Katalog Die Gute Form 2021

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Ausgezeichnete Gesellenstücke im Tischler-/Schreinerhandwerk

2021



Der Bundesinnungsverband Tischler Schreiner Deutschland präsentiert:

Schirmherr: Peter Altmaier Bundesminister für Wirtschaft und Energie


Die Gute Form – was ist das? Beim Bundesgestaltungswettbewerb „Die Gute Form“ dreht sich alles um das Gesellenstück. Das ist die Abschlussarbeit, die angehende Tischler-/Schreinergesellinnen und -gesellen am Ende ihrer Lehrzeit selbst planen und bauen. Die gelungensten Gesellenstücke eines Abschlussjahrgangs werden zunächst auf regionalen Wettbewerben prämiert. Die Besten nehmen dann im Folgejahr am Bundesentscheid teil, der auf einer großen Handwerksmesse mit Tausenden Besuchern stattfindet. Worauf wird geachtet? Eine Anforderung des Wettbewerbs besteht darin, dass die Gesellinnen und Gesellen Werkstücke entwerfen, die dem heutigen Zeitgeist entsprechen. Dabei kommt es aber nicht nur auf das Design an. Die Jury schaut ganz genau hin und bewertet außerdem Idee und Form, aber auch, wie sorgfältig gearbeitet wurde und dass Nutzungsqualität gegeben ist. Viel Spaß beim Stöbern!


Du willst wissen, welches Gesellenstück am meisten überzeugte? Das erfährst du hier: www.tischler-schreiner.de/die-gute-form-2021

Apropos Tischler oder Schreiner: Der Unterschied liegt nur im Namen. Im Norden heißt es Tischler und im Süden eben Schreiner. Der Bundesgestaltungswettbewerb „Die Gute Form 2021“ wird von Remmers (Hauptsponsor), OPO Oeschger (Mitausrichter), Festool (Hauptpreise) und dem Fachmagazin BM unterstützt.


Grußwort von Peter Altmaier Foto: BMWi

Bundesminister für Wirtschaft und Energie für den Bundeswettbewerb „Die Gute Form 2021“ Liebe Innungsmitglieder der Tischler und Schreiner, liebe Gesellinnen und Gesellen, liebe Auszubildende, liebe Preisträgerinnen und Preisträger, seit 2005 steht der Bundesentscheid „Die Gute Form“ unter der Schirmherrschaft des Bundeswirtschaftsministeriums. Ich freue mich sehr darüber, diese Tradition auch in diesem Jahr weiterführen zu dürfen. Dass es den Veranstaltern gelungen ist, den Gestaltungswettbewerb trotz der Herausforderungen, die die Pandemie in den vergangenen Monaten mit sich gebracht hat, durchzuführen, freut mich sehr. Bei allen Schwierigkeiten und Sorgen, ist dies auch ein Beleg dafür, mit welcher Selbstverständlichkeit und Professionalität digitale Veranstaltungen mittlerweile unser Leben, unsere Gesellschaft und unsere Arbeitswelt prägen und wie schnell wir uns an neue Gegebenheiten anpassen. Dennoch ist mir bewusst, dass die vergangenen Monate nicht leicht waren und die Auswirkungen der Pandemie auch in Ihrer Branche zu spüren sind.


Die Politik hat umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um Mittelstand und Handwerk in der Krise zu unterstützen. Dazu zählen die kurzfristigen Soforthilfen, die Überbrückungshilfen, das Kurzarbeitergeld und zahlreiche weitere Maßnahmen. Auch die zuletzt deutlich gestiegenen Preise sowie die anhaltenden Lieferengpässe für Bauholz haben wir im Blick. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie setzt sich u.a. dafür ein, wieder mehr Fichten fällen zu lassen, um zu verhindern, dass es beim Frischholz zu Knappheit kommt. Mit den Branchenverbänden hat mein Haus hierzu ein Vorschlagspapier mit weiteren Lösungsansätzen entwickelt. Noch in dieser Legislaturperiode strebe ich eine Einigung mit den zuständigen Ressorts über die Umsetzung der Vorschläge an. Sie sehen: Ihre Branche arbeitet mit einem überaus begehrten und für unsere Wirtschaft wichtigen Rohstoff. Was handwerkliches Können und die künstlerische Gestaltung bei der Arbeit mit dem Rohstoff Holz möglich machen, das sehen wir auch in diesem Jahr wieder an den Ergebnissen, die der Wettbewerb hervorbringt. Dass Sie hiermit die beste Werbung in eigener Sache betreiben, muss ich Ihnen nicht sagen. Es bedarf schon besonders qualifizierter Fachkräfte, diese Fähigkeiten in Theorie und Praxis zu vereinen. Den Preisträgerinnen und Preisträgern des Bundesentscheids „Die Gute Form 2021“, aber auch allen anderen Gesellinnen und Gesellen, die sich an dem Wettbewerb beteiligt haben, gratuliere ich sehr herzlich! Sie können stolz auf sich und Ihre Arbeiten sein. Laut einer Studie der Universität Göttingen sind Sie das ohnehin. Denn die Studie hat ergeben, dass über 90 Prozent der Handwerkerinnen und Handwerker überdurchschnittlich stolz auf ihren Beruf sind. Handwerkliche Arbeit ist sinnstiftend und erzielt sichtbare Ergebnisse. Das haben Sie wieder einmal in beeindruckender Weise gezeigt, indem Sie Ihre innovativen und kreativen Gesellenstücke präsentieren. Behalten Sie sich diese Kreativität bei! Ihr

Bundesminister für Wirtschaft und Energie


Der ganz normale Traumberuf Holz begleitet den Menschen ein ganzes Leben. So manches Möbelstück – kunstvoll gefertigt durch fachkundige Hand – überdauert Generationen. Das Gesellenstück ist für Tischler*innen und Schreiner*innen der krönende Abschluss ihrer einzigartigen handwerklichen Ausbildung. 21 besonders eindrucksvolle Abschlussarbeiten finden sich in diesem Katalog. Individuelle Entwürfe, kreative Lösungen und handwerklich anspruchsvolle Verarbeitung kennzeichnen alle Exponate. Sie spiegeln einen Prozess wider, den alle jungen Gesellinnen und Gesellen in drei Ausbildungsjahren durchlaufen. Für junge Menschen, die eine erstklassige berufliche Qualifikation suchen, sind sie Ansporn und Inspiration zugleich. Die Möbel, die in diesem Katalog präsentiert werden, illustrieren ebenso den hohen Anspruch des Tischler- und Schreinerhandwerks an seine Produkte. Sie sind gekennzeichnet von Individualität, Innovation und Qualität. Tischler Schreiner Deutschland, Hauptsponsor Remmers und Mitausrichter OPO Oeschger stehen für diese Werte und wünschen Ihnen viel Freude am Bundesgestaltungswettbewerb „Die Gute Form 2021“.

Thomas Radermacher Präsident des Bundesinnungsverbands Tischler Schreiner Deutschland

Roland Brinkmann Vertriebsleiter Holzhandwerk Remmers GmbH

Patrick Oeschger CEO OPO Oeschger


Inhaltsverzeichnis Tobias Becker Couchtisch

8

Dominik Philipp „Mein Tisch“

36

Timo Bee Truhe

10

Josef Pinn Sitzbank „Amos“

38

Beatrice Borggreve Beistelltisch in Ahorn

12

Zoe Elisa Reemts Zeichentisch

40

Philipp Braunschweig Schreibtisch

14

Nico Reiske Esstisch

42

Jakob Claußen Schreibtisch

16

Julia Marie Ruß „Tisch-Bänklein“

44

Felix Eichhorn „Physica“

18

John Trippel „Casoire“

46

Tim Gausmann Gipfeltisch „Sas de Pütia“

20

Paul Vietz Minibar

48

Finn Thorge Jürgens „Korpus-Schreibtisch“

22

Elisabeth Lilith Tania Wachotsch „Korpora“

50

Clara Kaiser Lowboard „Jetzt wird’s schräg“

24

Robert Zander „Die Säule“

52

Informationen zum Traumberuf Hintergrund und Ausbildungsblog

26

Dennis Zwehl „Juglans regia ab arca“

54

Farina Krause Aufsatz für Arbeitstisch

32

Paul Marquard Raumteiler

34


Couchtisch Material und Abmessungen: Rüster, Filz, Stahl B 97 cm H 44 cm T 60 cm Begründung der Jury Sachsen-Anhalt: „Der elegante Couchtisch präsentiert sich mit stimmigen Proportionen in einem facettenreichen Erscheinungsbild, das Assoziationen an geschliffene Edelsteine erweckt. Mit Mut zu starken Kontrasten bildet das Möbelstück einen skulpturalen Blickfang. Die handwerklich erstklassige Fertigung in Kombination mit filigranen Details rundet den Gesamteindruck des gelungenen, hochwertigen Einzelstücks ab.“ Tobias Becker: „Nachdem ich umgezogen war, musste ein neuer Couchtisch her. So entstand die Idee zu meinem Gesellenstück. Wichtig war mir, ein funktionelles Möbelstück zu erschaffen, das sich durch Individualität und eine eigene Designsprache auszeichnet. Durch die verschiedenen eingesetzten Materialien und deren Oberflächen setzt mein Couchtisch nicht nur optische, sondern auch haptische Highlights.“

Ausbildungsbetrieb: Die Schreiner Rogätzer Straße 78 39106 Magdeburg 0391 6366457 www.dieschreiner-magdeburg.de Sachsen-Anhalt 8


Tobias Becker Sachsen-Anhalt. Foto: Ruwen Dobronz 9


Truhe Material und Abmessungen: Tanne, Leder B 156 cm H 52 cm T 52 cm Begründung der Jury Bayern: „Die schlichte Truhe aus massivem Tannenholz ist zweischalig auf Gehrung gefertigt und an den Ecken durch dekorativ eingesetzte Fremdfedern stabilisiert. Auf drei Ebenen werden Tablare in den Längsseiten des Innenkorpus geführt, die herausgenommen und auf beliebiger Ebene wieder eingesetzt werden können. Der Deckel der Truhe ist mit drei gekröpften Bändern angeschlagen, zwei Lederriemen dienen als Deckelhalter. Die virtuose Schreinerarbeit greift einen archaischen Möbeltypus auf und transformiert ihn souverän in die Gegenwart.“ Timo Bee: „Aus meiner Anfangsidee, ein multifunktionales Küchenmodul auf Rollen zu bauen, wurde am Ende eine mobile Truhe, die in unterschiedlichen Wohn- und Arbeitsumgebungen eingesetzt werden kann und zudem noch Platz zum Sitzen bietet. In geschlossenem Zustand zeigt sich das Möbel bescheiden, bei geöffnetem Deckel offenbart es viel übersichtlich strukturierten Stauraum und wird so zum idealen Aufbewahrungsort für die verschiedensten Gegenstände.“

Ausbildungsbetrieb: Schulen für Holz und Gestaltung Hauptstraße 70 82467 Garmisch-Partenkirchen 08821 95920 www.shg-gap.de Bayern 10


Timo Bee Bayern. Foto: Juli Eberle, Holzkirchen 11


Beistelltisch in Ahorn Material und Abmessungen: Ahorn, Furniersperrholz B 47 cm H 70 cm T 47 cm Begründung der Jury Nordrhein-Westfalen: „Ein kreisrundes Gehäuse wird von vier hohen, sich nach unten verjüngenden Beinen getragen, die dem Korpus eine schwebende Wirkung verleihen – der Beistelltisch von Beatrice Borggreve ist ein klassisch anmutender Entwurf von großer gestalterischer Sicherheit. Die Beschränkung auf Ahornholz als einziges Material und der Verzicht auf sichtbare Beschläge unterstreichen diesen Eindruck. Die Platte, die durch Drehen das Fach im Inneren des Korpus freigibt, bereichert den Entwurf um eine überraschende Komponente.“ Beatrice Borggreve: „Mit meinem Gesellenstück wollte ich ein Möbel erschaffen, welches das Schöne mit dem Praktischen verbindet – mit einer Prise Besonderheit. Der leitende Gestaltungs­ gedanke hinter meinem Entwurf war, das Möbelstück filigran, harmonisch und ansprechend erscheinen zu lassen. Dabei stand der Korpus im Mittelpunkt, um den herum sich alle übrigen Formen und Elemente entwickelten.“ Ausbildungsbetrieb: Tischlerei Franz-Josef Bronneberg Interior Manufactur Arnold-Sommerfeld-Ring 30 52499 Baesweiler 02401 895353 www.tischlerei-bronneberg.de Nordrhein-Westfalen 12


Beatrice Borggreve Nordrhein-Westfalen. Foto: Fotoagentur-Ruhr Moers 13


Schreibtisch Material und Abmessungen: Rüster, MDF, Linoleum B 152 cm H 78 cm T 80 cm Begründung der Jury Baden-Württemberg: „Der Schreibtisch von Philipp Braunschweig hat eine scharf gezeichnete grafische Anmutung mit klar erkennbarer Gliederung in Gestell und seitlich eingeschobenen Korpus. Die trapezförmige Grundform des Gestells wird dabei vom Korpus übernommen. Bei diesem stringent durchgearbeiteten Möbelstück verschmelzen sinnvolle Funktionen mit einer wachen äußeren Form.“ Philipp Braunschweig: „Knapp ein Jahr vor der Prüfung begann ich mit der Planung meines Gesellenstücks. Ich beschloss, einen Schreibtisch zu bauen, der als echter Alltagsbegleiter verschiedensten Bedürfnissen gerecht wird. Eine Push-to-Open-Klappe, ein Fach sowie ein Schubkasten sind so eingefügt, dass von der Mechanik dahinter nichts zu erkennen ist. Besonders wichtig war mir, ein optisch stimmiges Möbelstück zu gestalten, das absolut zeitlos ist.“

Ausbildungsbetrieb: Schreinerei und Fensterbau Stefan Braunschweig Ziegelhofweg 11 88605 Meßkirch-Rohrdorf 07575 2429 www.braunschweig-schreinerei.de Baden-Württemberg 14


Philipp Braunschweig Baden-Württemberg. Foto: Markus Dollenbacher 15


Schreibtisch Material und Abmessungen: Kirsche, Fenix B 150 cm H 75 cm T 80 cm Begründung der Jury Rheinland-Pfalz: „Der besondere Charakter des Schreibtisches von Jakob Claußen beruht auf seiner Linienführung. Das reduzierte Möbel hat von jeder Seite eine andere Wirkung, doch die Formgebung bleibt immer schlüssig. Von der Nutzerseite her präsentiert der Schreibtisch sich offen und filigran; die Rückseite mutet durch die graue Front mit den eingeschobenen Beinen fast schon monolithisch an. Durch den gelungenen Materialmix aus grauem Fenix und Kirschholz strahlt das Möbelstück sowohl Modernität als auch Wohnlichkeit aus.“ Jakob Claußen: „Ich wollte ein Gesellenstück kreieren, das mich ein Leben lang begleiten kann. Daraus entstand die Idee, einen Schreibtisch zu bauen, der vielseitig, zeitlos und so neutral ist, dass man ihn problemlos mit anderen Möbelstücken kombinieren kann. Die Form meines Tisches soll an eine klassische alte Schulbank erinnern, wie ich sie noch aus meiner eigenen Grund­ schulzeit kenne.“

Ausbildungsbetrieb: F. Jung Möbelschreinerei GmbH Saarlauterer Straße 6 67071 Ludwigshafen 0621 682212 www.jung-schreinerei.de Rheinland-Pfalz 16


Jakob Claußen Rheinland-Pfalz. Foto: Brenner Photographie, Mainz 17


„Physica“ Material und Abmessungen: Hemlock, Linoleum B 41 cm H 66 cm T 41 cm Begründung der Jury Hessen: „Der Medizinschrank mit einer Außenhaut aus feinjährigem Hemlock nimmt den Grundriss des Achtecks auch in seiner Innenraumgestaltung auf. Zwei Koffertüren mit balkonartig angesetzten Fachböden eröffnen den Blick auf mehrere horizontale, mit Linoleum belegte Flächen und drei Schubladen im Sockelbereich. Oben und unten ist der Säulenkörper des Möbels mit Splintholz abgesetzt. Die durchgängige Konstruktion auf Grundlage des Achtecks korrespondiert mit einer hervorragend durchdachten Nutzung.“ Felix Eichhorn: „Von Anfang an ging es mir bei meinem Gesellenstück darum, ein sowohl zeitloses als auch praktisches Möbel zu fertigen, das über viele Jahre hinweg benutzt werden kann. Außer­ dem sollte es nicht zu groß und zu schwer sein, damit es sich auch von einer Person allein gut transportieren lässt. Schnell fiel meine Wahl auf ein Arzneischränkchen – ein Kleinmöbel, das alle meine Kriterien erfüllte und mir außerdem noch viel Gestaltungsspielraum bot.“

Ausbildungsbetrieb: Adam Innenausbau Karlstraße 24 35444 Biebertal 06409 660340 www.adaminnenausbau.de Hessen 18


Felix Eichhorn Hessen. Foto: Brenner Photographie, Mainz 19


Gipfeltisch „Sas de Pütia“ Material und Abmessungen: Eiche, Zinn, MDF B 150 cm H 81 cm T 80 cm Begründung der Jury Niedersachsen/Bremen: „Die Melange aus Tiroler Folklore und zeitgemäßer Moderne hat in diesem Tisch ihre Vollendung gefunden. Angefangen bei den Beinen, die an einen Melkschemel erinnern, über die mit Zinn eingelassene Tischplatte bis hin zu den schrägen Kanten, ist dies eine rundum gelungene Mischung. Der Tisch wirkt stimmig und die auffallenden Details sind gekonnt und harmonisch eingebracht.“ Tim Gausmann: „Während meines Auslandspraktikums in Südtirol habe ich viel Zeit in den Bergen verbracht. Besonders beeindruckt hatte mich das Panorama des Peitlerkofels – oder auf Ladinisch: Sas de Pütia –, an dem ich oft klettern war. Diese schöne Erinnerung wollte ich in mein Gesellenstück einfließen lassen, um eine Verbindung zu schaffen zwischen meinen beiden großen Leidenschaften: dem Tischlerhandwerk und den Bergen. So entstand die Idee, die Kontur des Peitlerkofels in Zinn gegossen in meinen Tisch zu integrieren.“ Ausbildungsbetrieb: Berstermann GmbH & Co. KG Innenausbau Zum Jägerberg 35 49170 Hagen am Teutoburger Wald 05405 80660 www.berstermann.de Niedersachsen/Bremen 20


Tim Gausmann Niedersachsen/Bremen. Foto: Andrea Janssen, Hannover 21


„Korpus-Schreibtisch“ Material und Abmessungen: Rüster, Linoleum B 160 cm H 74 cm T 80 cm Begründung der Jury Hamburg/Schleswig-Holstein: „Das Möbel besticht durch seine klare Form und ein filigranes Erscheinungsbild. Die konsequente Schattenfugenführung front- und rückseitig sowie die reduzierten Korpuskanten geben dem Schreibtisch einen skandinavischen Ausdruck. Die Kombination aus Rüster und Linoleum wirkt sehr harmonisch. Erwähnenswert ist die Kabelführung durch das Gestellbein in den Korpus.“ Finn Thorge Jürgens: „Ich wollte ein Gesellenstück bauen, das ich auch wirklich gebrauchen kann – so entstand die Idee für einen Schreibtisch. Wichtig war mir dabei, ein vielseitiges Möbel mit schlichter, eleganter Wirkung zu schaffen, um lange Freude daran zu haben. Durch das Zusammenspiel von Rüster und blauem Linoleum erhält mein Schreibtisch eine besondere Note. Funktionaler Clou: Hinter einer kleinen Klappe in der Tischplatte liegen Steckdosen sowie Stauraum für Kabel verborgen.“

Ausbildungsbetrieb: Tischlerei Hansen e. K. Schulweg 21 24850 Lürschau 04621 4631 www.tischlerei-hansen.com Hamburg/Schleswig-Holstein 22


Finn Thorge Jürgens Hamburg/Schleswig-Holstein. Foto: Finn Thorge Jürgens 23


Lowboard „Jetzt wird’s schräg“ Material und Abmessungen: Rüster, Tischlerplatte, Linoleum B 180 cm H 64 cm T 45 cm Begründung der Jury Sachsen: „Das Gesellenstück von Clara Kaiser überzeugt durch eine klare Linienführung, eine stimmige Materialauswahl sowie die absolut erstklassige Verarbeitungs­ qualität. Dezent präsentiert sich das Lowboard dem Betrachter und hinterlässt dennoch einen großen Eindruck. Die ausgewogenen Proportionen des Lowboards strahlen eine angenehme Ruhe aus. In Anlehnung an die Formensprache der 50er- bis 60er-Jahre stellt das Unikat keinen schlichten Nachbau dar, sondern entwickelt einen ganz eigenen und markanten Charakter.“ Clara Kaiser: „Ein Lowboard zu entwerfen reizte mich deshalb, weil hier die Möglichkeiten hinsichtlich Konstruktion und Design so breit gefächert sind. Für die Proportionen meines Gesellenstücks sowie die Aufteilung der Schubkästen und Drehtüren orientierte ich mich am Goldenen Schnitt. Für den Gesamteindruck spielt auch die Materialauswahl eine wichtige Rolle. Als Kontrast zu dem Rüsterfurnier mit seiner intensiven Maserung entschied ich mich für eine mauvefarbene Linoleumfront, die mit ihrer grifflosen, glatten Ansicht für eine schöne Ästhetik sorgt.“ Ausbildungsbetrieb: Deutsche Werkstätten Hellerau GmbH Moritzburger Weg 68 01109 Dresden 0351 215900 www.dwh.de Sachsen 24


Clara Kaiser Sachsen. Foto: Matthias Ander 25


Ablauf deiner Ausbildung

1. Lehrjahr Ab in die Werkstatt – deine betriebliche Ausbildung beginnt im Team der Tischlerei bzw. Schreinerei! Die Lehre im Tischler-/Schreinerhandwerk dauert drei Jahre und endet mit der Gesellenprüfung. Wie bei anderen Ausbildungen auch begleitet der Unterricht in der Berufsschule die Arbeit im Betrieb. In einigen Bundesländern findet das 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundschuljahr (BGJ) oder an einer Berufsfachschule (BFS) statt. Ebenso wie im Betrieb lernen die Azubis hier alle Basics: Welche Handwerkszeuge es gibt und wie man damit umgeht; wie die verschiedenen Holzarten aussehen, welche Eigenschaften sie haben und wofür man sie verwenden kann. So oder so wirst du deine ersten eigenen Projekte realisieren – natürlich auch mithilfe einiger Holzbearbeitungsmaschinen. Den Umgang damit lernst du nämlich ebenfalls. 2. Lehrjahr Grundsätzlich wirst du einen Tag pro Woche in der Berufsschule und vier Tage im Ausbildungsbetrieb sein – in manchen Regionen wird der Unterricht als Block von mehreren Tagen durchgeführt. Vor allem aber bist du Teil des Teams in deinem Betrieb. Dort lernst du von deinen Kolleg*innen, was du wissen musst: alles über den Bau von Möbeln, Türen oder Fenstern, das Furnieren und die Veredelung von Oberflächen. Oder auch wie Wohnräume, Banken, Sportstätten oder Hotels eingerichtet werden – eben all das, was dein Betrieb für seine Kund*innen anbietet. Du bist also schon mittendrin in der Fertigung im Betrieb und bei der Montage vor Ort.

Marie-Luise, 3. Lehrjahr 26


3. Lehrjahr Du bist gut. Das kannst du jetzt auch hervorragend zeigen. Denn bereits im 3. Lehrjahr stellst du eigenständig Möbel sowie verschiedene Elemente für den Innenausbau und den Baubereich her. Dabei wirst du immer besser darin, präzise und materialgerecht mit verschiedenen Vollhölzern, Furnieren und Holzwerkstoffen umzugehen und sie mit anderen Materialien zu kombinieren. Bei der Fertigung kommen hochmoderne CNC-Maschinen und branchenspezifische Planungs- und Konstruktionssoftware zum Einsatz. Wie das funktioniert, lernst du ebenfalls im 3. Lehrjahr. Darüber hinaus zeigen dir deine Kolleg*innen, wie man Kundenwünsche analysiert, eigene Ideen entwickelt und sie anschließend in hochwertige Produkte umsetzt. Außerdem kannst du bei deinem ersten großen eigenen Projekt deine Kreativität ausleben. Denn zum Abschluss deiner drei Lehrjahre fertigst du dein Gesellenstück.

Friedrich, 3. Lehrjahr

Weitere Infos zum Ablauf deiner Ausbildung: 27


Tischler-/Schreinerlehre – darauf kannst du bauen!

Hinweis: Die Regelungen können in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich sein. Quelle: Tischler Schreiner Deutschland

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Niemals langweilig! geschickt Die Hände unter Kontrolle und den Kopf freihaben für das Wesentliche. Geschick solltest du für die Schreinerlehre schon mitbringen. Denn du lernst nicht nur all die kleinen „Tricks“, sondern wirst auch an modernen Hightechmaschinen ausgebildet. Aber du bekommst das hin. Denn du hast gute Trainer*innen. feinfühlig Ein gutes Gespür für Zahlen ist bei der Schreinerlehre wichtig. Denn so findest du heraus, ob deine Ideen auch funktionieren. Aber keine Sorge: Solange deine Kreise nicht mehr als 360° haben, wirst du den Dreh schnell rauskriegen. Vertrau ruhig deinem Gefühl, denn dass du Schreiner*in werden willst, zeigt ja schon, dass du goldrichtig liegst. kreativ und ideenreich Starke Graffiti, lässige Outfits, angesagte Musik, coole Möbel – immer stecken kreative Menschen dahinter. Ob Schränke, Betten, Fenster oder Treppen, eines ist bei Schreiner*innen immer gefragt: Kreativität. Die kannst du mit den unterschiedlichsten Materialien und in den vielseitigsten Arbeitsprozessen ausleben. Eine gute Idee, ein feines Auge und um die Ecke denken können, darum geht‘s. Dein eigener Style eben! leidenschaftlich und dynamisch Mit einer Schreinerlehre kannst du groß rauskommen, zum Beispiel als Unternehmer*in oder Möbeldesigner*in – egal, welchen Weg du eines Tages gehst, mit dem nötigen Ehrgeiz wirst du es schaffen. Zukünftige Schreiner*innen sollten vielseitig begabt sein, denn wenn jemand nur einen einzigen „Trick“ beherrscht, sieht er schnell mal alt aus.

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Du willst wissen, was dich als Tischler*in/Schreiner*in erwartet? Dann folge unseren Blogger*innen auf dem Tischler-Schreiner-Blog:

Friedrich

Johannes

WWW.BLOG.BORN2BTISCHLER.DE 30

Jonas

Marie-Luise

Paul

WWW.BLOG.BORN2BSCHREINER.DE


#schönsterberuf #woodlove 31


Aufsatz für Arbeitstisch Material und Abmessungen: Eiche, Linoleum, Stahl, Messing B 140 cm H 75 cm T 60 cm Begründung der Jury Berlin: „Das solide Stahlgestell des Schreibtisches stammt aus der Auflösung des Degussa-Werks in Frankfurt am Main. Ein flacher Korpus mit Stauraum für Notebook und Zeichenutensilien ersetzt nun die ehemalige, einfache Platte. Im geschlossenen Zustand präsentiert der Schreibtisch sich absolut stimmig; geöffnet kommt seine einladende Gestaltung voll zur Geltung. Der Linoleumbesatz auf der Oberfläche, den Stirnseiten und dem Boden der Schiebelade setzt subtile Farbakzente. Upcycling vom Feinsten!“ Farina Krause: „Inspiration für mein Gesellenstück fand ich im modernen Möbelbau. Mein Entwurfs­ziel war eine möglichst reduzierte Gestaltung mit harmonischen, wiederkehrenden Proportionen. Ich wollte einen schlicht wirkenden Arbeitstisch erschaffen, der überraschende Nutzungsmöglichkeiten bietet. Bei der Umsetzung war mir wichtig, auf eine nachhaltige Materialauswahl zu setzen. Zur Ressourcenschonung habe ich daher bewusst auf die Verwendung zugekaufter mechanischer Beschläge verzichtet.“ Ausbildungsbetrieb: Tischlerei Wahle & Gernert GbR Lehderstraße 40-43 13086 Berlin 030 96063305 www.zweitischler.de Berlin 32


Farina Krause Berlin. Foto: Markus Hilbich für dds 33


Raumteiler Material und Abmessungen: Esche B 160 cm H 100 cm T 38 cm Begründung der Jury Bayern: „Massive Böden aus dunkelkerniger Esche sind durch aufge­ schobene und eingesetzte Stollen etagenweise auf Stehhöhe geschichtet. An den Enden bilden die Stollen jeweils einen Zinken, hier werden die Böden formschlüssig aufgesetzt. Ein Schubkasten kann auf Nutleisten beidseitig ausgezogen werden, innen ist ein Fach mit Klappe abgeteilt. Die Ästhetik des Raumteilers leitet sich aus der konsequenten handwerklichen Konstruktion ab.“ Paul Marquard: „Beim Entwurf meines Gesellenstücks hat mich die Geradlinigkeit und Schlichtheit der Objekte des Bauhausstils inspiriert. An der Idee, einen Raumteiler zu bauen, fand ich faszinierend, damit ein praktisches Möbel zu erschaffen, mit dem sich gleichzeitig gezielt ästhetische Akzente im Raum setzen lassen. Als Material habe ich Esche gewählt, um durch die Helligkeit des Holzes dem Möbel eine leichte Anmutung zu verleihen.“

Ausbildungsbetrieb: Holzrausch GmbH Gewerbering 14 85659 Forstern 08124 528282 www.holzrausch.de Bayern 34


Paul Marquard Bayern. Foto: Juli Eberle, Holzkirchen 35


„Mein Tisch“ Material und Abmessungen: Eiche, MDF B 180 cm H 76 cm T 90 cm Begründung der Jury Baden: „Der Tisch ist eines der klassischen Objekte im Schreinerhandwerk – umso größer die Herausforderung, hier neue Formen und Lösungen zu finden. Dominik Philipp ist es gelungen, in schlichter Formensprache ein aufregendes Möbelstück zu gestalten. Der modern anmutende Tisch hat ausgewogene Dimensionen und weist viele feine handwerkliche Details auf. Die farbige Kordel macht als Blickfang die statischen Kräfte sichtbar und unterstützt die Konstruktion.“ Dominik Philipp: „Ich benötigte einen Tisch, der als Esstisch sowie als Arbeitstisch zum Einsatz kommen kann. Aufgrund meines bereits vorhandenen Mobiliars beschloss ich, für die Umsetzung meines Entwurfs einen Materialmix zu verwenden. Bei der Formgebung und den Detaillösungen diente mir der Goldene Schnitt als Gestaltungsgrundlage. Herausgekommen ist ein spannendes Möbelstück, das traditionelles Handwerk mit modernem Design verbindet.“

Ausbildungsbetrieb: Wohnidee Dietsche GmbH Brand 6 79677 Schönau 07673 413 www.wohnidee-dietsche.de Baden 36


Dominik Philipp Baden. Foto: Daniel Dietsche 37


Sitzbank „Amos“ Material und Abmessungen: Olivesche, Wollfilz B 150 cm H 95 cm T 62 cm Begründung der Jury Rheinland-Pfalz: „Die prägnante Form ruft Assoziationen von der Rustikalität einer Almhütte und dem Leben im Gebirge hervor – in moderner, zeitgemäßer Interpretation. Das Thema Sitzkomfort wurde fast schon irritierend subtil aufgenommen: eine ergonomische, massive Bank, die skulptural und dank des eingerückten Untergestells dennoch leicht wirkt. Trotz der scheinbaren optischen Unwucht, die durch die zackige Silhouette entsteht, bleibt diese Sitzskulptur stimmig und harmonisch. Es lässt sich schön darauf sitzen!“ Josef Pinn: „Mein Gesellenstück ‚Amos‘ ist eine Hommage ans Gebirge – mit Ecken, Kanten und Nischen. Das Design und die Materialauswahl spiegeln meinen Hang zum Minimalismus sowie meine Liebe zur Natur wider. So ist dieses Stück vollständig aus Massivholz gefertigt und damit nachhaltig. Mein Ziel war es, ein modernes Möbelstück mit Charakter und Strahlkraft zu erschaffen, das traditionelles Handwerk in künstlerischer Form präsentiert.“

Ausbildungsbetrieb: Möbeltischlerei Norbert Brakonier Rominkastraße 90 54317 Gusterath-Tal 06588 9877833 www.nbr.lu Rheinland-Pfalz 38


Josef Pinn Rheinland-Pfalz. Foto: Brenner Photographie, Mainz 39


Zeichentisch Material und Abmessungen: Kirsche, Linoleum, Stäbchenplatte, Glas B 140 cm H 80 cm T 68 cm Begründung der Jury Hessen: „Das Grundkonzept des klassischen Stollenbaus ist an der Gesamtgestalt des Zeichentisches ablesbar. Die Zargenverbindung inszeniert gelungen als Kreuzüberblattung den amerikanischen Kirschbaum. Schubkastenkorpus und Zwischenboden gliedern sich konsequent ein. Das dunkle Linoleum setzt spannende Kontraste. Ausführung und Nutzungsabsicht des Möbels spiegeln als Kontrapunkt zur digitalen Welt die Sehnsucht nach manueller Tätigkeit.“ Zoe Elisa Reemts: „Inspiriert haben mich japanische Holzarbeiten, die viel Wert auf Funktionalität in Verbindung mit Schlichtheit legen. Das Möbelstück sollte alle Vorzüge eines gut organisierten Sekretärs haben, ohne zu massiv zu wirken. Da ich selbst viel zeichne, ist der Tisch auf meine eigenen Bedürfnisse zugeschnitten. Er bietet ausreichend Platz für sämtliche Zeichenutensilien, die leicht zugänglich sind. Die Tischplatte aus Glas mit Durchsicht auf den Korpus gibt dem Tisch Leichtigkeit und lässt sich leicht reinigen.“ Ausbildungsbetrieb: Berufliches Schulzentrum Odenwaldkreis Erbacher Straße 50 64720 Michelstadt 06061 9510 www.bso-mi.de Hessen 40


Zoe Elisa Reemts Hessen. Foto: Brenner Photographie, Mainz 41


Esstisch Material und Abmessungen: Ahorn, Amerikanischer Nussbaum B 200 cm H 76 cm T 90 cm Begründung der Jury Brandenburg: „Diese moderne Interpretation eines Schreibtisches unter Verwendung ausrangierter Skateboards präsentiert perfekt umgesetztes Recycling in zeitgemäßem Design. Trotz der groß dimensionierten Platte mit integrierten Schubläden wirkt der Tisch dank der schräg angesetzten Beine dynamisch und gut proportioniert. Die Tischplatte besticht durch ihr feines Farbenspiel. Nico Reiskes Gesellenstück ist ein in sich stimmiges Möbel, das voll überzeugt – gelungenes, modernes Design in nachhaltiger Qualität.“ Nico Reiske: „Ich bin selber Skater und mir sind schon viele Boards kaputtgegangen. Sie wegzuschmeißen fand ich aber zu schade. So entstand die Idee, unter anderem die ausgedienten Skateboards in meinem Esstisch zu verarbeiten. Mich reizte daran nicht nur die Vorstellung, auf diese Weise eine Verbindung zwischen meinem Hobby und meinem Beruf zu schaffen, sondern auch der Gedanke, vermeintlich Unbrauchbarem eine neue Funktion zu verleihen und es so am Leben zu erhalten.“ Ausbildungsbetrieb: Innenausbau Dr. Kaatzsch GmbH Wuthenower Weg 1 16816 Nietwerder 03391 455912 www.tischlerei.kaatzsch.com Brandenburg 42


Nico Reiske Brandenburg. Foto: Nico Reiske 43


„Tisch-Bänklein“ Material und Abmessungen: Ahorn, Nussbaum, Wollfilz B 120 cm H 49 cm T 40 cm Begründung der Jury Baden-Württemberg: „Das Tisch-Bänklein fällt durch seine amorphe Formgebung auf. Aufgeklappt präsentieren sich zwei Sitzflächen mit Rückenpolster in Wollfilz, deren Anordnung zueinander die Sitzenden zum Austausch anregt. Der Korpus ist ringförmig aus massiven Ahornsegmenten aufgebaut, Starkfurniereinlagen in Walnuss betonen die Schichtung. Seitlich des Korpus fügen sich flächenbündig zwei längliche, klassisch geführte Schubkästen ein. Ein ungewöhnliches, vielseitiges Möbel.“ Julia Marie Ruß: „Mein Gesellenstück ist Tisch und Bank zugleich – daher auch der Name ‚Tisch-Bänklein‘. Beim Entwurf schwebte mir von Anfang an ein Möbelstück mit organischen Formen vor. Im Hinblick auf die Funktionalität wollte ich ein Wohnzimmermöbel fertigen, das mehrere Verwendungsmöglichkeiten in sich vereint und wandelbar ist. In den zwei seitlichen Schubkästen können kleinere Gegenstände verstaut werden – ob Ladekabel, Fernbedienung oder Sonnenbrille, alles findet darin seinen Platz.“ Ausbildungsbetrieb: Ruzicka Teamwerkstatt Köhlbergstraße 1 71088 Holzgerlingen 07031 605321 www.ruzicka-teamwerkstatt.de Baden-Württemberg 44


Julia Marie Ruß Baden-Württemberg. Foto: Markus Dollenbacher 45


„Casoire“ Material und Abmessungen: Ebenholz, Multiplex, MDF, Alcantara, Messing, Spiegelglas B 50 cm H 185 cm T 35 cm Begründung der Jury Niedersachsen/Bremen: „Im geschlossenen Zustand zeigt der ‚Casoire‘ von John Trippel eine schlichte Eleganz, das Zusammenspiel von Form und Funktion ist sehr gut gelungen. Das Innenleben ist technisch ausgefeilt, wobei die Funktionen durchdacht auf die im Korpus ausgestellten Objekte abgestimmt sind. Auch der raffinierte Öffnungsmechanismus für den unteren Teil samt Tresor passt sich harmonisch in das Gesamtkonzept ein. Ein höchst ausgefallenes Gesellenstück voller kreativer Ideen.“ John Trippel: „‚Gutes Design ist so wenig Design wie möglich‘, diese These von Dieter Rams war Leitidee für den Entwurf meines Accessoireschranks. Ich habe mich für ein zeitloses, elegantes Design entschieden, das sich in klaren Linien und einer aufrechten Form ausdrückt. Die Aufbewahrungsmodule im Inneren des Schranks wurden mit Schultafellack lackiert, um eine matte Oberfläche zu erzeugen, die nicht reflektiert, wodurch die darin enthaltenen Accessoires noch besser zur Geltung kommen.“ Ausbildungsbetrieb: Viktor Trippel Holzwerkstatt Leiferder Weg 44a 38122 Braunschweig 0531 8853695 www.viktortrippel.de Niedersachsen/Bremen 46


John Trippel Niedersachsen/Bremen. Foto: Andrea Janssen, Hannover 47


Minibar Material und Abmessungen: Nussbaum, Epoxidharz B 44 cm H 110 cm T 44 cm Begründung der Jury Baden: „Das Objekt von Paul Vietz besticht durch ein durchgängig qualitätsvolles und schlüssiges Design, von der Gesamtform bis zum kleinsten funktionalen und dekorativen Detail. Das reduziert gestaltete Säulenmöbel ist kein Objekt des täglichen Gebrauchs, und das will es auch gar nicht sein. Verspielt und doch technisch perfekt umgesetzt, präsentiert die Minibar viele feine Detaillösungen, die den Betrachter in Bann ziehen.“ Paul Vietz: „Schnell war mir klar: Mein Gesellenstück wird eine Minibar. Ich wollte ein kleines Möbelstück bauen, das nicht viel Platz braucht, aber eine große Wirkung hat und etwas fürs Auge bietet. So entwickelte sich die Idee, die Minibar als Turm zu entwerfen, der sich auf viele verschiedene Weisen öffnen lässt und so für einen Wow-Effekt sorgt.“

Ausbildungsbetrieb: Schreinerei Martin Ranz GmbH Konrad-Zuse-Straße 9 79576 Weil am Rhein 07621 422240 www.ranz-raumkonzepte.de Baden 48


Paul Vietz Baden. Foto: Paul Vietz 49


„Korpora“ Material und Abmessungen: Multiplex, Stahl B 100 cm H 81 cm T 50 cm Begründung der Jury Berlin: „Auf ihren reduzierten Stahlgestellen wirken die Korpuswürfel vergleichsweise üppig. Die ‚digitale‘ Formgebung erinnert an Figuren früherer Computerspiele. H-Profile aus Aluminium verbinden die Module über außen eingefräste T-Nuten. Gehrungsbänder, Griffe und die Einleger der Verbindungsnuten in Schwarz setzen Kontraste. Das modulare Möbelstück bietet zweckmäßige Kombinationsmöglichkeiten, hat klare Linien und überzeugt durch eine zeitgemäße Materialauswahl. Kurz gesagt: starkes Design!“ Elisabeth Lilith Tania Wachotsch: „‚Korpora‘ passt in jeden Raum und kann wahlweise als Regal, Raumtrenner oder Lowboard verwendet werden. Durch die Möglichkeit, beliebig viele Module aneinanderzureihen oder aufeinanderzustapeln, ist mein Gesellenstück mehr als nur ein Möbel. Die Idee dahinter war, ein Möbel zu bauen, das sich der Wohnsituation sowie den Bedürfnissen des Besitzers flexibel anpassen kann, nicht zuletzt auch aus Gründen der Nachhaltigkeit.“

Ausbildungsbetrieb: Dirk Rothe Tischlerei Wiebestraße 12-18 10553 Berlin 030 46601590 www.tischlereirothe.de Berlin 50


Elisabeth Lilith Tania Wachotsch Berlin. Foto: Markus Hilbich für dds 51


„Die Säule“ Material und Abmessungen: HPL, Rio-Palisander B 18 cm H 196 cm T 45 cm Begründung der Jury Nordrhein-Westfalen: „Schmal ragt diese Stele mannshoch auf, gefertigt aus einem HPL mit papierähnlicher Oberfläche. Vier zu öffnende Seiten offenbaren, dass das Möbel keinen Korpus und kein Gehäuse hat – es besteht nur aus Türen und einigen Böden. Eine innenliegende vertikale Strebe dient als Rückgrat. Bei geöffneten Türen wird aus der monolithischen Stele ein filigranes Objekt, das maximale Durchsicht ermöglicht. Zwei kleine Auszüge werden sichtbar und setzen Akzente. Ein ganz und gar ungewöhnliches Gesellenstück!“ Robert Zander: „Ich wollte ein Möbel entwerfen, das gleichzeitig ein Designobjekt ist. Auf das Wesentliche reduziert sollte es durch seine Proportionen bestechen und den Betrachter verblüffen. Herausgekommen ist ein Schrank, in dem sich verschiedenste Gegenstände aufbewahren lassen. Das Besondere: Mein Möbelstück hat weder Rückwand noch Seitenteile – Türen und Korpus sind eins. Geöffnet wirkt das Möbel beinah schwerelos und wie von unsichtbaren Kräften gehalten. Trotzdem ist es stabil und funktional.“ Ausbildungsbetrieb: Reichenberg-Weiss oHG Pascalstraße 17 47506 Neukirchen-Vluyn 02845 980800 www.reichenberg-weiss.de Nordrhein-Westfalen 52


Robert Zander Nordrhein-Westfalen. Foto: Reichenberg-Weiss oHG 53


„Juglans regia ab arca“ Material und Abmessungen: Französischer Nussbaum, Eiche, Tischlerplatte, Stahl B 140 cm H 110 cm T 58 cm Begründung der Jury Brandenburg: „Durch die geschickt eingesetzte Maserung der Front wirkt das Möbelstück sowohl spannend als auch harmonisch. Die breite Schattenfuge zwischen der leicht überstehenden Deckplatte und dem Korpus erzeugt eine schwebende Anmutung und sorgt dafür, dass das Möbel trotz seiner Kastenhaftigkeit elegant daherkommt. Die handwerkliche Ausführung ist exzellent. Die hochwertige Kommode repräsentiert ein gelungenes Zusammenspiel aus Funktionalität und Design.“ Dennis Zwehl: „‚Juglans regia ab arca‘ vereint Schlichtheit mit Funktionalität und überzeugt durch seine versteckten Raffinessen. Verbunden mit einer interessanten Materialkomposition aus französischem Nussbaum, Stahl und Eiche schuf ich ein Konzept, das sich durch das ganze Objekt hindurchzieht. Dabei war mein Anspruch, ein Gesellenstück zu entwerfen, das ich lange gern nutze und das für sich allein stehen und wirken kann.“

Ausbildungsbetrieb: Tischlerei Spatzier GmbH Hermann-Boßdorf-Straße 36-37 14827 Wiesenburg 033847 40013 www.tischlerei-spatzier.de Brandenburg 54


Dennis Zwehl Brandenburg. Foto: Photostudio Wolfgang Lorenz, Lehnin 55


Jurymitglieder Heinz Fink Möbel- und Innenraumgestalter/Schreinermeister Fachmagazin BM Florian Klein Innenarchitekt/Schreinermeister Fachverband Schreinerhandwerk Bayern Thomas Klode Tischlermeister Vorsitzender Bundesausschuss Öffentlichkeitsarbeit und Gestaltung Tischler Schreiner Deutschland Christina Küppers Dipl.-Designerin FH Beraterin Formgebung und Weiterbildung Landesfachverband Schreinerhandwerk Baden-Württemberg Steffen Schoppe Tischlermeister Obermeister Tischlerinnung Oder-Spree

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Beteiligte Landesverbände Schreiner Baden Wirtschaftsverband holz- und kunststoffverarbeitendes Handwerk e. V. Landesfachverband Schreinerhandwerk Baden-Württemberg Fachverband Schreinerhandwerk Bayern Landesinnungsverband des bayerischen Schreinerhandwerks Tischler-Innung Berlin Fachverband Tischler Brandenburg Tischler Nord Verband des Tischlerhandwerks Niedersachsen/Bremen – Landesinnungsverband

Fachverband Tischler Nord Landesinnungsverband des Tischlerhandwerks Hamburg/Schleswig-Holstein Fachverband des Tischlerhandwerks Nordrhein-Westfalen Fachverband Leben Raum Gestaltung Hessen/Rheinland-Pfalz Fachverband Tischler Sachsen Landesinnungsverband des Tischlerhandwerks im Freistaat Sachsen Tischler Sachsen-Anhalt Landesinnungsverband des Tischlerhandwerks Sachsen-Anhalt

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Impressum Herausgeber Bundesverband Holz und Kunststoff Bundesinnungsverband für Tischler/Schreiner, Drechsler und Baufertigteilmonteure Konzeption und redaktionelle Leitung: Fridtjof Ludwig, Abteilungsleiter Marketing und Kommunikation Redaktion: Michaela Kolodziejcok, Marketing und Kommunikation Littenstraße 10 10179 Berlin Tel.: 030 308823-40, Fax: 030 308823-42 E-Mail: info@tischler-schreiner.de www.tischler-schreiner.de Produktion TSD Service + Produkt GmbH Littenstraße 10 10179 Berlin Tel.: 030 279070-0, Fax: 030 279070-60 E-Mail: info@tsd-onlineshop.de www.tsd-onlineshop.de Fotobearbeitung Meiko Janke, art-pix.de, Berlin Grafik, Satz, Layout united communications GmbH, Berlin Druck Umweltdruck Berlin GmbH

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Dieser Katalog wurde auf FSC®-Mix-zertifiziertem Papier gedruckt. Das FSC®-Mix-Siegel kennzeichnet Papierprodukte, die ausschließlich Holzfasern aus nachhaltiger Waldwirtschaft und kontrollierten Quellen enthalten.


Notizen

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www.tischler-schreiner.de


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