PartiturBi B liothek
Mendelssohn
Streichquintette
für 2 Violinen, 2 Violen und Violoncello
String Quintets
for 2 Violins, 2 Violas and Violoncello
op. 18 MWV R 21 (2 Fassungen | 2 Versions)
[op. 87] MWV R 33
Studienpartitur | Study Score
PB 5655
FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY
1809–1847
STREICHQUINTETTE
für zwei Violinen, zwei Violen und Violoncello
S TRIN g QUINTETS
for Two Violins, Two Violas and Violoncello
A-dur | in A major op. 18 MWV R 21
Früh- und Druckfassung | Early and Printed Version
B-dur | in B flat major [op. 87] MWV R 33
herausgegeben von | edited by Clemens Harasim
Urtext der Leipziger Mendelssohn-Ausgabe
Urtext from the Leipzig Mendelssohn Edition
Studienpartitur | Study Score
Partitur-Bibliothek 5655
Printed in Germany
Inhalt | Contents
Vorwort III
Preface ...................................................................................................................................................... VII
Quintett A-dur (Frühfassung) | Quintet in A major (early version) MWV R 21 1
Quintett A-dur (Druckfassung) | Quintet in A major (printed version) op. 18 MWV R 21 66
Quintett B-dur | Quintet in B flat major [op. 87] MWV R 33 129
Stimmen EB 8998 käuflich lieferbar
Parts EB 8998 available for sale
Vorwort
Felix Mendelssohn Bartholdy widmete der Gattung Streichquintett zwei Kompositionen. Obwohl zwischen der ersten vollständigen Niederschrift des ersten Quintetts A-dur op. 18 MWV R 21 in Form einer Partiturreinschrift im Frühjahr 1826 und der Komposition des zweiten Quintetts B-dur [op. 87] MWV R 33 in der ersten Jahreshälfte 1845 fast zwei Jahrzehnte liegen, sind die formellen und musikalischen1 Gemeinsamkeiten beider Werke unverkennbar. So sind beide Quintette viersätzig, wobei die Außensätze als Sonatensätze mit jeweils ausgedehnter Durchführung gearbeitet sind, die Binnensätze individuellen Charakter tragen und oft durch kontrapunktische Elemente gekennzeichnet sind.
Die Komposition des Streichquintettes A-dur fiel in eine Zeit, in der sich Mendelssohn intensiv mit Kammermusik unterschiedlicher Besetzungen beschäftigte. Noch unter dem Einfluss des Lehrers Carl Friedrich Zelter entstanden, ist das Quintett maßgeblich von Eduard Ritz angeregt worden. Am 6. Juni 1826 konnte Zelter dem befreundeten Johann Wolfgang von Goethe mitteilen: „Felix hat wieder ein neues [sic] Quintett gefertiget, das sich zu hören lassen wird. Ich tue mein Möglichstes um ihn aufzumuntern da er sich denn selber treibt sich in den verschiedenen neuen und alten Formen zu versuchen.“2 Die Schlussdatierung erfolgte am 31. Mai 1826.
Das Stück ist zunächst wohl vor allem im privaten und halbprivaten Rahmen erklungen, wie am 9. August 1829 – Mendelssohn hielt sich gerade in England auf – bei einer Sonntagsmatinee im Hause Mendelssohn durch Ferdinand David. Wie aus mehreren Berichten hervorgeht, fand diese offenbar besondere Resonanz bei den Zuhörern, besonders der 2. Satz, das Allegretto, wurde immer wieder hervorgehoben: „Goldschmidt sagte vom Allegretto Deines Quint. es hätte Ähnlichkeit mit dem Freischütz etc – worauf Vater erfreulicher Weise Ja sagte.“3 Auch der anwesende John Thomson erinnerte sich wenige Wochen später an diese Berliner Matinee und besonders jenen Satz aus dem A-dur-Quintett: „The Quartett parties at your home have also charmed me. […] A Quintett of yours – particularly the Scherzo [Allegretto] – gave me much delight.“4
Ungefähr zur selben Zeit scheint das Quintett erstmals in England gespielt worden zu sein, denn der Journalist Thomas Massa Alsager beschrieb im Jahr 1842 in einem an Carl Klingemann gerichteten Brief das erste Zusammentreffen mit Mendelssohn, der sich zu dieser Zeit erneut in London aufhielt: „He will recollect I am sure having joined my Sunday morning parties, many years ago, & particularly one occasion, when his Quintett in A was performed for the first time I believe in England, from a copy he brought over with him from Germany.“5
Vom Vorhaben, das Stück drucken zu lassen, war etwa ein Jahr darauf die Rede. Es sollte nach dem Willen des Komponisten bei Breitkopf & Härtel und auch in Klavierbearbeitung erscheinen, wenig später in Wien allerdings liebäugelte Mendelssohn mit einer Drucklegung im Verlag von Tobias Haslinger, der großes Interesse daran hatte, etwas von ihm herauszugeben.6 Doch nachdem sich offenbar der Verlag Breitkopf & Härtel bei ihm gemeldet hatte, bot er es nun diesem an.7 Nur wenige Tage darauf schrieb Mendelssohn aus Graz an die Familie: „Breitkopfʼs haben sich abermals sehr freundlich ud. gentlemanlike gegen mich benommen; sie werden wahrscheinlich mein Quintett aus a dur herausgeben.“8 Dann aber war zunächst für mehr als ein Jahr keine Rede mehr von einer Veröffentlichung.
Eine weitere denkwürdige Aufführung fand unter Leitung des Geigers Pierre Baillot bei einer seiner Soiréen und unter Mitwirkung des Komponisten (dieser übernahm mit ziemlicher Sicherheit wie bei den Londoner Aufführungen den Part der zweiten Viola) am 2. Januar 1832 in Paris statt. Angesichts des Pariser Erfolges stand nun plötzlich eine Drucklegung wieder auf dem Plan. Während der Komponist das Oktett op. 20 MWV R 20 samt Klavierarrangement am 23. Januar 1832 Breitkopf & Härtel anbot, wandte er sich am selben Tag mit dem Quintett nun aber an Simrock in Bonn: „Die Sachen, die ich hier und in London bis zum nächsten Frühjahr herauszugeben gedenke und deren Publikation für Deutschland ich Ihnen hiemit anbiete, sind: ein Quintett für Streichinstrumente (2 Violinen, 2 Bratschen und Baß) in Stimmen und (wenn Sie wollen) 4 händig arrangiert […].“9
Doch bevor die Drucklegung konkret wurde, kam der Komponist am 13. Februar zu einem weitreichenden Entschluss: „Vor allen Dingen muß ich jetzt ein Adagio für mein Quintett machen, die Spieler schreien darnach, ud [sic] ich finde sie haben Recht.“10 Zehn Tage später war die Komposition des langsamen Satzes abgeschlossen11; bereits am 21. Februar war der entsprechende Vollzug nach Hause gemeldet worden: „Ich habe ein großes Adagio componirt in das Quintett hinein, als ein Intermezzo, es heißt Nachruf, und ist mir eingefallen, wie ich eben etwas für Baillot componiren mußte, der so schön spielt, und mir so gut ist, und der es öffentlich spielen will vor den Leuten […].“12 Eduard Ritz war überraschend am 22. Januar gestorben, und obwohl nirgends ausdrücklich bezeugt, ist doch offensichtlich, dass dieser musikalische „Nachruf“ dem engen Freund, Mentor und Anreger zahlreicher seiner Kammermusikwerke galt. Mendelssohn erwies damit also Ritz musikalisch die Ehre und erfüllte zugleich das Bedürfnis Baillots und dessen Kollegen nach einem langsamen Satz. Dem neuen Satz wich das Menuett mit Trio, das Allegretto wurde von der zweiten an die dritte Position versetzt und mit Scherzo und Allegro di molto bezeichnet. Es war dieser etwas gefälligere der Binnensätze, das scherzo-artige Allegretto, das von Ausführenden und Zuhörern besonders gelobt worden war und eine gewisse Berühmtheit erlangt hatte, sodass eine Tilgung dieses Satzes kaum zu rechtfertigen gewesen wäre.
Bereits wenige Tage später drang Mendelssohn nun aber auf Veröffentlichung. Nach der offensichtlich erfolgten Zusage Simrocks befasste sich Mendelssohn mit den übrigen drei Sätzen des Quintetts: „Außerdem muß ich nun […] das Ottett fertig arrangiren, muß das Quintett in Ordnung bringen, da Simrock es gekauft hat, […].“13 Die dann erfolgte gründliche und weitreichende Überarbeitung der verbliebenen drei Sätze geschah unabhängig vom Austausch des einen Binnensatzes und im Unterschied zu dieser Maßnahme allein im Hinblick auf den Druck. Hauptsächlich unterzog Mendelssohn dabei die Außensätze einer weitreichenden Revision und Kürzung.
Anfang Juli 1832 scheint das Stück in den Druck gegangen zu sein; die Publikation erfolgte dann zwar erst zu Ostern 1833, doch mit dem Produkt war der Komponist höchst zufrieden, wie er nach Erhalt der Belegexemplare gegenüber dem Verleger äußerte.14 Zwar erkundigte sich Simrock fast ein Jahr später nach der Klavierbearbeitung des Quintetts, doch Mendelssohn ging darauf nur halbherzig ein und auch Simrock insistierte nicht weiter, sodass es letztlich bei der Stimmenausgabe des Quintetts blieb.
Durch private Aufzeichnungen ist eine Aufführung am 19. Mai 1844 gleich mehrfach belegt: Bei einer der schon erwähnten „Sunday morning parties“ im Haus von Thomas Massa Alsager in London spielte es der damals 13-jährige Joseph Joachim unter Anwesenheit des Komponisten.15 Mendelssohns Besuch in London gab offensichtlich eine erneute Initialzündung für die Rezeption, denn noch
im selben Jahr wurde das Quintett abermals dort gespielt, am 20. November im Rahmen der ersten musikalischen Soirée von Marie-Louise Dulcken, der Schwester Ferdinand Davids, wie deren Mann Theodor August Dulcken dem Komponisten mitteilte16 und mehrere Zeitungen berichteten.17
Zu Beginn des Jahres 1844 war es auch, dass Ferdinand David den befreundeten Felix Mendelssohn Bartholdy eher scherzhaft zu einer neuen Streichquintettkomposition anregte, da er „jetzt eine wahre rage aufs Quartettmachen“ habe: „Lade mich doch im Laufe des nächsten Monats einmal zu einem Dilettanten-Quartett zu Dir ein, […]; vielleicht hast Du bis dahin Deine kleinen Stücke für 4tett fertig […], oder Du machst ein neues 5tett, auf welches ich sehr spanne u. welches (nach meiner prosaischen Art zu reden) Bedürfniß ist, […] aber etwas Neues muß mich ausser der alten Freundschaft erwarten, das sage u. bedinge ich!“18 Bedenkt man nicht nur dieses briefliche „Ausbedingen“ Davids, sondern auch den folgenden neuerlichen Erfolg des ersten Quintetts in London, scheint es nicht verwunderlich, dass sich Mendelssohn tatsächlich bald darauf wieder der Gattung Streichquintett zuwandte. Am 10. Juni 1845 konnte er dem Bruder melden, er habe „ein Quintett fast beendigt“19; die autographe Partitur, die einzige vollständige Niederschrift dieses Werks, trägt die Schlussdatierung: „Soden d. 8ten July 1845.“
Doch damit war die Komposition längst noch nicht abgeschlossen. Mehrere Korrekturdurchgänge im Autograph lassen darauf schließen, dass Mendelssohn das Quintett noch bis in sein Todesjahr überarbeitete. Noch Ende Oktober des Jahres 1846 war er mit dem Quintett nicht zufrieden, wie er Moscheles gegenüber äußerte.20 Namentlich die grundlegenden Korrekturen und Änderungen im Finalsatz stehen damit offensichtlich in Zusammenhang. Moscheles selbst übrigens hielt etwas mehr als zehn Jahre später „Mendelssohnʼs Quintett in B-dur [für] viel schwungvoller als seine andern Werke derselben Gattung“21. Dass der Komponist auch nach mehreren Revisionsdurchgängen noch immer nicht vollkommen zufrieden war, lässt sich zum einen daran erkennen, dass er sich offenbar nicht um eine Drucklegung des Stückes bemühte, zum anderen daran, dass sich weitere Spuren teils tiefgreifender, jedoch nicht fertig ausgeführter Korrekturen vor allem im Finalsatz des Autographs finden.
Darüber hinaus sind in das Manuskript des Finalsatzes zwei Notenblätter nachträglich, d. h. nach der Schlussdatierung, eingelegt worden: eines, ein nur vorderseitig vom Komponisten beschriftetes, an eine Stelle in der Exposition, ein anderes mit einem alternativen Schluss. Nicht nur aufgrund dieser Befunde im Finalsatz, sondern auch aus anderen Quellenbefunden wird verständlich, dass und warum Mendelssohn das Werk als noch nicht endgültig abgeschlossen und somit auch nicht für druckwürdig befand. Diesem speziellen – jedoch vor allem im Spätwerk Mendelssohns keineswegs singulären – Werkcharakter versucht die Edition unter Berücksichtigung der generell hohen Bedeutung des letzten Korrekturstandes bestmöglich gerecht zu werden.
Für eine ausführliche Einleitung und den Kritischen Bericht der Ausgabe siehe: Leipziger Ausgabe der Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, Serie III, Bd. 4, hrsg. von Clemens Harasim, Breitkopf & Härtel 2017.
Leipzig, Januar 2019 Clemens Harasim
1 Siehe dazu vor allem Friedhelm Krummacher, Mendelssohn – der Komponist. Studien zur Kammermusik für Streicher, München 1978.
2 Brief vom 6.–10. Juni 1826 von Carl Friedrich Zelter an Johann Wolfgang von Goethe, zit. nach: Johann Wolfgang Goethe. Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens, Münchner Ausgabe, hrsg. von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller, Gerhard Sauder und Edith Zehm, Bd. 20.I Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1799 bis 1832, hrsg. von Hans-Günter Ottenberg und Edith Zehm in Zusammenarbeit mit Anita Golz, Jürgen Gruß, Wolfgang Ritschel und Sabine Schäfer, München 1991, S. 928–930, das Zitat vom 6. Juni S. 929.
3 Rebecka Mendelssohn Bartholdy im gemeinsam mit der Familie verfassten Brief vom 8.–12. August 1829 an Felix Mendelssohn Bartholdy, Bodleian Library, University of Oxford (im Folgenden: GB-Ob), MS. M. Deneke Mendelssohn b. 4, Green Books I-77.
4 Brief vom 30. August – 2. September 1829 von Rebecka, Fanny und Lea Mendelssohn Bartholdy sowie Ferdinand David und John Thomson an Felix Mendelssohn Bartholdy, GB-Ob, MS. M. Deneke Mendelssohn b. 4, Green Books I-84.
5 Brief vom 3. Juni 1842 von Thomas Massa Alsager an Carl Klingemann, GB-Ob, MS. M. Deneke Mendelssohn d. 41, Green Books XV-295.
6 Siehe Brief vom 22. und 23. August 1830 an Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Music Division, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations (im Folgenden: US-NYp), *MNY++ Mendelssohn-Bartholdy, Felix, Familienbriefe, Nr. 114.
7 Siehe Brief vom 30. September 1830 an den Verlag Breitkopf & Härtel, Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt, Breitkopf & Härtel Archiv
8 Brief vom 6. Oktober 1830 an die Familie, US-NYp, *MNY++ Mendelssohn-Bartholdy, Felix, Familienbriefe, Nr. 121.
9 Brief vom 23. Januar 1832 an N. Simrock, Standort unbekannt, zit. nach: Wilhelm Altmann, „Aus Mendelssohns Briefen an den Verlag N. Simrock in Bonn“, in: Die Musik XII (1912–1913), Vierter Quartalsband, Bd. XLVIII, Nr. 21 (1. Augustheft 1913), S. 131–149 (im Folgenden: Altmann, Briefe an Simrock), das Zitat S. 132.
10 Brief vom 13. Februar 1832 an die Familie und Peter Gustav Lejeune Dirichlet, US-NYp, *MNY++ Mendelssohn-Bartholdy, Felix, Familienbriefe, Nr. 145.
11 Die Schlussdatierung auf dem Autograph des Satzes lautet: „Paris d. 23 Febr. 1832“.
12 Brief vom 21. Februar 1832 an die Familie, GB-Ob, MS. M. Deneke Mendelssohn d. 13, fols. 107–108.
13 Brief vom 15. und 17. März 1832 an Lea Mendelssohn Bartholdy, GB-Ob, MS. M. Deneke Mendelssohn d. 13, fols. 109–109b.
14 Brief vom 2. Juni 1833 an N. Simrock, Standort unbekannt, zit. nach: Altmann, Briefe an Simrock, S. 135.
15 Eintrag in Mendelssohns Reisenotizbuch: „Sonntag. 3 Alsager“, GB-Ob, MS. M. Deneke Mendelssohn g. 9, fol. 4r. Auflistung des Programms samt Interpreten im handschriftlichen Tagebuch von Margaret Alsager, siehe dazu David B. Levy, „Thomas Massa Alsager, Esq.: A Beethoven Advocate in London“, in: 19th-Century Music, vol. 9, no. 2 (Autumn 1985), S. 119–127, hier S. 124.
16 Siehe Brief vom 26. November 1844 von Theodor August Dulcken an Felix Mendelssohn Bartholdy, GB-Ob, MS. M. Deneke Mendelssohn d. 46, Green Books XX-193.
17 In: The Illustrated London News, vol. V, no. 134 (Saturday, November 23, 1844), S. 331; sowie in: The Musical World, vol. 19 (1844), no. 48 (23. November), S. 390.
18 Brief vom 26. Januar 1844 von Ferdinand David an Felix Mendelssohn Bartholdy, GB-Ob, MS. M. Deneke Mendelssohn d. 45, Green Books XIX-58.
19 Brief vom 10. Juni 1845 an Paul und Albertine Mendelssohn Bartholdy, US-NYp, *MNY++ Mendelssohn-Bartholdy, Felix, Familienbriefe, Nr. 682.
20 Siehe Aus Moschelesʼ Leben. Nach Briefen und Tagebüchern, hrsg. von Charlotte Moscheles, Leipzig 1873, Bd. 2, S. 162.
21 Ebd., S. 280.
Preface
Felix Mendelssohn Bartholdy contributed two compositions to the string quintet genre. Although nearly two decades elapsed between the completion of the first fair copy score of his first quintet in A major op. 18 MWV R 21 in the spring of 1826 and the composition of his second quintet in B flat major [op. 87] MWV R 33 in the first half of 1845, the similarities in form and musical ideas1 remain unmistakable in the two pieces. Both quintets are made up of four movements, in which the outer movements are sonata movements with extensive development sections, while the inner movements are character pieces often typified by contrapuntal elements.
The String Quintet in A major was written during a time when Mendelssohn was deeply involved with chamber music featuring various instruments. The quintet, composed under the influence of his teacher Carl Friedrich Zelter, was decisively inspired by Eduard Ritz. On 6 June 1826, Zelter wrote in a letter to his friend Johann Wolfgang von Goethe: “Felix has finished another new [sic] quintet that I quite like. I’m doing my utmost to encourage him as he is driven to try various new and old forms.”2 Its conclusion was dated 31 May 1826.
The piece subsequently seems to have been heard above all within private and semi-private contexts, such as on 9 August 1829 – Mendelssohn was staying just then in England – at a Sunday matinee by Ferdinand David in the Mendelssohn home. As repeatedly emphasized in several reports, this work was evidently especially well received by the audience, the 2nd movement, Allegretto, in particular: “Goldschmidt said the allegretto of your quintet shares similarities with the Freischütz, etc. – to which Father gratifyingly said ‘yes’.”3 Several weeks later, John Thomson, who was also present, recalled the Berlin matinée and just that movement from the A-major quintet: “The Quartett parties at your home have also charmed me. […] A Quintett of yours – particularly the Scherzo [Allegretto] – gave me much delight.”4
It seems that the quintet was first played in England around the same time, for the journalist Thomas Massa Alsager wrote a letter to Carl Klingemann in 1842, describing his first meeting with Mendelssohn, who had then recently returned to London: “He will recollect I am sure having joined my Sunday morning parties, many years ago, & particularly one occasion, when his Quintett in A was performed for the first time I believe in England, from a copy he brought over with him from Germany.”5
It was about a year later that we first hear about publishing the piece. According to the composer’s wishes, it was to be published by Breitkopf & Härtel and to appear also in a piano arrangement, though a little later in Vienna, he contemplated its publication by the publisher Tobias Haslinger, who was greatly interested in publishing something by Mendelssohn.6 But after the Breitkopf & Härtel publishing house had contacted him, he then offered it to them.7 Only a few days later Mendelssohn wrote to his family from Graz: “Breitkopfs have once again treated me in a very friendly and gentlemanlike manner; they will probably publish my Quintet in A major.”8 There was, however, no further talk of publishing anything for more than a year after that.
Another memorable performance took place in Paris on 2 January 1832 under the direction of the violinist Pierre Baillot at one of his soirées; the composer almost certainly participated (by taking on the second viola part as he had done in the London performances). In view of the Paris success, the
publication plan was now suddenly revived. While the composer offered the octet op. 20 MWV R 20 including a piano arrangement to Breitkopf & Härtel on 23 January 1832, he also contacted Simrock in Bonn on the same day about his quintet: “The things I’m intending to publish here and in London by next spring, and whose publication in Germany I’m hereby offering you, are: one quintet for string instruments (2 violins, 2 violas, and bass) in parts and (if you would like) arranged for four hands […].”9
But before publication was achieved, the composer came to a far-reaching decision on 13 February: “Above all, I have to write an adagio for my quintet, as the players are clamoring for one, and I think they’re right.”10 Ten days later the new slow movement was completed.11 On 21 February he wrote home with the news: “I composed a grand adagio for the quintet, as an intermezzo, it’s titled Nachruf [obituary] and it came to me as I thought of how I simply must compose something for Baillot, who plays so beautifully, and is so good to me, and who wants to play it in public […].”12 Eduard Ritz had unexpectedly died on 22 January, and this, although nowhere explicitly attested, was obviously considered a musical “obituary” for his close friend and mentor, who had inspired numerous of his chamber-music works. As such, by adding the adagio, he both musically honored his friend who had passed away, and fulfilled Baillot and Baillot’s colleagues’ desire for a slow movement. The new movement took the place of the Minuet with Trio, the Allegretto became the third movement instead of the second and was renamed Scherzo and Allegro di molto. It was this rather more pleasing of the inner movements, the scherzo-like Allegretto, which had been especially praised by performers and audience and had gained a certain fame, so that deleting this movement would hardly have been justified.
Only a few days later Mendelssohn now began urging publication. After Simrock’s apparent acceptance of this offer, Mendelssohn focused on the other three movements of the quintet: “In addition, I must now finish arranging the octet, and putting the quintet in order since Simrock has bought it […].”13 His then thorough and extensive alterations of the remaining three movements subsequently occurred independently of the earlier exchange of the one inner movement, done by contrast to this other measure solely in preparation for the forthcoming publication. Mendelssohn substantially reworked and shortened the outer movements.
The work apparently went to press at the beginning of July 1832, though publication did not, in fact, take place until Easter 1833. At any rate, the composer was highly satisfied with its production, as he stated to the publisher after receiving the specimen copies.14 Although Simrock inquired about the quintet’s piano arrangement, Mendelssohn responded only half-heartedly, and since Simrock also did not insist further, the quintet ultimately remained only in an edition of the parts.
Multiple private accounts serve, however, to document a performance on 19 May 1844: At one of the previously mentioned “Sunday morning parties” in the home of Thomas Massa Alsager in London, Joseph Joachim, then 13 years old, played it in the composer’s presence.15 Evidently, Mendelssohn’s visit to London sparked renewed interest in the quintet, for it was played there on 20 November of that year at the first musical soirée to be hosted by Marie-Louise Dulcken, Ferdinand David’s sister, as her husband Theodor August Dulcken informed the composer,16 and as several newspapers reported.17
It was also in early 1844 that Ferdinand David rather jokingly urged his friend Felix Mendelssohn Bartholdy to write another string quintet as he was “now in a true frenzy of quartet-making:” “Invite
me over sometime next month to an amateur quartet party, […]; perhaps by then your little pieces for 4tet will be ready […], or you‘ll do a new 5tet, which I’m very much anticipating and (to indulge a bit in my prosaic way of speaking) of which I am in need, […] but something new I must expect besides the old friendship, I’m saying and demanding!”18 If we consider not only this “stipulation” in David’s letter, but also the following recently renewed success of the first quintet in London, it doesn’t seem at all surprising that Mendelssohn would indeed decide to return to the string quintet genre after so many years. In a letter of 10 June 1845, he told his brother that he had “almost finished a quintet.”19 The autograph score, the work’s only complete manuscript, is dated: “Soden, the 8th of July 1845.”
That did not, however, conclude this work’s composition. Multiple manuscript revisions indicate that he continued to revise it right up into the year that he died. As late as the end of October 1846 he was still dissatisfied with the quintet, as he expressed to Moscheles.20 In particular, the fundamental corrections and changes in the final movement are evidently related. More than ten years later, incidentally, Moscheles himself maintained that “Mendelssohn’s Quintet in B flat major is much more spirited than his other works in the same genre.”21 The fact that even after multiple revisions the composer was never fully satisfied is indicated, on the one hand, by his evidently not having made any attempts to have the work published, and on the other, by the traces of major yet incomplete revisions to be found in the autograph score, especially in the final movement.
Two pages, moreover, were inserted in the manuscript of the final movement, after it was dated as having been completed: one, a page used by the composer only on the recto to rewrite a section of the exposition, and another with an alternative closing. Owing not only to the musical results in the final movement, but also to those from other original source findings, we gain valuable insight into why Mendelssohn ultimately considered the work incomplete and therefore not worthy of publication. It is to this work’s very special character – though by no means singular in Mendelssohn’s late works – that this edition respectfully attempts to do justice, while simultaneously recognizing the significance of the status of the last revisions.
For a detailed introduction to the edition and its critical report, see the Leipziger Ausgabe der Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, series III, vol. 4, edited by Clemens Harasim, Breitkopf & Härtel, 2017.
Leipzig, January 2019
Clemens Harasim
1 See especially Friedhelm Krummacher, Mendelssohn – der Komponist. Studien zur Kammermusik für Streicher, Munich, 1978.
2 Letter from Carl Friedrich Zelter to Johann Wolfgang von Goethe of 6–10 June 1826, quoted from: Johann Wolfgang Goethe. Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens, Munich edition, ed. by Karl Richter in collaboration with Herbert G. Göpfert, Norbert Miller, Gerhard Sauder, and Edith Zehm, vol. 20.I Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1799 bis 1832, ed. by Hans-Günter Ottenberg and Edith Zehm in collaboration with Anita Golz, Jürgen Gruß, Wolfgang Ritschel, and Sabine Schäfer, Munich, 1991, pp. 928–930, quoted from June 6, p. 929.
3 Letter from Rebecka Mendelssohn Bartholdy and her family to Felix Mendelssohn Bartholdy of 8–12 August 1829, Bodleian Library, University of Oxford (hereafter: GB-Ob), MS. M. Deneke Mendelssohn b. 4, Green Books I-77.
4 Letter from Rebecka, Fanny, and Lea Mendelssohn Bartholdy, as well as from Ferdinand David and John Thomson, to Felix Mendelssohn Bartholdy of 30 August – 2 September 1829, GB-Ob, MS. M. Deneke Mendelssohn b. 4, Green Books I-84.
5 Letter from Thomas Massa Alsager to Carl Klingemann of 3 June 1842, GB-Ob, MS. M. Deneke Mendelssohn d. 41, Green Books XV-295.
6 See the letter to Rebecka Mendelssohn Bartholdy of 22/23 August 1830, Music Division, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations (hereafter: US-NYp), *MNY++ Mendelssohn-Bartholdy, Felix, Family Letters, No. 114.
7 See the letter to the Breitkopf & Härtel publishing house of 30 September 1830, Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt, Breitkopf & Härtel Archiv
8 Letter to the family of 6 October 1830, US-NYp, *MNY++ Mendelssohn-Bartholdy, Felix, Family Letters, No. 121.
9 Letter to N. Simrock of 23 January 1832, location unknown, quoted from: Wilhelm Altmann, “Aus Mendelssohns Briefen an den Verlag N. Simrock in Bonn”, in: Die Musik XII (1912–1913), fourth quarterly volume, Book XLVIII, No. 21 (1st book dated August 1913), pp. 131–149, pp. 195–212 (hereafter: Altmann, Briefe an Simrock), quotation on p. 132.
10 Letter to the family and to Peter Gustav Lejeune Dirichlet of 13 February 1832, US-NYp, *MNY++ MendelssohnBartholdy, Felix, Family Letters, No. 145.
11 The date of completion on the original score is: “Paris d. 23 Febr. 1832.”
12 Letter to the family of 21 February 1832, GB-Ob, MS. M. Deneke Mendelssohn d. 13, fols. 107–108.
13 Letter to Lea Mendelssohn Bartholdy of 15 and 17 March 1832, GB-Ob, MS. M. Deneke Mendelssohn d. 13, fols. 109–109b.
14 Letter to N. Simrock of 2 June 1833, location unknown, quoted from: Altmann, Briefe an Simrock, p. 135.
15 In his travel journal Mendelssohn noted, “Sunday. 3 Alsager,” GB-Ob, MS. M. Deneke Mendelssohn g. 9, fol. 4r. The concert program, including the names of all the performers, is recorded in Margaret Alsager’s manuscript journal, see David B. Levy, “Thomas Massa Alsager, Esq.: A Beethoven Advocate in London”, in: 19th-Century Music, vol. 9, no. 2 (Autumn 1985), pp. 119–127, here on p. 124.
16 See the letter from Theodor August Dulcken to Felix Mendelssohn Bartholdy of 26 November 1844, GB-Ob, MS. M. Deneke Mendelssohn d. 46, Green Books XX-193.
17 In: The Illustrated London News, vol. V, no. 134 (Saturday, November 23, 1844), p. 331; and in The Musical World, vol. 19 (1844), no. 48 (23 November), p. 390.
18 Letter from Ferdinand David to Felix Mendelssohn Bartholdy of 26 January 1844, GB-Ob, MS. M. Deneke Mendelssohn d. 45, Green Books XIX-58.
19 Letter to Paul and Albertine Mendelssohn Bartholdy of 10 June 1845, US-NYp, *MNY++ Mendelssohn-Bartholdy, Felix, Family Letters, No. 682.
20 See Aus Moschelesʼ Leben. Nach Briefen und Tagebüchern, ed. by Charlotte Moscheles, Leipzig, 1873, vol. 2, p. 162.
21 Ibid., p. 280.
Quintett A-dur
Quintett A-dur
für zwei Violinen, zwei Violen und Violoncello (Frühfassung)
für zwei Violinen, zwei Violen und Violoncello (Frühfassung)
Felix Mendelssohn Bartholdy MWV R 21 herausgegeben von Clemens Harasim
Felix Mendelssohn Bartholdy MWV R 21 herausgegeben von Clemens Harasim
Partitur-Bibliothek 5655 © 2019 by Breitkopf & Härtel, Wiesbaden
Studienpartitur PB 5655 © 2020 by Breitkopf & Härtel, Wiesbaden
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