V-DIALOG
Ausgezeichnete Gesundheitsförderung im Landesdienst

Ausgezeichnete Gesundheitsförderung im Landesdienst
Halbzeit im Jahr 2023! Gemeinsam haben wir in den zurückliegenden sechs Monaten wieder vieles bewegt und auf den Weg bringen können. Die neue Ausgabe unserer Mitarbeitenden-Zeitschrift V-DIALOG kommt deshalb gerade recht, um auf das Erreichte zurückzuschauen und zusammen den Blick auf die vor uns liegenden Monate voll neuer Herausforderungen zu richten. Es ist aber genauso ein guter Zeitpunkt, um mich für die bisher geleistete Arbeit bei Ihnen allen, liebe Kolleginnen und Kollegen, herzlich zu bedanken.
Aktuell setzt die Landesverwaltung in vielen Bereichen wichtige Modernisierungsschritte, um für die sich rasant ändernden Anforderungen gerüstet zu sein. Darunter fällt die breit angelegte Leitbild-Aktualisierung unter aktiver Beteiligung und Mitwirkung von Mitarbeitenden und Führungskräften sowie der Landesregierung ebenso wie die Initiative „Vorarlberg transparent“, die einen wichtigen Beitrag zur Modernisierung der Landesverwaltung darstellt. Die große Bereitschaft, sich persönlich einzubringen – ob über die „Vorarlberg Mitdenken“-Plattform, im Rahmen der jüngsten Befragung oder im Zuge der erstmalig durchgeführten Mitarbeitenden-Räte –, verdient Wertschätzung und spiegelt Motivation und Teamgeist wider.
Neben den beiden erwähnten Projekten gibt es zahlreiche weitere Innovationsprojekte, die uns dabei helfen, die gestellten Aufgaben bestmöglich zu erfüllen. Beispiele sind das neue Geoportal als einfacher, öffentlicher und zentraler Zugangspunkt zu den Geoinformationen des Landes oder unser Vorarlberg Atlas, der ein umfassendes Re-Design und Update erhalten hat.
Anlass zur Freude gibt das Gütesiegel, mit dem die Betriebliche Gesundheitsförderung des Landes ausgezeichnet wurde. Die physische sowie psychische Gesundheit der Mitarbeitenden hat einen hohen Stellenwert in der Landesverwaltung. Von gesundem Essen im Betrieb, Business-Yoga, Work-out im Wald bis hin zur Anonymen Erstberatung als Angebot im Bereich der mentalen Gesundheit unterstützt die Landesverwaltung als Arbeitgeberin die Mitarbeitenden in vielen gesundheitlichen Belangen.
Nähere Informationen über all das finden sich auf den folgenden Seiten. Ich wünsche viel Freude beim Lesen!
Ihr Philipp Abbrederis LandesamtsdirektorImpressum
V-DIALOG – Zeitschrift für Mitarbeitende der Vorarlberger Landesverwaltung, Nr. 62 / Juni 2023 Herausgeber, Medieninhaber, Hersteller und Redaktionsleitung: Amt der Vorarlberger Landesregierung, Abteilung Regierungsdienste, Landespressestelle, Landhaus, Römerstraße 15 Verlagsort: 6901 Bregenz Herstellungsort: VVA Vorarlberger Verlagsanstalt, 6850 Dornbirn Bildrechte: Fotografin bzw. Fotograf beim jeweiligen Bild vermerkt.
Es ist die höchste Auszeichnung im Bereich Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) in Österreich und wird jeweils nur für drei Jahre verliehen: Das BGF-Gütesiegel der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB). Erstmals ging die Auszeichnung heuer im März an die Landesverwaltung.
Mit Vorarlberg haben 32 weitere Dienststellen und Betriebe aus ganz Österreich beim Festakt im BVAEB-Gesundheitszentrum Resilienzpark Sitzenberg das Gütesiegel bekommen, mit dem die Versicherungsanstalt gemeinsam mit dem Österreichischen Netzwerk für Betriebliche Gesundheitsförderung (ÖNBGF) und dem Fonds Gesundes Österreich (FGÖ) qualitativ hochwertige Projekte der Betrieblichen Gesundheitsförderung auszeichnet.
Die Landesverwaltung ist hierzulande der erste Preisträger, dem dieses Qualitätslabel von der BVAEB zugesprochen wurde. Es gilt für drei Jahre, danach muss eine neue Beantragung erfolgen.
Bei der Betrieblichen Gesundheitsförderung handelt es sich um ein ganzheitliches Konzept an Maßnahmen, das sowohl die körperliche wie auch die psychosoziale Gesundheit in den Fokus rückt und nachhaltig fördert. Mit dem Gütesiegel werden BGF-Maßnahmen
sichtbar gemacht und gewürdigt, die sich an den Qualitätskriterien des Europäischen Netzwerks für Betriebliche Gesundheitsförderung orientieren. Insofern zeuge das Gütesiegel auch von den laufenden Bemühungen, dem Einsatz und dem Engagement der Landesverwaltung für die Gesundheit der Bediensteten am Arbeitsplatz, freut sich Projektleiterin und Koordinatorin Alexandra Kapp: „Nach dem Gütesiegel ist vor dem Gütesiegel. Wir werden auch in Zukunft mit vollem Elan weiter daran arbeiten, geeignete Maßnahmen für gesunde Arbeitsplätze sowohl im physischen wie auch im psychischen Handlungsfeld allen Landesbediensteten zur Verfügung zu stellen, weiterzuentwickeln, zu evaluieren und bedarfsorientiert anzupassen.“
Für die Landesverwaltung stellt die Auszeichnung damit eine schöne Bestätigung in Bezug auf die langjährigen Bemühungen dar, für alle Landesmitarbeitenden ein gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen. Das breite Angebot reicht von Angeboten zur Stärkung der physischen
Gesundheitskompetenz mit diversen Bewegungsangeboten wie Business-Yoga, OnlineBewegungsplattform fit mit maya, arbeitsplatzbezogene Rückenschule und Workshops, Ernährungsangebote über Seminare und Angebote zur Stärkung der psychischen Gesundheit bis hin zu Maßnahmen zur Verbesserung von Arbeitsbedingungen und -strukturen.
Die Personalentwicklung bietet immer wieder neue Angebote im Rahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung an, um Schwerpunkte in besonders relevanten Themenbereichen zu setzen. 2023 sowie 2024 wird im Handlungsfeld psychosoziale Gesundheit das Thema „Resilienz“ (psychische Widerstandsfähigkeit) einen neuen Schwerpunkt darstellen, welcher helfen soll, Mitarbeitende und Führungskräfte mental und psychisch zu stärken. Im Wesentlichen geht es darum, in Problem-, Stress- und Krisensituationen richtig zu reagieren. Der Fokus liegt dabei auf konkreten Hilfestellungen und Anregungen, die vor allem das Leben in Zeiten von erhöhtem Stresslevel erleichtern sollen.
Ein kleiner Auszug aus dem vielfältigen Angebot
Eines unserer wichtigsten Angebote ist die Anonyme Erstberatung in beruflichen
oder privaten Fragestellungen. Allen Mitarbeitenden in der Vorarlberger Landesverwaltung steht dieses Beratungs- und Unterstützungsangebot bei externen Arbeitspsychologinnen und Arbeitspsychologen kostenfrei und anonym zur Verfügung. Ziel ist es, Kolleginnen und Kollegen frühzeitig in belastenden Lebenssituationen, ob beruflich oder privat, eine fachliche Anlaufstelle anzubieten.
Ein weiteres ganzheitliches Angebot im Rahmen dieses Schwerpunktes startete in diesem Frühling mit dem bedeutungsvollen Namen „Verwal(t)dung“. Die Weiterbildungsreihe mit dem besonderen Fokus auf Resilienz, welche wir in Kooperation mit der Waldschule Bodensee veranstalten, zielt darauf ab, das persönliche Wohlbefinden der Mitarbeitenden sowie die Arbeitszufriedenheit zu stärken. Da Vernetzung ebenfalls ein weiterer Faktor zur Stärkung der psychischen Gesundheit ist, findet diese Weiterbildungsreihe gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen der Stadt Dornbirn und der Stadt Bregenz statt.
Ein besonderes Highlight in der Schwerpunktumsetzung bildet eine weitere Seminarreihe im Bildungsprogramm der Verwaltungsakademie Schloss Hofen, und zwar: „Erste Hilfe für die Seele“. Der Start erfolgte im Mai.
„Die Verleihung des BGF-Gütesiegels für den Zeitraum 2023-2025 zeugt von den großen Bemühungen des Dienstgebers, die physische sowie psychische Gesundheit der Mitarbeitenden in der Landesverwaltung aufrechtzuerhalten. Nur durch motivierte Mitarbeitende kann eine funktionierende und leistungsfähige Verwaltung gewährleistet werden. Ganz besonders stolz sind wir darauf, dass wir als erstes Unternehmen im Land Vorarlberg diese Auszeichnung von der BVAEB erhalten haben, und sehen diese als Bestätigung für unsere in der Vergangenheit getätigten Maßnahmen im Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagements.“
Und es folgen weitere Angebote. Abonniere die vConnect-Seite „Gesund und fit im Landesdienst“ und bleibe informiert!
Alexandra KappDie Geodateninfrastruktur des Landes ist in den letzten drei Jahren signifikant umgebaut worden. Das Team im Landesamt für Vermessung und Geoinformation (LVG) und die Datenverantwortlichen in den Fachabteilungen haben unzählige Arbeitsstunden investiert. Geoportal und neuer Atlas sind das nach außen sichtbare, sehr beeindruckende Ergebnis.
Das unter https://vogis.vorarlberg.at seit Mitte Mai abrufbare Geoportal bildet ab sofort DEN zentralen Zugangspunkt zu allen Geoinformationen des Landes, weil es alle anderen Zugänge, die es früher gegeben hat, ersetzt. Über das Geoportal macht das Landesamt für Vermessung und Geoinformation (LVG) die Geoinformationen aus den Fachbereichen der Abteilungen und Fachdienststellen des Landes öffentlich zugänglich.
Einfache Bedienung
Herzstück des Geoportals ist wie bei Google eine praktische Suchfunktion. Die Datenmenge ist schließlich enorm: Mehrere hundert Geodatensätze mit insgesamt rund
800.000 Geo-Objekten (Adressen, Grundstücke, Biotope, Gewässer …) befinden sich im System. Jede Anfrage erfordert nur wenige Klicks (Suche, Ergebnis, Darstellung, Download, Detailinformationen). Dabei erfolgt die Geodatenbereitstellung automatisiert in standardisierten Formaten und Services und wird über die sogenannten Metadaten gesteuert.
Zielgruppenorientierte Aufbereitung
Neben den Verwaltungsebenen Land und Gemeinden inklusive Gemeindekooperationen zählen auch viele öffentliche Bereiche wie Bau- und Planungsbüros, Verkehrsverbünde, Versorgungsunternehmen, Tourismusverbände, Ziviltechnikerinnen und -techniker,
Notariats- und Anwaltskanzleien, Immobilienbüros, Versicherungen, Banken, Seilbahngesellschaften und auch Privatpersonen zu den Zielgruppen der Anwendung. Damit stehen allen Nutzenden qualitativ hochwertige Geoinformationen und kompetente Ansprechpersonen zur Verfügung. Wichtig dabei ist, dass Verwaltung, Bevölkerung und Wirtschaft idente Daten erhalten.
Update für Vorarlberg Atlas
Auf eine fast 20-jährige Erfolgsgeschichte kann der Vorarlberg Atlas verweisen. In der ersten Version ging die Anwendung 2004 online, heuer im Mai wurde der Öffentlichkeit ein umfassend erneuerter Vorarlberg Atlas (https://atlas.vorarlberg.at) vorgestellt.
Das neue Geoportal ist ab sofort DER zentrale Zugangspunkt zu allen Geoinformationen des Landes.Landesamt für Vermessung und Geoinformation LVG
Das zentrale Instrument zur Bereitstellung von Geoinformationen hat ein umfangreiches Update und ein zeitgemäßes Re-Design erhalten. Die Anwendung ist auch mobil optimiert, damit sich Inhalte unabhängig vom verwendeten Endgerät problemlos anzeigen lassen, und selbstverständlich werden auch die neuesten Sicherheitsstandards erfüllt.
(Karten) können nun auch über das externe Portal des Landes abgerufen werden. Dazu ist lediglich eine Handy-Signatur bzw. ID Austria erforderlich. Eine stabile Internetverbindung vorausgesetzt, können über die Weblösung alle Funktionen in gewohnt hoher Qualität genutzt werden.
Austria 20 interne WebGIS-Fachanwendungen (Karten) jetzt auch am (privaten) Endgerät abrufen.
Im Wesentlichen gleich geblieben sind Geoinformationen, Werkzeuge und Funktionen. Und auch Sonnenstandsanalyse, Höhenabfrage und Profilservice sind als beliebte Services weiter in der Anwendung enthalten. Neu hinzugekommen sind zum Beispiel eine 3D-Funktion und der Luftbildvergleich. Nunmehr stehen in 14 Themengruppen rund 60 WebGIS-Themenkarten zur Verfügung. Weitere Themen lassen sich neu unkompliziert zu einer Karte hinzufügen. 20 interne WebGIS-Fachanwendungen
Vorab-Einblick für Landesbedienstete Mitarbeitende des Landes konnten sich schon vor dem offiziellen Start der runderneuerten Anwendung ein Bild machen. Ende April startete das Release der verwaltungsinternen Version mit erweiterten Funktionen wie etwa dem Editieren von Geodaten als Portalanwendung. Die Vorgängerversion, der Vorarlberg Atlas Pro, wird noch bis Ende 3. Quartal 2023 im Parallelbetrieb verfügbar sein und danach abgeschaltet. Neben einem Online-Benutzerhandbuch gibt es Schulungsvideos, die ein einfaches Zurechtfinden im neuen Atlas sicherstellen.
Steigende Nachfrage
Bis heute haben sich die Zugriffszahlen auf den Vorarlberg Atlas vervielfacht. So haben sich die Zugriffszahlen in den letzten zehn Jahren verdoppelt. Mit Blick darauf gewinne das umfassende Update zusätzlich an Bedeutung, erklärt LVG-Dienststellenleiter Martin Seebacher. „Der Gesamtumbau der Geodateninfrastruktur war erfolgreich und wir sind mit dem Erreichten im Großen und Ganzen sehr zufrieden. Je näher es auf den Go-Live zugegangen ist, umso klarer hat sich gezeigt, wie wichtig die Abstimmung der Teilprojekte und eine einheitliche Sichtweise auf das gemeinsame Ziel gewesen sind – insbesondere auch wegen der multiplen und teilweise auch externen Abhängigkeiten.“
Alle Geoinformationen des Landes sind jetzt an zentraler Stelle und am neuesten Stand der Technik schnell und einfach abrufbar. Den gemeinsam umgesetzten Meilenstein nimmt das Team zum Anlass, um sich bei den Kolleginnen und Kollegen der beteiligten Fachabteilungen (Datenverantwortung) und den Mitarbeitenden der Informatik (PrsI, VTG GmbH) herzlich zu bedanken.
Martin Seebacher12 Abteilungen und Fachdienststellen stellen Geodaten für das Geoportal bereit:
Abt. Ib – Verkehrsrecht
Abt. IIc – Kultur
Abt IVe – Umweltschutz und Abfallwirtschaft
Abt Va – Landwirtschaft und ländlicher Raum
Abt Vc – Forstwesen
Abt VIa – Allgemeine Wirtschaftsangelegenheiten
Abt VIc – Maschinenbau und Elektrotechnik
Abt VIIa – Raumplanung und Baurecht
Abt VIIb – Straßenbau
Abt VIId – Wasserwirtschaft
Institut für Umwelt und Lebensmittelsicherheit (Umweltinstitut)
Landesamt für Vermessung und Geoinformation (LVG)
rund 800.000 Geo-Objekte
578 Geodatensätze insgesamt öffentlich verfügbar und in das Portal eingebunden
492 Datensätze des Landes 86 Datensätze externer Partner (Fremddaten = BEV, swisstopo …)
Für die Vorarlberg Atlas Schulungsvideos einfach den QR-Code scannen!
Wie lässt sich die Vorarlberger Landesverwaltung zukunftsfähig aufstellen? Wie stärken wir den Landesdienst? Wofür treten wir ein? Unser Leitbild gibt Antwort auf diese Fragen.
Die Vorarlberger Landesregierung und die Bediensteten des Landes bilden zusammen die Landesverwaltung. Deshalb aktualisieren wir gemeinsam unser Leitbild: Regierungsmitglieder, Führungskräfte, Mitarbeitende und Personalvertretung suchen miteinander die besten Antworten auf die Fragen:
Was verbindet uns?
Wohin wollen wir die Landesverwaltung weiterentwickeln?
Für die Weiterentwicklung der Landesverwaltung wurde im Jahr 2022 das Programm #unserLandesdienst ins Leben gerufen. Aktuell richten dabei drei strategische Handlungsfelder den Fokus auf die Digitalisierung, auf Verwaltungsinnovationen und auf die Personalstrategie des Landes. Um dem demografischen Wandel wirksam begegnen zu können, soll die Landesverwaltung als attraktive Arbeitgeberin gestärkt werden. Auch deshalb wurde für 2023 die Aktualisierung des Leitbilds in Angriff genommen.
Warum ein Leitbild?
Das gültige Leitbild der Vorarlberger Landesverwaltung stammt dem Jahr 1988 (mehr dazu auf Seite 24). „Nach beinahe 35 Jahren muss das bestehende Leitbild im Kontext der gegenwärtigen Herausforderungen aktualisiert werden“, erklärt Landeshauptmann Markus Wallner, „und entscheidend ist, dass wir das miteinander tun.“
Kompass und Orientierung
Ein Leitbild ist auch ein internes und externes Kommunikationsinstrument. Es beschreibt,
welchen Auftrag die Landesverwaltung erfüllt,
für was die Verwaltung steht,
was wir erreichen wollen und
welche Werte dabei berücksichtigt werden.
Wie wir vorgehen
Ausgehend vom bestehenden Leitbild haben sich im Frühjahr Führungskräfte und Personalvertretung gefragt, was nach wie vor gültig ist und was angepasst gehört. Im März startete die groß angelegte verwaltungsweite Mitarbeitenden-Erhebung unter dem Titel „Was uns verbindet“.
Wertvolle Impulse
Über drei Wochen hatten alle Bediensteten die Gelegenheit, ihre eigene Sichtweise, Erfahrungen sowie ganz persönliche Meinungen, Einschätzungen und Standpunkte einzubringen. Die Befragung wurde wissenschaftlich von der FH Vorarlberg begleitet. Inzwischen liegen die Ergebnisse vor: Wichtige Impulse für die Weiterentwicklung der Landesverwaltung fließen dadurch in den laufenden Leitbildprozess mit ein. Auf der vConnect-Seite „Programm #unserLandesdienst“ sind im Kapitel „Was uns verbindet (Beteiligung)“ die Ergebnisse der Befragung einzusehen.
Premiere: Mitarbeitenden-Räte
Erstmalig nützte die Landesverwaltung das Beteiligungs-Know-how des Büros für Freiwilliges Engagement und Beteiligung (FEB) in eigener Sache: 31 zufällig ausgewählte Kolleginnen und Kollegen beschäftigten sich Anfang Mai in drei Mitarbeitenden-
Räten einen Vormittag lang intensiv mit der Zukunft der Landesverwaltung. Ganz konkret haben sich die Kolleginnen und Kollegen mit der Frage befasst, was unsere gegenwärtigen Herausforderungen sind, welche Haltungen und Werte für die Landesverwaltung gelten und künftig wichtig sein sollten.
Die Mitarbeitenden-Räte, die methodisch an den Bürgerrat angelehnt sind, traten im Bildungshaus St. Arbogast in Götzis zusammen. Besetzt waren sie nach dem Zufallsprinzip aus einem Briefwurf an 96 zufällig ausgewählte Personen, um eine möglichst ausgewogene Vertretung der Vielfalt des Landesdienstes sicherzustellen: vom Lehrling bis zur Führungskraft, vom handwerklichen bis zum hoheitlichen Arbeitsbereich, von neuen Quereinsteigern bis zu langjährig erfahrenen Kolleginnen und Kollegen waren alle dabei.
Aus den Diskussionen ist eine Fülle wertvoller Ideen, Anregungen und Empfehlungen
hervorgegangen. Der Einsatz des Beteiligungsinstruments hat sich ausgezahlt. Es gab eine beeindruckend große Bereitschaft, sich persönlich für das gemeinsame Leitbild einzubringen. Genauso wie die Ergebnisse aus dem Workshop mit der Landesregierung, der Ende April stattfand, oder jene der Mitarbeitenden-Befragung, fließen auch die in den Mitarbeitenden-Räten entwickelten Vorschläge in den Leitbildprozess ein.
Finale im Herbst 2023
Am 14. Juni wurde der aktuelle Arbeitsstand im Rahmen eines weiteren Workshops der ersten Führungsebene und der Personalvertretung vorgestellt und weiter diskutiert. Über den Sommer erfolgt die Konsolidierung und die Zusammenführung der Ergebnisse. Bis Herbst soll das Vorhaben „Leitbild-Aktualisierung“ finalisiert sein und dazu beitragen, die Landesverwaltung auch für die Zukunft gut aufzustellen.
Tamara Bechter
In einem kurzen Video schildern unsere Kolleginnen und Kollegen ihre Eindrücke. Einfach QR-Code scannen!
Seit 2013 bekennt sich Vorarlberg in seiner Landesverfassung zur partizipativen Demokratie.
Mit der Richtlinie zur Umsetzung und Einbettung von Bürger*innenrat-Prozessen wurde vor zehn Jahren ein klares Zeichen gesetzt. Neue Impulse für die Umsetzung unterschiedlicher Aktivitäten sollen mit der neu entstandenen Beteiligungsstrategie gesetzt werden.
Die Beteiligungsstrategie basiert auf Herausforderungen und Zielen, die durch mehrere Beteiligungsformate mit Stakeholdern aus Verwaltung, Politik und Beteiligungsexpertinnen bzw. -experten erarbeitet wurden. In einem ersten Schritt fand eine geschlossene Online-Konsultation über die Plattform „Vorarlberg Mitdenken“ statt. Des Weiteren wurden diese Ergebnisse letzten Sommer im Rahmen eines Beteiligungssym-
posiums präsentiert. Fachgespräche zwischen Politik und Verwaltung rundeten den Vorprozess ab.
Die Herausforderungen umfassen die Vielfalt der Teilnehmenden, die Einbindung von Entscheidungsträgern und Verwaltungseinheiten, die Kurzlebigkeit von Bürgerbeteiligungsprozessen, den Umgang mit den Ergebnissen, den Aufbau von Kompeten-
zen, den demografischen Wandel sowie die Überladung und Überforderung der Systeme, insbesondere auf kommunaler Ebene.
Die Ziele der Beteiligungsstrategie sind eine zentrale Anlaufstelle für Bürgerbeteiligung, umfassende Informationsarbeit, neue Formen gemeinsamer Gestaltung, das Einüben von Beteiligung, Gestaltungsmöglichkeiten für junge Menschen, höhere Diversität und
Die Strategie konzentriert sich auf Beteiligungsformen, die den Menschen ermöglichen, sich abseits von Wahlen oder direktdemokratischen Instrumenten politisch einzubringen und Entscheidungen zu beeinflussen. Sie richtet sich an Politik und Verwaltung auf kommunaler und Landesebene, an Planungs- und Prozessbegleitungsbüros im Bereich Beteiligung sowie an Organisationen und Initiativen im Bereich der öffentlichen Verwaltung und Dienstleistung.
Inklusivität, Mitentscheiden statt nur Beraten (auch online) und messbare Folgen bzw. Wirkungen von Bürgerbeteiligung.
Die Ziele und Herausforderungen deuten auf ein neues Verständnis von Beteiligung hin. Beteiligung soll in Zukunft nicht als Projekt mitgedacht werden, sondern als inhärenter Bestandteil von Politikgestaltung im Sinne von „Partizipativem Führen“. Die Metapher des Nordsterns, geprägt durch den WU-Wien Professor Martin Kornberger, soll dabei helfen, Orientierung zu geben,
dabei aber individuelle Handlungsfreiheit gewährleisten.
Im zweiten Teil der Strategie werden die Herausforderungen und Ziele für das Büro für Freiwilliges Engagement und Beteiligung (FEB) auf die Ebene der Maßnahmen übertragen. In fünf Handlungsfeldern (Rahmenbedingungen und Strukturen, Informationsarbeit, Prozessdesign und methodische Vielfalt, Capacity Building, Monitoring und Evaluierung) werden laufende und geplante Maßnahmen des FEB vorgestellt.
Im Rahmen einer Beteiligungsenquete Ende März 2023 wurden die Impulse für eine Beteiligungsstrategie erstmals öffentlich präsentiert. Über 120 Teilnehmende, unter ihnen Landeshauptmann Markus Wallner und weitere Regierungsmitglieder, aber auch zahlreiche Verwaltungsmitarbeitende, waren mit dabei. Neben der Vorstellung der erarbeiteten Inhalte kam natürlich auch der Austausch untereinander nicht zu kurz.
Von der Enquete gibt’s ein kurzes Video. Einfach den QR-Code scannen!
Das Impulspapier, das im Rahmen der Beteiligungsenquete im März 2023 präsentiert und diskutiert wurde, und viele weitere Informationen findest du auf der FEB-Seite „Engagement, Partizipation und Nachhaltige Entwicklung“ in vConnect. Mit einem Abonnement werden alle News verlässlich in der vConnect-Timeline angezeigt.
Ein kleiner Ausschnitt aus der großen Auswahl an Berufsbildern für junge Menschen, die die Landesverwaltung bereitstellt, traf auf großes Interesse. Wieder lag unser Schwerpunkt auf MINT-Berufen.
MINT steht für Berufe im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Der internationale Girls’ Day hat zum Ziel, Mädchen für nicht traditionelle Frauenberufe zu begeistern.
Gemeinsam mit Abteilungsvorstand Andreas Amann und Marco Dringo, Lehrling im Landesforstgarten, pflanzten zwölf Schülerinnen der Neuen Mittelschule Levis rund 50 klimafitte Jungbäume am Waldrand hinter der Musikschule in Feldkirch.
… und langsam nimmt der Neubau der Kinderbetreuung Gestalt an: Die Diözese Feldkirch hat in Kooperation mit der Krankenhausbetriebsgesellschaft mit der Errichtung des Gebäudes im MarianumAreal in Bregenz begonnen. Derzeit dürfen
Projektleiter Bernhard Braza von der Abteilung Straßenbau informierte danach über das Projekt „Feldkircher Stadttunnel“. Mit Helmen geschützt ging es auf die Baustelle in der Illschlucht. Als Nächstes hatten Katharina Kopf und Aileen Vogel Interessantes zu den verschiedenen Berufsfeldern im Bereich „Projektleitung Straßenbau“ zu erzählen und die Mädchengruppe konnte mit dem selbst gestalteten Quiz gleich das neu erworbene Wissen überprüfen.
Bei der letzten Station, einem kleinen Fingerfood-Buffet, haben sich die Mädchen mit vegetarischen Speisen und Putenfleisch gestärkt. „Toll war’s“, lautete das Fazit der Schülerinnen und der begleitenden Lehrperson. Michaela Schmid aus dem Team des Personaleinsatzes schlussfolgerte im Namen aller beteiligten Landesbediensteten: „Der Girls’ Day hat uns wirklich Spaß gemacht. Es wäre schön, wenn wir das eine oder andere Mädchen für eine Lehre in der Landesverwaltung oder als Ferialpraktikantin begeistern konnten.“ Die Chancen dafür stehen nicht schlecht: Gerade beim Bäumepflanzen scheint der Funke schon übergesprungen zu sein.
Margit Brunner Gohm
wir davon ausgehen, dass der Fidibuss im Frühjahr 2024 bereits übersiedeln kann und auch die Platzerweiterung für Kinder von Landesbediensteten umgesetzt werden kann.
Von September 2022 bis März 2023 hat die Abteilung Informatik insgesamt 1.682 Computer ausgewechselt. Für die erfolgreiche Umstellung dieser gewaltigen Anzahl an Computern und Notebooks waren mehrere Faktoren maßgebend: Neben einer sauberen Planung vor allem ein für jeden Benutzenden individuell vorinstalliertes Gerät sowie eine exakt koordinierte Auslieferung.
Im Zuge der großen Tauschaktion wurden alle Computer ersetzt, die vor oder im Jahr 2017 in Verwendung gegangen sind – „etwa 240 Geräte pro Monat“, wie Projektleiterin Sabine Dorn informiert. Eine enorme Taktung, die sorgfältige Vorarbeiten, ein hohes Maß an technischem Know-how und ein motiviertes Projektteam voraussetzt,
da Computerwechsel in derartigem Umfang immer eine äußerst komplexe Angelegenheit sind. Für einen möglichst raschen und unkomplizierten Gerätetausch wurde darauf geachtet, dass möglichst viele Einstellungen des alten Gerätes übernommen werden.
Fokus auf Mobilität Ganz allgemein zielte die Umstellung darauf ab, auf Grundlage des New Work-Pro-
gramms Schaffa4Future die Anzahl von standortunabhängigen Arbeitsplätzen deutlich auszubauen. Das lässt sich auch an den Zahlen ablesen: Gerade einmal 596 PCs stehen 1.086 Notebooks gegenüber. Zusätzlich wurden Softphones ausgegeben und stationäre Festnetzapparate abgebaut. Das Projektteam wünscht viel Freude mit den neuen Geräten.
Mit dem Umstieg auf Computer- bzw. Webtelefonie sind die stationären Festnetzapparate und mit ihnen auch die vorinstallierten Notruftasten mit direktem Verbindungsaufbau zu Rettung und Polizei zwar verschwunden. In puncto Sicherheit steht die neue digitale Lösung dem alten System aber in nichts nach. Alles lässt sich ganz einfach
und in kürzester Zeit ohne fremde Hilfe selbst einstellen.
Damit Rettung und Polizei bei Bedarf weiter mit einem Klick alarmiert werden können, sind lediglich die entsprechenden Schnelltasten einzurichten. „Wir haben die wenigen Schritte in eine kurze Anleitung gepackt. Das Einspeichern geht rasch und ist ohne jede Hilfe möglich“, sagt Marion Lenz von der Abteilung Vermögensverwaltung. Bei Rückfragen steht sie gerne zur Verfügung.
Die Kurzanleitung für die Einrichtung der Notruftasten lässt sich unkompliziert über die Suchfunktion in vConnect auffinden.
Wo wird die Hilfeleistung gebraucht: Gebäude, Adresse, Anfahrt
Wer spricht: Name und Standort der anrufenden Person
Was ist passiert: Verletzung, Bedrohung, Unfall, Notfall
Wie Hinweise auf besondere Umstände, z. B. eingeschlossene Personen, u. Ä.
Und dafür sorgen, dass für Rückfragen jemand in der Nähe des Telefons bleibt.
Mehr Transparenz bei Auftragsvergaben, Förderungen, im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und die Einrichtung eines allgemeinen anonymen Hinweisgebersystems: Das Projekt „Vorarlberg transparent“ wird die weitere Entwicklung der Landesverwaltung nachhaltig prägen, sich auf die öffentliche Wahrnehmung und damit auf uns alle auswirken.
Ende 2022 fiel der Startschuss für das Projekt „Vorarlberg transparent“, das nicht nur in Bezug auf den ambitionierten Zeitplan – der Projektabschluss wurde mit Ende Juni angesetzt – Maßstäbe setzt. Auch die quer durch die Landesverwaltung reichende Zusammenarbeit ist für Projektleiterin Sabrina Jurovic etwas ganz Besonderes. Neben „ihrer“ Abteilung Gebarungskontrolle (IIIc) tragen auch die Abteilungen Finanzangelegenheiten (IIIa), Vermögensverwaltung (IIIb), Informatik (PrsI), Gesetzgebung (PrsG) sowie die Landespressestelle (Lp), die Verwaltungsentwicklung, das Büro für Freiwilliges Engagement und Beteiligung (FEB) und nicht zuletzt die beratend involvierten Datenschutzbeauftragten maßgeblich zum Gelingen des Projektes bei.
„Die engagierte Zusammenarbeit, die gegenseitige Unterstützung und auch das wertschätzende Miteinander sind aus meiner Sicht
nicht nur eine tolle Erfahrung, sie tragen auch wesentlich dazu bei, dass der straffe Zeitplan eingehalten werden kann. Ohne dieses konstruktive Miteinander wäre der Projekterfolg sehr schwierig und würde mir wohl auch die Projektleitung weniger Freude bereiten“, lacht die Projektleiterin und bedankt sich ausdrücklich bei allen beteiligten Kolleginnen und Kollegen.
Ausblick
Auf www.vorarlberg.at/transparenz werden nicht nur Studien, Gutachten und Umfragen, Informationen zu Aufträgen und ausbezahlten Förderungen des Landes für alle Interessierten zugänglich sein. Auch unser Hinweisgebersystem ist über dieses Portal erreichbar und die aktuellen Regierungsbeschlüsse werden hier veröffentlicht. Um den erforderlichen Verwaltungsaufwand möglichst gering zu halten und eine automatisierte Bereitstellung der Daten
zu ermöglichen, wurden die technischen Voraussetzungen geschaffen. Auch die Webseite selbst ist neu konzipiert und umfassend überarbeitet worden.
Seit der Inbetriebnahme des allgemeinen Hinweisgebersystems haben alle Mitarbeitenden, aber auch externen Personen, die Möglichkeit, allfällige Missstände innerhalb der Landesverwaltung zu melden. Damit haben alle Mitarbeitenden, aber auch externe Personen, die Möglichkeit, anonym allfällige Missstände innerhalb der Landesverwaltung zu melden.
Ergänzend zu den bei Projektstart definierten Transparenzfeldern wurde ein Bundesländervergleich sowie ein Mitarbeitendenbeteiligungsprozess durchgeführt. Wie dieser Prozess im Detail ausgestaltet war, schildert der nachfolgende Artikel des FEB.
Landesmitarbeitende konnten ihre Ideen im Februar online über die Plattform „Vorarlberg Mitdenken“ einbringen. Aus den 37 Beiträgen konnten zehn Erkenntnisse abgeleitet und 20 konkrete Maßnahmen in Abstimmung mit den jeweiligen Fachabteilungen in die Umsetzung gebracht werden.
Über die Plattform vorarlberg.mitdenken. online lassen sich seit 2018 Online-Beteiligungsprozesse durchführen. Landesamtsdirektor Philipp Abbrederis lud alle Landesbediensteten ein, im Rahmen dieser Möglichkeit Ideen zu folgenden Fragen einzubringen:
„Wie können wir die Transparenz im Landesdienst fördern und weiter ausbauen?
Welche Möglichkeiten gibt es, einfach aber wirkungsvoll die Transparenz in der Landesverwaltung zu fördern?“
37 Beiträge aus ganz unterschiedlichen Fachbereichen und Abteilungen wurden eingebracht. Aus diesen Beiträgen hat das Team des FEB zehn Erkenntnisse abgeleitet und die Verwaltungsentwicklung in enger Abstimmung mit allen betroffenen Fachabteilungen 20 konkrete Maßnahmen zur Umsetzung erarbeitet.
Eine Übersicht zu den Ideen, Erkenntnissen und Maßnahmen findet sich auf unserer neuen Plattform vConnect (#vorarlbergtransparent) und auf vorarlberg.mitdenken. online (nach Anmeldung nur für Landesbedienstete einsehbar).
Judith LutzGäbe es sie nicht, würde man beim Blick aus dem Bürofenster wuchernde Grünanlagen sehen, im Winter wären die Eingänge nicht geräumt und im Herbst bliebe das Laub liegen. Und noch viel mehr würde fehlen, was sie termingerecht oder auf Abruf tagtäglich erledigen.
Die Rede ist von den fünf Handwerksprofis, die hinter den Kulissen, im Keller, in den Werkstätten und in den Gärten für einen reibungsfreien Alltag sorgen. Sie sind echte Multitalente und Tausendsassas. Sie können fast alles und sehen sofort, was nicht rundläuft, was repariert und zur richtigen Stunde getan werden muss. Und bei all den Aufgaben verlieren sie nie ihren Humor und ganz selten die Nerven. Manchmal erweisen sie sich gar als gute Geister, wie Natascha Koch von der Abteilung Elementarpädagogik, Schule und Gesellschaft erfahren durfte.
Am Weg zur Arbeit blockierte plötzlich ihre Fahrradkette. Vor dem Landhaus, das Rad schiebend, blieb die missliche Lage nicht unbemerkt. Ohne viele Worte zu verlieren, waren die Hausmeister mit passendem Werkzeug zur Stelle und machten das Fahrrad im Handumdrehen wieder fahrtüchtig.
Einer für alle, alle für einen Michael Weigel ist Koordinator des Hausmeister-Teams. Sein Handy steht selten still. Bei ihm laufen alle Fäden zusammen. Für Terminaufträge und Spezialwünsche
stellt er das erforderliche Team zusammen, kleinere Sachen erledigt er selbst oder leitet sie an einen Kollegen weiter. Größere Aufgaben, wie die Bestuhlung eines Saals oder eine Büroumsiedlung, machen sie zusammen, zu dritt oder zu viert, und wenn es sein muss, auch in Windeseile. Es gibt Tage, da kommt alles zusammen, da braucht jedes Stockwerk etwas, und zwar am liebsten vorgestern, vom Spezialkleber angefangen bis zum Ölen einer quietschenden Tür. „Es kann noch so heiß hergehen“, sagt Michael Weigel, „auch wenn sieben Aufträge in einer
Stunde abzuarbeiten sind, wir haben noch immer alles geschafft.“ Feiner wäre es natürlich, wenn nicht alles gleichzeitig auf den letzten Drücker erledigt werden müsse; andererseits bestätige es sich gerade in stressigen Zeiten, wie sich im Team jeder auf jeden verlassen könne, ganz nach dem Motto „Einer für alle, alle für einen“. Auf diesen Teamgeist ist Michi, wie ihn seine Kollegen nennen, besonders stolz. Schmunzelnd sagt er: „Wir sind die Männer für alle Fälle. Als gut eingespieltes Team haut uns nichts so schnell um.“
Hausmeister sind Allrounder
Für ihre tägliche Arbeit brauchen sie einen klaren Kopf, kreatives Organisationstalent, starke Nerven, gute Laune und ein rundum geschicktes handwerkliches Können. Jeder hat sein festgelegtes Aufgabengebiet (siehe vConnect). Nie muss Michael Weigel nachfragen, ob Seifenspender und Toilettenpapier in den Sanitäranlagen nachgefüllt sind, das kaputte Tischbein repariert, die Forsythie geschnitten oder der Papierabfall geschreddert ist. Im Alltag klappt alles wie am Schnürchen. Jeder ist Fachmann auf seinem Gebiet und jeder kennt sich in groben Zügen in den Arbeitsbereichen des anderen
aus, so dass der Routinebetrieb auch dann einwandfrei am Laufen bleibt, wenn einmal ein Kollege ausfällt.
„Wir mögen unsere Arbeit“
Die fünf Hausmeister arbeiten gerne. Neben ihren Hauptaufgaben schätzen sie die Abwechslung und die Arbeit im Team. „Fast jeder Tag bringt etwas Besonderes und Interessantes“, sagen sie. Das kann eine neue Maschine sein, mit der sie sich vertraut machen, oder eine fordernde Reparatur, bei der sie knifflig improvisieren müssen, oder
es muss schnell eine Büroumsiedlung organisiert werden. Da muss dann alles andere liegen und stehen gelassen werden. Auch die Herausforderungen der Zeit nehmen sie ernst, deshalb ist nachhaltiges Denken und Handeln im Alltag für sie ein spannendes Thema. „Wir sind ein junges Team, wir passen in vielen Belangen gut zusammen, persönlich und handwerklich.“ Ein großes Wohlbefinden strahlen die fünf Profis aus.
Evelyn BrandtJahrgang: 1983
beschäftigt seit: 2019
Koordination
Hausmeisterdienst
Hobbys:
Sportlicher Leiter
FC Alberschwende, Tennis
Jahrgang: 1966
beschäftigt seit: 1997
Pflege Außenanlagen
(Landhaus und Nebengebäude)
Hobby: Wandern
Jahrgang: 1980
beschäftigt seit: 2020 Büromöblierungen, Reinigung Tiefgarage
Hobbys: Motorrad fahren, Bötla uf am See
Jahrgang: 1976
beschäftigt seit: 2019
Raumsettings, Pflege Außenanlagen und Nebengebäude
Hobby:
Fahrrad fahren
Jahrgang: 1959
beschäftigt seit: 2006
Abfallmanagement
Papierschredder
Hobby: Quad fahren
Nach drei Jahren intensiver Arbeit wurde Anfang Oktober 2022 das neue Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz (KBBG) vom Vorarlberger Landtag beschlossen. Seit 1.1.2023 ist es in Kraft.
In diesen drei Jahren wurde der Gesetzesentwurf erarbeitet und im Rahmen einer politischen Arbeitsgruppe unter der Leitung von Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink mit verschiedenen Systempartnern – insbesondere den im Landtag vertretenen Parteien, dem Vorarlberger Gemeindeverband, der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten, dem Kinder- und Jugendanwalt und dem Landesverband der selbstorganisierten Kindergruppen – erörtert. Verwaltungsintern waren die Abteilungen Gesetzgebung (PrsG) sowie Elementarpädagogik
Schule und Gesellschaft (IIa) intensiv mit dem Gesetz beschäftigt. Im Rahmen des Begutachtungsverfahrens konnte die gesamte Bevölkerung zu den geplanten Neuerungen Stellung nehmen.
„Mit dem neuen Gesetz werden die Bereiche Kindergarten, Kleinkindbetreuung und außerschulische Schülerbetreuung auf gesetzlicher Ebene zusammenge-
führt“, erklärt Heidemarie Thalhammer, Vorständin der Abteilung Elementarpädagogik, Schule und Gesellschaft. Diese Bereiche waren vorher im Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJH-G) und im Kindergartengesetz (KGG) verankert.
Bildung und Betreuung sowie Angebotsplanung und Versorgungsauftrag
Durch eine gute Qualität des Angebots und die Professionalität des Personals werden alle Kinder, unter besonderer Berücksichtigung der kindlichen Bedürfnisse, in ihrer
Entwicklung gefördert und unterstützt. Zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie zur Unterstützung der Familien in ihren Bildungs- und Erziehungsaufgaben ist im Gesetz eine Angebotsplanung und ein Versorgungsauftrag für jede Gemeinde verankert.
„Die Angebotsplanung hat grundsätzlich für alle Kinder von 0 bis 14 Jahre zu erfolgen“, macht Fachbereichsleiterin Silvia Roth deutlich.
Der Versorgungsauftrag bedeutet, dass jedem 3- bis 5-jährigen Kind mit Hauptwohnsitz in der Gemeinde ab dem Betreuungsjahr 2023/24 ein Ganztagsplatz, jedem schulpflichtigen Kind bis 10 Jahre (ausgenommen Ferien) ab dem Betreuungsjahr 2024/25 ein Nachmittagsplatz und jedem 2-jährigen Kind ab dem Betreuungsjahr 2025/26 ein Halbtagsplatz bei Bedarf zur Verfügung stehen muss. Dies gilt unabhängig davon, ob die Eltern berufstätig sind
oder nicht. Mit der Kampagne „Platz da“ wird dafür gesorgt, dass der Versorgungsauftrag einer breiten Öffentlichkeit bekannt ist.
Zur Angebotsplanung und zur Erfüllung des Versorgungsauftrags führen die Gemeinden jährlich eine Bedarfserhebung durch.
Wenn Sie ein Kind im Alter von 0 bis 14 Jahren haben, sind Sie vermutlich bereits von Ihrer Wohnsitzgemeinde kontaktiert worden!
Die wichtigsten Informationen sowie der Gesetzestext sind auf der eigens dafür angelegten Homepage www.vorarlberg.at/ kbbg zu finden.
Schwerpunktschulungen
Um sowohl den Gemeinden als auch den anderen Trägern von Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen sowie den Mitarbeitenden in den Einrichtungen einen Einblick in die neuen gesetzlichen Grundlagen zu geben und sie mit dem Thema vertraut zu machen, führt die Abteilung Elementarpädagogik, Schule und Gesellschaft (IIa) im Zeitraum November 2022 bis Juni 2023 zahlreiche Schwerpunktschulungen durch. Bis dato haben bereits über 1.000 Personen an den Schulungen teilgenommen. Alle Mitarbeitenden sind mit vollem Einsatz dran, dass die Einführung des neuen Gesetzes samt Verordnungen gut gelingt.
Ausbildungsoffensive
Für die wichtige Aufgabe der frühkindlichen und außerschulischen Bildung wird gut ausgebildetes Personal in den Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen benötigt. Es stehen ganz verschiedene Ausbildungsmöglichkeiten zur pädagogischen Fachkraft in einer Kleinkind-, Kindergartenoder Schulkindgruppe zur Verfügung. Dies beginnt mit einer schulischen Ausbildung und reicht bis zu einer berufsbegleitenden Ausbildung für Quereinsteigende. Damit
Entscheide dich für die Elementarpädagogik!
Es wird laufend mehr qualifiziertes Personal benötigt. Arbeitest du gern mit kleinen Kindern? Suchst du einen abwechslungsreichen und erfüllenden Job? Dann mach deine Ausbildung zur Elementarpädagogin oder zum Elementarpädagogen und arbeite schon bald im „FacettenReich“.
Informiere dich!
www.vorarlberg.at/ausbildung
diese Ausbildungen in der Öffentlichkeit präsenter sind, wird im Zeitraum Dezember 2022 bis August 2023 die Kampagne „Dein Ticket ins Zukunfts-Reich“ durchgeführt.
Vielleicht gibt es ja in Ihrem Verwandtenoder Bekanntenkreis interessierte Personen!
Bianca GeppertBei der laufenden Sanierungsetappe am Landhaus liegen die Bauleute gut in der Zeit. Nach dem Aufziehen des Baugerüsts auf der zur Wolfeggstraße gerichteten Gebäudeseite konnte im April das notwendige Kranfundament betoniert werden, das mit Abschluss der Arbeiten zum überdachten Fahrradabstellplatz für Mitarbeitende umfunktioniert wird.
Seit fast zehn Jahren wird das Landhaus schrittweise saniert: Nachdem 2014 die Heizung erneuert und vor zwei Jahren das Dach des Landtagssaals samt Verglasung und Fassadenverkleidung saniert wurde, fiel heuer der Startschuss für die nächste große Bauetappe mit einem Auftragsvolumen von rund 17 Millionen Euro. Der Dachaufbau sowie die Fassadenverkleidung müssen instandgesetzt, die Verglasung zeitgleich ausgetauscht und die Beschattung vorübergehend demontiert werden.
Baubedingte Einschränkungen
Parallel zum Gerüstaufbau an der Wolfeggstraße – dieses wurde innerhalb von drei Wochen über die gesamte Länge und
bis zum siebten Obergeschoss hochgezogen – erfolgte die Errichtung des Fundaments für den Baustellenkran. Der Nebeneingang „Wolfeggstraße Mitte“ bleibt während der Baumaßnahmen geschlossen. Weiterhin möglich ist von dieser Seite kommend ein Zugang direkt beim Landhaus-Anbau (2. Obergeschoss). Fahrräder können für die Dauer der Arbeiten im Bereich des Landhaus-Haupteinganges oder im 1. Untergeschoss (1. UG) der Tiefgarage auf den vorgesehenen Flächen abgestellt werden.
Neue Photovoltaikanlage
Seit Mitte Mai laufen die Schwarzdecker-, Sprengler- und Natursteinarbeiten, d.h. bis zum Herbst werden die Dachabdichtung,
-isolierung und -bedeckung komplett erneuert sowie die Natursteinfassade gereinigt. Vor dem Austausch der Verglasung wurde die Beschattung demontiert. Den vom Glastausch betroffenen Mitarbeitenden wurde bzw. wird die Möglichkeit geboten, in andere Büros auszuweichen oder ihre Arbeit ins Homeoffice zu verlegen. Läuft alles nach Plan, können im Oktober der Austausch der Verglasung und der erneute Aufbau der Beschattung abgeschlossen werden. Bereits im Juli sollen die Montagearbeiten für die neue Photovoltaikanlage beginnen. Das Ende der umfangreichen ersten Bauphase ist für November geplant. Schon jetzt gebührt den Mitarbeitenden ein großer Dank für das aufgebrachte Verständnis.
Ein anderes, im Mai gestartetes Bauvorhaben wird die Barrierefreiheit im Landhaus weiter verbessern. Geplant ist der nachträgliche Einbau eines modernen Personenaufzugs beim Treppenaufgang hinter der Portiersloge.
Insbesondere für Menschen, die auf einen Rollstuhl oder andere Mobilitätshilfsmittel angewiesen sind, wird der Zutritt deutlich vereinfacht. Begleit- und Betreuungspersonen werden ebenfalls ausreichend Platz vorfinden. Die tiefer angebrachten Bedienelemente lassen sich bequem im Sitzen benützen. Da sich der Aufzug vor den Sicherheitsschleusen befindet, wird auch dem Sicherheitskonzept voll Rechnung getragen.
Parallel werden im Landtagstrakt die bestehenden Sanitäranlagen saniert. Mit der ersten Landtagssitzung im Oktober sollen diese wieder benutzbar sein und der neue Aufzug erstmalig in Betrieb genommen werden können.
Amanda Dizdarevic142 Projekte bewarben sich heuer in sieben Kategorien um den Österreichischen Verwaltungspreis. Von den eingereichten Vorarlberger Verwaltungsprojekten schafften es zwei – das Impulsprogramm „Unser Verein“ und unsere moderne Informations- und Kommunikationsplattform vConnect – sensationell in die Finalrunde der besten 37.
Bei der Preisverleihung in Wien durften sich die Projektteams über Anerkennungspreise in den Kategorien „Innovationsimpulse durch Krisen“ und „New Work, strategische Steuerung, Transformation“ freuen.
Mit dem 2021 gestarteten Impulsprogramm „Unser Verein“ wird Vereinen geholfen, ihre Herausforderungen in den verschiedensten
Bereichen – Digitalisierung, Finanzen, Organisation, Inklusion – anzugehen, um erfolgreich zu bleiben. Das Programm wird von Seiten der Wirtschaftskammer Vorarlberg (Fachgruppe Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie) finanziell und fachlich unterstützt. Bisher haben über 50 Vereine diese Möglichkeit genützt, um unter Begleitung durch fachkundige
professionelle Coaches gute individuelle Lösungen für sich zu erarbeiten.
Land Vorarlberg und Vorarlberger Gemeindeverband mit allen 96 Gemeinden haben mit vConnect einen weiteren Meilenstein zur digitalen Transformation gesetzt: Gemeinsam wurde eine Social Intranet-Plattform für Information, Kommunikation und Zusammenarbeit aufgebaut. Nach dem Start des Landes im September letzten Jahres sind seit 23. Jänner 2023 mit dem Gemeindeverband die 96 Vorarlberger Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, die administrativen Gemeindeleitungen und viele Gemeindemitarbeitende an Bord. Beide Projektpartner haben inzwischen mehrere Seiten verwaltungsübergreifend geöffnet.
Auszeichnungen für das Impulsprogramm „Unser Verein“ ... (im Bild v.l.: Sektionsleiter der Sektion „Öffentlicher Dienst und Verwaltungsinnovation“ im Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport, Christian Kemperle, Christoph Kutzer und Elisabeth Bleimschein-Ratz (beide FEB) und Landesamtsdirektor Philipp Abbrederis)
… sowie die Informations- und Kommunikationsplattform vConnect. (im Bild v.l.: Sektionsleiter Christian Kemperle, Wolfgang Hollenstein (Interne Kommunikation), Tamara Bechter (Programmleitung Innerer Dienst), Landesamtsdirektor Philipp Abbrederis, weiters vom Vorarlberger Gemeindeverband Fabian Hußl (Projektleitung innovative IT-Lösungen), Hansjörg Reisch (Leiter IT-Lösungen), Simone Götz (Interkommunale Zusammenarbeit) sowie der IT-Projektleiter des Landes, Markus Kappel).
Mit Einführung der modernen Social Intranet-Plattform vConnect wurde nicht nur der Erscheinungsrhythmus unserer Mitarbeitenden-Zeitschrift V-DIALOG von viertel- auf halbjährlich geändert. Die digitale Softwarelösung für einfache Information, gezielte Kommunikation und vernetzte Zusammenarbeit hat auch eine inhaltliche Anpassung ermöglicht.
Sämtliche Personalia-Informationen – Eintritte, Bestellung von Führungspersonen, Hochzeiten, Geburten usw. –, die jeweils mehrere Seiten der Zeitschrift gefüllt haben, konnten erfolgreich in die Plattform übertragen werden. Dank vielfältiger Möglichkeiten ließen sich die Übersichten um einiges dynamischer ge-
stalten. Gleichzeitig wurden die Inhalte erweitert: Die Kategorien sind um unsere Lehrlinge und um Dienstjubiläen ergänzt worden. Jetzt stellen sich neu eintretende Mitarbeitende mit ihrem Profilbild vor. Bei neuen Führungskräften findet sich ein kurzer Überblick zu bisherigen beruflichen Stationen. Abrufbar ist der neue Personalia-Bereich über die vConnect-Seite „Miteinander“. Ein großer Dank geht an alle, die sich um das Aktuellhalten der Inhalte kümmern.
Die frei gewordenen Seiten bieten der V-DIALOG-Redaktion ab sofort zusätzlich Raum, der für spannende Themen aus der Landesverwaltung zur Verfügung steht.
„Personalia“-Rubrik ist umgezogen© Marko Kovic
Du warst mehr als zwei Jahrzehnte im Landesdienst beschäftigt. Was waren deine Aufgaben?
Angefangen habe ich in der Polizei-/ Fremdenpolizei-Abteilung in der Bezirkshauptmannschaft Bregenz im Jahr 1992. Im Mai 1999 wechselte ich in die Schulabteilung IIa. Das ist eine Abteilung, in der es niemals langweilig wird. Durch den Zyklus eines Schuljahres sind immer verschiedene Sachgebiete aktuell, auch die Veränderungen in der Schullandschaft in diesen vielen Jahren waren stets spannend und erfüllend. Meine Aufgaben reichten von Personalsachbearbeitung bis zur Genehmigung von Förderungen. Mir wurde niemals lang-
Robert Schwendinger arbeitete 23 Jahre im Landesdienst, ehe er vor einem Jahr in Pension ging. Der passionierte Fallschirmspringer, Motorrad- und Schifahrer, Tänzer und Segler erzählt von seinem emotionalen Abschied und von seinem liebsten Hobby, dem Fallschirmspringen.
weilig. Von September 2020 bis Mai 2022 war ich hauptsächlich dem Infektionsteam zugeteilt. Auch das war eine herausfordernde und interessante Erfahrung. Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich bei allen meinen Wegbegleitern herzlich bedanken.
Wenn du an deinen letzten Arbeitstag zurückdenkst, als du die Schreibtischschublade ein letztes Mal geschlossen hast, an was dachtest du?
Es war ein Tag mit großen Gefühlen, ich war sehr bewegt. Alles, was man am letzten Arbeitstag macht, macht man wirklich zum letzten Mal. Es war ein Abschied mit Trauer und Wehmut. Ein seltsames und endgültiges Gefühl. Aber neben dem weinenden Auge liegt ein lachendes, die Freude gesellte sich hinzu, Freude auf das, was kommt. Mit dem Pensionsantritt geht ein langer und intensiver Lebensabschnitt zu Ende und es beginnt etwas Neues, noch Unbekanntes.
Mit Pensionsantritt fehlen von einem Tag auf den anderen die beruflichen Erfolgserlebnisse und Kontakte; der Lebensrhythmus ändert sich komplett. Wie war das bei dir?
So radikal habe ich es nicht empfunden. Bei mir überwog die Freude, dass ich ganz Herr über meine Zeiteinteilung war, dass ich mich vom Wetter, von der Lust und Laune treiben lassen konnte. Und ich bin viel gelassener geworden, ich kann am Morgen ohne Zeitdruck meinen Kaffee trinken und die Nachrichten lesen. Ich kann spontan meine Eltern besuchen oder einen Spaziergang am See machen oder, oder, oder. Das ist doch herrlich!
Du kennst also den oft zitierten Pensionsschock nicht?
Nein, ganz und gar nicht. Ich hatte ein sehr interessantes und abwechslungsreiches Berufsleben und ich habe immer gerne gearbeitet. Aber ich achtete auch auf das, was man heute unter „Work-Life-Balance“ versteht. Der Ausgleich zwischen Beruf, Familie und Freizeit ist wichtig. Es sollte nichts zu kurz kommen. Meine großen Leidenschaften sind das Motorradfahren, das Schifahren und das Fallschirmspringen, also reine Schönwetteraktivitäten, und da mein Pensionsantritt im Sommer begann, war der Übergang nahtlos. Es war und ist wie Urlaub.
Was hat sich sonst in deinem ersten Pensionsjahr alles getan?
Ich beschreibe es am besten kurz und bündig mit einem Satz: Ich genieße mein Leben. Wie gesagt, die freie Zeiteinteilung ist ein großes Privileg. Langeweile habe ich noch nie gekannt, auch nach meiner Pensionierung nicht. Im Gegenteil, es kommen immer wieder neue Ideen hinzu. Meine Partnerin hat mir eine Mundharmonika geschenkt, weil ich das immer schon einmal lernen wollte. Vielleicht beginne ich damit im nächsten Winter. Jetzt erst habe ich mit dem Wingsuit-Fallschirmspringen begonnen. Da trägt man anstatt eines normalen Springeranzugs einen speziellen Anzug mit
Flächen aus Stoff zwischen Armen und Beinen, die mit Luft gefüllt sind und wie Flügel wirken.
Stichwort Fallschirmspringen. Wann hast du damit begonnen? Und gab es einen Auslöser?
Ich habe einen Film mit Burt Lancaster gesehen. Da war ich ungefähr 10 Jahre alt. Ich war tief beeindruckt von den Bildern der Fallschirmspringer und ich wusste, dass ich das auch einmal lernen möchte. Meinen ersten Fallschirmsprung machte ich dann 14 Jahre später, im Jahr 1985. Da gab es noch Rundkappenfallschirme. Im Vergleich zur neuen Generation der Fallschirme waren sie nur bedingt steuerbar.
Was ist so faszinierend daran, in 4000 Meter Höhe aus dem Flugzeug im freien Fall zu springen?
Auch nach fast 40 Jahren hat mich das Fallschirmspringen nicht losgelassen. Noch immer ist jeder Sprung etwas Besonderes. Warum das so ist? Ich kann es nicht genau erklären, es gibt nichts Vergleichbares. Es ist ein Gefühl von Freiheit. Die Landschaft wie ein Vogel zu betrachten, ist atemberaubend schön. Das Lied von Reinhard Mey, „Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein“, beschreibt dieses Gefühl sehr schön.
Jahrgang: 1961
Wohnort: Hörbranz
„… Der Sonne entgegen Über den Wolken
Muss die Freiheit wohl grenzenlos sein Alle Ängste, alle Sorgen Sagt man Blieben darunter verborgen Und dann
Würde was uns groß und wichtig erscheint Plötzlich nichtig und klein …“
Gibt es Träume, die du dir erfüllen möchtest? Oder bist du, wie man so schön sagt, wunschlos glücklich?
Ja, tatsächlich bin ich wunschlos glücklich. Ich kann auf ein erfülltes Leben zurückblicken. Ich habe eine wunderbare Partnerin. Ich genieße die Vielfalt meiner Hobbys. Ich bin im wahrsten Sinne des Wortes ein glücklicher Mensch. Ich möchte das allen Menschen wünschen.
Welchen Glücksgruß gibt es beim Fallschirmspringen?
Der offizielle Gruß lautet „Glück ab, gut land“. Für mich persönlich hat auch der Gruß „Blue Sky“ eine sehr schöne Bedeutung.
Evelyn BrandtFamilie: Tochter, Sohn und liebevolle Partnerin
Hobbys: Fallschirmspringen, Motorradfahren, Schifahren, Musik und Tanzen, Krafttraining, Segeln, Lesen, Eis essen
Lebensmotto: Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden. (Mark Twain)
Im Landesdienst: 1.4.1999 bis 31.7.2022
Dienststelle(n): IIa-Schule und Infektionsteam
Hauptaufgaben: Viel rund um Schule und Förderungen
Fallschirmspringen: seit 1985
Ausbildung und Lizenz: Ausbilder für Fallschirmspringer
Die Vorarlberger Landesregierung beschloss 1989 als erste ein Leitbild für die Landesverwaltung.
„Land mit bürgerfreundlicher Verwaltung“
Der Suchard-Manager Martin Purtscher (1928 bis 2023) gehörte seit 1964 dem Landtag an, seit 1974 als Präsident. Als er am 9. Juli 1987 zum Landeshauptmann gewählt wurde, entfaltete er im Landtag sein ambitioniertes Programm: Aus meiner Arbeit in der Wirtschaft bin ich gewohnt, mit längerfristig konzipierten Leitbildern, mit Visionen sich selbst und den Mitarbeitern Ziele zu setzen, denn wer das Ziel nicht weiß, wird den Weg nicht haben. In einem eigenen Kapitel skizzierte der neue Landeshauptmann ein Land mit bürgerfreundlicher Verwaltung als Ziel.
Leitbild der Vorarlberger Landesverwaltung
Als erster Schritt sollte ein Leitbild als Richtlinie und Führungsinstrument für die Landesverwaltung ausgearbeitet werden. Mit der Moderation wurde das Managementcenter St. Gallen beauftragt. Im November 1988 fand dazu eine erste Tagung in Schloss Hofen statt. Martin Purtscher verpflichtete die leitenden Beamten und alle Regierungsmitglieder zur Teilnahme am Prozess. Am 9. März 1989 genehmigte die Landesregierung das Leitbild und präsentierte es den Medien. Der Erklärung Wozu ein Leitbild? folgen die Kapitel Unsere Aufgabe. Unser Verhältnis zum Bürger. Unsere Arbeitsweise.
Akzeptanzprobleme entstanden nicht zuletzt daraus, dass in die Entwicklung des Leitbildes nur die erste Führungsebene eingebunden war. Erst am Tag nach der Beschlussfassung samt Pressekonferenz informierte der Landesamtsdirektor mit einem Rundschreiben die übrigen Landesbediensteten: Sobald das Leitbild grafisch aufbereitet und gedruckt sei, werde jeder Mitarbeiter ein Exemplar erhalten (4.000 wurden gedruckt). Das Leitbild werde allen im Rahmen der Verwaltungsakademie vorgestellt werden.
Die dienende Rolle
Für Empörung sorgte die Feststellung: Die Aufgabenstellung der Landesverwaltung läßt ihre dienende Rolle erkennen. Diese muß auch in der Art, wie die Verwaltung dem Bürger begegnet, zum Ausdruck kommen. Vielleicht wurde das als beleidigend empfunden, weil der Landesdienst sich bereits als bürgerfreundlich sah. Vielleicht wäre es nützlich gewesen, nicht erst auf Seite 4 klarzustellen,
dass auch die Regierungsmitglieder Teil der Landesverwaltung sind, die Landesregierung auch sich selber auf das Leitbild verpflichtete. Und mancher Empörte hat vielleicht überlesen, dass der Dienst am Bürger nicht als Pflicht zur Gefälligkeit misszuverstehen, sondern die Verwaltung dazu berufen ist, der Verwirklichung von Einzelinteressen aus Gründen des Gemeinwohls Schranken zu setzen.
Das Leitbild wiederholte Ziele und Grundsätze des staatlichen Handelns, die der Landtag, präsidiert von Martin Purtscher, bereits 1984 selbstbewusst und bahnbrechend in der Landesverfassung verankert hatte. Vielleicht wird das Leitbild auch deshalb heute als zu „legistisch“ empfunden.
Das Leitbild sollte durch Reformmaßnahmen umgesetzt werden: Dienstrecht, Gehaltsreform, Objektivierung, Flexibilisierung der Arbeitszeit, vom eingeschränkten Parteienverkehr zu einem effizienteren Kundendienst, Digitalisierung, Konzentration und Vereinfachung von Verfahren, Projektmanagement, Kostenrechnung und anderes mehr. Und stolz bin ich, zog Martin Purtscher 1997 im Landtag Bilanz, daß unsere großen Reformanstrengungen gefruchtet haben und die Vorarlberger Landesverwaltung zu den modernsten und effizientesten gehört und keinen Vergleich scheuen muss.
Ulrich NachbaurQuellen: VLA: Handakten LH Martin Purtscher 610/5; VLA: AVLReg III PrsR011.01/2007; STENBSIB 23. LT 2. Sitzung 14.03.1984, 24. LT Sondersitzung 09.07.1987; 26. LT 3. Sitzung 02.04.1997, LGBl 24/1984.
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