Medebacher Anzeiger Ausgabe 41 vom 11. November 2019

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AKTUELL | LOKAL | GUT INFORMIERT Jahrgang 44 | Mittwoch, 6. November 2019 | Auflage: 34.000 Stück

Die Lokalausgabe des

DIE Wochenzeitung für die Städte Medebach, Hallenberg, Winterberg, Brilon, Olsberg und Willingen

Projekt „Stadt-Wald-Leben: Bedeutung und Verflechtung zwischen Landschaft und Mensch“ geht in die Abschlussphase Brilon. (sin) Seit der Gründung von „Brilon aktiv“ im August 2018 ist viel passiert am Schulstandort Brilon. Fünf Schulen und sieben außerschulische Partner arbeiten seitdem als Netzwerk im Rahmen der Landeskampagne „Schule der Zukunft – Bildung für Nachhaltigkeit 2016-2020“ zusammen. Koordiniert wird das einzige Netzwerk dieser Art im HSK mit dem Projekttitel „Stadt-Wald-Leben: Bedeutung und Verflechtung zwischen Landschaft und Mensch – lokal-regionalglobal“ von Friedel Schumacher (Initiator der Veranstaltungsreihe „Brilon natürlich“), seiner Stellvertreterin Stefanie Evers (Lehrerin an Das Organisationsteam: Horst Frese, Iris Hermanski, Stefanie Evers und der Marienschule Brilon) und Horst Friedel Schumacher. Text und Foto: Silke Nieder

Stichwort der Woche Wieder einmal wird über eine Anhebung des Renteneintrittsalters diskutiert. Dass der aktuelle Vorschlag ausgerechnet von „Bankern“ kam, also einer Menschengruppe, die sich durch fette Boni-Zahlungen und ähnliche Machenschaften den Traum vom sehr frühen Ruhestand bequem verwirklichen kann, ist an sich schon eine Unverschämtheit. Seit meinem Start ins Arbeitsleben, der nun auch schon wieder ein paar Jahrzehnte zurückliegt, wird regelmäßig über eine Reform der Rentenversicherung diskutiert. Nach Nobby Blüms Kampagne „Die Rente ist sicher“, kam die kleinkriminelle Abzocke der Arbeitnehmer durch die sogenannten „RiesterReformen“ und der schrittweisen Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre. Alle diese PseudoReformen gehen zu Lasten der unteren und mittleren Einkommen. Eine richtige Rentenreform, welche die zunehmenden Ungerechtigkeiten und die drohende Gefahr einer verbreiterten Altersarmut bei den Wurzeln packt, wurde bisher auch noch nicht mal ansatzweise auf die politische Agenda gesetzt. Nehmen wir beispielsweise den Begriff des „Renteneintrittsalters“.

In dieser Ausgabe

BRILON:

Frese (Mitkoordinator des ehemaNeueröffnung Braut- und ligen Netzwerks „Gemeinsam aktiv Abendmode Brilon .......... 7 im HSK“ und Arbeitskreisleiter der Heimatbünde im Altkreis Brilon). Neueröffnung Unterstützt vom Regionalzentrum GYM B7 ........................ 16 Bildung für nachhaltige Entwicklung des HSK, der Waldakademie Martinsmarkt am Vosswinkel e. V., berichtete das Christophorushaus ........ 15 Organisationsteam letzte Woche im Bürgerzentrum des Kolpinghauses über den aktuellen Stand und die Zukunftsperspektiven der KooperaGlanzlichter ..................... 2 tionen. Brilon ist die erste Stadt im HSK, in der ortsnah ein Netzwerk zwischen Schulen und außerschulischen Partnern gegründet wurde. Hochzeits- und Festmesse Letztere sind in unterschiedlichen im Kloster Bredelar ........ 10 Handlungsfeldern pädagogisch tätig (Gesundheitserziehung, Wald-, Immobilien .................... 19 Erlebnis- und Museumspädagogik sowie in den Fachbereichen Geologie, Botanik, Zoologie und BNE) durch ein differenziertes ExLiteratur). Ziel dieses Netzwerkes kursions- bzw. Aktivitätsangebot in ist es, unterschiedliche Lernorte handlungsorientierter Form in den zusammenzubringen, um Bildung Schulalltag einfließen zu lassen. Schlechtwettergeld, hat in diesem für nachhaltige Entwicklung (kurz: Lesen Sie weiter auf Seite 4. System die Arschkarte gezogen und muss zum Sozialamt gehen und um Aufstockung betteln. Mit „sozialer Marktwirtschaft“ und einer solidarischen Gesellschaft hat das sicher nichts mehr zu tun. Sozial gerecht wäre eine Grundoder Sockelrente, so wie bei unseren niederländischen Nachbarn, die ein menschenwürdiges Leben ermöglicht und eine Höchst- oder Maximalrente. Wer viel verdient, kann sich ja vorher schon was zur Seite legen um seinen Lebensstandard zu halten. Wie soll das Ganze finanziert werden? Die derzeitige Umlagefinanzierung ist leider nicht mehr zukunftsfähig. Sie bevorzugt die Firmen, die durch Digitalisierung und Produktion im Ausland, mit wenigen Mitarbeitern viel Gewinn Ausdrucksfreude mit Schmuck und Uhren von: machen und bestraft vor allen Dingen kleinere Firmen, die ihre Mitarbeiter im Inland beschäftigen und diese nicht wegrationalisieren können oder wollen. Gerecht wäre vermutlich nur eine komplette Steuerfinanzierung. Die würde jedoch eine radikale Steuerreform voraussetzen. Das ist dann aber ein komplett neues Kapitel. www.juwelierweber.de Norbert Schnellen

OLSBERG:

SONDERTHEMEN:

Die große Rentenlüge Allein die Tatsache den Renteneintritt am Lebensalter und nicht an Beitragsjahren festzumachen, ist eine schallende Ohrfeige für all jene Menschen, die schon in sehr jungen Jahren den Einstieg ins Arbeitsleben machen mussten. Wer zum Beispiel mit 15 Jahren seine Berufsausbildung begonnen hat, der hat mit 60 Jahren 45 Jahre seine Beiträge bezahlt und sollte danach einen schönen Lebensabend genießen können. Wer mit 29 Jahren, nach einer Hochschulausbildung, welche ihm ja auch zu großen Teilen von der arbeitenden Bevölkerung finanziert wurde, ins Arbeitsleben startet, müsste demnach, sofern er gesundheitlich dazu in der Lage ist, bis zu seinem 74. Lebensjahr arbeiten, um der Gesellschaft das zurückgeben, was sie in ihn investiert hat. Kommen wir zur Rentenhöhe. Derzeit gilt: Wer viel verdient, bekommt auch eine hohe Rente, es sei denn, er hat sich durch das Erreichen der Beitragsbemessungsgrenze komplett aus dem System verabschiedet. Wer jedoch, ob unverschuldet oder nicht, eine brüchige Berufsbiografie hat, sei es durch Kindererziehung, Pflege von Angehörigen, Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit oder

Der nächste BRILONER ANZEIGER erscheint am: Mittwoch, 13. November 2019 – Redaktions- und Anzeigenannahmeschluss: Donnerstag, 7. November 2019, 15 Uhr Kontakt: Obere Mauer 1 · 59929 Brilon · Tel. 02961 9776-24 · Fax 02961 9776-30 · redaktion@briloner-anzeiger.de · www.brilon-totallokal.de Erscheint kostenlos


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