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Die Lokalausgabe des
AKTUELL | LOKAL | GUT INFORMIERT Jahrgang 44 | Mittwoch, 15. Mai 2019 | Auflage: 34.000 Stück
DIE Wochenzeitung für die Städte Winterberg, Medebach, Hallenberg, Brilon, Olsberg und Willingen
Große Gewerbeschau mit interkommunaler Ausbildungsbörse in Medebach
Stichwort der Woche Stellen Sie sich vor, der Chef der Jungen Union würde in einem Interview zu seiner Einstellung zum Christentum befragt und würde sich dabei zum Atheismus bekennen und das Christentum als eine gescheiterte Weltanschauung bezeichnen. Der Mann wäre sicher eine totale Fehlbesetzung und sein Verbleib im Amt wäre nur noch eine Frage von Stunden. Wenn aber der Vorsitzende der Jungsozialisten zu seiner Einstellung zum Sozialismus gefragt wird, hat er offensichtlich ein Bekenntnis zur freien Marktwirtschaft und zum Kapitalismus abzugeben und sollte den Sozialismus als gescheiterte Ideologie weit von sich weisen. Anders kann man die aufgebrachten Reaktionen auf das Zeit-Interview von Kevin Kühnert in der vergangenen Woche nicht interpretieren. Bei dieser Diskussion wird einem plötzlich wieder klar, wie sehr sich die Kultur der politischen Debatten in unserer Gesellschaft verändert hat. Nach dem Zusammenbruch des
Medebach. Der Gewerbe- und Verkehrsverein Medebach e.V. richtet mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung der Hansestadt Medebach am Samstag, den 18., und Sonntag, den 19. Mai, wieder eine große Gewerbeschau im Gewerbegebiet „Holtischer Weg“ aus. Im Rahmen der alle vier Jahre stattfindenden Gewerbeschau werden die Gewerbetreibenden und Unternehmen aus dem Stadtgebiet Medebach Einheimischen und Besuchern aus nah und fern die Leistungsfähigkeit der Medebacher Wirtschaft aufzeigen. Am Samstag, den 18. Mai, wird im Rahmen der Gewerbeschau von 11.30 bis 17 Uhr die mit den Kommunen Bromskirchen, Hallenberg und Winterberg gemeinsam ausgerichtete interkommunale Ausbildungsbörse stattfinden. Über 100 verschiedene AusFoto: Gewerbeverein Medebach bildungsberufe und Duale Studiengänge werden von den ausstellenden Ausbildungsbetrieben vorgestellt. Die hohe Präsenz von Ausbildungsbetrieben
Kevin allein zu Haus Ostblocks wäre es sicher sinnvoller gewesen, einen sachlichen Systemabgleich vorzunehmen, die Schwächen des „real existierenden Sozialismus“ genau zu analysieren und auf der anderen Seite auch die Schwächen eines ungezügelten Kapitalismus aufzuzeigen. Daraufhin hätte man vielleicht ein Gesellschaftssystem entwickeln können, mit dem man die sozialen und ökologischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts meistern kann. Stattdessen sind die Vertreter eines reinen Marktliberalismus, der mit einer sozialen Marktwirtschaft nach Ludwig Erhard keinerlei Gemeinsamkeiten hat, in einen Siegestaumel verfallen und feiern sich noch heute als Gewinner im Wettstreit der Systeme. Apropos Ludwig Erhard, der Mann erkannte schon in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts, dass ein immerwährendes und uneingeschränktes Wachstum nicht möglich und auch nicht erstrebenswert ist. Zu dieser einfachen Erkenntnis sind
In dieser Ausgabe
MEDEBACH: Ausbildungsbörse .......... 30 Gewerbeschau .............. 24
BRILON: Briloner Reitertage ........ 16 100 Jahre Tambourkorps der freiw. Feuerwehr ..... 12 140 Jahre Löschzug Brilon ............................ 13 verdeutlicht, wie wichtig es ist, frühzeitig mit den Auszubildenden von morgen, aber auch potentiellen Fachkräften ins persönliche Gespräch zu kommen. Wirtschaftsförderer Michael Aufmhof und Klaus Kniesburges vom Gewerbe- und Verkehrsverein Medebach freuen sich, dass sich insgesamt über 100 Aussteller im Rahmen der Gewerbeschau und der Ausbildungsbörse in Medebach präsentieren werden. Während der gesamten Veranstaltung wird wieder ein buntes Rahmenprogramm geboten.
die Vertreter eines marktliberalen Kapitalismus bis heute nicht gekommen. Der Vater der sozialen Marktwirtschaft war ein hochintelligenter und vorausschauender Kopf, Eigenschaften, die man bei heutigen Wirtschaftswissenschaftlern vergeblich sucht. Natürlich kann man Kühnerts Forderungen nach mehr Sozialismus skeptisch beurteilen, aber dennoch sollte man offen darüber diskutieren können, wie eine gerechtere Gesellschaft aussehen soll. Es ist sicherlich sinnvoller, jetzt auf friedlichem Wege einen demokratischen Konsens über eine gerechtere Zukunft zu finden, als eine Radikalisierung von Menschen, die sich vernachlässigt fühlen, zu riskieren. Die Rattenfänger an den extremen Rändern des politischen Spektrums warten nur auf ihre Gelegenheit. Die Alternative lautet heute nicht mehr „Freiheit statt Sozialismus“, sondern „Freiheit statt Kapitalismus“. Norbert Schnellen
Der nächste BRILONER ANZEIGER erscheint am: Mittwoch, 22. Mai 2019 – Redaktions- und Anzeigenannahmeschluss: Donnerstag, 16. Mai 2019, 10 Uhr Kontakt: Obere Mauer 1 · 59929 Brilon · Tel. 02961 9776-24 · Fax 02961 9776-30 · redaktion@briloner-anzeiger.de · www.brilon-totallokal.de Erscheint kostenlos