Brixner 262 - November 2011

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Anfang bewusst niedrig ansetzt, um die erforderlichen Genehmigungen zu erhalten. Ich bin sicher, Bergmeister hat sogar für diese Aussage Applaus bekommen. Man braucht es uns Steuerzahlern nur nett zu sagen, dann schlucken wir jeden Schwachsinn runter und zahlen eifrig. Das ist nur ein kleines Detail in der riesigen Betrugsmaschine BBT. Ein verkehrsplanerisch nicht begründbares Projekt, das uns viele Nachteile bringen und keines der Südtiroler Verkehrs- und Umweltprobleme lösen wird, wird uns vor die Nase gehalten, wie die Karotte dem Esel. Aber offenkundig wollen es die Menschen in Südtirol so, und dann wird man es wohl akzeptieren müssen. Mir ist mittlerweile in Sachen BBT mehr zum Schmunzeln zumute als zum Ärgern. Ich wette meinen Kopf, dass wir von den Tunnelfreunden in ein paar Jahren zu hören bekommen werden, auch sie seien eigentlich immer gegen den Tunnel gewesen, hätten sich aber fest ins Zeug gelegt, um größeren Schaden von Südtirol fernzuhalten. Wir werden ihnen dafür Verdienstorden umhängen. Wie gesagt, das Ganze wäre eigentlich zum Schmunzeln, wenn uns das Geld für die Tunnelträume und die späteren Betriebsdefizite nicht bei Schulen, Gesundheitswesen und in anderen wirklich wichtigen Bereichen fehlen würde.

„Unsichere Zusicherungen“ Zum Bericht über die Diskussionsveranstaltung über den BBT, „Brixner“ Nr. 261, S. 50

Klauspeter Dissinger, Brixen

Professor Konrad Bergmeister sicherte kürzlich die Realisierung des Brenner-Basistunnels und der Zulaufstrecke zwischen Franzensfeste und Waidbruck für 2025 zu, obwohl die Finanzierung letzterer erst zu einem Teil gesichert ist. Noch vor fünf Jahren wurde deren Fertigstellung für das Jahr 2015 festgesetzt, und die Vermutung liegt nahe, dass dies höchstwahrscheinlich nicht die letzte Terminverschiebung gewesen sein wird. Inzwischen

werden die leidgeplagten Anrainer von Autobahn und Bahnstrecke weiterhin vertröstet, statt dass endlich kurzund mittelfristige Maßnahmen zur Behebung der Missstände entlang der lauten und schadstoffreichen Eisacktaler Verkehrsadern ergriffen werden: Nachtfahrverbot und Mauterhöhung für LKWs, um den Umwegverkehr – der immerhin 30 Prozent des gesamten LKWVerkehrs ausmacht – zu vermeiden, Geschwindigkeitsbegrenzung auf 60 Stundenkilometer für lärmintensive Güterzüge in den Nachtstunden und Geschwindigkeitsbegrenzungen auf der Autobahn bei erhöhter Stickstoffbelastung. Am meisten besorgt müssen wir Eisacktaler aber sein, dass es nach wie vor keine Zugeständnisse gibt, wieviel des momentan auf der Brennerstrecke verkehrenden Gütertransports effektiv in den BBT und deren Zulaufstrecken verlagert werden wird. Zum Vergleich: In der Schweiz gab man die Zusicherung, dass der gesamte alpenquerende Verkehr die jeweiligen Tunnels benutzen muss. Weiters ist es fraglich, ob bei den maroden Staatskassen die Zulaufstrecke zwischen Franzensfeste und Waidbruck vom italienischen Staat finanziert werden kann, um zeitgleich mit dem BBT in Betrieb zu gehen. Sinnvoller wäre es, die von der Autobahngesellschaft zu Lasten der Anrainer erwirtschafteten und bis jetzt für den BBT reservierten Gewinne von einer halben Milliarde Euro für Einhausungen oder Untertunnelungen in den Städten Bozen, Klausen und Brixen zu verwenden, um die Lebensqualität der Bewohner zu verbessern.

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