Natur+Umwelt 1-2018

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Wanderstudienreise in das Blaue Herz des Balkans

Im Osten was Neues BUND-Reisen bietet eine neue Entdeckerreise nach Südalbanien und Teile Mazedoniens, wo sich osmanische, byzantinische und europäische Einflüsse mischen. Nach Jahren der Isolation ist heute der Blick frei auf eine überaus facettenreiche Kultur und Natur.

Fotos: Outdoor Albania, Harry Karpp

Land und Leute kennenlernen Die Reise nach Albanien bietet ­Einblicke in ein für viele völlig ­unbekanntes Land, zum Beispiel bei einer Bootsfahrt über den Großen Prespasee oder der ­Begegnung mit einem Schäfer.

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och einmal wirft Bootsführer Elton einen Blick auf unsere Schwimmwesten, dann heißt es: Leinen los! Unser Schlauchboot nimmt Fahrt auf, hinein ins Opalgrün der Vjosa. Kraftvoll strudelt das Wasser unter dem Bootsboden. Auf der einen Uferseite ziehen weißer Kies, grüne Felder und Wiesen vorüber, ein Schäfer, unterwegs mit seiner Herde, hebt grüßend die Hand. Auf der anderen Seite sehen wir die Hänge der NemeckeBergkette. Die Vjosa ist der letzte große Wildfluss Europas. In ihrer Artenvielfalt zum großen Teil noch unerforscht, setzen sich die Schutzorganisationen Euro­ natur und Riverwatch mit der Kampagne »Das Blaue Herz Europas« für seine Bewahrung ein. Elton war wie so viele in den Westen emigriert, auf der Suche nach einem besseren Leben. Nun ist er zurückgekehrt in ein Land mitten im Wandel. Jahrzehntelang unter dem sozialistischen Diktator Enver Hoxha von westlichen Einflüssen abgeschirmt, sucht sich Albanien seinen Weg in die Demokratie. Wir erleben ein sehr ländlich geprägtes Land mit abgeschiedenen Regionen und einfachen Menschen. Im Kontrast dazu steht die Hauptstadt Tirana, in der es vor Lebenshunger summt. Wandern am Grünen Band Europa Wie im Vorjahr erfolgt die Anreise mit der Bahn und dem Schiff, aber diesmal über Venedig und Griechenland. Nach der Ankunft im Hafen von Igoumenitsa geht es mit dem Bus ins albanische Girokastra, das mit ­seiner Festung und seiner Wehrhausarchitektur zum Unesco-Weltkulturerbe zählt. Im Verlauf der Reise

sehen wir auch Berat, ebenfalls Welterbe-Stadt. Minarette und Kirchtürme ragen über die Hausdächer hinaus. Seit langem leben Christen und Muslime in Albanien friedlich nebeneinander. Unsere Wanderungen, auf denen uns ein deutscher Botaniker begleitet, führen in fünf Nationalparke. Ein Highlight ist die Bootsfahrt über den fischreichen Großen Prespasee im Prespa Nationalpark, im Dreiländereck von Mazedonien, Albanien und Griechenland. Mit Booten werden wir zur Insel Maligrad übergesetzt. ­Unweit von uns ziehen Pelikane übers Wasser. Wir staunen über die alten Ikonenmalereien auf der Fassade der orthodoxen Höhlenkirche St. Maria, die dort Wind und Wetter trotzen. Ein Zauber liegt in dieser ­Abgeschiedenheit. Später wandern wir im Jabllanice-Shebenk Nationalpark zwischen Albanien und Mazedonien. Heute gehört der Grenzstreifen zum Grünen Band und ist damit Teil des ökologischen Rückgrats Europas. In der unzugänglichen Wildnis haben Balkanluchs, Braun­ bär und Wolf noch einen Rückzugsraum. Schließlich führt uns die Reise ans Meer. Durch einen Pinienwald gelangen wir zur Karavasta-Lagune, Vogelliebhaber greifen jetzt zum Fernglas: Zwergseeschwalben, Schelladler, Seeadler und viele andere Vogelarten kann man hier antreffen. Unsere Rundreise endet mit einem Aufenthalt an der Albanischen Riveria. Wem ein Sprung ins maifrische Meer nicht zu kalt ist, der nimmt Badesachen mit. Lucia Vogel

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Reisetermin 12. – 27. Mai 2018 Infos zu Reisepreis und Anmeldung bei BUND-Reisen, ReiseCenter am Stresemannplatz Stresemannplatz 10 90489 Nürnberg Tel. 09 11- 5 88 88-20 Fax 09 11- 5 88 88 22 www.bund-reisen.de


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