhupf mit Zuckerguss A uftakt mit fröhlichen Farben – Gartenideen (24)

Gestaltungsideen in Gelb und Weiß Osterbrunch im Grünen – 4 Rezepte rund um Ostern (30)

Quarkcreme mit Brunnenkresse | Quiche mit jungen ­Möhren | Farbenfroher Frühlingssalat | Kuchen mit ­Spinat-Ei-Füllung F arbenfroh in den April – Gartenideen (36) Ein Fest in Pastell – 3 süße Rezeptideen (40)

Vanille-Hefekranz mit Rosmarin | Erdbeer-Petit-Four | Herz-Petit-Four Jetzt ist Kräuterzeit – Gartenideen und 1 Rezept (46)

Kräuterbutter M it Spargel in den Frühling – 3 besondere Rezepte mit Spargel (50)

Spargel-Ziegenkäse-Tarte mit Minze | Blättertei­g­ pastetchen | Omelettröllchen Z arte Blütensterne: Holunder – 4 Holunderkreationen (56)

Holunderblüten-Zucker | Holunderblüten-Gelee | Holunderblüten-Sorbet | Holunderblüten-Sirup Ein süßsaures Vergnügen – 4 fruchtige Rezepte und zahlreiche Ideen mit Rhabarber (60)

Obst-Käsekuchen | Vanillejoghurt mit Kompott | Fruchtiger Gugelhupf | Gefülltes Erdbeereis


Inhalt Geheime Paradiese – Gartenideen (66) Ein Sommermärchen voller Rosenduft – 4 rosige Rezepte (70)

Rosen-Cupcakes | Feinstes Rosenwasser | Rosen-TrüffelPralinen | Roseneis D îner en blanc – 3 Rezeptideen, 1 Deko-Vorschlag (74)

Ravioli mit Baumspinat und Ziegenkäse gefüllt | ­Fladenbrot mit Spinat | Lachs im Filoteigsäckchen mit Erbsen-Kresse-Püree Feines Nadelspiel mit Rosmarin – Gartenideen (80) D er Sommer schmeckt nach Thymian – 4 Thymianrezepte und viele Deko-Ideen (82)

Thymianöl | Falafeln | Tomatenchutney und Joghurtsoße | Eingelegter Knoblauch P icknick am Fluss – 4 Fischkreationen, nützliche Tipps (88)

Frittata mit Spargel und Räucherforelle | Forellenstrudel | Blinis mit Lachstatar | Seelachs-Kräuter-Forellen-Terrine E inladung zum Lavendelfest – Lavendelkreationen und 3 Rezepte (94)

Lavendelzucker | Petits Fours mit Lavendelzucker | Aprikosentarte mit Lavendel

A uftakt mit Alten Rosen – Gartenideen (98) V ariationen vom Pfirsich – 6 Pfirsichrezepte (104)

K räutergenuss im Grünen – 2 Rezeptvorschläge, viele Tipps und Ideen mit Kräutern (116)

Kräuter-Dip | Aprikosenplätzchen E in Nachmittag unter Freundinnen – Gartenideen und 1 Rezept (120)

Blauschimmelkäse-Tarte mit Rotweinbirnen Kaffeeklatsch zur blauen Stunde – 7 süße auf Beeren basierende Rezepte (124)

Heidelbeersalat mit Brot und Gorgonzola | Heidelbeer­ auflauf | Quarkspeise mit Heidelbeeren | Schichtdessert mit Spekulatius und Heidelbeeren | Biskuitroulade mit ­Heidelbeereis | Pancakes mit Heidelbeeren und ­Ahornsirup | Beeren-Smoothie Rosige Zeiten im Allgäu – Gartenideen (130) R endezvous mit Dahlien – 3 süße Backvorschläge (136)

Zweierlei Muffins | Nusstarte | Schokoladenpralinen mit Walnuss-Kern Picknick in der Heide – 2 Rezepte und Deko-Ideen (142)

Oliven-Focaccia | Zwetschgenkuchen H erbstzauber mit Hagebutten – Deko-Ideen (146) Ein Fest für den Flammkuchen – 3 Rezepte und zahlreiche Ideen (150)

Pizzette mit Birnen und Radicchio | Kürbis-Flammkuchen | Kartoffel-Flammkuchen

Pochierte Pfirsiche mit Zitronenverbene | Gebackener ­Pfirsich | Pfirsich-Semifreddo | Pfirsiche im Johannis­ beerbad | Pfirsichsorbet | Pfirsichlikör M ußestunden im Freien: Ein kleines Paradies – Gartenideen (108) Z u Gast bei Claude Monet – 4 herzhafte Rezepte (110)

Hüttenkäseroulade | Mangoschiffchen mit Mozzarella | ­Originalrezept von Monet: Kräutersuppe | Blätterteig­ taschen

Rezeptregister (156) Pflanzenregister (158) Bild- und Autorennachweis (159) Impressum (160)

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Vorwort

„Essen ist ein Bedürfnis, Genießen eine Kunst“ François VI. Duc de La Rochefoucauld (1613 – 1680)

U n t e r f r e i e m H i m m e l  . . . ... lässt es sich vortrefflich genießen. Scheint die Sonne und stimmen die Vögel

Fours auf der Veranda oder wir laden Freunde zu einem Sommermenü in geselliger Runde ein.

und Grillen ihr Konzert an, zieht es uns hinaus

Mit Beginn des Frühlings verwandelt sich

ins Grüne, um zu feiern und fröhlich zu sein.

der Garten in eine kulinarische Schatzkiste:

Dass Gärtnern glücklich macht, ist nicht nur

Kräuter, Früchte und Blüten inspirieren zu

sprichwörtlich zu nehmen, sondern auch wis-

feinen Gerichten, stets saisonal, frisch und un-

senschaftlich bewiesen. Verlegt man dann auch

glaublich schmackhaft. Dazu braucht es nicht

noch sein Speisezimmer nach draußen, bleiben

einmal einen Selbstversorgergarten, schon ein

keine Wünsche mehr offen!

paar Töpfe mit Kräutern können ein Anfang

Oftmals sind es gerade die kleinen Dinge

sein. Und selbst ein charmanter Willkommens-

wie das Rascheln des Windes in den Bäumen,

gruß lässt sich aus einigen Rosmarinzweigen,

plätscherndes Wasser, der Duft einer Rose oder

Hagebutten oder farbenfrohen Dahlienblüten

das würzige Aroma von Thymian und Lavendel,

im Handumdrehen gestalten.

die unser Herz erfreuen. Wie sich das Genießen im Freien am be-

Lassen Sie sich überraschen, welche vielfältigen

sten zelebrieren lässt, zeigen die schönsten Ge-

Themen das Gartenjahr zu bieten hat: Vom Os-

schichten aus Wohnen & Garten, die in diesem

terbrunch im Frühling mit weißen Radieschen

Buch zusammengetragen sind. Einblicke in pri-

und Möhren-Quiche über ein sommerliches

vate Gärten und Gestaltungsvorschläge für die

Dinner im Stil von Monet bis zum Herbst-Pick-

eigene Rückzugs-Oase im Grünen werden er-

nick in der Heide ist die Saison voller herrlicher

gänzt durch liebevolle Dekorations-Ideen und

Anlässe, um das Leben mit allen Sinnen zu ge-

verlockende Rezepte.

nießen.

Vielleicht gönnen wir uns eine stille Stunde mit einer guten Tasse Tee und süßen Petits

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Dürfen wir Sie einladen?



Es ist zwar noch etwas Zeit bis zum Osterfest, doch l채sst sich die Vorfreude kaum mehr l채nger im Zaum halten.


G rü S S G ot t, l i e b e r

Frühling

Schachbrettblumen, Schneeball und N ­ arzissen u ­ mwerben unseren freundlichen ­Meister Lampe und seine lindgrünen Schätze. Kein Wunder, dass er diesen Anblick in aller Ruhe genießt.

und neben der Familie kommen so auch Freunde und Nachbarn in den Genuss unserer Gastfreundschaft. Das erste Wochenende mit Sonnenschein ist für diesen Anlass gerade richtig. Gestaltungselemente, die die Natur und der über die Jahre gesammelte Dekorations-Fundus uns bescheren, finden sich auf der Tafel. Zarte Grüntöne und helles Gelb fügen sich zu ­einem Spätestens wenn sich im Garten die ersten Nar-

inspirierenden Ganzen. In Naturfarben kolo-

zissen zeigen, kribbelt es uns in den Fingern,

rierte Hühnereier weisen mit kunstvoll aufge-

den langohrigen Freund wieder hervorzuholen.

malten Initialen den Gästen ihren Platz. Dazu

Seiner vorübergehenden Wartestellung scheint

freuen wir uns über die Aromen des Frühlings,

er sich bewusst zu sein, gemütlich hat er es sich

die das Menü wie ein roter Faden durchziehen.

auf dem Spiegelregal zwischen vorgetriebenen

Schließlich sind auch der heimische Garten und

Zwiebelblumen und lindgrün gefärbten Eiern

die Stände auf dem Wochenmarkt ganz auf die

eingerichtet. Auch wenn er noch etwas auf sich

neue Saison eingestellt. So können wir in den

warten lässt, spricht doch nichts dagegen, sich

Gerichten der österlichen Aufbruchstimmung

die Wartezeit mit einer kleinen Einladung zu

Referenz erweisen. Die Palette reicht von einer

verkürzen. Schließlich sind wir nach einer Ge-

würzig-leichten Camembertsuppe als Auftakt

neralprobe auf alle Eventualitäten vorbereitet

bis hin zu köstlichen Petits Fours.

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Piepmatz Oft halten sich ­Hühner an Ostern im Hintergrund und gewähren dem Hasen seinen großen Auftritt. Dabei schenken sie uns doch die wichtigste Zutat ­unseres Buffets: köstliche Eier. Meister Lampe ist im Anmarsch Neugierig hält der Hase nach einer Versteckmöglichkeit für die kleinen, braun gesprenkelten Wachteleier Ausschau. Zwischen zartgelben Hornveilchen und knospenden Magnolienzweigen wird er bestimmt ein ­passendes Plätzchen finden.

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Eingedeckt Auch die Tischdeko ist von Vorfreude auf das große Fest geprägt: Zarte Christrosen-, Schneeball- und Rankenblüten u­ mrahmen den Hauptakteur – das Ei. Fragile Sendung In zarten Nuancen getönte Eier tragen Paketschnur, Siegelwachs, Federn, Schleifen und dazu ein verschnörkeltes Monogramm.


Grüß Gott, lieber Frühling

Korrespondenz Handschriftliche Oster­ grüße gehören zum guten Ton. Im elektronischen Zeitalter werden sie immer mehr zu einem Beweis ­stilvoller Lebensart.

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Nudel-Gemüse-Frittata Zutaten für 4 Personen: 250 g Spaghetti Salz 1 Zucchini 1 rote Paprikaschote 100 g schwarze Oliven ­(entsteint) 1 Schalotte 1 Knoblauchzehe 5 Eier 50 ml Sahne 1 EL frisch gehackter Thymian 2 EL Parmesan Pfeffer aus der Mühle 4 EL Olivenöl

Zubereitung: Die Nudeln in Salzwasser mit viel Biss k­ ochen. Abschrecken und abtropfen lassen. Zucchini ­waschen, putzen und in Scheiben schneiden. Paprikaschote waschen, halbieren, putzen und klein würfeln. Oliven gut abtropfen lassen und hacken. Die Schalotte und den Knoblauch schälen und fein hacken. Die Eier mit Sahne, Thymian und Parmesan verquirlen und mit Salz und Pfeffer würzen. Die Schalotte mit dem Knoblauch im heißen Öl in einer beschichteten Pfanne glasig anschwitzen. Die Zucchini mit der Paprika zugeben und 2 – 3 Min. braten. Die Nudeln mit ­Oliven unterschwenken und mit der Eiersahne übergießen. Etwa 5 Min. langsam bei nicht allzu großer Hitze goldbraun anbacken. Dann mithilfe des Deckels wenden und auf der zweiten Seite 2 – 3 Min. fertig garen lassen. Die Frittata vorsichtig aus der Pfanne gleiten lassen und in Stücke g ­ eschnitten servieren.

Camembertsuppe mit Baguettescheiben Zutaten für 4 Personen: 1 Schalotte 1 Knoblauchzehe 2 EL Butter 2 EL Mehl 200 ml trockener Weißwein 400 ml Gemüsebrühe 250 g reifer Camembert Salz, Pfeffer Thymian für die Garnitur

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Zubereitung: Schalotte und Knoblauch schälen, fein hacken und in heißer Butter glasig anschwitzen. Mit dem Mehl bestäuben. Erst den Wein angießen und leicht einkochen lassen, dann Fond angießen, zugedeckt leise köcheln lassen. Anschließend vom Herd ziehen und fein pürieren. Den Käse würfeln, zugeben und unter Rühren schmelzen­ ­lassen. Mit Salz und Pfeffer würzen und mit ­Thymian garniert servieren. Dazu nach Belieben Baguette ­reichen.


Grüß Gott, lieber Frühling Rhabarber-Pie Zutaten für 1 Pieform (ca. 26 cm Ø): Ein runder fertiger Mürbeteig Für die Füllung: 750 g Rhabarber Puderzucker zum Bestäuben 1 Ei 80 g Zucker 2 EL Semmelbrösel

Zubereitung: Den Mürbeteig Zimmertemperatur annehmen lassen, auf einer bemehlten Platte ausbreiten. Den Ofen auf 180 Grad (Umluft) stellen. Die Pieform mit Backpapier auslegen. Den Rhabarber waschen, putzen und in ca. 2 cm große Stücke schneiden. In eine Auflaufform geben, mit Puderzucker bestäuben und im Ofen ca. 10 Min. garen, bis er weich ist. Aus dem Ofen nehmen, abkühlen lassen. Ei trennen und Eigelb mit 60 g Zucker unter den Rhabarber mengen. Den Teig zu einem Kreis ausrollen (ca. 35 cm Ø) und die Pieform damit auslegen, sodass die Ränder überhängen. Den Boden mit den Bröseln bestreuen und den Rhabarber einfüllen. Die Ränder über die Füllung schlagen. Den Teig mit Eiweiß bepinseln und mit dem restlichen Zucker bestreuen. Im Ofen ca. 40 Min. backen.

Petits Fours Zutaten für ca. 25 Stück: Für den Teig: 6 Eier 180 g Puderzucker 1 unbehandelte Zitrone ­(Abrieb) 100 g Mehl 2 EL Speisestärke Zucker für das Tuch 60 g Orangengelee Für den Guss: 200 g Puderzucker 3 EL Orangensirup Essblüten (z. B. Flieder)

Zubereitung: Den Ofen auf 200 Grad (Umluft) stellen. Für den Teig die Eier mit Puderzucker und Zitronenabrieb schaumig rühren. Das Mehl mit der Stärke darübersieben und unterziehen. Den Teig ca. 1 cm dick auf ein mit Backpapier belegtes Backblech streichen und im Ofen 10 –12 Min. backen. Auf ein mit Zucker bestreutes Geschirrtuch stürzen, das Backpapier abziehen und den Kuchen mit einem Geschirrtuch bedeckt auskühlen lassen. Das Gelee glatt rühren. Den Kuchen in 2 gleich große Stücke schneiden und eine Hälfte mit der Konfitüre bestreichen. Die zweite Teighälfte darauflegen, leicht andrücken und abgedeckt etwa 1 Std. kalt stellen. Anschließend mit einem scharfen Messer in Würfel (ca. 4 cm Kantenlänge) schneiden. Die Würfel auf ein Kuchengitter setzen. Für den Guss den Puderzucker mit dem Sirup und Wasser nach Bedarf zu einem Guss anrühren. Damit die Petits Fours überziehen. Nach Belieben mit Essblüten verzieren.

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Blütenparade i n Töp f e n

Jetzt laden die schönsten Blumen dazu ein, die Terrasse für die neue Saison fein zu machen.

Duftende Hyazinthen, Traubenhyazinthen im

Ein Frühlings-Stillleben auf der Terrasse wirkt

schönsten Himmelblau, Narzissen in leuchten-

eindrucksvoller, wenn man verschieden hohe

dem Gelb oder zartem Creme und dazu Kissen-

Gefäße miteinander kombiniert oder kleinere

Primeln und Hornveilchen in vielen Schattie-

Gefäße erhöht positioniert. Dafür kann man

rungen – keine Frage, in den März-Wochen

auch auf eine Obststeige oder Tortenetagere zu-

kommen Blumenfreunde ganz auf ihre Kosten.

rückgreifen. Als weitere Dekoration bieten sich

Die hübschen Blüher bringen jetzt nicht nur

Kränze aus immergrünen Zweigen und weiche

Farbe in die Beete. Sie sind auch eine Einladung

Moosnester an.

an alle, die gerne ihren Terrassentisch, den Balkon oder den Hauseingang mit Accessoires und Blütenpflanzen der Saison schmücken. Liebt man Blüten in fröhlich-frechen Farben wie kräftiges Gelb, Rot und Orange, sind Gefäße in dezenten Farben eine gute Wahl. So bieten sich bei­spiels­weise schlichte Töpfe aus Terrakotta oder mit elfenbeinfarbener Glasur an oder auch Körbe aus Flechtwerk. Einfarbige Pflanzkompositionen oder sol­ che mit zarten Farbverläufen wie sie für Staudenbeete beliebt sind, lassen sich auch für die Topfbepflanzung zusammenstellen. Frisch wie eine Frühlingsbrise wirken weiße Blüten von Stiefmütterchen, Tulpen, Maßliebchen und Trollblumen oder auch Sorten in Hellblau wie Vergissmeinnicht, Traubenhyazinthen und Hornveilchen. Gefäße aus hellgrauem Steinguss unterstreichen die Ausstrahlung.

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Erste Sonnenstrahlen genießen Fröhlich plätschert die kleine Fontäne im Wasserbecken, und der liebevoll dekorierte Tisch wartet auf einen Gast. Stief­mütterchen und Narzissen haben in einem großen Zinkgefäß Platz ­gefunden, die Maßliebchen in einem Weidenkorb.


Kleine Narzissen-Schau Wer im Herbst fleißig Zwiebeln ver­ schiedener Narzissen-Sorten in die Beete und Gefäße gesetzt hat, wird nun reichlich mit Blüten in den schönsten Gelbtönen belohnt. Ein paar davon lassen sich dann auch für den Tischschmuck abzweigen – hier nicht als klassischer Strauß, sondern verteilt auf mehrere kleine Gläser, arrangiert auf einem Holztablett.

Die weißen Tulpen strecken stolz ihre Blüten dem ­Himmel entgegen. Damit die ­Bepflanzung nicht zu streng wirkt, ­wurden als Begleiter weiße Früh­ lings-Anemonen ­(Anemone blanda) dazu­gesetzt, die sich malerisch über den Rand des­­Steingusskorbes ­legen dürfen.

Ein feines Blüten-Potpourri hat sich hier in Vasen und ­Töpfen auf dem Tisch versammelt. In einem Glas blühen Krokusse und Christrosen, aus einem dicken Moospolster ­schauen Schneeglöckchen hervor, die einen Kranz um die Kissen-Primel bilden.

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Blütenparade in Töpfen Frisch wie Schnee Das Kaukasische Blausternchen ­(Scilla mischtschenkoana) präsentiert sich in einem fast weiß ­wirkenden Eisblau. Dazu gesellen sich Hornveil­ chen, deren Blüten sich mit einem schwarzen Fleck auf weißem Grund schmücken.

Welch ein betörender Duft Die üppigen blauen ­Hyazinthen ­neigen sich schwer über den Rand ihrer Gefäße und verbreiten ­einen unvergleichlichen ­süßen Duft. Die kleinen Trauben­ hyazinthen ­(Muscari) ­passen farblich perfekt dazu.

Blautöne sind bei Gärtnern sehr beliebt, denn sie fügen sich überall harmonisch ein. Für eine Kombina­ tion im nordischen Landhausstil bieten sich Traubenhyazinthen, Vergissmeinnicht und Hornveilchen an. Die Körbe sorgen für ­natürliches Flair.

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Kunstvolle Inszenierung Tulpenvasen, in denen jede einzelne Blüte zur Geltung kommt, sind ­vermutlich eine niederländische ­Erfindung der Delfter Manufaktur, entstanden im Zuge der über­ bordenden Tulpenpassion.


Beschwingte

Teestunde

Frühlingsfrischer Aufbruch mit Hyazinthen, Anemonen und Tulpen verbindet sich mit eleganter Lebensart, wenn die Tasse Tee in feinem Porzellan zur wunderbaren Gelegenheit wird, den Lenz mit allen Sinnen zu zelebrieren.

Stille, knisternde Erwartung trifft hier auf öst­ liche Lebensart, wenn wir genussvoll die unterschied­lichen Einflüsse der Kulturen deko­ rativ umsetzen, sobald in unseren Gärten die Natur erwacht und uns mit ersten, frischen Far­ ben verwöhnt. Welche Freude, spielerisch das Wesentliche im Alltäglichen zu suchen und sich der Harmo­ nie bei Teeduft und optischen Verführungen zu widmen! Zu den englischen Teetassen mit chi­ nesischem Dekor gesellen sich virtuoses Ge­ bäck, samtige Anemonenblüten, sich huldvoll neigende Tulpen und mit duftenden Glöckchen besetzte Hyazinthen. Ein wenig vom zeremoni­ ellen Charakter der Teestunde, die sich einst von China nach Japan ausbreitete und später mit beschwingter Leichtigkeit die Salons der britischen Gesellschaft eroberte, lässt sich auch im Kleinen umsetzen. Denn das Streben nach Harmonie, Poesie und innerer Ruhe kann auf vielerlei Weise geschehen – die gestalterische Freude am Frühling ist eine davon.

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Gut durchdacht Der Mix der Dekore ist bewusst geplant: ­Tee­geschirr mit ­chinesischen ­Motiven gesellt sich zu Papier-Servietten­ ringen im modernen Streifendesign. ­Paradiesische ­Vielfalt, fern von strenger Etikette.

Wohliges ­Fernweh Mit Fantasie ent­ stehen ganze Ideen­ gärten, in denen Singvögel vor auf­ blühenden Zweigen zwitschern, während Traubenhyazinthen auf ihren hohen Stängeln in Richtung ­Frühlingshimmel streben.

Blütenreiches Duftwunder Passend zu den sorg­ fältig aus­gewählten ­Requisiten sind ­Hyazinthen in klarem Weiß, ­kräftigem Blau und feinem Duft an sich schon ein Fest für die Sinne.

Glücksmomente Zeit, die man sich für Schönes nimmt, ist von ­unschätzbarem Wert, die Vorberei­ tung so a­ nregend wie der folgende ­Genuss. Und die ­Auswahl der Objekte sorgt für den ganz ­eigenen Charme.

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Beschwingte Teestunde Jede Blüte ist ein Ereignis Die blaue Garten-Anemone ‘Mr Fokker’ gesellt sich zum ­Sammelgeschirr, das von zarten ­asiatischen Motiven bis hin zu ­ländlichen Dekoren die Brücke ­zwischen Ost und West spannt.

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Scones mit Clotted Cream Zutaten für 10 –12 Stück: Für die Scones: 225 g Mehl 1 TL Backpulver 1 TL Zucker ½ TL Salz 50 g weiche Butter ca. 150 g Joghurt Mehl zum Arbeiten, 1 Eigelb Zum Servieren: 150 g Clotted Cream oder ­alternativ Doppelrahmfrisch­ käse bzw. Crème double 150 g Erdbeerkonfitüre

Zubereitung: Den Backofen auf 200 Grad vorhei­ zen. Das Mehl mit dem Backpulver, dem ­Zucker, Salz, der Butter und so viel Joghurt ­verkneten, dass der Teig geschmeidig wird und gut zu ­kneten ist. Den Teig auf bemehlter ­Arbeitsfläche etwa 2 cm dick ausrollen. Anschließend Kreise ausstechen (ca. Ø 5 cm). Auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen, mit verquirltem Eigelb bepinseln und im heißen Back­ofen ca. 15 Min. goldbraun backen (Stäbchen­probe machen). Aus dem Ofen nehmen und auf einem Kuchengitter ­auskühlen lassen. Mit Clotted Cream und Kon­ fitüre servieren.

Quarktorte mit Rhabarberfüllung Zutaten für 1 Springform (Ø 24 cm): Für den Teig: 125 g weiche Butter 1 Pr. Salz 125 g Zucker 2 Eier 1 TL Backpulver 50 g gemahlene Mandeln 225 g Mehl ca. 75 ml Milch Für die Füllung: 600 g Rhabarber 2 EL Speisestärke 2 EL Vanillezucker Für die Quarkmasse: 2 Eier 1 Pr. Salz 100 g Zucker ½ Vanilleschote (Mark) 2 EL geschmolzene Butter 250 g Quark 200 g Frischkäse ½ unbehandelte Zitrone (Abrieb und Saft) 1 EL Speisestärke

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Zubereitung: Backofen auf 180 Grad vorheizen. Für den Teig die Butter mit Salz schaumig rühren. Abwechselnd Zucker und Eier unterrühren. Mit Backpulver und Mandeln vermischtes Mehl so­ wie die Milch nach und nach zügig unterrühren, sodass ein geschmeidiger, streichfähiger Teig entsteht. Diesen in die mit Backpapier ausgelegte Springform geben. Für die Füllung den Rhabar­ ber putzen, waschen und gut trocken tupfen. In kleine Stücke schneiden, mit Stärke und Vanille­ zucker vermengen. Gleichmäßig auf dem Teig verteilen. Für die Quarkmasse die Eier trennen. ­Eiweiße mit Salz zu Eischnee schlagen. Eigelbe mit Zucker, Vanillemark und flüssiger Butter schaumig rühren. Quark, Frischkäse sowie Zitro­ nensaft und Schalenabrieb unterziehen. Speise­ stärke darauf sieben und ebenfalls unterrühren. Eischnee unterheben, auf Rhabarber geben und glatt streichen. Im Ofen ca. 1 Std. backen. Sollte die Oberfläche zu dunkel werden, rechtzeitig mit Alufolie abdecken. Aus dem Ofen nehmen und in der Form auskühlen lassen.


Beschwingte Teestunde Cupcake mit Schokotaler Zutaten für ca. 12 Stück: 175 g Butter 150 g Zucker 4 Eier 1 unbehandelte Limette ­ (Saft und Abrieb) 175 g Mehl 40 g gemahlene Mandeln ­(geschält) ½ TL Backpulver Zum Verzieren: 130 g Zartbitterkuvertüre 70 g gehackte Pistazien 1 Vanilleschote 300 ml Sahne

Zubereitung: Den Ofen auf 180 Grad vorheizen. Die Mulden eines Muffinbackblechs mit Papier­ förmchen auslegen. Die Butter mit dem Zucker schaumig schlagen. Die Eier mit dem Limetten­ saft und -abrieb verquirlen und zusammen mit dem Mehl, den Mandeln und dem Backpulver unter die Masse mengen. Gut verrühren und in die Förmchen füllen. Im Ofen ca. 25 Min. goldbraun backen (Stäbchen­ probe machen). Aus dem Ofen nehmen und aus­ kühlen lassen. Die Zartbitterkuvertüre schmelzen und dünn auf Backpapier streichen. Mit den Pista­ zien bestreuen. Kurz bevor die Schokolade fest wird, kreisrunde (z. B. mit einem Schnapsglas) Taler ausstechen. Fest werden lassen und das Papier vorsichtig von den Blättchen abziehen. Für die Sahne die Vanilleschote der Länge nach auf­ schneiden und das Mark ausschaben. Die Sahne mit dem Vanillemark aufschlagen. In einen Spritz­ beutel mit gezackter Tülle füllen und je einen Sah­ netuff auf die Cupcakes spritzen. Mit Schokotaler garnieren und bis zum Servieren kühl stellen.

Schokoladen-Gugelhupf mit Zuckerguss Zutaten für eine 16er-Gugelhupfform: Für den Teig: weiche Butter und Mehl für die Förmchen 120 g Zartbitterschokolade 200 g weiche Butter 4 Eier 180 g Zucker 220 g Mehl 50 g fein gehackte Mandeln 2 TL Backpulver 2 TL Kakaopulver Zum Verzieren: 200 g weiße Kuvertüre Zuckerperlen

Zubereitung: Den Backofen auf 180 Grad vor­ heizen. Die Formen dünn ausbuttern und aus­ mehlen. Schokolade hacken und mit Butter über einem heißen, nicht kochenden Wasserbad schmelzen. Die Eier mit Zucker schaumig schla­ gen und Schokolade einfließen lassen. Das Mehl mit den Mandeln, dem Backpulver und dem ­Kakao vermischen und unter die Eiermasse rühren. Den Teig in die Formen geben, glatt streichen und im Backofen 25 –30 Min. backen. Die Kuchen kurz in der Form ruhen lassen, dann herauslösen und abkühlen lassen. Die Kuvertüre über einem heißen Wasserbad schmelzen lassen. Die abgekühlten Gugelhupfe damit überziehen und mit den Zuckerperlen dekorieren.

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Endlich Sonnenschein! Jetzt werden die bequemen 足Rattansessel wieder raus auf die Terrasse geholt.

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Au f ta k t m i t f röh l ic h e n

Farben

Auf der Terrasse und rund ums Haus von Mutter und Tochter b­ eginnt der Frühling farbenfroh.

Vor drei Jahren wurde dem Garten von Mutter und Tochter Imig im Kleverland eine große Ehre zuteil: Das Internationale Blumenzwiebel-Centrum (IBC) im niederländischen Hillegom wählte ihn als einen der Mustergärten aus, die einem internationalen Fachpublikum die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten von Blumenzwiebeln im Garten zeigen. Im Herbst zuvor setzten die beiden erfahrenen Gärtnerinnen 15 000 Blumenzwiebeln in die Erde. „Mit dem Thema ,Bollywood‘ und den leuchtenden Tulpenfarben Rot, Orange und Gelb wurde zwar nicht ganz unser Geschmack getroffen, aber es war eine tolle Erfahrung“, meint Silke Imig rückblickend. Sie lebt mit ihrer Familie im umgebauten Kuhstall des früheren Bauernhofs ihrer Eltern. Ihre Mutter Elisabeth gärtnert im alten Teil des Grundstücks, sie im neueren – und immer noch kommen weitere Gartenbereiche dazu.

wirtschaft. Die groben Kompostarbeiten über-

Die Gartenleidenschaft wurde den beiden

nimmt ihr Sohn, „aber in die Beete lassen wir

Frauen bereits in die Wiege gelegt. Elisabeth

keine Männer“, ergänzt sie schmunzelnd. Um

Imig begann als Zehnjährige zu gärtnern, und

jedes Jahr einen fulminanten Start in die neue

ihre Tochter Silke erinnert sich daran, dass sie

Saison zu erleben, setzen sie im Herbst stets

als Kind eine eigene kleine Gartenecke hatte, in

viele Tulpenzwiebeln. Vor allem rund ums

der sie allein schalten und walten konnte. Im

Haus, um dem Frühling möglichst nahe zu sein.

Februar und März, sobald der Boden sich wie-

Für die Bepflanzung der vielen Töpfe kommen

der erwärmt, beginnen beide Frauen die Beete

aber gekaufte Jungpflanzen zum Einsatz, die

abzuräumen, überwinterte Stauden zurückzu­

nach dem Abblühen in die Beete wandern: „Wir

schneiden und den Kompost zu verteilen. „Al-

lassen alle Pflanzen immer erst kommen, ver-

les, was den Garten verlässt, kehrt auch wieder

zichten aufs Hacken und zupfen nur das heraus,

zurück“, erklärt Elisabeth Imig ihre Kompost-

was zu viel ist.“

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Wohnen und Feiern im Grünen! Von den ersten warmen Sonnenstrahlen im Frühling bis hin zum goldenen Herbst bietet der Garten eine wunderbare Bühne für die Bewirtung von Gästen. Dieses Callwey Buch zeigt Ihnen, wie der eigene Garten für verschiedene Anlässe im Jahr am schönsten präsentiert werden kann, und stellt zahlreiche Rezept- und Dekorationsideen für Ihr ganz persönliches Gartenfest vor. Neben einem breitgefächerten Angebot verschiedenster Deko-Tipps und Ideen bietet Ihnen das erfahrene Autorenteam von Wohnen & Garten sorgfältig ausgesuchte, klassische und moderne Rezepte, mit denen Ihr Fest im Garten rundum gelingen wird. Ein Muss für leidenschaftliche Gartengenießer!

Die schönsten Deko-Tipps aus dem Garten Köstliche Rezeptideen für Ihr Fest im Freien Einfach erklärt – schnell nachgemacht

ISBN 978-3-7667-2146-4

www.callwey.de


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