Bachmann - Die besten Einfamilienhäuser bis 150m²

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Wolfgang Bachmann

Die besten Einfamilienhäuser BIS

150m

Dies ist eine Leseprobe

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Wolfgang Bachmann

Die besten Einfamilienh채user BIS

150m

Callwey

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INHALT 006 Vom Glück, ein kleines Haus zu bauen Vorwort

014 Cabrio-Feeling La'ket 018 In alter Proportion Innauer-Matt Architekten 022

Unter Bäumen Oliv Brunner Volk

026

Alles im Griff Schuberth und Schuberth

032 Landschaftsbilder yes architecture

076 Landliebe Meyer Terhorst Architekten 082 Lebenszyklus betrachtung Thomas Bechtold 088 Den Umständen entsprechend Aboa Architekten 092 Steilvorlage Karl-Heinz Schwarz

136

Auf alten Fundamenten [tp3] architekten

140 Verdichtung mit Stiegenlandschaft caramel architekten 146

Raffinierter Würfel YLAB Arquitectos

152 Wohnregal Courage architecten 156

Fenster zum Land bogenfeld Architektur

038 Einheimisch Josef Hämmerl

098 Teilungserklärung Moosmang Architekten

162 Sommerlich Thomas Moosmann

042

102

Kantige Röhre Danke Architekten

168

108

Länge läuft! juri troy architects

Refugium im Grünen Backraum Architektur

048 Baukörper-Sprache Moser und Hager 054

Ein Seehaus Atelier Fischer

114

060

Abstrakt, doch gemütlich architekten bda: Fuchs, Wacker.

120 Sichtbeton und Hirschgeweih guerilla office architects

In Stein gefasst denzer & poensgen

Häuschen in der Grube UID Architects

174 Architekten und Bildnachweis 176 Impressum

064 Dreisatz studio moeve

126 Dreiecksbeziehung lynx architecture

070

132 Rückzugsort Deppisch Architekten

Ganz natürlich Erwin Frick



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Resort to go: 15 Quadratmeter bietet die kleinste, leicht zu transportierende Version des vorfabrizierten Ferienhauses von Jonas Wagell Design & Architecture.


Vom Glück, ein kleines Haus zu bauen 7

Alles wird größer. Die olympische Aufforderung „höher, schneller, weiter“ scheint sich auf unser Wirtschaftsleben übertragen zu haben. Wenn man das Wachstum der durchschnittlichen Wohnfläche von 1950 bis heute betrachtet – von 14 auf 47 Quadratmeter pro Kopf mit der Prognose 55 Quadratmeter bis 2030 –, mag es einem wie eine schrullige Alternatividee vorkommen, sich mit kleinen Häusern zu beschäftigen. E s war e i n m a l

„Das kleine Einfamilienhaus aber begann erst vor zwei­ hundert Jahren in der Architektur eine Rolle zu spielen“, erläutert ein nach der Weltwirtschaftskrise (1932) in Wien erschienenes Buch, in dem der Autor Hans Adolph Vetter „kleine Einfamilienhäuser mit 50 bis 100 Quadratmeter Wohnfläche“ vorstellt. Er zeigt eigene Entwürfe, aber auch welche von bekannten Kollegen wie Hugo Häring, Clemens Holzmeister oder Oskar Strnad. Auffallend ist, dass selbst bei gedrängtem Platz und einfachen Bade­ zimmern fast immer ein Flügel im Wohnzimmer steht und nicht selten eine Kammer für ein Dienstmädchen vorge­ sehen war. Dieses Gesellschafts- und Architekturmodell hatte nach dem Zweiten Weltkrieg ausgedient, aber es blieb

bei bürgerlichen Vorstellungen. Das Bauen sollte dabei eine ordnende Wiedergutmachungsfunktion überneh­ men. Erika Brödner fasste 1954 in ihrem Buch „Modernes Wohnen“ zusammen, was als zeitgenössischer Konsens galt: „Die Familie ist und bleibt die Zelle, aus der sich die Gemeinde zusammensetzt und schließlich den Staat auf­ baut.“ Und: Die Gestaltung der Wohnung galt als „die Do­ mäne der Frau“. Aber „Herrschaftswohnungen“, schränkte die Autorin ein, würden „wohl nirgends mehr in der Welt gebaut“. Kleine Wohnungen und kleine Häuser waren gefragt – „für Vertriebene, Ostzonenflüchtlinge, Krieger­ wit­wen, Schwerversehrte, Spätheimkehrer“, wie es eine Zeitschrift aufzählte. „Sesshaftigkeit mithilfe der Bundes­ wohnungsbaugesetze“, erinnerte sich Hans Kammerer bei der Wiederbegehung einer von ihm Mitte der 1950er– Jahre gebauten Siedlung bei Waiblingen, war „politisch und sozial“ entscheidend. Es galt, so Brödner, „aus der unerträglichen Nervenbelastung des ,Zu-eng-beiein­ ander-Wohnens’, das die wertvollsten Kräfte lahmlegt, herauszukommen“. Zwei Generationen später ist das Bauen und die Woh­ nungs­­­­versorgung noch immer eine gesellschaft­liche Heraus­forderung. Und aktuell bestimmt die Unterbringung


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Der 2CV unter den Minihäusern: die energieautarke „Diogene“ von Renzo Piano. Außen etwas Installateurdesign, innen 7,5 Quadratmeter mit Schlafcouch, Schreibtisch, Pantry, Dusche und WC.


von Migranten und Flüchtlingen – von Wohnen kann man dabei gar nicht reden – die politischen Debatten. Das wollen wir nicht vergessen. Die Motive für den Bau der hier vorgestellten kleinen Häuser sind glücklicherweise anderer Natur. Sie sind nicht unbedingt bescheidener ausgefallen, weil der Bausparvertrag keine opulentere Architektur gestattet hat. Persönliche Geschichten haben unsere Auswahl nicht beeinflusst. Wir bleiben bei den Fakten. D i e K u n s t der R ed u k t i o n

Kleine Häuser werden von funktionalen Bedingungen begleitet, die das ganze Talent des Architekten erfordern. Hier darf er keine Räume bestimmungslos den Nutzern überlassen, damit sie ihre Möbel auf weiter Flur verteilen. Es gilt, aufmerksam und haushälterisch Orte und Wege zu organisieren, damit auf kleinstem Raum keine Enge entsteht, sondern sich bei den Bewohnern das Gefühl einstellt, alle ihre Bedürfnisse werden einleuchtend und bequem erfüllt. Das bedeutet einen höheren Planungs­ aufwand, weil die Architektur alle Funktionen präziser spüren lassen muss: wo Räume enden, wohin sie führen, wie sie gemütlich bergen und doch ein Maß an Groß­ zügigkeit erleben lassen. Man muss solche Häuser „bis auf den letzten Millimeter durchplanen“, erläuterte ein Archi­ tekt sein funktionales Wohngehäuse. Es geht dabei nicht um Schlafsofa-Architektur oder die Klappkultur eines holländischen Wohnmobils, obwohl Schiebetüren oder geschickte Staumöglichkeiten unter Treppen und Bänken durchaus zum Repertoire gehören. Dabei muss kein Haus wie ein Schweizer Taschenmesser herauskommen, wie es Renzo Piano mit Diogene als kompaktes Habitat für das Freilichtmuseum des Vitra-Parcours entwickelt hat.

Räume mit Eigenschaften statt Funktionen erlauben im Haus von Michael Aurel Pichler eine Doppelnutzung der knappen Flächen.

Manchmal genügt schon die doppelte Interpretation von Nutzflächen: „Ein durchdachtes räumliches Konzept extra­poliert 122 Quadratmeter Lebensraum aus 78 Qua­ dratmetern Wohnfläche, ohne dabei die Dimension des Raums zu verändern“, be­schreibt der Architekt Michael Aurel Pichler sein Wohn- und Arbeitshaus. Er entwarf einen Raum „nicht nach Funk­­tionen, sondern nach Eigen­ schaften“. Als Ers­tes müs­sen bei so einem Kassensturz die Verkehrsflächen auf den Prüfstand. Wenn sich nur zwei Personen einen Haushalt teilen, darf es auch Durchgangs­ zimmer geben. Der Grundriss sieht meist cock­­ pitartige Kabinette als persönliche Lebens- und Arbeits­um­gebung vor, an diesen Rückzugsbereich schließen zur gemein­ samen Nutzung die übrigen Flächen an. Daneben gibt es Tricks, um kleine Häuser in gefühlte große zu verwandeln. Sie bergen sozusagen das Konzentrat der Architektur, nur dass man es nicht aufgießen kann, damit es für mehr reicht. Manchmal sind es nur verschiedene Ebenen, wech­ selnde Raumhöhen, Durchblicke, Schrägen oder Winkel, die offen verbundenen Zimmern Größe geben, ohne dass tatsächlich Flächen oder Volumen dazu gekommen sind. „Raum­wunder“ heißt das in der Sprache der Makler.

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Mit seiner wohlüberlegten Ordnung der Räume nimmt das „Hochhaus“ von Bernardo Bader dem Garten nur 56 Quadratmeter Grundfläche.


Solche Häuser eignen sich, um die bisher praktizierten Wohnvorstellungen zu überdenken. Vielleicht weil man im Ruhestand wie in einem Austragshäusl seine Ge­ wohnheiten ändern will, einen ruhigen Arbeitsort neben der beibehaltenen Stadtwohnung sucht oder sich am Wochenende gerne mit Freunden in eine andere, länd­ liche Umgebung zurückziehen und sein Kaminholz selbst hacken möchte. „Im Vergleich zu den großen Gebäuden“, schrieben Lederer Ragnarsdóttir Oei, „haben es die kleinsten in dieser Hinsicht einfacher: Ferienhäuser sind nach wie vor Prototypen für ein Wohnen, wie es die meisten gerne hätten.“ Häufig spürt man dabei einen anderen Umgang mit dem Innen und Außen, selbst in unseren Regionen mit kaum verschwenderischen Sonnenstunden. Der Garten, ein Hof oder Zwischenräume als verglaste Loggien, Lauben oder Spaliere erhöhen die Wohnqualität und die spür­ baren Dimensionen im eigenen Zuhause. Auch die Material­ behandlung spielt eine Rolle, ebenso die Lichtführung. Ein fugenloser glatter Boden oder wenige wiederkeh­ rende Farben unterstützen den Eindruck eines großzü­ gigen Ambientes. „Räumliche Optimierung“ nennen es die Architekten. L ö s u n ge n f ü r ko m p l i z i er t e Fä l l e

Nicht vernachlässigt werden darf, dass oft schwierige, als unbebaubar geltende Grundstücke oder behörd­liche Auflagen zu einem anderen Maßstab geführt haben.

Parzellen von kuriosen Zuschnitten, schmal und lang wie Teppichläufer, Nachbarhäuser in Griffweite oder eine abenteuerliche Topografie ließen als Ausweg nur kleine Gebäude zu. Bei einigen Beispielen blieben Keller­ rudi­ mente stehen oder einfache Nebenräume wurden um­ standslos zu Wohnqualität aufgewertet. Wie gesagt, hinter dieser Bauaufgabe steckt eine Portion Abenteuer, sie verlangt Einfälle von allen Beteiligten. Dass man die Prinzipien des nachhaltigen Bauens aller­ dings leichter erfüllen kann, liegt auf der Hand. Wenn sich auf einem Restgrundstück in der Stadt doch noch in der Nähe der Arbeitsstätte Wohnraum schaffen lässt oder gleich mehrere Häuser gleichzeitig gebaut werden und sich einen überschaubar dimensionierten Garten teilen, sind das schon sehr gute Voraussetzungen für ein umweltverantwortliches Bauen. Und wenn durch eine Reduzierung des Volumens und unkonventionelle Grundrisse die Heizenergie besser genutzt wird, ist das ebenfalls ein sinnvoller Beitrag zur Baukultur. Und die verlangt heute andere Antworten als nach dem Zweiten Weltkrieg. Kleine Häuser sind ganz sicher keine begrü­ ßenswerte Typologie, um damit an den Ortsrändern ei­ nen Würfelhusten aus lauter frei stehenden Siedlerhüt­ten herzustellen. Sie sind vielmehr lohnende Sonderanferti­ gungen für bestimmte Situationen. Es handelt sich nicht um Kleinigkeiten. Manchmal kann man sogar große Architektur erkennen. Wolfgang Bachmann

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DIE HÄUSER 14

La'ket D-Hamburg

32

yes architecture A–Selzthal

54

Atelier Fischer D-Dingelsdorf

76

Meyer Terhorst Architekten D-Klein Waabs

18

Innauer-Matt Architekten A–Schwarzenberg

38

Josef Hämmerl D-Rupertiwinkel

60

architekten bda: Fuchs, Wacker. D-Freudenstadt

82

Thomas Bechthold D-Ottersweier

22

Oliv Brunner Volk CH–Zürich

42

Backraum Architektur A-Niederösterreich

64

studio moeve D-Sprendlingen

88

Aboa – Architekten D-Zwickau

26

Schuberth und Schuberth A–Wien

48

Moser und Hager A–Neuhofen

70

Erwin Frick A-Umhausen

92

Karl-Heinz Schwarz A-Kötschach-Mauthen


98

102

108

114

Moosmang Architekten D-Schondorf

Danke Architekten D-Mechernich

juri troy architects A–Hohenems

denzer & poensgen D-Leverkusen-Leichlingen

120

126

132

136

guerilla office architects B-Wakkerzeel

lynx architecture D-Grünwald

Deppisch Architekten D-Freising

[tp3] architekten A-St. Florian

140

146

152

156

caramel architekten A–Wien

YLAB Arquitectos E-Vallvidrera

Courage architecten NL-Almere

bogenfeld Architektur A-Worbis

162

168

Thomas Moosmann A-Wien

UID architects JP-Okayama



Cabrio-Feeling L a’ k e t

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Die Architekten haben bereits mit einem anderen Haus, der „Volksvilla“, bewiesen, wie sie in einer hanseatischen Umgebung mit traditionellen Häusern weiterbauen können. Hier wird die heterogene Nachbarschaft von Fassaden aus Putz, Mauerwerk und Naturstein bestimmt, es gibt giebel- und traufständige Sattel- und Walmdächer sowie Bungalows mit Flachdach. Besonders diese zurückhaltende Architektur aus den 1960er- und 70erJahren diente mit ihrer einfachen, gleichwohl haptischen Materialität aus weiß geschlämmten Wänden als Anregung für diesen Neubau.

Haus, das sich zum parkähnlichen Außenraum öffnet, zu bauen. Seine Kubatur mit einer abgeschrägten Loggia zur Straße und eine überhohe Glasfassade zum Garten verbergen die wahre Größe: der Baukörper duckt sich zur einen Seite in den Hang und streckt sich zur anderen über das Niveau, ohne über die Geschosszahl eindeutig Auskunft zu geben. Die innere ebene Topografie folgt nicht dem Hangverlauf, sodass der Wohnbereich scheinbar über dem Gartenhof schwebt und durch das doppelt hohe Panoramafenster den Ausblick inszeniert.

Eigentlich war auf dem geneigten Grundstück eine eingeschossige Bauweise vorgesehen. Durch eine geschickte, bildhafte Auslegung war es möglich, ein dreigeschossiges

Durch eine geschickte Interpretation der Bauordnung war es möglich, ein drei­ geschossiges Haus auf das geneigte Gartengrundstück zu stellen.

Der innen liegende Funktionsblock lässt sich durch Schiebe­türen mit den Nachbar­ räumen verbinden.


Querschnitt M 1:200

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„Der kompakte Lebensraum ist im positiven Sinne ein dichter Lebensraum, der die Begegnung und Kommunikation bejaht. Er muss

GRUNDRISS Obergeschoss M 1:200 1 4

3

Rückzugsbereiche bieten und trotzdem ein Gefühl von Weite und

1 arbeiten 2 arbeiten 3 luftraum 4 teRRasse

Freiheit vermitteln.“ David Lagemann, Tim Kettler

2 D–Hamburg Grundstücksgröße: Wohnfläche: Zusätzliche Nutzfläche: Anzahl der Bewohner: Baubeginn: Fertigstellung: 1

2

Baukosten gesamt: Baukosten je m2 Wohn-/ Nutzfläche: Heizwärmebedarf: Primärenergiebedarf: Energiestandard:

1 eingang 2 gästebad 3 essen 4 küche 5 wohnen

4

5

Bauweise, -konstruktion, -materialien: Stahlbeton und Mauerwerkbau

GRUNDRISS Erdgeschoss M 1:200

3

GRUNDRISS Gartengeschoss M 1:200 4

6

2

1

5

3

791 m2 150 m2 45 m2 4 April 2010 Februar 2011

1 Flur 2 schlafen 3 Zimmer 4 bad 5 ankleide 6 keller

400.000 Euro 2.050 Euro 58,9 kWh/m2a 70,2 kWh/m2a KfW 70


Außenräume und Terrassen liegen introvertiert im Volumen des Gebäudes bzw. des Hanggrundstücks, der Freisitz des Arbeitsraums im Obergeschoss öffnet die Dachschräge wie ein Cabrio. Das Haus wird im Erdgeschoss seitlich erschlossen. Mittig steht ein Block aus Treppe, Garderobe, WC und Küchenzeile. Durch Schiebetüren lassen sich entweder Windfang, Treppe oder Küche separieren. Im Untergeschoss liegen zur Gartenseite zwei Schlafräume, hinter dem Funktionskern Kellerflächen. Der Baukörper entzieht sich einer standardisierten Typo­ logie. Seine klar gegliederten Fassaden bestehen aus weiß geschlämmtem Ziegel und Glas, vulgo Fenster in Holz-/ Alu-Rahmen. Durch die unregelmäßig gekippten Steine ergibt sich, je nach Lichtwirkung, ein lebhaftes Relief. Im Erdgeschoss liegen gebürstete Eichendielen auf dem Boden, die Decke zeigt Sichtbeton. In den übrigen Geschossen hat man sich für Linoleum und Putz entschieden.

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Außenräume und Terrassen bilden introvertierte Bereiche. Das Haus mit seinen weiß geschlämmten Ziegeln ist verträglich in die gebaute Nachbarschaft eingefügt. Die natürliche Topografie wird von einer inneren überlagert.

Die Küche bietet eine weitere Passage zwischen Wohnraum und Essplatz.



In alter Proportion I n n a u e r - M at t A r c h i t e k t e N

Architekturbeflissene kennen Schwarzenberg. Sie wissen, dort im Bregenzer Wald sind sie mitten im Holzland Vorarlberg, und wenn es ihre Baukultur-Exkursion erlaubt, lassen sie auch das Angelika-Kauffmann-Museum und den Gasthof Hirschen oder den Adler nicht aus. In dieser architekturträchtigen Umgebung ist dieses Haus entstanden, ein im alten Umriss als Wohnung wiedererrichtetes Wirtschaftsgebäude, das einmal als Scheune gedient hatte und später teilweise mit Ferienwohnungen ausgebaut war. Nun schließt es, von einer Brandschutzwand aus Betonsteinen abgeschottet, als unauffälliges Holzgebäude an. Die tragende Konstruktion ist aus vorgefertigten, mit Mineralfaser gedämmten Rahmen hergestellt. Die Fassade ist aus Fichtenholz gezimmert, die charakteristischen

19 senkrechten Schraffuren, die teilweise als gitterartige Lattung über die Öffnungen reichen, sind als sogenannte Boden-Deckel-Schirm-Schalung ausgeführt, die schmalen Leisten überdecken also die Brettstöße. Auch innen bleiben bis auf einige Betonteile Industriesperrholz und astreiches Fichtenholz, aus dem auch die Möbel gefertigt wurden, sichtbar. Durch die leichte Hanglage konnte die Küche mit dem Essplatz um drei Stufen abgesenkt werden, sie wird dadurch zum bergenden Mittelpunkt des Hauses. Ein Das neue Haus ersetzt die Kubatur einer Scheune; es sollte unauffällig im Dorf seinen Platz finden.

Das Niveau von Küche und Essplatz folgt der Hanglage, es ist um einige Stufen abgesenkt. Ein von zwei Seiten zu nutzendes Regal trennt den Wohnraum ab.


GRUNDRISS Obergeschoss M 1:200 1 Flur 2 zimmer 3 Zimmer 4 schlafen 5 BAD 6 toilette

1 2

5

6

3

4

20 3

1

GRUNDRISS Erdgeschoss M 1:200

2

1 eingang 2 Abstellraum 3 Essen 4 Küche 5 Wohnen 6 Toilette

6

4

„Alle Wünsche unterzubringen – das war wie beim Kabinettmacher, Tüfteln an den Grundrissen, Ausreizen der Höhen und des Geländeverlaufs. Ziel war, ein räumlich spannendes und

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abwechslungsreiches Gebäude zu schaffen, das trotzdem leistbar ist.“ Sven Matt, Markus Innauer

A-Schwarzenberg Grundstücksgröße: Wohnfläche: Zusätzliche Wohnfläche: Anzahl der Bewohner: Baubeginn: Fertigstellung:

520 m2 135 m2 35 m2 4 Juni 2012 Februar 2013

Bauweise, -konstruktion, -materialien: Kellergeschoss in Massivbauweise, Obergeschosse in vorgefertigter Holzelementbauweise, Brandwand in Betonsteinmauerwerk

Querschnitt M 1:200

offenes, von zwei Seiten zu nutzendes Brett-Regal trennt den die Breite des Gebäudes einnehmenden Wohnraum ab. Er liegt wieder um einige Trit­ te höher. Ein Gästezimmer ist hinter Garderobe und Toilette durch einen schleusenartigen Durchgang separiert. Die Treppe ins Obergeschoss trifft auf einen Flur, der fast mittig den Grundriss teilt. Zur einen

Seite liegen die Kinderzimmer, zur anderen folgt neben Toilette und Bad das Elternzimmer, das über eine eingeschnittene Terrasse Tageslicht erhält. Die Raumhöhe wird von der Dachschräge bestimmt. Die Kinderzimmer werden daher durch eine Staffel von Dachflächenfenstern belichtet.

Baukosten gesamt: k. A. Baukosten je m2 Wohnfläche: k. A. Heizwärmebedarf: 38 kWh/m2a Primärenergiebedarf: k. A. Energiestandard: Niedrigenergie standard

Wegen der niedrigen Raumhöhe sind die Kinderzimmer durch addierte Dachflächenfenster belichtet. Für den Innenausbau wurden Industrie­sperrholz und astreiche Fichte verwendet.

Die schmalen Leisten der Boden-DeckelSchirm-Schalung überdecken die Brettstöße der Fassade.


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Unter Bäumen O l i v B r u n n e r Vo l k

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Dieser Pavillon wurde im großen Garten einer alten Villa am Zürichberg errichtet. Er wird ständig von ein bis zwei Personen bewohnt, bietet also eine separate autarke Wohnung. Um möglichst wenig Grundfläche zu besetzen, wurde das kleine Bauwerk zweigeschossig angelegt, wobei das Erdgeschoss eine kleinere Grundfläche als das Obergeschoss einnimmt.

Anordnung wiederholt sich im Obergeschoss. Hier kann man nach den Treppenstufen im Gegenuhrzeigersinn alle Funktionen nacheinander wahrnehmen: Arbeiten, Wohnen, Schlafen und schließlich das Bad. Die asymmetrisch eingestellte Wand ergibt in dem Fünfeck unterschiedliche Tiefen, sodass der fließende Raum unmerklich zoniert wird.

Beide Ebenen sind als unregelmäßige, leicht gegeneinander verdrehte Fünfecke ausgebildet. Dadurch wirken die jeweiligen Ansichtsflächen schmaler und der Pavillon ließ sich präzise und optimal belichtet unter den Baumkronen platzieren. Das Erdgeschoss enthält eine Wohn­ küche, ansonsten steht lediglich eine von einer abgewinkelten Wand begleitete Treppe, die Toilette und Technik als schmale Kabinette birgt, in dem offenen Pentagon. Diese

Das Erdgeschoss bietet mit seiner niedrigen Raumhöhe und den kleiner geteilten Faltschiebefenstern eine gewisse Geborgenheit. Das obere Geschoss mit größerem Volumen und wenigen schlanken Fensterprofilen zwischen Das zurückgesetzte Erdgeschoss minimiert den Eingriff in das Gartengrundstück. Das hochgestemmte Obergeschoss liegt auf Höhe der Baumkronen.

Glasbrüstungen vor den raum­ho­hen Schiebetüren be­ hin­dern nicht den Ausblick.


GRUNDRISS Obergeschoss M 1:200

1

1 Arbeiten 2 Wohnen 3 Schlafen 4 Bad 5 Toilette 6 Abstellraum

2 5

24

6

4

3

„Wohnen in den Baumkronen, ein Baumhaus aus Beton und Glas – ein sehr offener, informeller und ungewöhnlicher Lebensraum im Dialog mit seiner Umgebung, dem Wetter und den Jahreszeiten.“ Luca Schmid, Shervin Taghavi, Christian Brunner, Andrej Volk GRUNDRISS Erdgeschoss M 1:200

2

4

3

5 6

1 Eingang 2 Küche 3 Essen 4 Toilette 5 Wäsche 6 Abstellraum

C H –Z ü r i c h Grundstücksgröße: Wohnfläche: Zusätzliche Nutzfläche: Anzahl der Bewohner: Baubeginn: Fertigstellung:

2.294 m2 130 m2 – 1 Oktober 2011 November 2012

Bauweise, -konstruktion, -materialien: Massivbau aus Ortbeton, Decke über EG wird durch eine Wand und fünf Stahlstützen, das Dach über dem OG ausschließlich von der Wand getragen.

1

Baukosten gesamt: k. A. Baukosten je m2 Wohnfläche: k. A. Heizwärmebedarf: k. A. Primärenergiebedarf: k. A. Energiestandard: Minergie (ohne kontrollierte Lüftung)

Querschnitt M 1:200


den Panoramascheiben bietet den ungestörten Ausblick in die Baumkronen. Geöffnet entstehen an jeder der fünf Fassadenflächen Loggien, aus denen man die Gartenlandschaft erleben kann. Der Pavillon ist aus weiß pigmentiertem Ortbeton gebaut. Allerdings beschränkt sich das Massive auf den tragenden Kern mit der Treppe, die Erdgeschossdecke und das als auskragendes Faltwerk betonierte Dach. Das Obergeschoss bleibt damit stützenfrei, im Erdgeschoss ergänzen fünf Vollstahlstützen in den Gebäudeecken die Lastabtragung. Der helle Sichtbeton bestimmt neben Glas und textilen Vorhängen den Innenraum. In der Eingangsebene ist der Boden aus dunklem Hartbeton, im Obergeschoss entsteht ein Zweiklang aus hellem Riemenparkett und dem Brettschalungsabdruck der Dachuntersicht. Mit den Eichen­ dielen korrespon­ diert der Abdruck der Schalbretter in der Beton­decke.

Im Obergeschoss verteilen sich alle Funktionen, auch das Bad, offen in dem fünfeckigen Einraum.

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ISBN 978-3-7667-2136-5

www.callwey.de


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