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lisieren ihre Eingriffsflächen direkt über eine Internetanwendung. Sie brauchen dazu einzig einen Computer, der am Internet angeschlossen ist sowie einen WEB-Browser. Die Auswertungen können dann von allen im Arbeitsprozess Waldbewirtschaftung eingebundenen Stellen selber gemacht werden, ohne der bis anhin notwendigen zahlreichen Umfragen. Innerhalb von 15 Jahren hat sich die Zahl der ArcGIS-Arbeitsplätze beim AfW vervielfacht. Neben den 60 GIS-Anwenderinnen und Anwendern beim Amt für Wald gibt es heute noch weitere rund 170 GIS-User in anderen kantonalen Dienststellen. Über MapServices des GIS der kantonalen Verwaltung werden heute täglich im Durchschnitt 140 000-mal Internetabfragen gemacht! Wermutstropfen Wie überall in der EDV hat sich in den letzten Jahren vieles geändert. Die Rechnerleistung nimmt zwar stetig zu – die Programme werden aber immer Ressourcen-hungriger. Auch wollen mit den wachsenden Bedürfnissen durch immer mehr Personen immer grössere Datenmengen verarbeitet und dargestellt werden. Waren es Anfang 80erJahre noch ein paar Linien und Punkte, wollen heute gleichzeitig neben Millionen von Vektorzwischenpunkten auch eine noch grössere Menge an Rasterpunkten von Hintergrundbildern dargestellt, respektive analysiert werden. So ändert sich die Bearbeitungs- oder Abfragegeschwindigkeit für den Endanwender scheinbar nicht. Natürlich funktioniert nicht immer alles zu 100 %. Es werden, wie überall wo gearbeitet wird, Fehler gemacht. EDV-Systeme werden immer komplexer. Es braucht immer mehr Spezialisten, die sich in einem Teil des Komplexes auskennen (Hardware, Netzwerk, 58

Datenbank, GIS-Software, ...). Am schnellsten und effizientesten arbeiten jene, die sich um die unüberwindbaren technischen Tücken des Alltags herumschlängeln, Probleme mit fehlerhaft programmierten Funktionen durch Workarounds umschiffen können. Bedingt durch die zunehmende Komplexität, die Zunahme an Daten und Abfragemöglichkeiten, der «Globalisierung» der Daten (schweizweit einheitliche Datenmodelle für Geobasisdatensätze) sowie dem diktierten Mithalten-Müssen beim gleichzeitigen Wandel in Hard- und Softwaretechnologie müssen viele Arbeitsstunden und erkauftes Wissen aufgewendet werden, ohne direkt ersichtlichen Mehrnutzen. Schlussfolgerung Seit den 90er-Jahren hat sich sehr viel verändert. Der Bündner Forstdienst hat den Sprung in das GIS-Zeitalter recht gut genommen. Ein grosser Vorteil beim Start war, dass der damalige Leiter der GIS-Zentrale von 1992 bis 2002 den fachlichen Hintergrund als Forstingenieur bestens kannte und dem Forstdienst heute noch beratend zur Seite steht. Die seit vier Jahren mögliche direkte Einbindung von GIS-Anwendungen im allgemeinen EDV-Arbeitsfeld irgendeines Mitarbeiters, einer Mitarbeiterin des kantonalen oder lokalen Forstdienstes, des Regionalforstingenieurs oder des Revierförsters ist heute nicht mehr wegzudenken. Über gewisse Themen kann innert kürzester Zeit Auskunft eingeholt werden, was früher Tage oder Wochen brauchte. Die Ziele, die sich die Leute 1991 für ein kantonales GIS gesetzt hatten: – Effizienzsteigerung – Schritthalten mit der immer rascher fortschreitenden Änderung im Siedlungs- und Landschaftsraum – Austausch der Rauminformationen


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