Stadtblatt 2017 04

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FOTO: CHRISTOPH KREGL

musik Mavi Phoenix: Baut alle Beats selber und orientiert sich am US-amerikanischen HipHop

Alles ganz spontan Mit Mavi Phoenix kommt eine der angesagtesten österreichischen Künstlerinnen zum Popsalon. Wir haben uns mit ihr unterhalten. STADTBLATT: Wie hat es bei Dir mit der Musik angefangen? MAVI PHOENIX: Ich habe von meinem Vater mit elf Jahren ein Macbook geschenkt bekommen. Damit habe ich hobbymäßig angefangen und begonnen, Beats zu bauen. Damit habe ich nie aufgehört und jetzt bin ich hier (lacht). STADTBLATT: Wie bist Du mit Deinen Songs an die Öffentlichkeit gegangen? MAVI PHOENIX: Zu Beginn habe ich sie bei Myspace und Youtube hochgeladen. Meine erste EP „My Fault“ habe ich komplett selbst geschrieben und produziert. An der neuen EP „Young Prophet“ hat Alex The Flipper mitgearbeitet. Er begleitet mich auch als DJ bei meinen Auftritten. STADTBLATT: Wie kam es zu den englischsprachigen Texten? MAVI PHOENIX: Ich bin auf einen englischsprachigen Kindergarten und eine englischsprachige Grundschule gegangen. Neben den Vokabeln war die Sprache auch vom Gefühl her immer schon ein Teil von meinem Leben. 26 STADTBLATT 4.2017

STADTBLATT: Wie würdest Du selbst Deine Musik bezeichnen? MAVI PHOENIX: Ich komme auf jeden Fall voll vom Pop, das ist die Klammer von allem. Ich habe ja schon sehr früh angefangen. Und was hört man da als 13-Jährige? Mit 16 habe ich mich dann voll in US-amerikanischen HipHop gestürzt. Ich habe das voll gefeiert und so ist es auch in meine Musik eingeflossen. STADTBLATT: Was hat es mit Deinem Künstlernamen auf sich? MAVI PHOENIX: Ich habe eine Dokumentation über River Phoenix gesehen. Seine Eltern hatten eigentlich einen anderen Nachnamen. Das waren Aussteiger, die mit ihrem Wohnwagen herumgefahren sind. Ich war zu der Zeit auf Namenssuche und danach, wie ich musikalisch weitermachen möchte, oder ob ich überhaupt weitermachen möchte. Da habe ich mir gedacht, dass Phoenix eine schöne Metapher wäre. Das klingt sehr majestätisch und nach dem Phönix aus der Asche. STADTBLATT: Auf Deiner ersten EP „My Fault“ gibt es ein Feature vom US-

amerikanischen Rapper Branden Vader. Wie kam das zustande? MAVI PHOENIX: Das lief über Instagram. Ich hatte etwas von ihm gehört und habe ihm einfach eine Mail geschrieben und gefragt, ob er etwas mit mir machen will. Dann hat er was geschickt und es hat gepasst. Voll unkompliziert. STADTBLATT: Ist für Dich als Österreicherin Falco ein Vorbild? MAVI PHOENIX: Ich bin nicht mit Falco aufgewachsen. Meine Mutter ist allerdings großer Fan. Ich habe von Anfang an musikalisch nur nach US-Amerika geschaut. Ich habe mich mit österreichischer Musik überhaupt nicht ausgekannt, nur nach US-Amerika geschielt und wollte mich so stark wie möglich abgrenzen von Österreich. STADTBLATT: Du warst mit Bilderbuch auf Tour. Wie kam es dazu? MAVI PHOENIX: Das war aber nur eine Mini-Tour (lacht). Bilderbuch haben in Oberösterreich ein Konzert gegeben. Das war 2015, als ich gerade Abitur gemacht habe. Ich wollte einfach als Fan zum Konzert gehen. Da habe ich einen Anruf vom Bilderbuch-Sänger Maurice Ernst bekommen. Ich hatte vorher noch nie etwas mit ihm zu tun gehabt. Er hat einfach gefragt, ob ich Lust hätte, mit ihnen auf der Bühne zu stehen,

um „Softdrink“ zu performen. Ich habe gesagt: ‚Ja, sicher,‘ mich vorbereitet und das durchgezogen. Danach sind wir in Kontakt geblieben. Mittlerweile teilen wir auch das Management. Und da lag es irgendwie auf der Hand, dass ich mit auf Tour gekommen bin. Also auch wieder alles voll spontan. STADTBLATT: Ist ein Album in Planung? MAVI PHOENIX: Ich möchte auf jeden Fall ein Album machen. Wir schreiben auch weiter Songs. Und man merkt, dass das musikalisch im Moment sehr gut zusammenpasst. STADTBLATT: Du hast in letzter Zeit viele Open Air Festivals gespielt. Was hältst Du von der Popsalon-Idee als Indoor-Festival? MAVI PHOENIX: Das finde ich cool. Sonst finden die Festivals nur im Sommer statt. So gibt’s das auch mal im Frühjahr. STADTBLATT: Was können die Besucher von Deinem Auftritt beim Popsalon erwarten? MAVI PHOENIX: Megagute Songs und eine energiereiche Performance. Vielleicht entdecken die Leute einen neuen Künstler für sich, wenn sie mich live sehen, und hören sich meine Songs hinterher noch einmal bei spotify an. INTERVIEW: MALTE SCHIPPER P 22.4., Glanz & Gloria


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